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HINTERGRUND
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines Körpers,
insbesondere eines Schneideinsatzes, eine Vorrichtung zur Behandlung
eines einen Grat aufweisenden teilweise dichten Körpers und
eine Anordnung, die die Behandlungsvorrichtung gemäß der Erfindung
und eine Formgebungsvorrichtung umfaßt.
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Schneideinsätze werden normalerweise mittels
pulvermetallurgischer Verfahren hergestellt. Bei einem typischen
Verfahren werden die Pulverkomponenten zunächst zu einer im allgemeinen
homogenen Mischung vermischt, um eine solche Pulvermischung bereitzustellen.
Die Pulvermischung wird dann in eine Form (oder einen Formhohlraum)
einer Presse gegeben, wo das Pulver einem Kompressionsdruck ausgesetzt
wird, um die Pulvermischung zu einem sogenannten Grünling zu
formen, d. h. einer Masse von Teilchen, die zu einer sogenannten
Gründichte
(oder Partialdichte) verdichtet ist, die im Bereich von 40% bis
75% der theoretischen Dichte liegen kann. Der Grünling wird dann unter Wärme oder
Wärme und
Druck verdichtet (z. B. Flüssigphasensinterung),
um die endgültige
Dichte zu erreichen, die im Bereich von etwa 95% bis etwa 100% der
theoretischen Dichte liegen kann.
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Im Verlauf der Formgebung baut sich
ein Volumen an Material, d. h. ein Grat, in dem kleinen Volumen auf,
das den Zwischenraum zwischen dem Stößel der Presse und der Formwand
bildet, die den Formhohlraum begrenzt. Während des Forrngebungsvorgangs
(oder Preßvorgangs)
haftet etwas von diesem Grat am Rand des Grünlings, so daß der typische
Grünling
im allgemeinen an seinen Rändern
einen Grat aufweist. Im Falle eines Grünlings für einen Schneideinsatz erstreckt
sich der Grat von den Freiflächen
bis über
die Ebene der Spanfläche.
Der typische Grünling
hat auch noch andere Pulververunreinigungen, z. B. Pulverteilchen,
auf seiner Oberfläche.
Das Vorhandensein des Grates und der Pulververunreinigungen auf
dem Grünling
ist ein unerwünschter
Zustand.
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In der Vergangenheit mußte jemand
wie zum Beispiel der Bediener einer Presse jeden Grünling physisch
bürsten,
um den Grat zu lösen.
Der Bediener mußte
dann einen Druckluftstrahl auf den Grünling richten, um den gelösten Grat
und andere Oberflächenverunreinigungen
wegzublasen. Das obige Verfahren hatte zwar eine gewisse vorteilhafte
Wirkung, doch waren auch Nachteile damit verbunden.
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Bei dem Bürstverfahren mußte der
Bediener zuerst den Grünling
entfernen und ihn zusammen mit mehreren anderen Grünlingen
auf ein Tablett legen. Weil der Grünling noch nicht zu einer Enddichte
verdichtet war, befand er sich in einem etwas zerbrechlichen Zustand
und konnte durch den physischen Umgang damit leicht beschädigt werden.
Dies war besonders dann der Fall, wenn sich an dem Grünling noch
der Grat befand, da der Grat leicht zerbrochen werden konnte, so
daß die
Bruchstelle nicht längs
einer gemeinsamen Bruchlinie lag. Selbst wenn der Grat durch den
physischen Umgang mit dem einen Grat aufweisenden Grünling nicht
zerbrach, war es im allgemeinen so, daß der Grat durch das physische
Bürsten
des Grünlings
wegbrach, so daß die
Bruchstelle nicht längs
einer gemeinsamen Bruchlinie lag. Wenn der Grat so zerbrach, daß die Bruchstelle nicht
längs einer
gemeinsamen Bruchlinie lag, erhielt man einen Sinterkörper, der
eine Schneidkante aufwies, die in beachtlichem Maße gehont
werden mußte,
um den Bruch unter dem Schneidrücken
auszugleichen.
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Nach Abschluß des Bürstens reinigte der Bediener
dann den Grünling
mit einem Druckluftstrahl, um den zuvor gelösten Grat und die Oberflächenverunreinigungen
wegzublasen. Weil der Bediener das Abblasen an mehreren Grünlingen
auf einem Tablett vornahm, hat der Luftstrahl die Grünlinge vielleicht
nicht gleichmäßig beaufschlagt,
so daß sich
an manchen Grünlingen
immer noch der zuvor gelöste
oder zerbrochene Grat und die Verunreinigungen befinden konnten.
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Die JP-A-61 261 402, die den am nächsten kommenden
Stand der Technik für
dieses Verfahren bildet, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Körpers
aus metallurgischen Pulverkomponenten, insbesondere die Herstellung
eines metallurgischen Körpers
aus Kohlenstoff, Kupfer und Eisen, der einen Grat aufweist. Der
Körper
wird kugelgestrahlt, um den Grat zu entfernen.
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Die DE-U-295 20 880 beschreibt eine
Vorrichtung zum Reinigen eines maschinell bearbeiteten Teils. Die
Vorrichtung umfaßt
eine Kammer, in die das zu reinigende Teil gelegt wird, und einstellbare
Düsen,
um Druckluft auf das Teil zu richten. Wenn das Teil mit Druckluft
behandelt wird, wird die Kammer mit einem Vakuum beaufschlagt, um
Schneidfluid und Späne
zwecks Abtrennung, Reinigung und Wiederverwertung aus der Kammer
abzuziehen.
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Im Stand der Technik gibt es jedoch
kein Verfahren zur Herstellung eines Körpers aus einer im allgemeinen
homogenen Pulvermischung aus keramischen Komponenten oder Keramikpulver-
und Metallpulverkomponenten, da diese Mischung extrem spröde ist.
