DE4119511A1 - Vorrichtung zum abbremsen von auf einem stapel abzulegenden boegen, insbesondere papier- oder kartonboegen - Google Patents
Vorrichtung zum abbremsen von auf einem stapel abzulegenden boegen, insbesondere papier- oder kartonboegenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen von auf
einem Stapel abzulegenden Bögen, insbesondere Papier- oder
Kartonbögen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Querschneidemaschinen, die aus einer Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, durch Querschneiden
einzelne Bögen herstellen, die anschließend auf einem Stapel
abgelegt werden, ist es bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten
erforderlich, die einzelnen, von Bändern zu der Ablagestelle
transportierten Bögen vor dem Ablegen abzubremsen, damit die Bögen
störungsfrei gestapelt werden können.
Die DE-B 20 00 078 beschreibt eine gattungsgemäße Vorrichtung, bei
der die Bögen über eine feststehende und mit Lochungen versehene
Saugkammer geführt werden, die taktweise geschaltet die
Bogenhinterkanten durch Ansaugen abbremst. Anschließend werden die
Bögen von Bändern, die mit Ablagegeschwindigkeit laufen, zu der
Stapelstelle geführt. Da der nachfolgende Bogen zunächst
ungebremst weiterläuft, schiebt sich seine Vorderkante über die
Hinterkante des abgebremsten Bogens, so daß die Bögen sich
überlappen, also in einem Schuppenstrom weitergefördert werden. Da
die Saugkraft jeweils nur auf den untersten Bogen einwirkt, ist es
beim mehrlagigen Betrieb, bei dem z. B. acht übereinander geführte
Bahnen gleichzeitig quergeschnitten werden, erforderlich, die
erzeugten Bogenpakete zusätzlich abzubremsen. Dazu dient eine mit
der langsameren Abtransportgeschwindigkeit laufende und zu der
Förderebene schräg angeordnete Bänderpartie, gegen die die
Vorderkanten der Bogenpakete anstoßen.
Diese bekannte Abbremsvorrichtung ist baulich aufwendig. Darüber
hinaus ist es möglich, daß bei empfindlichen Papieren aufgrund der
Relativgeschwindigkeit zu den Abbremselementen unerwünschte
Markierungen auftreten. Gleichfalls können bei hohen
Betriebsgeschwindigkeiten Störungen durch Verkanten der Bögen
auftreten.
Um diese Nachteile zu beheben, werden nach der noch unveröffent
lichen Patentanmeldung PCT/EP 90/02 143 zum Abbremsen synchron
umlaufende Klemmelemente mit Klemmzonen eingesetzt, die die Bögen
bei einem Umlauf im Bereich ihrer Hinterkanten zeitweise
einklemmen. Die Klemmzonen weisen beim Anlegen an die Bögen deren
Einlaufgeschwindigkeit auf und werden anschließend bis auf die
gewünschte Auslaufgeschwindigkeit so langsam abgebremst, daß der
Reibschluß mit den Bögen erhalten bleibt. Danach wird die Klemmung
der Bögen gelöst und die Klemmzonen werden vor dem Einklemmen der
nachfolgenden Bögen wieder auf die Einlaufgeschwindigkeit
beschleunigt. Nach einer Ausführungsform sind zu beiden Seiten der
Transportebene der Bögen umlaufende, mit einem ungleichförmigen
Antrieb angetriebene Riemen angeordnet, wobei zumindest die Riemen
einer Seite jeweils außen zumindest einen Klemmkörper tragen,
dessen Oberfläche die umlaufende Klemmzone bildet. Die inneren
Trums der Riemen verlaufen parallel oder im spitzen Winkel zur
Transportebene in Transportrichtung geneigt. Mit dieser
Vorrichtung läßt sich eine verminderte Beanspruchung der Bögen bei
erhöhter Betriebssicherheit erreichen.
