DE4342022C2 - Kühl- und Staubabsaugvorrichtung für eine Werkzeugmaschine - Google Patents
Kühl- und Staubabsaugvorrichtung für eine WerkzeugmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kühl- und Staubabsaugvorrich
tung für eine Werkzeugmaschine und dabei speziell für ein
Bohrmaschinenwerkzeug, wobei die erfindungsgemäße Vor
richtung bei ihrem Einsatz in einer Bohrmaschine insbeson
dere dazu dient, ein zerspanendes Werkzeug zu kühlen und
Zerspanungsabfälle und giftige Gase abzusaugen.
Im allgemeinen sind Bohrmaschinen wie Handbohrmaschinen mit
entsprechenden Kühl- und Staubabsaugvorrichtungen im Ein
satz. Diese Vorrichtungen kühlen einen Bohrer als zerspa
nendes Werkzeug und saugen Bohrspäne ab, die beim Bohrvor
gang anfallen.
In den letzten Jahren sind Verbundmaterialien wie kohlen
stoff-faserverstärkte Kunststoffe (CFRP) in den verschie
densten Bereichen einschließlich der Flugzeugherstellung
weitverbreitet zum Einsatz gekommen. Wenn ein Verbundmate
rial bearbeitet wird, kann es jedoch infolge der zwischen
dem Verbundmaterial und dem Bohrer erzeugten Reibungswärme
giftige Gase entwickeln. Falls ein solches giftiges Gas in
die Arbeitsplatzumgebung gerät und sich dort ausbreitet,
ist dies für den Arbeiter gefährlich. So sollte das giftige
Gas abgesaugt werden, so daß es nicht in die Arbeitsplatz
atmosphäre streut.
So zeigt bereits die CH 596 946 eine Werkzeugmaschine mit ei
nem rotierenden Werkzeug, die ein zylinder- oder kegelstumpf
förmiges um das rotierende Werkzeug herum angeordnetes Gehäuse
verwendet, um die bei der Bearbeitung eines Werkstücks entste
henden Späne aufzufangen und einer Sammeleinrichtung zuzufüh
ren. Um dabei die Späne von der Werkstückoberfläche anzuheben
und der Auslassöffnung zuzuführen, sieht diese Einrichtung
mehrere Düsen vor, aus denen Druckluft oder ein anderes Gas
schräg auf einen gemeinsamen Punkt in der Nähe des Werkzeuge
ingriffs hin geblasen wird.
Dabei dient die zugeführte Druckluft nicht nur als Transport
medium für die abzuführenden Späne sowie für gasförmige Schad
stoffe sondern auch als Kühlmittel für das Werkzeug. Zu den
möglichen Gewinnen hinsichtlich der Standzeit der Werkzeuge
bei einer Kühlung mit tiefgekühlter Druckluft oder einem ähn
lichen Gas wird hierbei auf den Artikel DE-Z 69/70 im Indu
strieanzeiger vom 31. August 1951 auf den Seiten 51-53 verwie
sen.
Eine gewisse Unzulänglichkeit der oben genannten Einrichtung
zum Abführen von Spänen, die darin besteht, dass kleine Späne
und Staub sich an Stellen des Gehäuses, die schlecht von der
aus den Düsen austretenden Druckluft erreicht werden, mit der
Folge einer Verstopfung ablagern können, behebt die DE 42 18 247 A1
durch eine besondere Strömungsführung. Die dort vorge
schlagene Einrichtung zum Abführen der Späne erzielt eine spi
ralförmige, in der Nähe der Stelle des Werkzeugeingriffs be
ginnende Strömung im Gehäuse, wodurch die Späne bei senkrech
ter Anordnung des Werkzeugs, d. h. vertikaler Arbeitsspindel,
und waagrechter Werkstückoberfläche im Innern des zylindri
schen Gehäuses auf dessen Boden in Richtung des am Umfang an
geordneten Abflusskanals entlang bewegt und so einigermaßen
restlos aus dem Gehäuse abgeführt werden.
