DE4040197A1 - Verfahren und vorrichtung zum abtragen von faserflocken aus in reihe angeordneten faserballen, z. b. aus baumwolle, chemiefasern o. dgl. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum abtragen von faserflocken aus in reihe angeordneten faserballen, z. b. aus baumwolle, chemiefasern o. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtragen von Faserflocken
aus in Reihe angeordneten Faserballen, z. B. aus Baumwolle, Chemie
fasern u. dgl., bei dem ein Maschinengestell an den Faserballen hin-
und herfährt, an dem gleichzeitig ein Abtragorgan mit mindestens einer
Abtragwalze auf- und abbewegt wird und umfaßt eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei einem bekannten Verfahren kann der Ausleger zusammen mit der
Fräsvorrichtung an dem Turm und unter verschiedenen Winkeln zur
Längsachse des Turms eingestellt werden. Auf diese Weise soll erreicht
werden, daß mit einer einzigen Vorrichtung die Möglichkeit besteht,
Faserballen in rein horizontaler Richtung und/oder in Schrägrichtung
abzutragen. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die
Produktion an Faserflocken während der Einfahrphase, d. h. während
des Übergangs der Ballenoberfläche von der horizontalen Ebene in die
Schrägfläche für den Dauerbetrieb, am Anfang der Ballenreihe wesent
lich geringer als am Ende ist. Außerdem ist die Einfahrphase bei dem
bekannten Verfahren zu lang. Die genannten Nachteile bestehen in ent
sprechender Weise während der Ausfahrphase, d. h. während des Über
gangs der Ballenoberfläche von der Schrägfläche für den Dauerbetrieb
in die horizontale Ebene (Restlage).
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das die genannten Nach
teile vermeidet, das insbesondere während der Ein- und Ausfahrphase
mengenmäßig eine gleichmäßige Produktion an Faserflocken ermöglicht
und eine Verkürzung der Ein- und Ausfahrphase erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß wird während der Ein- und Ausfahrphase bei jeder
Überfahrt eine Ballenoberfläche mit einem neuen Winkel in bezug
auf die Horizontale gebildet, d. h., die Ballenoberfläche wird mit
jeder Überfahrt in der Einfahrphase jeweils mehr und in der Ausfahr
phase jeweils weniger schräg. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin,
daß auf diese Weise die Bildung der betrieblichen Schrägfläche aus
der horizontalen Ausgangsfläche automatisch verwirklicht wird. Da
durch, daß im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren die Geschwindig
keit der Längsbewegung des Maschinengestells (mit dem Ausleger und
der Fräseinrichtung) in der Ein- und Ausfahrphase während jeder
Überfahrt verändert wird, ist die Faserflockenproduktion pro Zeit gleich
oder annähernd gleich. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Maßnahmen, insbesondere der kombinierten Winkel- und Geschwindig
keitsänderung, besteht darin, daß die Ein- bzw. Ausfahrphase erheb
lich verkürzt ist.