Einer Steigerung der Betriebsgeschwindigkeit sind jedoch Grenzen
gesetzt, da an die Bogenhinterkante zum Klemmen ein Element von
oben angreift, das zyklisch nach Ende der Verzögerung nach oben
weg bewegt und anschließend rechtzeitig wieder in die
Ausgangsposition und auf die Anlegegeschwindigkeit gebracht werden
muß. Der Bremsvorgang an einem Bogen muß daher abgeschlossen sein,
bevor die Überlappung durch den nachfolgenden Bogen beginnt. Da es
für eine Überlappung erforderlich ist, die Klemmkörper aus der
Einlaufebene der nachfolgenden Bögen zu bewegen, muß bei
Verzögerungsende noch eine Restlücke zu dem nachfolgenen Bogen
vorhanden sein, damit zur Vermeidung eines Anstoßens der
Bogenvorderkante Zeit bleibt, die Klemmkörper nach oben
wegzubewegen. Der für das Wegbewegen nach oben erforderliche
Zeitraum läßt sich dadurch vergrößern, daß die Bögen bereits vor
dem Abbremsen mit größeren Lücken voneinander antransportiert
werden. Bei gleicher Grundgeschwindigkeit ist eine Vergrößerung
der Lücken nur durch Beschleunigen der Bögen auf eine größere
Einlaufgeschwindigkeit möglich. Neben den dann erforderlich
höheren Beschleunigungswerten vor dem Abbremsen resultiert daraus
eine erhöhte Bremsleistung, um die gewünscht niedrige
Auslaufgeschwindigkeit der Bögen zu erreichen. Dieser Möglichkeit
sind somit durch die steigenden Antriebs- und Bremsleistungen der
Antriebe und der ebenfalls steigenden Belastung der Bögen Grenzen
gesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung so zu verbessern, daß ein schlupffreies Abbremsen von
Bogenpaketen bei erhöhter Betriebsgeschwindigkeit möglich ist,
wobei die Antriebsleistungen und die Belastung der Bögen möglichst
gering gehalten werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nach der Erfindung werden an den Bogenhinterkanten angreifende
Klammerelemente eingesetzt, die nach Ende der Verzögerung
ausschließlich nach unten wegbewegt werden. Da keine
Verzögerungselemente nach oben wegbewegt werden müssen, kann die
Bremsvorrichtung mit geringeren Lücken zwischen den Bögen beim
Einlaufen, also mit geringerer Einlaufgeschwindigkeit betrieben
werden. Die Klammerelemente können so gestaltet sein, daß bereits
während der Verzögerung des vorhergehenden Bogens sich die
Vorderkante des Folgebogens über dessen Hinterkante schieben kann.
Die Klammerelemente können dabei gleichfalls als Führungselemente
für die Vorderkanten der Folgebögen dienen, damit sich diese
störungsfrei über die Bogenhinterkanten des vorhergehenden Bogens
schieben.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand von
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht einen Querschneider mit einer
unmittelbar vor der Stapelstelle angeordneten Abbrems
vorrichtung.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der vor der Stapelstelle
ein Schuppenstrom erzeugt wird.
Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung die Abbremsvorrichtung
nach Fig. 1.
Fig. 4 zeigt eine Abbremsvorrichtung mit einem als Saugtisch
ausgebildeten Führungstisch.
Fig. 5 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teil der
Abbremsvorrichtung nach Fig. 4.
Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch eine Abbremsvorrichtung
mit einem zusätzlichen Saugkasten oberhalb des
Bremstrums.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Abbremsvor
richtung nach Fig. 6.
Fig. 8 zeigt grob schematisch eine Abbremsvorrichtung, bei der
die Klammerschenkel ferromagnetisches Material enthalten
und im Führungstisch Magneten angeordnet sind.
Fig. 9 zeigt einen Klammerschenkel mit einem eingelegten
Federblech.
Die Fig. 10 und 11 zeigen am Riemen schwenkbar angelenkte Klammer
schenkel als Klammerelemente.