Wenngleich die beschriebenen bekannten Einrichtungen zum Ab
führen von Spänen bei Werkzeugmaschinen mit vertikaler Ar
beitsspindel im allgemeinen befriedigende Resultate hervor
bringen dürften, verbleiben jedoch in besonderen Situationen
Unzulänglichkeiten. Insbesondere bei Handbohrmaschinen ist ei
ne derartige trommelförmige, große Vorrichtung zum Abführen
von Zerspanungsabfällen (Staub und Spänen) oftmals nicht er
wünscht. Die Gründe dafür sind einerseits in einer Beeinträch
tigung der Beweglichkeit einer manuell geführten Bohrmaschine,
die das Bohren mit einer derart ausgerüsteten Maschine in Ec
ken und an Absätzen nahezu unmöglich macht, und andererseits
in einer erheblich verschlechterten Wirkung der beiden Ein
richtungen bei Verwendung in einer anderen als der dargestell
ten Lage für eine vertikale Arbeitsspindel zu erkennen. Ferner
können die beiden genannten gebräuchlichen Vorrichtungen zum
Abführen von Spänen lange Fließspäne, wie sie beim Bohren von
zähem Material entstehen, häufig nicht gut abführen, weil die
se Fließspäne eng an Bohrer und Bohrspindel entlang verlaufen
und deshalb nicht richtig in die weit außen gelegene Aus
trittsöffnung der Vorrichtung gezogen werden.
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine
von der räumlichen Lage der Arbeitsspindel weitgehend unabhän
gige Kühl- und Staubabsaugvorrichtung für eine Werkzeugmaschi
ne zu schaffen, die im Durchmesser besonders schlank ist und
auch bei langen Fließspänen einen sicheren Transport der Späne
zur Absaugung hin gewährleistet.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Kühl- und Staubabsaug
vorrichtung für eine Werkzeugmaschine laut Oberbegriff des
Hauptanspruchs durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäß Kühl- und Staubabsaugvorrichtung für
eine Bohrmaschine umfaßt einen teleskopartig ein- und aus
fahrbaren Zylinder mit einem die Bohrmaschine umgebenden
Grundzylinder und einem beweglichen Zylinder, der gleitfä
hig mit dem Grundzylinder verbunden ist und einen Bohrer
umgibt oder abdeckt, ferner ein Gebläserohr oder Luftzu
fuhrrohr, das mit einem im beweglichen Zylinders definier
ten Austrittsöffnungsabschnitt verbunden ist und zum Anbla
sen des Werkzeugs mit Kaltluft dient, und ein Saugrohr, das
mit einem Einlaßöffnungsabschnitt verbunden ist, der im
beweglichen Zylinder definiert ist und zur Absaugung von
Zerspanungsabfällen und giftigem Gas dient, wobei der
bewegliche Zylinder einen Verbindungs- oder Anfügungsab
schnitt, einen vorderen Endabschnitt und einen dazwischen
liegenden Abschnitt aufweist, wobei der Verbindungsab
schnitt mit dem Grundzylinder verbunden ist, der vordere
Endabschnitt das Werkzeug umgibt und der Zwischenabschnitt
zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem vorderen Endab
schnitt liegt, und wobei der vordere Endabschnitt des
beweglichen Zylinders das Werkzeug mit einem vorbestimmten
Spalt oder Zwischenraum umgibt, auf der Innenwand des vor
deren Endabschnitts spiralförmige oder Schraubennuten defi
niert sind, der Austrittsöffnungsabschnitt am vorderen
Endabschnitt definiert ist, der Einlaßöffnungsabschnitt am
Zwischenabschnitt definiert ist und das Gebläserohr dazu
ausgelegt ist, entfeuchtete, kalte und komprimierte Luft
zuzuführen.
Der Austrittsöffnungsabschnitt des beweglichen Zylinders
weist vorzugsweise eine erste Gebläseöffnung und eine
zweite Gebläseöffnung auf, und die erste Gebläseöffnung ist
dazu ausgelegt, das Werkzeug in einer nahezu senkrechten
Richtung zum Werkzeug mit der komprimierten Luft anzublasen
und die zweite Gebläseöffnung ist dazu ausgelegt ist, das
Werkzeug in einer Richtung des Werkzeugs gegen ein Werk
stück in Umkehrrichtung der Werkzeugdrehrichtung und in
tangentialer Richtung der Werkzeugaußenseite mit der kom
primierten Luft anzublasen. Mit anderen Worten bläst die
Luft aus der zweiten Gebläseöffnung den Bohrer in Bohrrich
tung und umgekehrt zur Drehrichtung des Bohrers sowie tan
gential zur Bohreraußenseite an.
