DE19540757B4

DE19540757B4 - Teilbelag-Festsattelscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE19540757B4
Application number: DE1995140757
Authority: DE
Inventors: Norbert Leidecker; Thomas Kirschner; Stefan Wirth
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1995-11-02
Filing date: 1995-11-02
Publication date: 2004-11-25
Anticipated expiration: 2015-11-03
Also published as: DE19540757A1

Abstract

Teilbelag-Festsattelscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Bremsgehäuse, das den äußeren Rand einer Bremsscheibe umgreifend befestigbar ist und das zwei sich im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe erstreckende Abschnitte bildet, die über einen Brückenabschnitt miteinander verbunden sind und die Betätigungseinheiten aufnehmen, um zu beiden Seiten der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge zu betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einem der sich parallel zur Bremsscheibe (6) erstreckenden Abschnitte (8,10) ein separater Halter (42,72,106) befestigt ist, der mit dem Achsschenkel des Fahrzeugs verbunden ist und der aus einem anderen Material besteht als das Bremsgehäuse (4,102), und daß der Halter (42,72,106) sich axial erstreckende Arme (46,48) bildet, die mit Führungen (78,80) für den Bremsbelag (54,56) versehen sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Teilbelag-Festsattelscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Bremsgehäuse, das den äußeren Rand einer Bremsscheibe umgreifend befestigbar ist und das zwei sich im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe erstreckende Abschnitte bildet, die über einen Brückenabschnitt miteinander verbunden sind und die Betätigungseinheiten aufnehmen, um zu beiden Seiten der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge zu betätigen.

Eine derartige Teilbelag-Festsattelscheibenbremse ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 19 05 643 A bekannt. Bei dieser bekannten Teilbelag-Festsattelscheibenbremse sind zwei Bügel vorgesehen, die die Bremsscheibe umgreifen und an denen beiderseits an der Bremsscheibe Zylinderteile angeschraubt sind, welche die Kolben enthalten. Die Bügel und die Zylinderteile können bei dieser Festsattelscheibenbremse aus verschiedenen Werkstoffen bestehen. Insbesondere sind die Zylinderteile aus Leichtmetall gefertigt. Eine ähnliche Festsattelscheibenbremse bestehend aus mehreren Bauteilen unterschiedlichen Materials ist auch aus der DE 43 24 988 A1 bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Festsattelscheibenbremse zu schaffen, die eine verbesserte Führung für die Bremsbeläge aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Teilbelag-Festsattelscheibenbremse nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine Festsattelscheibenbremse geschaffen, bei der die beim Bremsen auftretenden hohen Flächenpressungen von einem separaten, insbesondere einteilig ausgebildeten Halter aufgenommen werden. Damit sind geringe Toleranzen der Führungsflächen zueinander erreichbar bei geringen Herstellungs- und Montagekosten des Halters. Bleche und dergleichen zur Belagführung, wie sie bei anderen Lösungen bekannt sind, werden vermieden.

Bei vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bremsgehäuse aus Aluminium und der Halter aus Sphäroguß besteht.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Halter eine radial nach außen offene Ausnehmung auf, in die ein Abschnitt des Bremsbelages eingreift.

