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Die vorliegende Erfindung betrifft
Fibrindichtungsmittel. Genauer wird in Übereinstimmung mit der Erfindung
eine Zusammensetzung, die ein Fibrinmonomer oder eine nichtvernetztes
Fibrin umfassende Zusammensetzung umfasst, als Komponente eines
Fibrindichtungsmittels verwendet.
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Ein Mechanismus der Hämostase,
d. h. die Verhütung
von Blutverlust, eines Säugers
ist die Bildung eines Blutgerinnsels. Die Blutgerinnselbildung in
Menschen, d. h. die Blutkoagulation, geschieht mittels einer komplexen
Kaskade von Umsetzungen mit den entscheidenden Schritten der Umwandlung
von Fibrinogen – einem
Monomer – durch
Thrombin, Calciumionen und aktiviertem Faktor XIII, um schließlich ein
vernetztes Fibrin II-Polymer zu bilden, das das Fibrinkoagulum ist.
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Die Bildung des vernetzten Fibrin
II-Polymers geschieht durch das Fibrinogen, das durch Thrombin in ein
Fibrin I-Monomer umgewandelt wird, das spontan polymerisiert, um
das Fibrin I-Polymer zu bilden, auf das manchmal als lösliches
Fibrin I Bezug genommen wird, weil das Fibrin I-Polymer durch Behandlung
mit geeigneten chemischen Mitteln zurück in das Fibrin I-Monomer umgewandelt
werden kann. Das Fibrin I-Polymer wird dann durch Thrombin in das
Fibrin II-Polymer umgewandelt, das manchmal als lösliches
Fibrin II bezeichnet wird, weil das Fibrin II-Polymer durch Behandlung
mit geeigneten chemischen Mitteln in das Fibrin II-Monomer umgewandelt
werden kann. Das Fibrin II-Polymer wird dann unter dem Einfluss
des Faktor XIIIa – bekannt
als aktivierter Faktor XIII – vernetzt,
um vernetztes Fibrin II zu bilden, das das Fibrinkoagulum ist. Der Faktor
XIII wird durch Thrombin in Gegenwart von Calciumionen aktiviert.
Vernetztes Fibrin II wird manchmal als unlösliches Fibrin II bezeichnet,
weil es nicht in das Fibrin II-Monomer umgewandelt werden kann.
Es sollte beachtet werden, dass Thrombin aus Prothrombin gebildet
wird. Prothrombin wird durch den Faktor Xa in Gegenwart von Calcium
und anderen Hilfssubstanzen zu Thrombin umgewandelt.
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Fibrinogen stellt etwa 2 bis 4 Gramm/Liter
des Blutplasmaproteins dar. Fibrinogen ist ein Monomer, das aus
drei Paaren disulfidverbundener Polypeptidketten besteht, die mit
(Aα)2, (Bβ)2, γ2 bezeichnet werden. „A" und „B" stellen die zwei kleinen aminoterminalen
Peptide, bekannt als Fibrinopeptid A beziehungsweise Fibrinopeptid
B, dar. Die Abspaltung des Fibrinopeptids A von dem Fibrinogen in
der Umwandlung von Fibrinogen durch Thrombin führt zu der Fibrin I-Verbindung,
und die nachfolgende Abspaltung des Fibrinopeptids B führt zu der
Fibrin II-Verbindung. Die Abspaltung der Fibrinopeptide A und B
verringert das Molekulargewicht des Fibrinogens um eine extrem kleine
Menge, um etwa 6000 von 340000 Dalton, aber sie legt die Polymerisationsstellen
frei. Für
einen Überblick
der Mechanismen der Blutkoagulation und der Struktur des Fibrinogens siehe
C. M. Jackson, Ann. Rev. Biochem., 49: 765–811 (1980) und B. Furie und
B. C. Furie, Cell, 53: 505–518 (1988).
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Ein Fibrindichtungsmittel ist ein
biologischer Klebstoff, dessen Wirkung die entscheidenden Schritte der
Koagulation nachahmt, was zu einem Fibrinkoagulum führt. Herkömmliche
Fibrindichtungsmittel bestehen aus konzentriertem humanen Fibrinogen,
bovinem Aprotinin und Faktor XIII als erste Komponente und bovinem
Thrombin und Calciumchlorid als zweite Komponente. Die Anwendung
wird im Allgemeinen mit einer doppelläufigen Spritze durchgeführt, die
das gleichzeitige Auftragen beider Komponenten an die Stelle, wo
das Fibrinkoagulum gebildet werden soll, erlaubt. Aprotinin ist
ein fibrinolytischer Inhibitor, der zugegeben wird, um die Stabilität der Fibrindichtungsmittel
zu fördern.
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Die Fibrinogenkomponente des Fibrindichtungsmittels
wird aus humanem Poolplasma hergestellt. Das Fibrinogen kann aus
dem humanen Plasma mittels Kryopräzipitieren und Präzipitieren
unter Verwendung verschiedener Reagenzien, z. B. Polyethylenglykol,
Ether, Ethanol, Ammoniumsulfat oder Glycin, konzentriert werden.
Für einen
ausgezeichneten Überblick über Fibrindichtungsmittel
siehe M. Brennan, Blood Reviews, 5: 240–244 (1991); J. W. Gibble und
P. M. Ness, Transfusion, 30: 741–747 (1990); H. Matras, J.
Oral Maxillofac Surg., 43: 605–611
(1985) und R. Lerner und N. Binur, J. of Surgical Research, 48:
165–181
(1990).
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Kürzlich
gab es auch Interesse an der Herstellung von Fibrindichtungsmitteln,
die autologes Fibrin nutzen. Ein autologes Fibrindichtungsmittel
ist ein Fibrindichtungsmittel, wobei die Fibrinogenkomponente des Fibrindichtungsmittels
aus dem Eigenblut des Patienten extrahiert wird. Die Verwendung
eines autologen Fibrindichtungsmittels ist bevorzugt, weil es das
Risiko der Übertragung
von über
das Blut übertragbaren
Infektionen wie z. B. Hepatitis B, Hepatitis Non-A-Non-B und das
erworbene Immunmangelsyndrom (AIDS), die andernfalls in der Fibrinogenkomponente,
die aus humanem Poolplasma extrahiert wird, vorkommen können, ausschließt. Siehe
L. E. Silberstein et al., Transfusion, 28: 319–321 (1988); K. Laitakari und
J. Luotonen, Laryngoscope, 99: 974–976 (1989) und A. Dresdale
et al., The Annals of Thoracic Surgery, 40: 385–387 (1985).
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Eine Infektion kann durch ein Fibrindichtungsmittel
nicht nur über
das Fibrinogen, sondern auch über die
bovine Aprotinin- und die bovine Thrombinkomponente übertragen
werden. Man weiß von
bovinem Thrombin, dass es das infektiöse Agens der bovinen spongiformen
Enzephalopathie (BSE) und andere für Säuger pathogene Viren trägt. Darüber hinaus
ist bovines Thrombin ein potentes Antigen, das beim Menschen immunologische
Reaktionen verursachen kann. Deshalb könnte die Verwendung von bovinem
Thrombin dazu führen,
dass der Empfänger
des bovinen Thrombins nachteilig beeinträchtigt wird. Siehe D. M. Taylor,
J. of Hospital Infection, 18 (Supplement A): 141–146 (1991), S. B. Prusiner
et al., Cornell Vet, 81 Nr. 2: 85– 96 (1991) und D. Matthews,
J. Roy. Soc. Health, 3–5
(Februar 1991).
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Folglich besteht Bedarf an einem
Fibrindichtungsmittel, das einem Patienten ohne das Risiko einer
viralen Kontamination oder anderer nachteiliger Wirkungen gegeben
werden kann.
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Der Gegenstand der Erfindung betrifft
die Verwendung von Fibrin, das ein nichtdynamisches Fibrinmonomer
oder -oligomer ist, in der Herstellung einer Zusammensetzung zur
Bildung eines Fibrindichtungsmittels, wobei das Fibrindichtungsmittel
durch Umwandlung des nichtdynamischen Fibrinmonomers oder -oligomers in
ein Fibrinpolymer erzeugt wird, gleichzeitig wenn die Zusammensetzung
mit der gewünschten
Stelle in Kontakt gebracht wird, wodurch ein Fibrindichtungsmittel
erzeugt wird; und wobei „nichtdynamisch" bedeutet, dass das
Fibrinmonomer oder -oligomer für
mindesten 1,5 Minuten nicht polymerisiert.
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Verschiedene weitere Ausführungsformen
der Erfindung sind hier im folgenden in den unabhängigen Ansprüchen bekannt
gemacht.
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Zum Zweck der vorliegenden Endung
werden die folgenden Definitionen benutzt:
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Fibrin – Fibrin bedeutet jede Form
von Fibrin. Nicht einschränkende
Beispiele von Fibrin schließen
Fibrin I, Fibrin II und des BB Fibrin ein. Das Fibrin kann in monomerer
Form oder polymerer Form vorliegen, wobei die Polymerform entweder
nichtvernetzt oder vernetzt ist.
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Fibrinmonomer – Das Fibrinmonomer schließt jede
Form des Fibrins ein, z. B. Fibrin I, Fibrin II oder des BB Fibrin,
wobei das Fibrin in monomerer Form oder oligomerer Form vorliegt,
die in der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung solubilisiert
werden können,
und wobei das Fibrinmonomer in ein Fibrinpolymer umgewandelt werden
kann.
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Fibrinpolymer – Das Fibrinpolymer schließt jede
Form des Fibrins ein, z. B. Fibrin I, Fibrin II oder des BB Fibrin,
wobei das Fibrin in Polymerform vorliegt, entweder nichtvernetzt
oder vernetzt.
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Nichtvernetztes Fibrin – Das nichtvernetzte
Fibrin schließt
jede Form des Fibrins ein, z. B. Fibrin I, Fibrin II oder des BB
Fibrin, wobei das Fibrin nichtvernetzt ist und in vernetztes Fibrin
umgewandelt werden kann. Das nichtvernetzte Fibrin kann ein Fibrinmonomer
oder ein nichtvernetztes Fibrinpolymer sein.
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Vernetztes Fibrin – Das vernetzte
Fibrin schließt
jede Form des Fibrins ein, z. B. Fibrin I, Fibrin II oder des BB
Fibrin, wobei das Fibrin ein Fibrinpolymer ist, das vernetzt ist.
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DIE FIBRINMONOMER UMFASSENDE
ZUSAMMENSETZUNG
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Die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung, die jede Form eines Fibrinmonomers beinhaltet,
das in ein Fibrinpolymer umgewandelt werden kann. Nicht einschränkende Beispiel
für das
Fibrinmonomer schließen
Fibrin I-Monomer, Fibrin II-Monomer
oder des BB Fibrinmonomer ein, wobei das Fibrin I-Monomer bevorzugt
ist. Natürlich
können
Gemische des Fibrinmonomers vorkommen. Auch schließt das Fibrinpolymer
zum Zweck der vorliegenden Erfindung jedes Polymer ein, das aus
der Polymerisation eines Fibrinmonomers erhalten wurde. Daher kann
zum Beispiel die Umwandlung des Fibrin I-Monomers in ein Fibrinpolymer zu einem
vernetzten oder nichtvernetzten Fibrin I-Polymer und/oder zu einem
vernetzten oder nichtvernetzten Fibrin II-Polymer führen, in
Abhängigkeit
davon, wie der Umwandlungsschritt durchgeführt wird.
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Das Fibrin I-Monomer ist bevorzugt,
weil es im Gegensatz zu dem Fibrinogen leicht in ein Fibrinpolymer
umgewandelt werden kann ohne die Verwendung von Thrombin oder Faktor
XIII. Tatsächlich
kann das Fibrin I-Monomer spontan ein Fibrin I-Polymer erzeugen,
das wie das Fibrinkoagulum wirken kann, ungeachtet dessen, ob das
Fibrin I-Polymer vernetzt oder nichtvernetzt ist oder weiter in
ein Fibrin II-Polymer umgewandelt wird. Deshalb kann, da die Bildung
des Fibrin I-Polymers aus dem Fibrin I-Monomer spontan ist, das
Fibrin I-Polymer ohne Thrombin und Faktor XIII erzeugt werden, wobei
die Probleme, die mit dem bovinen Thrombin einhergehen, vermieden
werden. (Es sollte beachtet werden, dass, wenn das Fibrin I-Monomer
benutzt wird, derart, dass das Fibrin I-Monomer mit dem Blut des
Patienten zum Beispiel auf einer Wunde in Kontakt kommt, das Thrombin
des Patienten und der Faktor XIII das Fibrin I-Polymer in vernetztes Fibrin II-Polymer
umwandeln können.)
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Die nichtvernetztes Fibrin umfassende
Zusammensetzung ist eine Zusammensetzung, die jede Form nichtvernetzten
Fibrins umfasst. Nicht einschränkende
Beispiele von nichtvernetztem Fibrin sind nichtvernetztes Fibrin
I, nichtvernetztes Fibrin II und des BB Fibrin, wobei nichtvernetztes
Fibrin I bevorzugt ist. Natürlich können zum
Beispiel Gemische von nichtvernetztem Fibrin vorliegen. Auch schließt zum Zweck
des vorliegenden Endung „vernetztes
Fibrin" jede Form
von Fibrin ein, die aus der Umwandlung von nichtvernetztem Fibrin in
vernetztes Fibrin erhalten wird. Deshalb kann zum Beispiel das vernetzte
Fibrin, das aus der Umwandlung von nichtvernetztem Fibrin I zu vernetztem
Fibrin erhalten wurde, vernetztes Fibrin I und/oder vernetztes Fibrin II
sein, in Abhängigkeit
davon, wie der Umwandlungsschritt durchgeführt wird.