Ferner umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
eine transparente Hülse, die vom vorderen Endabschnitt des
beweglichen Zylinders vorsteht und mehrere äußere Außen
lufteinlaßlöcher aufweist.
Die komprimierte Luft ist vorzugsweise Luft, aus der Feuch
tigkeit, Öl und Staub entfernt sind und deren Temperatur im
Bereich von etwa 2 bis -15°C liegt.
Wie oben ausgeführt, umgibt der vordere oder stirnseitige
Endabschnitt (Kopf) des beweglichen Zylinders den Bohrer
konzentrisch mit einem vorbestimmte Spalt. Es sind ferner
auf der Innenseite des vorderen Endabschnitts des bewegli
chen Zylinders Schraubennuten ausgebildet. Der Austritts
öffnungsabschnitt ist am vorderen Endabschnitt des bewegli
chen Zylinders definiert. Der Einlaßöffnungsabschnitt ist
am Zwischenabschnitt oder Mittenteil des beweglichen Zylin
ders definiert. Da das Gebläserohr den Bohrer mit kompri
mierter trockener Kaltluft anbläst, kann die Vorrichtung
den Bohrer zufriedenstellend kühlen und die beim Bohren an
fallenden Späne usw. sowie giftigen Gase absaugen, ohne
diese im vorderen Endabschnitt des beweglichen Zylinders
einzufangen.
Da darüber hinaus der Bohrer ausreichend gekühlt wird,
nutzt der Bohrer weniger ab. So kann die Lebensdauer des
Bohrers deutlich erhöht werden. Da ferner die Größe der
Bohrabfälle (Späne) generell gering wird, können diese
leicht abgesaugt werden.
Das Gebläserohr bläst den Bohrer durch den Austrittsöff
nungsabschnitt mit komprimierter Luft an. Die komprimierte
Luft kühlt den Bohrer und bringt die Zerspanungsabfälle
dazu, zu flotieren, so daß sie vom Bohrer abgelöst werden.
Ein Teil der komprimierten Luft prallt auf die Schraubennu
ten an der Innenwand des vorderen Endabschnitts des beweg
lichen Zylinders. Auf diese Weise strömt die komprimierte
Luft aufwärts entlang der Schraubennuten, wobei die Späne
von der Innenwand des vorderen Endabschnitts des bewegli
chen Zylinders entfernt werden. Folglich bewegen sich die
Späne mit der schraubenförmigen Luftströmung nach oben.
Das Saugrohr saugt Luft zusammen mit den Spänen und gifti
gen Gasen ab, wodurch diese aus der Vorrichtung heraus aus
getrieben werden.
Daher kann die Vorrichtung den Bohrer zufriedenstellend
kühlen und die Zerspanungsabfälle und giftigen Gase zufrie
denstellend absaugen, statt sie im vorderen Endabschnitt
des beweglichen Zylinders zurückzuhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kühl- und Staubabsaugvorrichtung zur
Verwendung in der Bohrmaschine;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Aufbaus der Vor
richtung;
Fig. 3 eine Schnittansicht, die eine Austritts- oder
Durchlaßöffnung dieses Ausführungsbeispiels darstellt;
Fig. 4 eine Schnittansicht, die eine weitere Austritts-
oder Durchlaßöffnung dieses Ausführungsbeispiels darstellt;
Fig. 5 eine Schnittansicht, die eine transparente Hülse
des Ausführungsbeispiels zeigt;
Fig. 6 eine Ansicht von vorn auf diese transparente
Hülse;
Fig. 7 eine Schnittansicht, die das Ausführungsbeispiel
beim Bohren in ein Werkstück zeigt;
Fig. 8 eine Schnittansicht, die eine Modifikation der
transparenten Hülse zeigt;
Fig. 9 ein schematisches Blockschaltbild, das die
Gesamtstruktur einer Zufuhreinheit für komprimierte Kalt
luft des Ausführungsbeispiels zeigt;
Fig. 10 eine graphische Darstellung, die ein experimen
telles Ergebnis vom Ausführungsbeispiel zeigt;
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 10
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kühl- und
Staubabsaugvorrichtung zur Verwendung mit einer Bohrma
schine erläutert.
