DE4433912C2 - Stapelvorrichtung mit oberer Tafelführung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von auf einer Transporteinrichtung angeförderten tafelförmigen Gütern gemäß dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung wird beispielsweise bei Blechtafeltrocknern eingesetzt, um deren kontinu­ ierlichen Betrieb zu gewährleisten. Die aus dem Blechtafeltrockner kommenden, zuvor beispielsweise lackierten Blechtafeln werden mittels einer Trans­ porteinrichtung hintereinanderliegend mit hoher Ge­ schwindigkeit von etwa 6.000 bis 10.000 Tafeln pro Stunde einer Stapelvorrichtung zugeführt. Bei der Ablage der Tafeln bereitet die Abbremsung Schwie­ rigkeiten. Bei einer abrupten Abbremsung können die Tafeln beschädigt werden, oder es lassen sich Ab­ drücke von gepufferten oder gefederten Anschlagvor­ richtungen, die zumeist am Ende eines Stapeltisches angebracht sind, feststellen. Es ist bereits vorge­ schlagen worden, die tafelförmigen Güter vor Errei­ chen der Ablageposition beziehungsweise vor Errei­ chen eines Stapeltisches zu verzögern. Um weiter zu verhindern, daß die nachfolgende Tafel mit der ge­ rade gebremsten Tafel kollidiert, wird während des Verzögerns der Tafeln eine Überlappung oder auch Schuppenstellung der Tafeln zu erreichen versucht.

Aus der DE-AS 23 48 320 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, zu der Tafeln seri­ ell beabstandet angeführt und von Saugwalzen gehal­ ten werden. Das Ende einer Tafel wird von einer an­ getriebenen Saugeinrichtung vom oberen Tafeltrans­ port übernommen, die dabei die Abbremsung vornimmt.

Aus der EP 0 408 893 A1 ist eine Stapelvorrichtung bekannt, zu der Tafeln seriell beabstandet ange­ führt werden und von einem schräg nach unten ab­ fallenden, mit verlagerbaren Förderbändern ausgerü­ stetem Saugbremstisch abgebremst werden.

Aus der DE 43 38 981 A1 ist eine Einrichtung zum Schichten von Platten bekannt, zu der Platten seri­ ell beabstandet angeführt und von oben durch Elek­ tromagnete gehalten werden.

Aus der nachveröffentlichten DE 43 14 740 A1 ist eine Stapelvorrichtung bekannt, mit der Tafeln se­ riell beabstandet angeführt und an einer tieferge­ legenen Stapelstelle abgelegt werden. Die Abbrem­ sung erfolgt im Bereich eines Auftreffelements, wo­ bei ein einen Schwimmzustand im Bereich der Vorder­ kante der Tafeln herbeiführender Luftstrom wirkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor­ richtung zum Ablegen von tafelförmigen Gütern zu schaffen, mit der mit hoher Geschwindigkeit ange­ förderte tafelförmige Güter beschädigungsfrei mit hoher Reproduzierbarkeit und hoher Präzision abge­ legt werden können.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst.

Dadurch, daß die Förderfläche der Bremseinrichtung zunächst die gleiche Geschwindigkeit aufweist wie die Geschwindigkeit der Güter in der Transportein­ richtung ist erreicht, daß die von der Förderein­ richtung abgeworfene Tafel zunächst mit derselben Geschwindigkeit in Transportrichtung wei­ tergefördert wird, bis der Bremsvorgang einsetzt. Durch die Steuerbarkeit der anziehenden Wirkung der Fördereinrichtung läßt sich das tafelförmige Gut positionsgenau ablösen und der mit gleicher Ge­ schwindigkeit angetriebenen Bremseinrichtung über­ geben. Die von der Fördereinrichtung abgeworfene Tafel wird an die sich verlagernde Förderfläche an­ gesaugt. Anschließend erfolgt dann der Abbremsvor­ gang, wobei durch Abbremsen der Förderfläche gleichzeitig die darauf unverschieblich angesaugte Tafel verzögert wird. Hierdurch läßt sich der Bremsvorgang mit hoher Reproduzierbarkeit betreiben und äußerst genau einstellen.

Bei einer bevorzugten Vorrichtung ist unterhalb der Fördereinrichtung und vorzugsweise im wesentlichen parallel zu dieser die Bremseinrichtung in Form ei­ ner Auftrefffläche vorgesehen. Nach Erreichen einer Abwurfposition und Abschalten der Besaugung fällt die betrachtete Tafel nach unten auf die Auftreff­ fläche, in der vorzugsweise wenigstens eine mit Un­ terdruck beaufschlagbare Ansaugöffnung integriert ist.