Die Fig. 12 bis 16 zeigen den Funktionsablauf beim Abbremsen eines
Bogens bei der Ausführungsform nach Fig. 1.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Querschneidemaschine weist eine
Abrolleinrichtung 1 auf, in die eine oder mehrere Vorratsrollen 2
eingehängt werden, von denen die zu verarbeitende(n)
Materialbahn(en) 3 abgezogen wird (werden). Beim Querschneiden von
Papier ist es möglich, mehrere (z. B. acht) Einzelbahnen überein
anderliegend gemeinsam durch die Querschneidemaschine zu führen
und zu verarbeiten. Im Anschluß an die Abrolleinrichtung 1 folgt
eine Längsschneideeinrichtung 4 zum Aufteilen der breiten
Materialbahn 3 in mehrere schmale, nebeneinanderliegende Bahnen.
Zum Vorwärtstransport der Bahnen 3 dient eine Vorzieheinrichtung
5, die die Bahnen der nachfolgenden Querschneideinrichtung 6,
bestehend aus zwei jeweils mit einem Quermesser bestückten
Messertrommel, zuführt. Anschließend folgt eine Bänderpartie 7,
die die Bahnen 3 beim Querschnitt strafft und gleichfalls die
geschnittenen Bögen 8 bzw. Bogenpakete beschleunigt, damit eine
Lücke zwischen den einzelnen Bögen 8 bzw. Bogenpaketen entsteht.
Die Bänder der Bänderpartie 7 laufen dazu mit einer um ca. 5% bis
100%, bevorzugt um maximal 30%, erhöhten Transportgeschwindig
keit gegenüber der Geschwindigkeit der Vorzieheinrichtung 5. Sind
große Voreilungswerte (mehr als 10%) erwünscht, ist die
Beschleunigungseinrichtung mehrstufig ausgebildet. Die Fig. 2
zeigt eine zweistufige Ausführungsform. Dort folgt auf eine erste
Bänderpartie 7 eine zweite Bänderpartie 9, die mit wiederum
erhöhter Transportgeschwindigkeit läuft. An die Bänderpartie 7
bzw. 9 schließt sich die Abbremsvorrichtung 10 nach der Erfindung
an.
Im Anschluß an die in den Fig. 3 bis 7 detaillierter dargestellte
Abbremsvorrichtung 10 folgt ein Ableger 11, der die bekannten zur
Bildung eines Stapels 12 erforderlichen Elemente enthält: Eine
heb- und senkbare Ablageplattform 13, ein verstellbarer
Anschlag 14 für die Bogenvorderkanten, ggf. angetriebene Ausstoß
rollen 15, Seitenschüttelbleche (nicht dargestellt) und
gegebenenfalls sich in Längsrichtung erstreckende Trenmbleche,
falls mehrere Stapel nebeneinander gebildet werden.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform befindet sich die
Abbremseinrichtung 10 unmittelbar vor der Stapelstelle, so daß die
Bögen 8 im Anschluß an das Abbremsen direkt abgelegt werden. In
der Ausführungsform nach Fig. 2 befindet sich die Abbremsvor
richtung 10 mit Abstand vor dem Ableger 11. Dort wird zunächst ein
Schuppenstrom 16 erzeugt, der mittels eines Transportbandes 17 zu
dem Ableger 11 gefördert und dort abgelegt wird. Auch bei dieser
Ausführungsform weist der Ableger 11 die beschriebenen
Stapelbildungselemente auf. An der Einlaufseite beginnt das
Transportband 17 mit kurzem Abstand hinter der Abbremsvorrichtung
10, und sein den Schuppenstrom 16 fördender Bandteil ist gegenüber
der Förderebene der Abbremsvorrichtung 10 etwas versetzt nach
unten angeordnet. Oberhalb des Stapels 12 befinden sich
Oberbänder 18, die den Transport auf den Stapel 12 unterstützen.