In den Fig. 1 und 2 ist ein teleskopartig ausfahrba
rer/einfahrbarer Zylinder 4 aus einem Grundzylinder 5 und
einem beweglichen Zylinder 24 aufgebaut. Der bewegliche Zy
linder 24 ist aus einem Anfügungs- oder Verbindungsab
schnitt 24a, einem vorderen Endabschnitt oder Stirnseiten
abschnitt 24b und einem Mittel- oder Zwischenabschnitt 24c
aufgebaut. Der Verbindungsabschnitt 42a ist mit dem Grund
zylinder 24 verbunden. Der vordere Endabschnitt umgibt kon
zentrisch einen Bohrer 3 einer Bohrmaschine. Der Zwischen
abschnitt 24c liegt zwischen dem Verbindungsabschnitt 24a
und dem vorderen Endabschnitt 24b. Letzterer umgibt den
Bohrer 3 der Bohrmaschine konzentrisch mit einem vorbe
stimmten Spalt bzw. Kröpfung. Auf der Innenseite des vorde
ren Endabschnitts 24b sind Schraubennuten 25 definiert. Die
Richtung der Schraubennuten ist dieselbe wie die Drehrich
tung des Bohrers 3.
Im vorderen Endabschnitt 24b des beweglichen Zylinders 24
sind Austritts- oder Durchlaßöffnungen 26 und 27 definiert.
Wie in Fig. 4 gezeigt, ist die Durchlaßöffnung 26 eine senk
recht zur Innenwandung des vorderen Endabschnitts 24b defi
nierte Durchgangsbohrung. In diesem Ausführungsbeispiel
liegt der Durchmesser der Durchlaßöffnung 26 im Bereich von
1,5 bis 2,0 mm. Die Austrittsöffnung 26 bläst das Zentrum
des Bohrers 3 mit Kaltluft an, wie durch einen Pfeil A1
angedeutet ist. Die Durchlaßöffnung 27 ist näher am vorde
ren Ende oder Kopfende 24b angeordnet als die Durchlaßöff
nung 26. Die Durchlaßöffnung 27 ist eine in der Innenwan
dung des Abschnitts 24b unter einem vorgegebenen Winkel zu
diesem Abschnitt definierte Durchgangsbohrung. In diesem
Ausführungsbeispiel liegt der Durchmesser der Durchlaßöff
nung 27 im Bereich von 2,5 mm bis 3,0 mm. Wie in Fig. 4 dar
gestellt, liegt die Durchlaßöffnung 27 der Mittenposition
des Zentrums vom Bohrer 3 und dessen Außenumfang gegenüber.
Wie durch einen Pfeil A2 angezeigt, bläst die Durchlaßöff
nung 27 einen Bohrabschnitt eines Werkstücks 23 in der zur
Drehrichtung R des Bohrers 3 entgegengesetzten Richtung und
nahezu in tangentialer Richtung des Außenumfangs vom Bohrer
3 mit Kaltluft an.
Ein Gebläserohr 28 ist mit dem vorderen Endabschnitt 24b
des bewegbaren Zylinders in der gezeigten Weise verbunden,
wobei das Rohr in Verbindung mit den Durchlaßöffnungen 26
und 27 steht. Das Gebläserohr 28 weist eine Vorratskammer
28a auf, die zeitweise Kaltluft speichert und deren Druck
ausgleicht. Die Vorratskammer 28a ist mit einer Luftzufuhr
einheit 100 über einen Kautschukschlauch 29 verbunden. Die
Zufuhreinheit entfernt aus der Luft Feuchtigkeit, Öl und
Staub, kühlt die Luft auf eine Temperatur im Bereich von 2
bis -15°C ab und führt dem Gebläserohr 28 die Kaltluft zu.
