Die Erfindung betrifft eine Schwimmfaustsattel-Scheibenbremse,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Eine derartige Schwimmfaustsattel-Scheibenbremse, bei der
zwei Führungsbolzen vorgesehen sind, von denen einer als
ein aus dem Bremsträger herausschraubbares Bauteil ausge
bildet ist und der andere nach Entfernen des einen Führungs
bolzens als Schwenkachse für den Bremssattel dient, ist aus
der DE 30 09 524 A1 bekannt. Bei einer derartigen Scheiben
bremse kann zum Austauschen der Bremsbeläge der Bremssattel
nach Lösen des einen Führungsbolzens aus seiner Einbaulage
herausgeschwenkt werden und nach dem Herausschwenken des
Bremssattels kann während des Belagwechsels in ein Loch des
Bremsträgers ein Stift gesteckt werden, der mit der Innenseite
des normalerweise die Bremsscheibe bespannenden Teils des
Bremssattels in Eingriff kommt. Hierdurch wird der Bremssattel
in seiner herausgeschwenkten Lage gesichert und ein Herab
kippen während der Durchführung der Arbeiten verhindert. Diese
bekannte Sicherung des Bremssattels hat den Nachteil, daß
jeweils ein zusätzliches Mittel, nämlich ein Stift oder ein
gleichartiges Werkzeug benötigt wird, welches nicht an der
Scheibenbremse angeordnet ist, sondern von einem Mechaniker
jeweils bereitgehalten werden muß. Es besteht daher die Ge
fahr, daß der Mechaniker das Sichern des Bremssattels unter
läßt, wenn er einen passenden Stift oder ein anderes geeig
netes Mittel nicht zur Hand hat.
Aus dem JP-Abstract 56-18 128 (1981) ist weiterhin eine
Schwimmfaustsattel-Scheibenbremse bekannt, bei der der Brems
sattel an einem Führungsbolzen befestigt ist, der axial ver
schiebbar und drehbar in einem Führungsauge des Bremsträgers
gelagert ist. Hierbei weist der Bremssattel einen nocken
artigen Vorsprung auf, der in einer zum Auswechseln der Brems
backen ausgeschwenkten Lage des Bremssattels durch axiale
Verschiebung des Bremssattels in einer Ausnehmung zwischen
zwei Anschlagsrippen am Führungsauge des Bremsträgers ein
schiebbar ist, um dadurch den Bremssattel in der ausgeschwenk
ten Stellung sicher zu halten. Auch dieses an der Scheiben
bremse angebaute Sicherungsmittel kann nicht voll befriedigen,
da der Mechaniker beim Aufklappen des Bremssattels nicht
zwangsläufig auf das Vorhandensein des Sicherungsmittels
aufmerksam gemacht und zum Einführen des Nockens in die Aus
sparung angehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Schwimm
faustsattel-Scheibenbremse der eingangs genannten Art an der
Bremse angebaute Sicherungsmittel vorzusehen, die ein unbe
absichtigtes Herunterfallen des herausgeschwenkten Brems
sattels verhindern und so gestaltet sind, daß ein Monteur dazu
angehalten wird, sich ihrer beim Auswechseln der Bremsbacken
zu bedienen.
Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 genannten
Merkmale gelöst. Bei der erfindungsgemäß ausgestalteten Schei
benbremse ist auf dem Führungsauge des Bremssattels ein erster
Anschlag vorgesehen, der bei einem Verschwenken des Brems
sattels an einem am Bremsträger angeordneten Stift zur Anlage
kommt, bevor die Bremsbelege entnommen werden können. Hier
durch ist der Monteur gezwungen den Bremssattel entlang des
Führungsbolzens herauszuziehen, um den ersten Anschlag von dem
Stift freizubekommen. Erst dann läßt sich der Bremssattel weit
genug herausschwenken bis ein zweiter Anschlag mit dem Stift
in Eingriff kommt, der das Herausschwenken des Bremssattels
begrenzt. Durch anschließendes Zurückschieben des Bremssattels
wird dieser dann in seiner geöffneten Stellung gesichert,
wobei der Stift mit der anderen Seite des ersten Anschlags
zusammenwirkt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Siche
rungsmittel zwingt somit den Monteur, eine Axialbewegung des
Bremssattels vorzunehmen, um diesen in eine Stellung schwenken
zu können, in der die Bremsbacken frei zugänglich sind. Hier
durch wird der Monteur zwangsläufig auf das Vorhandensein und
den Nutzen der Anschläge zur Sicherung des Bremssattels in
seiner Offenstellung hingewiesen, wobei er zur notwendigen
Sicherung des Bremssattels diesen lediglich um einen geringen
Betrag axial zurückschieben muß, da der zweite Anschlag den
Bremssattel in der Winkelposition führt, in der der Stift
zwischen die beiden Anschläge gelangen kann. Die erfindungs
gemäße Ausbildung der Anschläge am Führungsauge des Brems
sattels und die Anordnung eines Stiftes am Bremsträger lassen
sich einfach durchführen, ohne den Aufbau der Scheibenbremse
grundsätzlich zu ändern und insbesondere ohne in das Füh
rungssystem zwischen Bremsträger und Bremssattel einzugreifen.
Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil die Lager der
Führungsbolzen bei einem Belagwechsel vor Verschmutzung ge
schützt sein müssen, um die Funktionstüchtigkeit der Schei
benbremse nicht zu beeinträchtigen.
Der erste und zweite Anschlag können zwei auf dem Führungsauge
des Bremssattels angeordnete Gußleisten sein. Damit hat der an
dem feststehenden Teil angeordnete Stift eine ausreichende
Anlagefläche.
Um ein seitliches Herunterfallen des auf dem ersten Anschlag
aufliegenden Bremssattels zu gewährleisten, ist der als Guß
leiste ausgebildete erste Anschlag gegenüber dem zweiten
Anschlag schräg auf dem Führungsauge des Bremssattels angeord
net. Damit wird ein zusätzlicher Sperreffekt erzielt. Dieser
wird noch unterstützt dadurch, daß an dem Stift gemäß einer
Weiterbildung des Erfindungsgedankens eine angebogene Nase
ausgebildet ist. Diese hakt sich bei ihrem Eingriff mit der
als erster Anschlag dienenden Gußleiste hinter diese ein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
können die als Gußleisten ausgebildeten ersten und zweiten
Anschläge parallel zueinander angeordnet sein. In diesem Fall
kann die Ausbildung der angebogenen Nase an dem Stift ent
fallen.
Eine weitere einfache Ausgestaltung sieht vor, daß die beiden
Anschläge Gußnocken sind, die mit dem Führungsauge des Brems
sattels einstückig ausgebildet sind.
Sofern die Anschläge nicht aus einem Gußteil des Bremssattels
gebildet sein sollen, kann die Halterung erfindungsgemäß auch
aus einer Zahnscheibe bestehen, in die ein Sicherungsblech
eingreift.
Gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß zur Bildung der Halterung am Bremsträger
eine erste Leiste ausgebildet ist, an die beim Verschwenken
des Bremssattels eine am Führungsauge des Bremssattels ange
ordnete zweite Leiste zur Anlage kommt, daß die Leiste am
Bremsträger so lang ist, daß bei einem Verschieben des Brems
sattels auf dem Führungsbolzen über die Länge der Leiste
hinaus der Bremssattel an der Leiste vorbei weiter verschwenk
bar ist, daß der Bremssattel nach dieser Schwenkbewegung auf
dem Führungsbolzen zurückschiebbar ist und bei einer Abwärts
bewegung an der anderen Seite der ersten Leiste zur Anlage
kommt. Bei dieser Ausgestaltung ist kein zusätzlicher Stift
mehr nötig, sondern es reichen die beiden an dem Bremssattel
und dem Bremsträger angegossenen Leisten zur Absicherung der
Verschwenkbewegung des Bremssattels aus.
Vorteilhafterweise ist an mindestens einem der Enden der am
Bremssattel angebrachten Leiste eine Nase ausgebildet. Diese
dient als Anschlag mit der Leiste an dem Bremsträger, so daß
zwangsläufig der Bremssattel gegen eine axiale Verschiebung
auf dem Führungsbolzen gesichert ist.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß die An
schläge so angeordnet sind; daß die hieran anschlagenden Bau
teile zum Anschlag kommen, bevor der Bremssattel über seinen
Totpunkt gedreht ist. Damit muß der Einrastvorgang zwangs
läufig ausgeführt werden, um den Bremssattel am Herunterfallen
zu hindern.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist
vorgesehen, daß der erste Anschlag ein Nocken einer um das
Führungsauge des Bremssattels gelegten Nockenfeder ist. Diese
Ausführungsform läßt sich auch nachträglich an einer Scheiben
bremse anbringen.
