DE4218764A1 - Verfahren zur Positionierung eines Registermarkensensors an einer Bogendruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionierung eines Registermarkensensors an einer Bogendruckmaschine.

Die Erfindung ist bei Bogendruckmaschinen anwendbar, wo zur online-Registerregelung ein oder mehrere Abtasteinrichtungen auf Registermarkenspuren gerichtet sind und diese quer zur Bogenlaufrichtung positioniert werden müssen.

In der Patentschrift DE 31 36 703 C1 ist eine fernverstellbare Registerverstellvorrichtung für eine Druckmaschine beschrieben, bei der auf einer Traverse zwei quer zur Papierlaufrichtung positionierbare Abtastsysteme vorgesehen sind, die auf Paßmarken gerichtet sind, die sich auf einer auf einem Plattenzylinder aufgespannten Druckplatte befinden. Die Paßmarken sind in einer Variante als Paßkreuze ausgebildet, wobei sich mindestens ein Schenkel für die Seitenregistermessung über einen Bereich des Plattenzylinderumfanges erstreckt.

Gemäß dieser Lösung werden die Abtastsysteme entlang der Traverse solange verfahren bis Sensoren für die Paßmarken diese erfassen und Impulse für eine Auswerteeinrichtung liefern. Daraufhin wird mit Hilfe der Registerverstellvorrichtungen die Druckplatte in Umfangs-, Seiten- oder Diagonalrichtung verstellt und in der Auswerteeinrichtung ein neuer Positionswert errechnet, auf den die Abtastsysteme erneut positioniert werden.

Nachteilig hierbei ist, daß die Registerregelung von der Genauigkeit der Positionierung der Abtastsysteme abhängt, wozu hochgenaue und kostenaufwendige Positionsmeßsysteme und Antriebssystem erforderlich sind. Desweiteren werden für alle weiteren Druckwerke weitere Abtastsysteme benötigt, die jeweils auf die Druckplatten der Plattenzylinder gerichtet sind. Desweiteren ist diese Einrichtung lediglich zum Grobpositionieren der Registereinstellungen beim Einrichten der Druckplatten ausgelegt, die die für eine online-Registerregelung im Fortdruck benötigte Genauigkeit nicht erbringt.

Bei dem in der Offenlegungsschrift DE 41 06 082 A1 vorgeschlagenen Verfahren und Vorrichtung zum Positionieren eines Meßfeldes einer Sensoreinrichtung auf einen ausgewählten Bereich der Mantelfläche eines Zylinders in einer Rotationsdruckmaschine wird der Lichtfleck einer Pilotlichtquelle in den ausgewählten Bereich gerichtet, die Lage des Lichtfleckes in einer Rechen-/Regeleinrichtung gespeichert und die Sensoreinrichtung so gesteuert, daß sie Meßwerte aus dem ausgewählten Bereich liefert. Auf diese Art und Weise kann ein Registermarkensensor entlang einer Traverse auf einer Registermarkenspur positioniert werden, wenn der Lichtfleck auf die Mitte der Registermarkenspur gerichtet wird.

Bei dieser Lösung ist es von Nachteil, daß der Registermarkensensor durch eine Bedienperson visuell auf die Registermarkenspur ausgerichtet werden muß, wobei die Genauigkeit der Positionierung subjektiv von der Bedienperson abhängig ist.

In der Offenlegungsschrift DE 38 11 359 A1 ist eine Anordnung zum Ermitteln von Passerabweichungen offenbart, bei der ein Meßkopf auf eine Position eingestellt wird, auf der sich Passermarken befinden. Der Meßkopf wird entlang einer Traverse auf eine Position gebracht, die der Lage einer Farbzone entspricht, welche vorbestimmt wurde und welche über eine Eingabevorrichtung als Sollwert der Positioniereinrichtung eingegeben wurde. Innerhalb des Farbzonenbereiches wird der Meßkopf mittels einer automatischen Feinpositionierung genau auf die erforderliche Abtastposition gefahren.

Nachteilig hierbei ist, daß der Meßkopf durch schrittweises Annähern während der Feinpositionierung an seine Abtastposition gesteuert wird, wobei eine Anzahl von Bogen bedruckt wird, die wegen der nicht optimalen Registereinstellung als Makulatur zu betrachten sind. Dadurch wird das Verfahren hinsichtlich des Materialverbrauches und des Zeitaufwandes unökonomisch.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Positionieren eines Registermarkensensors anzugeben, welches mit geringem Aufwand ein genaues und schnelles Positionieren ermöglicht.

