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Vorrichtung für Bohrmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für Bohrmaschinen zum Auffangen und Beseitigen der beim Bohrvorgang anfallenden
Abfallstoffe wie Staub, Schleifstaub, Späne und Splitter aller Art.
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Bei den meisten Materialien besteht durch die beim Bohren anfallenden
Abfallstoffe Verletzungsgefahr, beispielsweise für das Auge, und es ergeben sich
auch schwierige Probleme hinsichtlich der Reinhaltung der Arbeitsstelle. #in wirksames
Mittel zur Vermeidung von Augenverletzungen besteht natürlich im Tragen von Schutzbrillen,
doch werden derartige, zusätzliche Schutzmittel oft weggelassen. Es ist vorgeschlagen
worden, bei Steinbohrmaschinen den Stahlbohrer mit einem zentralen Kanal zu versehen,
welcher sich in der
Bohrerspitze öffnet und an eine Staubabsaugevorrichtung
angeschlossen ist. Das ist aber nur dann möglich, wenn der Durchmesser des Stahlbohrers
gross genug ist, um ohne Schwächung des Bohrers einen durch den Stahlbohrer führenden
Innenkanal zu ermöglichen, der so bemessen ist, dass kaum Gefahr besteht, dass er
durch die Abfallstoffe verstopft werden kann. Ausserdem löst diese Massnahme das
Reinhaltungsproblem nicht - bei Gesteinsbohrungen ist das ohnehin kein Problem -
, da Staub und andere Teilchen das Bohrloch durch den Raum zwischen Stahlbohrer
und dem Rand des Loches verlassen können, insbesondere dann, wenn das Loch nach
oben oder nach schräg oben gerichtet ist.
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Das Reinhaltungsproblem stellt sich in besonders ausgeprägter Form
beim Bohren mit Heimwerkerbohrmaschinen, welche oft in möblierten Wohnungen und
ähnlichen Räumen benutzt werden, wo Polstermöbel, weiche Teppiche und dergleichen
vor Staub geschützt werden müssen. Schlagbohrmaschinen werden häufig zum Bohren
von Löchern für Konsolen, Lampen und dergleichen in Betonwänden oder Decken solcher
Räumlichkeiten benutzt.
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Bei derartigen Bohrungen, sowie beim Bohren in Gipsplatten, Pressplatten
und anderen modernen Baumaterialien, fallen grosse, feste Teilchen und beträchtliche
Staubmengen an, die sich stark verteilen und haften bleiben.
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Um ein Verstauben der Möbel zu verhindern, wurden bis jetzt häufig
die Möbel abgedeckt. Das ist eine ziemlich gute, wenn nicht sogar wirksame Methode,
doch dauert das Anbringen der Schutzabdeckung vergleichsweise langes insbesondere
dann, wenn nur ein paar Löcher gebohrt werden sollen.
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Zu diesem Zweck wurden nach dem Stand der Technik schalenförmige Staubfangvorrichtungen
konstruiert, die so an der Bohrmaschine angebracht werden, dass sie den Bohrer umschliessen.
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Die Schalen bestehen aus flexiblem Material und können deshalb in
Längsrichtung des Bohrers verformt werden. Derartige Schalen haben den Nachteil,
dass ihr Staubaufnahmevermögen sehr begrenzt und ihre Wirksamkeit sehr gering ist,
wenn beispielsweise horizontale Löcher gebohrt werden.
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Dieses Problem ist teilweise durch ein Staubkammer gelöst worden,
welche als flexibler Schlauch ausgebildet und so ausgelegt ist, dass sie den Bohrer
umschliesst und an ihrem vorderen Ende mit einer an der Aussenseite angebrachten
Öffnung versehen ist, die Mittel zum Anbringen eines Staub- -absaugerohres aufweist.
Aufgrund -der Flexibilität der'Kammerwände, welche notwendig ist, um eine axiale
Kompression der Kammer zu ermöglichen, besteht die Gefahr, dass die Kammerwände
durch die Saugkraft zusammengezogen werden, insbesondere dann, wenn sich die Kraft
in der Bohrrichtung erhöht und der
Anfall von Abfallstoffen gleichzeitig
hoch ist. Bei einem solch unerwünschten Verhalten der Kammerwände geht die Auffang-
und Beseitigungswirkung verloren, und möglicherweise kann der Stahlbohrer auch den
Schlauch beschädigen.
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Die schalenförmigen Vorrichtungen und auch die schlauchförmig ausgebildete
Absaugekammer haben den weiteren Nachteil, dass es ohne Zusatzmittel fast unmöglich
ist, eine lineare, axiale Kompression zu erreichen, und somit die Kompression und
dadurch den Punkt, an dem der Bohrer an der Arbeitsstelle auf setzt, zu überwachen.