Zweckmäßig nimmt in der Einfahrphase während der Abwärtsbewegung
des Abtragorgans die Geschwindigkeit des Maschinengestells ab. Vor
zugsweise nimmt in der Einfahrphase während der Aufwärtsbewegung
des Abtragorgans die Geschwindigkeit des Maschinengestells zu. Mit
Vorteil nimmt der Ausfahrphase während der Abwärtsbewegung des Ab
tragorgans die Geschwindigkeit des Maschinengestells zu. Bevorzugt
nimmt die Ausfahrphase während der Aufwärtsbewegung des Abtragorgans
die Geschwindigkeit des Maschinengestells ab. Zweckmäßig ist die
Geschwindigkeitsänderung des Maschinengestells umgekehrt proportional
zu der Änderung der Produktionsmenge an Faserflocken. Vorzugsweise
wird die Geschwindigkeit des Maschinengestells entsprechend einer
konstanten Produktionsmenge an Faserflocken verändert. Erfindungsge
mäß ist die Flockenproduktionsmenge bei jeder Überfahrt und damit
während der gesamten Ein- und Ausfahrphase gleich. Bevorzugt wird
das Abtragorgan zusammen mit der Abtragwalze an dem Maschinengestell
(Turm) eine horizontale Achse, vorzugsweise koaxial zum Materialab
saugstutzen gedreht und unter verschiedenen Winkeln zur horizontalen
Längsachse des Maschinengestells eingestellt.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zum Abtragen von
Faserflocken aus in Reihe angeordneten Faserballen, z. B. aus Baum
wolle, Chemiefasern u. dgl., mit einem an den Faserballen entlang
hin- und herfahrbarem, durch einen Fahrmotor angetriebenen Maschinen
gestell, an dem gleichzeitig ein Abtragorgan mit mindestens einer
Abtragwalze mittels eines Hubmotors o. dgl. auf- und abbewegbar ist,
bei der in der Ein- und Ausfahrphase die Geschwindigkeit der Längsbe
wegung des Maschinengestells durch den Fahrmotor während jeder Über
fahrt über die in Reihe angeordneten Faserballen veränderbar ist.
Zweckmäßig ist in der Einfahrphase die Geschwindigkeit des Maschinen
gestells während der Aufwärtsbewegung des Abtragorgans steigerbar
und während der Abwärtsbewegung des Abtragorgans reduzierbar. Vorzugs
weise ist das Abtragorgan zusammen mit der Abtragwalze an dem Maschi
nengestell (Turm) drehbar gelagert und unter verschiedenen Winkeln
zur horizontalen Längsachse des Maschinengestells einstellbar. Mit
Vorteil ist das Abtragorgan um die Mittelachse des Materialabführ
stutzens zwischen Ausleger und Turm drehbar. Bevorzugt sind achs
parallel zu der oder den Abtragwalzen Andrückwalzen vorhanden, die
zusammen mit dem Abtragorgan drehbar sind. Die Erfindung umfaßt auch
ein vorteilhaftes Verfahren, bei dem die Geschwindigkeit des Maschi
nengestells und die Drehzahl der Öffnerwalzen gleichzeitig abnehmen.
Dadurch wird erreicht, daß bei langsam werdender Fallgeschwindigkeit
entsprechend weniger Zähne pro Fläche in die Ballenoberfläche ein
greifen, so daß die Produktion vergleichmäßigt ist. Vorzugsweise
nehmen die Geschwindigkeit des Maschinengestells und die Drehzahl
der Öffnerwalzen gleichzeitig zu. Auf diese Weise greifen bei schnel
ler werdender Fahrgeschwindigkeit jeweils mehr Zähne pro Fläche in
die Ballenoberfläche ein, was ebenfalls zu einer Vergleichmäßigung
der Produktion führt. Bevorzugt sind die Geschwindigkeit des durch
den Fahrmotor angetriebenen Maschinengestells und die Drehzahl der
durch den Antriebsmotor angetriebenen Abtragwalzen mittels eines
Steuerungsaggregats und Steuerleitung aufeinander abgestimmt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1a bis 1e schematisch Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrich
tung an einer Ballenreihe in der Ein- und Ausfahrphase,
Fig. 2a Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
drehbarem Abtragorgan einschließlich Fräsvorrichtung,
Fig. 2b einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 2a
mit Hubmotor, Fahrmotor und Steuereinrichtung,
Fig. 3a Seitenansicht der Ballengruppe mit horizontaler Ober
fläche vor und mit Schrägfläche nach der ersten Über
fahrt (Einfahrphase),
Fig. 3b Änderung der Geschwindigkeit der Längsbewegung des Ma
schinengestells (x-Achsen-Geschwindigkeit) gegenüber
der Zeit während jeder Überfahrt, z. B. der ersten
Überfahrt, in der Einfahrphase,
Fig. 3c Darstellung der gleichbleibenden Produktion in der Zeit
während jeder Überfahrt, z. B. der ersten Überfahrt,
in der Einfahrphase,
Fig. 4 Seitenansicht der Ballengruppe mit Darstellung des
Übergangs der Ballenoberfläche von der horizontalen
Ebene über Zwischenschrägflächen in die Schrägfläche
für den Dauerbetrieb (Einfahrphase),
Fig. 5 schematisch ein Blockschaltbild mit Wegerkennungsein
richtungen für die Bewegung des Abtragorgans in Höhen-
und Längsrichtung, mit Hub- und Fahrmotor und einer
elektronischen Steuereinrichtung,
Fig. 6a Darstellung der unterschiedlichen Produktionsmenge pro
Zeit während einer Überfahrt bei dem bekannten Verfahren,
Fig. 6b Darstellung der gleichbleibenden Geschwindigkeit der
Längsbewegung des Maschinengestells (x-Achsen-Geschwin
digkeit) während jeder Überfahrt, z. B. der ersten Über
fahrt bei dem bekannten Verfahren und
Fig. 6c Änderung der Produktion gegenüber der Zeit während jeder
Überfahrt, z. B. der ersten Überfahrt, bei dem bekannten
Verfahren.