Im Zwischenabschnitt 24c des beweglichen Zylinders 24 ist
eine Einlaßöffnung 30 definiert. An die Einlaßöffnung 30
ist ein Saugrohr 31 angeschlossen. Das Saugrohr 31 ist an
den Zwischenabschnitt 24c des beweglichen Zylinders unter
einem vorbestimmten Winkel in der dargestellten Weise
schräg angeschlossen. Das Saugrohr 31 ist mit einem (nicht
dargestellten) Vakuumbehälter über einen Kautschukschlauch
32 verbunden. Der Vakuumbehälter wird mittels einer
Vakuumpumpe, eines Gebläses oder dergleichen auf konstantem
Vakkumpegel gehalten. Daher werden die meisten Spanabfälle
in den Vakuumbehälter abgesaugt. Der Vakuumbehälter ist mit
einer Verarbeitungseinheit ausgestattet, die den verblei
benden Teil von feinpulverigen Zerspanungsabfällen und gif
tiger Gase aufbereitet.
Der vordere Endabschnitt 24b des beweglichen Zylinders ist
mit einer abnehmbaren transparenten Hülse oder Manschette
21 versehen. Wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt, definiert
die transparente Hülse 21 mehrere äußerer Lufteinlaßlöcher
21a unter vorbestimmten gleichen Winkelabständen oder
gleichwinkeligen Intervallen. Einander gegenüberliegende
und entsprechend der äußeren Lufteinlaßlöcher 21a angeord
nete Löcher 33 sind im vorderen Endabschnitt 24b des beweg
lichen Zylinders 24 vorgesehen.
Wie in Fig. 8 dargestellt, kann die transparente Hülse 21
einen aufgeweiteten stirnseitigen Abschnitt aufweisen.
Gemäß Fig. 2 umfaßt die Bohrmaschine 1 einen Handgriff 34,
an den ein Kautschukschlauch 35 angeschlossen ist, durch
den komprimierte Luft zugeführt wird.
Fig. 9 ist ein Blockschaltbild mit einer schematischen Dar
stellung der Bohrmaschine und zeigt den Aufbau der Kalt
lufterzeugungs- und Zufuhreinheit 100, die in Fig. 1 als
Block angedeutet ist. Von einem Kompressor 101, einem Nach
kühler 102, einem Luftbehälter 103 und einem Hauptfilter
104 wird staubfreie Nutzluft unter einem Druck von 5 bis 6 kg/cm3
erzeugt. Ein Lufttrockner 105 entfernt die Feuchtig
keit aus der Nutzluft und kühlt sie auf 10°C. Eine Reg
ler/Entzugseinrichtung 106 entzieht der Nutzluft Öl. Ein
Kühler 107 kühlt die Nutzluft auf eine Temperatur im
Bereich von 2 bis -15°C. Die resultierende unter Druck
stehende Kaltluft auf einer Temperatur im Bereich von 2 bis
-15°C wird dann dem Gebläserohr 28 durch den Kautschuk
schlauch 29 zugeführt.
Im folgenden wird die Funktionsweise des Ausführungsbei
spiels erläutert.
Wie in Fig. 7 dargestellt, führt das Gebläserohr 28 trockene
Kaltluft A auf einer Temperatur von 2 bis -15°C durch die
Durchlaßöffnungen 26 und 27 zu. Der Gebläsedruck wird durch
die Vorratskammer 28a fast konstant gehalten. Wie in Fig. 3
gezeigt, kollidiert aus der Durchlaßöffnung 26 zugeführte
Kaltluft A1 senkrecht mit dem Bohrer 3 und kühlt diesen.
Durch die Durchlaßöffnung A2 zugeführte Kaltluft A2 kolli
diert mit und kühlt einen vorderen oder stirnseitigen End-
und Zerspanungsabschnitt des Bohrers 3. Der Aufprall und
die Kühlung durch die Kaltluft unterdrücken das Auftreten
von Bohrgratbildung bzw. Abgratungen (Burring) im Bohr
bzw. Zerspanungsbereich und entfernen etwaige vorhandene
Bohrgrate.
Wie in Fig. 4 gezeigt, prallt die durch die Durchlaßöffnung
27 zugeführte Kaltluft A2 in der zur Drehrichtung R des
Bohrers 3 umgekehrten Richtung und fast in der tangentialen
Richtung zum Außenumfang des Bohrers auf den Bohrer,
wodurch sie Späne beseitigt, die um den Bohrer 3 herum haf
ten.