Der Halter kann nach einer weiteren Ausführungsform sich axial erstreckende Arme bilden, die mit Führungen für den Bremsbelag versehen sind und die zweckmäßig die Arme der Bremsscheibe übergreifend ausgebildet sind. Insbesondere bei dieser Ausführungsform können die Arme radial nach außen offene Führungen bilden, wobei die Bremsbeläge Abschnitte aufweisen, die in die Führungen eingreifen. Bei dieser Ausführungsform können die Bremsbeläge nach dem sogenannten "Pushpull-Prinzip" arbeiten. Ein radialer Belagwechsel ist möglich.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Bremsgehäuse durch eine Drehachse schwenkbar angeordnet. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bildet der Halter gekrümmte Auflagen, an denen der Belag mit gekrümmten Abstützflächen abgestützt ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
1 eine erste, dem Stand der Technik ähnliche Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse, teilweise geschnitten;
2 einen Schnitt durch die Festsattelscheibenbremse der 1 entlang der Linie A–B;
3 eine Draufsicht auf den bei der Festsattelscheibenbremse gemäß den 1 und 2 verwendeten Halter;
4 eine zweite Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse, teilweise geschnitten;
5 einen Schnitt durch die Sattelscheibenbremse gemäß 4 entlang der Linie A–B;
6 eine Vorderansicht des Halters der Festsattelscheibenbremse gemäß 4 und 5;
7 eine Draufsicht auf den Halter der 6;
8 eine Seitenansicht des Halters der 6 und 7;
9 eine dritte Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse, teilweise geschnitten;
10 einen Schnitt durch die Sattelscheibenbremse der 9 entlang der Linie A–B;
11 eine Vorderansicht des Halters der Festsattelscheibenbremse gemäß 9;
12 eine Draufsicht des Halters gemäß 11;
13 eine vierte Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse, teilweise geschnitten;
14 eine Seitenansicht der Scheibenbremse gemäß 13; und
15 einen Schnitt durch die Scheibenbremsen der 13 und 14 entlang der Linie A–B.
Die in den 1 bis 3 dargestellte erste, dem Stand der Technik ähnliche Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse 2 weist ein Bremsgehäuse 4 auf, das den äußeren Rand einer Bremsscheibe 6 umgreifend am Achsschenkel eines Fahrzeugs befestigbar ist. Die Festsattelscheibenbremse weist zwei Gehäuseteile auf, die jeweils einen sich im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe erstreckenden Abschnitt 8,10 bilden und sich axial erstreckende Brückenabschnitte 12,14. Das Bremsgehäuse 4 umgreift zwei Bremsbeläge 16,18, die beiderseits der Bremsscheibe 6 angeordnet sind. In jedem der Abschnitte 8,10 ist ein Bremskolben angeordnet, wobei in 1 nur ein Bremskolben 20 zu sehen ist.
Ein Halter 22 aus Sphäroguß ist, wie insbesondere aus 2 deutlich zu sehen ist, mit dem Aluminiumbremsgehäuse verschraubt. Der Halter weist eine Ausnehmung 24 auf, die jeweils Abstützflächen 26,28 in Umfangsrichtung und 30,32 in radialer Richtung für den Bremsbelag 16 bilden. Der Halter 22 ist einteilig ausgeführt, um den Toleranzabstand der Abstützflächen 26,28 schon bei der Halterbearbeitung festzulegen und ist mittels zweier Schraubverbindungen 34,36 mit dem Aluminiumbremsgehäuse verschraubt.
Bei der in den 4 bis 8 dargestellten zweiten Ausführungsformen einer Festsattelscheibenbremse ist ein Halter 42 vorgesehen, der einen sich im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe erstreckenden Abschnitt 44 bildet, von dem Arme 46,48 ausgehen, die die Bremsscheibe übergreifen. Die Arme 46,48 bilden gekrümmte Auflagebereiche 50,52, auf denen die Bremsbeläge 54,56 mit gekrümmten Ansätzen 58,60 aufliegen. Der Halter 42 ist über Schraubverbindungen mit dem Achsschenkel des Fahrzeuges verbunden und das Bremsgehäuse ist über weitere Schraubverbindungen am Halter angebracht, so daß die beim Bremsen auftretenden Umfangskräfte vom Bremsgehäuse entkoppelt werden und im wesentlichen nur vom Halter 42 aufgenommen werden. Das Bremsgehäuse muß nur noch die Zuspannkraft übernehmen, so daß sich neue Gestaltungsperspektiven ergeben.
Bei der in den 9–12 dargestellten dritten Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse ist ein Halter 72 vorgesehen, der sich über den Rand der Bremsscheiben erstreckende Arme 74,76 aufweist, die radial nach außen offene Führungsnuten 78,80 bilden.
In diese Führungsnuten 78,80 greifen den Bremsbelägen vorge sehene Ansätze 86,88 ein. Diese Ansätze 86,88 bilden Abstützflächen, die mit entsprechenden Abstützflächen 90,92 am Halter 72 zusammenwirken. Eine radiale Sicherung der Bremsbeläge 82,84 erfolgt durch einen Stift 94, der sich durch in den Rückenplatten der Bremsbeläge 82,84 vorgesehene Öffnungen erstreckt.
Bei der in den 13 bis 15 dargestellten vierten Ausführungsform einer Festsattelscheibenbremse ist das Bremsgehäuse 102 um eine Drehachse 104 aufklappbar. Bei dieser Ausführungsform weist der Halter 106 wiederum sich über den Rand der Bremsscheibe erstreckende Arme 108,110 auf, die Führungsnuten 112,114 bilden, in die Ansätze 116,118 der Bremsbeläge 120,122 eingreifen. Bei dieser Ausführungsform sind im Gegensatz zur dritten Ausführungsform an den Bremsbelägen 120,122 zusätzliche, voneinander abgewandte Abstützflächen 124,126 vorgesehen, so daß bei dieser Ausführungsform das sogenannte "Push-pull-Prinzip" realisiert ist. Bei der vierten Ausführungsform muß das Bremsgehäuse zum Belagwechsel einseitig losgeschraubt werden. Bei dieser Ausführungsform kann eine sehr hohe Brückensteifigkeit realisiert werden.

Claims

Teilbelag-Festsattelscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Bremsgehäuse, das den äußeren Rand einer Bremsscheibe umgreifend befestigbar ist und das zwei sich im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe erstreckende Abschnitte bildet, die über einen Brückenabschnitt miteinander verbunden sind und die Betätigungseinheiten aufnehmen, um zu beiden Seiten der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge zu betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einem der sich parallel zur Bremsscheibe (6) erstreckenden Abschnitte (8,10) ein separater Halter (42,72,106) befestigt ist, der mit dem Achsschenkel des Fahrzeugs verbunden ist und der aus einem anderen Material besteht als das Bremsgehäuse (4,102), und daß der Halter (42,72,106) sich axial erstreckende Arme (46,48) bildet, die mit Führungen (78,80) für den Bremsbelag (54,56) versehen sind.
Teilbelag-Festsattelscheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (74,76) die Bremsscheibe übergreifend ausgebildet sind.
Teilbelag-Festsattelscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen nach radial außen offene Führungsnuten sind und daß die Bremsbeläge Abschnitte (86,88,116,118) aufweisen, die in die Führungsnuten eingreifen.
Teilbelag-Festsattelscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (42,72,106) aus Sphäroguß besteht.
Teilbelag-Festsattelscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsgehäuse (4) aus Aluminium besteht.