Die Vorrichtung 1 zum Abtragen von Faserflocken, z. B. Trützschler-
BLENDOMAT BDT, besitzt nach Fig. 1 einen Turm 2, der in Richtung der
Pfeile A, B parallel zu einer Ballenreihe 3 hin- und herfährt. An einer
Seite des Turms ist ein seitlich auskragendes Abtragorgan 4 mit dem
Turm 2 verbunden. Das Abtragorgan 4 weist eine Abtragwalze oder zwei
gegenläufig umlaufende Abtragwalzen 5, 6 (schnellaufende Fräswalzen)
auf. An dem verfahrbaren Turm 2 ist das Abtragorgan 4 über eine Halte
einrichtung 7 angebracht. Die durch die Abtragwalzen 5, 6 abgenommenen
Faserflocken werden durch einen Materialabführstutzen 8 und eine Saug
leitung 9 (siehe Fig. 2a, 2b) abgesaugt.
Das Abtragorgan 4 mit der zugehörigen Fräseinrichtung ist an dem
Turm 2 in Höhenrichtung gemäß Pfeilen C, D verschiebbar gelagert.
Nach Fig. 1 ist das die Fräswalze 5, 6 enthaltende Abnahmeorgan 4 in
dem Turm 2 in Richtung der Pfeile E, F drehbar gelagert. Die Drehbar
keit des Abtragorgans 4 erfolgt vorzugsweise um die Mittelachse 8′
des Materialabführstutzens 8 in der Halteeinrichtung 7 des Turms 2.
Das Abtragorgan 4 kann zu dem Turm 2 in jeder Drehrichtung gedreht
werden, so daß das Abtragorgan 4 mit den Fräswalzen 5, 6 in eine
vorbestimmte Schräglage zu der Ballenreihe 3 gebracht werden kann.
Auf diese Weise kann eine Ballenreihe 3 mittels der Turm-Abtragvor
richtung längs einer Schräge mit vorbestimmten Winkelgrad abgetragen
werden.
Mittels des drehbaren Abtragorgans 4 an der Turm-Abtragvorrichtung
ist es möglich, das Abarbeiten der Ballenreihe 3 kontinuierlich
durchzuführen, indem die Ballenreihe 3a am freien Ende ständig
durch die Ballenreihe 3b ergänzt werden kann. Die Ballenreihe 3
ruht auf Förderbändern 10, 11, mittels derer die Ballenreihe 3 in
Richtung (Pfeile G, H; I, K) zu dem drehbaren Abtragorgan 4 vorge
schoben wird. Von der gesamten Ballenreihe 3 liegen die Ballen 3a
auf dem Förderband 10 und die Ballen 3b auf dem Förderband 11 auf.
