DE3503660A1 - Schliessvorrichtung mit schliesszylinder und flachschluessel - Google Patents

Description

• Schließvorrichtung mit Schließzylinder und Flachschlüssel
• Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit Schließzylinder und Flachschlüssel, mit in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns hineinragendem Einschubsperrglied, welchem eine Ausnehmung am Flachschlüssel zugeordnet ist.
• Eine derartige Schließvorrichtung ist bekannt aus der DE-PS 1 812 051, wobei am rückwärtigen Ende des Zylinderkerns ein halbmondförmiges Einschubsperrglied formschlüssig eingesteckt ist, welches mit Vorsprüngen in den Schlüsselkanal hineinragt. Dementsprechend besitzt der Flachschlüssel von seinem Einsteckende her ausgehende Profilnuten. Fehlen diese bei einem Flachschlüssel, der zwar die entsprechenden Schließkerben ausbildet, so läßt sich dieser doch nicht vollständig in den Schlüsselkanal einschieben wegen des Einschubsperrgliedes. Bei dieser Bauform müssen die in Form von Nuten ausgebildeten Ausnehmungen des Flachschlüssels stets von der Schlüsselspitze ausgehen. Ferner erfährt der Zylinderkern durch das halbmondförmige Einschubsperrglied eine erhebliche Schwächung.
• Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließvorrichtung der vorausgesetzten Art so auszugestalten, daß die Ausnehmung nicht von der Schlüsselspitze auszugehen braucht und für das Einschubsperrglied nur eine querschnittskleine Aussparung am Zylinderkern vorzusehen ist.
• Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
• Der Unteranspruch stellt eine vorteilhafte Weiterbildung des Anspruchs 1 dar.
• Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Schließvorrichtung mit Schließzylinder und Flachschlüssel angegeben, bei welchem die Ausnehmung am Flachschlüssel nicht bis zur Schlüsselspitze zu reichen braucht. Dies erweist sich insbesondere bei solchen Flach schlüsseln als günstig, bei denen die Schließkerben an der einen Schmalseite des Schlüsselschafts angeordnet sind. Die die Zuhaltungsstifte einordnende Auflaufschräge des Schlüsselschafts wird daher nicht flächen reduziert. Auch entstehen dadurch weniger scharfe Kanten im Bereich der Schlüsselspitze, die bei einem losen Herumtragen des Schlüssels in einer Tasche zu Beschädigungen derselben führen könnten. Das Einschubsperrglied neben der Breitseite des Schlüssel kanals vorzusehen, bringt unterbringungstechnische Vorteile. Eine von der Mantelfläche des Zylinderkerns ausgehende Radialaussparung bringt den Vorteil einer geringen Querschnittsreduzierung, so daß der Schließzylinder nicht gefährdend geschwächt wird. Die Aussparung ist so zu gestalten, daß in zwei Endbereichen ein Durchtritt zum Schlüsselkanal auftritt. Das weiter innenliegende Ende des als wippenförmiger Doppelhebel ausgebildeten Einschubsperrglieds kann dann in den Schlüssel kanal eintauchen. Wird nun der entsprechend gestaltete Flachschlüssel, der auf seiner Breitseite die Ausnehmung ausbildet, eingeschoben, so übt in der ersten Einschubphase der Flachschlüssel keine Wirkung auf das Einschubsperrglied aus. Erst wenn die Schlüsselspitze das in den Schlüsselkanal ragende Ende des Doppelhebels beaufschlagt, führt dieses zu einem zwangsläufigen Verschwenken des Doppelhebels. Dann erstreckt sich jedoch die Ausnehmung an der Flachschlüssel-Breitseite bereits auf Höhe des anderen, den Tastkopf ausbildenden Endes des Doppelhebels, so daß der Tastkopf störungsfrei in die Ausnehmung einschwenken kann, während von der Schlüsselspitze das weiter einwärts liegende Ende des Doppelhebels aus dem Schlüsselkanal verdrängt wird. Die Ausnehmung ist so lang bemessen, daß der Flachschlüssel danach bis in seine End-Einschubstellung verlagerbar ist.
