DE19856571C2 - Transporteinrichtung für Paletten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für Paletten und palettierte Lasten, zum einen zur Montage auf einem Flurförderzeug oder einem fahrerlosen Transportfahrzeug, zum anderen zum Einsatz auch in der stationären Fördertechnik. Solche Übernahme- und Transporteinrichtungen für palettierte Lasten bestehen bis heute aus Kettenförderern oder Rollenbahnen, die die Last von einer stationären Anlage übernehmen können. Die Last wird dann in den Schwerpunkt des Fahrzeugs transportiert. Dann fährt das Fahrzeug zur gewünschten nächsten Position, wo die palettierte Last anschließend entweder in die gleiche Richtung oder in die Gegenrichtung vom Fahrzeug weg auf eine andere Station gefördert wird.

Bei den bisher bekannten Transporteinrichtungen mit Kettenförderern muß darauf geachtet werden, daß die Palette genau dort zum Liegen kommt, wo die Ketten des Kettenförderers verlaufen. Die vorgegebenen Kettenabstände geben also vor, welche Paletten transportiert werden können. Zu kleine oder zu große Paletten können nicht transportiert werden, oder müssen erst in einer Wendestation um 90° gedreht werden, so daß durchgehende Bretter querliegen, die dann auf den Ketten transportiert werden können.

Kettenförderer zum Transport kleinerer Gegenstände sind beispielsweise aus der DE 42 14 886 und der DE 40 36 510 bekannt. Die DE 42 14 886 beschreibt ein flexibles Transportmittel mit Ketten oder Zahnriemen als Antrieb zur Zuführung von Werkstücken zu Verarbeitungsmaschinen. In der DE 40 36 510 ist eine Fördereinrichtung mit parallel verlaufenden endlosen Förderketten zum Transport von Faltschachteln offenbart.

Ein automatisches Fördersystem mit einem Kettenförderer zur Beladung von LKWs ist auch beispielsweise aus der DE 43 40 150 bekannt. Die mittels Kettenförderer an den LKW transportierten Paletten werden auf nicht angetriebenen Röllchenbahnen, die auf der Ladefläche des Fahrzeug aufliegen, in den LKW geschoben, wobei die Röllchenbahnen nach dem Beladen des Fahrzeuges wieder aus dem Fahrzeug gezogen werden müssen. Die Paletten dürfen nur so zum Stehen kommen, dass es ermöglicht wird, die Röllchenbahnen nach hinten herauszuziehen. Querstehende Paletten oder kleinere Paletten können mit dieser Anlage nicht verladen werden.

Ein weiterer Rollenförderer ist beispielsweise aus der US 3,034,637 bekannt. Der Förderer umfaßt ein angetriebenes Förderband und seitliche Rollenbahnen, deren Rollen nicht angetrieben sind und lediglich als seitliche Auflage für das mittels des Transportbandes bewegte Transportgut dienen.

Beim Einsatz von Rollenförderern mußte ebenfalls immer auf die richtige Orientierung der Paletten geachtet oder auch eine Drehstation eingebaut werden.

Die DE-OS 27 54 387 beschreibt z. B. einen fahrzeuggestützten Förderer mit Transportbahnen und dazu parallelen Rollen zur Beladung von Flugzeugen. Zusätzliche antreibbare Rollen erlauben eine Drehung des Gepäckstücks innerhalb einer vorgegebenen Richtung. Hierzu wird eine zusätzlichen Drehvorrichtung benötigt, die für einen richtige Ausrichtung der Gepäckstücke sorgt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Transporteinrichtung für Paletten vorzuschlagen, mit der Paletten unterschiedlicher Größe und Orientierung sicher aufgenommen und transportiert werden können, ohne daß sie vorher gedreht werden müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Transporteinrichtung gemäß Anspruch 1.

Durch die erfindungsgemäße Kombination von Kettenförderer und Rollenförderer ist es nun möglich, sowohl kleine Paletten mit 800 mm Breite als auch Paletten mit 1000 mm, 1140 mm oder 1200 mm auf der gleichen Transporteinrichtung aufzunehmen und - wenn die Transporteinrichtung auf einem Fahrzeug montiert ist - auf diesem Fahrzeug sicher zu verwahren und zur nächsten Station zu bringen. Die Paletten, deren Unterseiten nicht dem Verlauf der Kettenstränge entsprechen, laufen dann mit diesen Teilen auf den Rollen der Rollenbahn. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch ihre spezielle Kombination von Kettenförderer und Rollenbahn also dazu geeignet, verschiedene Palettentypen unterschiedlicher Abmessungen zu transportieren. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob die Paletten in Längs- oder Querrichtung befördert werden sollen. Durch die spezielle Kombination von Rollenförderer und Kettenförderer wird für das ganze System nur eine Antriebseinheit benötigt, so daß die Fördergeschwindigkeit der einzelnen Komponenten nicht speziell synchronisiert werden muß.