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Nichtvernetztes Fibrin I ist bevorzugt,
weil es, verglichen mit Fibrinogen, leichter zu vernetztem Fibrin umgewandelt
werden kann. Tatsächlich
geht man davon aus, dass Fibrin I vernetztes Fibrin I erzeugen kann, das
als das Fibrindichtungsmittel wirken kann. Deshalb kann die Bildung
des vernetzten Fibrin I aus nichtvernetztem Fibrin I ohne Thrombin
durchgeführt
werden, wobei die Probleme, die mit dem bovinen Thrombin einher
gehen, vermieden werden, wenn auch der aktivierte Faktor XIII erforderlich
sein kann. (Es sollte beachtet werden, dass, wenn nichtvernetztes
Fibrin I benutzt wird, derart, dass nichtvernetztes Fibrin I mit
dem Blut des Patienten, zum Beispiel auf einer Wunde, in Kontakt
kommt, das Thrombin des Patienten und der Faktor XIII das Fibrin
I in vernetztes Fibrin II umwandeln können.)
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Auch kann das nichtvernetzte Fibrin
ein Polymer, Oligomer oder Monomer sein, wenn auch ein Oligomer
oder Monomer, d. h. ein Fibrinmonomer, bevorzugt ist. Dies beruht
darauf, dass nichtvernetztes Fibrin in Polymerform im Allgemeinen
ein Gel ist, und es ist deshalb sehr schwer an die gewünschtes
Stelle zu bringen und stellt einen weniger engen Kontakt mit den
Zellen an der gewünschten
Stelle bereit. Im Gegensatz dazu ist ein so erhaltenes, nichtvernetztes
Fibrin in Oligomerform oder Monomerform löslich, wodurch es leichter
an die gewünschte
Stelle geliefert werden kann und einen engeren Kontakt mit den Zellen
aufweist. Natürlich kann
die Zusammensetzung ein Gemisch derartiger Formen nichtvernetzten
Fibrins enthalten.
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Die Quelle der ein Fibrinmonomer
oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung kann jede
bekannte oder zu entwickelnde Quelle sein, so lange wie das Fibrinmonomer
in ein Fibrinpolymer umgewandelt werden kann oder das nichtvernetzte
Fibrin in vernetztes Fibrin umgewandelt werden kann. Nicht einschränkende Quellen
der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzungen
sind Blut, bevorzugt Blut von Säugern,
und noch stärker
bevorzugt humanes Blut, Zellkulturen, die Fibrinogen und rekombinantes
Fibrinogen absondern, wobei Blut bevorzugt ist. Das Blut kann in
jeder Form von Blut vorliegen, einschließlich zum Beispiel Vollblut
oder hergestellte Fibrinogenzubereitungen. Das Blut kann auch benutzt werden,
um ein autologes Fibrindichtungsmittel herzustellen.
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Es ist beobachtet worden, dass eine
Zusammensetzung, die nichtvernetztes Fibrin I enthält, entweder als
Fibrin I-Monomer oder als Fibrin I-Polymer, hergestellt aus Vollblut
wie nachstehend beschrieben, in vernetztes Fibrin II ohne die Zugabe
von Thrombin, Faktor XIII und anderen für die Blutgerinnung notwendigen Substanzen
umgewandelt werden kann! Man nimmt an, dass dies auf der Tatsache
beruht, dass die nichtvernetztes Fibrin I umfassende Zusammensetzung,
hergestellt aus Vollblut, ausreichende Mengen von Prothrombin, Faktor
XIII und derartigen anderen notwendigen Substanzen aus dem Plasma
zurückbehält, derart,
dass das nichtvernetzte Fibrin I in vernetztes Fibrin II ohne die
Zugabe von exogenem Thrombin und Faktor XIII umgewandelt werden
kann. Dieses endogene Prothrombin und dieser endogene Faktor XIII
können
in dem Fibrindichtungsmittel der vorliegenden Erfindung als Komponenten
der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
benutzt werden.
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Jedoch sollte beachtet werden, dass
so keine ausreichende Mengen dieses endogenen Thrombins und dieses
endogenen Faktors XIII zurückbehalten
werden, um Fibrinogen in vernetztes Fibrin II mit einer Umsetzungsrate
umzuwandeln, die für
ein Fibrindichtungsmittel geeignet ist. Man nimmt an, dass mehr
Thrombin erforderlich ist, um Fibrinogen in vernetztes Fibrin II
umzuwandeln, als nichtvernetztes Fibrin I in vernetztes Fibrin II
bei einer äquivalenten
Umsetzungsrate.
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Jede der drei Quellen enthält Fibrinogen,
das in das Fibrinmonomer oder in das nichtvernetzte Fibrin umgewandelt
werden kann. Zusätzlich
zu dem Umwandlungsschritt muss die so erhaltene Zusammensetzung, die
Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin enthält, in einer konzentrierten
Form vorliegen. Es ist bevorzugt, dass die Konzentration des Fibrinmonomers
nicht weniger als etwa 10 mg/ml, stärker bevorzugt von etwa 20 mg/ml
bis etwa 200 mg/ml, noch stärker
bevorzugt von etwa 20 mg/ml bis etwa 100 mg/ml und am meisten bevorzugt
von etwa 25 mg/ml bis etwa 50 mg/ml beträgt.
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Zusätzlich ist das Fibrinmonomer
oder das nichtvernetzte Fibrin nichtdynamisch. Zum Zweck der vorliegenden
Endung bedeutet eine nichtdynamische, nichtvernetztes Fibrin umfassende
Zusammensetzung, dass das nichtvernetzte Fibrin in dieser Zusammensetzung
für mindestens
etwa 1,5 Minuten, bevorzugt für mindestens
etwa 3 Minuten und stärker
bevorzugt für
mindestens 30 Minuten nach der Herstellung einer derartigen Zusammensetzung
sich nicht vernetzt. Zum Zweck der vorliegenden Erfindung bedeutet
eine nichtdynamische, ein Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung,
dass das Fibrinmonomer in dieser Zusammensetzung für mindestens
etwa 1,5 Minuten, bevorzugt für
mindestens etwa 3 Minuten, stärker
bevorzugt für
mindestens etwa 30 Minuten und noch stärker bevorzugt mindestens etwa
2 Stunden nach der Herstellung einer derartigen Zusammensetzung
nicht polymerisiert. Es sollte in der Tat beachtet werden, dass
die ein Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung mindestens für mehrere
Tage, d. h. etwa 72 Stunden nach ihrer Herstellung, nichtdynamisch
sein kann!
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Die ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes
Fibrin umfassende Zusammensetzung kann aus Blut hergestellt werden.
Das Verfahren kann zu einem über
Wasserstoffbrücken
verbundenen Fibrinpolymer führen, das
eine Form des nichtvernetzten Fibrins ist. Ein derartiges Polymer
kann dann als eine Komponente des Fibrindichtungsmittels verwendet
werden oder in ein Fibrinmonomer mittels eines Verfahrens, auf das
mit Solubilisierung verwiesen wird, umgewandelt werden, alles wie
hierin nachstehend beschrieben. Es ist auch bevorzugt, dass die
ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassende Zusammensetzung
in einer sterilen Umgebung hergestellt wird.
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Die ein Fibrinmonomer oder ein nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzungen können aus Vollblut hergestellt
werden, indem Blut von einem Spender und bevorzugt in Gegenwart
eines Antikoagulans abgenommen wird. Jedes Antikoagulans kann verwendet
werden. Nichteinschränkende
Beispiele von Antikoagulanzien sind Heparin, EDTA, Hirudin, Citrat
oder jedes andere Mittel, das direkt oder indirekt die Bildung von
Thrombin verhindern kann, wobei Citrat bevorzugt ist.
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Das Plasma, das Fibrogen enthält, wird
dann vom Vollblut getrennt. Jede Trenntechnik kann verwendet werden,
zum Beispiel Sedimentation, Zentrifugation oder Filtration. Die
Zentrifugation kann bei etwa 3000 g für etwa 10 Minuten durchgeführt werden.
Wenn es jedoch erwünscht
ist, ein an Blutplättchen
reiches Plasma zu erhalten, kann die Zentrifugation bei niedrigerer
Beschleunigungskraft, z. B. 500 g für etwa 20 Minuten durchgeführt werden.
Der Überstand,
der das Plasma enthält,
kann durch Standardverfahren entfernt werden.
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Die Filtration kann durch Passieren
des Vollbluts durch einen geeigneten Filter, der die Blutzellen
vom Plasma trennt, erfolgen. Es ist bevorzugt, dass der Filter eine
mikroporöse
Membran ist, die eine gute Proteindurchlässigkeit aufzeigt.
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Das so erhaltene Plasma wird dann
behandelt, um das Fibrinogen in das Fibrinmonomer oder in nichtvernetztes
Fibrin umzuwandeln. Diese Umwandlung kann durch jede auf dem Fachgebiet
bekannte oder noch zu entwickelnde Technik durchgeführt werden.
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Eine bevorzugte Technik, um das Fibrinmonomer
oder nichtvernetztes Fibrin herzustellen, ist mittels eines thrombinähnlichen
Enzyms, das Thrombin einschließt.
Ein thrombinähnliches
Enzym ist ein Enzym, das die Bildung von Fibrin aus Fibrinogen katalysieren
kann. Eine übliche
Quelle für
thrombinähnliche
Enzyme sind Schlangengifte. Vorzugsweise ist das thrombinähnliche
Enzym aus dem Schlangengift aufbereitet. In Abhängigkeit von der Wahl des thrombinähnlichen
Enzyms kann ein derartiges thrombinähnliches Enzym Fibrinopeptid
A (welches Fibrin I bildet), Fibrinopeptid B (welches des BB Fibrin
bildet) oder beides, Fibrinopeptid A und B (welche Fibrin II bilden)
freisetzen. Es sollte beachtet werden, dass diese thrombinähnlichen
Enzyme, die Fibrinopeptid A und B freisetzen, dies in unterschiedlichen
Raten tun können.
Deshalb könnte
die so erhaltene Zusammensetzung zum Beispiel ein Gemisch aus Fibrin
II und Fibrin I oder ein Gemisch von Fibrin II und des BB Fibrin
sein.
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TABELLE I ist eine nicht einschränkende Liste
der Quellen der Schlangengifte, die in der vorliegenden Erfindung
benutzt werden können,
des Namens des thrombinähnlichen
Enzyms und welches Fibrinopeptid (welche Fibrinopeptide) durch Behandlung
mit dem Enzym freigesetzt werden.
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Für
einen Überblick über thrombinähnliche
Enzyme aus Schlangengiften siehe H. Pirkle und K. Stocker, Thrombosis
and Haemostasis, 65 (4): 444–450
(1991).
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Das bevorzugte thrombinähnliche
Enzym ist Batroxobin, insbesondere von B. Moojeni, B. Maranhao und
B. atrox und Ancrod, insbesondere von A. rhodostoma.
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Das Fibrinmonomer oder das nichtvernetzte
Fibrin kann durch Inkontaktbringen des Plasmas mit dem thrombinähnlichen
Enzym hergestellt werden, wobei man das Fibrinogen im Plasma sich
in ein Fibrinmonomer umwandeln lässt.
Jedoch polymerisiert das so erhaltene Fibrinmonomer spontan, um
ein über
Wasserstoffbrücken
verbundenes Polymer in Form eines Gels zu bilden, das sich vom restlichen
Serum, das eine Lösung
ist, abtrennt. Das Gel ist eine Form der nichtvernetztes Fibrin
umfassenden Zusammensetzung.
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Dieses nichtvernetzte Fibringel kann
zum Beispiel durch Zentrifugation (3000 g für 10 Minuten), durch direkte
manuelle Abtrennung des nichtvernetzten Fibrins vom Serum, durch
Filtration, direkt oder unter Druck, gefolgt von der Beseitigung
des abgetrennten Serums, gesammelt werden. (Ein Filter mit 1–100 Mikron
Porengröße kann
verwendet werden, zum Beispiel ein gesinterter Polypropylenfilter
mit 20 Mikron Porengröße von Porex,
Inc., ein Teflonfilter mit 20 –70
Mikron Porengröße von Fluorotechniques,
Inc. oder ein Nylon 66 Filter mit 22–46 Mikron Porengröße von Costar,
Inc.).
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Dieses Ernten trennt das nichtvernetzte
Fibringel vom Serum, das eine Lösung
ist, und konzentriert dadurch das nichtvernetzte Fibringel gegenüber dem
Plasma. Es sollte beachtet werden, dass das nichtvernetzte Fibringel
zumindest etwas Prothrombin, Faktor XIII und andere notwendige derartige
Substanzen aus dem Plasma zurückbehält, derart,
dass das nichtvernetzte Fibrin I in vernetztes Fibrin II ohne die
Zugabe von exogenem Thrombin oder Faktor XIII umgewandelt werden
kann. Dieses endogene Prothrombin und dieser endogene Faktor XIII
können
in dem Fibrindichtungsmittel der vorliegenden Erfindung als Komponenten
der ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
verwendet werden.