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Nach der Erfindung wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche die
Gefahr von Augenverletzungen in hohem Masse verringert und gleichzeitig die Abfallstoffe
wirksam und sicher auffängt und beseitigt.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung für Bohrmaschinen zum
Auffangen und Beseitigen während- des Bohrens anfallender Abfallstoffe, welche eine
axial verkürzbare, am Gehäuse der Bohrmäschine angebrachte Kammer umfasst, die den
Stahlbohrer in Längsrichtung umschliesst und an ihrem offenen, vorderen Teil eine
an der Aussènseite angebrachte Öffnung aufweist, welche Mittel umfasst, mit denen
die Kammer über eine Leitung an eine Staubabsaugevorrichtung anschliessbar ist.
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Zur Lösung der vorstehend erwähnten Aufgabe wird nun vorgeschlagen,
diese Vorrichtung so auszubilden, dass die Kammer 4 aus mindestens zwei starren
Muffen 8, 9 besteht, welche teleskopartig ineinanderschiebbar sind, und dass die
Muffe 8 mit kleinerem Durchmesser eine Druckfeder 14 trägt, welche sich gegen einen
Flansch 16 an der vorderen Muffe 9 und ein passendes Anschlagglied 10 an der am
Maschinengehäuse befestigten Muffe 8 oder am Maschinengehäuse 3 selbst abstützt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen: Figur 1 einen Längsschnitt durch eine an einer tragbaren,
elektrischen Bohrmaschine angebrachte, erfindungsgemässe Vorrichtung; und Figur
2 eine ähnliche Ansicht wie in Figur 1 in grösserem Masstab und ohne Bohrmaschine.
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In der Figur 1 ist eine tragbare, elektrisch betriebene Bohrmaschine
1 schematisch dargestellt, deren Spindel einen Stahlbohrer 2 trägt. Am vorderen
Ende des Bohrmaschinengehäuses 3 ist eine im wesentlichen ringförmige, offene Kammer
4 angebracht, die sich in Längsrichtung des Bohrers erstreckt und ihn auf seine-r
ganzen Länge umschliesst. Am vorderen Ende der Kammer 4 befindet sich an der Aussenseite
eine Öffnung 5, die sich in einen kurzen Rohrstutzen 6 öffnet, an dem eine vergleichsweise
grosse
Leitung 7 angebracht ist, welche mit einer beliebigen Staubabsaugevorrichtung, beispielsweise
einem herkömmlichen Staubsauger, verbunden ist.
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In der Figur 2 ist besser verdeutlicht, dass die Kammer 4 zwei Muffen
8 und 9 umfasst, welche sich ineinanderschieben.
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Die Muffe 8, die einen kleineren Durchmesser aufweist, ist an einem
ihrer Enden mit Mitteln 10 zur Befestigung am Bohrmaschinengehäuse 3 versehen, wobei
die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Mittel 10 nur als Ring ausgewiesen sind,
der jeden geeigneten Kraftschluss symbolisieren soll. Die kleinere Muffe 8 ist an
ihrem vorderen Ende mit einer Verstärkungsstirnwand 11 versehen, welche eine zentrale
Öffnung 12 und einen kurzen, äusseren, ringförmigen Flansch 13 aufweist, der sic#h
über die Umhüllungsoberfläche der Muffe hinaus erstreckt. Die grössere Muffe 9 hat
einen Innendurchmesser, der nur geringfügig grösser ist als der Durchmesser des
Flansches 13, und die Muffe 9 ist in bezug auf die Muffe 8, welche an der Bohrmaschine
befestigt werden kann, axial beweglich. Längs der Umhüllungsoberfläche der kleineren
Muffe 8 ist eine Druckfeder 14 angebracht, die an einem Ende ein beliebiges, in
bezug auf die Bohrmaschine befestigtes Glied, wie beispielsweise das im dargestellten
Ausführungsbeispiel gezeigte Anschlussmittel 10, und am anderen Ende einen Flansch
der beweglichen Muffe 9 erfasst. Die Feder 14 ist so weit vorgespannt, dass die
Muffe 9 durch die Federkraft
nach vorne getrieben wird, so dass
die Muffe 9 in Ruhestellung über das Ende des Stahlbohrers 2 hinausragt.
