DE19514252C1 - Bogenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenrotationsdruckmaschine mit zwischen den Druckwerken angeordneten Bogenübergabetrommeln, denen Bogenleitbleche zugeordnet sind, die sich über die Länge der Bogenübergabetrommel erstrecken.

Eine derartige Ausführung ist aus der DE 27 24 856 A1 bekannt, wobei die hier gezeigten Bogenleitbleche dazu dienen, den Bogen so zu führen, daß ein Verschmieren des frischen Aufdrucks nicht erfolgen kann. Durch die spezielle Ausgestattungen der Bogenleitbleche wird bei der bekannten Ausführung ein Luftkissen erzeugt, das verhindert, daß die bedruckte Bogenseite mit dem Bogenleitblech in Kontakt kommt und das Druckbild beschädigt wird.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Transport auch von retativ steifem Bogenmaterial durch die Bogenübergabetrommel so zu verbessern, daß auch Messungen auf dem bewegten bedruckten Bogen vorgenommen werden können.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Mit dieser Lösung wird auch beim Verarbeiten von relativ steifem Bogenmaterial gewährleistet, daß auch das Bogenende aufgrund des erzeugten Luftkissens sicher auf die Mantelfläche der Bogenübergabetrommel aufgedrückt wird, so daß exakte Messungen z. B. von Paßmarken durchgeführt werden können. Die heute üblichen hochgenauen Meßsysteme arbeiten nur dann exakt, wenn das Bogenmaterial sicher auf der Mantelfläche aufliegt. Mit dieser Lösung ist es auf einfache Weise möglich, auch bis zum Ende des steifen Bogenmaterials Messungen durchzuführen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Bogenleitblech mit dem Blaskasten zur Mantelfläche der Bogenübergabetrommel hin einstellbar an den Maschinenseitengestellen befestigt und das Meßsystem ist dem Blaskasten nachgeordnet. Man kann somit den geringsten Abstand zum Bogenmaterial auf zehntel Millimeter genau einstellen, so daß die unmittelbar danach durchgeführte Messung keinerlei Ungenauigkeiten oder Schwankungen aufweist.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich das Bogenleitblech mit Blaskasten bis nahe an die Mantelfläche der vorhergehenden, den Bogen abgebenden Bogenübergabetrommel erstreckt. Insbesondere das steife Bogenende neigt dazu, sich tangential von der Mantelfläche abzustellen und kann mit dem frischen Druck auf eine Leiteinrichtung auftreffen und beschädigt werden, wenn die Führung derselben nicht unmittelbar von der vorhergehenden Bogenübergabetrommel auf das Bogenleitblech übergeht. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist somit nicht nur eine exakte und abschmierfreie Führung von relativ steifem Bogenmaterial gewährleistet, sondern es ist auch gewährleistet, daß durchgeführte Messungen exakte Ergebnisse liefern, das heißt der zu messende Bogen sich immer in gleicher Position befindet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Die Bogenübergabetrommel 1 erhält den zu transportierenden frisch bedruckten Bogen 2 von einer vorhergehenden Bogenübergabetrommel 3 bzw. von einem Druckzylinder, deren Greifer den Bogen an die Greifer der Bogenübergabetrommel 1 übergeben. Beim Verarbeiten von steifem Bogenmaterial neigt das Bogenende 4 dazu, sich tangential von der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel 1 abzustellen.

Über der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel 1 ist ein Bogenleitblech 5 vorgesehen, das mit einem Blaskasten 6 eine Einheit bildet. Die der Bogenübergabetrommel 1 zugewandte Fläche des Bogenleitbleches 5 und des Blaskastens 6 nähert sich in Drehrichtung der Bogenübergabetrommel 1 gesehen, bis auf einen geringen Abstand zur Mantelfläche derselben (bei 7). Der Abstand 7 kann weniger als 1 mm betragen und richtet sich nach der Dicke des zu bedruckenden Bogenmaterials.

