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Diese
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der pharmazeutischen Chemie
und insbesondere bezieht sie sich auf die Verwendung von 2'-Fluoronukleosiden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Synthetische
Nukleoside wie 5-Iod-2'-deoxyuridin
und 5-Fluor-2'-deoxyuridin
sind bei der Behandlung von Krebs und Herpesviren seit mehreren
Jahren verwendet worden. Seit den 1980'ern sind synthetische Nukleoside der
Interessenschwerpunkt bei der Behandlung von HIV, Hepatitis und
Epstein-Barr-Viren gewesen.
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1985
wurde berichtet, daß das
synthetische Nukleosid 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT)
die Replikation des Human-Immunodefizienz-Virus hemmt. Seither hat
sich eine Vielzahl anderer synthetischer Nukleoside, einschließlich 2',3'-Dideoxyinosin (DDI),
2',3'-Dideoxycytidin (DDC)
und 2',3'-Dideoxy-2',3'-didehydrothymidin
(D4T), als gegen HIV wirksam erwiesen. Nach der zellularen Phosphorylierung
zu dem 5'-Triphosphat durch
zelluläre
Kinasen werden diese synthetischen Nukleoside in einen wachsenden
Strang viraler DNA eingeführt,
was einen Kettenabbruch verursacht, da die 3'-Hydroxylgruppe fehlt. Sie können ferner
die virale Enzymrevertase inhibieren.
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Der
Erfolg von verschiedenen synthetischen Nukleosiden bei der Inhibierung
der Replikation von HIV in vivo oder in vitro hat eine Vielzahl
von Forschern dazu bewegt, Nukleoside zu gestalten und zu untersuchen, die
ein Heteroatom für
das Kohlenstoffatom an der 3'-Stellung
des Nukleosids substituieren. Die europäische Patentanmeldung, Veröffentlichungs-Nr.
0 337 713 und US-Patent Nr. 5,041,449, übertragen auf BioChem Pharma,
Inc., offenbaren racemische 2-substituierte-4-substituierte 1,3-Dioxolane,
die antivirale Akivität
aufweisen. US-Patent Nr. 5,047,407 und die europäische Patentanmeldung Nr. 0
382 526, auch übertragen
auf BioChem Pharma, Inc., offenbaren, daß eine Vielzahl racemischer
2-substituierter-5-substituierter 1,3-Oxathiolannukleoside antivirale
Aktivität
aufweist und berichten speziell, daß das racemische Gemisch aus
2-Hydroxymethyl-5-(cytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan (nachstehend als
BCH-189 bezeichnet) ungefähr
die gleiche Aktivität gegen
HIV wie AZT mit geringer Toxizität
hat. Das (–)-Enantiomer
des Racematen BCH-189, bekannt als 3TC, das durch US-Patent Nr.
5,539,116 von Liotta et al., abgedeckt wird, wird bisher für die Behandlung
von HIV in Kombination mit AZT bei Menschen in den USA verkauft.
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Es
wurde ferner offenbart, daß cis-2-Hydroxymethyl-5-(5-fluorcytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan
(„FTC") wirksame HIV-Aktivität aufweist.
Schinazi, et al., „Selective
Inhibition of Human Immunodeficiency viruses by Racemates and Enantiomers
of cis-5-Fluoro-1-[2-(Hydroxymethyl)-1,3-Oxathiolane-5-yl]Cytosine" Antimicrobial Agents
and Chemotherapy, November 1992, S. 2423–2431. Siehe ferner US-Patent
Nr. 5,210,085; WO 91/11186 und WO 92/14743.
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Ein
anderes Virus, welches ein ernsthaftes gesundheitliches Problem
beim Menschen verursacht, ist das Hepatitis-B-Virus (hierin nachstehend
als „HBV" bezeichnet). HBV
wird nur noch von Tabak als Ursache von Krebs beim Menschen übertroffen.
Der Mechanismus, durch den HBV Krebs induziert, ist unbekannt. Es wird
angenommen, daß er
die Tumorentwicklung direkt auslöst
oder Tumorentwicklung durch chronische Entzündung, Zirrhose und Zellregeneration,
die mit der Infektion verbunden sind, indirekt auslöst.
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In
westlichen Industriestaaten umfassen Risikogruppen für HBV die,
die mit HBV-Trägern oder
ihren Blutproben in Kontakt kommen. Die Epidemiologie von HBV ist
der des erworbenen Immunschwächesyndroms
sehr ähnlich,
was begründet,
warum HBV-Infektion unter Patienten üblich ist, die mit HIV oder
AIDS infiziert sind. HBV ist ansteckender als HIV.
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Sowohl
FTC als auch 3TC weisen Aktivität
gegen HBV auf. Furman et al., „The
Anti-Hepatitis B
Virus Activities, Cytotoxicities, and Anabolic Profiles of the (–) and (+)
E nantiomers of cis-5-Fluoro-1-[2-(Hydroxymethyl)-1,3-oxathiolane-5-yl)-Cytosine" Antimicrobial Agents
and Chemotherapy, Dezember 1992, S. 2686–2692 und Cheng et al., Journal
of Biological Chemistry, Band 267 (20), S. 13938–13942 (1992).
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Der
Hepatitis C-Virus („HCV") ist der hauptverursachende
Vertreter für
Post-transfusions- und für
sporadische Non-A-Non-B-Hepatitis (Alter, H. J. (1990) J. Gastro.
Hepatol. 1: 78–94;
Dienstag, J. L. (1983) Gastro 85: 439–462). Trotz verbessertem Screening
ist HCV noch immer für
mindestens 25 % der akuten viralen Hepatitis in vielen Ländern verantwortlich
(Alter, H. J. (1990) supra; Dienstag, J. L. (1983) supra; Alter
M. J. et al. (1990a) J. A. M. A. 264: 2231–2235; Alter, M. J. et al.
(1992) N. Engl. J. Med. 327: 1899–1905; Alter, M. J. et al.
(1990b) N. Engl. J. Med. 321: 1494–1500). Die Infektion durch
HCV findet bei einem großen
Teil der chronisch infizierten (und infektiösen) Träger, die viele Jahre ohne klinische
Symptome auskommen können,
schleichend statt. Die hohe Geschwindigkeit mit der eine akute Infektion
zu einer chronischen Infektion (70–100 %) und Lebererkrankung
(> 50 %) fortschreitet,
seine weltweite Verbreitung und Mangel an Impfstoff machen HCV zu
einer signifikanten Ursache von Morbidität und Mortalität.
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Es
wurden verschiedene synthetische Nukleoside identifiziert, die Aktivität gegen
Krebs aufweisen. Ein allgemein bekanntes Nukleosidderivat mit starker
Antikrebsaktivität
ist 5-Fluoruracil. 5-Fluoruracil wurde klinisch bei der Behandlung
von bösartigen
Tumoren, einschließlich
beispielsweise Karzinomen, Sarkomata, Hautkrebs, Krebs der Verdauungsorgane
und Brustkrebs, verwendet. 5-Fluoruracil verursacht jedoch ernsthafte
Nebenwirkungen, wie Übelkeit,
Haarausfall, Durchfall, Stomatitis, Leukozyten-Thrombozytopenie,
Appetitlosigkeit, Pigmentierung und Ödeme. Derivate von 5-Fluoruracil
mit Antikrebsaktivität
wurden in US-Patent Nr. 4,336,381 und in den japanischen Patentveröffentlichungen
Nr. 50-50383, 50-50384, 50-64281, 51-146482 und 53-84981 beschrieben.
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US-Patent
Nr. 4,000,137 offenbart, daß das
Peroxidat-Oxidationsprodukt von Inosin, Adenosin oder Cytidin mit
Methanol oder Ethanol Aktivität
gegen lymphozytäre
Leukämie
zeigt.
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Cytosinarabinosid
(ferner als Cytarabin, araC und Cytosar bezeichnet) ist ein Nukleosidanalogon
von Deoxycytidin, das erstmals 1950 synthetisiert und 1963 in die
klinische Medizin eingeführt
wurde. Es ist gegenwärtig
ein wichtiges Arzneimittel bei der Behandlung von akuter myeloischer
Leukämie.
Es ist ferner gegen akute lymphozytäre Leukämie wirksam und zu einem geringeren
Grad bei chronischer Myelozytenleukämie und Non-Hodgkin-Lymphom
nützlich.
Die primäre
Wirkung von araC ist die Inhibierung von Zellkern-DNA-Synthese.
Handschumacher, R. und Cheng, Y., „Purine and Pyrimidine Antimetabolites", Cancer Medicine,
Kapitel XV-1, 3. Auflage, herausgegeben von J. Holland, et al.,
Lea und Febigol, Verleger.
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5-Azacytidin
ist ein Cytidinanalogon, das hauptsächlich bei der Behandlung von
akuter Myelozytenleukämie
und Myelodysplasiesyndrom verwendet wird.
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2-Fluoradenosin-5'-phosphat (Fludara,
ferner als F-araA bezeichnet) ist eines der wirksamsten Mittel bei
der Behandlung von chronischer lymphozytärer Leukämie. Die Verbindung wirkt,
indem sie die DNA-Synthese inhibiert. Die Behandlung von Zellen
mit F-araA ist mit der Akkumulation von Zellen an der G1/S-Phasengrenze
und in der S-Phase verbunden; daher ist sie ein Zellzyklus-S-Phasen-spezifisches
Arzneimittel. Die Einführung
des aktiven Metaboliten, F-araATP, verzögert die DNA-Kettenverlängerung.
F-araA ist ferner ein wirksamer Inhibitor von Ribonukleotidreduktase,
dem Schlüsselenzym,
das für
die Bildung von dATP verantwortlich ist.
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2-Chlordeoxyadenosin
ist bei der Behandlung von leichten B-Zellen-Neoplasmen, wie chronischer lymphozytärer Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom
und Haarzell-Leukämie, nützlich.
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Bei
der Gestaltung neuer biologisch aktiver Nukleoside gab es viele
Versuche, einen Fluorsubstituenten in den Kohlenhydratring des Nukleosids
einzuführen.
Fluor wurde als Substituent vorgeschlagen, weil es als ein isopolarer
und isosterer Imitator einer Hydroxylgruppe dienen kann, da die
C-F-Bindungslänge
(1,35 Å) der
der C-O-Bindungslänge (1,43 Å) so ähnlich ist
und weil Fluor ein Wasserstoffbindungs-Akzeptor ist. Fluor kann signifikanten
Elektronenaustausch in einem Molekül mit minimaler sterischer
Störung
erzeugen. Die Substitution von Fluor für eine andere Gruppe in einem
Molekül
kann, aufgrund der Stärke
der C-F-Bindung (116 kcal/mol gg. C-H = 100 kcal/mol), Veränderungen
in bezug auf den Substratmetabolismus verursachen.
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Eine
Vielzahl von Dokumenten berichtet von der Synthese und Verwendung
von 2'-Arabinofluornukleosiden
(d. h., Nukleosiden, bei der sich eine 2'-Fluorgruppe in der „up"-Konfiguration befindet). Es gab mehrere Berichte
von 2-Fluor-β-D-arabinofuranosylnukleosiden,
die Aktivität
gegen Hepatitis B und Herpes zeigen; siehe beispielsweise US-Patent
Nr. 4,666,892 von Fox, et al.; US-Patent Nr. 4,211,773 von Lopez,
et al.; Su, et al., Nucleosides. 136, „Synthesis and Antiviral Effects
of Several 1-(2-Deoxy-2-fluoro-β-D-arabinofuranosyl)-5-alkyluracils." „Some Structure-Activity Relationships," J. Med. Chem., 1986,
29, 151–154;
Borthwick, et al., „Synthesis
and Enzymatic Resolution of Carbocyclic 2'-Ara-fluoro-Guanosine: A Potent New
Anti-Herpetic Agent, „J. Chem.
Soc., Chem. Commun., 1988; Wantanabe, et al., "Synthesis and Anti-HIV Activity of 2'-,"Up"-Fluoro Analogues
of Active Anti-Aids Nucleosides 3'-Azido-3'-deoxythymidine (AZT) and 2', 3'-dideoxycytidine
(DDC)," J. Med.
Chem. 1990, 33, 2145–2150;
Martin, et al., "Synthesis
and Antiviral Activity of Monofluoro and Difluoro Analogues of Pyrimidine
Deoxyribonucleosides against Human Immunodeficiency Virus (HIV-1), „J. Med.
Chem. 1990, 33, 2137–2145;
Sterzycki, et al., „Synthesis
and Anti-HIV Activity of Several 2'-Fluoro-Containing Pyrimidine Nucleosides," J. Med. Chem. 1990,
sowie EPA 0 316 017, ebenfalls eingereicht von Sterzycki, et al.;
und Montgomery, et al., „9-(2-Deoxy-2-fluoro-β-D-arabinofuranosyl)guanine:
A Metabolically Stable Cytotoxic Analogue of 2'-Deoxyguanosine". US-Patent
Nr. 5,246,924 offenbart ein Verfahren für die Behandlung einer Hepatitisinfektion,
das die Verabreichung von 1-(2'-Deoxy-2'-fuor-β-D-arabinofuranosyl)-3-ethyluracil, auch
als „FEAU" bezeichnet, umfaßt. US-Patent
Nr. 5,034,518 offenbart 2-Fluor-9-(2-deoxy-2-fluor-β-D-arabinofuranosyl)adeninnukleoside,
die Antikrebsaktivität
zeigen, indem der Metabolismus von Adeninnukleosiden verändert wird,
indem wiederum die Fähigkeit
der Verbindung, als ein Substrat für Adenosin zu dienen, verringert
wird. EPA 0 292 023 offenbart, daß bestimmte β-D-2'-Fluorarabinonukleoside
gegen Virusinfektionen wirksam sind.
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US-Patent
Nr. 5,128,458 offenbart β-D-2',3'-Dideoxy-4'-thioribonukleoside
als Virostatika. US-Patent Nr. 5,446,029 offenbart, daß 2',3'-Dideoxy-3'-fluornukleoside
Antihepatitisaktivität
aufweisen.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 0 409 227 A2 offenbart bestimmte 3'-substituierte β-D-Pyrimidin-
und Purinnukleoside für
die Behandlung von Hepatitis B.
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Es
wurde ferner offenbart, daß L-FMAU
(2'-Fluor-5-methyl-β-L-arabinofuranosyluracil)
ein wirksames Anti-HBV- und Anti-EBV-Mittel ist; siehe Chu, et al., „Use of
2'-Fluoro-5-methyl-β-L-arabinofuranosyluracil
as a Novel Antiviral Agent for Hepatitis B Virus and Epstein-Barr
Virus" Antimicrobial
Agents and Chemotherapy, April 1995, Seiten 979–981; Balakrishna, et al., „Inhibition
of Hepatitis B Virus by a Novel L-Nukleoside, 2'-Fluoro-5-Methyl-β-L-arabinofuranosyl Uracil," Antimicrobial Agents
and Chemotherapy, Feb. 1996, Seiten 380–356; US-Patent Nr. 5,587,362;
5,567,688 und 5,565,438.
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US-Patent
Nr. 5,426,183 und 5,424,416 offenbaren Verfahren zur Herstellung
von 2'-Deoxy-2',2'-difluornukleosiden
und 2'-Deoxy-2'-fluornukleosiden;
siehe ferner „Kinetic
Studies of 2',2'-difluorodeoxycytidine (Gemcitabine)
with Purified Human Deoxycytidine Kinase and Cytidine Deaminase," BioChemical Pharmacology,
Bd. 45 (Nr. 9) Seiten 4857–1861,
1993.
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US-Patent
Nr. 5,446,029 von Eriksson, et al. offenbart, daß bestimmte 2',3'-Dideoxy-3'-fluornukleoside Hepatitis B-Aktivität besitzen.
US-Patent Nr. 5,128,458 offenbart bestimmte 2',3'-Dideoxy-4'-thioribonukleoside,
wobei der 3'-Substituent
H, Azid oder Fluor ist. WO 94/14831 offenbart bestimmte 3'-Fluor-dihydropyrimidinnukleoside.
WO 92/08727 offenbart β-L-2'-Deoxy-3'-fluor-5-substituierte
Uridinnukleoside für
die Behandlung von Herpes Simplex 1 und 2.
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EPA,
Veröffentlichungs-Nr.
0 352 248, offenbart eine breite Gattung von L-Ribofuranosylpurinnukleosiden
für die
Behandlung von HIV, Herpes und Hepatitis. Die Beschreibung offenbart,
wie 3'-Ribofuranosyl-fluorierte
Nukleoside erzeugt werden.
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Eine ähnliche
Beschreibung wurde in WO 88/09001, eingereicht von Aktiebolaget
Astra, gefunden.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0 357 571 offenbart eine breite Gruppe von β-D- und α-D-Pyrimidinnukleosiden
für die
Behandlung von AIDS, die unter der breiten Klasse generische Nukleoside
umfaßt,
die in der 2'- oder
3'-Stellung mit
einer Fluorgruppe substituiert sein können.
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Unter
dieser breiten Klasse gibt es jedoch keine spezielle Offenbarung
von 2'-fluorierten
Nukleosiden oder eines Verfahrens für deren Herstellung.
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EPA
0 463 470 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von (5S)-3-Fluor-tetrahydro-5-[(hydroxy)methyl]-2-(3H)-furanon,
ein bekanntes Zwischenprodukt bei der Herstellung von 2'-Fluor-2',3'-dideoxynukleosiden,
wie 2'-Fluor-2',3'-dideoxycytidin.
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US-Patent
Nr. 5 817 799 offenbart β-D-2'-Fluorarabinofuranosylnukleoside
und ein Verfahren zu deren Herstellung, welche Zwischenprodukte
bei der Synthese von 2',3'-Dideoxy-2'-fluorarabinosylnukleosiden
sind.
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US-Patent
Nr. 4,625,020 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von 1-Halogen-2-deoxy-2-fluorarabinofuranosylderivaten,
die Esterschutzgruppen von 1,3,5-Tri-O-acyl-ribofuranose tragen.
