Automatisch gesteuerte Waschmaschine
[0001] Die Erfindung betrifft eine automatisch gesteuerte Waschmaschine mit einer im oberen frontseitigen Maschinenraum angeordneten Waschmitteleinspüleinrichtung, die eine von vorn zugängliche Schublade mit mindestens einer Kammer für eine handdosierte Zugabe einer Waschpulver- oder Waschflüssigkeitsportion enthält, mit mindestens einem im oberen Maschinenraum hinter den Kammern der Schublade angebrachten Vorratsbehälter für flüssige oder gelförmige Waschhilfsmittel und mit je einer Einrichtung zum automatischen Dosieren jedes bevorrateten Waschhilfsmittels. [0002] Eine solche Waschmaschine ist aus der DE 34 03 622 A1 bekannt. Darin ist in Zugrichtung einer Schublade hinter notorischen Waschmittelkammern, die zum Befül- len mit einzelnen Dosen von Waschpulvern oder Waschflüssigkeiten oben offen und von oben mittels Wasserstrahlen ausspülbar sind, ein Vorratsraum für flüssige Waschhilfsmittel angeordnet, der nach dem Aufbrauchen des Vorrats wieder befüllt werden muss. Dazu ist im Deckelbereich des Vorratsraumes eine Füllöffnung vorgesehen. Bei jeder Bewegung der Waschmittel-Schublade in eine Position zum Befüllen der Kammern wird mittels einer an der Schublade und ihrem Gehäuse angebrachten Mechanik eine bestimmte Dosis des bevorrateten Waschhilfsmittels aus dem Vorratsraum in eine Dosierkammer befördert, von wo sie während eines darauf folgenden Waschpro- grammablaufs mittels Wasser in den Laugenbehälter der Waschmaschine überführt werden kann.
[0003] Obwohl eine solche Bevorratung für den Kunden bereits eine erhebliche Arbeitserleichterung hinsichtlich des Nachschubs von Waschhilfsmitteln bedeutet, ist doch die gelegentlich erforderliche Wiederbefüllung des Vorratsraumes beschwerlich, zumal die Füllöffnung des Vorratsraumes wegen der Gefahr des Überschwappens von
Waschhilfsmittel während der Bewegung der Schublade nicht beliebig groß sein sollte. Die Schwierigkeit des Wiederbefüllens dürfte auch häufiger zum Verschütten von Waschhilfsmittel führen, das an der Schublade zum Gelieren oder Verkrusten führt und dann die Schublade schwergängig macht. Daher ist eine häufige Reinigung der bekann- ten Schublade unumgänglich. Auch ein Tausch von Waschhilfsmitteln vor der völligen Entleerung des Vorratsraumes ist nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Waschmaschine so auszustatten, dass die Handhabung von Waschhilfsmitteln in Vor- ratsmengen in Verbindung mit einer Waschmitteleinspüleinrichtung für den Kunden bei Vermeidung von oben angesprochenen Nachteilen erleichtert wird. [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichens im Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Schublade mindestens eine Vorrichtung aufweist zur Aufnahme eines transportablen Behälters für einen mehrere Dosen umfassenden Vorrat an flüssigem bzw. gelförmigem Waschhilfsmittel. Ein solcher transportabler Behälter kann zugleich als standardisierter Transportbehälter für handelsfähiges Waschhilfsmittel dienen. Auf diese Weise ist der Kunde vom unmittelbaren Umgang und der Berührung mit dem Waschhilfsmittel befreit. Er kann auf einfachste Weise für die Bevorratung dadurch sorgen, dass er das gekaufte Gebinde unverändert in die Aufnahmevorrichtung stellt. Keine Gefahr von Verschüttungen, Verunreinigungen, Verklebungen und nachfolgender Notwendigkeit der Reinigung hindert den ungetrübten Gebrauch der erfindungsgemäßen Waschmaschine. Außerdem kann der Kunde einen einmal in der Aufnahmevorrichtung deponierten Behälter auch vor seiner völligen Entleerung wieder entnehmen und durch einen Behälter mit einem anderen Waschhilfsmittel ersetzen, ohne dass er hierbei Verschüttungen befürchten müsste.