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Die Kraft der Zentrifugation oder
der Druck der Filtration während
des Sammelns wird festlegen, wie viel des Serums aus dem nichtvernetzten
Fibringel entfernt wird, wobei gilt, je höher die Kraft oder der Druck, desto
mehr ist das so erhaltene nichtvernetzte Fibringel konzentriert.
Jedoch ist es bevorzugt, dass die Kraft oder der Druck nicht so
groß ist,
dass das Prothrombin und der Faktor XIII aus dem nichtvernetzten
Fibringel entfernt werden.
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Das nichtvernetzte Fibringel ist
nun gebrauchsfertig als Komponente des Fibrindichtungsmittels als eine
Form der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung. Es
ist beobachtet worden, dass, wenn eine derartige Zusammensetzung
aus Vollblut hergestellt wurde, etwa 60% bis etwa 90% des ursprünglichen Fibrinogens
in der Zusammensetzung vorkommen, aber selbstverständlich in
der Form des nichtvernetzten Fibrins.
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Die nichtvernetztes Fibrin umfassende
Zusammensetzung kann sofort, nachdem sie hergestellt wurde, verwendet
werden. Tatsächlich
ist es besonders bevorzugt, die Zusammensetzung gleich nach ihrer
Herstellung zu verwenden, wenn die Zusammensetzung autolog ist.
Wenn die Zusammensetzung nicht sofort nach ihrer Herstellung verwendet
wird, kann die Zusammensetzung gelagert werden. Die Lagerung der
Zusammensetzung erfordert, dass die Zusammensetzung zum Beispiel
durch Einfrieren oder Lyophilisieren der Zusammensetzung konserviert
wird, oder indem die Zusammensetzung bei 4°C gehalten wird. In gefrorener oder
lyophilisierter Form bleibt die Zusammensetzung über einen Zeitraum von Monaten
stabil. Wenn die Zusammensetzung bei 4°C gehalten wird, wird angenommen,
dass die Zusammensetzung mindestens für einen Zeitraum von Tagen
stabil ist.
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Wenn die Zusammensetzung gefroren
ist, muss die Zusammensetzung vor dem Zeitpunkt der Verwendung aufgetaut
werden.
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Diese Technik, die zur Bildung von
nichtvernetztem Fibringel führt,
wandelt das Fibrinogen in das nichtvernetzte Fibringel um und konzentriert
das Gel im Wesentlichen in einem Schritt. In einer anderen und weniger
bevorzugten Ausführungsform
kann man das Fibrinogen durch übliche
Techniken, z. B. Kryopräzipitieren und
Präzipitieren
unter Verwendung verschiedener Reagenzien, z. B. Polyethylenglykol,
Ether, Ethanol, Ammoniumsulfat oder Glycin, konzentrieren. Das konzentrierte
Fibrinogen kann dann in das nichtvernetzte Fibringel durch die vorstehend
beschriebenen Techniken umgewandelt werden, oder das Fibrinogen
kann dann bevorzugt, da das Fibrinogen bereits konzentriert ist,
in eine Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung umgewandelt werden,
ohne die Notwendigkeit, erst das nichtvernetzte Fibringel zu erzeugen.
Dies kann durchgeführt
werden durch Inkontaktbringen des konzentrierten Fibrinogens mit
einem chaotropen Mittel, um eine Fibrinogenlösung zu erhalten.
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Das chaotrope Mittel ist notwendig,
um das Fibrinmonomer, das unter dem Kontakt des Fibrinogens mit
dem thrombinähnlichen
Enzym gebildet wird, daran zu hindern, spontan zu polymerisieren.
Das chaotrope Mittel wird mit der Fibrinogenzusammensetzung gemischt
und dann für
etwa 1 bis 2 Minuten geschüttelt,
um die Fibrinogenlösung
zu bilden. Das Fibrinogen kann dann in ein Fibrinmonomer umgewandelt
werden, zum Beispiel durch ein thrombinähnliches Enzym, wie vorstehend
beschrieben, oder durch ein thrombinähnliches Enzym, das an einem
Träger
immobilisiert ist, wie nachstehend beschrieben.
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Geeignete chaotrope Mittel schließen Harnstoff,
Natriumbromid, Guanidin Hydrochlorid, KCNS, Kaliumiodid und Kaliumbromid
ein. Die bevorzugte Konzentration des chaotropen Mittels beträgt etwa
0,2 bis etwa 0,6 molar und am stärksten
bevorzugt etwa 0,3 bis etwa 2,0 molar. Es ist bevorzugt, die kleinstmögliche Menge des
chaotropen Mittels zu verwenden, die das Fibrinmonomer noch an dem
spontanen Polymerisieren hindert.
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Es sollte beachtet werden, dass es
bevorzugt ist, dass keine Calciumionenquelle dem chaotropen Mittel
zugegeben wird, bis es gewünscht
ist, dass sich das Fibrinmonomer in Fibrinpolymer umwandelt, wie
nachstehend beschrieben. Dies garantiert, dass sich das Fibrinmonomer
nicht infolge der Aktivierung eines der endogenen Blutgerinnungsfaktoren
vernetzen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das thrombinähnliche
Enzym an einem Träger
immobilisiert. Diese Ausführungsform
ist bevorzugt, weil man das immobilisierte Enzym leicht vom Plasma
trennen kann, wodurch verhindert wird, dass die nichtvernetztes
Fibrin umfassende Zusammensetzung mit dem Enzym kontaminiert wird.
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Jeder Träger, an den das thrombinähnliche
Enzym anhaften kann, kann in der vorliegenden Endung verwendet werden.
Nicht einschränkende
Beispiele von geeigneten Trägern
sind Cellulose, Polydextrane, Agarose, Polystyrole, Silica, Polyacrylsäuren, Polyacrylamide,
Polyvinylalkohole, Glaskügelchen,
Polytetrafluorethylen, Polycarbonat, Collagen, Cellulosederivate,
Teflon und seine Verbundstoffe, wobei Silica, Polystyrol und Agarose
bevorzugt sind und Agarose am meisten bevorzugt ist.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das thrombinähnliche
Enzym an einem Träger
befestigt, der ein Filter ist oder der auf einer Seite des Filters
ist und an einem anderen Träger,
z. B. einem Kügelchen,
befestigt ist. Andernfalls wird das thrombinähnliche Enzym durch den Filter
passieren. Deshalb sollte die Porengröße des Filters derart sein,
dass das immobilisierte thrombinähnliche
Enzym nicht durch den Filter passieren kann, jedoch das nichtvernetzte
Fibrin durch den Filter passieren kann. Das nichtvernetzte Fibrin wird
durch Inkontaktbringen des Plasmas mit dem thrombinähnlichen
Enzym auf der einen Seite des Filters hergestellt, um ein Fibrinmonomer
zu erzeugen, das zusammen mit dem Rest des Plasmas durch den Filter passiert.
So wird die so erhaltene, nichtvernetztes Fibrin umfassende Zusammensetzung
notwendigerweise von dem thrombinähnlichen Enzym getrennt. Das
Fibrinmonomer polymerisiert nach der Passage durch den Filter spontan,
um ein nichtvernetztes Fibrinpolymer zu erzeugen.
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Um das thrombinähnliche Enzym an einem Träger zu immobilisieren,
muss der Träger
aktiviert werden. Dies kann durch jede geeignete Technik durchgeführt werden.
Verschiedene Aktivierungschemien, die zur Derivatisierung von Trägern erhältlich sind,
sind zum Beispiel: Diazogruppen, Isocyanatgruppen, Säurechloridgruppen,
Säureanhydridgruppen,
Sulphonylchloridgruppen, Dinitrofluorphenylgruppen, Isothiocyanatgruppen,
Hydroxylgruppen, Aminogruppen, N-Hydroxysuccinimidgruppen, Triazingruppen,
Hydrazingruppen, Carbodiimidgruppen, Silangruppen und Cyanbromid.
Siehe (a) Pentapharm Patent DT 2440 254 A1; (b) P. D. G. Dean, W.
S. Johnson und F. A. Middle (Herausgeber) (1991), IRL Press Oxford – Affinity
Chromatography – A
practical approach – Kapitel
2 – Activation
Procedures, dessen Offenbarungen hierin durch Bezugnahme aufgenommen
sind.
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Die bevorzugte Aktivierungschemie
erfolgt mittels einer Hydrazingruppe. Die Verwendung eines mit Hydrazid
aktivierten Trägers
führt zu
einem maximalen Prozentsatz (mindestens etwa 30% bis etwa 50%, wie durch
den 52238 Test gemessen – siehe
Axelsson, G. et al., Thromb. Haemost., 36: 517 (1976)) des seine Aktivität bewahrenden
thrombinähnlichen
Enzyms, wobei im Wesentlichen kein Enzym ausgewaschen wird. Auch
können
niedrige pH-Werte, z. B. pH 4– 6,
zur Enzymkopplung verwendet werden, um einen Enzymabbau zu verhindern.
-
Im Allgemeinen wird der Träger durch
eine hoch reaktive Verbindung aktiviert, die später mit der funktionellen Gruppe
eines Liganden, z. B. -OH, -NH2, -SH, -COOH,
-CHO reagiert, um eine kovalente Bindung zu erzeugen. Die bevorzugten
Aktivierungschemien zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
sind:
-
- (a) mittels einer Triazingruppe und bevorzugt
Triazinhalogenidgruppen,
- (b) mittels einer Tresylchloridgruppe,
- (c) mittels einer Carbonyldiimidazolgruppe,
- (d) mittels einer Cyanbromidgruppe; und
- (e) mittels einer Hydrazid- oder Aminogruppe.
-
In (a)–(d) ist das Protein durch
Umsetzung mit -NH2-, -SH- oder -OH-Gruppen
gekoppelt, wohingegen in (e) das Protein durch eine oxidierte Kohlenhydrateinheit,
d. h. -CHO, gekoppelt ist. Die Verwendung dieser Chemien führt zu einem
maximalen Prozentsatz (mindestens etwa 30 % bis etwa 50% wie mittels
des S2238-Tests gemessen) des seine Aktivität bewahrenden thrombinähnlichen
Enzyms, wobei im Wesentlichen kein Enzym ausgewaschen wird.
-
Für
die Triazinaktivierung werden zwei unterschiedliche Verfahren verwendet.
Das erste Verfahren umfasste das Ankoppeln des Triazinrings direkt
an die Oberflächen
der OH-Gruppen. Dies ist dem CNBr-Aktivierungsverfahren ähnlich,
das eingesetzt wird, wo die Oberflächendiolgruppen mit CNBr umgesetzt
wurden. Für
die Triazinaktivierung wurden OH-Gruppen
von Agarose mit Triazin (Cyanurchlorid) umgesetzt.
-
Im Allgemeinen wird der Träger durch
eine hoch reaktive Verbindung aktiviert, die später mit einer funktionellen
Gruppe des Liganden, z. B. -OH, -NH2, -SH,
-CHO reagiert, um eine kovalente Bindung zu bilden. Die verbleibenden
aktiven Gruppen, die kein thrombinähnliches Enzym gebunden haben,
können,
aber das ist nicht erforderlich, mit nichtreaktiven Verbindungen
wie Ethanolamin, Essigsäureanhydrid
oder Glycin blockiert werden.
-
Die bevorzugten Aktivierungschemien
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind:
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- (a) Cyanbromidaktivierung, gefolgt von direktem
Koppeln des Enzyms über
-NH2-Gruppen
an das Protein.
- (b) Aktivierung des Trägers
mit Monochlortriazin, gefolgt vom Koppeln eines Enzyms über -NH2, -OH oder -SH-Gruppen.
- (c) Aktivierung des Trägers
mit Dichlortriazin, gefolgt vom Koppeln des Enzyms über -NH2-, -OH- oder -SH-Gruppen.
- (d) Tresylchloridaktivierung des Trägers, gefolgt vom Koppeln des
Enzyms über
-NH2, -OH oder -SH.
- (e) Aktivierung des Trägers
mit Adipinsäurehydrazid
oder Hydrazin gefolgt vom Koppeln des oxidierten Enzyms über -CHO-Gruppen.
- (f) Aktivierung des Trägers
mit einem Aminoliganden, gefolgt vom Koppeln des oxidierten Enzyms über -CHO-Gruppen.
-
All die vorstehend bevorzugten Verfahren
verwenden Agarose als Träger,
jedoch ist es auch möglich, Silica
zu verwenden. Wenn dieser Träger
verwendet wird, sind die bevorzugten Aktivierungschemien:
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- (a) Gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilanaktivierung
mit direktem Koppeln des thrombinähnlichen Enzyms über -NH2-Gruppen an dem Protein.
- (b) Cyanbromidaktivierung gefolgt von direktem Koppeln des Enzyms über -NH2-Gruppen
an dem Protein.
- (c) Gamma-Glycidoxytrimethoxysilanaktivierung gefolgt vom Öffnen des
Epoxidrings, um eine Diolgruppe zu bilden, die später mit
Cyanbromid aktiviert werden kann. Das direkte Ankoppeln des Enzyms
kann über -NH2-Gruppen an dem Protein erreicht werden.
- (d) Gammaglycidoxypropyltrimethoxysilanaktivierung gefolgt von
der Herstellung von Amino-Silica mit Ammoniaklösung.
-
Das Amino-Silica kann anschließend mit
Cyanurchloride (Triazin) aktiviert und das Enzym über -NH2-, -OH- oder -SH-Gruppen gekoppelt werden.