Die Fig. 1a und 1b stellen die Einfahrphase dar, in der aus der
horizontalen Ballenoberfläche 3′ die betriebliche Schrägfläche 3′′′
gebildet wird. Die Ballenreihe 3 ruht ortsfest auf den Förderbändern
10, 11. Nach Fig. 1a, der Ausgangsposition, ist die Ballenoberfläche
3′ horizontal ausgerichtet. Entsprechend Fig. 1b fährt der Turm 2
anschließend in Richtung der Pfeile A, B über die Ballenreihe 3a
abwechselnd hin und her, wobei während der Fahrt das Abtragorgan 4
in Richtung der Pfeile C bzw. D gleichzeitig entweder auf- oder
abbewegt wird. Nach jeder Überfahrt wird das Abtragorgan 4 in Rich
tung des Pfeils E um einen vorbestimmten Winkelbetrag weitergedreht.
Auf diese Weise geht die horizontale Oberfläche 3′ (Fig. 1a) der
Ballenreihe 3a allmählich über Zwischenschrägflächen 3′′ (Fig. 1b)
in eine betriebliche Schrägfläche 3′′′ (Fig. 1c) über. Während jeder
Überfahrt in der Einfahrphase wird eine neue Schrägfläche 3′′ gebildet,
die in bezug auf die Schrägfläche vor der Überfahrt einen abweichen
den Winkel α gegenüber der Horizontalen aufweist. Die Geschwindig
keit v der Längsbewegung des Turms 2 während der Überfahrt über die
Ballenreihe 3a wird in der Weise verändert, daß während der Abwärts
bewegung (Pfeil D) des Abtragorgans 4 die Geschwindigkeit v des
Turms 2 abnimmt und während der Aufwärtsbewegung (Pfeil C) des
Abtragorgans 4 die Geschwindigkeit v des Turms 2 zunimmt.
Fig. 1c zeigt die Betriebsphase, in der die Schrägfläche 3′′′ (Winkel β)
gegenüber der Horizontalen) und damit auch die Winkelstellung des
Abtragorgans 4 konstant bleiben. Die Förderbänder 10, 11 transpor
tieren während der Betriebsphase die gesamte Ballenreihe 3 in Rich
tung G bzw. I zweckmäßig taktweise nach jeder Überfahrt des Abnahme
organs 4 voran.
Die Fig. 1d und 1e zeigen die Ausfahrphase, in der die Schräg
fläche 3′′′ der Ballenreihe 3a über Zwischenschrägflächen 3 IV in die
horizontale Oberfläche 3 V der Restlage übergeht. Während der Aus
fahrphase bleibt die Ballenreihe 3a ortsfest auf dem Förderband 10.
Nach Fig. 2a ist der Turm 2 längs der Schienen 12 in Richtung A, B
hin- und herfahrbar. In Fig. 2b ist mit 13 ein Fahrmotor für die
Laufräder 14, 15 des Turms 2 bezeichnet. Die das Abtragorgan 4
tragende Halteeinrichtung 7 ist über ein Seil 18a und Umlenkrollen 16, 17
an einem Gegengewicht 18 aufgehängt, wobei ein Hubmotor 19 mittels
Übertragungselemente 20, 20a und der Umlenkrolle 16a, 16b für die
Höhenverstellung des Abnahmeorgans 4 sorgt. Der Verschiebeweg (y)
des Abtragorgans 4 in Höhenrichtung (Pfeile C, D) und die Längsbe
wegung (Pfeile A, B) des Turms 2 durch den Fahrmotor 13 sind mittels
einer Steuerungseinrichtung 21 und Steuerleitungen 22 aufeinander
abgestimmt. Das Abtragorgan 4 ist über einen Drehzahnkranz 28 an der
Halteeinrichtung 7 befestigt.
Fig. 3a zeigt eine Seitenansicht der Ballengruppe 3a mit horizontaler
Oberfläche 3′ vor der ersten Überfahrt und mit Schrägfläche 3′′ nach
der ersten Überfahrt in der Einfahrphase. Die erste Überfahrt be
ginnt bei I und endet bei II. Die anschließende zweite Überfahrt
beginnt bei II und endet bei I. Der Turm 2 bewegt sich während der
ersten Überfahrt in Pfeilrichtung A (x-Achse), während sich das
Abtragorgan 4 gleichzeitig in Pfeilrichtung D (y-Achse) bewegt.