Im Hinblick auf eine hohe Genauigkeit der Abgabe einer von der Fördereinrichtung angesaugten Tafel wird vorgeschlagen, für die Beaufschlagung der An­ saugöffnung mit Unterdruck eine mit Positionssenso­ ren zusammenwirkende Steuerung vorzusehen. In die­ sem Zusammenhang erweist es sich auch als vorteil­ haft, die Ansaugöffnungen der Fördereinrichtung zum zeitgenauen Abstoßen einer angesaugten Tafel mit einer überdruckquelle zu verbinden, insbesondere mit Druckluft zu beaufschlagen. Eine hierfür vorge­ sehen Steuerung läßt sich vorteilhafterweise mit einer Steuerung für die verlagerbare Förderfläche der Bremseinrichtung koppeln, so daß ein synchroner Betrieb gewährleistet ist. Es ist auch denkbar, me­ chanische Abstoßelemente vorzusehen.

Weiter ist es besonders vorteilhaft, daß in Trans­ portrichtung hinter und unterhalb der Bremseinrich­ tung beziehungsweise der Auftrefffläche eine in Transportrichtung gerichtete und mit einer Gebläse­ einrichtung zusammenwirkendende Düse vorgesehen ist. Damit läßt sich verhindern, daß die vordere Kante einer dem Stapel zugeführten Tafel auf die Oberseite der zuoberst liegenden Tafel auftrifft und diese beschädigt. Die abzulegende Tafel ruht oder schwebt auf einem von der Gebläseeinrichtung beziehungsweise der Düse eingeblasenen Luftpolster. Darüber hinaus wird der hintere Bereich der abzule­ genden Tafel nach Verlassen der Bremseinrichtung beziehweise der verlagerbaren Förderfläche nach un­ ten gesogen und somit beschleunigt abgelegt. Es kann dadurch sichergestellt werden, daß die nach­ folgende Tafel nicht mit der vorhergehenden Tafel kollidiert.

Zur Aufnahme der restlichen kinetischen Energie der abzulegenden Tafeln ist ein federndes Anschlagele­ ment als Begrenzung der Ablageposition vorgesehen.

Sofern die Vorrichtung zum Ablegen von magnetisier­ baren tafelförmigen Gütern verwendet werden soll, wird die eingangs erwähnte Aufgabe auch dadurch ge­ löst, daß die oberhalb der Transportebene der an­ gelieferten Güter angeordnete Fördereinrichtung zum gesteuerten Halten der Güter eine Magnetanordnung umfaßt und daß die Bremseinrichtung unterhalb der Fördereinrichtung beziehungsweise der Transport­ ebene vorgesehen ist. Die Magnetanordnung kann hierfür einen steuerbaren Elektromagneten oder einen mit einem Abstoßelement zusammenwirkenden Permanentmagneten umfassen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Er­ findung sind in der beigefügten Zeichnung sowie in der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.

In der Zeichnung zeigt die Figur eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ablegen von tafelförmigen Gü­ tern.

Die Figur zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Stapelvorrichtung zum Ablegen von mit ho­ her Geschwindigkeit auf einer Transporteinrichtung 4 angeförderten Blechtafeln 6. Die Vorrichtung 2 umfaßt eine Fördereinrichtung 8, eine Bremseinrichtung 10, sowie einen Stapeltisch 12, der von einem federnden Anschlagelement 14 begrenzt ist.

Die Fördereinrichtung 8 ist von einen Saugriemen 16 gebildet. In dem Saugriemen 16 sind Ansaugöffnungen 18 vorgesehen, die über einen Saugraum 20 in Kommu­ nikation mit einer Unterdruck erzeugenden Vorrichtung 22 stehen.