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Es
scheint einen Mangel hinsichtlich der Offenbarung von β-L-2'-Fluor-ribofuranosylnukleosiden
für die
medizinische Verwendung, einschließlich für HIV, Hepatitis (B oder C)
oder proliferative Zustände
zu geben. Zumindest kann dies in bezug auf 2'-Ribofuranosylnukleoside aufgrund der
zuvor wahrgenommenen Schwierigkeit, eine Fluorgruppe in der 2'-Ribofuranosylkonfiguration
anzuordnen, der Fall sein. In bezug auf L-2'-Fluor-2',3'-ungesättigte Purinnukleoside
kann dies der Fall sein, da Purinnukleoside in sauren Medien instabil
sind, was zu einer Abspaltung der Glycosylbindung führt.
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Im
Lichte der Tatsache, daß Hepatitis
C-Viren weltweit einen Epidemiegrad erreicht und tragische Wirkungen
auf den infizierten Patienten haben, bleibt ein starker Bedarf nach
neuen wirksamen pharmazeutischen Mitteln, um diese Erkrankung zu
behandeln, die für
den Wirt eine geringe Toxizität
aufweisen.
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Daher
ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Zusammensetzung für
die Behandlung von menschlichen Patienten, die mit Hepatitis C infiziert
sind, bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung stellt die Erfindung die Verwendung eines 2'-Fluoronukleosids zur
Herstellung eines Medikaments, daß zur Behandlung von Hepatitis
C-Infektion in Menschen nützlich
ist, bereit, wobei das 2'-Fluoronukleosid
eine Verbindung der Formel ist:
worin
Base eine Purin-
oder Pyrimidinbase ist, wie hierin weiter definiert;
R
1 OH, H, OR
3, N
3, CN, Halogen, einschließlich F oder CF
3,
Niederalkyl, Amino, Niederalkylamino, Di-(nieder)alkylamino oder
Alkoxy ist und sich Base auf eine Purin- oder Pyrimidinbase bezieht;
R
2 H, Phosphat, einschließlich Monophosphat, Diphosphat,
Triphosphat oder eines stabilisierten Phosphatprodrugs; Acyl, ein
Lipid, einschließlich
eines Phospholipids, eine Aminosäure
ist und
R
3 Acyl, Alkyl, Phosphat oder
eine andere pharmazeutisch verträgliche
Abgangsgruppe ist, welche, wenn in vivo verabreicht, geeignet ist,
zu der Stammverbindung gespalten zu werden.
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Diese
2'-Fluornukleoside
können
entweder in der β-L-
oder β-D-Konfiguration
vorliegen. Die β-L-Konfiguration
ist bevorzugt.
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Die
2'-Fluornukleoside
sind biologisch aktive Moleküle,
welche bei der Behandlung von Hepatitis C nützlich sind. Man kann leicht
das Aktivitätsspektrum
bestimmen, indem die Verbindung in den hierin beschriebenen Assays
oder mit einem anderen bestätigenden
Assay bewertet wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist für
die Behandlung von Hepatitis der Wirkstoff oder dessen Derivativ
oder Salz für
die Verabreichung in Kombination oder im Wechsel mit einem anderen
Virostatikum, wie einem Anti-HIV-Mittel oder Anti-Hepatitis-Mittel,
einschließlich
denen der obigen Formel, geeignet. Im allgemeinen wird bei der Kombinationstherapie
eine wirksame Dosierung von zwei oder mehr Mitteln zusammen verabreicht,
wohingegen während
der Wechseltherapie eine wirksame Dosierung eines jeden Mittels
fortlaufend verabreicht wird. Die Dosierungen werden von der Absorption,
der Inaktivierung und den Exkretionsraten des Arzneimittels sowie
anderen Faktoren, die einem Fachmann bekannt sind, abhängen. Es
ist anzumerken, daß Dosierwerte
ferner mit der Ernsthaftigkeit des zu lindernden Zustandes variieren
werden. Es ist ferner selbstverständlich, daß mit der Zeit für jeden
einzelnen Probanten spezielle Dosierregime und -pläne gemäß den individuellen
Erfordernissen und der professionellen Beurteilung der Person, die
die Verabreichung vornimmt oder die Verabreichung der Zusammensetzungen überwacht,
eingestellt werden.
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Nicht
einschränkende
Beispiele von Virostatika, die in Kombination mit den hierin offenbarten
Verbindungen verwendet werden können,
umfassen 2-Hydroxymethyl-5-(5-fluorcytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan
(FTC); das (–)-Enantiomer
von 2-Hydroxymethyl-5-(cytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan (3TC); Carbovir,
Acyclovir, Interferon, Famciclovir, Penciclovir, AZT, DDI, DDC,
D4T, Abacavir, L-(–)-FMAU,
L-DDA-Phosphatprodrugs und β-D-Dioxolannukleoside
wie β-D-Dioxolanyl-guanin
(DG), β-D-Dioxolanyl-2,6-diaminopurin
(DAPD) und β-D-Dioxolanyl-6-chlorpurin
(ACP), Nicht-nukleosid-RT-Inhibitoren
wie Nevirapin, MKC-442, DMP-266 (Sustiva) und ferner Proteaseinhibitoren
wie Indinavir, Saquinavir, AZT, DMP-450 und andere.
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Ein
ausschließlich
diastereoselektives Verfahren zur Einführung von Fluor in einen Nichtkohlenhydratzuckerringpräkursor wird
außerdem
beschrieben. Das Verfahren umfaßt
das Umsetzen eines chiralen Nichtkohlenhydratzuckerringpräkursor (4S)-5-(geschütztes Oxy)-pentan-4-olid,
das aus L-Glutaminsäure
hergestellt werden kann, mit einer elektrophilen Fluorquelle, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf N-Fluor-(bis)benzolsulfonimid, wodurch das Schlüsselzwischenprodukt,
Fluorlacton 6, erhalten wurde. Das Fluorlacton wird zu dem Lactol
reduziert und acetyliert, wodurch das anomere Acetat erhalten wird,
und dann für die
Synthese einer Vielzahl von neuen β-L-α-2'-Fluornukleosiden verwendet. Das entsprechende
D-Enantiomer kann ferner unter Verwendung von D-Glutaminsäure als
ein Ausgangsmaterial synthetisiert werden.
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Alternativ
kann fluoriertes Glycal hergestellt werden, das dehydriert und dann
zu einem 2',3'-Dideoxy-2',3'-didehydro-2'-fluornukleosid oder β-L- oder β-D-Arabinosyl-2'-fluornukleosid umgewandelt wird, wie hierin
zuvor besprochen.
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Es
wird ferner ein Verfahren zur einfachen Herstellung von 2',3'-Dideoxy-2',3'-didehydro-2'-fluornukleosiden
dargestellt, das die direkte Kondensation von silyliertem 6-Chlorpurin
mit einem Schlüsselzwischenprodukt
umfaßt,
das aus L-2,3-O-Isopropylidenglyceraldehyd hergestellt wird.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung, wie hierin offenbart, betrifft die Verwendung eines 2'-Fluoronukleosids
der in Anspruch 1 gezeigten Formel zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Hepatitis C in Menschen oder anderen Wirtstieren,
wobei die Verbindung gegebenenfalls in Kombination mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
vorliegt.
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1. Wirkstoff
und physiologisch verträgliche
Derivative und Salze davon
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Ein
2'-α-Fluoronukleosid,
das in der Erfindung verwendet wird, hat die Struktur:
worin R
1 H,
OH, OR
3, N
3, CN,
Halogen, einschließlich
F oder CF
3, Niederalkyl, Amino, Niederalkylamino, Di-(nieder)alkylamino
oder Alkoxy ist und Base sich auf eine Purin- oder Pyrimidinbase
bezieht; R
2 H, Phosphat, einschließlich Monophosphat,
Diphosphat, Triphosphat oder eines stabilisierten Phosphatprodrugs;
Acyl, ein Lipid oder eine Aminosäure
ist und R
3 Acyl, Alkyl, Phosphat oder eine
andere pharmazeutisch verträgliche Abgangsgruppe
ist, welche, wenn in vivo verabreicht, geeignet ist, zu der Stammverbindung
gespalten zu werden.
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Der
Ausdruck Alkyl, wie hierin verwendet, bezieht sich, sofern nicht
anders angegeben, auf einen gesättigten,
geradkettigen, verzweigten oder cyclischen, primären, sekundären oder tertiären Kohlenwasserstoff von
C1 bis C10 und umfaßt insbesondere
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, Butyl, Isobutyl,
t-Butyl, Pentyl, Cyclopentyl, Isopentyl, Neopentyl, Hexyl, Isohexyl,
Cyclohexyl, Cyclohexylmethyl, 3-Methylpentyl, 2,2-Dimethylbutyl
und 2,3-Dimethylbutyl. Die Alkylgruppe kann gegebenenfalls mit einer
oder mehreren Einheiten substituiert sein, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Hydroxyl, Amino, Alkylamino, Arylamino, Alkoxy,
Aryloxy, Nitro, Cyano, Sulfonsäure,
Sulfat, Phosphonsäure,
Phosphat oder Phosphonat, je nach Bedarf entweder ungeschützt oder
geschützt,
wie sie einem Fachmann bekannt sind, wie beispielsweise in Greene, et
al., Protective Groups in Organic Synthesis, John Wiley and Sons,
zweite Auflage, 1991, gelehrt.
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Der
Ausdruck Niederalkyl, wie hierin verwendet und sofern nicht anders
angegeben, bezieht sich auf eine gesättigte, geradkettige, verzweigte
oder gegebenenfalls eine cyclische C1- bis
C4-Alkylgruppe (beispielsweise Cyclopropyl).
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Der
Ausdruck Alkylamino oder Arylamino bezieht sich auf eine Aminogruppe,
die einen bzw. zwei Alkyl- oder Arylsubstituenten besitzt.
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Der
Ausdruck „geschützt", wie hierin verwendet
und sofern nicht anders definiert, bezieht sich auf eine Gruppe,
die an ein Sauerstoff-, Stickstoff- oder Phosphoratom addiert wird,
um eine weitere Reaktion zu verhindern oder für andere Zwecke. Eine breite
Vielzahl an Sauerstoff- und Stickstoffschutzgruppen ist dem Fachmann
für organische
Synthese bekannt. Der Ausdruck Aryl, wie hierin verwendet und sofern nicht
anders angegeben, bezieht sich auf Phenyl, Biphenyl oder Naphthyl
und bevorzugt Phenyl. Die Arylgruppe kann gegebenenfalls mit einem
oder mehreren Einheiten substituiert sein, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Hydroxyl, Amino, Alkylamino, Arylamino,
Alkoxy, Aryloxy, Nitro, Cyano, Sulfonsäure, Sulfat, Phosphonsäure, Phosphat
oder Phosphonat, je nach Bedarf entweder ungeschützt oder geschützt, wie
sie einem Fachmann bekannt sind, wie beispielsweise in Greene et
al., Protective Groups in Organic Synthesis, John Wiley and Sons,
zweite Auflage, 1991, gelehrt.
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Der
Ausdruck Alkaryl oder Alkylaryl bezieht sich auf eine Alkylgruppe
mit einem Aryl-substituenten. Der
Ausdruck Aralkyl oder Arylalkyl bezieht sich auf eine Arylgruppe
mit einem Alkylsubstituenten.
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Der
Ausdruck Halogen, wie hierin verwendet, umfaßt Chlor, Brom, Iod und Fluor.
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Der
Ausdruck Purin- oder Pyrimidinbase umfaßt Adenin, N6-Alkylpurine,
N6-Acylpurine (wobei Acyl C(O)(Alkyl, -Aryl,
-Alkylaryl oder -Arylalkyl) ist), N6-Benzylpurin,
N6-Halogenpurin, N6-Vinylpurin,
N6-Acetylenpurin, N6-Acylpurin,
N6-Hydroxyalkylpurin, N6-Thioalkylpurin,
N2-Alkylpurine, N2-Alkyl-6-thiopurine,
Thymin, Cytosin, 5-Fluorcytosin, 5-Methylcytosin, 6-Azapyrimidin,
einschließlich
6-Azacytosin, 2- und/oder
4-Mercaptopyrimidin, Uracil, 5-Halogenuracil, einschließlich 5-Fluoruracil,
C5-Alkylpyrimidine, C5-Benzylpyrimidine,
C5-Halogenpyrimidine, C5-Vinylpyrimidin,
C5-Acetylenpyrimidin, C5-Acylpyrimidin,
C5-Hydroxyalkylpurin, C5-Amidopyrimidin,
C5-Cyanopyrimidin, C5-Nitropyrimidin,
C5-Aminopyrimidin, N2-Alkylpurine,
N2-Alkyl-6-thiopurine,
5-Azacytidinyl, 5-Azauracilyl, Triazolopyridinyl, Imidazolopyridinyl,
Pyrrolopyrimidinyl und Pyrazolopyrimidinyl, ist aber nicht darauf
beschränkt.
Purinbasen umfassen Guanin, Adenin, Hypoxanthin, 2,6-Diaminopurin
und 6-Chlorpurin, sind aber nicht darauf beschränkt. Funktionelle Sauerstoff-
und Stickstoffgruppen an der Base können nach Bedarf oder wie gewünscht geschützt werden.
Geeignete Schutzgruppen sind einem Fachmann allgemein bekannt und
umfassen Trimethylsilyl, Dimethylhexylsilyl, t-Butyldimethylsilyl
und t-Butyldiphenylsilyl, Trityl, Alkylgruppen, Alcylgruppen, wie
Acetyl und Propionyl, Methansulfonyl und p-Toluolsulfonyl.
-
Der
Wirkstoff kann als irgendein Derivativ verwendet werden, das bei
der Verabreichung an den Empfänger
direkt oder indirekt die Stammverbindung bereitstellen kann oder
das selbst aktiv ist. Nicht einschränkende Beispiele sind pharmazeutisch
verträgliche
Salze (alternativ als „physiologisch
verträgliche
Salze" bezeichnet)
und eine Verbindung, die an der 5'-Stellung oder an der Purin- oder Pyrimidinbase
alkyliert oder acyliert ist (alternativ als „pharmazeutisch verträgliche Derivate" bezeichnet). Des
weiteren können
die Modifikationen die biologische Aktivität der Verbindung beeinflussen,
was in einigen Fallen zu einer Erhöhung der Aktivität über der
Stammverbindung führt.
Dies kann leicht bestimmt werden, indem die Derivate hergestellt
und deren antivirale Aktivität
gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren oder anderen einem Fachmann bekannten Verfahren
untersucht wird.
-
Der
Ausdruck Acyl bezieht sich auf einen Carboxylsäureester, worin die Nicht-Carbonyleinheit der
Estergruppe ausgewählt
ist aus geradkettigem, verzweigtem oder cyclischem Alkyl oder Niederalkyl,
Alkoxyalkyl, einschließlich
Methoxymethyl, Aralkyl, einschließlich Benzyl, Aryloxyalkyl,
wie Phenoxymethyl, Aryl, einschließlich Phenyl, gegebenenfalls
substituiert mit Halogen, C1- bis C4-Alkyl oder C1-
bis C4-Alkoxy,
Sulfonatester, wie Alkyl- oder Aralkylsulfonyl, einschließlich Methansulfonyl,
dem Mono-, Di oder Triphosphatester, Trityl oder Monomethoxytrityl,
substituiertem Benzyl, Trialkylsilyl (z. B. Dimethyl-t-butylsilyl)
oder Diphenylmethylsilyl. Arylgruppen in den Estern umfassen gegebenenfalls
eine Phenylgruppe.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „im wesentlichen frei von" oder „im wesentlichen
ohne" auf eine Nukleosidzusammensetzung,
die mindestens 95 % bis 98 % oder stärker bevorzugt 99 % bis 100 %
des bezeichneten Enantiomers dieses Nukleosids umfaßt.
-
Nukleotid-Prodrug-Formulierungen
-
Jedes
der hierin beschriebenen Nukleoside kann als ein Nukleotidprodrug
zur Erhöhung
der Aktivität, Bioverfügbarkeit,
Stabilität
verabreicht werden oder andernfalls die Eigenschaften des Nukleosids
verändern. Eine
Vielzahl von Nukleotidprodrugliganden ist bekannt. Im allgemeinen
werden Alkylierung, Acylierug oder eine andere lipophile Modifikation
des Mono-, Di- oder Triphosphats des Nukleosids die Stabilität des Nukleotids
erhöhen.
Beispiele für
Substituentengruppen, die eine oder mehrere Wasserstoffe am Phosphatteil
ersetzen können,
sind Alkyl, Aryl, Steroide, Kohlenhydrate, einschließlich Zucker,
1,2-Diacylglycerol und Alkohole. Viele sind in R. Jones und N. Bischofberger,
Antiviral Research, 27 (1995) 1–17
beschrieben. Jede von diesen kann in Kombination mit den offenbarten
Nukleosiden verwendet werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
-
Das
aktive Nukleosid kann ferner als ein 5'-Phosphoetherlipid oder ein 5'-Etherlipid verwendet
werden, wie in den folgenden Dokumenten offenbart, die hierin durch
verweis aufgenommen werden: Kucera, L. S., N. Iyer, E. Leake, A.
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activity of phospholipid analogs of azidothymidine and other antiviral nucleosides." J. Biol. Chem. 265:
61127.
-
Nicht
einschränkende
Beispiele aus US-Patenten, die geeignete lipophile Substituenten,
die kovalent in das Nukleosid eingeführt werden können, vorzugsweise
an der 5'-OH-Stellung
des Nukleosids oder lipophile Präparate
offenbaren, umfassen US-Patente Nr. 5,149,794 (22. Sep. 1992, Yatvin
et al.); 5,194,654 (16. März 1993,
Hostetler et al.; 5,223,263 (29. Juni 1993, Hostetler et al.); 5,256,641
(26. Okt. 1993, Yatvin et al.); 5,411,947 (2. Mai 1995, Hostetler
et al.); 5,463,092 (31. Okt. 1995, Hostetler et al.); 5,543,389
(6. Aug. 1996, Yatvin et al.); 5,543,390 (6. Aug. 1996, Yatvin et
al.); 5,543,391 (6. Aug. 1996, Yatvin et al.) und 5,554,728 (10. Sep.
1996, Basava et al.). Ausländische
Patentanmeldungen, die lipophile Substituenten offenbaren, die an das
Nukleosid der vorliegenden Erfindung oder lipophile Präparate angelagert
werden können,
umfassen WO 89/02733, WO 90/00555, WO 91/16920, WO 91/18914, WO
93/00910, WO 94/26273, WO 96/15132,
EP
0 350 287 ,
EP 93917054.4 und
WO 91/19721.