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Es wäre vorteilhaft, eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum Entgraten eines Grünlings (oder zum Vorbereiten
eines Grünings
für die
anschließende
Verdichtung) bereitzustellen, bei dem der Grat auf einer gemeinsamen
Bruchlinie zerbrochen wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Diese Aufgaben werden gelöst durch
eine Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1, eine Anordnung nach
Anspruch 12 und ein Verfahren nach Anspruch 13.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es folgt eine Kurzbeschreibung der
Zeichnungen der vorliegenden Patentanmeldung.
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1 ist
eine isometrische Ansicht einer spezifischen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung,
die einen mit einer Presse verbundenen Entgrater umfaßt;
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2 ist
eine isometrische Ansicht des Entgraters von 1, wobei die Komponenten auseinandergezogen
sind;
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3A ist
eine Querschnittsansicht des Entgraters von 2, wobei sich der Entgrater in einem
zusammengedrückten
Zustand befindet;
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3B ist
eine Querschnittsansicht des Entgraters von 2, wobei sich der Entgrater in einem
auseinandergezogenen Zustand befindet;
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4A ist
eine Seitenansicht eines Teils der Presse und des Entgraters von 1, wobei ausgewählte Abschnitte
im Querschnitt dargestellt sind, und wobei sich in dem unteren Formhohlraum
ein loses Pulver befindet;
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4B ist
eine vergrößerte Seitenansicht
der Presse und des Entgraters von 4A,
in der gezeigt ist, wie die obere Stößelbaugruppe beginnt, in den
Formtisch einzudringen;
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4C ist
eine vergrößerte Seitenansicht
der Presse und des Entgraters von 4A,
in der gezeigt ist, wie sich der obere Stößel und der untere Stößel aufeinanderzubewegen
und dadurch das Pulver in dem Formhohlraum zusammendrücken;
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4D ist
eine vergrößerte Seitenansicht
der Presse und des Entgraters von 4A,
in der gezeigt wird, wie der gepreßte Grünling dem Entgratungsvorgang
unterzogen wird;
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4E ist
eine Seitenansicht eines Teils der Presse und des Entgraters von 1, wobei ausgewählte Abschnitte
im Querschnitt dargestellt sind, und wobei der gepreßte Grünling dem
Entgratungsvorgang unterzogen wurde und bereit ist, auf das Tablett
befördert
zu werden;
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5 ist
eine isometrische Ansicht einer Presse und eines Greifarms, wobei
eine weitere spezifische Ausführungsform
eines Entgraters an dem Greifarm befestigt ist;
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6A ist
eine Seitenansicht des Entgraters von 5,
wobei ein Abschnitt im Querschnitt dargestellt ist, in einem Zustand,
in dem sich der Grünling
außerhalb
des Entgraters befindet;
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6B ist
eine Seitenansicht des Entgraters von 5,
wobei ein Abschnitt im Querschnitt dargestellt ist, in einem Zustand,
in dem sich der Grünling
in der Position zum Entgraten befindet;
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7 ist
eine isometrische Ansicht einer weiteren spezifischen Ausführungsform
eines Entgraters, der von der Presse und dem Greifarm unabhängig ist;
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8 ist
eine isometrische Ansicht des Entgraters von 7, wobei die Komponenten auseinandergezogen
sind;
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9 ist
eine Querschnittsansicht des Entgraters von 7, wobei der Grünling entgratet wird;
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10 ist
eine seitliche Querschnittsansicht eines Abschnitts eines Grünlings,
wobei sich an den Schneidkanten des Grünlings ein Grat befindet; und
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11 ist
eine seitliche Querschnittsansicht eines Abschnitts eines Grünlings,
wobei dort der Grat über
dem Schneidrücken
zerbrochen wurde und sonstige Verunreinigungen von dem Grünling entfernt
wurden.
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12 ist
eine Draufsicht einer spezifischen Ausführungsform der Erfindung, die
einen Motor umfaßt, wobei
ein Teil der oberen Abdeckung entfernt wurde, um die Lufthülse und
die bogenförmig
ausgeschnittene Platte zu zeigen; und
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13 ist
eine Seitenansicht der Ausführungsform
von 12, wobei ein Teil
des Gehäuses
und des Zahnrades entfernt wurden und ein Teil des inneren Aufbaus
im Querschnitt dargestellt ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Mit Bezug auf die Zeichnungen veranschaulicht 1 eine Presse 20,
die einen oberen Kopf 22, eine untere Aufspannplatte 24 mit
einem Tisch 26 darauf und Führungsstangen 28 aufweist,
die sich von dem Tisch 26 nach oben erstrecken. Ein Entgrater 30 ist
mit dem oberen Kopf 22 verbunden und funktioniert in Verbindung
mit dem Betrieb der Presse 20, wie im folgenden näher erläutert wird.
Die Presse 20 und der Entgrater 30 (auch als Behandlungsvorrichtung
bezeichnet) bilden eine Anordnung zum Herstellen und Behandeln eines teilweise
dichten Körpers.
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Mit Bezug auf 2, 3A und 3B umfaßt der Entgrater 30 ein
im allgemeinen zylindrisches Gehäuse 62,
das ein oberes Ende 64 und ein unteres Ende 66 hat.
Das Gehäuse 62 enthält eine Öffnung 68,
ein Loch 70 und zwei Schlitze (72, 74)
in der Wand des Gehäuses 62.
Die Schlitze 72 und 74 sind am unteren Ende 66 des
Gehäuses 62 offen.
Ein Anschlußstück 76 ist
an der Öffnung 68 an
dem Gehäuse 62 befestigt.
Ein Schlauch 36 geht von dem Anschlußstück 76 aus und verbindet
den Entgrater 30 mit einer Vakuumquelle, die mit dem Bezugszeichen 34 schematisch
dargestellt ist.
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Der Entgrater 30 umfaßt außerdem ein
Gleitstück 80,
das ein oberes Ende 82 und ein unteres Ende 84 hat.