Mit hoher Geschwindigkeit von der Transporteinrichtung 4 angelieferte Blechtafeln werden von der oberhalb der Transportebene angeordneten Fördereinrichtung 8 aufge­ nommen und gegen die Oberfläche des Saugriemens 16 ge­ sogen. Solange die Ansäugöffnungen 18 mit Unterdruck beaufschlagt sind, ist die angesaugte Blechtafel an dem Saugriemen 16 unverschieblich gehalten. Nachdem die Blechtafel die der Vorrichtung vorgeschaltete Transporteinrichtung 4 verlassen hat, was durch Weg­ beziehungsweise Positionssensoren 24 festgestellt wer­ den kann, wird der Unterdruck mittels einer mit den Sensoren 24 zusammenwirkenden Steuerung 26 abgeschal­ tet und die Tafel fällt nach unten auf eine Auftreff­ fläche 28. Die Auftrefffläche 28 ist als verlagerbare Förderfläche 30 in Form eines zweiten Saugriemens 32 ausgebildet. Dieser umfaßt Ansaugöffnungen 34, die über einen Saugraum 36 mit einer nicht dargestellten Unterdruck erzeugenden Vorrichtung kommunizieren. Der zweite Saugriemen 32 ist beschleunigbar und verzöger­ bar und ist beim Auftreffen einer von der Förderein­ richtung 8 abgeworfenen Blechtafel vorzugsweise mit im wesentlichen der gleichen Geschwindigkeit angetrieben wie die Fördereinrichtung 8. Die auftreffende Blechta­ fel wird gegen den Saugriemen 32 gesaugt und in Rich­ tung auf den Stapeltisch 12 transportiert. Bei Errei­ chen einer Bremsposition wird die Geschwindigkeit des Saugriemens 32 und der angesaugten Blechtafel durch eine Steuerung 38 und eine Antriebsvorrichtung 40 des Saugriemens 32 verringert. Der Saugriemen 32 wird vor­ zugsweise erst dann gebremst, wenn die Blechtafel nur noch mit einem hinteren Bereich auf dem Saugriemen 32 haftet. Während der Verzögerung schiebt sich der vor­ dere Bereich 42 der nachfolgenden Blechtafel über die Hinterkante der gebremsten Blechtafel. Dadurch daß die nachfolgende Tafel aber in einem Abstand oberhalb von der gebremsten Tafel gehalten ist, kann es nicht zu Berührungen und Beschädigungen der Tafeln kommen.

Unmittelbar vor dem Stapeltisch 12 und unterhalb der Ebene der Förderfläche 30 bzw. des zweiten Saugriemens 32 ist eine mit einer Gebläseeinrichtung 46 zusammen­ wirkende Düse 48 vorgesehen. Die Düse 48 ist in Trans­ portrichtung gerichtet. Mittels der Gebläseeinrichtung 46 läßt sich zwischen der zuoberst auf dem Stapel auf­ liegenden Tafel und der nachfolgenden Tafel ein Luft­ polster einblasen. Hierdurch kann verhindert werden, daß die Vorderkante der nachfolgenden Tafel auf die Stapeloberfläche auftrifft und diese beschädigt. Fer­ ner wird durch die Düsenwirkung der hintere Endbereich der gerade abzulegenden Tafel nach unten gesogen. Die Tafel wird beschleunigt auf dem Stapel abgelegt, und es kann nicht zu Kollisionen mit der nachfolgenden Tafel kommen.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Ablegen von auf einer Transport­ einrichtung (4) mit einer ersten Geschwindigkeit hintereinander und beabstandet voneinander an­ geförderten tafelförmigen Gütern (6), mit einem mit dem Gut (6) verlagerbaren, mit einem der ersten Geschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit an­ treibbaren, oberhalb der Transportebene angeordne­ ten Förderelement (16), einer das Gut (6) anziehen­ den Fördereinrichtung (8) zur Übernahme und zur translatorischen Beförderung der Güter (6) in Rich­ tung auf eine Ablageposition und mit einer unter­ halb der Transportebene angeordneten, mit dem Gut (6) verlagerbaren, das Gut (6) anziehenden Förder­ fläche (30) einer Bremseinrichtung (10), dadurch gekennzeichnet, daß die verlagerbare Förderfläche (30) die Oberfläche eines Transportriemens (32) ist, dessen Geschwindigkeit zunächst und beim Auf­ treffen des Gutes (6) der der Fördereinrichtung (8) entspricht und ab einer Bremsposition verringert wird, und daß die das Gut (6) anziehende Wirkung der Fördereinrichtung (8) steuerbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die das Gut anziehende Wirkung der Fördereinrichtung (8) auf Unterdruck oder einer Magneteinrichtung basiert.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Transportriemen (32) wenig­ stens eine mit Unterdruck beaufschlagbare Ansaug­ öffnung (24) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesteuert mit Unterdruck beaufschlagbaren Ansaug­ öffnungen (18) der Fördereinrichtung (8) zum Ab­ stoßen eines angesaugten Guts mit einer Überdruck­ quelle verbindbar sind.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorste­ henden Ansprüche, durch gekennzeichnet, daß eine mit Positionssensoren (24) zusammenwirkende Steue­ rung (26) für die Beaufschlagung der Ansaugöffnun­ gen (18) mit Unterdruck oder mit Überdruck dient.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung hinter und unterhalb der Förder­ fläche (30) oder der Bremseinrichtung (10) eine in Transportrichtung gerichtete und mit einer Gebläse­ einrichtung (46) zusammenwirkende Düse (48) vorhan­ den ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetan­ ordnung einen steuerbaren Elektromagneten umfaßt.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstoßen eines an der Fördereinrichtung (8) gehaltenen Gutes (6) ein mechanisch wirkendes Abstoßelement vorhan­ den ist.