Vorteilhafterweise ist bei dieser Ausgestaltung der Stift er
findungsgemäß so im Bremsträger angeordnet, daß der Brems
sattel über seinen Totpunkt geschwenkt werden muß, damit der
Stift mit dem Nocken der Nockenfeder in Eingriff tritt. Erst
wenn eine zusätzliche Kraft aufgewendet wird, die größer ist
als die Nockenfederkraft, gibt die Feder nach und ihr Nocken
schlüpft unter dem Stift hindurch. Bei dieser Ausgestaltung
liefert die Nockenfeder also nur eine zusätzliche Haltekraft,
die das eigene, den Bremssattel in seiner geöffneten Stellung
haltende Kraftmoment des Bremssattels lediglich verstärkt.
Die Nockenfeder kann erfindungsgemäß sowohl als Drahtfeder,
als auch als Blattfeder ausgebildet sein.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann der erste An
schlag auch ein am Führungsauge des Bremssattels angeordneter
Nocken sein, der mit einem am Bremsträger angeordneten Feder
element in Eingriff gelangt. In diesem Fall, in dem das an dem
feststehenden Teil der Scheibenbremse angeordnete Federelement
nur eine zusätzliche Kraft auf den sich über dem Totpunkt
befindlichen, an sich selbst haltenden Bremssattel aufbringen
soll, ist der feste Nocken am drehenden Teil der Scheiben
bremse angebracht.
Zweckmäßigerweise ist das Federelement dabei ein im Brems
träger in einem Gummiteil gelagerter Stift. Es kann als Feder
element aber auch ein im Bremsträger angeordneter selbstfe
dernder Stift vorgesehen sein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der erste
Anschlag ein innerhalb des Führungsauges des Bremssattels am
feststehenden Teil der Scheibenbremse angeordneter Nocken, an
dem ein durch eine Bohrung im Bremssattel geführter federbe
lasteter Stift angreift. Da die gesamte Verdrehsicherung damit
im Gehäuse der Scheibenbremse unsichtbar angeordnet ist, kann
diese Ausführungsform auch kleiner gebaut werden.
Schließlich ist gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung des
Erfindungsgedankens vorgesehen, daß die Halterung eine Tor
sionsfeder ist, die mit ihrem einen Ende am feststehenden Teil
der Scheibenbremse befestigt ist, danach um das Führungsauge
des Bremssattels gewickelt und schließlich mit ihrem anderen
Ende am drehenden Teil der Scheibenbremse befestigt ist. Da
die Torsionsfeder ein gegen die Fallrichtung des Bremssattels
gerichtetes Drehmoment aufweist, bewirkt sie bei aufgeklapptem
Bremssattel ein zusätzliches Andrückmoment gegen den Endan
schlag des Bremssattels. Bei einem Anstoßen des Bremssattels
drückt die Torsionsfeder den Bremssattel stets in seine Auf
klapp-Endlage zurück. Somit wird ein Herunterfallen verhin
dert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Schwimmfaustsattel-Scheibenbremse
mit hochgeklapptem Bremssattel und einer ersten er
findungsgemäßen Verdrehsicherung des Bremssattels,
Fig. 2 eine Teilansicht einer Schwimmfaustsattel-Scheiben
bremse gemäß einer zweiten Ausführungsform einer
Verdrehsicherung für den Bremssattel,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch den erfindungswesentlichen
Teil der Ausführungsform gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine Fig. 2 entsprechende Teilansicht einer Schwimm
faustsattel-Scheibenbremse mit einer dritten Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Verdrehsiche
rung,
Fig. 5 in teilweise geschnittener Darstellung eine Ansicht
in Richtung des Pfeiles X in Fig. 4,
Fig. 6 eine Ansicht des in der Ausführungsform gemäß Fig. 5
verwendeten Stiftes,
Fig. 7 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht einer Schwimm
faustsattel-Scheibenbremse zur Veranschaulichung des
Standes der Technik.