Wie in 3A und 3B veranschaulicht, begrenzt
das Gleitstück 80 außerdem einen
oberen Innenraum 86 und einen unteren Innenraum 88,
wobei eine Innenwand 90 den Innenraum des Gleitstücks in diesen
oberen und unteren Innenraum (86, 88) unterteilt.
In der Wand 90 befindet sich eine mittig angeordnete Öffnung 92.
Das Gleitstück 80 umfaßt außerdem einen
geschlossenen Schlitz 94 in der Außenfläche seiner Seitenwand sowie
eine Öffnung 96.
Das Gleitstück 80 enthält eine
Kerbe 98 in der Nähe
seines oberen Endes. Ein Anschlußstück 100 ist an der Öffnung 96 an
das Gleitstück 80 angeschlossen.
Ein Schlauch 40 erstreckt sich von dem Anschlußstück 100 weg
und verbindet den Entgrater 30 mit einer Druckluftquelle,
die mit dem Bezugszeichen 38 schematisch dargestellt ist
(siehe 2).
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Der Entgrater 30 hat außerdem einen
Rotor 102, der einen Nabenabschnitt 104 mit größerem Durchmesser
und einen Nabenabschnitt 106 mit kleinerem Durchmesser
hat. Der Rotor 102 umfaßt mehrere sich radial nach
außen
erstreckende Schaufeln 108. Der Nabenabschnitt 106 mit
kleinerem Durchmesser enthält eine Öffnung 110.
Der Nabenabschnitt 104 mit größerem Durchmesser enthält eine
Ringnut 112. Ein Lager 114 paßt in die Nut 112.
Ein Stift 116 erstreckt sich durch das Loch 70,
um verschieblich an dem geschlossenen Schlitz 94 anzugreifen,
d. h. damit sich das Gleitstück 80 relativ
zu dem Gehäuse 62 bewegen
(gleiten) kann.
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Der Entgrater 30 umfaßt eine
untere Abdeckung 120, die eine mittige senkrechte zylindrische
Wand 122 hat, die ein zentrales Volumen 123 begrenzt.
Die zylindrische Wand 122 enthält mehrere Löcher 124,
die eine Verbindung mit dem zentralen Volumen 123 herstellen.
Die untere Abdeckung 120 enthält mehrere Löcher 125 in
der Nähe
ihres Umfangs. Schrauben 126 treten durch die Löcher 125,
um an den Gewindeöffnungen 128 in
der Unterseite (bzw. im Ende) 84 des Gleitstücks 80 anzugreifen.
Die untere Abdeckung 120 enthält ferner eine ringförmige Kerbe 44,
die einen O-Ring 46 aufnimmt. Wie nachfolgend beschrieben
wird, sorgt der O-Ring 46 während des Entgratungsvorgangs
für eine
Abdichtung gegen den Tisch 26. Es versteht sich, daß die zylindrische
Wand 122 den unteren Innenraum 88 in eine Fluideintrittskammer
und eine Behandlungskammer unterteilt, wobei die Behandlungskammer
durch das zentrale Volumen 123 gebildet wird. Wie nachfolgend erläutert wird,
tritt der Fluidstrom in die Fluideintrittskammer ein und gelangt
dann in die Behandlungskammer, wobei der Fluidstrom den Grünling beaufschlagt.
Außerdem
versteht es sich, daß der
Innenraum des Gehäuses,
der mit der Vakuumquelle in Verbindung steht, eine Evakuierungskammer
bildet, durch die der zerbrochene Grat und Verunreinigungen aus
der Nähe
des Grünlings
entfernt werden können.
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Mit Bezug auf den Betrieb des Entgraters 30 in
Verbindung mit der Presse 20 veranschaulicht 4A den an der Presse 20 befestigten
Entgrater 30 in einer Position, in der das lose Pulver
zunächst
in den Formhohlraum 200 eingebracht wird. Der Formhohlraum 200 befindet
sich in dem Tisch 26. Ein unterer Stößel 202 ist verschieblich
in dem Formhohlraum positioniert. Der untere Stößel 202 umfaßt eine
Oberseite 204. Der untere Stößel 202 kann eine
Bohrung 206 aufweisen, in der sich ein verschieblicher
Fortsatz 208 befinden kann. Die lose Pulvermasse 210 nimmt
das Volumen in dem Formhohlraum 200 zwischen der Oberseite 204 des unteren
Stößels 202 und
dem oberen Rand des Formhohlraums (der mit der Oberfläche des
Tisches 26 koplanar ist) ein. Die Presse 20 umfaßt ferner
einen oberen Stößel 212,
der mit dem oberen Kopf 22 verbunden ist, um in einer allgemein
vertikalen Richtung bewegbar zu sein. Der obere Stößel 212 hat
eine Unterseite 214. Die Unterseite 214 des oberen
Stößels 212 und
die Oberseite 204 des unteren Stößels 202 können jeweils eine
Kontur haben, die einer bestimmten Geometrie des Schneideinsatzes
entspricht.
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4B zeigt
den Entgrater 30 in einer Position vor dem Verdichten der
losen Pulvermasse 210. Der Entgrater 30 liegt
auf der Oberfläche
des Tisches 26 auf, und die Unterseite 214 des
oberen Stößels 212 berührt leicht
die lose Pulvermasse 210. Der Entgrater 30 befindet
sich in seinem sogenannten zusammengedrückten Zustand, der dem in 3A gezeigten Zustand des
Entgraters 30 entspricht. Der Entgrater 30 ist
außerdem über den
O-Ring 46 gegen den Tisch 26 abgedichtet.
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4C zeigt
den Entgrater 30 in einer Position, wo er weiterhin auf
der Oberfläche
des Tisches 26 aufliegt. Der obere Stößel 212 hat sich nach
unten bewegt, und der untere Stößel 202 hat
sich nach oben bewegt, so daß sie
zusammen die lose Pulvermasse zu einem Grünling 218 zusammengedrückt haben.
