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Tür- und Fenstersturz für
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nichttragende Wände
Tür- und Fenstersturz für nichttragende
Wände Die Erfindung betrifft neuartige Platten, insbesondere Gipsplattenfür einen
Tür- und Fenstersturz in nichttragenden Wänden aus rechteckigen Bauplatten.
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Es ist bekannt, nichttragende Wände in Bauwerken, d.h. in der Regel
Innentrennwände, im Leichtbau auszuführen. Zu diesem Zweck benutzt man sehr oft
rechtwinklige Gipsplatten, welche normalerweise in standardisierten Grössen mit
den Abmessungen 66,6 x 50 cm und Dicken von 6, 8 und 10 cm hergestellt und verarbeitet
werden. Die Platten weisen an gegenüberliegenden Seiten je ein Paar Verbindungselemente,
dargestellt durch Blatt und Nutl auf. Diese Verbindungselemente erleichtern die
Passung beim Aufbau, indem ein glatter Uebergang zwischen den Flächen zweier anstossenden
Platten ohne besondere Anpassungsmassnahmen entsteht. Das Blatt hat den Querschnitt
eines symmetrischen Trapezes. Beim Aufbau werden die Platten mit Hilfe
eines
besonderen Klebers miteinander verbunden.
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Besonders weit verbreitet ist die Ausführung der Bauplatten in Gips.
Aber auch andere Bauplatten finden daneben Anwendung, wobei versucht wird, gewisse
Nachteile der Gipsplatten zu vermeiden, nämlich ihr hohes Gewicht und ihre beschränkte
Zug- und Biegefestigkeit. Solche anderen Bauplatten bestehen beispielsweise aus
Blähton, Gasbeton, mineralisierter Holzwolle mit Bindemittel ("Heraklit"), Asbestzement,
mit Karton verkleideter Gips usw.
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In der Folge wird sich die Beschreibung auf Gipsplatten beziehen,
wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass diese Beschreibung sinngemäss auch
für entsprechende Platten aus den anderen Materialien gelten soll.
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Die Herstellung von Trennwänden im Inneren von Gebäuden wird in aller
Regel so vorgenommen, dass man im Rohbau, d.h. in den Räumen, die noch keinen Glattstrich
oder anderen Belag am Boden aufweisen, von unten mit dem Aufsetzen der Platten beginnt.
Die unterste Plattenreihe wird mit Gipsbrei oder Kleber am Boden befestigt. Die
Platten werden seitlich und in der Höhe ebenfalls mit Kleber miteinander verbunden.
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Da wegen der.normalisierten lichten Höhe der Innenräume meist eine
freie Höhe von etwas mehr als 250 cm vorliegt, baut man so, dass die Platten mit
der Schmalseite (50 cm) nach oben gebaut werden. Beim Aufbauen lässt man die Oeffnung
für die vorzusehenden Türen und Fenster frei, beispielsweise 90 cr Breite für die
Tür.
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Hat man die Höhe von 200 cm erreicht, so stellt
sich
das Problem, wie man den Türsturz ausführen soll, denn die Breite der Türöffnung
übersteigt die Länge einer Bauplatte. (Die folgende Beschreibung gilt sinngemäss
auch für den Fenstersturz.) Zunächst ist es aus vielen Gründen untunlich, ein anderes
Material als Gips zu verwenden. Man könnte z.B. daran denken, einen Stahlbalken
als Sturz einzulegen. Dies hätte insbesondere den Nachteil, dass die darauf aufzusetzenden
Bauplatten entsprechende Ausschnitte erhalten müssten, die dann anzupassen wären
und erst noch verputzt werden müssten; ein Verputz ist aber nicht vorgesehen. Ausserdem
rostet Stahl auf und in Gips (und anderen Bauplatten), und der Rost schlägt später
nach aussen durch.
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Die gestellte Aufgabe wird daher bis heute so gelöst, dass man die
Türöffnung oben mit einem eingepassten Brett oder Balken verschliesst, diesen nach
unten abstützt und dann über die verschlossene Oeffnung eine neue Reihe Bauplatten
von Wand zu Wand aufbringt; dies ist normalerweise die letzte Reihe. Nach Erhärten
des Gipsklebers wird die zeitweilige Schalung wieder entfernt.