-
Das Koppeln des Enzyms an den aktivierten
Träger
muss bei einem bestimmten pH-Wert gepuffert werden, um eine optimale
Bindung des Enzyms zu erreichen. Im Allgemeinen erfordern Standard-Aktivierungstechniken
wie die Gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan-Kopplung eines Enzyms an einen aktivierten Träger und
die Cyanbromid-Kopplung eines jeden Proteins an aktivierte Gruppen
das Puffern bei einem pH-Wert, der 1–2 Einheiten höher liegt
als der pKa-Wert der primären
und sekundären
Amine des Enzyms. Jedoch ermöglicht
die Verwendung von Cyanurchlorid als Aktivator die Verwendung viel
niedrigerer pH-Puffer (ein optimaler Kopplungs-pH-Wert ist 4–6). Ein
anderes Verfahren zur Kopplung von Glycoproteinen wie Batroxobin
an einen inerten Träger
ist über
ihre Kohlenhydrateinheiten. Dies schließt zuerst die Oxidation der
Zuckergruppe zu -CHO-Gruppen, gefolgt von dem direkten Koppeln bei
einem sauren pH-Wert an eine Aminogruppe wie ein Hydrazid. Ein breiter
Bereich von Kopplungspuffern kann verwendet werden. Siehe zum Beispiel
Tabelle 2.
-
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Nach der Aktivierung wird der Träger mehr
aktive Stellen besitzen, als für
die Enzymkopplung erforderlich sind. Diese Stellen können, wenn
sie nicht deaktiviert sind, kontaminierende Proteine kovalent binden, die
die biologische Funktion des immobilisierten Enzyms beeinträchtigen
könnten.
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Überschüssige Gruppen
können
durch kovalentes Koppeln kleiner, nicht störender Amine wie Ethanolamin
deaktiviert werden.
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Wenn Hydrazid- oder Amino-aktivierte
Träger
verwendet werden, kann das Blockieren der restlichen reaktiven Gruppen,
das auf die Enzymkopplung folgt, durch die Verwendung von Essigsäureanhydrid
erreicht werden.
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In Abhängigkeit von dem Immobilisierungsverfahren
und von dem Träger
erfolgt die Enzyminaktivierung während
des Immobilisierungsverfahrens. Wird ein Silica-Träger mit
der am meisten gewünschten
Aktivierungschemie verwendet (z. B. Cyanbromid), gehen bis zu 80-90% der Enzymaktivität verloren.
Jedoch führt die
Verwendung von Agarose als Träger
mit der Cyanurchloridaktivierung zu geringeren Verlusten der Enzymaktivität.
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Um die Wirksamkeit des immobilisierten
Enzyms auf dem Träger
zu charakterisieren, können
zwei Verfahren verwendet werden, um die Menge des aktiven Enzyms,
das auf dem Träger immobilisiert
ist, einzuschätzen;
der Clot Time Assay – Clauss
A., Acta Haematol., 17: 237 (1957) und der S2238 Test – Siehe
Axelsson G. et al., Thromb. Haemost., 36: 517 (1976).
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Um das Auswaschen des Enzyms vom
Träger
zu beurteilen, kann der folgende Test verwendet werden. Das Auswaschen
kann durch radioaktives Markieren des thrombinähnlichen Enzyms, z. B. I125 Batroxobin, getestet werden. Jedoch ist
es erforderlich, jeglichen nichtgebundenen radioaktiven Marker vor
der Durchführung
des Auswaschungstests zu entfernen. Dies kann erreicht werden durch
aufeinander folgendes Waschen des Trägers mit: 50 ml 50 mM Natriumacetat
pH 5,5, 100 ml 50 mM Glycin/1 M Natriumchlorid pH 3,0, 100 ml 50
mM Natriumcarbonat/1 M Natriumchlorid pH 10,0, 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1
M Natriumchlorid pH 7,0, 100 ml Wasser und 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1
M Natriumchlorid pH 7,0. Nach einem derartigen Waschvorgang war
kein nachweisbarer radioaktiver Marker in den Waschflüssigkeiten,
wobei >50% des anfänglich radioaktiv
markierten Enzyms an den Träger
gekoppelt waren.
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(a) Erforderliche Menge
des Enzyms
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Die erforderliche Menge Enzym für die Behandlung
von 30–70
ml Plasma (erhalten aus 60– 150
ml Vollblut) beträgt
30 bis 200 Einheiten nach etwa 10–15 Minuten Mischen.
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Wenn Agarose als Trägermatrix
verwendet wird, führen
30–200
U von Batroxobin in etwa 7– 20
Minuten zur Bildung des nichtvernetzten Fibrins. Dieses System verwendet
die Hydrazid-Aktivierung
und 0,25 g–1,0 g
trockene Agarose. In diesem Fall ist kein Blockieren der verbleibenden
aktiven Gruppen erforderlich.
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(b) Umsetzung des immobilisierten
Enzyms mit Plasma-Fibrinogen
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Im Allgemeinen wird die Umsetzung
des immobilisierten Enzyms mit dem Fibrinogen im Plasma wie folgt
durchgeführt:
Ungefähr
30–70
ml Plasma werden zu einer bekannten Menge eines getrockneten Trägers zugegeben,
der das immobilisierte thrombinähnliche
Enzym enthält.
Die Suspension wird sanft für
etwa 7–20 Minuten
gemischt (Rotation auf einem Spiralmischer oder Mischen von Hand).
Während
dieser Zeit wird das Fibrinogen im Plasma durch das immobilisierte
Enzym gespalten, um das Fibrinopeptid A und/oder das Fibrinopeptid
B freizusetzen, was zur Bildung eines über Wasserstoffbrücken verbundenen
Fibrin I-Polymers, eines über
Wasserstoffbrücken
verbundenen des BB Fibrin-Polymers oder eines über Wasserstoffbrücken verbundenen
Fibrin II-Polymers führt,
wobei jedes Polymer mit dem immobilisierten Enzym assoziiert ist.
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Wie vorstehend beschrieben, liegt
das über
Wasserstoffbrücken
verbundene Fibrinpolymer in Form eines Gels vor und kann zum Beispiel
durch Zentrifugation (3000 g für
10 Minuten) oder Filtration (durch einen 1–50 Mikron Membranfilter) geerntet
werden.
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Dieses Ernten trennt das über Wasserstoffbrücken verbundene
Fibrinpolymer vom Serum und konzentriert dadurch das Polymer.
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Es sollte beachtet werden, dass,
wenn ein thrombinähnliches
Enzym im Plasma verwendet wird, was die Aktivierung des Faktors
XIII zur Folge hat, es dann bevorzugt ist, dass die Plasmazusammensetzung
zum Zeitpunkt der Anwendung des thrombinähnlichen Enzyms modifiziert
wird, um das nichtvernetzte Fibrin, z. B. nichtvernetztes Fibrin
I oder II, daran zu hindern, vernetztes Fibrin, z. B. vernetztes
Fibrin I oder II, zu bilden. Natürlich
mag es nicht notwendig zu sein, die Plasmazusammensetzung zu modifizieren,
wenn die Zusammensetzung unmittelbar, nachdem das Fibrinogen zu
nichtvernetztem Fibrin umgewandelt wurde, als ein Fibrindichtungsmittel
verwendet wird.
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Die Plasmazusammensetzung kann durch
jede bekannte oder zu entwickelnde Technik modifiziert werden, um
das Vernetzen des nichtvernetzten Fibrins zu verhindern. Dies kann
durch Blockieren des endogenen Thrombins, das den Faktor XIII aktivieren
kann, z. B. durch Hirudin- oder Thrombininhibitoren, oder durch
Blockieren der Wirkung des aktivierten Faktors XIII, z. B. mittels
Schwermetallen (Hg), Thiomerosal oder inhibitorische Antikörper, durchgeführt werden.
Das Vernetzen von Fibrin I oder II erfordert die Anwesenheit von
Calciumionen. Infolgedessen kann das Vernetzen von Fibrin I oder
II inhibiert werden, wenn das Calcium aus der Plasmazusammensetzung
entfernt wird. Siehe Carr et al., J. Biochem., 239: 513 (1986);
Kaminski et al., J. Biol. Chem., 258: 10530 (1983) und Kanaide et
al., 13: 229 (1982). Calciumchelatoren können der Zusammensetzung zugegeben
werden, um das Vernetzen des Fibrins I oder II zu verhindern. Derartige
Chelatoren binden an das Calcium, wodurch sie das Vernetzen verhindern.
Jeder Calciumchelator kann verwendet werden. Nicht einschränkende Beispiele
von Calciumchelatoren schließen
Zitronensäure,
Zuckersäure,
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Nitrilotriessigsäure
(NTA), Hydroxyethylendiamintriessigsäure (HEEDTA), Ethylendiamindi-[o-hydroxyphenylessigsäure] (EDDHA),
Ethylenglykol-bis-(2-aminoethylether)tetraessigsäure (EGTA), Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA),
1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure
(DCTA), N,N-Bishydroxyethylglycin,
4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure (HEPES) und N-Hydroxyethyliminodiessigsäure (HIMDA)
und Salze davon ein, wobei die Salze der Zitronensäure bevorzugt
sind.
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Jede Zellkultur, die Fibrinogen absondert,
kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Das Fibrinogen
in der Zellkultur kann in ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes
Fibrin mit den gleichen Techniken, wie den vorstehend hinsichtlich
des Plasmas beschriebenen, umgewandelt werden. Jedoch ist es bevorzugt, dass
vor der Umwandlung die Zelltrümmer
entfernt werden.
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Das Verfahren kann durchgeführt werden
wie folgt: HEPG2-Zellen werden aufgezogen und versorgt wie in den
Standardschriften zu Zellkulturen von Säugern beschrieben. Siehe auch
Liu et al., Cytotechnology, 5: 129–139 (1991). Die Zellen werden
in Kolben mit einem Splitverhältnis
von 1 : 4 bis 1 : 8 in minimal-essentiellem Medium, das 10% Kälberserum
enthält
und mit 5% CO2 gepuffert ist, angesetzt.
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Nach 24–36 Stunden Wachstum bei 37°C wird das
Medium entfernt und durch ein serumfreies Medium ersetzt, das einen
geeigneten Proteaseinhibitor und 2 IU/ml Heparin enthält. Die
Kultur wird für
weitere 24 h-Zeiträume
mit drei aufeinander folgenden Wechseln des serumfreien Mediums
fortgesetzt.
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Das konditionierte Medium wird bei
3000 g für
10 Minuten zentrifugiert, um alle Zelltrümmer zu entfernen, und der
geklärte Überstand,
der Fibrinogen enthält,
wird dann sanft mit einem thrombinähnlichen Enzym für 4–5 Stunden
vermischt. Bevorzugt ist das thrombinähnliche Enzym immobilisiert.
Ein Verhältnis
von etwa 1,0 ml bis etwa 50 ml erstarrtes Volumen Agarose-thrombinähnliches
Enzym pro 500 ml Medium ist geeignet. Wie vorstehend beschrieben
können
andere Träger
als Agarose verwendet werden. Das so erhaltene Fibrinmonomer polymerisiert
spontan und ist um den immobilen Träger gewickelt.
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Der Überstand, der nun kein Fibrinogen
enthält,
wird von dem Träger/Fibringel
dekantiert, das dann nacheinander mit vier Wechseln von NaCl, 0,15
M, in einem Verhältnis
von etwa 10 ml bis etwa 100 ml pro 1,0 ml ursprünglichem erstarrten Volumen
des Trägers
gewaschen wird. Das gewaschene Gel wird dann semidehydratisiert
unter Verwendung eines gesinterten Glastrichters unter Vakuum.
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Die Verwendung von Zellkulturen,
die Fibrinogen absondern, ist besonders bevorzugt, wenn eine Fibrinmonomer
umfassende Zusammensetzung verwendet wird. Dies ist so, weil man
annimmt, dass eine derartige Zusammensetzung verwendet werden kann,
um ein Fibrinpolymer zu erzeugen, das als Fibrindichtungsmittel
nützlich
ist, ungeachtet dessen, ob das Fibrinpolymer sich schließlich vernetzt.
Deshalb, weil eine derartige Zellkultur keinen Faktor XIII enthält, der
für das
Vernetzen wesentlich ist, muss kein exogener Faktor XIII zugegeben
werden, um ein wirksames Fibrindichtungsmittel herzustellen.
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Die nichtvernetztes Fibrin enthaltende
Zusammensetzung kann auch aus rekombinantem Fibrinogen hergestellt
werden. Erst kürzlich
wurde Fibrinogen durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt. Siehe S. Roy
et al., The Journal of Biological Chemistry, 266: 4758– 4763 (1991),
dessen Inhalte hier durch Bezugnahme aufgenommen sind. Roy et al.
scheinen die erste Gruppe zu sein, die alle drei Ketten des Fibrinogens
exprimiert und lehrt, das COS-Zellen die Ketten in einer Form exprimieren,
zusammenbauen und absondern, die fähig ist, ein Thrombin-induziertes
Koagulum zu bilden. Die so erhaltene Fibrinogenzusammensetzung kann dann
verwendet werden, um die ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes
Fibrin umfassende Zusammensetzung durch die gleichen Techniken herzustellen,
wie hier hinsichtlich der Zellkulturen, die Fibrinogen absondern,
vorstehend beschrieben. Jedoch ist es erforderlich, dass vor der
Bildung der ein Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung die Zelltrümmer
durch die gleichen Techniken entfernt werden, wie vorstehend hinsichtlich
der Zellkulturen beschrieben. Die Zelltrümmer können durch Zentrifugation oder
Filtration entfernt werden.