Der verschiebliche Vorsprung 208 hat sich nach oben bewegt,
wo er gegen die Unterseite 214 des oberen Stößels 212 stößt, um ein
mittiges Loch 220 in dem Grünling 218 zu bilden.
Der Grünling 218 besteht
aus einer teilweise dichten Masse der Pulverkomponenten, aus denen
die Pulvermasse 210 bestand.
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4D zeigt
den Entgrater 30 in einer Position, wo sich der Tisch 26 relativ
zu dem Grünling 218 nach unten
bewegt hat. Das Ausmaß der
Abwärtsbewegung
ist so, daß der
Grünling 218 freigelegt
wird, wobei die Unterseite 222 des Grünlings 218 mit der
horizontalen Ebene des Tisches 26 koplanar ist oder etwas über dieser
liegt. Der Grünling 218 wird
durch die leichte abwärts
gerichtete Kraft des oberen Stößels 212 festgehalten, so
daß der
Grünling 218 sandwichartig
zwischen dem oberen Stößel 212 und
dem unteren Stößel 202 angeordnet
wird. Wenn sich der Grünling 218 in
dieser Position befindet, kann er der Entgratungsbehandlung unterzogen
werden.
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Was nun den Entgratungsvorgang angeht,
so strömt
Druckluft aus der Druckluftquelle 38 durch die Leitung
(bzw. den Schlauch) 40 über
das an der Öffnung 96 befestigte
Anschlußstück 100 in
den Entgrater 30. Die Druckluft tritt in das untere Volumen 88 des
Gleitstücks 80 ein.
Die Druckluft strömt
dann weiter, um den Rotor 102 zu beaufschlagen, was dazu
führt,
daß sich
der Rotor 102 mit einer relativ hohen Drehzahl dreht. Die
Druckluft strömt
durch die Öffnung 110 in
dem Nabenabschnitt 106 mit kleinerem Durchmesser zu den
Löchern 124 in
der vorspringenden zylindrischen Wand 122 der unteren Abdeckung 120.
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Weil es nur eine Öffnung 110 gibt, durch
die die Druckluft sequentiell in eine Vielzahl von Löchern 124 strömt, während sich
der Rotor 102 dreht, ist die in das zylindrische Volumen 123 eintretende
Luft pulsierend. Dieser pulsierende Luftstrom beaufschlagt den Grünling auf
eine solche Weise und mit einer solchen Kraft, daß der Grat
und jegliche Oberflächenverunreinigung
auf dem Grünling
gelöst
werden. Während
bei der spezifischen Ausführungsform
nur eine Öffnung 110 verwendet
wird, um die Oberfläche
des Grünlings
mit Druckluft zu beaufschlagen, ziehen die Erfinder je nach Anwendung
die Verwendung einer Vielzahl von Öffnungen in verschiedenen Formen
in Betracht. Während
bei der spezifischen Ausfßhrungsform
Druckluft verwendet wird, um die Oberfläche des Grünlings zu beaufschlagen, ziehen
die Erfinder außerdem
die Verwendung weiterer Fluide in Kombination mit der Vorrichtung
und der Anordnung in Betracht. Zum Beispiel würde sich eine Flüssigkeit,
ein Gas, eine Flüssigkeit
und ein Gas, ein Gas mit darin mitgeführten Partikeln, eine Flüssigkeit
mit darin mitgeführten
Partikeln oder eine Flüssigkeit
und ein Gas mit darin mitgeführten
Partikeln zur Verwendung eignen. Das spezielle Fluid kann zwar je
nach Anwendung verschieden sein, doch sollte das Fluid selbstverständlich keinen
Rückstand
hinterlassen, der sich nachteilig auf die Verdichtung (z. B. das
Sintern) des Grünlings
auswirken könnte.
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Als optionales Merkmal des Entgraters 30 (und
des Entgratungsvorgangs) beaufschlagt die Vakuumquelle 34 das
obere Volumen 86 des Gleitstücks 80 durch den Schlauch 36 mit
einem Vakuum. Der gelockerte (oder gelöste) Grat und sonstige Verunreinigungen
werden dann durch das Vakuum aus dem Entgrater 30 herausbefördert. Grat
und Verunreinigungen können
dann in einer Sammelvorrichtung gesammelt und beseitigt oder gewünschtenfalls
wiederverwendet werden.
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4E zeigt
die Presse 20 und den Entgrater 30 in einem Zustand,
in dem sich der obere Stößel 212 von
dem entgrateten Grünling 218 wegbewegt
hat. Der entgratete Grünling 218 kann
nun von dem Tisch 26 entfernt werden, so daß die Presse 20 den
obigen Vorgang der Herstellung eines Grünlings 218 wiederholen kann.
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Infolge des Entgratungsvorgangs hat
der Grünling
einen Grat, der entlang einer gemeinsamen Bruchlinie zerbricht.
Ferner sollte der Grat vorzugsweise nicht nur längs einer gemeinsamen Bruchlinie
zerbrochen werden, sondern darüberhinaus
nicht unterhalb des Schneidrückens
des Grünlings
zerbrochen werden.
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Mit Bezug auf 10 und 11 zeigt
in dieser Hinsicht 10 einen
Grünling 218,
der eine Spanfläche 350 und
eine Freifläche 352 sowie
einen Grat 354 hat, der sich an der horizontalen Ebene
der Spanfläche 350 vorbei
nach oben erstreckt. Der Schneidrücken wird durch die gestrichelte
Linie 356 dargestellt und ist die Verlängerung der Ebene der Spanfläche 350 durch
den Grat 354. Der Grünling 218 umfaßt ferner
Oberflächenverunreinigungen 358 auf
seiner Spanfläche 350. 11 zeigt den Grünling 218 nach
dem Entgratungsvorgang, wobei der Grat 354 über dem
Schneidrücken
(gestrichelte Linie 356) abgebrochen wurde und die Oberflächenverunreinigungen 358 von
der Spanfläche 350 des Grünlings 218 entfernt
wurden. Nach dem Verdichten (z. B. Sintern) schrumpft das Volumen
des verbleibenden Grates 354, so daß nach dem Verdichten weniger Grat
zu beseitigen ist als vor dem Verdichten.