-
Nicht
einschränkende
Beispiele von Nukleotidprodrugs sind in den folgenden Dokumenten
beschrieben: Ho, D. H. W. (1973) „Distribution of kinase and
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Phosphatprodruggruppe ist die S-Acyl-2-thioethylgruppe, ferner als „SATE" bezeichnet.
-
III. Verfahren zur Herstellung
von Wirkstoffen
-
Eine
diastereoselektive Reaktion kann verwendet werden, um die Einführung von
Fluor in den Zuckerteil neuer Nukleosidanaloga zu bewirken. Diese
Synthese kann verwendet werden, um sowohl Purin- als auch Pyrimidinderivate
herzustellen. Der Schlüsselschritt
bei dem Syntheseweg ist die Fluorierung eines chiralen, Nichtkohlenhydratzuckerringpräkursors
(4S)-5-(geschützes
Oxy)-pentan-4-olid, beispielsweise (4S)-5-(t-Butyldiphenylsiloxy)-pentan-4-olid
4, unter Verwendung einer elektrophilen Fluorquelle, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf N-Fluor-(bis)benzolsulfon imid 5. Diese relativ neue Klasse von
N-Fluorsulfonimidreagenzien wurde 1984 ursprünglich von Barnette entwickelt
und unterlag seither vielen Verbesserung und der Verwendung als
eine übliche
und hochreaktive Quelle von elektrophilem Fluor (Barnette, W. E.
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35 (21), 3465). Meistens werden diese Reagenzien verwendet, um Fluor
in Nukleophilen, wie Enolaten und metallierten aromatischen Verbindungen, einzuführen (Davis,
F. A.; Han; W., Murphy, C. K. J. Org. Chem. 1995, 60, 4730). Speziell
N-Fluor-(bis)benzolsulfonimid (NFSi) ist ein luftbeständiger,
leicht zu handhabender Feststoff mit ausreichend sterischem Volumen,
um das Enolat des Silyl-geschützten
Lactons 4 stereoselektiv zu fluorieren. Als ein Beispiel für dieses Verfahren
wird die Synthese von Fluorlacton 6 und seine Verwendung als ein übliches
Zwischenprodukt bei der Synthese einer Vielzahl neuer α-2'-Fluornukleoside
nachstehend ausführlich
beschrieben. Mit dieser Beschreibung kann ein gewöhnlicher
Fachmann routinemäßig das
Verfahren wie gewünscht
modifizieren, um einen gewünschten
Gegenstand zu erreichen und eine Verbindung von Interesse herzustellen.
-
Es
kann jede Quelle von elektrophilem Fluor verwendet werden, die den
Präkursor
(4S)-5-(schütztes Oxy)-pentan-4-olid,
beispielsweise (4S)-5-(t-Butyl-diphenylsiloxy)pentan-4-olid, fluoriert.
Alternative Quellen von elektrophilem Fluor umfassen N-Fluorsulfame
(Differding, et al, Tet. Lett. Bd. 29, Nr. 47 S. 6087–6090 (1988);
Chemical Reviews, 1992, Bd. 92, Nr. 4 (517)), N-Fluor-O-benzoldisulfonimid
(Tet. Lett. Bd. 35, Seiten 3456–3468
(1994), Tet. Lett. Bd. 35. Nr. 20, Seiten 3263 – 3266 (1994); J. Org. Chem.
1995, 60, 4730–4737), 1-Fluorethen
und synthetische Äquivalente
(Matthews, Tet. Lett. Bd. 35, Nr. 7, Seiten 1027–1030 (1994)); Accufluor-Fluorierungsmittel,
verkauft von Allied Signal, Inc., Buffalo Research Laboratory, Buffalo,
New York (NFTh (1-Fluor-4-hydroxy-1,4-diaza-bicyclo[2.2.2]octanbis(tetrafluorborat)),
NFPy (N-Fluorpyridiniumpyridinheptafluordiborat) und NFSi (N-Fluorbenzolsulfonimid));
elektrophile Fluorierungsreagenzien, verkauft von Aldrich Chemical
Company, Inc., umfassend N-Fluorpyridiniumsalze ((1-Fluor-2,4,6-trimethylpyridiniumtriflat, 3,5-Dichlor-1-fluorpyridiniumtriflat,
1-Fluorpyridiniumtriflat, 1-Fluorpyridiniumtetrafluorborat und 1-Fluorpyridiniumpyridinheptafluordiborat)
siehe ferner J. Am. Chem. Soc., Bd. 112, Nr. 23, 1990); N-Fluorsulfonimide
und -amide (N-Fluor-N-methyl-p-toluolsulfonamid,
N-Fluor-N-propyl-p-toluolsulfonamid und N-Fluor-benzolsulfonimid); N-Fluor-chinuclidiniumfluorid
(J. Chem. Soc. Perkin Trans 1 1988, 2805–2811); Perfluor-2,3,4,5-tetrahydropyridin
und Perfluor-(1-methylpyrrolidin), Banks, Cheng and Haszeldine,
Heterocyc Polyfluoro-Compounds Part II (1964); 1-Fluor-2-pyridon,
(J. Org. Chem, 1983, 48, 761–762);
quartäre
stereogene Zentren, die ein Fluoratom besitzen (J. Chem. Soc. Perkin
Trans. Seiten 221–227
(1992)); N-Fluor-2,4,6-pyridiniumtriflat, Shimizu, Tetrahedron,
Bd. 50 (2), Seiten 487–495
(1994); N-Fluorpyridiniumpyridinheptafluordiborat, J. Org. Chem. 1991,
56, 5962–5964;
Umemoto, et al., Bull. Chem. Soc. Jpn., 64, 1081–1092 (1991); N-Fluorperfluoralkylsulfonimide,
J. Am. Chem. Soc., 1987, 109, 7194–7196; Purrington, et al.,
Lewis Acid Mediated Fluorinations of Aromatic Substrats, J. Org.
Chem. 1991, 56, 142–145.
-
Ein
bedeutender Vorteil dieser Methodik ist die Fähigkeit, einzeln entweder auf
das „natürliche" (1a) D- oder das „nicht
natürliche" (1b) L-Enantiomer
der Nukleoside durch geeignete Auswahl von L- bzw. D-Glutaminsäureausgangsmaterial
zugreifen zu können.
-
-
Lacton
4 wurde durch den in Schema 1 gezeigten Weg aus L-Glutaminsäure synthetisiert,
wie von Ravid et al. (Tetrahedron 1978, 34, 1449) und Taniguchi
et al. (Tetrahedron 1974, 30, 3547) beschrieben.
-
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Das
Enolat des Lactons 4, hergestellt bei –78 °C mit LiHMDS in THF, ist als
stabil bekannt. Es wurden verschiedene Synthesen unter Verwendung
dieses Enolats durchgeführt,
einschließlich
Addition elektrophiler Verbindungen, wie Diphenyldiselenid, Diphenyldisulfid
und Alkylhalogenide in hoher Ausbeute (Liotta, D. C.; Wilson, L.
J. Tetrahedron Lett. 1990, 31 (13), 1815; Chu, C. K.; Babu, J. R.;
Beach, J. W.; Ahn, S. K.; Huang, H.; Jeong, L. S.; Lee, S. J. J.
Org. Chem., 1990, 55, 1418; Kawakami, H.; Ebata, T.; Koseki, K.;
Matsushita, H.; Naoi, Y.; Itoh, K. Chem. Lett. 1990, 1459). Die
Zugabe einer THF-Lösung
von 5 zu dem Enolat von 4 ergab jedoch schwache Ausbeuten des gewünschten
monofluorierten Produktes 6. Zahlreiche Nebenprodukte wurden gebildet,
einschließlich
dem, von dem man vermutet, daß es
ein difluoriertes Lacton ist, das von den anderen Verunreinigungen
nicht trennbar ist. Aus diesem Grund wurde die Reihenfolge der Zugabe
der Reagenzien so verändert,
daß Lacton
4 und NFSi 5 zusammen in THF gelöst
und auf –78 °C abgekühlt wurden.
Die langsame Zugabe von LiHMDS führte
zu einer Reaktion, die 6 als einziges Produkt zusätzlich zu
einer kleinen Menge nicht umgesetztem Ausgangsmaterial ergab (Gleichung
1).
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-
Das
Fluorlacton 6 konnte in 50–70%iger
Ausbeute nach Kieselgelsäulenchromatographie
und Kristallisierung erhalten werden. Diese Reaktion ergab ein einzelnes
Diastereomer von 6, vermutlich aufgrund der Interaktion der sterisch
voluminösen
TBDPS-Gruppe und dem voluminösen
Fluorierungsreagens 5. Die Identifikation des Fluorlactons 6 als
das α- oder „down"-Fluorisomer wurde
ereicht, indem es mit früher
veröffentlichten
NMR-Daten verglichen wurde und durch Röntgenkristallstrukturbestimmung
seines Enantiomers 20.
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Das
Lacton 6 wurde zu einem anomeren Acetat 8 umgewandelt, wie in Schema
2 gezeigt. Es sollte festgehalten werden, daß das Lactol 7 ausschließlich als
das β-Anomer
vorliegt und daß das
Acetat 8 kein durch NMR detektierbares α-Anomer zeigt, wie von Niihata
et al. (Bull. Chem. Soc. Jpn. 1995, 68, 1509) berichtet.
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Die
Kopplung von 8 mit silylierten Pyrimidinbasen wurde durch Standard-Vorbruggen-Methodologie (Tetrahedron
Lett. 1978, 15, 1339) unter Verwendung von TMS-Triflat als die Lewissäure durchgeführt. Alternativ
kann jede andere Lewissäure,
von der bekannt ist, daß sie
nützlich
ist, um eine Base mit einem Kohlenhydrat zur Bildung eines Nukleosids
zu kondensieren, verwendet werden, einschließlich Zinnchlorid, Titaniumchlorid
und anderen Zinn- oder Titaniumverbindungen. Eine Vielzahl von Basen
wurde erfolgreich in hohen Ausbeuten gekoppelt, die nach der Säulenchromatographie
in einem Bereich von 72 %–100
% liegen (Gleichung 2, Tabelle 1).
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Tabelle
1. Glycosylierung von substituierten Pyrimidinen mit 8
-
Protonen-NMR
gab an, daß das
Verhältnis
von β- zu α-Nukleosidanomeren
in allen Fällen
ungefähr
2 : 1 betrug. Die Silyl-geschützten
Nukleoside konnten durch Säulenchromatographie
nicht in die einzelnen Anomere getrennt werden. Nach der Entschützung des
5'-Sauerstoffes
mit NH4F in Methanol (Gleichung 3) konnten
die α- und β-Anomere
jedoch ohne weiteres getrennt werden und die Ergebnisse werden in
Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Tabelle
2. Entschützung
von Nukleosiden
-
Die
Klassifizierung der freien Nukleoside als α oder β basierte auf der chemischen
Verschiebung des anomeren Protons (Tabelle 3) und auf der Polarität der Nukleoside,
wie durch Dünnschichtchromatographie beobachtet.
Es wurde bei allen α/β Paaren der
freien Nukleoside beobachtet, daß die weniger polare Verbindung
der beiden eine chemische anomere Protonenverschiebung aufwies,
die merklich in Richtung der stärker polaren
Verbindung ging.
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Tabelle
3 chemische
anomere Protonenverschiebung (ppm)
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Die
Korrelation zwischen anomerer chemischer Protonenverschiebung und
absoluter Struktur wurde durch Vergleich von 18a (Niihata, S.; Ebata,
T.; Kawakami, H.; Matsushida, H. Bull. Chem. Soc. Jpn. 1995, 68, 1509)
und 18b (Aerschot, A. V.; Herdewijn, P.; Balzarini, J.; Pauwels,
R.; De Clercq, E. J. Med. Chem. 1989, 32, 1743) mit früher veröffentlichten
Spektraldaten und durch Röntgenkristallstrukturbestimmung
von 14b und 15b belegt. Diese Entdeckung ist das Gegenteil der üblichen
Tendenz von Nukleosiden, bei denen das α-Anomer normalerweise das weniger
polare der beiden ist. Vermutlich wirkt in den „down"-2'-fluorierten
Nukleosiden der starke Dipol der C-F-Bindung dem anomeren C-N-Bindungsdipol
in dem β-Isomer
entgegen und verringert den gesamten Moleküldipol. Umgekehrt weist das α-Anomer eine
Geometrie auf, die die Verstärkung
des Moleküldipols
durch die Addition der C-F- und C-N-Bindungsdipole gestattet. Daher
ist das α-Anomer
bei α-2'-Fluornukleosiden
stärker
polar als das β-Anomer.
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Die α- und β-Anomere
17a und 17b konnten durch Säulenchromatographie
nicht getrennt werden, da die freie Aminogruppe dafür sorgt,
daß die
Nukleoside auf dem Kieselgel Streifen ziehen. Deshalb war es notwendig,
N4-Acetylcytosin zu ver wenden, um 11 herzustellen,
und dann 16a und 16b abzutrennen. Die N4-Acetylgruppe
wurde quantitativ mit einer gesättigten
Lösung
aus Ammoniak in Methanol entfernt, um getrenntes 17a und 17b zu
erhalten. Wenn 5-Fluorcytosin als die Base (Verbindung 10) verwendet
wird, wurden die Anomere 15a und 15b leicht getrennt und es wurde
keine Streifenbildung auf dem Kieselgel beobachtet.
-
Von
den zehn Nukleosiden, die in Tabelle 2 aufgelistet sind, wurden
17b (Martin, J. A.; Bushnell, D. J.; Duncan, I. B.; Dunsdon, S.
J.; Hall, M. J.; Machin, P. J.; Merrett, J. H.; Parkes, K. E. B.;
Roberts, N. A.; Thomas, G. J.; Galpin, S. A.; Kinchington, D. J.
Med. Chem. 1990, 33(8), 2137; Zenchoff, G. B.; Sun, R.; Okabe, M.
J. Org. Chem. 1991, 56, 4392), 18a (Niihata, S.; Ebata, T.; Kawakami,
H.; Matsushida, H. Bull. Chem. Soc. Jpn. 1995, 68, 1509) und 18b
(Aerschot, A. V.; Herdewijn, P.; Balzarini, J.; Pauwels, R.; De
Clercq, E. J. Med. Chem. 1989, 32, 1743), wie die zahlreichen bekannten
2'-β- oder „up"-Fluornukleosidanaloga14, aus natürlichen Präkursoren synthetisiert (d.
h., sie liegen in der β-D-Konfiguration
vor).
-
Fluor
wird normalerweise in diese Moleküle durch nucleophilen Angriff
auf ein Anhydro-Nukleosid (Mengel, R.; Guschlbauer, W. Angew. Chem,
Int. Hrsg. Engl. 1978, 17, 525) oder durch Ersatz und Inversion einer
stereochemisch fixierten Hydroxylgruppe mit Diethylaminoschwefeltrifluorid
(DAST) (Herdewijn, P.; Aerschot, A. V.; Kerremans, L. Nukleosides
Nucleotides 1989, 8 (1), 65) eingeführt. Ein Vorteil der vorliegenden
Methodologie ist, daß keine
Hydroxylgruppe für
die Fluoreinführung
benötigt
wird. Daher ist das Verfahren nicht auf natürliche Nukleoside oder Zucker
als Ausgangsmaterialien eingeschränkt, und stellt einen leichten Zugang
der nicht-natürlichen
Enantiomere der 2'-Fluornukleoside
bereit.
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Folglich
wurden mehrere nicht-natürliche
Nukleoside unter Verwendung dieses Synthesewegs mit D-Glutaminsäure 19 als
Ausgangsmaterial (Schema 3) synthetisiert. Der Zuckerringpräkursor 20
wurde in der oben beschriebenen Weise fluoriert und mit verschiedenen
silylierten Basen verknüpft
(Tabelle 4).
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Tabelle
4. Ausbeuten von nicht-natürlichen
Nukleosidanaloga
-
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Erfolgreiche
Synthese von 29, wie in Schema 4 gezeigt, ermöglicht den Zugang zu den zwei
Kategorien von Nukleosiden. Die erste ist die Klasse von Verbindungen,
die als 2',3'-Dideoxy-2',3'-didehydro-2-2'-fluornukleoside
30, bekannt sind, und die zweite sind die „up"-Fluor- oder Arabinoanaloga 31, der
Nukleoside, die nachstehend in Schema 5 beschrieben sind.
-
-
Verbindungen
30 und 31 können
aus einem gewöhnlichen
Zwischenprodukt 32 synthetisiert werden, welches durch Selenylierung
von Fluorglycal 29 zugänglich
ist. Verbindung 30 wird nicht in der beanspruchten Erfindung verwendet.
Verbindung 31 kann andererseits in der beanspruchten Erfindung verwendet
werden.
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Die
selenylierte Verbindung 32 kann zu dem „up"-Fluoranalogon 31 durch Reduktion mit
Raney-Nickel umgewandelt werden. Alternativ führt die Oxidation des Selenids
32 mit NaIO4 oder Wasserstoffperoxid nach der
thermischen Eliminierung des Selenoxidzwischenprodukts 30. Beide
dieser Umwandlungen an den nicht flourierten Systemen sind gut dokumentiert
und berichtet worden (Wurster, J. A.; Ph. D. Thesis, Emory University,
1995; Wilson, L. J.; Ph. D. Thesis, Emory University, 1992).
-
Außerdem ist
die Synthese der Enantiomere von Nukleosiden 30 und 31 ebenso möglich, da
sie aus dem Enantiomer 29 entstehen.
-
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Dieselbe
Reihe von chemischen Umwandlungen, die für die Synthese von 30 und 31
verwendet wurden, können
ebenso für
die Synthese von 34 und 35 verwendet werden. Verbindung 34 wird
in der beanspruchten Erfindung nicht verwendet. Verbindung 35 kann
andererseits in der beanspruchten Erfindung verwendet werden.
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Experimenteller
Abschnitt
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Allgemeine Verfahrensweisen:
-
N-Fluor-(bis)-benzolsulfonimid
5 wurde von Allied Signal erhalten und wurde ohne weitere Reinigung verwendet.