Die in Fig. 3 vergrößert dargestellte Bremsvorrichtung 10 ist
entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 1 unmittelbar vor dem
Ableger 11 angeordnet. Die Bögen 8 werden somit unmittelbar nach
dem Abbremsen gestapelt, wobei sich beim Abstapeln die Vorderkante
des nachfolgenden Bogens 8 über die Hinterkante des vorhergehenden
Bogens 8 schiebt. Damit die Bögen 8 auf der gesamten Förderstrecke
geführt werden, folgt unmittelbar im Anschluß an die
auslaufseitige Umlenkrolle 19 der unteren Bänder 20 der
Bänderpartie 7 ein kurzer Bandförderer, der aus mehreren Riemen
21, die mit Abstand voneinander angeordnet sind und von
Umlenkrollen 22, 23 umgelenkt werden, besteht. Die Oberbänder 24
der Bänderpartie 7 sind als Führungsbänder durchgehend bis in den
Bereich des Ablegers 11 geführt. Oberhalb der auslaufseitigen
Umlenkrollen 23 ist eine Andrückrolle 25 angeordnet, die die
Oberbänder 24 gegen die von den Bändern 21 umschlungene Rolle 23
drückt, damit die dazwischen befindlichen Bögen 8 geführt sind, um
eine Querbewegung, z. B. beim Angreifen der Bremsvorrichtung 10,
zu vermeiden.
Die Bremsvorrichtung 10 besteht aus unterhalb der Einlaufebene
angeordneten umlaufenden Riemen 26, die von jeweils drei
Riemenscheiben 27, 28, 29 umgelenkt werden. Über die Arbeitsbreite
sind mehrere an ihrer Innenseite gezahnte Riemen 28 mit Abstand
voneinander jeweils in den Zwischenräumen zwischen den Oberbändern
24 angeordnet. Die als Zahnriemenscheiben ausgebildeten
Riemenscheiben 27, 28, 29 sind auf quer sich über die
Arbeitsbreite erstreckenden Wellen 30, 31, 32 befestigt, wobei auf
der einlaufseitigen Welle 30 ebenfalls die auslaufseitigen
Riemenscheiben 23 der Riemen 21 des Überführungsförderers koaxial
zu den Riemenscheiben 27 freilaufend befestigt sind. Die
Riemenscheiben 23 weisen einen etwas größeren Durchmesser als die
Riemenscheiben 27 der Abbremsvorrichtung 10 auf. Die
auslaufseitige Welle 31 mit den Riemenscheiben 28 ist mit einem
Abstand zwischen 30 mm und der maximalen Formatlänge, bevorzugt
zwischen 50 mm und 500 mm, von der einlaufseitigen Welle 30 so
angeordnet, daß die oberen Trums (Bremstrums 33) der Riemen 28 im
Bereich der Einlaufebene, bevorzugt etwas unterhalb, parallel zur
Einlaufebene oder - wie im vorliegenden Beispiel - etwas geneigt
verlaufen. Die dritte Welle 32 ist mit Abstand unterhalb der
Transportebene angeordnet.
An der Außenseite jedes Riemens 26 ist zumindest ein
Klammerelement 34 bzw. 35 befestigt; bevorzugt sind es zwei, die
mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, die dem doppelten
der gewünschten Verzögerungsstrecke entspricht. Wählt man die
gesamte Länge des Riemens 26 als vierfaches der
Verzögerungsstrecke, so ist der günstige Fall gegeben, daß die
Verzögerungszeit und Beschleunigungszeit gleich der halben
Zykluszeit gewählt werden können. Falls diese Bedingung nicht
erfüllt zu werden braucht, können die Riemen 26 in vereinfachter
Bauweise nur von zwei Riemenscheiben umgelenkt werden.