[0006] Wenn die Vorrichtung in Zugrichtung der Schublade hinter der Kammer bzw. den Kammern einen räumlich gestalteten Rahmen umfasst, der als einteiliger Bestandteil der Schublade ausgebildet und in seiner Form und Größe der Form und Größe des transportablen Behälters angepasst ist, sind die Voraussetzungen für die ungetrübte Verwendung der Erfindung am besten.
[0007] Hilfreich für die Handhabung einer erfindungsgemäß ausgestatteten Wasch- mitteleinspüleinrichtung ist, wenn die Schublade eine überwindbare Rastvorrichtung aufweist, die mit einer gehäusefesten Gegenrastvorrichtung korrespondiert, wenn die Schublade zum Befüllen der oben offenen Kammern weit genug aufgezogen ist. Dann wird die Schublade regelmäßig zum Befüllen der Kammern mit handdosierten Waschmittelportionen nur bis zur Raststellung aufgezogen, so dass der hintere Teil der Schub- lade mit dem - schweren, wenn die Vorratsmenge noch groß ist - Aufnahmerahmen in der Schubladenführung verbleibt. Für den selteneren Austausch der Waschhilfsmittel-
Gebinde kann die Schublade über die überwindbare Raststellung hinaus weiter aufgezogen werden.
[0008] Vorteilhafterweise ist innerhalb der Form des Rahmens eine Kupplungsvorrichtung zur Verbindung des Innenraums des Behälters mit einer Eingabeöffnung der Dosiereinrichtung angeordnet. Dadurch wird der Kunde nicht genötigt, eine Kupplung zwischen dem Vorratsgebinde und dem in der Waschmaschine befindlichen Dosiersystem von Hand herzustellen. Bereits beim Einsetzen des Behälters wird die Kupplung automatisch hergestellt.
[0009] Zur Darstellung einer solchen automatischen Kupplung kann die Kupplungs- Vorrichtung beispielsweise aus einem rohrförmigen Stecker und einer rohrförmigen Steckhülse bestehen, die in ihrer Form und Größe einander angepasst sind und von denen das eine Teil (z. B. die Steckhülse) Bestandteil des Behälters und das andere Teil (z. B. der rohrförmige Stecker) Bestandteil des Rahmens ist und die beiden Teile zueinander so positioniert sind, dass bei ordnungsgemäß eingesetztem Behälter beide Teile gekuppelt sind.
[0010] Eine für Lieferanten von Gebinden für Waschhilfsmittel noch einfacher realisierbare Lösung kann darin bestehen, dass die Kupplungsvorrichtung aus einer Rohrnadel besteht, die bei eingesetztem Behälter dessen Wandung an einer bestimmten Stelle, die zum Durchstechen der Rohrnadel geeignet ist, durchdringt. Für die Erhaltung der Austauschbarkeit solcher Waschmittelgebinde wäre allerdings eine zusätzliche Maßnahme gegen ein Verschütten von Waschmittelresten eines nicht vollständig aufgebrauchten Gebindes von Vorteil. Eine solche Maßnahme könnte darin bestehen, dass sich die Durchstich-Stelle durch eine geeignete Vorrichtung beim Herausziehen der Rohrnadel automatisch verschließt. [0011] Von Vorteil ist eine Fortbildung der Erfindung, bei der die Schublade in der Nähe des eingesetzten transportablen Behälters einen Füllstandsensor aufweist. Zwar könnten die Gebinde aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material bestehen, so dass der Füllungsgrad mit bloßem Auge erkennbar ist. Für die Vorbereitung einer maschinellen Überwachung des Füllstandes und ggf. auch eines automatischen Eingriffs in die Waschprogrammsteuerung ist aber ein Füllstandsensor unbedingt erforderlich.
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[0012] Eine weitergehende Automatisierung der Steuerung ist durch eine besonders vorteilhafte Fortbildung der Erfindung dadurch möglich, dass die Waschmitteleinspülein- richtung mit einer automatischen Erkennungseinrichtung für optische, magnetische und/oder elektronische Erkennungsmarken ausgestattet ist, die an den Behältern ange- bracht sind. Für die vereinfachte Behandlung im Handel sind solche Marken ohnehin hilfreich und bereits gebräuchlich. Hiervon kann die Maschinensteuerung ebenfalls Gebrauch machen, wenn die Informationsinhalte der Marken auch Aufschluss über prozessrelevante Eigenschaften des im Gebinde transportierten Waschhilfsmittels geben können. [0013] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Waschmaschine in einer Ansicht von oben mit einer erfindungsgemäß ausgestatteten Waschmitteleinspüleinrichtung und
Fig. 2 eine Schublade für eine erfindungsgemäß ausgestattete Waschmit- teleinspüleinrichtung mit einem Transportbehälter für Waschhilfsmittel.