Fig. 8 in teilweiser geschnittener Darstellung eine Ansicht
eines Teiles eines Bremsträgers und eines dazuge
hörigen Bremssattels mit einer vierten erfindungs
gemäßen Ausführungsform einer Verdrehsicherung,
Fig. 9 eine Fig. 8 entsprechende Darstellung, wobei der
hochgeklappte Bremssattel an dem Bremsträger an
greift,
Fig. 10 eine Fig. 7 entsprechende Darstellung einer Schwimm
faustsattel-Scheibenbremse zur Veranschaulichung
einer fünften Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Verdrehsicherung,
Fig. 11 eine Fig. 10 entsprechende Darstellung einer sech
sten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ver
drehsicherung,
Fig. 12 und 13 zwei Federelemente zur Verwendung bei einer Aus
führungsform gemäß Fig. 11,
Fig. 14 einen Teilschnitt durch eine Schwimmfaustsattel-
Scheibenbremse mit einer in dem Gehäuse angeordneten
Verdrehsicherung (siebte Ausführungsform),
Fig. 15 einen Schnitt entlang der Linie XV-XV in Fig. 14,
Fig. 16 eine Fig. 11 entsprechende Ansicht einer Schwimm
faustsattel-Scheibenbremse mit einer achten Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Verdrehsiche
rung für den Bremssattel und
Fig. 17 in teilweise geschnittener Darstellung eine Fig. 14
entsprechende Ansicht einer Schwimmfaustsattel-
Scheibenbremse mit einer neunten erfindungsgemäßen
Ausführungsform einer Verdrehsicherung für den
Bremssattel.
Die in der Zeichnung dargestellte Schwimmfaustsattel-Scheiben
bremse besteht in allen Ausführungsform aus einem Bremsträger
1, an dem ein Bremssattel 2 entlang zweier Führungsbolzen 3
axial verschiebbar gelagert ist.
Das Lagerelement 4 des Führungsbolzens 3 ist in einem Füh
rungsauge 5 in dem Bremssattel 2 angeordnet. Im übrigen ist
die Scheibenbremse wie üblich aufgebaut, d. h. der Bremssattel
2 umschließt Bremsbeläge 6 und 7 und eine dazwischen angeord
nete Bremsscheibe 8. Der innere Bremsbelag 6 wird durch in
einem Betätigungszylinder 9 angeordnete Kolben gegen die
Bremsscheibe 8 gedrückt. Gleichzeitig wirkt die Reaktionskraft
gegen den Zylinderboden des Bremssattels 2 und verschiebt
diesen auf den beiden Führungsbolzen 3 zur Fahrzeugmitte hin,
wodurch der gegenüberliegende Bremsbelag 7 ebenfalls an die
Bremsscheibe 8 gepreßt wird.
Um eine Inspektion der Scheibenbremse vornehmen zu können,
insbesondere die Bremsbeläge auswechseln zu können, muß der
Bremssattel 2 um den als Schwenkachse dienenden Führungsbolzen
3 hochgeklappt werden. Nach Überschreiten eines Totpunktes
bleibt der Bremssattel 2 von selbst auf dem unter einem Winkel
von 30° aufgehängten Bremsträger 1 stehen. Diese Stellung
zeigen die Fig. 10, 11 und 16.
Auch wenn der Bremssattel 2 recht schwer ist und damit durch
sein Eigengewicht in der geöffneten Stellung eine relativ
stabile Lage aufweist, so kann doch nicht ausgeschlossen
werden, daß bei einem unbeabsichtigten Anstoßen des Brems
sattels dieser runterfällt und einen an der Scheibenbremse
arbeitenden Mechaniker erheblich verletzt. Es werden daher
nachfolgend verschiedene Ausgestaltungen von Verdrehsiche
rungen für einen Bremssattel beschrieben. Diesen allen ist
gemeinsam, daß der Bremssattel 2 nach seinem Herausschwenken
durch eine zusätzliche Halterung im Bereich des Führungsauges
5 des Bremssattels 2 gegen ein unbeabsichtigtes Herunterfallen
gesichert ist.
In der bekannten Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist hierfür in
dem Bremsträger 1 eine Bohrung 10 vorgesehen, in die ein
Absicherungswerkzeug 11, das hier ein Schraubendreher ist,
eingesteckt wird, wenn der Bremssattel 2 über die Bohrung 10
hinweggeklappt ist.
In der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform ist
an dem Bremsträger 1 ein Stift 12 in Form eines Halbrandkerb
nagels angeordnet, an dem der aufgeklappte Bremssattel 2 über
einen an diesem ausgebildeten ersten Anschlag in Form einer
Gußnase 13 drehfest gehalten wird.