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Die Verwendung von rekombinantem
Fibrinogen ist besonders bevorzugt, wenn eine ein Fibrinmonomer
umfassende Zusammensetzung verwendet wird. Dies ist so, weil man
annimmt, dass eine derartige Zusammensetzung verwendet werden kann,
um ein Fibrinpolymer zu bilden, das als Fibrindichtungsmittel nützlich ist,
ungeachtet dessen, ob das Fibrinpolymer schließlich vernetzt. Da die rekombinante
Fibrinogen-Zellkultur keinen Faktor XIII enthält, der für das Vernetzen wesentlich
ist, braucht kein exogener Faktor XIII zugegeben werden, um ein
wirksames Fibrindichtungsmittel herzustellen.
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Die Umwandlung des Fibrinogens in
nichtvernetztes Fibrin durch zum Beispiel ein thrombinähnliches Enzym
hat die Bildung von Fibrin in Form eines über Wasserstoffbrücken verbundenen
Fibrinpolymers zu Folge. Jedoch ist es, wie vorstehend diskutiert,
bevorzugt und es ist wesentlich für die ein Fibrinmonomer umfassende
Zusammensetzung, dass die nichtvernetztes Fibrin umfassende Zusammensetzung
in oligomerer oder monomerer Form vorliegt. Dies kann durch Solubilisierung
der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung durchgeführt werden.
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Die Solubilisierung ist besonders
bevorzugt, wenn das nichtvernetzte Fibrin mittels eines thrombinähnlichen
Enzyms, das auf einem Träger
immobilisiert ist, gebildet wird. Dies ist durch die Tatsache bedingt,
dass die Verwendung eines thrombinähnlichen Enzyms, das auf einem
Träger
immobilisiert ist, im Allgemeinen zu einem nichtvernetzten, über Wasserstoffbrücken verbundenen
Fibrinpolymer führt,
das mit dem immobilisierten Enzym assoziiert ist. Deshalb erlaubt
es die Solubilisierung, da es bevorzugt ist, dass der Träger in der
so erhaltenen Zusammensetzung nicht enthalten ist, auch den Träger aus
der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung zu entfernen,
zusammen mit dem immobilisierten Enzym.
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Die Solubilisierung kann durch jede
bekannte oder zu entwickelnde Technik durchgeführt werden, die zu einem Fibrinmonomer
führt.
Die Solubilisierung kann durch Inkontaktbringen der nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzung mit einer geeigneten sauren Pufferlösung, bevorzugt
einem sauren Puffer, der einen pH-Wert von weniger als 5 und bevorzugt
von etwa 1 bis etwa 5 aufweist, durchgeführt werden. Nichteinschränkende Beispiele
geeigneter saurer Pufferlösungen
schließen
Essigsäure,
Bernsteinsäure,
Glucuronsäure,
Cysteinsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Glutaminsäure,
Ameisensäure,
Asparaginsäure,
Adipinsäure und
Salze davon ein, und wobei Bernsteinsäure, Asparaginsäure, Adipinsäure und
Salze der Essigsäure
bevorzugt sind und Natriumacetat am meisten bevorzugt ist. Es ist
beobachtet worden, dass die bevorzugten sauren Puffer viel effizienter
als die anderen sauren Puffer, die getestet wurden, funktionierten.
-
Die bevorzugte Konzentration der
sauren Puffer ist etwa 0,02 M bis etwa 1 M und am meisten bevorzugt
von etwa 0,1 M bis etwa 0,3 M. Eine derartige bevorzugte Konzentration
macht die Ionenstärke
der Zusammensetzung biologisch verträglicher.
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Es ist bevorzugt, das kleinstmögliche Volumen
des sauren Puffers zu verwenden, das das nichtvernetzte Fibrin gerade
noch solubilisiert, um eine Fibrinmonomer umfassende wässrige Lösung zu
erzeugen. Dies ergibt eine Fibrinmonomer umfassende wässrige Lösung, die
an Fibrinmonomer hoch konzentriert ist. Im Allgemeinen sind etwa
1 ml bis etwa 4 ml des sauren Puffers pro etwa 1 ml der nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzung erforderlich.
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Der saure Puffer wird mit dem nichtvernetzten
Fibrin gemischt und dann für
etwa 1 bis 2 Minuten energisch geschüttelt, um sicherzustellen,
dass die Solubilisierung vollständig
ist.
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Die Solubilisierung kann auch bei
einem neutralen pH-Wert mittels eines chaotropen Mittels durchgeführt werden.
Geeignete chaotrope Mittel schließen Harnstoff, Natriumbromid,
Guanidin Hydrochlorid, KCNS, Kaliumiodid und Kaliumbromid ein. Die
bevorzugte Konzentration des chaotropen Mittels ist von etwa 0,2
bis etwa 6,0 molar und am stärksten
bevorzugt von etwa 3,5 bis etwa 5,0 molar.
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Wie bei dem sauren Puffer ist es
bevorzugt, die kleinstmögliche
Menge des chaotropen Mittels zu verwenden, die das nichtvernetzte
Fibrin noch solubilisiert. Im Allgemeinen sind etwa 1,0 ml bis etwa
1,5 ml des chaotropen Mittels pro etwa 1 ml der nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzung erforderlich.
-
Das chaotrope Mittel wird mit der
Zusammensetzung gemischt und dann für etwa 1 bis 2 Minuten energisch
geschüttelt,
um sicherzustellen, dass die Solubilisierung vollständig ist.
-
Dementsprechend führt die Solubilisierung zu
einer Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung und insbesondere
zu einer wässrigen,
Fibrinmonomer umfassenden Lösung.
Es ist bevorzugt, dass die Fibrinmonomerkonzentration in der wässrigen
Lösung
bei nicht weniger als etwa 10 mg/ml, stärker bevorzugt bei etwa 20
mg/ml bis etwa 200 mg/ml, noch stärker bevorzugt bei etwa 20
mg/ml bis etwa 100 mg/ml und am meisten bevorzugt bei etwa 25 mg/ml
bis etwa 50 mg/ml liegt.
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Wenn ein auf einem Träger immobilisiertes
thrombinähnliches
Enzym verwendet wird, was dazu führt, dass
das Enzym in der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
vorhanden ist, kann das immobilisierte Enzym nach der Solubilisierung
aus der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung entfernt werden.
Dies kann zum Beispiel mittels Filtration durch jeden geeigneten
Filter, der das Enzym abtrennen kann, durchgeführt werden. Geeignete Filter
schließen
einen gesinterten Polypropylenfilter mit 20 Mikron Porengröße von Porex,
Inc., einen Teflonfilter mit 20–70
Mikron Porengröße von Fluorotechniques,
Inc. oder einen Nylon 66-Filter mit 22–46 Mikron Porengröße von Costar,
Inc. ein.
-
Ein alternatives Verfahren, um sicherzustellen,
dass kein thrombinähnliches
Enzym, z. B. Batroxobin, in der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung
vorhanden ist, ist, ein lösliches
thrombinähnliches
Enzym in dem System zu verwenden, und das Enzym nach der Solubilisierung
des über
Wasserstoffbrücken
verbundenen Fibrinpolymers zu entfernen. Das Entfernen des Enzyms
kann durch Verwendung einer Affinitätsmatrix, z. B. einen an einen
inerten Träger
gebundenen Liganden, der eine spezifische Affinität für das thrombinähnliche
Enzym aufweist, oder durch einen Innenaustausch- oder einen hydrophoben
Interaktionsträger oder
am meisten wirksam unter Verwendung eines Avidin-Biotin-Systems
erreicht werden. Die Avidin-Biotin-Interaktion zeigt eine der stärksten Bindungskonstanten
für nicht
kovalente Bindungen (KDIS = 10–15 M),
die in der Natur beobachtet wurden. Siehe E. A. Bayer und Wilchek,
Methods of Biochemical Analysis, 26: 1 (1980).
-
In diesem Verfahren ist Biotin kovalent
an zum Beispiel Batroxobin gebunden, und das Biotin-Batroxobin-Konjugat
(welches löslich
ist) wird direkt mit Plasma umgesetzt, d. h. 10 BU plus 50 ml Plasma
werden bei 37°C
für 10
Minuten umgesetzt. Das so hergestellte Fibrin I-Polymer wird durch
Zentrifugation oder Filtration geerntet und in etwa 4 ml 0,2 M Natriumacetat
pH 4,0, das 30 mM Calciumchlorid enthält, resolubilisiert. Der Fibrin
I-Lösung
wird ein molarer Überschuss
des an einen inerten Träger
wie Agarose gekoppelten Avidins zugegeben. Der Agarose : Avidin
: Biotip-Batroxobin-Komplex wird dann von dem Fibrin I durch Zentrifugation oder
Filtration abgetrennt, was zu einer Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung
führt,
die im Wesentlichen frei von Batroxobin ist, die wie nachstehend
beschrieben repolymerisiert werden kann, um ein Fibrindichtungsmittel
zu erzeugen.
-
Dementsprechend ist die Fibrinmonomer
umfassende Zusammensetzung in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung im wesentlichen frei von dem thrombinähnlichen Enzym. Im wesentlichen
frei bedeutet jedoch entweder, dass das gesamte thrombinähnliche
Enzym entfernt wurde oder dass einiges an thrombinähnliches
Enzym in der Zusammensetzung in Mengen verbleibt, die nicht ausreichen,
um eine unerwünschte
pharmakologische Wirkung bereitzustellen. Deshalb können Zusammensetzungen
dieser Endung, von denen gewünscht
wird, dass sie „im
wesentlichen frei" sind,
thrombinähnliches
Enzym in einer Menge zwischen etwa Null und 10 Prozent des ursprünglichen
Enzyms und bevorzugt zwischen etwa Null und 2 Prozent des thrombinähnlichen
Enzyms, das verwendet wurde, um die Fibrinmonomer-Zusammensetzung herzustellen,
enthalten.
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Obwohl diese Ausführungsformen Zusammensetzungen
beschreiben, in denen das thrombinähnliche Enzym nach der gewünschten
Umwandlung in lösliches
Fibrin entfernt wurde, werden Zusammensetzungen, die das meiste
oder das gesamte thrombinähnliche
Enzym beibehalten ebenfalls für
nützlich
gehalten und sind als solche ein Teil der vorliegenden Erfindung.
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Die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung
ist nun gebrauchsfertig als eine Komponente des Fibrindichtungsmittels.
Es ist beobachtet worden, dass, wenn eine derartige Zusammensetzung
aus Vollblut hergestellt wird, etwa 60% bis etwa 90% des ursprünglichen
Fibrinogens in der Zusammensetzung vorhanden sind, jedoch selbstverständlich in
der Form des Fibrinmonomers.
-
Die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung
kann sofort, nachdem sie zubereitet wurde, verwendet werden. Tatsächlich ist
es besonders bevorzugt, eine derartige Zusammensetzung sofort nach
ihrer Zubereitung zu verwenden, wenn die Zusammensetzung autolog
ist. Wenn die Zusammensetzung nicht sofort nach ihrer Zubereitung
verwendet wird, kann die Zusammensetzung gelagert werden. Die Lagerung
der Zusammensetzung erfordert, dass die Zusammensetzung konserviert
wird, zum Beispiel durch Einfrieren oder Lyophilisieren der Zusammensetzung
oder indem man die Zusammensetzung bei 4°C hält. Es wird angenommen, dass
die Zusammensetzung in gefrorener oder lyophilisierter Form über einen
Zeitraum von Monaten stabil bleibt. Wenn die Zusammensetzung bei
4°C gehalten
wird, wird angenommen, dass die Zusammensetzung für mindestens
einen Zeitraum von Tagen stabil bleibt.
-
Wenn die Zusammensetzung gefroren
ist, muss die Zusammensetzung zum Zeitpunkt der Anwendung aufgetaut
sein. Wenn die Zusammensetzung lyophilisiert ist, ist es zum Zeitpunkt
der Anwendung bevorzugt, dass die Zusammensetzung durch die Zugabe
des gleichen sauren Puffers, der in dem Solubilisierungsschritt
verwendet wurde, wenn diese Säure
flüchtig
war, z. B. Essigsäure,
wieder hergestellt wird oder, wenn ein chaotropes Mittel verwendet
wurde, durch die Zugabe von destilliertem Wasser. Wie bei dem Solubilisierungsschritt
sollte zur Wiederherstellung die kleinste Menge der sauren Pufferlösung oder
des destillierten Wassers, die noch dazu führt, dass das Fibrinmonomer
löslich
ist, verwendet werden. Tatsächlich
kann das Wiederherstellen einer lyophilisierten, Fibrinmonomer umfassenden
Zusammensetzung zu einer wässrigen, Fibrinmonomer
umfassenden Lösung
führen,
wobei die Monomerkonzentration bei bis zu 200 mg/ml liegt. Vor der
Lyophilisation kann ein Füllstoff,
z. B. Mannit oder Lactose, der Zusammensetzung zugegeben werden.
In einer anderen Ausführungsform
kann die lyophilisierte Zusammensetzung in lyophilisierter Form
verwendet werden. Ein derartige Form ist besonders bevorzugt, wenn
gewünscht
ist, Hilfsstoffe, z. B. Antibiotika, der Zusammensetzung zuzugeben.