Alle anderen Reagenzien wurden von Aldrich Chemical Company erhalten
und wurden ohne weitere Reinigung verwendet. Schmelzpunkte wurden
auf einer Thomas Hoover Kapillarschmelzpunktvorrichtung bestimmt
und sind nicht korrigiert. IR-Spektren wurden auf einem Nicolet
Impact 400 FT-IR Spektrometer erhalten. 1H-NMR-
und 13C-NMR-Spektren wurden auf entweder
NT-360 oder Varian
400 MHz Spektrometern aufgezeichnet. DC-Platten waren Kieselgel
60 F254 (0,25 mm Dicke), verkauft von EM
Science. Flashchromatographie wurde mit Kieselgel 60 (230–400 Mesh
ASTM) von EM Science durchgeführt.
Alle Reaktionen wurden in flammengetrockneter Glasware unter einer
Atmosphäre
aus trockenem Argon durchgeführt.
Lösungsmittel
wurden durch Rotationsverdampfung entfernt. Elementaranalysen wurden
von Atlantic Microlab, Inc., Atlanta, GA durchgeführt.
-
(2S,4R)-5-(t-Butyldiphenylsiloxy)-2-fluorpentan-4-olid
(20).
-
Zu
einem Kolben wurden (4R)-5-(t-Butyldiphenylsiloxy)-pentan-4-olid
(20,0 g, 0,0564 mol, 1,0 Äqu.) und
N-Fluor-(bis)benzolsulfonimid (NFSi) 5 (17,80 g, 0,0564 mol, 1,0 Äqu.) in
250 ml wasserfreiem THF zugegeben. Die Lösung wurde auf –78 °C abgekühlt und
68,0 ml (0,0680 mol, 1,2 Äqu.)
einer 1,0 M LiHMDS-Lösung in
THF tropfenweise über
einen Zeitraum von 1 h zugegeben. Diese wurde bei –78 °C für weitere
2 h gerührt
und wurde dann auf Raumtemperatur erwärmt und für 1 h gerührt. Nach Beendigung wurde
die Reaktion mit 10 ml gesättigter
NH4Cl-Lösung gequencht.
Das Gemisch wurde mit drei Volumen Diethylether verdünnt und
wurde auf ein gleiches Volumen an gesättigtem NaHCO3 gegossen.
Die organische Schicht wurde ein zweites Mal mit gesättigtem
NaHCO3 und einmal mit gesättigtem
NaCl gewaschen. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet,
filtriert und zu einem hellgelben Öl konzentriert. Das Öl wurde
durch Kieselgel-Säulenchromatograpie
unter Verwendung eines 30 % Diethylether/70 % Hexan-Lösungsmittelsystems
gereinigt. Der resultierende weiße Feststoff wurde dann aus
heißen
Hexanen kristallisiert, wodurch 13,04 g (62 % Ausbeute) eines transparenten
kristallinen Feststoffes erhalten wurden: Rf (30
% Diethylether/70 % Hexane) = 0,26; Smp. 115–116 °C. 1H
NMR (360 MHz, CDCl3) δ 7,63–7,60 (m, 4H), 7,45–7,35 (m,
6H), 5,49 (dt, J = 52,9 und 7,9 Hz, 1H), 4,69 (d, J = 9,36 Hz, 1H),
3,91 (d, J = 11,5 Hz, 1H), 3,60 (d, J = 11,5 Hz, 1H), 2,72–2,40 (m, 2H),
1,05 (s, 9H); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 172,1
(d, J = 20,5 Hz), 135,5; 135,4; 132,3; 131,7; 130,1; 128,0; 127,9;
85,6 (d, J = 186,6 Hz), 77,3 (d, J = 5,3 Hz), 65,0; 31,8 (d, J =
20,5 Hz), 26,7; 19,1; IR (Dünnfilm)
2958, 1796, 1252, 1192, 1111, 1016 cm–1;
HRMS berechnet für
[M + Li] C21H25O3FSiLi: 379,1717. Gefunden: 379,1713. Anal.
ber. CHAFFS: C, 67,71; H, 6,76. Gefunden: C, 67,72; H, 6,78.
-
5-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-(L)-erythron-pentofuranose
(21).
-
Zu
einem Kolben wurden Lacton 20 (12,12 g, 0,0325 mol, 1,0 Äqu.) und
240 ml wasserfreies THF zugegeben. Die Lösung wurde auf –78 °C abgekühlt und
65 ml (0,065 mol, 2,0 Äqu.)
einer 1,0 M Lösung
DIBALH in Hexanen wurden tropfenweise über einen Zeitraum von 30 min
zugegeben. Diese wurde für
3 Stunden bei –78 °C gerührt, wobei
danach die Reaktion durch die langsame Zugabe von 2,93 ml Wasser
(0,163 mol, 5,0 Äqu.)
gequencht wurde. Die Reaktion konnte sich auf Raumtemperatur erwärmen und
wurde für
1 h gerührt, wobei
danach ein klarer gelatineartiger Feststoff durch den gesamten Kolben
hindurch gebildet wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit zwei Volumen
Diethylether verdünnt
und auf ein gleiches Volumen an gesättigter wässeriger Natriumkaliumtartratlösung in
einem Erlenmeyer-Kolben gegossen. Diese wurde für 20 min gerührt, bis
die Emulsion zerbrach. Die organische Schicht wurde abgetrennt und
die wässerige
Schicht wurde dreimal mit 250 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden über
MgSO4 getrocknet, filtriert und zu einem
hellgelben Öl
konzentriert. Das Produkt wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung eines 6 : 1 Hexane/Ethylacetat-Lösungsmittelsystems
gereinigt. Das resultierende klare Öl wurde aus siedenden Hexanen
kristallisiert, wodurch 11,98 g (98 % Ausbeute) eines weißen kristallinen Feststoffes
erhalten wurden: Rf (30 % Diethylether/70
% Hexane) = 0,33; Smp. 66–67 °C. 1H NMR (360 MHz, CDCl3) δ 7,68–7,66 (m,
4H), 7,55–7,38
(m, 6H), 5,39 (t, J = 7,6 Hz, 1H), 4,99 (dd, J = 52,2 und 4,3 Hz,
1H), 4,52 (m, 1H), 3,88 (dd, J = 10,8 und 2,5 Hz, 1H), 3,65 (d,
J = 7,9 Hz, 1H), 3,49 (dd, J = 7,9 und 1,8 Hz, 1H), 2,44–2,07 (m,
2H), 1,07 (s, 9H); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 135,7;
135,5; 132,2; 132,1; 130,2; 130,0; 129,8; 127,9; 127,7; 99,8 (d,
J = 31,1 Hz), 96,6 (d, J = 178,3 Hz), 79,4; 64,8; 29,9 (d, J = 21,2
Hz), 26,8; 19,2; IR (Dünnfilm)
3423, 2932, 1474, 1362, 1113 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C21H27O3FSiLi: 381,1874. Gefunden: 381.1877. Anal.
Ber. C21H27O3FSi: C 67,35; H, 7,27. Gefunden: C, 67,42;
H, 7,31.
-
1-O-Acetyl-5-O-(t-butyldiphenylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-(L)-erythron-pentofuranose
(22).
-
Zu
einem Kolben wurden Lactol 21 (8,50 g, 0,0227 mol, 1,0 Äqu.) und
170 ml wasserfreies CH2Cl2 zugegeben.
Dann wurden DMAP (0,277 g, 0,00277 mol, 0,1 Äqu.) und Essigsäureanhydrid
(13,5 ml, 0,143 mol, 6,3 Äqu.)
zugegeben und bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Nach
Beendigung wurde die Reaktion auf gesättigte NaHCO3-Lösung gegossen.
Die organische Schicht wurde getrennt und die wässerige Schicht wurde dreimal
mit Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten
wurden über
MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
entfernt, wodurch ein hellgelbes Öl erhalten wurde. Das Öl wurde
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung eines 8 : 1 Hexane/Ethylacetat-Lösungsmittelsystems
gereinigt, wodurch 9,85 g (99 % Ausbeute) eines farblosen Öles erhalten
wurden: Rf (30 % Diethylether/70 % Hexane)
= 0,44; 1H NMR (360 MHz, CDCl3) δ 7,69–7,67 (m,
4H), 7,43–7,38
(m, 6H), 6,30 (d, J = 10,4 Hz, 1H), 5,06 (d, J = 54,9 Hz, 1H), 4,53
(m, 1H), 3,81 (dd, J = 10,8 und 4,3 Hz, 1H), 3,72 (dd, J = 10,8
und 4,3 Hz, 1H), (m, 2H), 1,89 (s, 3H), 1,07 (s, 9H); 13C
NMR (100 MHz, CDCl3) δ 169,4; 135,6; 135,5; 133,2;
133,1; 129,8; 129,7; 127,8; 127,7; 99,3 (d, J = 34,1 Hz), 95,5 (d,
J = 178,2 Hz), 81,4; 65,3; 31,6 (d, J = 20,5 Hz), 26,8; 21,1; 19,3;
IR (Dünnfilm)
3074, 2860, 1750, 1589, 1229, 1113 cm–1;
HRMS ber. für
[M – OCOCH3] C21H26O2FSi: 357,1686. Gefunden: 357,1695. Anal.
ber.. C23H29O4FSi: C, 66,32; H, 7,02. Gefunden: C, 66,30;
H, 7,04.
-
Repräsentative Verfahrensweise für die Verknüpfung einer
silylierten Base mit 22: (L)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3-dideoxy-2'-fluor-5-fluorcytidin
(25)
-
Zu
einem Kolben, ausgestattet mit einem Kurzwegdestillationskopf wurden
5-Fluorcytosin (2,01 g, 15,6 mmol, 5,0 Äqu.), 35 ml von 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan
und eine katalytische Menge (~ 1 mg) von (NH4)2SO4 zugegeben. Die
weiße
Suspension wurde zum Sieden für
1 h erhitzt, bis die Base silyliert war und die Reaktion eine klare
Lösung
war. Das überschüssige HMDS
wurde abdestilliert und der ölige
Rest, der verblieb, wurde unter Vakuum für 1 h plaziert, wodurch die
letzten Spuren von HMDS entfernt wurden. Ein weißer Feststoff resultierte,
der unter Argon in 5-ml wasserfreiem 1,2-Dichlorethan gelöst wurde.
Zu dieser klaren Lösung
wurde eine Lösung
aus Acetat 22 (1,30 g, 3,12 mmol, 1,0 Äqu.) in 5 ml wasserfreiem 1,2-Dichlorethan zugegeben.
Dazu wurde bei Raumtemperatur Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
(3,32 ml, 17,2 mmol, 5,5 Äqu.)
zugegeben. Die Reaktion wurde durch DC (10 % Methanol/90 % CH2Cl2) überwacht
und wurde bis zum Ende 4 h überwacht.
Das Reaktionsgemisch wurde auf gesättigtes NaHCO3 gegossen.
Die organische Schicht wurde dann abgetrennt und die wässerige
Schicht dreimal mit Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen
Schichten wurden über
MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
entfernt, wodurch ein weißer Schaum
erhalten wurde. Die Verbindung wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung eines Gradientenlösungsmittelsystems von 100
% CH2Cl2 zu 10 %
Methanol in CH2Cl2 gereinigt.
Die Verbindung wurde als 1,51 g (99 % Ausbeute) eines weißen Schaums
isoliert: Gemisch aus Anomeren Rf (100 %
EtOAc) = 0,36; Smp. 74–80 °C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 8,84 (bs,
1H), 8,04 (d, J = 6,4 Hz, 0,67H), 7,67–7,63 (m, 4H), 7,51–7,39 (m,
6,33H), 6,11 (d, J = 20 Hz, 0,33H), 5,98 (d, J = 16,4 Hz, 0,67H),
5,88 (bs, 1H), 5,41 (d, J = 52,4 Hz, 0,33H), 5,23 (dd, J = 50,4
und 4 Hz, 0,67H), 4,56 (m, 0,33H), 4,45 (m, 0,67H), 4,23 (dd, J
= 12,0 und 1,6 Hz, (dd, J = 11,2 und 3,2 Hz, 0,33H), 3,74–3,66 (m,
1H), 2,45–1,96
(m, 2H), 1,09 (s, 6H), 1,06 (s, 3H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 158,6 (d, J = 14,4 Hz), 158,4
(d, J = 14,4 Hz), 153,9; 153,8; 136,6 (d, J = 240,5 Hz), 136,3 (d,
J = 239,7 Hz), 135,6; 135,56; 135,5; 135,4; 133,1; 132,9; 132,5;
132,4; 130,1; 130,0; 129,9; 127,9; 127,8; 125,8 (d, J-=-33,4 Hz),
124,6 (d, J = 32,6 Hz), 96,5 (d, J = 182,0 Hz), 91,7 (d, J = 185,1),
90,7 (d, J = 35,6 Hz), 87,7 (d, J = 15,2 Hz), 81,5; 79,5; 64,9;
63,0; 33,5 (d, J = 20,5 Hz), 30,6 (d, J = 20,4 Hz), 26,9; 26,8;
19,22; 19,18; IR (Dünnfilm)
3300, 2960, 1682, 1608, 1513, 1109 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C25H29N3OSiF2Li: 492,2106.
Gefunden: 492,2085. Anal. ber. C25H29N3OSiF2·1/2 H2O: C, 60,71; H, 6,11; N, 8,50. Gefunden:
C, 60,67; H, 6,03; N, 8,44.
-
Repräsentative Verfahrensweise für die Entschützung von
Silyl-geschützten
Nukleo siden: α-
und β-(L)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluorcytidin
(28a und 28b):
-
Nukleosid
25 (1,098 g, 2,26 mmol, 1,0 Äqu.)
wurde in 15 ml Methanol gelöst,
zu welchem Ammoniumfluorid zugegeben wurde (0,838 g, 22,6 mmol,
10,0 Äqu.).
Dies wurde für
24 h kräftig
gerührt,
wobei danach DC (15 % Ethanol/85 % Ethylacetat) offenbarte, daß die Reaktion
beendet war. Das Reaktionsgemisch wurde mit drei Volumen an Ethylacetat
verdünnt
und durch einen kleinen Kieselgelstopfen (1 cm) filtriert. Der Stopfen wurde
mit 200 ml 15 % Ethanol/85 % Ethylacetat-Lösung gespült und das Lösungsmittel
entfernt, wodurch ein weißer
Schaum erhalten wurde. Die Verbindung wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung eines 15 % Ethanol/85 % Ethylacetat-Lösungsmittelsystems
gereinigt, welches ebenso die Trennung der α- und β-Anomere bewirkte. Die Ausbeute
von α als
ein weißer
Schaum betrug 0,190 g (0,768 mmol, 34 % Ausbeute) und die Ausbeute
von β als
ein weißer
Schaum betrug 0,290 g (1,17 mmol, 52 % Ausbeute): (28a) Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,22; Smp. 199–203 °C (Zers.). 1H-NMR (400 MHz, CD3OD) δ 7,78 (d,
J = 6,8 Hz, 1H), 6,07 (d, J = 19,2 Hz, 1H), 5,37 (d, J = 54,0 Hz,
1H), 4,60 (m, 1H), 3,80 (dd, J = 12,0 und 3,2 Hz, 1H), 3,56 (dd,
J = 12,4 und 4,4 Hz, 1H), 2,40 –2,00
(m, 2H); 13C-NMR (100 MHz, DMSO-d6) δ 157,7
(d, J = 13,6 Hz), 153,2; 135,9 (d, J = 239,0 Hz), 126,2 (d, J =
31,1 Hz), 92,4 (d, J = 183,6 Hz), 86,7 (d, J = 15,2 Hz), 79,6, 62,7, 33,3
(d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3343, 3100, 1683, 1517, 1104 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H11N3OF2Li: 254,0929.
Gefunden: 254,0919. Anal. ber. C9H11N3OF2·1/2 H2O: C, 42,19; H, 4,72; N, 16,40. Gefunden:
C, 42,44; H, 4,56; N, 16,56. (28b) Rf (15
% EtOH, 85 % EtOAc) = 0,37; Smp. 182–186 °C (Zers.). 1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6) δ 8,32 (d, J = 7,6 Hz, 1H), 7,79
(bs, 1H), 7,53 (bs, 1H), 5,81 (d, J = 16,8 Hz, 1H), 5,37 (t, J = 4,8
Hz), 5,18 (dd, J = 51,6 und 3,2 Hz, 1H), 4,32 (m, 1H), 3,88 (dd,
J = 12,0 und 2,8 Hz, 1H), 3,59 (dd, J = 12,4 und 2,4 Hz, 1H), 2,20–1,99 (m,
2H); 13C-NMR (100 MHz, DMSO-d6) δ 157,7 (d,
J = 13,7 Hz), 153,2; 136,1 (d, J = 237,4 Hz), 125,3 (d, J = 33,4
Hz), 97,3 (d, J = 176,8 Hz), 89,9 (d, J = 35,7 Hz), 81,6; 60,2;
30,3 (d, J = 19,7 Hz); IR (KBr) 3487, 2948, 1678, 1509, 1122 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H11N3O3F2Li:
254,0929. Gefunden: 254,0935. Anal. ber. C9H11N3O3F2: C, 43,73; H, 4,49; N, 17,00. Gefunden:
C, 43,69; H, 4,53; N, 16,92.
-
(D)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'-fluor-5-fluoruridin
(9)
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (1 : 1 Hexane/EtOAc)
= 0,48; Smp. 65–70 °C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 10,0 (bm,
1H), 7,99 (d, J = 5,6 Hz, 0,63H), 7,65 (m, 4H), 7,42 (m, 6,37H),
6,12 (dd, J = 18,0 und 1,6 Hz, 0,37H), 6,00 (d, J = 16 Hz, 0,63H),
5,37 (dd, J = 54,6 und 2,4 Hz, 0,37H), 5,22 (dd, J = 50,4 und 4
Hz, 0,63H), 4,57 (m, 0,37H), 4,44 (m, 0,63H), 4,22 (dd, J = 12,2
und 2,0 Hz, 0,63H), 3,92 (dd, J = 11,2 und 3,2 Hz, 0,37H), 3,70
(m, 1H), 2,22 (m, 2H), 1,09 (s, 5,67), 1,074 (s, 3,33H); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 157,2 (d,
J = 31,7 Hz), 157,1 (d, J = 25,8 Hz), 149,1; 148,8; 140,4 (d, J
= 236,6 Hz), 140,1 (d, J = 235,2 Hz), 135,6; 135,5; 135,4; 132,9; 132,7;
132,4; 132,3; 130,1; 130,0; 129,9; 127,9; 127,8; 125,1 (d, J = 34,9
Hz), 123,6 (d, J = 34,1 Hz), 96,4 (d, J = 182,0 Hz), 92,0 (d, J
= 185,9 Hz), 90,2 (d, J = 37,2 Hz), 87,0 (d, J = 15,2 Hz), 81,7,
79,8, 64,8, 63,0, 33,3 (d, J = 21,2 Hz), 31,0 (d, J = 21,2 Hz),
26,9; 26,8; 19,2; IR (Dünnfilm)
3185, 1722, 1117 cm–1; HRMS ber. für [M + 1]
C25H29N2O4SiF2: 487,1866.