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Es ergibt sich, dass mindestens eine senkrechte Verbindungsfuge zweier
nebeneinanderliegender Bauplatten sich über der Türöffnung befindet und daher Bestandteil
des Sturzes ist. Dadurch ist der Sturz, der Zugkräften ausgesetzt ist, nicht ausreichend
fest.
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Aber auch wenn man zwei Bauplatten an. der Verbindungskante homogen
verbinden. würde, so würde dies keine endgültige Lösung des Problems bilden, weil
sich bei den wie bisher hergestellten Stürzen Risse von den oberen Ecken der Tür-
bzw. Fensteröffnung seitlich nach oben in Richtung der Decke ausbilden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen einfachen, ohne Schalung
aufbaubaren, trennfugenfreien Sturz für Türen und Fenster aus dem gleichen Material
zu schaffen, wie es für die restliche Trennwand verwendet wurde. Der Sturz soll
anpassungsfähig und solide sein, keine in der freien Kante endende Trennfuge besitzen
und ohne sichtbaren Uebergang einen Teil der aufgebauten Wand bilden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Sturz
aus zwei Platten besteht, die die Form kongruenter rechtwinkliger Dreiecke aufweisen,
welche mit ihren Hypotenusen aneinander anliegen, und die im Inneren eine zumindest
in Längsrichtung verlaufende Armierung aufweisen.
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Vorzugsweise ist die kleine Kathete der Dreiecke so lang wie die
Breite der normalen rechteckigen Bauplatten, und die grosse Kathete beträgt mindestens
130 cm, ganz bevorzugt das Doppelte der Länge der rechteckigen Bauplatten.
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Diese Mindestlänge der grossen Kathete von 130 cm gestattet die Ueberbrückung
jeder Oeffnung bis 100 cm mit einer beidseitigen Auflagerbreite von 15 cm auf den
hochgezogenen Wandteilen der beiden Türbegrenzungen. Die Ausbildung als rechtwinklige
Dreiecke, die mit der Hypotenuse aneinander passen, erlaubt ein gegenseitiges Verschieben
derart, dass eine Abstützung gegen die Decke des Raumes erreicht wird, wodurch überraschenderweise
die Widerstandsfähigkeit gegen Rissbildung gewährleistet wird. Ausserdem werden
durch die vorgesehene Armierung die Gesamtfestigkeiten der Sturzplatten erhöht.
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In ganz bevorzugter Weise hat jede der zwei dreieckigen Platten die
gleiche Oberfläche wie eine normale rechteckige Wandplatte, d.h. die grosse Kathete
ist doppelt so gross wie die Länge einer Rechteckplatte, bei Standardabmessungen
also 66,6 cm x 2 = 132,2 cm. Man kann sich die beiden Sturzplatten durch diagonales
Aufschneiden einer Rechteckplatte mit der doppelten Länge einer Normplatte entstanden
denken.
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Zur genauen Führung der beiden Dreieckplatten gegeneinander bieten
sich verschiedene Möglichkeiten an. Am einfachsten erscheint es, die rechte Platte
unten und rechts mit einer Nut und die linke Platte des Paares links und oben mit
dem Blatt zu versehen und die Berührungsseite beider Platten mit Nut und Blatt nach
Belieben zu versehen. Universeller in der Anwendbarkeit ist aber, alle Seiten beider
Platten nur mit Nuten zu versehen und bei denjenigen Seiten, die zur Verbindung
mit anderen Platten an Nutseiten bestimmt sind, eine Profilleiste einzulegen oder
einzukleben, die im Querschnitt die Form zweier umgekehrt aufeinanderliegender Kammprofile,
d.h. das zusammengesetzte Profil von Nut und Kamm hat.
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Wichtig ist die Armierung der Sturzplatten.
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Die normale Verstärkung der Wandplatten, die durch eine Zugabe von
ca. 0>1 Gew.-% Glasstapelfasern zum Gipsbrei (bezogen auf Trockengewicht) bei
der Herstellung zustande kommt, reicht nicht aus. Geeignete Armierungen sind Matten
aus (nichtrostend ausgerüstetem) Streckmetall oder aus Glasfasern sowie Rabitz,
Jutenetze, Kunststoffnetze, Profilstäbe aus Kunststoff, Faserbündel aus Glasfasern
oder anderen mineralischen oder organischen Fasern
Diese Armierungen
können bei der Herstellung der Platten eingebracht werden, wie später noch kurz
beschrieben wird.