Wie Fig. 3b zeigt, nimmt die Fahrgeschwindigkeit v des Turms 2
(x-Achse) in der Zeit t während der ersten Überfahrt von I nach II
ab. Entsprechend Fig. 3c bleibt dadurch die Produktion P, d. h. die
Menge der abgenommenen Faserflocken pro Zeit, während der ersten
Überfahrt gleich.
Wie Fig. 4 zeigt, geht die Ballenoberfläche in der Einfahrphase
vor der horizontalen Oberfläche 3′ über eine Mehrzahl von Zwischen
schrägflächen 3′′ in die Schrägfläche 3′′′ für den Dauerbetrieb über.
Es wird deutlich, daß die gleichbleibende Produktion an Faserflocken
pro Zeit auf dem Weg von I nach II dadurch erreicht wird, daß die
Zunahme der absoluten Produktion (Flockenmenge) - verursacht durch
den zunehmenden vertikalen Vorschub des Abtragorgans auf Grund des
Winkels - durch Abnahme der Horizontalgeschwindigkeit v des Fahrge
stells kompensiert wird.
Nach Fig. 5 ist eine Steuereinrichtung 21, z. B. speicherprogram
mierbarer Steuerung, vorgesehen, an die eine Eingabeeinrichtung 23
angeschlossen ist. Mit der Steuereinrichtung 21 ist eine Wegerkennung
24, z. B. ein inkrementaler Drehgeber am Motor 13, Lichtschranke
o. dgl. für die Längsrichtung (x-Achse) und eine Wegerkennungsein
richtung 25, z. B. inkrementaler Drehgeber am Motor 19, Lichtschranke
o. dgl. für die Höhenrichtung (y-Achse) elektrisch verbunden. Weiter
hin steht die Steuereinrichtung 21 über einen Verstärker 26 (An
steuerelektronik, Frequenzumrichter) mit dem Fahrmotor 13 und über
einen Verstärker 27 mit dem Hubmotor 19 elektrisch in Verbindung.
Nach Fig. 6a wird bei dem bekannten Verfahren (Stand der Technik)
während der ersten Überfahrt bei konstanter Geschwindigkeit v in
Längsrichtung im Anfangsbereich der Ballenreihe (bei I′) eine ge
ringere Menge P₁ Faserflocken pro Zeit abgenommen, während im End
bereich der Ballenreihe (bei I′′) eine größere Menge P₂Faserflocken
pro Zeit abgenommen wird. Diese zunehmende Produktion (kg/min) ist
dadurch begründet, daß das Abtragorgan 4 in einem Winkel zur Hori
zontalen angeordnet ist, so daß der Vorschub des Abtragorgans 4,
d. h. die Eingriffstiefe der Fräswalzen 5, 6 in die Ballenoberfläche
in Höhenrichtung (y-Achse) bei fortschreitender Bewegung in Längs
richtung (x-Achse) ständig zunimmt. Fig. 6b zeigt die konstante
Fahrgeschwindigkeit v des Turms 2 mit dem Abnehmer 4 in Längsrich
tung (x-Achse), und Fig. 6c zeigt die zunehmende Produktion pro
Zeit, die nachteilig ist.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß durch die Veränderung der
Geschwindigkeit v in x-Richtung beseitigt, so daß in vorteilhafter
Weise die Produktion pro Zeit in der Ein- und Ausfahrphase bei
jeder Überfahrt von I nach II und umgekehrt gleich bleibt.
Nach Fig. 2b ist der Antriebsmotor 29 über eine Steuerleitung
an das Steueraggregat 21 angeschlossen. Auf diese Weise werden
die Geschwindigkeit des durch den Fahrmotor 13 angetriebenen
Maschinengestells 2 und die Drehzahl der durch den Antriebs
motor 29 angetriebenen Abtragwalzen 5, 6 mittels des Steuer
aggregats 21 aufeinander abgestimmt.