Gefunden: 487,1853. Anal. ber. C25H28N2O4SiF2: C, 61,71; H, 5,80; N, 5,76. Gefunden:
C, 61,72; H, 5,86; N, 5,72.
-
(D)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'-fluor-5-fluorcytidin
(10)
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (100 % EtOAc)
= 0,36; Smp. 75–81 °C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 8,50 (bm,
1H), 8,05 (d, J = 6,0 Hz, 0,67H), 7,67–7,63 (m, 4H), 7,51–7,39 (m,
6,33H), 6,10 (d, J = 20 Hz, 0,33H), 5,98 (d, J = 16,4 Hz, 0,67H),
5,62 (bm, 1H), 5,41 (d, J = 52,4 Hz, 0,33H), 5,23 (dd, J = 51,6
und 4 Hz, 0,67H), 4,57 (m, 0,33H), 4,48 (m, 0,67H), 4,24 (dd, J
= 12,4 und 2,0 Hz, 0,67H), 3,89 (dd, J = 11,2 und 3,2 Hz, 0,33H),
3,74–3,66 (m,
1H), 2,39–1,95
(m, 2H), 1,09 (s, 6H), 1,06 (s, 3H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 158,4 (d, J = 14,4 Hz), 158,3
(d, J = 15,2 Hz), 153,8; 153,7; 136,5 (d, J = 240,5 Hz), 136,2 (d,
J = 241,8 Hz), 135,59; 135,56; 135,4; 133,0; 132,9; 132,5; 132,4;
130,1; 130,0; 129,9; 127,9; 127,8; 124,8 (d, J = 31.9 Hz); 96,5
(d, J = 181,3 Hz), 91,8 (d, J = 175,2 Hz), 90,7 (d, J = 24,9 Hz),
87,8 (d, J = 21,2 Hz), 81,6; 79,6; 64,9; 63,0; 33,5 (d, J = 19,7
Hz), 30,6 (d, J = 21,3 Hz), 26,9; 26,8; 19,2; 14,2; IR (Dünnfilm)
3304, 2959, 1680, 1621, 1508, 1105 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C25H29N3O3SiF2Li:
492,2106. Gefunden: 492,2110. Anal. ber. C25H29N3O3SiF2: C, 61,84; H, 6,02; N, 8,65. Gefunden:
C, 61,86; H, 6,09; N, 8,55.
-
(D)-N4-Acetyl-5'-O-(t-butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'-fluor-cytidin (11).
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (15 % EtOH,
85 % EtOAc) = 0,75; Smp. 81–86 °C 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 10,58 (bs,
1H), 8,40 (d, J = 7,2 Hz, 0,61H), 7,86 (d, J = 7,6 Hz, 0,38H), 7,67–7,65 (m,
4H), 7,51–7,41
(m, 6H), 7,27 (d, J = 8,4 Hz, 1H), 6,12 (t, J = 15,8 Hz, 1H), 5,51
(d, J = 52,6 Hz, 0,38H), 5,21 (dd, J = 50,8 und 2,9 Hz, 0,61H),
4,62 (m, 0,38H), 4,54 (m, 0,61H), 4,28 (d, J = 11,5 Hz, 0,61H),
3,95 (dd, J = 11,9 und 3,2 Hz, 0,38H), 3,79–3,70 (m, 1H), 2,46–2,04 (m,
5H), 1,12 (s, 5,49H), 1,07 (s, 3,42H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 171,5; 171,3; 163,4; 154,9;
144,9; 144,1; 135,5; 135,4; 133,0; 132,8; 132,5; 132,2; 130,2; 130,1;
129,9; 128,0; 127,8; 96,8 (d, J = 91,1 Hz), 96,2 (d, J = 147,9 Hz),
92,3; 91,2 (d, J = 35,7 Hz), 90,5; 88,5 (d, J = 15,9 Hz), 81,9;
80,1; 64,7; 62,9; 33,5 (d, J = 20,5 Hz), 30,5 (d, J = 20,5 Hz),
26,9; 26,8; 24,9; 24,8; 19,3; 19,2; IR (Dünnfilm) 3237, 2932, 1722, 1671,
1559, 1493, 1107 cm–1; HRMS ber. für [M + Li]
C27H32N3O4FSiLi: 516,2306. Gefunden: 516,2310. Anal.
ber. C27H32N3O4FSi: C, 63,63;
H, 6,33; N, 8,24. Gefunden: C, 63,45; H, 6,42; N, 8,09.
-
(D)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'-fluor-cytidin (12).
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (15 % EtOH,
85 % EtOAc) = 0,50; Smp. 98–104 °C. 1H-NMR (360 MHz, CDCl3) δ 7,97 (d,
J = 7,2 Hz, 0,64H, H-6), 7,65 (m, 4H), 7,47–7,38 (m, 6,36H), 6,15 (d,
J = 20,5 Hz, 0,36H), 6,05 (d, J = 16,6 Hz, 0,64H), 5,83 (d, J =
7,9 Hz, 0,36H), 5,46 (d, J = 7,2 Hz, 0,64H), 5,30–5,10 (m,
1H), 4,55 (m, 0,36H), 4,44 (m, 0,64H), 4,22 (d, J = 9,7 Hz, 0,64H),
3,88–3,63
(m, 1,36H), 2,38 – 1,95
(m, 2H), 1,09 (s, 5,76H), 1,06 (s, 3,24H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 166,1; 155,8; 141,5; 140,5;
135,6; 135,4; 133,1; 132,9; 132,8; 132,4; 130,1; 130,0; 129,8; 128,0; 127,9;
127,8; 96,7 (d, J = 181,3 Hz), 93,4 (d, J = 140,3 Hz), 94,5; 90,8
(d, J = 35,6 Hz), 90,8; 87,8 (d, J = 15,9 Hz), 81,2; 79,4; 65,0;
63,2; 33,7 (d, J = 21,2 Hz), 30,8 (d, J = 20,4 Hz), 26,9; 26,8; 19,3;
19,2: IR (Dünnfilm)
3470, 3339, 1644, 1487, 1113 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C25H30N3O3FSiLi: 474,2201.
Gefunden: 474,2198. Anal. ber. C25H30N3O3FS1: C, 64,21; H, 6,47; N, 8,99. Gefunden:
C, 64,04; H, 6,58; N, 8,76.
-
α-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluoruridin
(14a).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,38; Smp. 153–155 °C. 1H-NMR (360 MHz, CD3OD) δ 7,80 (d,
J = 6,8 Hz, 1H), 6,11 (d, J = 18,7 Hz, 1H), 5,35 (d, J = 52,9 Hz,
1H), 4,59 (m, 1H), 3,81 (d, J = 11,9 Hz, 1H), 3,57 (dd, J = 12,6
und 3,6 Hz, 1H), (m, 2H); 13C-NMR (100 MHz,
CD3OD) δ 159,6
(d, J = 25,8 Hz), 150,7; 141,5 (d, J = 230,6 Hz), 127,0 (d, J =
34,9 Hz), 93,9 (d, J = 185,1 Hz), 88,5 (d, J = 15,1 Hz), 81,8, 64,3,
34,3 (d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3421, 3081, 1685, 1478, 1111 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H10N2O4F2Li:
255,0769. Gefunden: 255,0778. Anal. ber. C9H10N2O4F2:
C, 43,56; H, 4,06; N, 11,29. Gefunden: C, 43,59; H, 4,11; N, 11,17.
-
β-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluoruridin
(14b).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,54; Smp. 152–154 °C. 1H-NMR (360 MHz, CD3OD) δ 8,41 (d,
J = 7,2 Hz, 1H), 5,89 (d, J = 16,6 Hz, 1H), 5,21 (dd, J = 51,5 und
3,6 Hz, 1H), 4,41 (m, 1H), 4,00 (d, J = 12,6 Hz, 1H), 3,67 (d, J
= 12,2 Hz, 1H), 2,25–2,09
(m, 2H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD) δ 159,7 (d,
J = 25,8 Hz), 150,7; 141,8 (d, J = 229,8 Hz), 126,3 (d, J = 36,4
Hz), 98,3 (d, J = 179 Hz), 91,9 (d, J = 37,1 Hz), 83,6; 61,9; 31,9
(d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3417, 3056, 1684, 1474, 1105cm–1;
HRMS ber. für
[M – Li]
C9H10N2O4F2Li: 255,0769.
Gefunden: 255,0764. Anal. ber. C9H10N2O4F2: C, 43,56; H, 4,06; N, 11,29. Gefunden:
C, 43,37; H, 3,98; N, 11,22.
-
α-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluorcytidin
(15a).
-
- Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,22;
Smp. 198–202 °C (Zers.). 1H-NMR (400 MHz, CD3OD) δ 7,78 (d,
J = 6,8 Hz, 1H), 6,07 (d, J = 18,8 Hz, 1H), 5,37 (d, J = 54,0 Hz,
1H), 4,59 (m, 1H), 3,80 (dd, J = 12,0 und 3,2 Hz, 1H), 3,57 (dd,
J = 12,4 und 4,4 Hz, 1H), (m, 2H); 13C-NMR
(100 MHz, CD3OD) δ 159,9 (d, J = 13,6 Hz), 156,5,
138,3 (d, J = 240,4 Hz), 127,5 (d, J = 33,4 Hz), 93,6 (d, J = 184,3
Hz), 89,5 (d, J = 15,9 Hz), 81,8; 64,4; 34,5 (d, J = 20,5 Hz); IR
(KBr) 3486, 3098, 1681, 1519, 1108 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H11N3O3F2Li:
254,0929. Gefunden: 254,0929. Anal. ber. C9H11N3O3F2·1/2
H2O: C, 42,19; H, 4,72; N, 16,40. Gefunden:
C, 41,86; H, 4,75; N, 16,36.
-
β-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluorcytidin
(15b).
-
- Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,37;
Smp. 181–183 °C (Zers.). 1H-NMR (400 MHz, CD3OD) δ 8,45 (d,
J = 7,2 Hz, 1H), 5,92 (dd, J = 16,2 und 1,2 Hz, 1H), 5,18 (dd, J
= 50,8 und 4,0 Hz, 1H), 4,46 (m, 1H), 4,05 (dd, J = 12,4 und 2,4
Hz, 1H), 3,72 (dd, J = 12,8 und 2,4 Hz, 1H), 2,27–2,05 (m,
2H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD) δ 159,9 (d,
J = 13,6 Hz), 156,5; 138,5 (d, J = 240,5 Hz), 126,9 (d, J = 33,4
Hz), 98,4 (d, J = 179,0 Hz), 92,5 (d, J = 36,4 Hz), 83,6; 61,9;
31,6 (d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3494, 2944, 1689, 1522, 1106 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H11N3O3F2Li
254,0929. Gefunden: 254,0936. Anal. ber. C9H11N3O3F2: C, 43,73; H, 4,49; N, 17,00. Gefunden: C,
43,84; H, 4,47; N, 17,05.
-
α-(D)-N4-Acetyl-2',3'-dideoxy-2'-fluor-cytidin (16a).
-
- Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,40;
Smp. 208–212 °C. 1H-NMR (360 MHz, DMSO-d6) δ 10,91, (bs,
1H), 8,05 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 7,25 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 6,08 (dd,
J = 19,1 und 2,9 Hz, 1H), 5,42 (d, J = 52,2 Hz, 1H), 4,97 (bs, 1H),
4,54 (m, 1H), 3,63 (d, J = 13,0 Hz, 1H), 3,47 (d, J = 13,3 Hz, 1H),
2,35–2,15
(m, 2H), 2,11 (s, 3H); 13C-NMR (100 MHz,
DMSO-d6) δ 171,0;
162,6; 154,3; 145,7; 94,9; 92,0 (d, J = 183,6 Hz), 87,5 (d, J =
15,9 Hz), 80,2; 62,6; 33,3 (d, J = 19,7 Hz), 24,4; IR (KBr) 3436,
3227, 1702, 1661, 1442, 1102 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C11H14N3O4FLi: 278,1128.
Gefunden: 278,1136. Anal. ber. C11H14N3O4F:
C, 48,71; H, 5,20; N, 15,49. Gefunden: C, 48,73; H, 5,23; N, 15,52.
-
β-(D)-M4-Acetyl-2',3'-dideoxy-2'-fluor-cytidin (16b).
-
- Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,50;
Smp. 174–178 °C. 1H-NMR (360 MHz, DMSO-d6) δ 10,90, (bs,
1H), 8,46 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 7,18 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 5,90 (d,
J = 16,9 Hz, 1H), 5,27 (d, J = 52,9 Hz, 1H), 5,27 (bs, 1H), 4,39
(m, 1H), 3,88 (d, J = 13,0 Hz, 1H), 3,61 (d, J = 13,0 Hz, 1H), 2,09
(s, 3H), 2,20–1,85
(m, 2H); 13C-NMR (100 MHz, DMSO-d6) δ 171,0;
162,6; 154,4; 144,7; 97,0 (d, J = 177,5 Hz), 95,0; 90,7 (d, J =
36,6 Hz), 82,2; 60,3; 30,3 (d, J = 19,7 Hz), 24,3; IR (KBr) 3447,
3245, 1703, 1656, 1497, 1122 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C11H14N3O4FLi: 278,1128.
Gefunden: 278,1133. Anal. ber. C11H14N3O4F:
C, 48,71; H, 5,20; N, 15,49. Gefunden: C, 48,65; H, 5,22; N, 15,46.
-
α-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-cytidin (17a).
-
- Rf (15 % EtOH, 85 % EtOAc) = 0,08;
Smp. 234–237 °C (Zers.). 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6) δ 7,52 (d,
J = 7,6 Hz, 1H), 7,21 (bm, 2H), 6,05 (dd, J = 20,4 und 3,2 Hz, 1H),
5,73 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 5,28 (d, J = 52,4 Hz, 1H), 4,93 (t, J
= 5,6 Hz, 1H), 4,45 (m, 1H), 3,58 (m, 1H), 3,43 (m, 1H), 2,26–2,13 (m,
2H); 13C-NMR (100 MHz, DMSO-d6) δ 165,8, 155,0,
141,6; 93,3; 92,2 (d, J = 182,8 Hz), 86,6 (d, J = 15,1 Hz), 79,4;
62,8; 33,3 (d, J = 19,7 Hz); IR (KBr) 3366, 3199, 1659, 1399, 1122
cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H12N3O3FLi: 236,1023.
Gefunden: 236,1014. Anal. ber. C9H12N3O3F:
C, 47,16; H, 5,28; N, 18,33. Gefunden: C, 47,40; H, 5,34; N, 18,51.
-
β-(D)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-cytidin (17b).
-
Nukleosid
25 (0,160 g, 0,59 mmol) wurde in 10 ml gesättigtem methanolischem Ammoniak
gelöst. Nach
dem Rühren
für 5 min
war die Reaktion beendet. Der methanolische Ammoniak wurde entfernt
und der resultierende weiße
Feststoff wurde unter Vakuum plaziert und vorsichtig in einem 60 °C Wasserbad
für 2 h erhitzt,
wodurch das Acetamidnebenprodukt durch Sublimation entfernt wurde.
Der weiße
Feststoff wurde aus 5 % Methanol/95 % Methylenchlorid kristallisiert,
wodurch eine quantitative Ausbeute eines weißen kristallinen Feststoffes
erhalten wurde.
Rf (15 % EtOH, 85 %
EtOAc) = 0,18; Smp. 191–195 °C (Zers.). 1H-NMR (360 MHz, CD3OD) δ 8,10 (d,
J = 7,2 Hz, 1H), 5,92 (d, J = 17,3 Hz, 1H), 5,82 (d, J = 7,6 Hz,
1H), 5,13 (d, J = 50,0 Hz, 1H), 4,39 (m, 1H), 3,97 (d, J = 12,2
Hz, 1H), 3,68 (dd, J = 13,0 und 2,5 Hz, 1H), 2,21–2,00 (m,
2H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD) δ 165,9; 155,0;
140,8; 97,3 (d, J = 176,8 Hz), 93,6; 90,3 (d, J = 35,6 Hz), 81,3,
60,7, 31,0 (d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3397, 3112, 1680, 1400, 1178,
1070 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H12N3O3FLi: 236,1024.
Gefunden: 236,1028. Anal. ber. C9H12N3O3F:
C, 47,16; H, 5,28; N, 18,33. Gefunden: C, 47,01; H, 5,21; N, 18,29.
-
(L)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'-fluor-thymidin (23).
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (10 % MeOH/90
% CH2Cl2) = 0,56;
Smp. 61–65 °C. 1H-NMR (360 MHz, CDCl3) δ 9,48 (bs,
1H), 7,67 (m, 4H), 7,45–7,37
(m, 7H), 6,15 (dd, J = 20,2 und 3,2 Hz, 0,36H), 5,99 (d, J = 18,4
Hz, 0,64H), 5,34 (d, J = 51,8 Hz, 0,36H), 5,24 (dd, J = 52,2 und
4,3 Hz, 0,64H), 4,59 (m, 0,36H), 4,45 (m, 0,64H), 4,17 (dd, J =
12,2 und 2,5 Hz, 0,64H), 3,91 (dd, J = 11,9 und 2,9 Hz, 0,36H),
3,81 (dd, J = 11,5 und 2,9 Hz, 0,64H), 3,68 (dd, J = 10,8 und 3,6
Hz, 0,36H), 2,40–2,12
(m, 2H), 1,94 (s, 1,08H), 1,61 (s, 1,92H), 1,10 (s, 5,76H), 1,07
(s, 3,24H); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 164,1;
164,0; 150,4; 150,2; 136,4; 135,6; 135,5; 135,4; 135,3; 135,2; 133,0;
132,8; 132,6; 130,1; 130,0; 129,9; 127,94; 127,90; 127,8; 110,8;
109,8; 96,4 (d, J = 181,3 Hz), 92,1 (d, J = 185,8 Hz), 90,7 (d,
J = 36,4 Hz), 86,6 (d, J = 15,2 Hz), 80,9; 79,4; 64,9; 63,6; 33,4
(d, J = 20,5 Hz), 32,0 (d, J = 21,2 Hz), 27,0; 26,8; 19,4; 19,2;
12,6; 12,2; IR (Dünnfilm)
3183, 3050, 1696, 1506, 1188 cm–1; HRMS
ber. für
[M + Li] C26H31N2O4SiF: 489,2197.