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Die Erfindung soll nun an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung weiter erläutert werden. In der Zeichnung stellen dar - Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Gipsplattensturzes aus zwei Einzelplatten, -
Fig. 2 die untere Platte nach Fig. 1, - Fig. 3 die obere Platte nach Fig. 1, - Fig.
4 eine Vorderansicht des Gipsplattensturzes, - Fig. 4A - 4D Unteransicht, Draufsicht,
Ansicht von rechts und Ansicht von links des in Fig. 4 dargeellten Sturzes, - Fig.
5 einen Schnitt in der Ebene V-V gemäss Fig. 4; jedoch einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 6 einen Schnitt in der Ebene V-V gemäss Fig. 4; jedoch einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 7 einen Schnitt in der Ebene V-V gemäss Fig. 4 der dort gezeigten Ausführungsform,
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Fig. 8 einen Schnitt in der Ebene V-V gemäss Fig. 4, jedoch einer weiteren, anderen
Ausführungsform,und - Fig. 9 ein Montagedetail.
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Der Sturz 10 (Fig. 1) besteht aus einer unteren Dreiecksplatte 12
und einer oberen Dreiecksplatte 14. Die rechte Kante 15 der unteren Platte 12 ist
mit einer Nut 16 versehen, und die grösste Dreieckseite (Hypotenuse) 18 trägt ein
Blatt 20.
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Die obere Dreiecksplatte 14 (in Fig. 3 abgenommen und auf die lange
Kathete 19 gelegt) trägt ebenfalls ein Blatt, und ihre längste Seite 24 enthält
eine Mittelnut 26.
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Der Ginsplattensturz 30 gemäss Fig. 4 besteht aus der unteren Dreiecksplatte
32 und der oberen Dreiecksplatte 34; die beiden Platten 32, 34 sind längs ihrer
langen Kanten 18, 24 gegeneinander verschiebbar. Die lange Kante (Hypot.enusel des
Dreiecks) 18 der unteren Platte 32 ist mit dem Blatt 36 (vgl. auch Fig. 7) versehen,
das in die entsprechende Nut der oberen Platte 34 passt.
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Die Masse A und B betragenl33,2.bzw, 50 cm.
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Die Oberkante 19 der oberen Platte 34 ist mit dem Blatt 22 versehen.
Ein weiteres Blatt 38 befindet sich an der linken.Kante 40 der unteren Platte 32.
Die übrigen beiden Kanten 15, 42 tragen die Nuten 16 bzw. 44 (siehe auch Fig. 4A
bis 4D).
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Im Inneren der Platten 32 und 34 sind Armierungsstäbe 46 eingelassen,
beispielsweise aus Kunststoffstäben 10 x 10 mm, die nach bekannter Art mit Aufrauhungen
zwecks besserer Verankerung versehen sind; vgl. auch Fig 7.
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Als Armierung kann anstelle der Stäbe 46 eine gerichtete Anordnung
von Glasfasern 48 (Fig. 5) benutzt werden. Wesentlich ist, dass es sich dabei nicht
um Glasfasern handelt, wie sie in Form von Stapelfasern schon jetzt in die Gipsplatten
eingearbeitet werden, sondern um eingelegte, in Längsrichtung der Platten (parallel
zur grossen Kathete) liegende Fasern.
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Fig. 8 zeigt schematisch eine weitere Möglichkeit der Armierung durch
eine in die Platten 32 und 34 etwa in der Mitte eingelegte Matte 50 aus Glasfasern,
Streckmetall, Maschendraht, Jutegewebe oder -gitter, Rabitz, Kunststoffnetz und
dgl.
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In Fig 6 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen
Gipsplattensturzes im Schnitt gezeigt, wobei die Armierung nicht wiedergegeben ist.
Dabei sind alle Platten 32, 34 nicht mit Blatt und Nut, sondern ausschliesslich
mit Nuten 52 versehen. In diejenigen Nuten, die zur Verbindung mit der Nut einer
benachbarten Platte dienen, sind Profilstäbe 54 aus Kunststoff oder einem anderen
Werkstoff eingelegt bzw. eingeklebt; das Profil ist doppeltrapezförmig-sechseckig.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Lagerhaltung beim
Unternehmer und auf dem Bauplatz einfacher wird, weil nur eine Art Dreiecksplatten
erforderlich ist.
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Fig. 9 zeigt schematisch die Montage des Türsturzes in einem Innenraum.