Der Blaskasten 6 der sich über die Länge der Bogenübergabetrommel 1 erstreckt wird über eine Luftzufuhr 8 mit Blasluft versorgt, die sich in dem Raum 9 gleichmäßig verteilt. Im Bereich des geringsten Abstandes 7 sind auf der Unterseite des Blaskastens 6, Austrittsöffnungen 10 vorgesehen, die ein Luftpolster 11 zwischen dem Bogen 2 und der Leitfläche des Bogenleitbleches 5 und des Blaskastens 6 bildet. Hiermit wird erreicht, daß der zu transportierende Bogen satt auf die Mantelfläche der Bogenübergabetrommel 1 aufgestrichen wird. Der Blaskasten 6 ist hierbei über seine Befestigungsschrauben 12, 13 einstellbar am Maschinenseitengestell befestigt.

Vorteilhaft ist es, wenn im Bereich des geringsten Abstands 7 ein Meßsystem 14 vorgesehen ist, mit der auf dem bedruckten Bogen Messungen z. B. die Paßgenauigkeit, Farbschwankungen oder dergleichen vorgenommen werden. Es ist auch möglich, das Meßsystem 14 unmittelbar dem Blaskasten 6 nachzuordnen, so daß es unabhängig einstellbar und unmittelbar neben dem Blaskasten die Messungen vornehmen kann. Auch in diesem Bereich ist gewährleistet, daß das Bogenmaterial auf der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel 1 sicher aufliegt. Vorteilhaft ist es weiterhin, daß das Bogenleitblech 5 mit dem Blaskasten 6 bis nahe an die Mantelfläche der vorhergehenden den Bogen 2 abgebenden Bogenübergabetrommel 3 erstreckt, so daß das Bogenende 4 bei steifem Bogenmaterial nicht mit dem frischen Druck auf die Kante des Bogenleitbleches 5 aufschlägt. Auch hierdurch lassen sich auf einfache Weise Beschädigungen des Druckes vermeiden.

Bezugszeichenliste

1 Bogenübergabetrommel
2 Bogen
3 Bogenübergabetrommel
4 Bogenende
5 Bogenleitblech
6 Blaskasten
7 Abstand
8 Luftzufuhr
9 Raum
10 Austrittsöffnung
11 Luftpolster
12 Befestigungsschraube
13 Befestigungsschraube
14 Meßsystem

Claims (3)

1. Bogenrotationsdruckmaschine mit zwischen den Druckwerken angeordneten Bogenübergabetrommeln, denen Bogenleitbleche zugeordnet sind, die sich über die Länge der Bogenübergabetrommelerstrecken, dadurch gekennzeichnet,

• - daß dem Bogenleitblech (5) ein Blaskasten (6) zugeordnet ist,
• - daß sich das Bogenleitblech (5) mit dem Blaskasten (6) in Drehrichtung der Bogenübergabetrommel (1) bis auf weniger als 1 mm (Abstand 7) zur Mantelfläche derselben nähert,
• - daß die Austrittsöffnungen (10) für die Blasluft am Blaskasten (6) im Bereich des geringsten Abstandes (7) zur Mantelfläche der Bogenübergabetrommel (1) vorgesehen sind und
• - daß im Bereich des geringsten Abstandes (7) des Blaskastens (6) zur Mantelfläche der Bogenübergabetrommel (1) ein Meßsystem (14) vorgesehen ist.

2. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

• - daß das Bogenleitblech (5) mit dem Blaskasten (6) zur Mantelfläche der Bogenübergabetrommel (1) hin einstellbar, an den Maschinenseitengestellen befestigt ist und
• - daß das Meßsystem (14) dem Blaskasten (6) nachgeordnet ist.

3. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Bogenleitblech (5) mit dem Blaskasten (6) bis nahe an die Mantelfläche der vorhergehenden, den Bogen (2) abgebenden Bogenübergabetrommel (3) erstreckt.