Gefunden: 489,2175. Anal. ber. C26H31N2O4SiF:
C, 64,71; H, 6,47; N, 5,80. Gefunden: C, 64,88; H, 6,56; N, 5,76.
-
(L)-5'-O-(t-Butyldiphenylsilyl)-2',3'-dideoxy-2'fluor-5-fluoruridin
(24).
-
- Gemisch aus Anomeren Rf (1 : 1 Hexane/EtOAc)
= 0,48; Smp. 65–71 °C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 9,08 (bs,
0,4H), 9,00 (bs, 0,6H) 8,01 (d, J = 5,4 Hz, 0,6H), 7,65 (m, 4H),
7,42 (m, 6,4H), 6,10 (dd, J = 20,2 und 1,4 Hz, 0,4H), 6,00 (d, J
= 16,0 Hz, 0,6H), 5,35 (dd, J = 52,4 und 1,6 Hz, 0,4H), 5,22, (dd,
J = 51,2 und 4 Hz, 0,6H), 4,57 (m, 0,4H), 4,44 (m, 0,6H), 4,22 (dd,
J = 12,4 und 2,0 Hz, 0,6H), 3,91 (dd, J = 11,2 und 2,9 Hz, 0,4H),
3,70 (m, 1H), 2,45–2,00
(m, 2H), 1,09 (s, 5,4H), 1,07 (s, 3,6H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 156,9 (d, J = 26,5 Hz), 148,8;
148,6; 140,3 (d, J = 236,7 Hz), 140,1 (d, J = 235,1 Hz), 135,6;
135,5; 135,4, 132,9; 132,7; 132,4; 132,3; 130,2; 130,1; 129,9; 127,9;
127,8; 125,1 (d, J = 34,9 Hz), 123,6 (d, J = 34,2 Hz), 96,4 (d,
J = 182,9 Hz), 92,0 (d, J = 186,6 Hz), 90,2 (d, J = 36,0 Hz), 86,9
(d, J = 15,1 Hz), 81,7; 79,8; 64,8; 63,0; 33,2 (d, J = 20,5 Hz),
30,9 (d, J = 20,4 Hz), 26,9; 26,8; 19,2; IR (Dünnfilm) 3191, 1719, 1113 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C25H28N2O4SiF2Li: 493,1946.
Gefunden: 493,1952. Anal. ber. C25H28N2O4SiF2: C, 61,71; H, 5,80; N, 5,76. Gefunden:
C, 61,73; H, 5,83; N, 5,77.
-
α-(L)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-thymidin (26a).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,25; Smp. 147–149 °C. 1H-NMR (360 MHz, CD3OD) δ 7,45 (s,
1H), 6,11 (dd, J = 19,4 und 2,9 Hz, 1H), 5,30 (d, J = 53,6 Hz, 1H),
4,58 (m, 1H), 3,79 (dd, J = 12,2 und 2,2 Hz, 1H), 3,55 (dd, J =
12,2 und 3,6 Hz, 1H), 2,40–2,15
(m, 2H), 1,87 (s, 3H); 13C-NMR (100 MHz,
CD3OD) δ 166,6;
152,3; 138,6; 110,5; 93,9 (d, J = 185,1 Hz), 88,3 (d, J = 15,1 Hz),
81,7; 64,4; 34,5 (d, J = 20,5 Hz), 12,6; IR (KBr) 3436, 3166, 1727,
1667, 1362, 1186 cm–1; HRMS ber. für [M + Li]
C10H13N2O4FLi: 251,1019. Gefunden: 251,1014. Anal.
ber. C10H13N2O4F: C, 49,18; H,
5,37; N, 11,47. Gefunden: C, 49,32; H, 5,40; N, 11,29.
-
β-(L)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-thymidin (26b).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,38; Smp. 186–188 °C. 1H-NMR (360 MHz, CD3OD) δ 7,94 (s,
1H), 5,93 (d, J = 17,6-Hz, 1H), 5,20 (d, J = 51,8 Hz, 1H), 4,40
(m, 1H), 3,98 (d, J = 11,9 Hz, 1H), 3,68 (d, J = 13,0 Hz, 1H), 2,37–2,10 (m, 2H),
1,83 (s, 3H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD) δ 166,7;
152,3; 138,2; 111,0; 98,4 (d, J = 178,3 Hz), 92,1 (d, J = 36,4 Hz),
83,1; 62,4; 32,5 (d, J = 20,5 Hz), 12,6; IR (KBr) 3478, 3052, 1684,
1363, 1192, 1005 cm–1; Anal. ber. C10H13N2O4F: C, 49,18; H, 5,37; N, 11,47. Gefunden:
C, 49,29; H, 5,44; N, 11,36.
-
α-(L)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluoruridin
(27a).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,38; Smp. 155–157 °C. 1H-NMR (400 MHz, CD3OD) δ 7,80 (d,
J = 6,8 Hz, 1H), 6,13 (d, J = 20,0 Hz, 1H), 5,35 (d, J = 54,4 Hz,
1H), 4,63 (m, 1H), 3,81 (dd, J = 11,9 und 3,2 Hz, 1H), 3,58 (dd,
J = 12,4 und 2,0 Hz, 1H), 2,41–2,15
(m, 2H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD) δ 159,6 (d,
J = 25,8 Hz), 150,7, 141,5 (d, J = 230,6 Hz), 127,0 (d, J = 34,9
Hz), 93,9 (d, J = 184,3 Hz), 88,5 (d, J = 15,1 Hz), 81,9; 64,3;
34,3 (d, J = 20,5 Hz); IR (KBr) 3401, 3098, 1661, 1458, 1018 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H10N2O4F2Li:
255,0769. Gefunden: 255,0771. Anal. ber. C9H10N2O4F2: C, 43,56; H, 4,06; N, 11,29. Gefunden:
C, 43,70; H, 4,17; N, 11,15.
-
β-(L)-2',3'-Dideoxy-2'-fluor-5-fluoruridin
(27b).
-
- Rf (100 % EtOAc) = 0,54; Smp. 153–156 °C. 1H-NMR (400 MHz, CD3OD) δ 8,46 (d,
J = 6,8 Hz, 1H), 5,94 (d, J = 16,4 Hz, 1H), 5,25 (dd, J = 51,6 und
4,0 Hz, 1H), 4,41 (m, 1H), 4,05 (dd, J = 12,8 und 2,4 Hz, 1H), 3,72
(dd, J = 12,4 und 2,4 Hz, 1H), 2,34 –2,09 (m, 2H); 13C-NMR
(100 MHz, CD3OD) δ 159,7 (d, J = 25,8 Hz), 150,7; 141,8
(d, J = 230,6 Hz), 126,3 (d, J = 35,7 Hz), 98,3 (d, J = 184,6 Hz),
91,9 (d, J = 36,4 Hz), 83,6; 61,9; 31,9 (d, J = 20,5 Hz); IR (KBr)
3482, 3037, 1702, 1654, 1402, 1103 cm–1;
HRMS ber. für
[M + Li] C9H10N2O4F2Li: 255,0769.
Gefunden: 255,0764. Anal. ber. C9H10N2O4F2: C, 43,56; H, 4,06; N, 11,29. Gefunden:
C, 43,59; H, 4,06; N, 11,17.
-
Herstellung von L-2'-Fluor-2',3'-ungesättigten
Nukleosiden
-
Eine
zweite leichte Synthese von ungesättigten 2'-Fluoronukleosiden wird nachstehend
beschrieben. Diese Synthese umfaßt das Umsetzen einer geschützten Pyrimidin-
oder Purinbase mit dem Schlüsselzwischenprodukt
309 in Gegenwart einer Lewis-Säure,
wie allgemein nachstehend in Schema 9 beschrieben. Repräsentative
Verbindungen, die gemäß dieser
Synthese hergestellt werden, werden in den Tabellen 5 – 6 beschrieben.
-
-
- Reagenzien: (i) 2-Methoxypropen, DMF, p-TsOH (ii) NaIO4, H2O (i– ii) (EtO)2P(O)CHFCO2Et, NaHMDS,
THF, –78 °C (iv) c-HCl,
EtOH (v) TBDMSCI, Imidazol, CH2Cl2 (vi) DIBAL-H, CH2Cl2, –78 °C (vii) Ac2O, Pyridin, CH2Cl2.
-
-
- Reagenzien: (i) silyliertes Uracil, TMSOTf, DCE (ii) silyliertes
Thymin, TMSOTf, DCE (iii) silyliertes N4-Bz-Cytosin,
TMSOTf, CH3CN (iv) 5-F-Cytosin, TMSOTf,
CH3CN (v) TBAF, CH3CN
(vi) NH3MeOH
-
-
- Reagenzien: (i) silyliertes 6-Cl-Purin, TMSOTf, DCE (ii)
silyliertes 6-Cl-2-F-Purin, TMSOTf, DCE (iii) TBAF, CH3CN
(iv) NH3/DME (v), NH3/MeOH,
90 °C (vi)
HSCH2CH2OH, NaOMe,
MeOH, Rückfluß.
-
-
-
-
-
- aLösungsmittel, A; EtOAc-Hexane,
B; CH2Cl2-MeOH,
C; CHCl3-MeOH, D; THF-Cyclohexan, E; lyophilisiert
-
Zuvor
ist die Synthese der ungesättigten
2',3'-D-Nukleoside über Eliminierungsreaktionen
erreicht worden, ausgehend von ohne weiteres erhältlichem Nukleosidanalogon,
das eine langwierige Modifikation für einzelne Nukleoside umfaßt. Mehrere
Gruppen berichteten D-2'-Fluor-2',3'-ungesättigte Pyrimidinnukleoside durch
die Eliminierung von geeigneten 2'-fluorierten Nukleosidanaloga (Martin,
J. A., et al., J. Med. Chem. 1990, 33, 2137–2145; Stezycki, R. Z., et
al., J. Med. Chem. 1990, 33, 2150–2157). Diese Strategie für die Synthese
von L-Fd4N wird jedoch von weiteren Schwierigkeiten bei der Herstellung
von L-Nukleosiden als das Ausgangsmaterial begleitet. Es gibt wenige
Beispiele der Synthese von 2',3'-ungesättigten
Purinnukleosiden durch direkte Kondensation aufgrund der Labilität der 2,3-ungesättigten
Zuckereinheit unter den Verknüpfungsbedingungen
in Gegenwart von Lewis-Säure,
außer
ein Fall des Pyrimidinanalogons unter Verwendung eines Thiophenylzwischenproduktes
(Abdel-Medied, A. W.-S., et al., Synthesis 1991, 313–317; Sujino,
K., et al., Tetrahedron Lett. 1996, 37, 6133–6136). Im Gegensatz zu der
2,3-ungesättigten
Zuckereinheit wurde erwartet, daß der 2-Fluor-2,3-ungesättigte Zucker,
der verbesserte Stabilität
der Glycosylbindung während
der Kondensation mit einem Heterozyklus trägt, geeigneter für die direkte
Verknüpfungsreaktion
wird. Daher wurde (R)-2-Fluorbutenolid 506 als ein Präkursor für das Schlüsselzwischenprodukt
508 gewählt,
das aus L-Glyceraldehydeacetonid 501 hergestellt wurde.
-
Ausgehend
von L-Glyceraldehydacetonid wurde ein Gemisch aus (E)-502/(Z)-2
(9 : 1 durch 1H-NMR) mittels der Horner-Emmons-Reaktion
in Gegenwart von Triethyl-α-fluorphosphonoacetat
und Natriumbis(trimethylsilyl)amid in THF erhalten (Thenappan, A.,
et al., J. Org. Chem., 1990, 55, 4639–4642; Morikawa, T., et al.,
Chem. Pharm. Bull. 1992, 40, 3189–3193; Patrick, T. B., et al.,
J. Org. Chem. 1994, 59, 1210–1212).
Aufgrund der Schwierigkeiten beim Trennen der (E)-502/(Z)-502-Isomere wurden die
Gemische in der folgenden Cyclisierungsreaktion unter saurer Bedingung
verwendet, wodurch das gewünschte
Lacton 503 und nicht cyclisiertes Diol 504 erhalten wurden. Das
resultierende Gemisch wurde zu dem Silyllacton 506 umgewandelt, wurde
der Reduktion mit DIBAL-H in CH2Cl2 bei 78 °C
unterzogen, wodurch das Lactol 507 erhalten wurde. Das Lactol 507
wurde mit Essigsäureanhydrid
behandelt, wodurch das Schlüsselzwischenprodukt
508 erhalten wurde, welches mit silyliertem 6-Chlorpurin unter Vorburggen-Bedingungen
kondensiert wurde, wodurch anomere Gemische 509 erhalten wurden.
Die Behandlung von 509 mit TBAF in THF ergab freie Nukleoside 510
und 511, welche ohne weiteres durch Kieselgel-Säulenchromatographie getrennt
wurden. Adeninanaloga 512 und 513 wurden durch die Behandlung von
Verbindung 510 und 511 mit Mercaptoethanol bzw. NaOMe in einer Stahlbombe
bei 90 °C
erhalten. Die Behandlung der Verbindungen 510 und 511 mit Mercaptoethanol
und NaOMe ergab die Inosinanaloga 514 bzw. 515. Die sterochemische
Ausrichtung dieser Verbindungen basierte auf der NOESY-Spektroskopie (Kreuzpeak
zwischen H-1' und
H-4' in B-Isomer
512).
-
Schema
10. Synthese von L-2'-Fluor-d4-adenin
und -Hypoxanthin durch direkte Kondensation
-
- Reagenzien: (i) (EtO)2P(O)CHFCO2-Et, [(CH3)3Si]2NNa, THF, –78 °C (ii) HCl/EtOH
(iii) TBDMSCI, Imidazol CH2Cl2 (iv)
1 M DIBAL-H in CH2Cl2, –78 °C (v) Ac2O, Pyr., CH2Cl2 (vi) silyliertes 6-Cl-Purin, TMSOTf, DCE
(vii) TBAF, CH3CN (viii) NH3/MeOH,
90 °C (ix)
HS(CH2)2OH, NaOMe/MeOH,
Rückfluß
-
Tabelle
7. Mittlere wirksame (EC
50) und Inhibitorkonzentration
(IC
50) von L-2'-Fluor-d4-adenin und -Hypoxanthin gegen HIV-1
in PBM
-
Experimenteller Abschnitt
-
Schmelzpunkte
wurden auf einer Mel-temp-II-Laborvorrichtung bestimmt und sind
nicht korrigiert. Kernspinresonanzspektren wurden auf einem Bruker
250 und AMX400 400 MHz Spektrometer mit Tetramethylsilan als die
interne Referenzsubstanz aufgezeichnet; chemische Verschiebungen
(δ) werden
in Teilen pro Million (ppm) aufgezeichnet und die Signale werden
als s (Singulett), d (Dublett), t (Triplett), q (Quartett), br s (breites
Singulett), dd (Dublett von Dublett) und m (Multiplett) beschrieben.
UV-Spektren wurden auf einem Beckman DU 650 Spektrophotometer erhalten.
Optische Drehungen wurden auf einem Jasco DIP-370 Digital Polarimeter
gemessen. Massenspektren wurden auf einem Micromass Inc. Autospec
High Resolution Doppelfokussierungssektor (EBE) MS Spektrometer
gemessen. Infrarotspektren wurden auf einem Nicolet 510 FT-IR Spektrometer
gemessen. Die Elementaranalysen wurden durch Atlantic Microlab,
Inc., Norcross, GA durchgeführt.
Alle Reaktionen wurden unter Verwendung der Dünnschichtchromatographie auf
Analtech, 200 mm Kieselgel-GF-Platten beobachtet. Trockenes 1,2-Dichlorethan,
Dichlormethan und Acetonitril wurden durch Destillation aus CaH2 vor der Verwendung er halten. Trockenes
THF wurde durch Destillation aus Na und Benzophenon erhalten, wenn
die Lösung
purpur wurde.
-
L-(S)-Glyceraldehydacetonid
(302).
-
Eine
Lösung
aus L-Gulono-γ-lacton
(175 g, 0,98 mol) in DMF (1 l) wurde auf 0 °C abgekühlt und p-Toluolsulfonsäure (1,1
g, 5,65 mmol) wurde portionsweise unter Rühren zugegeben. Zu der resultierenden
Lösung
wurde 2-Methoxypropen (87,7 g, 0,92 mol) tropfenweise durch einen
Tropftrichter bei 0 °C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur erwärmt und
weiter für
24 h gerührt.
Nach Beendigung der Reaktion wurde Natriumcarbonat (124 g) zugegeben
und die resultierende Suspension wurde für 3 Stunden kräftig gerührt. Sie
wurde dann über
Glasfilter filtriert und das Filtrat unter Vakuum eingedampft. Zu
dem gelben Rest wurde Toluol (170 ml) zugegeben, woraufhin die Kristallisierung
stattfand. Der Feststoff wurde durch Saugung filtriert, mit Hexan/Ethanol
gewaschen (9 : 1; 1 l) und getrocknet, wodurch ein gelblicher Feststoff
301 (99,1 g, 65 %) erhalten wurde.
-
Zu
einer gerührten
Suspension aus 5,6-O-Isopropyliden-L-gulono-1,4-lacton (70,0 g,
0,32 mol) in Wasser (270 ml) wurde Natriummetaperiodat (123 g, 0,58
mol) portionsweise bei 0 °C über 30 min
unter Aufrechterhaltung des pH 5,5 zugegeben (eingestellt durch
die Zugabe von 2 N NaOH). Die Suspension wurde bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
gerührt,
danach mit Natriumchlorid gesättigt
und filtriert. Der pH-Wert
des Filtrates wurde auf 6,5 bis 7,0 eingestellt und mit Dichlormethan
(fünfmal
200 ml) und Ethylacetat (fünfmal
300 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und unter
reduziertem Druck (< 20 °C) konzentriert.