Nachdem die Kaltluftströme A1 und A2 auf den Bohrer und das
Werkstück 23 geprallt sind, werden sie durch das Saugrohr
31 abgesaugt. Auf diese Weise strömen die Kaltluftströme A1
und A2 gemeinsam mit den Spänen und giftigen Gasen auf
wärts. Infolgedessen werden, wie durch einen Pfeil B ange
zeigt ist, die Kaltluftströme A1 und A2, die Späne (bzw.
der Spanstaub) und das giftige Gas mittels des Saugrohrs 31
über den Kautschukschlauch 32 abgesaugt.
Die Kaltluft, die auf die Schraubennuten 25 trifft, strömt
spiralförmig und aufwärts, wodurch sie angrenzende Kalt
luftmengen veranlaßt, aufwärts zu strömen, und Späne, die
an der Innenwand des vorderen Endabschnitts 24b haften,
dazu bringt, sich abzulösen und abgeführt zu werden. Auf
diese Weise führen die Schraubennuten 25 dazu, daß das
Anhaften der Zerspanungsabfälle an der Innenwand des vorde
ren Endabschnitts 24b des beweglichen Zylinders vermindert
wird.
Das Außenlufteinlaßloch 21a der transparenten Hülse 21
dient dazu, Außenluft anzusaugen, um die Späne noch ver
mehrt anzublasen und durch das Saugrohr 31 auszutreiben.
So können erfindungsgemäß die Kühlung des Bohrers 3 durch
Kaltluft A1, die durch die Durchlaßöffnung 26 zugeführt
wird, und die Kühlung des Bohrers 3 und des Bohrlochs durch
die Kaltluft A2, die durch die Durchlaßöffnung 27 zugeführt
wird, das Auftreten einer Bohrgratbildung bzw. Abgratungen
ausreichend unterdrücken. Da ferner die trockene Kaltluft
zu einer verminderten Größe der Zerspanungsabfälle und
Bohrgrate führt, können diese kleinen Teile leicht entfernt
und abgesaugt werden. Darüber hinaus fördern die spiralför
migen Nuten 25 die Aufwärtströmung der Kaltluft. So werden
Zerspanungsabfälle, die an der Innenwand des vorderen
Endabschnitts 24b anhaften, beseitigt und abgesaugt.
Im folgenden wird die Kühlwirkung durch die entfeuchtete
Kaltluft A einer Temperatur im Bereich von 2 bis -15°C
gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel anhand eines
experimentellen Ergebnisses erläutert.
Im Experiment betrug die Kaltluftmengenzufuhr 66,4 Li
ter/min. Der Druck der Kaltluft betrug 6 kg/cm3.
Fig. 10 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehung
zwischen den Temperaturen und den Verschleißausmaßen bzw.
Abnutzungsmengen des Bohrers zeigt. Wie klar aus dieser
Darstellung hervorgeht, ist das Verschleißausmaß des
Bohrers (bzw. die Abnutzungsmenge) bei einer Temperatur der
Kaltluft von etwa 2°C oder weniger deutlich verringert.
Lag die Temperatur der Luft mit normaler Luftfeuchtigkeit
bei 10°C oder mehr, nutzten die Bohrer in etwa 20 Minuten
1 mm oder mehr ab. Wurde Kaltluft im Temperaturbereich zwi
schen 2 und -15°C benutzt, zeigten die Bohrer in 10 Stun
den Abnutzungen.
Wurde normale Luft verwendet, betrug die Größe der Bohr
grate 3 bis 5 mm. Wenn jedoch Kaltluft in einem Temperatur
bereich von 2°C bis -15°C eingesetzt wurde, betrug die
Größe der Bohrgrate 0,3 mm oder weniger.