• Wird ein Flachschlüssel verwendet, der zwar die entsprechenden Schließkerben ausbildet, aber nicht die Ausnehmung besitzt, so läßt sich dieser nur so weit einschieben, bis die Schlüsselspitze gegen das einwärts liegende Ende des Doppelhebels tritt. Dann ist jedoch das Verschwenken des Doppelhebels nicht möglich, weil der Tastkopf keine Ausnehmung vorfindet, in welche er ausweichen kann. Auch ein Flachschlüssel mit falsch placierter Ausnehmung gestattet nicht das Schließen des Schließzylinders. Ist z. B. die Ausnehmung zu kurz gestaltet, ist zwar nach Erreichen des einwärts liegenden Endes des Doppelhebels ein Verschwenken möglich. Bei weiterem Einschieben muß dann der Tastkopf wegen der zu kurz bemessenen Ausnehmung diese verlassen, was zu einem Verschwenken des Doppelhebels führt, wobei dieser in Klemmstellung zur Breitfläche des Flachschlüssels tritt und das weitere Einschieben verhindert. Durch entsprechende Länge des Doppelhebels und Unterbringung desselben im Zylinderkern sowie entsprechende Positionierung der Ausnehmung an der Flachschlüssel-Breitseite läßt sich eine zusätzliche Verschleierung erzielen, die die Aufsperrsicherheit einer solchen Schließvorrichtung erhöht. Auch ist das Abtasten mittels Hilfswerkzeugen weitgehend verhindert. Will man nämlich mit einem solchen das einwärts liegende Ende des Doppelhebels erreichen, so führt gleichzeitig bei einem Verschwenken des Doppelhebels der Tastkopf zu einer Blockierung des Hilfswerkzeuges, so daß weitere Manipulationen ausgeschlossen sind. Mit einfachen zusätzlichen Mitteln kann das Einschubsperrglied noch eine Zuhaltungsfunktion übernehmen. Es ist lediglich erforderlich, den Doppelhebel so abzufedern, daß ein dem Tastkopf gegenüberliegender Sperrfinger in eine Nut des Schließzylindergehäuses eingreift. Dann ist ein Verdrehen des Zylinderkerns unmöglich, selbst wenn die entsprechenden Zuhaltungsstifte richtig eingeordnet sein sollten. Um den Zylinderkern drehen zu können, ist der richtige Flachschlüssel erforderlich, der den Doppelhebel so verschwenkt, daß der Tastkopf in die Ausnehmung eingreift, während gleichzeitig der Sperrfinger aus der Nut des Schließzylindergehäuses ausschwenkt.
• Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schließzylinder während des Einführens eines entsprechend gestalteten Flachschlüssels, welcher auf seiner Breitseite die erforderliche Ausnehmung besitzt, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, welche veranschaulicht, daß die Schlüsselspitze das einwärts liegende Ende des Doppelhebels erreicht hat, Fig. 3 ebenfalls eine den vorangegangenen Figuren entsprechende Darstellung, wobei der Flachschlüssel den Doppelhebel so verschwenkt hat, daß dessen Tastkopf in der Ausnehmung einliegt, Fig. 4 in stark vergrößerter perspektivischer Darstellung den Doppelhebel und Fig. 5 den Flachschlüssel in perspektivischer Darstellung.
• Die Schließvorrichtung besitzt einen Schließzylinder 1 und einen Flachschlüssel 2. Letzterer setzt sich aus einem Schlüsselschaft 3 und einer Handhabe 4 zusammen. An der einen Schmalkante des Schlüsselschaftes 3 befinden sich hintereinanderliegende Schließkerben 5, die zur Einordnung von schließzyl inderseitigen, nicht dargestellten stiftartigen Zuhaltungen dienen. Den Schließkerben 5 ist an der Schlüsselspitze S eine Auflaufschräge 6 vorgeordnet. Ferner befindet sich am Schlüsselschaft an der einen Flachschlüssel-Breitseite eine sich in Einschubrichtung erstreckende, rinnenartige Ausnehmung 7. Diese beginnt mit Abstand von der Schlüsselspitze S. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, verjüngt sich die Ausnehmung 7 zu ihrem Boden 7' hin, wodurch eine ringsumlaufende Schrägflanke 7" gebildet wird.
• Bestandteil des Schließzylinders 1 ist ein Schließzylindergehäuse 8. In einer Bohrung 9 desselben ist ein Zylinderkern 10 drehbar, jedoch axial unverschieblich gelagert. Mittig weist der Zylinderkern einen Schlüsselkanal 11 auf, der bis zur einen Mantelwand des Schließzylinderkerns reicht. In dem Zylinderkern 10 sind bekannterweise nicht veranschaulichte kernseitige Zuhaltungsstifte in entsprechenden Bohrungen geführt, die mit schließzylindergehäuseseitigen Zuhaltungsstiften fluchten. Durch die Schließkerben 5 des Flachschlüssels 2 werden die Zuhaltungsstifte so aus- gerichtet, daß deren Trennfuge auf Höhe der Mantelfläche des Zylinderkerns liegt, was das anschließende Drehen des Zylinderkerns zuläßt.