Und dann wurde der resultierende Rest destilliert, wodurch 302 (23,2
g, 69 %) als farbloses Öl
erhalten wurde; Smp. 49–51 °C/16 Torr.
[α]D 25 – 66,4
(c 6,3, Benzol).
-
(E)/(Z)-Ethyl-3-[(R)-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl]-2-fluoracrylat
(E-303 und Z-303).
-
Eine
Lösung
aus Triethyl-2-fluorphosphonacetat (39,2-g, 162 mmol) in THF (70-ml)
wurde auf –78 °C abgekühlt und
eine Lösung
aus Natriumbis(trimethylsilyl)amid (1,0 M Lösung in THF, 162 ml, 162 mmol)
wurde tropfenweise zugegeben. Das Gemisch wurde für 30 min
bei –78 °C gehalten,
dann wurde eine Lösung
aus 303 (19,14 g, 147 mmol) in THF (70 ml) zugegeben. Nach dem Rühren für 1 h bei –78 °C wurde das
Reaktionsgemisch mit wässerigem
NH4Cl behandelt und mit Ether extrahiert.
Die Etherphase wurde mit gesättigtem NaCl
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft.
Der Rest wurde auf Kieselgel chromatographiert, wodruch E-303 und
Z-303 (9 : 1 durch 1H-NMR) als ein blasses
gelbliches Öl
(34,6 g, 97,9 %) erhalten wurden. 1H-NMR
(CDCl3) δ 1,34;
1,36 (2t, J = 8 Hz, -CH2CH 3), 1,40; 1,45
(2s, -CH3), 3,69 (m, Ha-5),
4,28 (m, Hb-5, -CH 2CH3),
5,02 (m, H-4), 5,40 (m, H-4), 6,02 (dd, J = 8,20 Hz, H-3), 6,18
(dd, J = 8,32 Hz, H-3).
-
(R)-(+)-4-[(tert-Butyldimethylsilyloxy)methyl]-2-fluor-2-buten-4-olid
(307).
-
Eine
Lösung
aus E-303 und Z-303 (19,62 g, 89,89 mmol) in 110 ml wasserfreiem
EtOH wurde mit 30 ml konz. HCl behandelt und bei Raumtemperatur
für 2 h
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest wurde mit Toluol (3 × 300 ml)
coeingedampft, wodurch das Lacton 304 und nicht cyclisierter Ester 305
erhalten wurden. Der resultierende gelbliche Sirup wurde für die nächste Reaktion
ohne weitere Reinigung verwendet. t-Butyldimethylsilylchlorid (27,1
g, 180 mmol) wurde zu einem Gemisch aus 304, 305 und Imidazol (12,3
g, 180 mmol) in CH2Cl2 (250
ml) zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde für 4 h bei Raumtemperatur gerührt. Das
resultierende Gemisch wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert und zur Trockene konzentriert.
Der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von 4 % EtOAc-Hexane als Elutionsmittel isoliert,
wodurch 307 (28,0 g, 70,2 % Verbindung 302) als ein weißer kristalliner
Feststoff erhalten wurde. Smp. 48–50 °C; [α]28 D + 105,3 (c 1,60, CHCl3); 1H-NMR (CDCl3), δ 0,07; 0,08 (2s,
2 × CH3), 0,88 (s, tBu),
3,88 (m, 2H, H-5), 5,01 (m, 1H, H-4), 6,73 (ps t, 1H, J = 4 Hz);
Anal. ber. für C10H19FO3Si:
C, 53,63; H, 7,77. Gefunden: C, 53,70; H, 7,75.
-
1-Acetyl-4-[(tert-butyldimethylsilyloxy)methyl]-2-fluor-2-buten-4-olid
(309).
-
Lacton
307 (20,58 g, 83,54 mmol) wurde in 200 ml CH2Cl2 unter Stickstoffatmosphäre gelöst, dann wurde das Gemisch
auf –78 °C abgekühlt und
eine 1,0 M Lösung
aus DIBAL-N in CH2Cl2 (125
ml) wurde zugegeben. Das resultierende Gemisch wurde für 2 Stunden
bei –78 °C gerührt. Das
kalte Gemisch wurde mit verdünnter
Salpetersäure
behandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Die Eindampfung des Lösungsmittels ergab Anomere
von 308 als ein hellgelbes Öl
(16,6 g, Rohausbeute 80 %), welches für den nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung verwendet wurde.
-
Ac2O (25 ml, 0,27 mol) wurde zu einer Lösung aus
308 und Pyridin (22 ml, 0,27 mol) in CH2Cl2 (200 ml) bei 0 °C zugegeben und das resultierende
Gemisch wurde für
16 Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit verdünnter HCl, gesättigter
NaHCO3-Lösung
und Salzlösung
gewaschen. Die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet,
filtriert und zur Trockene konzentriert. Der Rest wurde säulenchromatographiert
(6,5 % EtOAc/Hexane), wodurch 309 (12,6 g, 65 %) als ein farbloses Öl erhalten
wurde.
-
Allgemeine Verfahrensweise
zur Kondensation von Acetat 309 mit Pyrimidinbasen.
-
Ein
Gemisch aus Uracil (420 mg, 3,75 mmol), Hexamethyldisilazan (15
ml) und Ammoniumsulfat (20 mg) wurde für 3 Stunden unter Stickstoff
refluxiert. Die erhaltene klare Lösung wurde zur Trockene im
Vakuum konzentriert. TMSOTf (0,7 ml, 3,14 mmol) wurde zu der Lösung aus
Zucker 309 (728 mg, 2,50 mmol) und der silylierten Base in trockenem
DCE (20 ml) bei 0 °C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 2 Stunden unter Stickstoff
gerührt,
in eine gekühlte
ges. NaHCO3-Lösung (30 ml) gegossen und für 15 min
gerührt.
Das resultierende Gemisch wurde gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert
und im Vakuum konzentriert. Das Rohprodukt wurde durch Säulenchromatographie
(3 % MeOH/CHCl3) gereinigt, wodurch 310
(0,960 g, 2,73 mmol, 73 %) als ein untrennbares anomeres Gemisch
erhalten wurde, welches in dem nächsten
Schritt ohne Trennung verwendet wurde.
-
1-[5-O-(tert-Butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]uracil
(310).
-
- UV (CHCl3) λmax 257,5
nm.; Anal. (C15H23FN2O4Si) C, H, N.
-
1-[5-O-(tert-Butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]thymin
(311).
-
Silyliertes
Thymin (242 mg, 1,92 mmol), 307 (500 mg, 1,72 mmol) und TMSOTf (0,5
ml, 2,25 mmol) wurden für
2 h zur Reaktion gebracht, wodurch ein Gemisch aus 311 erhalten
wurde, welches durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(3 % Me OH/CHCl3) als ein untrennbares anomeres
Gemisch (0,392 g, 1,10 mmol, 64 %) gereinigt wurde. UV (CHCl3) λmax 262,0 nm. Anal. (C16H25FN2O4Si)
C, H, N.
-
N6-Benzoyl-1-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-(a,b)-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]cytosin
(312 und 313).
-
Silyliertes
N6-Benzoylcytosin (790 mg, 3,67 mmol), 307
(470 mg, 1,62 mmol) und TMSOTf (0,5 ml, 2,25 mmol) wurden für 2 h zur
Reaktion gebracht, wodurch Gemische aus 312 und 313 erhalten wurde,
die durch Kieselgelsäule
(30 % EtOAc/Hexan) gereinigt wurden, wodurch β-Anomer 312 (0,34 g, 0,76 mmol,
47,1 %) als ein weißer
Feststoff und α-Anomer
313 (0,23 g, 0,52 mmol, 31,8 %) als ein weißer Feststoff chromatographisch
erhalten wurden. 312: UV (CHCl3) λmax 260,5
nm; Anal. (C22H28FN3O4Si) C, H, N.;
513: UV (CHCl3) λmax 260,5
nm.; Anal. (C22H28FN3O4Si) C, H, N.
-
5-Fluor-1-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-(a,b)-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]cytosin
(314 und 315).
-
Silyliertes
5-Fluor-cytosin (300 mg, 2,32 mmol), 309 (360 mg, 1,24 mmol) und
TMSOTf (0,4 ml, 1,86 mmol) wurden für 2 h zur Reaktion gebracht,
wodurch ein Gemisch aus 314 und 315 erhalten wurde, das durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(3 % MeOH/CH2Cl2)
gereinigt wurde, wodurch β-Anomer
314 als ein weißer Feststoff
(168 mg, 37,8 %) und α-Anomer
315 (121 mg, 27,1 %) als ein weißer Feststoff erhalten wurden.
314: UV (MeOH) λmax 281,5 nm; 315: UV (MeOH) λmax 281,5
nm.
-
1-(2,3-Dideoxy-2-fluor-(α,β)-L-glycero-pent-2-en-furanosyl)uracil
(316 und 317).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(0,6 ml, 0,6 mmol) wurde zu einem Gemisch aus 310 (177 mg, 0,52 mmol)
in THF (15 ml) zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
für 15
min gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt (2 % MeOH/CHCl3), wodurch β-Anomer 316
(52,8 mg, 0,23 mmol, 44,5 %) und α-Anomer
317 (35,1 mg, 0,15 mmol, 29,6 %) erhalten wurden.
316: UV (H2O) λmax 261,0 nm (pH 7); Anal. (C9H9FN2O4·0,3 H2O) C, H, N. 317: UV (H2O) λmax 261,0
nm (pH 7); Anal. (C9H9FN2O4·0,2 H2O) C, H, N.
-
1-(2,3-Dideoxy-2-fluor-(α,β)-L-glycero-pent-2-en-furanosyl)thymin
(318 und 319).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(0,8 ml, 0,8 mmol) wurde zu einem Gemisch aus 311 (240 mg, 0,67 mmol)
in THF (10 ml) bei 0 °C
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur für 15 min gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt (40 % THF/Cyclohexan), wodurch β-Anomer 318 (66,5 mg, 0,28 mol,
41 %) und α-Anomer
319 (52,8 mg, 0,23 mmol, 26 %) erhalten wurden.
318: UV (H2O) λmax 265,5 nm (pH 7); Anal. (C10H11FN2O4·0,4 H2O) C, H, N. 319: UV (H2O) λmax 266,0
nm (pH 7); Anal. (C9H9FN2O4·0,3 H2O) C, H, N.
-
N6-Benzoyl-1-(2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(320).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(1 M in THF) (1 ml, 1 mmol) wurde zu einer Lösung aus dem β-Anomer 312
(280 mg, 0,63 mmol) in THF (10 ml) zugegeben und die Reaktion wurde
bei Raumtemperatur für
1 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck konzentriert
und der Rest wurde durch Flashkieselgelsäulenchromatographie unter Verwendung
von 2,5 % MeOH/CHCl3 gereinigt, wodurch
320 (218 mg, 0,66 mmol, 75 %) als ein weißer Feststoff erhalten wurde.
UV
(MeOH) λmax 260,5 nm. Anal. (C16H14FN3O4)
C, H, N.
-
N6-Benzoyl-1-(2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(321).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(1 M in THF) (1 ml, 1 mmol) wurde zu einer Lösung aus dem α-Anomer 313
(280 mg, 0,63 mmol) in THF (10 ml) zugegeben und die Reaktion wurde
bei Raumtemperatur für
1 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck konzentriert
und der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von 2,5 % MeOH/CHCl3 gereinigt, wodurch
321 (145,8 mg, 0,44 mmol, 69 %) als ein weißer Feststoff erhalten wurde.
UV
(MeOH) λmax 260,5 nm. Anal. (C16H14FN3O4·0,3 H2O) C, H, N.
-
1-(2,3-Dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(322).
-
Eine
Lösung
aus dem β-Anomer
(67,60 mg, 0,204 mmol) in MeOH (5 ml) wurde mit NH3/MeOH
(10 ml gesättigte
Lösung)
behandelt und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis
das Verschwinden des Ausgangsmaterials beobachtet wurde (10 h).
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck kon zentriert
und der Rest durch präparative
DC unter Verwendung von 12 % MeOH/CH2Cl2 als ein Elutionsmittel gereinigt. Das Material,
das aus der Platte erhalten wurde, ergab 322 (43 mg, 93,1 %) als
Feststoff beim Verreiben mit Hexanen und Diethylether.
UV (H2O) λmax 266,5 nm (pH 7); Anal. (C9H10FN3O3·0,4 H2O) C, H, N.
-
1-(2,3-Dideoxy-2-fuor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(323).
-
Eine
Lösung
aus dem α-Anomer
(65,90 mg, 0,199 mmol) in MeOH (5 ml) wurde mit NH3/MeOH
(10 ml gesättigte
Lösung)
behandelt und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis
das Verschwinden des Ausgangsmaterials beobachtet wurde (16 h).
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck konzentriert
und der Rest wurde durch präparative
DC unter Verwendung von 12 MeOH/CH2Cl2 als Elutionsmittel gereinigt. Das Material,
das aus der Platte erhalten wurde, ergab 322 (42,5 mg, 94,5 %) als
Feststoff beim Verreiben mit Hexanen und Diethylether.
UV (H2O) λmax 276,0 nm (pH 2), 267,0 nm (pH 7); Anal.
(C9H10FN3O3) C, H, N.
-
5-Fluor-1-(2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(324).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(1 M in THF) wurde zu einer Lösung
aus dem β-Anomer
314 in Acetonitril zugegeben und die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
für 1 h
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck konzentriert
und der Rest wurde durch Flashkieselgelsäulenchromatographie unter Verwendung
von 12 % MeOH/CHCl3 gereinigt, wodurch 324
erhalten wurde.
-
5-Fluor-1-(2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)cytosin
(325).
-
Tetra-n-butylammoniumfluorid
(1 M in THF) wurde zu einer Lösung
aus dem β-Anomer
315 in Acetonitril zugegeben und die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
für 1 h
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter reduziertem Druck konzentriert
und der Rest wurde durch Flashkieselgelsäulenchromatographie unter Verwendung
von 12 % MeOH/CHCl3 gereinigt, wodurch 325
erhalten wurde.
-
Allgemeine Verfahrensweise
für die
Kondensation von Acetat 309 mit Purinbasen.
-
Ein
Gemisch aus 6-Chlorpurin (1,20 g, 7,75 mmol), Hexamethyldisilazan
(25 ml) und Ammoniumsulfat (katalytische Menge) wurde für 4 h unter
Stickstoff refluxiert. Die erhaltene klare Lösung wurde im Vakuum konzentriert
und der Rest wurde in trockenem DCE (10 ml) gelöst und mit einer Lösung aus
307 (1,50 g, 5,17 mmol) in DCE (40 ml) und Trimethylsilyltriflat
(1,5 ml, 7,75 mmol) bei Raumtemperatur umgesetzt. Nach dem Rühren des
Gemisches für
1 h bei Raumtemperatur unter Stickstoff wurde die Reaktionslösung dann
in eine eiskalte gesättigte
NaHCO3-Lösung
(20 ml) gegossen und für
15 min gerührt.
Die organische Schicht wurde mit Wasser und Salzlösung gewaschen
und über
MgSO4 getrocknet. Die Lösungsmittel wurden unter reduziertem
Druck entfernt und der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von 12,5 % EtOAc/Hexane abgetrennt, wodurch ein
anomeres Gemisch 326 (1,25 g, 62,9 %) als ein Sirup erhalten wurde.
-
6-Chlor-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin
(326)
-
- 326: UV (MeOH) λmax 265,0 nm; Anal. (C16H22ClFN4O2Si)
C, H, N
-
6-Chlor-2-fluor-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-(α,β)-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin (327
und 328).
-
Ein
Gemisch aus silyliertem 2-Fluor-6-chlorpurin [hergestellt aus 1,170
g (6,78 mmol) 2-Fluor-6-chlorpurin und trockenem DCE (40 ml)] wurde
für 16
h bei Raumtemperatur gerührt.
Nach der Aufarbeitung, die ähnlich
der von 326 war, ergab die Reinigung durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(12 % EtOAc/Hexane) β-Anomer
327 (685 mg, 1,70 mmol, 30,0 %) als einen weißen Schaum und α-Anomer 328
(502 mg, 1,25 mmol, 22,1 %) als einen gelblichen Sirup.
327:
UV (MeOH) λmax, 268,5 nm. Anal. (C16H21F2ClN4O2Si) C, H, N, 328: UV (MeOH) λmax 269,0
nm. Anal. (C16H21F2ClN4O2Si)
C, H, N.
-
6-Chlor-9-(2,3-dideoxy-2-fluor-(α,β)-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)purin
(329 und 330).
-
Eine
Lösung
aus 326 (1,2 g, 3,12 mmol) in trockenem CH3CN
(20 ml) wurde mit TBAF (1 M Lösung
in THF) (3,2 ml, 3,2 mmol) behandelt und für 1 h gerührt. Nach der Eindampfung des
Lösungsmittels
wurde die Trockne durch Säulenchromatographie
gereinigt (3 % MeOH/CHCl3), wodurch β-Anomer 329
(296 mg, 35 %) als ein weißer
Feststoff und α-Anomer
330 (380 mg, 45 %) als Schaum erhalten wurden.
329: UV (MeOH) λmax 265,0
nm; 330: UV (MeOH) λmax 265,0 nm.
-
6-Amino-2-fluor-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin
(331) und
-
6-Chlor-2-amino-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin (332)
-
Trockenes
Ammoniak wurde durch eine gerührte
Lösung
aus 327 (420 mg, 1,04 mmol) in trockenem DME (35 ml) bei Raumtemperatur über Nacht
hindurchgeperlt. Die Salze wurden durch Filtration entfernt und das
Filtrat wurde unter reduziertem Druck eingedampft. Der Rest wurde
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(25 % EtOAc/Hexane) gereinigt, wodurch zwei Verbindungen erhalten
wurden, 331 (114 mg, 0,30 mmol) als ein weißer Feststoff und 332 (164
mg, 0,41 mmol) als ein weißer
Feststoff.