Die Erfindung besteht darin, daß während des Transports eines Bogens durch die Druckmaschine auf dem Bogen eine Vormarke erzeugt wird, welche in Richtung senkrecht zur Bogenlaufrichtung einen festen, bekannten Abstand A zu einer Registermarkenspur aufweist, und daß nach dem Druck mindestens eines Bogens der Registermarkensensor bezüglich der Vormarke positioniert wird.

Hinsichtlich des Aufwandes ist es günstig, wenn die Vormarke in Bogenlaufrichtung fluchtend vor oder hinter der Registermarkenanordnung innerhalb der Registermarkenspur erzeugt wird (A=0). Bei dieser Variante ist es, möglich, die Vormarke und die Registermarkenanordnung mit ein und demselben Registermarkensensor zu erfassen, wobei kein zusätzlicher Vormarkensensor erforderlich ist.

Eine schnelle Positionierung erreicht man dann, wenn während der Positionierung des Registermarkensensors oder auch mehrerer Registermarkensensoren gleichzeitig bezüglich der Vormarke die Druckmaschine bei einem definierten Maschinenwinkel angehalten wird oder in einem definierten Winkelbereich im Schleichgang betrieben wird. Die Vormarke wird dann vom Registermarkensensor selbst oder von einem zusätzlichen Vormarkensensor abgetastet, wobei die Abtastpunkte von Vormarkensensor und Registermarkensensor auf den Bedruckstoff quer zur Bogenlaufrichtung ebenfalls den Abstand A aufweist und der Vormarkensensor zusammen mit dem Registermarkensensor verschoben wird.

Eine weitere Variante der Erfindung besteht darin, daß die Vormarke in Bogenlaufrichtung als Vollinie über einen definierten Maschinenwinkelbereich an der Registermarkenspur angrenzend erzeugt wird. Dadurch wird es möglich, den Registermarkensensor bzw. den Vormarkensensor über einen großen Maschinenwinkelbereich und damit über eine längere Zeitdauer zu positionieren, was die Schnelligkeit und die Genauigkeit der Positionierung verbessert.

Die Vormarke kann vollflächig in der Breite der Registermarken gedruckt werden oder aus zwei oder mehreren in Bogenlaufrichtung angeordneten dünnen Linien bestehen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand der Zeichnung noch näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 ein Schema einer Positioniereinrichtung,

Fig. 2 Vormarke- und Registermarkenanordnung innerhalb einer Registermarkenspur.

In Fig. 1 ist ein Schema einer Positioniereinrichtung dargestellt, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Die Positioniereinrichtung besteht aus zwei Abtasteinrichtungen 1, 2, welche senkrecht zur Bogenlaufrichtung 3 entlang einer Traverse 4 verschiebbar sind. Ein Bogen 5 wird über einen Antrieb 6, ein Zahnrädergetriebe 7 und mittels Transportzylinder 8, 9 unter den Abtasteinrichtungen 1, 2 vorbeigeführt. Die Abtasteinrichtungen 1, 2 enthalten je eine gemeinsame Lichtquelle 10, 11, je einen Registermarkensensor 12, 13 und je einen Vormarkensensor 14, 15. Die Registermarkensensoren 12, 13 und die Vormarkensensoren 14, 15 sind zur Signalverarbeitung mit einer Maschinensteuerung 16 verbunden, die unter anderem Registerstellelemente der Druckmaschine ansteuert.

Zur Durchführung des Verfahrens werden in einem ersten Schritt Registermarken 17 und je Abtasteinrichtung 1, 2 eine Vormarke 18, 19 auf dem Bogen 5 gedruckt. In einem weiteren Schritt werden die Registermarkensensoren 12, 13 in Abtastposition gebracht, indem sie senkrecht zur Bogenlaufrichtung 3 verschoben werden, bis die Vormarkensensoren 14, 15 die Vormarken 18, 19 detektiert haben und die Abtastpunkte der Vormarkensensoren 14, 15 eine definierte Stellung, beispielsweise auf eine Kante oder auf die Mitte der Vormarken 18, 19, positioniert sind.

Da die Abtastpunkte von Registermarkensensoren 12, 13 und Vormarkensensoren 14, 15 den gleichen Abstand A aufweisen wie die Mittellinie der Registermarkenspuren 20, 21 von der Kante oder der Mittellinie der jeweiligen Vormarke 18, 19, ist sichergestellt, daß mit der Positionierung der Vormarkensensoren 14, 15 bezüglich der Vormarken 18, 19 auch die Registermarkensenoren 12, 13 exakt in ihre Abtastposition gebracht sind.