Die Wellen 30, 31, 32 sind an ihren Enden in Lagerböcken gelagert,
die an seitlichen Rahmenteilen der Querschneidemaschine befestigt
sind. Eine der Wellen 30, 31, 32, bevorzugt die untere Welle 32,
wird von einem nicht dargestellten Antriebsmotor angetrieben, auf
den anderen Wellen 31, 32 sind die Riemenscheiben 27, 28
freilaufend befestigt. Der Antriebsmotor ist ungleichförmig
geregelt, um die Umlaufgeschwindigkeit der Riemen 26 abzubremsen
und wieder zu beschleunigen. Der Antriebsmotor kann direkt an die
Welle 30 angeflanscht sein oder, falls dies zur Anpassung des
Drehmoments und/oder der Drehzahlen erforderlich ist, wird
zwischen der angetriebenen Welle 32 und dem Antriebsmotor ein
Getriebe mit festem Übersetzungsverhältnis angeordnet.
Um die ungleichförmige Umlaufgeschwindigkeit der Riemen 26 in
einem möglichst weiten Bereich in Abhängigkeit vom Format der
Bögen 8, der Lücken zwischen den Bögen 8, der
Einlaufgeschwindigkeit und der gewünschten Auslaufgeschwindigkeit
variieren zu können, kann anstelle eines Getriebes mit
gleichförmiger Übersetzung auch ein ungleichförmig übersetzendes
Getriebe, insbesondere ein Koppelgetriebe, eingesetzt werden. Wenn
auf das ungleichförmig übersetzende Getriebe ein oder mehrere
weitere Stellantriebe einwirken, um die Ungleichförmigkeit der
Übersetzung zu beeinflussen, besteht die Möglichkeit, das
Drehverhalten der angetriebenen Welle 32 und damit die
Umlaufgeschwindigkeit der Riemen 26 in der gewünschten Weise
einzustellen.
Alternativ zu einem ungleichförmig geregelten Antriebsmotor kann
auch ein gleichförmig angetriebener, vorzugsweise an eine
Schwungmasse angekoppelter Antriebsmotor, eingesetzt werden. Dann
wird die ungleichförmige Drehbewegung der Riemenscheiben 27, 28,
29 über ein ungleichförmig übersetzendes Getriebe, insbesondere
ein Koppelgetriebe, erzeugt. Auch bei dieser Ausführungsform wirkt
bevorzugt zumindest ein weiterer Stellantrieb auf das Getriebe
ein, um die Ungleichförmigkeit der Drehbewegung beeinflussen zu
können.
Wie in den Fig. 8 bis 11 gezeigt, besteht jedes Klammerelement 34,
35 aus einem Klammerschenkel 36, der so mit der Außenseite des
Riemens 26 verbunden ist, daß er sich bei geöffnetem
Klammerelement 34, 35 spitzwinklig in Umlaufrichtung von dem
Riemen 26 weg erstreckt. Bei geschlossenem Klammerelement 34, 35
liegt der Klammerschenkel 36 mit seinem Ende klemmend, also unter
Druck, an dem Riemen 26 an. Für einen flächigen Klemmkontakt weist
der Klammerschenkel 36 an seinem klemmenden Ende innen einen
Vorsprung 37 mit einer zum Riemen 26 parallelen Gegenfläche auf.
Bevorzugt ist der Klammerschenkel 36 unter Vorspannung so an dem
Riemen 26 befestigt, daß sein Ende bei gestrecktem Riemen 26
aufgrund der Vorspannung gegen den Riemen 26 drückt und zugleich
beim Umlenken um die Riemenscheibe 27 sich aufgrund der Krümmung
des Riemens 26 spitzwinklig von diesem abhebt, damit das
Klammerelement 34, 35 selbsttätig zum Ergreifen der
Bogenhinterkante öffnet. Die Bremstrums 33 der Riemen 26 sind so
angeordnet, daß beim Öffnen an der Einlaufseite, also beim
Umlenken um die Riemenscheibe 27, die klemmenden Enden der
Klammerschenkel 36 vor dem Schließen sich oberhalb der
Einlaufebene befinden. In den Fig. 8 und 9 ist ein Riemen 26 mit
einem Klammerelement 34 dargestellt, wobei der Riemen 26 mit dem
Klammerelement 34 aus einem elastischen Material gefertigt wurde.