Claims (17)
1. Verfahren zum Abtragen von Faserflocken aus in Reihe ange
ordneten Faserballen, z. B. aus Baumwolle, Chemiefasern
u. dgl., bei dem ein Maschinengestell an den Faserballen
entlang hin- und herfährt, an dem gleichzeitig ein Abtrag
organ mit mindestens einer Abtragwalze auf- und abbewegt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ein- und Ausfahr
phase bei jeder Überfahrt
- a) eine neue Schrägfläche gebildet wird, die in bezug auf die Schrägfläche vor der Überfahrt einen abweichen den Winkel gegenüber der Horizontalen aufweist und
- b) die Geschwindigkeit der Längsbewegung des Maschinenge stells während der Überfahrt über die in Reihe ange ordneten Faserballen verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Einfahrphase während der Abwärtsbewegung des Abtrag
organs die Geschwindigkeit des Maschinengestells abnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Einfahrphase während der Aufwärtsbewegung des
Abtragorgans die Geschwindigkeit des Maschinengestells
zunimmt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Ausfahrphase während der Abwärtsbewegung
des Abtragorgans die Geschwindigkeit des Maschinengestells
zunimmt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Ausfahrphase während der Aufwärtsbe
wegung des Abtragorgans die Geschwindigkeit des Maschinen
gestells abnimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeitsänderung des Maschinenge
stells umgekehrt proportional zu der Änderung der Produktions
menge pro Zeit an Faserflocken ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit des Maschinengestells
entsprechend einer konstanten Produktionsmenge pro Zeit
an Faserflocken verändert wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abtragorgan zusammen mit der Abtragwalze
an dem Maschinengestell um eine horizontale Achse, vorzugs
weise koaxial gedreht und unter verschiedenen Winkeln zur
horizontalen Längsachse des Maschinengestells eingestellt
wird.
9. Vorrichtung zum Abtragen von Faserflocken aus in Reihe ange
ordneten Faserballen, z. B. aus Baumwolle, Chemiefasern
u. dgl., mit einem an den Faserballen entlang hin- und her
fahrbarem, durch einen Fahrmotor angetriebenen Maschinenge
stell, an dem gleichzeitig ein Abtragorgan mit mindestens
einer Abtragwalze mittels eines Hubmotors o. dgl. auf- und
abbewegbar ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Ein- und Ausfahrphase die Geschwindigkeit der Längsbewegung
des Maschinengestells (2) durch den Fahrmotor (13) während
jeder Überfahrt über die in Reihe angeordneten Faserballen
(3a) veränderbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Einfahrphase die Geschwindigkeit des Ma
schinengestells (2) während der Aufwärtsbewegung (C) des Ab
tragorgans (4) steigerbar und während der Abwärtsbewegung (D)
des Abtragorgans (4) reduzierbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abtragorgan (4) zusammen mit der Abtrag
walze (5, 6) an dem Maschinengestell (Turm 2) drehbar gelagert
und unter verschiedenen Winkeln zur horizontalen Längsachse
des Maschinengestells (2) einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abtragorgan (4) über einen Drehzahlkranz (28)
an dem Halteelement (7) gelagert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abtragorgan (4) um die Mittelachse (8′) des
Materialabführstutzens (8) zwischen Ausleger (4) und Turm (2)
drehbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß achsparallel zu der oder den Abtragwalzen (5, 6)
langsamlaufende Andrückwalzen (28, 29) vorhanden sind, die zu
sammen mit dem Abtragorgan (4) drehbar sind.
15. Verfahren insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Maschinengestells und
die Drehzahl der Abtragwalzen abnehmen.
16. Verfahren insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Maschinengestells und
die Drehzahl der Abtragwalzen zunehmen.
17. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des durch den Fahrmotor (13)
angetriebenen Maschinengestells (2) und die Drehzahl der durch den
Antriebsmotor (29) angetriebenen Abtragswalzen (5, 6) mittels eines
Steuerungsaggregats (21) und Steuerleitungen aufeinander abgestimmt
sind.
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