Zur Auswertung der Signale der Vormarkensensoren 14, 15 in der Maschinensteuerung 16 werden diese zusammen mit den Signalen eines inkrementalen Winkelgebers 22 verarbeitet, wodurch die Lage der Vormarken 18, 19 in Bogenlaufrichtung 3 feststellbar ist, wenn man davon ausgeht, daß beim schlupffreien Transport des Bogens 5 durch die Druckmaschine der Bogen 5 bei einem bestimmten Maschinenwinkel eine definierte Lage einnimmt.

In Fig. 2 ist eine Anordnung von Vormarken 23, 24 dargestellt, die jeweils innerhalb der Registermarkenspuren 20, 21 liegen und im Sollzustand mit den Registermarken 17 fluchten. Bei einer derartigen Markenanordnung ist kein zusätzlicher Vormarkensensor 14, 15 erforderlich. Dessen Funktion übernimmt dann der jeweilige Registermarkensensor 12, 13, wobei während der Positionierung der Registermarkensensoren 12, 13 bezüglich der Vormarken 23, 24′ vorteilhaft oben beschriebene Verknüpfung der Signale des Winkelgebers 22 mit den Signalen der unter anderem als Vormarkensensor wirkenden Registermarkensensoren 12, 13 verwendet werden kann.

Da die Positionierung der Registermarkensensoren 12, 13 eine gewisse Zelt benötigt, ist es zur Vermeidung von Makulaturbogen sinnvoll, daß während der Positionierung die Druckmaschine bei einem bestimmten Maschinenwinkel angehalten wird oder in dem Maschinenwinkelbereich, wo die Vormarken 18, 19 oder 23, 24 auftreten, im Schleichgang betrieben wird.

Bezugszeichenliste

 1 Abtasteinrichtung
 2 Abtasteinrichtung
 3 Bogenlaufrichtung
 4 Traverse
 5 Bedruckstoff
 6 Antrieb
 7 Zahnrädergetriebe
 8 Transportzylinder
 9 Transportzylinder
10 Lichtquelle
11 Lichtquelle
12 Registermarkensensor
13 Registermarkensensor
14 Vormarkensensor
15 Vormarkensensor
16 Maschinensteuerung
17 Registermarkenanordnung
18 Vormarke
19 Vormarke
20 Registermarkenspur
21 Registermarkenspur
22 inkrementaler Winkelgeber
23 Vormarke
24 Vormarke

Claims (4)

1. Verfahren zur Positionierung eines Registermarkensensors an einer Bogendruckmaschine, bei dem ein Registermarkensensor zur Erfassung einer auf einem Bogen erzeugten Registermarkenanordnung senkrecht zur Papierlaufrichtung solange verschoben wird, bis er bezüglich der Registermarkenanordnung eine definierte Abtastlage einnimmt, dadurch gekennzeichnet,

• a) daß auf dem Bogen (5) eine Vormarke (18, 19, 23, 24) erzeugt wird, welche in Richtung senkrecht zur Bogenlaufrichtung (3) einen festen, bekannten Abstand A zur Registermarkenspur (20, 21) aufweist, und
• b) daß nach dem Druck mindestens eines Bogens (5) der Registermarkensensor (12, 13) bezüglich der Vormarke (18, 19, 23, 24) positioniert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormarke (18, 19, 23, 24) in Bogenlaufrichtung (3) fluchtend vor oder hinter der Registermarkenanordnung (17) innerhalb der Registermarkenspur (20, 21) erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormarke (18, 19, 23, 24) in Bogenlaufrichtung (3) als Vollinie über einen definierten Maschinenwinkelbereich an der Registermarkenanordnung (17) angrenzend erzeugt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Positionierung des Registermarkensensors (12, 13) bezüglich der Vormarke (18, 19, 23, 24) die Druckmaschine bei einem bestimmten Maschinenwinkel angehalten wird oder in einem bestimmten Winkelbereich im Schleichgang betrieben wird, so daß die Vormarke (18, 19, 23, 24) im Erfassungsbereich des Registermarkensensors (12, 13) oder eines zusätzlichen Vormarkensensors (14, 15) liegt, wobei die Abtastpunkte von Vormarkensensor (14, 15) und Registermarkensensor (12, 13) auf dem Bedruckstoff (5) quer zur Bogenlaufrichtung (3) ebenfalls den Abstand A aufweisen und der Vormarkensensor (14, 15) zusammen mit dem Registermarkensensor (12, 13) verschoben wird.