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Weil der Grat entlang einer gemeinsamen
Bruchlinie zerbrochen wird, kann der Grat von dem gesinterten Schneideinsatz
mit einem Honstein von konstantem Radius entfernt werden. Dies ist
der Fall, weil die Größe des Honsteins
nicht von dem höchsten
Grad des Bruchs längs
einer nicht gemeinsamen Bruchlinie bestimmt wird. Indem man einen
Honvorgang vermeidet, der den höchsten
Grad des Bruches berücksichtigen muß, muß weniger
gehont werden, um die Schneidkante des gesinterten (oder verdichteten)
Körpers
zu honen.
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Anhand von 5, 6A und 6B ist eine weitere spezifische
Ausführungsform
eines Entgraters 130 zur Verwendung in Verbindung mit einer
Presse 20 dargestellt. Die Presse 20 umfaßt einen
oberen Kopf 22, eine untere Aufspannplatte 24 mit
einem Tisch 26 darauf und Führungsstangen 28,
die sich von dem Tisch 26 nach oben erstrecken.
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Es gibt eine Greifarmbaugruppe zur
Verwendung in Verbindung mit der Presse. Die Greifarmbaugruppe umfaßt einen
Greifarm 132, der ein distales Ende 134 hat, mit
dem der Entgrater 130 verbunden ist. Der Greifarm 132 hat
ein weiteres Ende 136, das beweglich mit einer Bewegungseinrichtung 138 verbunden
ist, so daß sich
der Greifarm 132 drehen und relativ zu der Presse 20 auf
und ab bewegen kann. In dieser Hinsicht ist die Greifarmbaugruppe
durch gestrichelte Linien im gedrehten Zustand dargestellt, so daß der Greifarm 132A über einem
Tablett 140 positioniert ist. Aus dieser Figur geht auch
hervor, daß sich
der Greifarm 132B in der Nähe des Tabletts 140 befindet,
um einen Grünling 218 auf
das Tablett 140 zu legen. Die Verwendung des Greifarms 132 erlaubt
die automatische Beförderung
der Grünlinge 218 (die
vor und/oder während
und/oder nach einem Transport entgratet werden können) von dem Tisch 26 zu
einem Tablett 140.
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Der Entgrater 130 umfaßt ein Gehäuse 144,
das ein oberes Ende 146 und ein unteres Ende 148 hat. Das
Gehäuse 144 hat
einen Abschnitt 150 mit kleinerem Durchmesser und einen
Abschnitt 152 mit größerem Durchmesser.
Der Gehäuseabschnitt 150 mit
kleinerem Durchmesser bildet einen oberen Innenraum 154.
Der Gehäuseabschnitt 152 mit
größerem Durchmesser
bildet einen unteren Innenraum 156. Das Gehäuse 144 hat ein
Loch 158 in seinem oberen Ende 146. Der Gehäuseabschnitt 150 mit
kleinerem Durchmesser kann eine Vakuumöffnung 160 umfassen,
durch die die Leitung 36 die Vakuumquelle 34 mit
dem Entgrater 130 verbindet. Der Gehäuseabschnitt 152 mit
größerem Durchmesser
umfaßt
eine Luftöffnung 162,
durch die die Leitung 40 die Luftquelle 38 mit
dem Entgrater 130 verbindet.
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Der Entgrater 130 umfaßt einen
Rotor 164, der mehrere sich radial nach außen erstreckende
Schaufeln 166 aufweist. Der Rotor 164 umfaßt außerdem eine
Schulter 168. Ein Lager 170 liegt an der Schulter 168 an.
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Der Entgrater 130 umfaßt außerdem eine
untere Abdeckung 172, die eine vertikale zylindrische Wand 174 aufweist,
die ein zylindrisches Volumen 175 begrenzt. Die zylindrische
Wand 174 enthält
eine Vielzahl von Durchgängen 176.
Die untere Abdeckung 172 enthält eine Vielzahl von Löchern 178,
durch die jeweilige Schrauben 180 treten, um die untere
Abdeckung 172 mit dem Gehäuse 144 zu verbinden.
Die untere Abdeckung 172 kann eine Nut aufweisen, die einen
O-Ring 181 aufnimmt. Wie nachfolgend beschrieben, bewirkt der
O-Ring 181 eine Abdichtung zwischen dem Entgrater 130 und
dem Tisch 26 während
des Entgratungsvorgangs.
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Der Entgrater 130 umfaßt außerdem eine
zylindrische Buchse 182, die in das Loch 158 in
der Oberseite des Gehäuses 144 paßt. Ein
Fixierstift 184 ist verschieblich in der Längsbohrung
der Buchse 182 positioniert. Der Fixierstift 184 hat
ein oberes Ende 186 und ein unteres Ende 188 sowie
eine Längsbohrung 190. Die
Außenseite
des Stiftes 184 weist eine ringförmige Schulter 192 auf.
Es gibt ein Gewinde 194 in der Außenseite des Stiftes 184 im
Bereich seines unteren Endes 188. Eine Blase 196 ist über das
Gewinde 194 an dem Fixierstift 184 festgeschraubt.