• In dem Zylinderkern 10 befindet sich eine von dessen Mantelfläche ausgehende Aussparung 12. Diese ist vom Schlüsselkanal 11 durch eine dünne Wand 13 getrennt. In der Aussparung 12 lagert ein Einschubsperrglied 14, welches als neben der Breitseite des Schlüssel kanals 11 liegender wippenförmiger Doppelhebel gestaltet ist. Etwa mittig besitzt dieser eine Lagerhöhlung 15, der von einem quer zur Aussparung 12 verlaufenden Lagerzapfen 16 des Zylinderkerns 10 durchsetzt wird. Das weiter schlüsselkanaleinwärts liegende Ende 17 des Doppelhebels ist abgewinkelt, durchsetzt eine Queröffnung 18 und ragt in den Schlüsselkanal 11. Das andere Ende 19 des Doppelhebels bildet einen Tastkopf 20, welcher ebenfalls in eine Queröffnung 21 eintritt, jedoch noch nicht in den Schlüsselkanal 11 einschwenkt. Dem Tastkopf 20 gegenüber liegt ein materialeinheitlich vom Ende 19 ausgehender Sperrfinger 22. Dieser greift in Grundstellung des Einschubsperrgliedes gemäß Fig. 1 in eine in Längsrichtung des Schließzylindergehäuses 8 verlaufende Nut 23. Eine Druckfeder 24 beaufschlagt dabei das Einschubsperrglied 14 in Sperrichtung.
• Letztere stützt sich einerseits an der Wand 13 zwischen Aussparung 12 und Schlüssel kanal 11 ab und andererseits am Boden einer Aussparung des Endes 19 des Doppelhebels. So wird der Sperrfinger 22 in die Nut 19 gezwungen, während das Ende 17 in den Schlüsselkanal 11 eintaucht.
• Sowohl das abgewinkelte Ende 17 als auch der Tastkopf 20 sind gerundet gestaltet, wodurch Auflaufzonen für die Spitze des Schlüsselschaftes gebildet werden.
• Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Wird der Flachschlüssel 2 in den Schlüsselkanal 11 des Zylinderkerns 10 eingeschoben, so kann hierbei die Stellung gemäß Fig. 1 auftreten. In dieser entsprechenden Einschubphase findet noch keine Beaufschlagung des Einschubsperrgliedes 14 statt. Bei weiterem Einschieben wird bspw. die Stellung gemäß Fig. 2 erreicht.
• Dann liegt die Schlüsselspitze S vor dem abgewinkelten Ende 17 des Einschubsperrgliedes 14, während der Tastkopf 20 sich bereits im Anfangsbereich der Ausnehmung 7 der Flachschlüssel-Breitseite erstreckt. Das bedeutet, daß das Maß x zwischen abgewinkeltem Ende 17 und Tastkopf 20 größer ist als der Abstand y der Ausnehmung 7 von der Schlüsselspitze S, vergl. Fig. 2. Durch weiteres Einschieben des Flachschlüssels wird nun über die Schlüsselspitze und Ende 17 der Doppelhebel verschwenkt, wobei dessen Tastkopf 20 in die Ausnehmung 7 eintaucht.
• Nach beendigtem Einschieben des Schlüssels erstreckt sich dann der Tastkopf 20 am anderen Ende der Ausnehmung 7, während das Ende 17 den Schlüsselkanal vollständig verlassen hat und an der zugekehrten Schlüsselschaft-Breitseite anliegt. Ferner hat mit diesem Verschwenken des doppelhebelartigen Einschubsperrgliedes 14 der Sperrfinger 22 die Nut 23 des Schließzylindergehäuses 8 verlassen. Da in dieser Einschubendstellung des Flachschlüssels auch die entsprechenden Zuhaltungen eingeordnet wurden, kann der Schließzylinderkern 10 gedreht werden.
• Beim Abziehen des Flachschlüssels in der entsprechenden Drehstellung des Zylinderkerns verschwenkt in der entsprechenden Zwischenstellung der Doppelhebel zufolge Federbelastung, bspw. in die Stellung gemäß Fig. 2, so daß die weitere Abzugsbewegung nicht beeinträchtigt wird.
• Wird ein Flachschlüssel eingeschoben, der keine Ausnehmung besitzt, so ist dieser nur bis zur Stellung gemäß Fig. 2 einschiebbar. Dann tritt beim weiteren Einschieben eine Blockierung auf. Auch ist ein Flachschlüssel nicht einschiebbar, bei welchem der Abstand y größer ist als das Maß x. Schließlich scheidet das Einstecken eines Flachschlüssels aus, welcher eine zu kurze Ausnehmung besitzt.
• Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.

Claims (2)

1. ANSPRÜCHE 1. Schließvorrichtung mit Schließzylinder und Flachschlüssel, mit in den Schlüssel kanal des Zylinderkerns hineinragendem Einschubsperrglied, welchem eine Ausnehmung am Flachschlüssel zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschubsperrglied (14) als neben der Breitseite des Schlüssel kanals (11) liegender wippenförmiger Doppelhebel gestaltet ist, dessen eines Ende (17), von der Schlüsselspitze (S) aussteuerbar, in den Schlüsselkanal (11) ragt und dessen gegenüberliegendes Ende (19) einen bei der Aussteuerung formpassend in die auf der Flachschlüssel-Breitseite vorgesehene Ausnehmung (7) eintretenden Tastkopf (20) bildet.
2. 2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschubsperrglied (14) in Sperrichtung federbelastet ist und dem Tastkopf (20) ein zuhaltungsähnlich in eine Nut (23) des Schließzylindergehäuses (8) eintretender Sperrfinger (22) gegenüberliegt.