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Beim Bohren wird der Stahlbohrer 2 in herkömmlicher Weise an die Stelle
gedrückt, an der das Loch gebohrt werden soll, und dabei erfasst die Muffe 9 zuerst
die Stelle um das Bohrloch, worauf die Muffe in Richtung gegen die Bohrmaschine
gedrückt wird, so dass der Stahlbohrer 2 mit der Laufgeschwindigkeit, mit welcher
der Stahl in das Material eindringt, über den Rand der Muffe hinausragt. Dadurch
wird für den Stahlbohrer 2 eine Schutzabdeckung vorgesehen und gleichzeitig ein
Schutz der Bedienungsperson vor Verletzungen erreicht. Die vordere Muffe 9 der #Kammer
4 ist an ihrem der Bohrmaschine 1 zugewandten Ende mit einem an ihrem Innenumfang
angeordneten Ring 15 versehen, der als Führung für die Muffe 9 wirkt. Der Ring 15
weist einen radialen Flansch 16 auf, welcher als Eingriffspberfiäche für die Feder
14 dient. Am vorderen Ende der Muffe 9 kann ein Dichtring 17, wie er in der Figur
2 dargestellt ist, angeordnet werden, welcher Unregelmässigkeiten der Oberfläche,
in der das Loch gebohrt werden soll, ausschaltet.
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Die kleinere Muffe 8 ist an der. Aussenseite mit einer kleinen Öffnung
18 versehen, welche soweit wie möglich vom Kammereingang entfernt ist und als Einlassöffnung
für Luft gedacht ist, die anschliessend durch die grössere Öffnung 5 am Kammereingang
abgesaugt wird.
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Bei Beginn des Bohrens wird das vordere-Ende der Muffe 9 gegen die
Wand oder dergleichen gedrückt, in der das Loch zu bohren ist, und dabei entsteht
eine geschlossene Kammer zwischen der Wand und den inneren Oberflächen der Muffen
9 und 8. Das Innere der Kammer steht nur durch die Öffnung 18 und durch die zwischen
den' Muffen sowie zwischen der vorderen Muffe 9 und der Arbeitsoberfläche auftretenden
Durchlassstellen mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung. Ferner wirkt die Stirnwand
11 in der Muffe 8 in Richtung Bohrmaschinengehäuse für grössere Staubmengen und
Teilchen gegen das Eindringen in die Muffe 8 als Verzögerungshindernis. Die über
die Leitung 7 und den Stutzen 6 an die Kammer 4 angeschlossene Staubabsaugevorrichtung
ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie gleichzeitig mit dem Motor der Bohrmaschine
1 anläuft, dadurch bewirkt die Saugkraft in der Leitung 7, dass die Luft von der
Öffnung 18 und den Durchlasstellen zwischen den Muffen 8 und 9 rasch durch die Kammer
4 strömt, wobei die Abfallstoffe vom Bohrer herausgezogen werden.
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Solange der vordere Rand der Muffe 9 gegen die Wand oder dergleichen
gedrückt wirds spielt es für die Beseitigung der Abfallstoffe keine Rolle, in welcher
Richtung das Bohrloch liegt. Da ferner der Stahlbohrer 2 aufgrund der Federkraft
aus dem Bohrloch herausgezogen wird, wenn die Muffe 9 von der Kontakt fläche zurückgezogen
wird, lässt sich ein fast hundertprozentiges Auffangen der Abfallstoffe erreichen.
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Bei den meisten Bohrvorgängen ist es für die Bedienungsperson wichtig,
die tatsächliche Bohrtiefe zu kennen; diese Tiefe kann direkt abgelesen werden,
wenn man die kleinere Muffe 8 mit entsprechenden, aussenliegenden Markierungen oder
Teilstrichen versieht, da die Bohrtiefe gleich dem Abstand der tatsächlich vorgesehenen
Kompression ist, vorausgesetzt die Bohrerspitze liegt auf der Höhe des vorderen
Randes der vorderen Muffe.
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Es ist auch vorteilhaft, wenn wenigstens die vordere Muffe 9 transparent
ist, um es der Bedienungsperson zu ermöglichen, festzustellen, ob die Bohrerspitze
genau auf die richtige Stelle angesetzt ist.
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Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel soll die
Erfindung verdeutlichen, ohne sie jedoch zu beschränken. Innerhalb des Rahmens der
Erfindung kann die Vorrichtung auf verschiedene Art und Weise abgewandelt werden.
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So kann beispielsweise die am Bohrmaschinengehäuse 3 angebrachte Muffe
8 einen- grösseren Durchmesser haben als die vordere Muffe 9. Die Abdichtung zwischen
den beiden Muffen 8 und 9 kann anders angeordnet werden als dargestellt; die Feder
14 kann anders ausgelegt sein und andere als die im Ausführungsbeispiel dargestellten
Glieder 10 erfassen; auch kann die Kammer aus mehr als zwei sich ineinanderschiebende
Muffen zusammengesetzt sein.