Bereits sind 4 Reihen Gipsplatten 56 bis zu einer Höhe von 2 cm ausgeführt, von
denen einige zerschnitten werden mussten. Dieser Wandaufbau
ist
üblich. Frei bleibt die Türöffnung 58, die nach oben mit einem Sturz zu verschliessen
ist. Oberhalb der Türöffnung 58 verbleibe noch ein lichter Raum mit einer Höhe H
= 58 cm.
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Die Platte 12 wird über die Türöffnung 58 gestellt und die Platte
14 soweit längs der gemeinsamen Dreiecksseite verschoben, bis sie fest an die Decke
60 anstösst. Nun werden die überstehenden kleinen Dreiecke 62 abgesägt, und der
Sturz kann fest eingebaut werden. Die Freiräume rechts und links des Sturzes werden
dann mit entsprechend, passend zugeschnittenen Rechteckplatten 56 gefüllt. (In der
Praxis wird man so vorgehen, dass man zuerst einen der erwähnten beiden freien Räume
ausfüllt, dann den vorbereiteten Sturz 12, 14 entweder nacheinander oder gemeinsam
aufsetzt und dann den anderen freien Raum ausfüllt.) Die Herstellung der neuen Dreiecksplatten
des Sturzes kann in Einzelformen geschehen, die einen waagrechten Guss erlauben.
Nach Schliessen der Form, die die äussere Konfiguration der Platten und auch deren
Dicke definiert, wird ein wässriger Gipsbrei eingegossen, bis die Form etwa zur
Hälfte gefüllt ist. Dann wird die Armierung eingebracht, die.Form aufgefüllt und
die offene Oberfläche glattgestrichen. Nach der üblichen Abbindezeit von ca. 8 Minuten
kann ausgeformt werden, wonach wie bekannt getrocknet und ausgehärtet wird.
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Es ist auch möglich, die neuen Platten in Formgiessmaschinen herzustellen.
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Uebersteigt die Breite der Oeffnung, die durch den neuen Sturz zu
verschliessen ist, die Länge der
Sturzplatten abzüglich 30 cm,
so ist es möglich, zwei Sturzplatten 32 (Fig. 4) an den Kanten 40 aneinander zu
befestigen, und zwar mit einem Spezialkleber. In diesem Falle kommt die blattlose
Ausführungsform gemäss Fig. 6 zur Anwendung. Achtet man bei der Montage um gute,
fest drückende Anlegung an die bereits vorhandenen Plattenreihen einerseits und
an die Baudecke andererseits, und plaziert man die Verbindungsnaht der beiden Unterplatten
32 in der Mitte der Oeffnung, so ist keine Rissbildung oder andere Instabilität
zu befürchten, da das Uebergewicht jeder der beiden Platten 32 auf Seiten der bereits
hochgezogenen Plattenreihen liegt (vgl. Fig. 9; die eben geschilderte Ausführungsform
ist nicht dargestellt).
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Wie oben schon erwähnt wurde, sind statt Platten aus Gips solche
auch anderen Materialien, die für den Zweck äquivalent sind, ebenso gut brauchbar,
z.B. sind als Plattenmaterialien Mischungen aus Gips, Zement und Füllstoff usw.
brauchbar. Die Erfindung wird durch die Wahl des Materials nicht eingeschränkt.
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Die Platten gemäss vorliegender Erfindung werden in drei Dicken verfügbar
sein, nämlich 6, 8 und 10 cm.
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Es ist klar, dass die Erfindung ebensowenig durchunterschiedliche
Plattendicken eingeschränkt wird.
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Die Platten sind normalerweise weiss oder hellgrau. Je nach allfällig
vorhandenem Füllstoff oder mit Absicht zugegebenem Färbepigment können auch homogen
oder inhomogen gefärbte Platten erhalten werden.
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Die oben angegebenen Abmessungen der beiden Sturzplatten sind bevorzugt.
Es können je nach Aufgabe
beliebige andere Abmessungen gewählt
werden. Die Sturzplatten sind in erster Linie äls Türsturz vorgesehen, weil in nichttragenden
Innenwänden Fenster nur selten vorkommen. Selbstverständlich sind sie auch für Fensterstürze
geeignet.
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Die erfindungsgemässen Tür- bzw. Fensterstürze können durch Zugabe
von hydrophoben Stoffen wie Silikon oder durch Anstrich mit solchen Stoffen wasserabweisend
bzw. wasserfest gemacht werden.
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