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Im Betrieb wird die lose Pulvermasse
durch die Presse in der in Verbindung mit dem Entgater 30 beschriebenen
Weise gepreßt
(d. h. zusammengedrückt
oder geformt). Im Endergebnis ist ein Grünling 218, der einen
Grat (siehe den Grat 354 in 10)
und Oberflächenverunreinigungen
(siehe die Verunreinigung 358 in 10) hat, auf dem Tisch 26 der
Presse 20 positioniert, genau wie in 4E gezeigt. Der Greifarm 132 bewegt
sich dann darüber,
so daß der
Fixierstift 184 auf das mittige Loch 220 in dem
Grünling 218 ausgerichtet ist
(d. h. die mittige Längsachse
des Greifarms 132 ist koaxial mit der vertikalen Mittelachse
des Loches 220 in dem Grünling 218). An diesem
Punkt in dem Verfahren wird die Blase 196 entleert (d.
h. zusammengezogen). Es versteht sich, daß jede beliebige aus einer
Anzahl von Haltevorrichtungen den Grünling zum anschließenden Entgraten
festhalten könnte.
Zum Beispiel wäre
ein Saugnapf oder ein mechanischer Greifer geeignet, den Grünling festzuhalten,
vor allem in jenen Fällen,
wo der Grünling
kein mittiges Loch enthält.
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Der Entgater 130 bewegt
sich dann zusammen mit dem Fixierstift 184 nach unten,
so daß sich
die entleerte Blase 196 auf dem Fixierstift 184 innerhalb
des Volumens der mittigen Öffnung 220 des
Grünlings 218 befindet. 6A veranschaulicht den Fixierstift 184 in
dieser Position, wie auch den Entgater 130, der mit dem Tisch
der Presse in Kontakt steht, um über
den O-Ring 181 eine Abdichtung dazwischen herzustellen.
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Eine Luftquelle 197 stellt
Luft für
die Bohrung 190 des Fixierstifts bereit, um die Blase 196 aufzublasen, d.
h. auszudehnen, damit sie an den Wänden anliegt, die das mittige
Loch 220 des Grünlings 218 begrenzen. Die
aufgeblasene Blase 196 hält den Grünling 218 sicher fest.
Der Grünling 218 befindet
sich nun in einer Position, um den Entgratungsvorgang zu beginnen,
wobei die Druckluft den Grünling 218 beaufschlagt,
um den Grat und andere Oberflächenverunreinigungen
zu lösen.
Fakultativ werden der gelöste
Grat und die sonstigen Verunreinigungen durch das Vakuum abgesaugt,
um dann gesammelt zu werden.
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Mit Bezug auf den Entgratungsvorgang
mit Hilfe des Entgraters 130 tritt Druckluft über die
Luftöffnung 162 in
den unteren Innenraum 156 ein. Die Druckluft beaufschlagt
weiterhin den Rotor 164 (und insbesondere die Rotorschaufeln 166),
so daß sich
der Rotor 164 mit einer relativ hohen Drehzahl dreht. Die
Luft strömt
in den Nabenabschnitt des Rotors mit kleinerem Durchmesser und durch
die Durchgänge 176 der
zylindrischen Wand 174, um einen pulsierenden Luftstrom
zu erzeugen, der den Grünlng 218 beaufschlagt.
Durch das Auftreffen der Luft auf dem Grünling 218 werden jegliche
Verunreinigungen gelöst
und wird der Grat über
dem Schneidrücken
zerbrochen. In jenen Fällen,
wo ein Vakuum verwendet wird, übt
das Vakuum eine Kraft auf den oberen Innenraum 154 des
Gehäuses 144 aus,
so daß der
Grat und die Verunreinigungen aus dem Entgrater 130 herausgezogen
werden, um gesammelt und entsorgt zu werden (falls gewünscht).
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Nach Abschluß des Entgratungsvorgangs befördert dann
der Greifarm 132 den entgrateten Grünling 218 zu dem Tablett 140 hinüber und
legt den Grünling 218 darauf.
Das Tablett 140 (mit mehreren Grünlingen 218 darauf)
wird dann zur anschließenden
Verdichtung nach einem Verfahren wie zum Beispiel dem Flüssigphasensintern
zu einem Sinterofen transportiert.
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Anhand von 7 ist die Presse 20 dargestellt,
die den oberen Kopf 22, die untere Aufspannplatte 24 mit
dem Tisch 26 darauf und die Führungsstangen 28 umfaßt. Ein
Greifarm 240 ist mit der Presse 20 verbunden und
arbeitet mit dieser zusammen. Der Greifarm 240 hat ein
mit der Presse schwenkbar verbundenes Ende 242, und mit
seinem distalen Ende 244 ist eine Baugruppe verbunden,
die einen Fixierstift 246 umfaßt, der an seinem unteren Ende
eine aufblasbare Blase 248 aufweist. Der Fixierstift 246 und
die Blase 248 sind vom Aufbau her ähnlich wie der Fixierstift 184 und
die Blase 196 gemäß 6A und 6B.
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7 umfaßt ferner
eine weitere Ausführungsform
eines Entgraters 250. Der Entgrater 250 ist unabhängig von
der Presse 20 und dem Greifarm 240, d. h. der
Entgrater 250 ist nicht direkt verbunden mit oder befestigt
an dem Greifarm 240 oder der Presse 20. Der Entgrater 250 liegt
so auf einem Tablett 252 auf, daß er sich über einem Loch (nicht dargestellt)
in dem Tablett 252 befindet. Es wird jedoch in Betracht
gezogen, daß der
Entgrater 250 auf viele verschiedene Arten relativ zu dem
Greifarm 240 positioniert werden könnte. Die in 7 dargestellte Baugruppe umfaßt ferner
ein Tablett 254, auf das die entgrateten Grünlinge 218 vor dem
Transport zu dem Sintervorgang gelegt werden. Ein Abfalleimer 256 befindet
sich direkt unter dem Entgrater 250.
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8 und 9 zeigen den Aufbau des Entgraters 250.
Der Entgrater 250 umfaßt
ein im allgemeinen zylindrisches Gehäuse 280, das ein oberes
Ende 282 und ein unteres Ende 284 hat. Wie in 9 gezeigt, begrenzt das
Gehäuse 280 außerdem einen
oberen Innenraum 286 und einen unteren Innenraum 288,
wobei eine Innenwand 290 den Innenraum des Gehäuses in
diesen oberen und unteren Innenraum (286, 288)
unterteilt. In der Wand 290 befindet sich eine mittig angeordnete Öffnung 292.