[0014] Das Gehäuse 1 der Waschmaschine umgibt einen Laugenbehälter 2, der im Gehäuse so weit nach oben reicht, dass für die Waschmitteleinspüleinrichtung 3 nur noch der obere seitlich verbleibende Raum innerhalb des Gehäuses 1 zur Verfügung steht. Die Waschmitteleinspüleinrichtung 3 hat einen eigenen Gehäusekasten 4, der von der Frontblende 1.1 des Gehäuses 1 bis zu seiner Rückwand 1.2 reicht und in dem die Schublade 5 in Pfeilrichtung 6 frei beweglich geführt ist. Die Schublade 5 hat drei oben offene Waschmittelkammern 7, 8 und 9 für Vorwaschmittel (7), Hauptwaschmittel (8) und Weichspülmittel (9). Die Weichspülkammer 9 hat noch einen Saugheber 10 (sche- matisch dargestellt). Die hinteren Enden der Kammern 7 und 8 sowie der Saugheber 10 münden in einen Ablaufschacht 11 , der die Gemische aus Waschhilfsmittel und Wasser, das von oben in die Kammern geleitet werden kann, in nicht dargestellter Weise zum Laugenbehälter 2 transportiert. Hinter dem Schacht 11 ist mindestens ein dreidimensionaler Rahmen 12.1 , 12.2, 12.3 und 12.4 mit einer Tiefe, die etwa derjenigen der Schublade entspricht, in Form eines Aufnahmeraums 12 für transportable Vorratsbehälter (Gebinde, Tank, Kartusche, Patrone) von flüssigen oder gelförmigen Waschhilfsmit-
teln in der Schublade 5 integriert. Der Aufnahmeraum 12 ist in seiner Form und Größe dem jeweiligen Gebinde (20, Fig. 2) für ein zu bevorratendes Waschhilfsmittel ange- passt. Bei Unterbringung eines einzigen Gebindes im Aufnahmeraum 12 der Schublade 5 kann ein Volumen von 250 bis 500 ml Waschhilfsmittel bevorratet werden. Konzent- rierte Waschhilfsmittel lassen daraus bereits bis zu fünfzehn Waschgänge beschicken, die unter Verwendung gerade dieses bevorrateten Waschhilfsmittels ablaufen sollen.
[0015] Am Boden hat der Aufnahmeraum einen Teil 13 einer Kupplungsvorrichtung, z. B. einen rohrförmigen Kupplungsstecker, der an die Eingabeöffnung 14 einer Dosiereinrichtung 15 angeschlossen ist, die ebenfalls in der Schublade angeordnet ist, nämlich im hinteren Teil der Schublade 5. Bei der Aufnahme mehrerer Gebinde sind natürlich entsprechend viele Dosiereinrichtungen vorzusehen. Die Konstruktion solcher Dosiereinrichtungen ist nicht näher dargestellt. Sie kann entweder gemäß dem Stand der Technik aus DE 34 03 622 A1 oder in einer anderen Weise mit Fördereinrichtungen (Magnetventil, Pumpe, Verschlussschieber) entweder drucklos oder unter Druckbeauf- schlagung ausgebildet sein.
[0016] Im rückwärtigen Bereich des Gehäusekastens 4 kann noch eine Magnetventil- Baugruppe 16 für die Beschickung der Kammern 7 bis 9 und ggf. der Dosiereinrich- tung(en) 15 angeordnet sein. Diese Baugruppe wird über einen zentralen Zulauf 17 aus einem nicht dargestellten Hauswassernetz mit Frischwasser versorgt. [0017] In Höhe der hinteren Enden der Kammern 7 bis 9 hat die Schublade 5 seitlich angeordnete Rastkerben 18, die während der Bewegung der Schublade 5 in Richtung des Doppelpfeiles 6 an den Führungen im Gehäusekasten 4 entlang gleiten. Sobald die Schublade 5 so weit aus dem Gehäusekasten 4 nach vorn herausgezogen worden ist, dass die Öffnungen der Kammern 7 bis 9 im Freien liegen, fallen seitlich an den Füh- rungen des Gehäusekastens 4 angebrachte Rastnasen 19 in die Rastkerben 18 ein und geben dem Kunden das Signal zum Stoppen der ziehenden Krafteinleitung. In dieser Position können die Kammern mit den entsprechenden Waschhilfsmitteln von Hand befüllt werden. Zum Weiterbewegen der Schublade 5 entweder aus dem Gehäusekasten 4 heraus oder in den Gehäusekasten 4 hinein, kann der Kunde diese Rastposition überwinden, und die Rastelemente kommen wieder außer Eingriff. Die dargestellten Rastkerben 18 und Rastnasen 19 sind nur als schematische Umsetzung zu verstehen.