Eine dritte Ausführungsform zeigen die Fig. 4 bis 6. Auch hier
ist auf dem Führungsauge 5 des Bremssattels 2 ein erster
Anschlag 14 vorgesehen, der bei einem Verschwenken des Brems
sattels 2 an einem am Bremsträger 1 angeordneten Stift 15 zur
Anlage kommt.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist der als Gußleiste ausge
bildete erste Anschlag 14 gegenüber einem ebenfalls als Guß
leiste ausgebildeten zweiten Anschlag 16 schräg auf dem Füh
rungsauge 5 des Bremssattels 2 angeordnet.
Die erste Anschlagleiste 14 ist so auf dem Führungsauge 5 des
Bremssattels 2 angeordnet, daß bei einem Verschwenken des
Bremssattels 2 um einen Drehwinkel, der so groß ist, daß die
Bremsbeläge gerade noch nicht entnommen werden können, der
erste Anschlag 14 an dem an dem Bremsträger 1 angeordneten
Stift 15 zum Anschlag kommt. Da sich der Bremssattel noch vor
der Totpunktlage befindet, ist man gezwungen, den Bremssattel
2 in Richtung des Pfeiles 17 in Fig. 5 herauszuziehen. Wenn
eine an dem Stift 15 angebogene Nase 18 den mit 19 bezeich
neten freien Raum auf dem Bremssattel 2 erreicht, läßt sich
dieser weiter verschwenken, bis er an der zweiten Anschlag
leiste 16 zur Anlage kommt. Diese Anlage ist noch vor dem
Totpunkt des Bremssattels.
Damit der Bremssattel 2 nun in seiner geöffneten Stellung
gehalten werden kann, muß er auf den Führungsbolzen so weit
zurückgeschoben werden, bis er mit der ersten Anschlagleiste
14 in Eingriff treten kann. Wegen der geneigten Anordnung
dieser ersten Anschlagleiste 14 ist sichergestellt, daß auch
bei einem Bedienungsfehler der Bremssattel 2 nicht herunter
fallen kann.
Die beiden aus Guß bestehenden Anschlagleisten 14 und 16
können gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform auch
parallel zueinander angeordnet sein. In diesem Fall kann an
dem Stift 15 die angebogene Nase 18 entfallen.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der der erste
und zweite Anschlag durch Gußnocken 20 und 21 gebildet sind,
die mit einem am Bremsträger 1 angeordneten Stift 22 zur
Anlage kommen. Bei dieser Gesamtansicht einer Schwimmfaust
sattel-Scheibenbremse ist der Bremssattel 2 nicht über seine
tote Lage geschwenkt.
Bei der in den Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsform ist
der erste Anschlag eine am Bremsträger 1 angegossene Leiste
23, an die beim Verschwenken des Bremssattels 2 eine am Füh
rungsauge 5 des Bremssattels 2 angeordnete Leiste 24 zur An
lage kommt. Danach wird der Bremssattel 2 auf das maximal mög
liche Maß in Verschleißrichtung auf dem Führungsbolzen 3 aus
gezogen, so daß die Leiste 24 an der Leiste 23 vorbeigeführt
werden kann. Danach wird der Bremssattel 2 wieder so weit wie
möglich auf dem Führungsbolzen 3 zurückgeschoben. Bei einem
Zurückschwenken des Bremssattels 2 liegt damit die an dem
Bremssattel angeordnete Leiste 24 an der an dem Bremsträger 1
angeordneten Leiste 23 an und verhindert, daß der Bremssattel
2 sich weiter nach unten bewegen kann, womit er gegen ein
Herabfallen gesichert ist.
An der Leiste 23 ist zusätzlich eine Nase 25 angegossen, die
als Anschlag mit der Leiste 23 dient. Damit ist der Brems
sattel 2 auch gegen eine axiale Verschiebung auf dem Führungs
bolzen 3 gesichert.