Falls der Riemen 26 gestreckt wird, legt sich das vorspringende
Ende des Klammerschenkels 36 unter Druck an. Falls für den
Klammerschenkel 36 zur Erhöhung der Klemmkraft eine höhere
Steifigkeit als für den umlaufenden Riemen 26 gewünscht wird, kann
- wie in Fig. 9 gezeigt - ein Federblech 38 in den
Klammerschenkel 36 eingelegt werden.
Alternativ zu den bisher beschriebenen Klammerschenkeln 36, die
unter Vorspannung an den Riemen 26 befestigt sind, sind in den
Ausführungsformen nach den Fig. 10 und 11 die Klammerschenkel 36
an den Riemen 26 in etwa mittig mit einem Drehgelenk 45 befestigt.
Jeder Klammerschenkel 36 weist so eine dem klemmenden Ende
entgegengesetzte Verlängerung 46 auf, die bei einer Streckung des
Riemens 26 nach außen gedrückt wird und so das klemmende Ende
(Vorsprung 37) gegen den Riemen 26 drückt. Während einer Umlenkung
um eine Riemenscheibe 27 öffnet der Klammerschenkel 36 - wie in
Fig. 10 gezeigt, da dann den Riemen 26 die Verlängerung 46 nicht
nach außen drückt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 11 ist die Verlängerung 46
zusätzlich an den Riemen 26 befestigt, damit die Drehbewegung des
Klammerschenkels 36 zum Öffnen und Schließen des
Klammerelements 34, 35 zwangsgeführt ist. Dazu weist die
Verlängerung 46 ein Langloch 47 auf, durch das sich ein Stift 48
erstreckt, der an einem auf dem Riemen 26 angebrachten
Lagerelement 49 befestigt ist.
Damit sich der Riemen 26 unter der Anpreßkraft des
Klammerschenkels 36 nicht verformt, sind die oberen Bremstrums 33
der Riemen 26 von einem Führungstisch 39 abgestützt (Fig. 3).
Bevorzugt ist der Führungstisch 39 - wie in Fig. 4 und Fig. 5
dargestellt - als Saugtisch ausgebildet, und die Riemen 26 weisen
in Umlaufrichtung vor dem Klemmbereich Sauglöcher 40 auf. So läßt
sich die zwischen dem Riemen 26 und dem Bogen 8 befindliche Luft
absaugen, damit sich die Bogenenden problemlos aus der
Einlaufebene an die Riemen 26 legen.
Zur Verstärkung der Klemmkraft der Klammerelemente 34, 35
enthalten die Klammerschenkel 36 bei der Ausführungsform nach
Fig. 8 ferromagnetisches Material 41 und im Klemmbereich der
Riemen 26 oder im Führungstisch 39 sind Permanent- oder
Elektromagneten 42 angeordnet, die so die Klammerschenkel 36 im
Bereich des Bremstrums 33 zusätzlich gegen die Riemen 26 ziehen.
Der Abbremsvorgang ist in den Fig. 12-16 dargestellt. Der Umlauf
der Riemen 26 ist so geregelt, daß sobald beim Einlauf eines
Bogens 8 seine Hinterkante sich oberhalb der Umlenkrolle 27
befindet, der aufgrund der Umlenkung um die Riemenscheibe 27
geöffnete Klammerschenkel 36 eines Klammerelements 34 sich bis
oberhalb der Einlaufebene bewegt (Fig. 12, 13). Aufgrund der
gegenüber der Riemengeschwindigkeit erhöhten Umfangsge
schwindigkeit des klemmenden Endes des Klammerschenkels 36
überholt dieses Ende das Bogenende beim weiteren Umlenken selbst
wenn die Riemengeschwindigkeit der Einlaufgeschwindigkeit der
Bögen 8 entspricht. Beim Umlenken in den geradlinigen Bereich
schließt das Klammerelement 34, das vorspringende Ende des
Klammerschenkels 36 legt sich unter Druck an den vom
Führungstisch 39 abgestützten Riemen 26 an und klemmt so die
Bogenhinterkante fest (Fig. 14). Falls ein Saugtisch vorhanden
ist, wird gleichzeitig die Luft zwischen den Riemen 26 und den
Bögen 8 durch die Saugöffnungen 40 in den Riemen 26 abgesaugt.