-
Die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung
kann eigentlich in jeder Form, zum Beispiel als Lösung, Suspension,
Emulsion oder als Feststoff vorliegen, wobei eine Lösung bevorzugt
ist. Deshalb kann eine derartige Zusammensetzung zum Beispiel eine
Flüssigkeit,
ein Gel, eine Paste oder eine Salbe sein. Die Zusammensetzung kann
selbstverständlich
auch in Form eines „Granulats" vorliegen, zum Beispiel
ein lyophilisiertes Fibrinmonomer, das behandelt werden kann, aber
nicht muss, um eine Lösung,
Emulsion oder Suspension unmittelbar vor der Anwendung zu erzeugen.
-
Jedes geeignete Lösungsmittel kann verwendet
werden, um die Lösung
zu bilden, jedoch ist es selbstverständlich bevorzugt, dass das
Lösungsmittel
nicht toxisch ist. Nicht einschränkende
Beispiele von Lösungsmitteln
schließen
Wasser, Ethylalkohol, Glycerin und Propylenglycol ein, wobei Wasser
bevorzugt ist.
-
Ein Beispiel für eine Suspension ist, dass
die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung mit organischen Lösungsmitteln,
z. B. Ethanol, auf eine Ethanolendkonzentration von 3,0 M im Überschuss
gemischt und geschüttelt
werden kann. Das Fibrinmonomer wird ausfallen und kann durch Zentrifugieren
wiedergewonnen werden. Die Ausfällung
sollte mit einer organischen Phase gewaschen werden, um die in dem
Solubilisierungsschritt verwendete wässrige Lösung zu entfernen. Eine Ethanolsuspension
des monomeren Fibrins kann dann direkt auf einen Verband oder einen
anderen Träger
oder sogar direkt an der Wundstelle aufgebracht werden. Die organische
Phase lässt
man verdunsten. Im Fall eines Verbandes oder eines anderen Trägers kann
die Suspension durch Inkontaktbringen mit der Stelle der Anwendung
oder einigen anderen Mitteln rehydratisiert werden, und man lässt das
Fibrin polymerisieren.
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In einer anderen Ausführungsform
kann eine organische Suspension von Fibrinmonomer, das in einer hoch
flüchtigen
Phase, z. B. Diethylether, zubereitet wurde, zerstäubt und
als eine Spraysuspension an die gewünschte Stelle abgegeben werden.
Es ist bevorzugt, dass die flüchtige
Phase nicht entflammbar ist. Es ist möglich, dass eine organische
Fibrinmonomer-Suspension
in das Ohr, die Nase, den Hals oder die Lungen durch ein Spray oder
Einatmen abgegeben werden kann oder an eine blutende ösophageale
oder gastrische Läsion
durch Injektion abgegeben wird.
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Das Fibrindichtungsmittel zur Verwendung
innerhalb der Erfindung wird angewandt durch Inkontaktbringen der
gewünschten
Stelle mit der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung und Umwandeln des Fibrinmonomers in Fibrinpolymer
oder nichtvernetztes Fibrin zu vernetztem Fibrin gleichzeitig mit
dem Schritt des Inkontaktbringens, wodurch das Fibrinkoagulum erzeugt
wird.
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Zum Zweck der vorliegenden Erfindung
ist „die
gewünschte
Stelle" der Ort,
wo gewünscht
wird, dass ein Fibrinkoagulum erzeugt wird. Was oder wo die gewünschte Stelle
ist, hängt
von der Verwendung des Fibrindichtungsmittels in der vorliegenden
Erfindung ab. Es sollte auch beachtet werden, dass man annimmt,
dass das Fibrindichtungsmittel nicht nur am Menschen, sondern auch
an anderen Säugern
angewendet werden kann. Es ist auch bevorzugt, aber nicht wesentlich,
dass, wenn die Quelle des Fibrindichtungsmittels Blut ist, das Blut
dann von der gleichen Spezies stammt, an der das Fibrindichtungsmittel
angewendet werden wird.
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Das Fibrindichtungsmittel kann für jede bekannte
oder noch zu entwickelnde Verwendung eines Fibrindichtungsmittels
verwendet werden. Die Verfahren, Kits oder das Fibrindichtungsmittel
der vorliegenden Erfindung können
zum Verbinden von Geweben oder Organen, zur Blutungsstillung, zur
Wundheilung, zum Verschließen
einer chirurgischen Wunde verwendet werden, die Verwendung in der
Gefäßchirurgie
schließt
das Bereitstellen der Hämostase
für das
Bluten aus Nahtlöchern
einer distalen koronaren Arterien-Anastomose, aus linksventrikulären Nahtlinien,
aus den Stellen einer Aortotomie oder Punktion, bei einer diffusen
epimyokardialen Blutung, gesehen in wiederholten Operationen, und
für das
Durchsickern aus venösen
Blutungsstellen, z. B. bei atrialen, kavalen oder rechtsventrikulären Positionen,
ein.
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Die vorliegende Erfindung ist auch
nützlich
zum Verschließen
von Arterientransplantaten aus Dacron vor dem Transplantieren, zum
Verschließen
von Geweben außerhalb
des Körpers,
zum Herstellen von Fibrinflößen für Zellwachstum,
zur Blutungsstillung der beschädigten
Milz (wodurch das Organ gerettet wird), der Leber und anderer parenchymatöser Organe;
zum Verschließen
trachealer und bronchialer Anastomosen und Luftlecks oder Risswunden
der Lunge, zum Verschließen
von bronchialen Stümpfen,
bronchialen Fisteln und ösophagealen
Fisteln, zum naht- und narbenlosen Heilen („Reißverschluss"-Technik), und zur Embolisation von
intracerebralen AVM's,
Leber-AVM's in der
Gefäß-Radiologie,
bei Angiodysplasien des Dickdarms, ösophagealen Varizen, gastrointestinalen „pumping
bleeders" aufgrund
Ulcus pepticum etc.
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Der Gegenstand der Erfindung ist
weiter nützlich
zum Bereitstellen der Hämostase
bei Hornhauttransplantationen, Nasenbluten, nach Tonsillektomien,
Zahnextraktionen und anderen Anwendungen. Siehe G. F. Gestring und
R. Lermer, Vascular Surgery, 294–304, Sept./Okt. 1983. Das
Fibrindichtungsmittel der vorliegenden Erfindung ist auch besonders
geeignet für
Personen mit Gerinnungsdefekten.
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Die Dosierung der Fibrinmonomer umfassenden
Zusammensetzung oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
hängt von
der besonderen Verwendung des Fibrindichtungsmittels ab, jedoch sollte
die Dosierung eine wirksame Menge sein, damit die Zusammensetzung
ihre beabsichtigte Verwendung ausführen kann. Im Allgemeinen wird
von einer Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung, die eine wässrige Lösung ist,
angenommen, dass etwa 3 ml bis etwa 5 ml einer derartigen Zusammensetzung
ausreichend sind, um ein wirksames Fibrindichtungsmittel zu sein.
Jedoch kann in Abhängigkeit
von der Verwendung der Zusammensetzung die Dosierung im Bereich
von etwa 0,05 ml bis etwa 40 ml liegen. Auch sollte dann, wenn eine
nichtvernetztes Fibrin umfassende Zusammensetzung in Polymerform
verwendet wird oder die Zusammensetzung in fester Form vorliegt,
die Zusammensetzung die Menge des Fibrins enthalten, die in der wässrigen
Lösung
vorliegt.
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Zum Zweck der vorliegenden Erfindung
bedeutet die Umwandlung des Fibrinmonomers zu Fibrinpolymer oder
des nichtvernetzten Fibrins zu vernetztem Fibrin „gleichzeitig" mit dem Schritt
des Inkontaktbringens, dass der Umwandlungsschritt und der Schritt
des Inkontaktbringens innerhalb des Zeitraumes eines jeden Schritts
geschehen, um das Fibrinkoagulum an der gewünschten Stelle zu erzeugen.
Demgemäß kann gleichzeitig
bedeuten, dass nach dem Schritt des Inkontaktbringens das Fibrinmonomer
zu Fibrinpolymer oder das nichtvernetzte Fibrin zu vernetztem Fibrin
umgewandelt wird. Dies wird durchgeführt durch Inkontaktbringen
der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung,
nachdem die Zusammensetzung an der gewünschte Stelle aufgetragen wurde,
mit einer Zusammensetzung, die das Fibrinmonomer in Fibrinpolymer
oder das nichtvernetzte Fibrin zu vernetztem Fibrin umwandeln kann.
Der Umwandlungsschritt sollte im Allgemeinen innerhalb von etwa
0,5 Minuten nach dem Schritt des Inkontaktbringens erfolgen. Andernfalls
kann die Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassende Zusammensetzung,
insbesondere wenn das nichtvernetzte Fibrin ein Fibrinmonomer ist,
von der gewünschten
Stelle wegfließen.
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Gleichzeitig kann auch bedeuten,
dass der Schritt des Inkontaktbringens und der Umwandlungsschritt simultan
stattfinden. Dies wird durchgeführt
durch Inkontaktbringen der gewünschten
Stelle mit der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung zur gleichen Zeit, in der die Zusammensetzung mit
einer Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, die das Fibrinmonomer
zu Fibrinpolymer und das nichtvernetzte Fibrin zu vernetztem Fibrin
umwandeln kann.
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Schließlich und bevorzugt kann gleichzeitig
auch bedeuten, dass der Umwandlungsschritt vor dem Schritt des Inkontaktbringens
beginnt, wenn auch nicht soviel vor dem Schritt des Inkontaktbringens,
dass das gesamte Fibrinmonomer in Fibrinpolymer oder das gesamte
nichtvernetzte Fibrin in vernetztes Fibrin umgewandelt wurde. Andernfalls
wird vor dem Schritt des Inkontaktbringens das gesamte Fibrinmonomer
in Fibrinpolymer oder das gesamte nichtvernetzte Fibrin in vernetztes
Fibrin umgewandelt werden, was ein sehr schlechtes Fibrindichtungsmittel
zur Folge hat. Diese Ausführungsform
wird durch Mischen der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin
umfassenden Zusammensetzung mit einer Zusammensetzung, die das Fibrinmonomer
in Fibrinpolymer oder nichtvernetztes Fibrin in vernetztes Fibrin
umwandeln kann, vor dem Schritt des Inkontaktbringens durchgeführt. Da
es etwa 30 Sekunden dauert, bis der Umwandlungsschritt abgeschlossen ist,
sollte der Umwandlungsschritt nicht mehr als 30 Sekunden und bevorzugt
nicht mehr als 3 Sekunden vor dem Schritt des Inkontaktbringens
beginnen. Diese Ausführungsform
ist bevorzugt, weil sie sicherstellt, dass die maximale Menge der
Fibrnmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
an der gewünschten
Stelle verbleibt und außerdem
auch ein ausgezeichnetes Fibrinkoagulum bildet.
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Die Umwandlung des Fibrinmonomers
in Fibrinpolymer oder des nichtvernetzten Fibrins in vernetztes Fibrin
kann durch jede bekannte oder zu entwickelnde Technik durchgeführt werden.
Jedoch, wie der Umwandlungsschritt durchgeführt wird, hängt von der Quelle der Fibrinmonomer
oder nichtvernetztes Fibrin enthaltenden Zusammensetzung, z. B.
Vollblut oder rekombinantes Fibrinogen, der Form des Fibrinmonomers
oder des nichtvernetzten Fibrins, z. B. Fibrin I oder des BB Fibrin,
ab, und in einem geringeren Umfang davon, ob die gewünschte Stelle
Blut oder andere Körperflüssigkeiten
des Patienten zum Zeitpunkt der Verwendung des Fibrindichtungsmittels
enthalten wird.
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Auch wenn eine getrennte Zusammensetzung
wie ein alkalischer Puffer für
den Umwandlungsschritt verwendet wird (nachstehend diskutiert),
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Beispiel mit einer
doppelläufigen
Spritze durchgeführt
werden. Die doppelläufige
Spritze kann die Form eines Y aufweisen, wodurch sie das Mischen
der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung und
der für
den Umwandlungsschritt verwendeten Zusammensetzung gestattet, um
unmittelbar vor dem Schritt des Inkontaktbringens zu mischen. Auch
kann, eher noch als eine doppelläufige
Spritze in Y-Form,
eine doppelläufige
Spritze mit zwei Öffnungen
verwendet werden. Dies gestattet das simultane Inkontaktbringen
mit der gewünschten
Stelle und dass die Umwandlung in Fibrinpolymer oder vernetztes
Fibrin stattfindet. Die Zusammensetzungen der doppelläufigen Spritze
können
auch auf die gewünschte
Stelle gesprüht
werden. Siehe H. B. Kram et al., The American Surgeon, 57: 381 (1991).
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Wenn die Quelle der Fibrinmonomer
oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung Blut ist,
wird wie vorstehend diskutiert angenommen, dass die Zusammensetzung
genug Prothrombin, Faktor XIII und andere notwendige Substanzen,
z. B. Aktivatoren des Prothrombins, zurückbehält, um das Fibrinmonomer oder
nichtvernetztes Fibrinpolymer in vernetztes Fibrin umzuwandeln.
Wenn das nichtvernetzte Fibrin ein Fibrinpolymer ist, d. h. das
nichtvernetzte Fibrin wurde nicht solubilisiert, kann das nichtvernetzte
Fibrin in vernetztes Fibrin durch die Aktivierung des Prothrombins
und des Faktors XIII einer derartigen Zusammensetzung umgewandelt
werden, um vernetztes Fibrin zu bilden. Diese Aktivierung kann durch
Inkontaktbringen der Zusammensetzung mit einer Calciumionenquelle
durchgeführt
werden. Nicht einschränkende
Quellen von Calciumionen schließen
Calciumchlorid, bevorzugt in einer Konzentration von 30 mM, ein.