In einer Ausführungsform der Erfindung sind schwenkbare Kettenschwerter vorgesehen, die es ermöglichen, die Last von einem etwas entfernten Transportgerät auf das Fahrzeug zu übernehmen. Die Transporteinrichtung kann also zum Überbrücken des seitlichen Abstandes ein oder zwei Kettenschwerter hochklappen, die dann die Last übernehmen und auf die eigentliche Transportstelle bringen. Zum Fahren wird das Kettenschwert wieder abgesenkt, um die Breite des Fahrzeugs nicht zu vergrößern. In einer Ausführungsform sind die Rollenbahnen zwischen den. Kettensträngen angeordnet, wobei bevorzugt zwei Rollenbahnen zwischen drei Kettensträngen verlaufen. Dies reicht aus, um alle handelsüblichen Paletten von 800 bis 1200 mm Breite transportieren zu können.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand zweier Figuren gezeigt wird.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf die Transporteinrichtung,

Fig. 2 zeigt vier Vorderansichten der Transporteinrichtung.

Fig. 1 zeigt in Seitenansicht oben und in Draufsicht unten die Transporteinrichtung, die hier auf einem Fahrzeug 1 montiert ist. Zum Vergleich ist rechts daneben eine herkömmliche Transporteinrichtung gezeigt, die hier als stationäre Transporteinrichtung vorgesehen ist und im wesentlichen einen handelsüblichen Kettenförderer enthält. Die Transportvorrichtung enthält neben dem Kettenförderer 2 zwei Rollenbahnen 4, die zwischen den Kettensträngen 22 des Kettenförderers 2 angeordnet sind. Angetrieben werden sowohl die Kette 20 als auch die Rollen 40 der Rollenbahn 4 von dem Antriebsmotor 6, der eine Welle des Kettenförderers 2 antreibt und über eine Kette 20 die Rollen 40 der beiden Rollenbahnen 4 ebenfalls in synchrone Bewegung zu den Kettensträngen 22 bewegt. Zum Übernehmen der palettierten Lasten sind links und rechts der Transporteinrichtung je zwei Kettenschwerter 24 vorgesehen, die hochklappbar und herunterklappbar (gestrichelt gezeichnet) sind. Sie dienen dazu, den seitlichen Abstand zwischen der stationären Fördereinrichtung und der Fördereinrichtung auf dem Fahrzeug 1 zu überbrücken.

Die Funktion der Transporteinrichtung wird nachfolgend beschrieben. Das Transportfahrzeug 1 fährt an die Stelle, an der der stationäre Förderer (in Fig. 1 rechts gezeichnet) steht. Es klappt dann das zwischen dem stationären Förderer und dem Fahrzeug befindliche Kettenschwert 24 nach oben, so daß eine durchgängige Bahn entsteht. Die Last, hier die Palette 3, kann dann vom Fahrzeug weg nach rechts auf den stationären Förderer transportiert werden. Ebenso können andere Lasten vom Förderer auf das Fahrzeug transportiert werden. Ist das Fahrzeug beladen (oder entladen), wird das Kettenschwert 24 wieder abgesenkt und das Fahrzeug fährt zur nächsten Bestimmungsstation.

Fig. 2 zeigt mehrere Frontansichten des Förderers (ohne Fahrzeug), wobei hier unterschiedliche Paletten 3 auf dem Förderer aufgeladen sind. Die einzelnen Paletten haben hier Breiten von 1000 mm, 1140 mm, 800 mm und 1200 mm. Wie zu erkennen ist, liegen die Paletten 3 entweder auf den Ketten 20 (Kettensträngen 22) oder auf den Rollen 40 der Rollenbahn 4 auf. Da sowohl die Kette 20 als auch die Rollen 40 angetrieben sind, werden die unterschiedlichen Paletten 3 jeweils sicher erfaßt und transportiert, auch wenn, wie z. B. im linken unteren Teilbild gezeigt, die linke untere Seite der 80-cm-Palette auf der Kette läuft und die mittlere Unterseite und die rechte Unterseite jeweils auf den Rollen 40. Da Kette 20 und Rollen 40 synchron angetrieben sind, bewegt sich auch die Palette 3 ohne zu verkanten. Deutlich zu sehen ist in Fig. 2 auch, daß die Paletten vor der Aufnahme nicht gedreht werden müssen, da auch Paletten bewegt werden, die keine durchgängige Unterseite haben.

Claims (3)

1. Transporteinrichtung für Paletten (3) und palettierte Lasten, insbesondere auf einem Flurförderzeug oder einem fahrerlosen Transportfahrzeug (1), mit einem endlosen Zugmittel und einer oder mehreren seitlich daneben angeordneten Rollenbahnen (4), wobei das Zugmittel als auch die Rollenbahnen (4) angetrieben sind und die Paletten (3) unterschiedlicher Breite sowohl auf dem Zugmittel als auch auf den Rollenbahnen (4) aufliegen können, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel ein Kettenförderer (2) ist und dass die Rollenbahnen (4) von einer Kette (20) des Kettenförderers (2) synchron mit angetrieben sind.

2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein oder mehrere hochklappbare Kettenschwerte (24).

3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch (bevorzugt drei) Kettenstränge (22) und (bevorzugt zwei) dazwischenliegende Rollenbahnen (4).