Anstelle dieser Rastelemente sind auch auf anderer Wirkung beruhende Elemente einsetzbar.
[0018] Die vollständig aus dem Gehäusekasten 4 entnommene Schublade 5 gemäß Fig. 2 zeigt insbesondere das Einsetzen (Pfeil 22) eines Waschhilfsmittel-Gebindes 20 in den Aufnahmeraum 12. Darin ist zu erkennen, dass das Gebinde 20 an seinem Boden an einer zum rohrförmigen Stecker 13 korrespondierenden Position den Komplementärteil der Kupplungsvorrichtung, nämlich eine Steckhülse 21 aufweist, die beim ordnungsgemäßen Einsetzen des Gebindes 20 sich automatisch mit dem rohrförmigen Stecker 13 des Aufnahmeraumes 12 kuppelt. [0019] In nicht dargestellter Weise kann auch anstelle einer zuvor beschriebenen Kupplungsvorrichtung eine gegen die Bewegungsrichtung des Gebindes 20 gerichtete Rohrnadel, z. B. am Boden des Aufnahmeraumes 12 an derselben oder einer anderen Stelle wie der Stecker 13, dienen, die beim ordnungsgemäßen Einsetzen des Gebindes 20 die Bodenwandung des Gebindes 20 automatisch durchstößt und dadurch die Verbindung des Innenraumes des Gebindes 20 mit der Eingabeöffnung 14 der Dosiereinrichtung 15 herstellt. Durch das Rohr der Rohrnadel bzw. des Steckers 13 kann die Waschhilfsmittel-Flüssigkeit bzw. das Gel aus dem Gebinde 20 in die Dosiereinrichtung 15 transportiert werden.
[0020] Das Gebinde 20 trägt auf seiner Oberseite an einer bestimmten Stelle eine Er- kennungsmarke 23, hier in Form eines Barcode-Klebeschildchens. Die Codierung enthält voraussetzungsgemäß Informationen über die Beschaffenheit, Verwendungsanweisung und Ähnliches des im Gebinde 20 befindlichen Waschhilfsmittels. An der Unterseite der Decke des Gehäusekastens 4 genau über der Erkennungsmarke 23 des Gebindes 20, das zusammen mit der Schublade 5 in den Gehäusekasten 4 vollständig einge- schoben ist, befindet sich eine Leseeinrichtung 24 einer automatischen Erkennungseinrichtung für das Barcode-Klebeschildchen, so dass die in der Codierung enthaltenen Informationen abgelesen und an eine Auswerteeinrichtung einer Steuerungseinrichtung (alle nicht dargestellt) der Waschmaschine übertragen werden können. Diese Informationen können zur angepassten Steuerung der Waschmaschine ausgewertet werden. [0021] Anstelle der zuvor dargestellten optischen Informationsübertragung kann auch ein System verwendet werden, das auf einer anderen optischen und/oder einer magne-
tischen und/oder elektronischen Übertragungstechnik basiert. Beispielsweise sind zur automatischen Informationsübertragung Transponder besonders gut geeignet.
[0022] Zur Überwachung des Füllstandes des Waschhilfsmittels innerhalb des eingesetzten Gebindes 20 ist eine Sensoreinrichtung 25 verwendbar, die - gleich welcher Natur - an der Schublade 5 und/oder am Gehäusekasten 4 angebracht und mit der nicht dargestellten Steuerungseinrichtung verbunden ist. Neben der automatischen Signalisierung eines geringen Füllzustandes des Gebindes 20 an den Kunden kann der geringe Füllzustand auch eine automatische Programmanpassung auslösen, nämlich beispielsweise eine Ausgabe von Waschhilfsmittelportionen aus der Dosiereinrichtung 15 nicht veranlassen.