In einer anderen Ausführungsform
und weniger bevorzugt können
die Calciumionen durch das Blut an der gewünschten Stelle bereitgestellt
werden.
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Wie das Fibrinmonomer in vernetztes
Fibrin umgewandelt wird, wenn nichtvernetztes Fibrin solubilisiert
wurde, d. h. ein Fibrinmonomer ist, ist abhängig davon, wie die Solubilisierung
durchgeführt
wurde. Wenn das nichtvernetzte Fibrin durch einen sauren Puffer
solubilisiert wurde, kann das vernetzte Fibrin durch Anheben des
pH-Wertes der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung erzeugt
werden, derart, dass das Fibrinmonomer polymerisieren kann. Dies
kann durch Inkontaktbringen der Zusammensetzung mit jedem geeigneten
alkalischen Puffer durchgeführt
werden. Nicht einschränkende
Beispiele für
geeignete alkalische Puffer schließen HEPES, Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bicarbonatpuffer wie Natriumbicarbonat
und Kaliumbicarbonat, Trimetallsalze der Zitronensäure, Salze
der Essigsäure
und Salze der Schwefelsäure
ein. Bevorzugte alkalische Puffer schließen ein: 0,5– 0,75 M
Natriumcarbonat/-bicarbonat pH 10–10,5, 0,5–0,75 M Natriumbicarbonat/NaOH
pH 10,0, 1,5 M Glycin/NaOH pH 10,0, 0,5–1,0 M Bishydroxyethylaminoethansulfonsäure (BES)
pH 7,5, 1 M Hydroxyethylpiperazinpropansulfonsäure (EPPS) pH 8,5, 0,5 M Tricin
pH 8,5, 1 M Morpholinopropansulfonsäure (MOPS) pH 8,0, 1 M Trishydroxymethylaminoethansulfonsäure (TES) pH
8,0 und 0,5 M Cyclohexylaminoethansulfonsäure (CHES) pH 10,0; wobei 0,5–0,75 M
Natriumcarbonat/-bicarbonat pH 10–10,5, 0,5–1,0 M Bishydroxyethylaminoethansulfonsäure (BES)
pH 7,5, 1 M Hydroxyethylpiperazinpropansulfonsäure (EPPS) pH 8,5 und 1 M Trishydroxymethylaminoethansulfonsäure (TES)
pH 8,0 am meisten bevorzugt sind.
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Die Menge des verwendeten alkalischen
Puffers sollte ausreichend sein, um das nichtvernetzte Fibrin zu
polymerisieren. Es ist bevorzugt, dass etwa 10 Teile bis etwa 1
Teil der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung mit etwa 1 Teil
des alkalischen Puffers gemischt wird. Es ist noch stärker bevorzugt,
dass das Verhältnis
bei etwa 9 : 1 liegt. Es sollte beachtet werden, dass das bevorzugte
Verhältnis
von der Wahl des Puffers und der gewünschten „Stärke" des Fibrinpolymers abhängt. Natürlich ist
die gewünschte
Stärke
des Fibrinmonomers abhängig
von der letztendlichen Verwendung des Fibrindichtungsmittels.
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Wenn die Solubilisierung mit einem
chaotropen Mittel durchgeführt
wurde, dann kann das Fibrinmonomer durch Verdünnen der Fibrinmonomer umfassenden
Zusammensetzung, zum Beispiel mit destilliertem Wasser, in vernetztes
Fibrin umgewandelt werden. Das Verdünnen sollte derart durchgeführt werden,
dass die minimale Menge des Verdünnungsmittels
verwendet wird. Die so erhaltene Konzentration des chaotropen Mittels
nach dem Verdünnen
sollte im Allgemeinen etwa 0,5 bis etwa 0,1 molar betragen.
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Zusätzlich zum Anheben des pH-Wertes
oder zum Verdünnen
des chaotropen Mittels der Fibrinmonomerumfassenden Zusammensetzung
ist es bevorzugt, dass das Prothrombin und der Faktor XIII einer
derartigen Zusammensetzung aktiviert werden, um vernetztes Fibrin
zu bilden. Eine derartige Aktivierung kann durch das Inkontaktbringen
der Zusammensetzung mit einer Calciumionenquelle durchgeführt werden.
Die Quelle der Calciumionen kann Teil des alkalischen Puffers oder
Teil des sauren Puffers sein, der in dem Solubilisierungsschritt
verwendet wird. Nicht einschränkende
Quellen von Calciumionen schließen
Calciumchlorid, bevorzugt in einer Konzentration von 30 mM, ein.
In einer anderen Ausführungsform
und weniger bevorzugt kann die Calciumionenquelle von dem Blut an
der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden.
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Es sollte beachtet werden, dass,
wenn der alkalische Puffer ein Carbonat/Bicarbonatpuffer ist, die
Calciumionenquelle zu dem sauren Puffer während des Solubilisierungsschrittes
zugegeben werden muss. Dies entspricht der Tatsache, dass das Calciumchlorid
in dem Carbonat/Bicarbonatpuffer nicht löslich ist. Es ist bevorzugt,
dass die Konzentration der Calciumionen in der sauren Pufferlösung etwa
5 millimolar bis etwa 150 millimolar und stärker bevorzugt etwa 5 mM bis
etwa 50 mM beträgt.
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Es wird angenommen, dass das so erhaltene
Fibrinkoagulum vernetztes Fibrin II sein wird, ungeachtet dessen,
welche Form des nichtvernetzten Fibrins, d. h. Fibrinmonomer oder
Fibrinpolymer, vorhanden ist. Jedoch wird dann angenommen, dass,
wenn die Form des nichtvernetzten Fibrins des BB Fibrin ist, zusätzlich eine
Quelle von zusätzlichem
Thrombin erforderlich sein kann, um des BB Fibrin in vernetztes
Fibrin umzuwandeln. Eine derartige Quelle des Thrombins kann zum
Beispiel Plasma von dem Patienten sein, wobei dieses Plasma der
nichtvernetztes Fibrin enthaltenden Zusammensetzung zugegeben wird.
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Wenn die gewünschte Stelle Blut enthält und eine
Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung verwendet wird, d. h. das
nichtvernetzte Fibrin wurde solubilisiert, dann kann dieses Blut
als ein Verdünnungsmittel
des chaotropen Mittels verwendet werden, oder um den pH-Wert der
Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung zu erhöhen. Deshalb braucht kein Verdünnungsmittel
oder alkalischer Puffer verwendet werden. In dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass die Calciumionenquelle in dem sauren Puffer
oder dem chaotropen Mittel enthalten ist, die in dem Solubilisierungsschritt
verwendet werden. Auch kann in dieser Ausführungsform der Erfindung die
Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung auf einen festen Träger, z.
B. einer Bandage, Nahtmaterial, einer Prothese oder einem Verband,
der mit der gewünschten
Stelle in Kontakt kommt, platziert werden. Dieser Träger wird
dann in Kontakt mit der gewünschten
Stelle platziert, solange bis sich zum Beispiel das Fibrinkoagulum
bildet.
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Es sollte jedoch beachtet werden,
dass, wenn die Fibrinmonomer umfassende Zusammensetzung nicht genug
Prothrombin und Faktor XIII zurückbehält, um vernetztes
Fibrin zu bilden, eine derartige Zusammensetzung immer noch als
Fibrindichtungsmittel nützlich
ist, weil die Polymerisation des Fibrinmonomers per se nützlich ist,
um ein Fibrinkoagulum zu erzeugen. Auch kann eine derartige Zusammensetzung
noch verwendet werden, um vernetztes Fibrin durch Zugabe einer Calciumionenquelle
und des aktivierten Faktors XIII (oder Vorstufen des aktivierten
Faktors XIII) und gegebenenfalls von Thrombin zu erzeugen. Eine
derartige Calciumionenquelle, aktivierter Faktor XIII und Thrombin
können
den Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzungen zugegeben werden.
Der aktivierte Faktor XIII kann der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung
in einer Endkonzentration von etwa 1,0 bis etwa 20 Einheiten Faktor
XIII pro ml der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung
zugegeben werden. In einer anderen Ausführungsform kann der Faktor
XIII durch das Blut oder Körperflüssigkeiten
an der gewünschten
Stelle zur Verfügung
gestellt werden oder durch die Zugabe von autologem Plasma zu der
Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung. Nicht einschränkende Calciumionenquellen
schließen
Calciumchlorid, bevorzugt in einer Konzentration von 30 mM, ein.
In einer anderen Ausführungsform
und weniger bevorzugt können
Calciumionen durch das Blut oder Körperflüssigkeiten an der gewünschten
Stelle zur Verfügung
gestellt werden. Es können
etwa 4 Einheiten bis etwa 500 Einheiten von Thrombin pro ml der
Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung zugegeben werden, oder
das Thrombin kann an der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden.
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Wenn die Quelle der nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzung Zellkulturen sind, die Fibrinogen
oder rekombinantes Fibrinogen absondern, und das nichtvernetzte
Fibrin ein Fibrinpolymer ist, d. h. das nichtvernetzte Fibrin ist
noch nicht solubilisiert worden, dann müssen eine Calciumionenquelle
und der aktivierte Faktor XIII (oder Vorstufen des aktivierten Faktors
XIII) verwendet werden, um vernetztes Fibrin zu erzeugen. Der Faktor
XIII muss verwendet werden, weil diese Quellen des nichtvernetzten
Fibrins keinen Faktor XIII enthalten. Der aktivierte Faktor XIII
kann der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung in einer
Endkonzentration von etwa 1,0 bis etwa 20 Einheiten Faktor XIII
pro ml nichtvernetztes Fibrin umfassender Zusammensetzung zugegeben
werden. In einer anderen Ausführungsform
kann der Faktor XIII durch das Blut oder Körperflüssigkeiten an der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden oder durch Zugabe von autologem Plasma
zu der nichtvernetztes Fibrin umfassenden Zusammensetzung. Nicht
einschränkende
Calciumionenquellen schließen
Calciumchlorid, bevorzugt in einer Konzentration von 30 mM, ein.
In einer anderen und weniger bevorzugten Ausführungsform können Calciumionen
durch das Blut oder Körperflüssigkeiten
an der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden. Auch kann als eine Option das Thrombin
einer derartigen Zusammensetzung zugegeben werden, um sicherzustellen,
dass das vernetzte Fibrin II erzeugt wird. Es können etwa 4 Einheiten bis etwa
500 Einheiten Thrombin pro ml der nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung zugegeben werden, oder das Thrombin kann von der
gewünschten
Stelle bereitgestellt werden.
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Wie das Fibrinmonomer in Fibrinpolymer
umgewandelt wird, wenn das nichtvernetzte Fibrin solubilisiert wurde,
d. h., wenn es ein Fibrinmonomer ist, ist abhängig davon, wie die Solubilisierung
durchgeführt
wurde, z. B. saurer Puffer oder chaotropes Mittel. Die Bildung eines
Fibrinpolymers kann durch die gleichen Verfahren durchgeführt werden,
wie vorstehend beschrieben. Dieses Fibrinpolymer kann dann, falls
gewünscht, in
vernetztes Fibrin durch die Zugabe einer Calciumionenquelle und
von aktiviertem Faktor XIII (oder Vorstufen des aktivierten Faktors
XIII) und gegebenenfalls von Thrombin zu der Fibrinmonomer umfassenden
Zusammensetzung, wie vorstehend beschrieben, umgewandelt werden.
Der aktivierte Faktor XIII kann der nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung in einer Endkonzentration von etwa 1,0 bis etwa
20 Einheiten Faktor XIII pro ml nichtvernetztes Fibrin umfassender
Zusammensetzung zugegeben werden. In einer anderen Ausführungsform
kann der Faktor XIII durch das Blut oder Körperflüssigkeiten an die gewünschte Stelle
oder durch die Zugabe von autologem Plasma zu der nichtvernetztes
Fibrin umfassenden Zusammensetzung geliefert werden. Nicht einschränkende Calciumionenquellen
schließen
Calciumchlorid, bevorzugt in einer Konzentration von 30 mM ein.
In einer anderen und weniger bevorzugten Ausführungsform können Calciumionen durch
das Blut oder Körperflüssigkeiten
an der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden. Es können etwa 4 Einheiten bis etwa
500 Einheiten Thrombin pro ml der Fibrinmonomer umfassenden Zusammensetzung
zugegeben werden, oder das Thrombin kann von der gewünschten
Stelle bereitgestellt werden.
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Das Fibrindichtungsmittel kann zur
Verwendung in der Erfindung auch Hilfsstoffe, zum Beispiel Antibiotika,
z. B. Gentamycin, Cefotaxim, Nebacetin und Sisomicin, Histaminin
H2-Antagonisten, z. B. Ranitidin und Antikrebs-Arzneistoffe,
z. B. OK-432, enthalten. Dies kann durch Zugabe des gewünschten
Antibiotikums zu der Fibrinmonomer oder nichtvernetztes Fibrin umfassenden
Zusammensetzung durchgeführt
werden. Siehe M. C. H. Gersdorff und T. A. J. Robillard, Laryngoscope,
95: 1278–80
(1985); A. Ederle et al., Ital. J. Gastroenterol., 23: 354–56 (1991);
V. Ronfard et al., Burns, 17: 181–84 (1991), T. Sakurai et al.,
J. Control. Release, 18: 39–43
(1992); T. Monden et al., Cancer, 69: 636–42 (1992), F. Greco, J. of
Biomedical Materials Research, 25: 39–51 (1991) und H. B. Kram et
al., Journal of Surgical Research, 50: 175–178 (1991), deren Inhalte
hier durch Bezugnahme aufgenommen sind. Andere Hilfsstoffe können auch
zugegeben werden, zum Beispiel Fibronectin, fibrinolytische Inhibitoren
wie Aprotinin, Alpha-2-Antiplasmin, PAI-1, PAI-2, 6-Aminohexansäure, 4-Aminomethylcyclohexansäure, Collagen
oder Keratinocyten. Es wird angenommen, dass die Dosierung eines
derartigen Hilfsstoffs die gleiche ist, wie die in den herkömmlichen
Fibrindichtungsmitteln verwendete.