Das Gehäuse 280 enthält eine Öffnung 296 in
seiner Außenfläche. Ein
Anschlußstück 300 ist
an der Öffnung 296 an
das Gehäuse 280 angeschlossen.
Ein Schlauch 40 geht von dem Anschlußstück 300 aus und verbindet
den Entgrater 250 mit einer Druckluftquelle, die mit dem
Bezugszeichen 38 schematisch dargestellt ist.
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Der Entgrater 250 hat außerdem einen
Rotor 302, der einen Nabenabschnitt 304 mit größerem Durchmesser
und einen Nabenabschnitt 306 mit kleinerem Durchmesser
aufweist. Der Rotor 302 umfaßt mehrere sich radial nach
außen
erstreckende Schaufeln 308. Der Nabenabschnitt 306 mit
kleinerem Durchmesser enthält
eine Öffnung 310.
Der Nabenabschnitt 304 mit größerem Durchmesser enthält eine
Ringnut 312. Ein Lager 314 paßt in die Nut 312.
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Der Entgrater 250 umfaßt eine
obere Abdeckung 320, die eine mittige zylindrische Wand 322 aufweist, die
eine Öffnung 323 begrenzt.
Die zylindrische Wand 322 enthält Durchgänge 324, die den Zugang
zu dem durch die zylindrische Wand 322 begrenzten Volumen
erlauben. Die obere Abdeckung 320 enthält außerdem eine Vielzahl von Löchern 325 in
der Nähe
ihres Umfangs. Schrauben 326 treten durch die Löcher 325,
um in die Gewindeöffnungen 328 im
oberen Ende 282 des Gehäuses 280 einzugreifen.
Die obere Abdeckung 320 kann ferner eine ringförmige Kerbe 330 enthalten,
die einen O-Ring 332 aufnimmt, der während des Entgratungsvorgangs
für eine
Abdichtung gegen die Oberfläche
des Greifarms 240 sorgt.
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Was nun die Funktionsweise des Entgraters 250 angeht,
so strömt
Druckluft (d. h. ein Fluidstrom) von der Druckluftquelle 38 über das
an der Öffnung 296 befestigte
Anschlußstück 300 durch
die Leitung (bzw. den Schlauch) 40 in den Entgrater 250.
Die Druckluft tritt in den oberen Innenraum 286 des Gehäuses 280 ein.
Die Druckluft strömt
dann weiter, um den Rotor 302 (und insbesondere die Rotorschaufeln 308)
zu beaufschlagen, so daß sich
der Rotor 302 mit einer relativ hohen Drehzahl dreht. Die
Druckluft strömt
durch die Öffnung 310 in
dem Nabenabschnitt 306 mit kleinerem Durchmesser zu den
Durchgängen 324 in
der zylindrischen Wand 322 der oberen Abdeckung 320.
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Weil es nur eine Öffnung 310 gibt, durch
die die Druckluft in eine Vielzahl von Durchgängen 324 strömt, pulsiert
die Luft, die aus der zylindrischen Wand 322 austritt.
Dieser pulsierende Luftstrom beaufschlagt den Grünling 218 in einer
solchen Weise und mit einer solchen Kraft, daß der Grat und jegliche Oberflächenverunreinigungen
auf dem Grünling
gelöst
werden.
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Die in 7 veranschaulichte
spezielle Anordnung umfaßt
außerdem
einen Sammelbehälter 256. Während des
Preßvorgangs
sendet die Presse ein Signal zu einem Steuergerät, wobei das Signal anzeigt,
ob der Grünling 218 zufriedenstellend
gepreßt
wurde. Wenn der Grünling 218 zufriedenstellend
gepreßt
wurde, wird der Entgratungsvorgang stattfinden, sobald sich der
Grünling 218 in
einer Position zum Entgraten befindet. Wenn der Grünling 218 nicht
zufriedenstellend gepreßt
wurde, wird sich die Blase 248 am Ende des Fixierstifts 246 entleeren,
sobald sich der Grünling 218 in
einer Position zum Entgraten befindet, so daß der Grünling 218 durch den
Entgrater und in den Sammelbehälter 256 fällt.
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Die nachfolgende Tabelle I zeigt
die Ergebnisse bei Verwendung eines Entgraters wie er in 7, 8 und 9 dargestellt
ist. Mit Ausnahme der Proben Nr. 10 und 11, die 0,3 Sekunden dem
Entgraten unterzogen wurden, wurden alle Proben 0,5 Sekunden dem
Entgraten unterzogen. Was die in Tabelle I aufgeführten Anmerkungen
angeht, so bedeutet die Bezeichnung C/F einen durchgehenden Grat;
die Bezeichnung B/G bedeutet einen am Boden geschliffenen Schneideinsatz;
die Bezeichnung GAO bedeutet einen rundum geschliffenen Schneideinsatz;
die Bezeichnung FB bedeutet einen Schneideinsatz, der am Boden einen
Grat aufweist; und die Bezeichnung M/F bedeutet einen minimalen
Grat. Der Grat wurde mit einem Mikroskop, das mit einem Retikel
ausgestattet war, optisch gemessen. Die Beschreibung der meisten
Schneideinsatztypen findet sich entweder in dem Produktkatalog "Kennametal Lathe
Tooling" (Katalog
4000), veröffentlicht
im Jahr 1994 von Kennametal Inc., Latrobe, Pennsylvania 15650, oder
in dem Katalog "Lathe
Tooling" (Katalog
6000), veröffentlicht
im Jahr 1996 von Kennametal Inc., Latrobe, Pennsylvania 15650. Beide
Kataloge werden hierin mit einbezogen. Die Bezeichnungen für die Proben
Nr. 13 und 24 sind ISO-Bezeichnungen für Schneideinsätze (siehe
z. B. ISO 1832 "Bezeichnung
für Wendeeinsätze für Schneidwerkzeuge", International Organization
for Standardization, Schweiz).