Claims (5)
1. Kühl- und Staubabsaugvorrichtung für eine Werkzeugmaschine
(1), insbesondere eine Bohrmaschine, mit einer Spindel (2) zum
Festspannen eines Werkzeugs (3) zur zerspanenden Bearbeitung
eines Werkstücks (23), aufweisend
einen an der Werkzeugmaschine die Spindel koaxial umgebend verschiebbar angebrachten Grundzylinder (5),
einen in den Grundzylinder eingesetzten teleskopartig ver schiebbaren Zylinder (24) zur Abdeckung des Werkzeugs, ein mit einem vorderen werkstückseitigen Endabschnitt des te leskopartig verschiebbaren Zylinders (24) verbundenes Gebläse rohr (28) zum Anblasen des Werkzeugs mit Druckluft, wobei die Druckluft getrocknet, von Staub gereinigt und auf eine vorbe stimmte Temperatur abgekühlt ist, und
ein Saugrohr (31), das mit einem sich an den vorderen Endab schnitt anschließenden mittleren Abschnitt (24c) des bewegli chen Zylinders verbunden ist und zur Absaugung von Staub, Spä nen und giftigen Gasen dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Endabschnitt (24b) des beweglichen Zylinders (24), auf dessen Innenwand eine mehrgängige Schraubennut (25) ausgebildet ist, das Werkzeug (3) konzentrisch unter Ausbil dung eines ringförmigen Strömungskanals umschließt, und
daß der ringförmigen Strömungskanals hinsichtlich seiner Dicke ausreichend bemessen ist, um bei der Bearbeitung des Werk stücks erzeugten Staub, Späne und die abgekühlte Luft längs einer schraubenförmigen Bahn zum mittleren Abschnitt (24c) des beweglichen Zylinders abzuführen.
einen an der Werkzeugmaschine die Spindel koaxial umgebend verschiebbar angebrachten Grundzylinder (5),
einen in den Grundzylinder eingesetzten teleskopartig ver schiebbaren Zylinder (24) zur Abdeckung des Werkzeugs, ein mit einem vorderen werkstückseitigen Endabschnitt des te leskopartig verschiebbaren Zylinders (24) verbundenes Gebläse rohr (28) zum Anblasen des Werkzeugs mit Druckluft, wobei die Druckluft getrocknet, von Staub gereinigt und auf eine vorbe stimmte Temperatur abgekühlt ist, und
ein Saugrohr (31), das mit einem sich an den vorderen Endab schnitt anschließenden mittleren Abschnitt (24c) des bewegli chen Zylinders verbunden ist und zur Absaugung von Staub, Spä nen und giftigen Gasen dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Endabschnitt (24b) des beweglichen Zylinders (24), auf dessen Innenwand eine mehrgängige Schraubennut (25) ausgebildet ist, das Werkzeug (3) konzentrisch unter Ausbil dung eines ringförmigen Strömungskanals umschließt, und
daß der ringförmigen Strömungskanals hinsichtlich seiner Dicke ausreichend bemessen ist, um bei der Bearbeitung des Werk stücks erzeugten Staub, Späne und die abgekühlte Luft längs einer schraubenförmigen Bahn zum mittleren Abschnitt (24c) des beweglichen Zylinders abzuführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gebläserohr (28) eine erste Gebläseöffnung (26) und eine zwei
te Gebläseöffnung (27) speist, und daß die erste Gebläseöffnung
(26) dazu eingerichtet ist, das Werkzeug (3) in nahezu
radialer Richtung mit Druckluft anzublasen, und die zweite Ge
bläseöffnung (22) dazu eingerichtet ist, das Werkzeug in einer
schräg zur Werkzeuglängsachse auf das Werkstück zu verlaufen
den Richtung und in entgegen der Umfangsgeschwindigkeit zur
Außenfläche des Werkzeugs tangentialer Richtung mit Druckluft
anzublasen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ferner eine transparente zylindrische Hülse (21) auf
weist, die vom vorderen Endabschnitt (24b) des beweglichen Zy
linders (24) vorsteht und mehrere Außenlufteinlaßlöcher (21a)
aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei aus der
Druckluft weiterhin Öldampf entfernt ist und die Temperatur
der Druckluft im Bereich von etwa 2 bis -15°C liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schraubennut (5) entgegen der Drehrich
tung des Werkzeugs (3) vom werkstückseitigen Ende des ver
schiebbaren Zylinders zu dessen mittlerem Abschnitt hin ver
läuft.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4332988A JPH0755404B2 (ja) | 1992-12-14 | 1992-12-14 | 穿孔機の冷却集塵装置 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4342022A1 DE4342022A1 (de) | 1994-06-16 |
DE4342022C2 true DE4342022C2 (de) | 2002-02-21 |
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