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5. BEISPIELE
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5.1. PLASMAAUFBEREITUNG
AUS VOLLBLUT
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Vollblut (100 ml) wird in im Handel
erhältlichen
Standardblutbeuteln gesammelt, die ein Antikoagulans wie Citrat/Phosphat/Dextrose
enthalten. Das Blut wird dann in einen für die Zentrifugation geeigneten
Behälter überführt und
bei Raumtemperatur für
10 Minuten bei 3000 g zentrifugiert. Der klare Plasmaüberstand
(annähernd
50 ml) wird dekantiert und die Zellkomponenten werden verworfen.
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Ein alternatives Verfahren der Plasmaaufbereitung
aus Vollblut ist durch Filtration. Wieder werden 100 ml Blut in
einem Beutel gesammelt, der ein geeignetes Antikoagulans wie Citrat/Phosphat/Dextrose
enthält. Das
Blut wird dann über
einem Filter, der eine gute Proteindurchlässigkeit aufzeigt, mittels
einer peristaltischen Pumpe rezirkuliert. Der Druckabfall über der
Membran führt
dazu, dass das Plasma durchgedrückt
wird, wobei die Zellkomponenten im rezirkulierenden Blut verbleiben.
Das Plasma (50 ml) wird für
die weitere Verarbeitung gesammelt.
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5.2. IMMOBILISIERUNG DES
BATROXOBINS AUF PERLFÖRMIGER
AGAROSE
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Kugelförmige Agarose (Pharmacia) wurde
in Immobilisationsstudien verwendet. Die verwendete Agarose war
zu 4% vernetzt, 45–165 μm (90% der
Partikel). Dieses Material quillt auf das Fünffache seines Volumens auf,
wenn es hydratisiert wird. Batroxobin wird zuerst mit 0,1 M Natriumperiodat
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur in einem mit Deckel versehenen Szintillationsfläschchen
oxidiert. Das Batroxobin wird mittels Passieren durch eine Sephadex
PD-10 Permeationsgelsäule
gereinigt. Das oxidierte Batroxobin wird dann an ein Hydrazid-Aktivierungs-Agarosegel über Nacht
bei Raumtemperatur in 50 mM Natriumacetat pH 5,5 plus 10 mM Natriumborhydrid
(30–200
U pro 1,75 g feuchtes Gel) gekoppelt. Die nicht gebundenen Umsetzungsprodukte
werden von dem Gel entfernt durch Waschen mit: 50 ml mM Natriumacetat
pH 5,5, 100 ml 50 mM Glycin/1 M Natriumchlorid pH 3,0, 100 ml 50
mM Natriumcarbonat/1 M Natriumchlorid pH 10,0, 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1
M Natriumchlorid pH 7,0, 100 ml Wasser, 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1M
Natriumchlorid pH 7,0, 100 ml 50 mM Natriumphosphat pH 7,0.
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5.3. UMSETZUNG DES IMMOBILISIERTEN
ENZYMS MIT PLASMAFIBRINOGEN ZUR ERZEUGUNG EINER NICHTVERNETZTES
FIBRIN UMFASSENDEN ZUSAMMENSETZUNG
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Das immobilisierte Enzym (350 mg)
wird zu annähernd
50 ml zentrifugiertem oder filtriertem Plasma zugegeben und für 7 bis
20 Minuten sanft gemischt, bis sich ein nichtvernetztes Fibrin I-Polymerkoagulum gebildet
hat. Das Fibrin I-Polymer plus das assoziierte immobilisierte Enzym
wird dann geerntet entweder durch: a) Zentrifugation bei 3000 g
für 10
Minuten, gefolgt von dem Entfernen des Serumüberstands durch Dekantieren
oder b) Filtration durch einen geeigneten Filter mit geringer Proteinbindung,
gefolgt vom Verwerfen des filtrierten Serums und dem Einbehalten
des Fibrin I-Polymers plus des immobilisierten Enzyms zur weiteren
Behandlung. Dieses Fibrin I-Polymer ist ein Beispiel für eine nichtvernetztes
Fibrin umfassende Zusammensetzung.
-
5.4. SOLUBILISIERUNG DES
FIBRIN I-POLYMERS ZUR ERZEUGUNG EINER FIBRINMONOMER UMFASSENDEN
ZUSAMMENSETZUNG
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Die Solubilisierung des Fibrin I-Polymers
wird durch Zugabe von etwa 1–4
ml 0,2 M Natriumacetat pH 4,0, das 30 mM Calciumchloridpuffer enthält, zu dem
geernteten Fibrin I-Polymer
plus immobilisiertem Enzym erreicht. Die Probe wird nachfolgend
für 2 Minuten
kräftig
geschüttelt,
z. B. auf einem Vortex Mischer. Das Entfernen des immobilisierten
Enzyms kann dann durch Filtration der Fibrin I-Lösung durch einen 1 bis 20 μm Filter
mit geringer Proteinbindung erreicht werden. Das Agaroseenzym wird
durch den Filter zurückgehalten
werden, so wird es ermöglicht,
es aus dem System zu entfernen. Die verbleibende Lösung, eine
Fibrin I-Monomer umfassende Zusammensetzung, besteht aus konzentrierter,
saurer Fibrin I-Monomerlösung
in Verbindung mit anderen Plasmaproteinen. Im Allgemeinen ergeben
etwa 100 ml Vollblut etwa 4 oder 5 ml der Fibrinmonomer umfassenden
Zusammensetzung, wobei die Konzentration des Fibrinmonomers etwa
25 mg/ml bis etwa 35 mg/ml beträgt.
Diese ist nun bereit zur Abgabe an den Patienten entweder allein
oder zusammen mit einem repolymerisierenden Puffer ausgestoßen (coextrudiert),
um ein Fibrindichtungsmittel zu erzeugen.
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5.5. REPOLYMERISATION
DER FIBRIN I-MONOMER UMFASSENDEN ZUSAMMENSETZUNG
-
Die Repolymerisation wird durch gleichzeitiges
Mischen von 9 Teilen der Fibrin I-Monomer umfassenden Lösung mit
1 Teil eines geeigneten Repolymerisierungspuffers, z. B. 0,75 M
Natriumcarbonat/Natriumbicarbonat, pH 10,0, erreicht. Das Mischungsverhältnis kann
geändert
werden; jedoch bewahrt ein 9 : 1 Verhältnis die hohe Konzentration
des Fibrins im Endprodukt. Beim Coextrudieren repolymerisiert das
Fibrin I spontan und wandelt sich zu Fibrin II um, gefolgt vom Vernetzen
des Fibrins über
einen Zeitraum von etwa 30 Minuten.
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Die vorliegende Erfindung wird im
Umfang durch die beschriebenen spezifischen Ausführungsformen, die nur als einzelne
Illustrationen von individuellen Ausführungformen der Endung beabsichtigt
sind, nicht eingeschränkt.
Tatsächlich
werden viele Modifikationen der vorliegenden Endung zusätzlich zu
den hierin gezeigten und beschriebenen dem Fachmann aus der vorstehenden
Beschreibung offenbar werden. Derartige Modifikationen sollen unter
den Umfang der im Anhang aufgeführten
Ansprüche
fallen.
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5.6. HYDRAZIDAKTIVIERUNG
DER AGAROSE UND KOPPLUNG ÜBER
DIE KOHLENHYDRATEINHEIT DES ENZYMS
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Um die Kohlenhydrateinheit des Batroxobins
mit einem hydrazidaktivierten Träger
umzusetzen, muss der Zucker zuerst oxidiert werden, um freie -CHO-Gruppen
zu ergeben. Dies wurde wie folgt ausgeführt.
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Batroxobin, 1–7 mg, wird in 2 ml Wasser
und 0,2 ml 0,1 M Natriumperiodat gelöst. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur
für 1 Stunde
inkubiert, wonach es auf einer Sephadex G-25 Gelfiltrationssäule entsalzt wird.
Das oxidierte aktive Batroxobin wird von der Säule mit 0,9% Gew./Vol. Natriumchlorid
eluiert.
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Im Handel erhältliche hydrazidaktivierte
Standard-Agarose (Biorad Laboratories Ltd UK) oder jede andere Gruppe
mit einer endständigen
freien Aminogruppe kann verwendet werden, um die freien Aldehydgruppen
(-CHO) direkt zu koppeln. Wenn Hydrazid-Agarose verwendet wird,
ist der Kopplungsprozess wie folgt.
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1–5 g Hydrazid-Agarosegel wird
in 4 ml 50 mM Natriumacetat pH 5,5 suspendiert. Der Suspension wird
1 ml 10 mM Natriumborhydrid zusammen mit der gewünschten Menge von oxidiertem
Batroxobin (typischerweise 100–200
BU pro g feuchtem Gel) zugegeben.
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Die Probe wird über Nacht bei Raumtemperatur
gemischt und anschließend
auf einem gesinterten Glastrichter mit 50 ml 50 mM Natriumacetat
pH 5,5, 100 ml 50 mM Glycin/1 M Natriumchlorid pH 3,0, 100 ml 50
mM Natriumcarbonat/1 M Natriumchlorid pH 10,0, 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1
M Natriumchlorid pH 7,0, 100 ml Wasser und 100 ml 50 mM Natriumphosphat/1M
Natriumchlorid pH 7,0 und schließlich 100 ml 50 mM Natriumphosphat
pH 7,0 gewaschen.
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Das Verfahren zur Umsetzung des immobilisierten
Batroxobins mit dem Plasma ist wie folgt.
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Der pH-Wert des Plasmas (50 ml) wird
durch Zugabe von Essigsäure
auf pH 5,5 reduziert. Dem Plasma wird das Äquivalent von 100 bis 200 BU
des auf etwa 1,75 g (Gewicht des feuchten Gels) Agarose immobilisierten
Batroxobins zugegeben. Das Plasma wird bei 37°C für 10 – 15 Minuten inkubiert, nach
dieser Zeit wird der pH-Wert durch die Zugabe von Natriumhydroxid
auf pH 7,4 erhöht.
Die Fibrin I-Polymerisation erfolgt fast augenblicklich. Das Fibrin
I-Polymer wird durch Zentrifugation bei 3500 Upm für 10 Minuten
geerntet und in 3–4
ml 0,2 M Natriumacetat pH 4,0, das 30 mM Calciumchlorid enthält, wieder
gelöst.
Das Agaroseenzym kann dann von dem Fibrin I durch Zentrifugation
oder Filtration getrennt werden. Das Fibrin I wird anschließend repolymerisiert,
um das Fibrindichtungsmittel durch die Zugabe von 9 Teilen Fibrin
I-Lösung
zu einem Teil 0,75 M Natriumcarbonat/-bicarbonat, pH 10,0, zu erzeugen.
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5.7. DAS ENZYM-"CAPTURE"-SYSTEM UNTER VERWENDUNG
VON BIOTIN-AVIDIN
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Die Enzym-„Capture" wird durchgeführt durch erstens Biotinylieren
des Batroxobins und Gewinnen des Biotinenzyms mit immobilisiertem
Avidin (Avidin, gekoppelt an 6%-vernetzte Agarose).
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Das Biotinylieren des Proteins kann
durch Verwendung einer Reihe von Reagenzien erreicht werden. In
diesem Fall wird N-Hydroxysuccinimidbiotin (wasserunlöslich) verwendet
(im Handel erhältlich
von Amersham). NHS-Biotin (50 μl)
wurde zu 1 mg Batroxobin bei pH 8,6 zugegeben und die Lösung wird
bei Raumtemperatur für
1 Stunde inkubiert. Überschüssiges Biotinylierungsreagens
wird durch Gelfiltration auf einer Sephadex G-25 Säule mit
0,1 M Kaliumphosphat pH 7,5 als Elutionsmittel entfernt.
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Das Äquivalent von 10 BU Biotin-Batroxobin
wird zu 50 ml Plasma zugegeben und bei 37 °C für 10 Minuten inkubiert. Das
Fibrin I Polymer wird durch Zentrifugation geerntet (3500 Upm für 10 Minuten)
und in 3–4
ml 0,2 M Natriumacetat pH 4,0, das 30 mM Calciumchlorid enthält, wieder
gelöst.
Dem Fibrin I wird Avidin-Agarose (im Handel erhältlich von Sigma Chemical Co.)
in einer Menge von 0,2 g (feuchtes Gel) pro ml Fibrin I zugegeben.
Die Probe wird bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert und
bei 2000 Upm für
10 Minuten zentrifugiert. Das so hergestellte Fibrin I ist im Wesentlichen
frei von Batroxobin. Die Repolymerisation des Fibrin I, um das Fibrindichtungsmittel
zu erzeugen, wird wie in Beispiel 5.6. beschrieben erreicht.