Beim Anlegen an die Bogenhinterkante weisen die Riemen 26 die
Einlaufgeschwindigkeit der Bögen 8 auf, damit sich der
Klammerschenkel 36 reibschlüssig ohne Schlupf anlegt. Sobald die
Bogenhinterkante festgeklemmt ist - oder etwas später - falls ein
geringerer Bremsweg ausreicht -, wird die Umlaufgeschwindigkeit
der Riemen 26 bis auf die gewünschte Auslaufgeschwindigkeit
schlupffrei abgebremst, also ohne daß sich die Bögen 8 relativ zu
dem Klammerelement 34 bewegen. Dabei nähert sich die Vorderkante
des nachfolgenden Bogens 8 (Fig. 15). Am Ende der Bremsstrecke,
beim Erreichen der auslaufseitigen Umlenkscheibe 28 öffnet das
Klammerelement 34 durch die Umlenkung wieder selbsttätig, so daß
sich die Bögen 8 nun wieder frei mit der geringeren
Auslaufgeschwindigkeit weiterbewegen können (Fig. 16).
Die Vorderkante des nachfolgenden, noch ungebremsten Bogens 8 kann
sich bereits vor dem Ende des Abbremsens des vorhergehenden
Bogens 8 über dessen Hinterkante schieben. Dabei dient die
Außenfläche 43 der Klammerschenkel 36 als Führungsfläche, die die
Bogenvorderkante nach oben über die Bogenhinterkante des
vorhergehenden Bogens 8 lenkt. Das Schieben der Vorderkante über
die Bogenhinterkante wird durch die Neigung der Bremsstrecke 3 in
Bogenlaufrichtung erleichtert. Zusätzlich kann nach oben wirkende
Saugluft eingesetzt werden, um die Vorderkante des Folgebogens zu
Beginn der Überlappung oben zu halten. Dann ist oberhalb des
Bremstrums 33 ein Saugkasten 44 angeordnet, um dessen saugende
Unterseite die dann gelochten Oberbänder 24 geführt sind. Die
Saugluft ist zumindest in einem Teilbereich oberhalb des
Bremstrums 33 wirksam. Diese Ausführungsform ist in den Fig. 6 und
7 dargestellt.
Bevor die Bogenhinterkante des nachfolgenden Bogens 8 die
einlaufseitigen Umlenkscheiben 27 erreicht hat, werden die
Riemen 26 wieder auf die Einlaufgeschwindigkeit der Bögen 8
beschleunigt, damit das zweite Klammerelement 35 den nachfolgenden
Bogen 8 auf die vorstehend beschriebene Weise einklemmen und
abbremsen kann. Da der Abstand der beiden Klammerelemente 34, 35
der doppelten Länge der Bremsstrecke entspricht, befindet sich das
zweite Klammerelement 35 zum Ende des Abbremsens durch das
Klammerelement 34 um die Bremsstrecke vor der Umlenkscheibe 27. Da
so bei gleichen Beträgen für Beschleunigung und Verzögerung die
Verzögerungszeit der Beschleunigungszeit entspricht, läßt sich das
Drehmoment des Antriebsmotors für eine hohe Betriebsge
schwindigkeit optimal ausnutzen.