331: UV (MeOH) λmax 268,5 nm. Anal. (C16H23F2N5O2S1·0,2 Aceton)
C, H, N,
332: UV (MeOH) λmax 307,5 nm. Anal. (C16H23FN5O2ClSi)
C, H, N, Cl.
-
6-Amino-2-fluor-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin
(333) und
-
6-Chlor-2-amino-9-[5-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl]purin (334).
-
Trockenes
Ammoniak wurde durch eine gerührte
Lösung
aus 333 (420 mg, 1,04 mmol) in trockenem DME (35 ml) bei Raumtemperatur über Nacht
hindurchgeperlt. Die Salze wurden durch Filtration entfernt und das
Filtrat wurde unter reduziertem Druck eingedampft. Der Rest wurde
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(25 % EtOAc/Hexane) gereinigt, wodurch zwei Verbindungen erhalten
wurden, 332 (150 mg, 0,38 mmol) als weißer Feststoff und 333 (69,3
mg, 0,18 mmol) als weißer
Feststoff.
333: UV (MeOH) λmax 269,0 nm. Anal. (C16H23F2N5O2Si·0,3
Aceton) C, H, N,
334: UV (MeOH) λmax 309,5
nm. Anal. (C16H23FClN5O2Si) C, H, N.
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)adenin
(335).
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Eine
Lösung
aus 329 (100 mg, 0,369 mmol) und gesättigtem NH3/MeOH
(50 ml) wurde bei 90 °C
in einer Stahlbombe für
24 h erhitzt. Nach der Abkühlung
auf Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt und der restliche Sirup wurde durch
Säulenchromatographie
unter Verwendung von 6 % MeOH/CHCl3 als
ein Elutionsmittel gereinigt, wodurch 335 (70 mg, 75 %) als weißer Feststoff
erhalten wurde.
335: UV (H2O) λmax 258
nm (ε 18.800)
(pH 2), 258,5 nm (ε 18.800)
(pH 7), 258,5 nm (ε 19.100)
(pH 11). Anal. (C10H10FN3O2·0,2 H2O) C, H, N.
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)adenin
(336).
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Eine
Lösung
aus 330 (99 mg, 0,366 mmol) und gesättigtem NH3/MeOH
(50 ml) wurde bei 90 °C
in einer Stahlbombe für
24 h erhitzt. Nach der Abkühlung
auf Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt und der restliche Sirup wurde durch
Säulenchromatographie
unter Verwendung von 6 MeOH/CHCl3 als ein
Elutionsmittel gereinigt, wodurch 336 (72 mg, 78 %) als weißer Feststoff
erhalten wurde.
336: UV (H2O) λmax 258
nm (ε 21.100)
(pH 2), 259 nm (ε 21.500)
(pH 7), 259 nm (ε 22.600)
(pH 11). Anal. (C10H10FN5O2·0,3 MeOH)
C, H, N.
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)hypoxanthin
(337).
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Ein
Gemisch aus 329 (100 mg, 0,369 mmol), NaOMe (0,5 M Lösung MeOH)
(2,94 ml, 1,46 mmol) und HSCH2CH2OH (0,1 ml, 1,46 mmol) in MeOH (20 ml) wurde
für 4 h
unter Stickstoff refluxiert. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, mit
Eis-AcOH neutralisiert
und zur Trockne unter Vakuum eingedampft. Der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt (10 % MeOH/CHCl3), wodurch 337
(74 mg, 80 %) als weißer
Feststoff erhalten wurde. 337: UV (H2O) λmax 247
nm (ε 12.400)
(pH 2), 247,5 nm (ε 13.000)
(pH 7), 253 nm (ε 13.100)
(pH 11). Anal. (C10H9FN4O3·0,2 H2O) C, H, N.
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)hypoxanthin
(338).
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Ein
Gemisch aus 330 (100 mg, 0,369 mmol), NaOMe (0,5 M Lösung in
MeOH) (2,94 ml, 1,46 mmol) und HSCH2CH2OH (0,1 ml, 1,46 mmol) in MeOH (20 ml) wurde für 4 h unter
Stickstoff refluxiert. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, mit
Eis-AcOH neutralisiert
und zur Trockne unter Vakuum eingedampft. Der Rest wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt (10 % MeOH/CHCl3), wodurch 338
(70 mg, 80 %) als weißer
Feststoff erhalten wurde. 338: UV (H2O) λmax 247,5
nm (ε 12.700)
(pH 2), 247,5 nm (ε 13.700) (pH
7), 252,5 nm (ε 13.100)
(pH 11). Anal. (C10H9FN4O3·0,3 H2O) C, H, N.
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2-Fluor-6-amino-9-(2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-gycero-pent-2-enfuranosyl)purin
(339).
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Eine
Lösung
aus 331 (101 mg, 0,26 mmol) in trockenem Acetonitril (15 ml) wurde
mit TBAF (1 M Lösung
in THF) (0,35 ml, 0,35 mmol) behandelt und für 30 min gerührt. Nach
der Eindampfung des Lösungsmittels
wurde die Trockne durch Säulenchromatographie
gereinigt (9 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 339 (64,7 mg, 0,24 mmol, 92,3 %) als ein weißer kristalliner
Feststoff erhalten wurde. UV (H2O) λmax 269,0
nm (pH 7).
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2-Fluoro-6-amino-9-(2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)purin
(340).
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Eine
Lösung
aus 333 (73,4 mg, 0,19 mmol) in trockenem Acetonitril (10 ml) wurde
mit TBAF (1 M Lösung
in THF) (0,25 ml, 0,25 mmol) behandelt und für 30 min gerührt. Nach
der Eindampfung des Lösungsmittels
wurde die Trockne durch Säulenchromatographie
gereinigt (9 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 340 (46,2 mg, 0,17 mmol, 90,3 %) als ein weißer kristalliner
Feststoff erhalten wurde. UV (H2O) λmax 269,0
nm (pH 7).
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2-Amino-6-chlor-9-(2,3-dideoxy-2-fluor-β-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)purin
(341).
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Eine
Lösung
aus 332 (143,5 mg, 0,40 mmol) in trockenem Acetonitril (15 ml) wurde
mit TBAF (1 M Lösung
in THF) (0,6 ml, 0,60 mmol) behandelt und für 30 min gerührt. Nach
der Eindampfung des Lösungsmittels
wurde die Trockne durch Säulenchromatographie
gereinigt (5 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 341 (109 mg, 0,382 mmol, 95,5 %) als weißer kristalliner Feststoff
erhalten wurde. UV (H2O) λmax 308,5
nm (pH 7).
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2-Amino-6-chlor-9-(2,3-dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)purin
(342).
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Eine
Lösung
aus 334 (145 mg, 0,36 mmol) in trockenem Acetonitril (10 ml) wurde
mit TBAF (1 M Lösung
in THF) (0,5 ml, 0,50 mmol) behandelt und für 30 min gerührt. Nach
der Eindampfung des Lösungsmittels wurde
die Trockne durch Säulenchroma tographie
gereinigt (9 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 342 (99,9 mg, 0,35 mmol, 96,4 %) als weißer kristalliner Feststoff
erhalten wurde. UV (H2O) λmax 309,0
nm (pH 7).
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-β-L-gycero-pent-2-enfuranosyl)guanin
(343).
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Ein
Gemisch aus 341 (63,6 mg, 0,223 mmol), 2-Mercaptoethanol (0,06 ml,
0,89 mmol) und 1 N NaOMe (0,89 ml, 0,89 mmol) in MeOH (10 ml) wurde
für 5 h
unter Stickstoff refluxiert. Das Gemisch wurde abgekühlt, mit
Eis-AcOH neutralisiert und zur Trockne unter reduziertem Druck konzentriert.
Der Rest wurde durch Säulenchromatographie
gereinigt (12 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 343 (30,1 mg, 0,113 mmol, 50,7 %) als weißer Feststoff
erhalten wurde. UV (H2O) λmax 253,5
nm (pH 7).
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9-(2,3-Dideoxy-2-fluor-α-L-glycero-pent-2-enfuranosyl)guanin
(344).
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Ein
Gemisch aus 342 (59,3 mg, 0,208 mmol), 2-Mercaptoethanol (0,07 ml,
1,04 mmol) und 1 N NaOMe (1,04 ml, 1,04 mmol) in MeOH (10 ml) wurde
für 5 h
unter Stickstoff refluxiert. Das Gemisch wurde abgekühlt, mit
Eis-AcOH neutralisiert und zur Trockne unter Vakuum konzentriert.
Der Rest wurde durch Säulenchromatographie
gereinigt (12,5 % CH2Cl2/MeOH),
wodurch 344 (28,0 mg, 0,105 mmol, 50,5 %) als weißer Feststoff erhalten
wurde. UV (H2O) λmax 253,0
nm (pH 7).
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IV. Anti-Hepatitis-C-Aktivität
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Verbindungen
können
Anti-Hepatitis-C-Aktivität
durch Inhibieren von HCV-Polymerase, durch Inhibieren anderer Enzyme,
die in dem Replikationszyklus benötigt werden, oder durch andere
bekannte Verfahren zeigen. Eine Anzahl von Assays ist veröffentlicht
worden, um diese Aktivitäten
zu beurteilen.
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WO
97/12033, eingereicht am 27. September 1996, von Emory University,
wobei C. Hagedorn und A. Reinoldus als Erfinder aufgelistet sind,
beschreibt einen HCV-Polymerase-Assay,
der verwendet werden kann, um die Aktivität der hierin beschriebenen
Verbindungen zu bewerten. Diese Anmeldung und Erfindung hat die ausschließliche Lizenz
durch Triangle Pharmaceuticals, Inc., Durham, North Carolina. Ein
anderer HCV-Polymerase-Assay ist von Bartholomeusz, et al. berichtet
worden, Hepatitis-C-Virus (HCV) RNA-Polymerase-Assay unter Verwendung
von geklonten HCV-nicht-Strukturproteinen; Antiviral Therapy 1996:
1 (Supp 4) 18–24.
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V. Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Menschen,
die unter irgendeiner der hierin beschriebenen Krankheiten leiden,
können
durch Verabreichen einer wirksamen Menge der aktiven Verbindung
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats oder Salzes davon in Gegenwart eines pharmazeutisch verträglichen
Trägers
oder Verdünnungsmittels
an den Patienten behandelt werden. Die aktiven Materialien können durch
jeden geeigneten Weg verabreicht werden, beispielsweise oral, parenteral,
intravenös,
intradermal, subkutan oder topisch, in flüssiger oder fester Form. Eine
bevorzugte Dosis der Verbindung für alle der obengenannten Zustände wird
in dem Bereich von etwa 1 bis 50 mg/kg, bevorzugt 1 bis 20 mg/kg
Körpergewicht
pro Tag, im allgemeinen 0,1 bis etwa 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag liegen. Der wirksame Dosierungsbereich der pharmazeutisch verträglichen
Derivate kann berechnet werden, basierend auf dem Gewicht des Stammnukleosids,
das zugeführt
werden soll. Wenn das Derivat selbst Aktivität zeigt, kann die wirksame
Dosierung wie oben unter Verwendung des Gewichts des Derivats oder
durch dem Fachmann bekannte andere Mittel geschätzt werden.
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Die
Verbindung wird günstigerweise
in jeder geeigneten Einheitsdosierungsform verabreicht, einschließlich einer,
enthaltend 7 bis 3000 mg, bevorzugt 70 bis 1400 mg Wirkstoff pro
Einheitsdosierungsform, aber nicht darauf beschränkt. Eine orale Dosierung von
50 bis 1000 mg ist normalerweise günstig.
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Idealerweise
sollte der Wirkstoff verabreicht werden, um Höchstplasmakonzentrationen der
aktiven Verbindung von etwa 0,2 bis 70 pM, bevorzugt etwa 1,0 bis
10 μM zu
erreichen. Dies kann beispielsweise durch intravenöse Injektion
einer 0,1- bis 5%igen Lösung
des Wirkstoffes, gegebenenfalls in Kochsalzlösung, oder Verabreichen als
eine große
Pille des Wirkstoffes erreicht werden.
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Die
Konzentration der aktiven Verbindung in der Arzneimittelzusammensetzung
wird von der Absorptions-, Inaktivierungs- und Exkretionsrate der
Arzneimittel sowie an deren Faktoren, die dem Fachmann bekannt sind,
abhängen.
Es sollte angemerkt werden, daß die
Dosierungswerte ebenso mit der Schwere des Zustandes, der gelindert
werden soll, variieren werden. Es ist außerdem selbstverständlich,
daß für jeden
speziellen Patienten spezifische Dosierungsregime über die
Zeit hinweg gemäß den einzelnen
Bedürfnissen
und der professionellen Beurteilung der Person, der verabreicht
oder die Verabreichung der Zusammensetzungen anweist, eingestellt
werden sollten, und daß die
hierein dargestellten Konzentrationsbereiche nur exemplarisch sind
und den Umfang oder die Praxis der beanspruchten Zusammensetzung
nicht einschränken
sollen. Der Wirkstoff kann mit einem mal verabreicht werden oder
kann in eine Vielzahl von kleineren Dosierungen geteilt werden,
die bei variierenden Zeitintervallen verabreicht werden sollen.
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Eine
bevorzugte Verabreichungsweise der aktiven Verbindung ist oral.
Orale Zusammensetzungen werden im allgemeinen ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen eßbaren
Träger
umfassen. Sie können
in Gelatinekapseln eingeschlossen oder zu Tabletten komprimiert
werden. Für
den Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung kann die aktive
Verbindung mit Trägerstoffen
eingeführt
und in Form von Tabletten, Pastillen oder Kapseln verwendet werden.
Pharmazeutisch verträgliche
Bindemittel und/oder Hilfsmaterialien können als Teil der Zusammensetzung
einbezogen werden.
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Die
Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen und dergleichen können jeden
der folgenden Inhaltsstoffe oder Verbindungen ähnlicher Natur enthalten: ein
Bindemittel, wie mikrokristalline Cellulose, Tragantgummi oder Gelatine;
einen Trägerstoff,
wie Stärke
oder Laktose, einen Lösungsvermittler,
wie Alginsäure,
Primogel oder Maisstärke;
ein Schmiermittel, wie Magnesiumstearat oder Sterote; ein Gleitmittel,
wie kolloides Siliciumdioxid; ein Süßungsmitte, wie Saccharose
oder Saccharin; oder einen Aromastoff, wie Pfefferminz, Methylsalicylat oder
Orangenaroma. Wenn die Dosierungseinheitsform eine Kapsel ist, kann
sie zusätzlich
zu dem Material des obigen Typs einen flüssigen Träger, wie ein Fettöl, enthalten.
Außerdem
können
die Dosierungseinheitsformen verschiedene andere Materialien enthalten,
die die physikalische Form der Dosierungseinheit modifizieren, beispielsweise
Beschichtungen aus Zucker, Schellack oder anderen enterischen Mitteln.
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Die
Verbindung kann als eine Komponente eines Elixiers, einer Suspension,
eines Sirups, einer Waffel, eines Kaugummis oder dergleichen verabreicht
werden. Ein Sirup kann zusätzlich
zu den aktiven Verbindungen Saccharose als Süßungsmittel und bestimmte Konservierungsmittel,
Farbstoffe und Farbmittel und Aromastoffe enthalten.
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Die
Verbindung oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat oder Salz davon
kann ebenso mit anderen aktiven Materialien gemischt werden, die
die gewünschte
Wirkung nicht beeinträchtigen,
oder mit Materialien, die die gewünschte Wirkung ergänzen, wie
Antibiotika, Antimykotika, Entzündungshemmer
oder andere Virostatika, einschließlich anderen Nukleosidverbindungen.
Lösungen
oder Suspensionen, die zur parenteralen, intradermalen, subkutanen
oder topischen Applikation verwendet werden, können die folgenden Komponenten
umfassen: ein steriles Verdünnungsmittel,
wie Wasser zur Injektion, Kochsalzlösung, fette Öle, Polyethylenglykole,
Glycerin, Propylenglykol oder andere synthetische Lösungen;
antibakterielle Mittel, wie Benzylalkohol oder Methylparabene; Antioxidationsmittel,
wie Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit; Chelatbildner, wie Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer,
wie Acetate, Citrate oder Phosphate, und Mittel zur Einstellung
der Tonizität,
wie Natriumchlorid oder Dextrose. Das parenterale Präparat kann
in Ampullen, Wegwerfspritzen oder Mehrfachdosierungsphiolen aus
Glas oder Kunststoff eingeschlossen werden.
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Wenn
intravenös
verabreicht, sind bevorzugte Träger
physiologische Kochsalzlösung
oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die aktiven Verbindungen mit Trägern hergestellt, die die Verbindung
gegen schnelle Beseitigung aus dem Körper schützen werden, wie eine Formulierung
mit kontrollierter Freisetzung, einschließlich Implantate und mikroeingekapselte
Abgabesysteme. Biologisch abbaubare, bioverträgliche Polymere können verwendet
werden, wie Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglykolsäure, Kollagen,
Polyorthoester und Polymilchsäure.
Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen werden dem Fachmann
offensichtlich sein. Die Materialien können ebenso kommerziell von
Alza Corporation erhalten werden.
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Liposomensuspensionen
(einschließlich
Liposome, die auf infizierte Zellen mit monoklonalen Antikörpern gegen
virale Antigene abzielen) sind ebenso als pharmazeutisch verträgliche Träger bevorzugt.
Diese können
gemäß Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden, wie beispielsweise
in US-Patent Nr. 4,522,811 beschrieben. Beispielsweise können Liposomenformulierungen
durch Lösen
geeigneter Lipid(e) (wie Stearoylphosphatidylethanolamin, Stearoylphosphatidylcholin,
Arachadoylphosphatidylcholin und Cholesterol) in einem anorganischen
Lösungsmittel,
das dann eingedampft wird, hergestellt werden, was einen dünnen Film
aus getrocknetem Lipid auf der Oberfläche des Behälters hinterläßt. Eine
wässerige
Lösung aus
der aktiven Verbindung oder ihren Monophosphat-, Diphosphat- und/oder Triphosphatderivaten
wird dann in den Behälter
eingeführt.
Der Behälter
wird dann per Hand geschüttelt,
um freies Lipidmaterial von den Seiten des Behälters zu befreien und Lipidaggregate
zu dispergieren, wodurch die Liposomensuspension gebildet wird.