Die Leisten 23 und 24 sind so angeordnet, daß sie zum Anschlag
kommen, bevor der Bremssattel 2 über seinen Totpunkt gedreht
ist. Damit muß der Einrastvorgang notwendigerweise ausgeführt
werden, um den Bremssattel 2 an einem Herunterfallen zu hin
dern.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 10, in der ein am
Bremssträger 1 angeordneter Stift 26 mit einem Nocken 27 einer
Nockenfeder 28 in Eingriff tritt. Die als Drahtfeder ausge
bildete Nockenfeder 28 ist so um das Führungsauge 5 des Brems
sattels 2 gelegt, daß ihr Nocken 27 dann mit dem Stift 26 zur
Anlage kommt, wenn sich der Bremssattel 2 in seiner Endlage
befindet.
Ein Herunterklappen des Bremssattels 2 ist nur möglich, wenn
die am Bremssattel angreifende Kraft so groß ist, daß die
Nockenfeder 28 nachgibt und ihr Nocken 27 unter dem Stift 26
hindurchschlüpft. Die Nockenfeder 28 braucht also nicht die
gesamte Last des Bremssattels 2 aufnehmen, sondern diesen nur
durch eine zusätzliche Kraft an einem unbeabsichtigten
Herunterklappen zu hindern.
In den in den Fig. 11 bis 13 dargestellten Ausführungsformen
ist als erster Anschlag ein am Führungsauge 5 des Bremssattels
2 angeordneter Nocken 29 vorgesehen, der mit einem am Brems
träger 1 angeordneten Federelement 30 in Eingriff gelangt.
Auch bei dieser Ausführungsform ist der Bremssattel 2 über
seinen Totpunkt hinaus zu verschwenken und erhält durch das an
dem Nocken 29 anliegende Federelement nur ein zusätzliches
Haltemoment. Wenn die an dem Bremssattel 2 angreifende Kraft
einen gewissen Betrag überschreitet, so wird der Nocken 29 das
nachgiebige Federelement 30 zur Seite drücken und an diesem
vorbeigeführt werden.
Als Federelement 30 kann ein Stift 31 vorgesehen sein, der in
dem Bremsträger 1 in einem Gummiteil 32 gelagert ist (siehe
Fig. 12). Es kann aber auch ein selbstfedernder Stift 33
verwendet werden, der in der in Fig. 13 gezeigten Ausführungs
form gekrümmt ist.
In den Fig. 14 und 15 ist eine besonders kleinbauende Aus
führungsform dargestellt, bei der der erste Anschlag ein
innerhalb des Führungsauges 5 des Bremssattels 2 an einem an
dem Bremsträger 1 befestigten feststehenden Teil 34 angeord
neter Nocken 35 ist, an dem ein durch eine Bohrung 36 im
Bremssattel 2 geführter federbelasteter Stift angreift. Der
Stift 37 wird durch eine am Bremssattel 2 befestigte Feder in
der Bohrung 36 im Bremssattel 2 gehalten und schlägt an dem
Nocken 35 der an dem feststehenden Teil 34 ausgebildet ist
an. Um den Bremssattel 2 herunterklappen zu können, muß auf
diesen eine Kraft ausgeübt werden, die ausreicht, um den Stift
37 an der Auflaufschräge 39 des Nockens 35 entlangzubewegen,
was nur möglich ist, wenn der Stift 37 gleichzeitig gegen die
Kraft der Feder 38 aus der Bohrung 36 herausgedrückt wird.
Schließlich ist eine Verdrehsicherung für einen Bremssattel
möglich, bei dem die Halterung für den Bremssattel 2 eine
Torsionsfeder 40 ist, die mit ihrem einen Ende am feststehen
den Teil 41 der Scheibenbremse befestigt ist, danach um das
Führungsauge 5 des Bremssattels 2 gewickelt und schließlich
mit ihrem anderen Ende 43 am beweglichen Teil 44 befestigt
ist. Das feststehende Teil 42 ist fest mit dem Bremsträger 1
verbunden und das bewegliche Teil 44 ist Teil des Bremssattels
2.
Das Moment der vorgespannten Torsionsfeder 40 ist so groß ge
wählt, daß es den Bremssattel 2 in seiner geöffneten Stellung
hält. Bei entsprechender Dimensionierung der Torsionsfeder 40
kann der Bremssattel 2 allein durch die Federkraft in jeder
Stellung gehalten werden.
Da die Torsionsfeder 40 ein Drehmoment gegen die Fallrichtung
des Bremssattels 2 aufweist, wird dieser immer wieder in seine
aufgeklappte Endlage zurückgedrückt, wenn er unbeabsichtigt
angestoßen wird, so daß ein Herunterfallen unmöglich ist.