Insbesondere bei langen Formaten besteht die Möglichkeit, nach dem
Abbremsvorgang das im umgelenkten Bereich der auslaufseitigen
Riemenscheibe 28 befindliche Klammerelement 34 bzw. 35 bis zum
Stillstand abzubremsen und die Riemen 26 nach einer Wartezeit
erneut zu beschleunigen, damit das andere Klammerelement 35 bzw.
34 rechtzeitig die Hinterkante des nachfolgenden Bogens 8 zum
Klammern erreicht.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Abbremsen von Bögen (8), insbesondere Papier- oder
Kartombögen, die auf einem Bandförderer (8, 9) mit Abstand
voneinander in einer Ebene (Einlaufebene) antransportiert werden,
mit Bremselementen (34, 35), die im Bereich der Bogenhinterkanten
angreifen, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- - im Anschluß an den Bandförderer (8 bzw. 9) ist unterhalb der Einlaufebene zumindest ein umlaufender Riemen (26) angeordnet,
- - ein Trum des umlaufenden Riemens (26) (Bremstrum 33) verläuft im Bereich der Einlaufebene, bevorzugt etwas unterhalb, parallel zur Einlaufebene oder in Bogenlaufrichtung etwas geneigt,
- - an der Außenseite des Riemens (26) ist zumindest ein Klammerelement (34, 35) befestigt,
- - jedes Klammerelement (34, 35) weist einen sich in Umlaufrichtung erstreckenden Klammerschenkel (36) auf, der sich beim Umlenken in einem spitzen Winkel zum Riemen (26) öffnet, wobei sich sein klemmendes Ende an der Einlaufseite vor dem Schließen oberhalb der Einlaufebene befindet,
- - im Bremstrum (33) des Riemens (26) liegt der Klammerschenkel (36) klemmend an diesem an,
- - und der umlaufende Riemen (26) ist mit einem ungleichförmigen Antrieb verbunden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß verteilt über die Arbeitsbreite mehrere
umlaufende Riemen (26) mit Klammerelementen (34, 35) parallel mit
Abstand voneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei geschlossenem Klammerelement (34, 35)
die Außenfläche (43) des Klammerschenkels (36) in etwa parallel zu
den Außenflächen der Riemen (26) verläuft und als Führungsfläche
für eine einlaufende Bogenvorderkante gestaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klammerschenkel (36) an
seinem klemmenden Ende innen einen Vorsprung (37) aufweist, der
sich beim Schließen des Klammerelements (34, 35) flächig unter
Druck an die Außenseite des Riemens (26) anlegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bremstrum (33) des Riemens
von einem Führungstisch (39) abgestützt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Führungstisch (39) als Saugtisch
ausgebildet ist und die Riemen (26) in Umlaufrichtung vor dem
Klemmbereich Sauglöcher (40) aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Verstärkung der Klemmkraft der Klammer
schenkel (36) ferromagnetisches Material (41) enthält und im
Klemmbereich der Riemen (26) oder im Führungstisch (39)
Magnete (42) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb der Einlaufebene in
den Zwischenräumen zwischen den Riemen (26) in Bogenlaufrichtung
verlaufende Führungsbänder (24) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsbänder (18) gelocht sind und
zumindest in einem Teilbereich oberhalb des Bremstrums (33) über
die saugende Unterseite eines Saugkastens (44) geführt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn
zeichnet durch zumindest einen ungleichförmig
gesteuerten Antriebsmotor, der direkt oder über ein Getriebe die
Riemen (26) antreibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der ungleichförmig gesteuerte Antriebsmotor
die Riemen (26) über ein ungleichförmig übersetzendes Getriebe,
insbesondere ein Koppelgetriebe, antreibt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein gleichförmig angetriebener,
vorzugsweise an eine Schwungmasse angekoppelter Antriebsmotor über
ein ungleichförmig übersetzendes Getriebe, insbesondere ein
Koppelgetriebe, die Riemen (26) antreibt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß auf das ungleichförmig
übersetzende Getriebe zumindest ein weiterer Stellantrieb einwirkt.
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