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Tabelle
I
Testergebnisse beim Entgraten von Grünlingen von Schneideinsätzen
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Tabelle
I (Forts.)
Testergebnisse beim Entgraten von Grünlingen
von Schneideinsätzen
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Was die verschiedenen Güteklassen
angeht, die für
die Schneideinsätze
verwendet wurden, sind in der nachfolgenden Tabelle II die nominalen
Zusammensetzungen (in Gewichtsprozent) derselben angegeben, wobei
jede Zusammensetzung ansonsten aus Wolfram und Kohlenstoff besteht.
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Tabelle
II
Nominale Zusammensetzungen für Güteklasse Nr. 1–9
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Die Testergebnisse zeigen, daß der Entgratungsvorgang
einen verdichteten Körper
ergab, der zum Beseitigen des Grates eine Mindestgröße des Honsteins
erforderte, die am unteren Ende des Spezifikationsbereichs des Honsteins
oder 10 sogar noch darunter liegt. Zum Beispiel zeigt Probe Nr.
11, daß die
zum Beseitigen des Grates benötigte
Mindestgröße des Honsteins
ein Radius von 0,025 mm (0,001 Inch) war, was am unteren Ende des
Spezifikationsbereichs des Honsteins von 0,025 mm bis 0,051 mm (0,001
Inch bis 0,002 Inch) lag. Probe Nr. 12 zeigt, daß die zum Beseitigen des Grates
benötigte
Mindestgröße des Honsteins
ein Radius von 0,025 mm (0,001 Inch) war, was noch unter dem unteren
Ende des Spezifikationsbereichs des Honsteins zwischen 0,038 mm
und 0,051 mm (zwischen 0,0015 Inch und 0,002 Inch) lag.
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Durch die Herstellung eines verdichteten
Körpers,
bei dem die zum Beseitigen des Grates benötigte Mindestgröße des Honsteins
an oder unter dem unteren Ende des Spezifikationsbereichs des Honsteins
lag, entstanden bei dem Entgratungsvorgang verdichtete Körper, die
von Teil zu Teil eine immer bessere Festigkeit hatten. Dies stand
im Gegensatz zu dem Druckluftverfahren nach dem Stand der Technik
(Probe Nr. 17), bei dem das verdichtete Produkt eine Mindestgröße des Honsteins
von 0,051 mm (0,002 Inch) oder mehr hatte, um den Grat zu beseitigen,
wobei der Spezifikationsbereich des Honsteins zwischen 0,025 und
0,051 mm (0,001 und 0,002 Inch) lag. Bei der Probe nach dem Stand
der Technik (Probe Nr. 17) kam es auch zu einem Festkleben des Grates über die
Oberfläche
des Schneidrückens
hinaus (siehe die Anmerkungen, wonach der Grat einen gewalzten Rand
hatte). Was nun einen Vergleich mit der Probe Nr. 17 nach dem Stand
der Technik angeht, so zeigt Probe Nr. 18 für denselben Einsatztyp in derselben
Güteklasse,
daß der
Entgratungsvorgang einen verdichteten Körper mit einem gleichmäßigen Grat
ergab, der zum Beseitigen des Grates eine Mindestgröße des Honsteins
am unteren Ende (0,025 mm bzw. 0,001 Inch) des Spezifikationsbereichs
des Honsteins (0,025 bis 0,051 mm bzw. 0,001 bis 0,002 Inch) erforderte.
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Die Testergebnisse zeigen, daß der Entgratungsvorgang
von robuster Art ist. Mit anderen Worten, um die Vorteile des Entgratungsvorgangs
zu erzielen, muß der
Grünling
nicht in einer genauen Position relativ zu dem Luftstrahl angeordnet
werden. Stattdessen braucht der Grünling nur in der Nähe des Luftstrahls
zu sein, d. h. am oberen Ende des Loches, am Boden des Loches oder
in der Mitte des Loches. Die Proben Nr. 13, 14 und 15 zeigen, daß bei einer
am oberen Ende des Loches befindlichen Probe (Probe Nr. 15) oder
einer am Boden des Loches befindlichen Probe (Probe Nr. 13) das
resultierende Produkt einen gleichmäßigen Grat hat. Dies steht
im Gegensatz zu Probe Nr. 14, die über dem Loch positioniert war
und einen übermäßigen Grat
hatte.
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Nach dem Entgraten befand sich auf
keiner der Proben loses Pulver. Der Entgratungsvorgang erleichtert
also die Herstellung eines Grünlings
ohne losem Pulver auf seiner Oberfläche. Das Fehlen von losem Pulver
führt zu
einem verdichteten (oder gesinterten) Körper mit einer besseren Integrität der Oberfläche.
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Anhand von 12 und 13 wird
nun eine weitere Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht, wobei diese Ausführungsform eine Entgratungsbaugruppe
mit Motorantrieb umfaßt,
die allgemein mit dem Bezugszeichen 400 bezeichnet ist.
Die Entgratungsbaugruppe 400 umfaßt einen Elektromotor 402.
Wenngleich es sich bei der spezifischen Ausführungsform um einen Elektromotor
handelt, versteht es sich, daß der
Motor auch ein Motor mit Fluidantrieb (z. B. ein Druckluft- oder
Hydraulikmotor) oder ein mit Kraftstoff betriebener Motor (z. B.
ein Benzinmotor) sein kann. Der Motor 402 treibt ein Motorzahnrad 404 an,
das durch eine Kupplung 406 mit der Motorwelle verbunden
ist. Eine Zahnradabdeckung 408 schirmt das Motorzahnrad 404 und die
Kupplung 406 ab. Während
bei der spezifischen Ausführungsform
Zahnräder
zur Übertragung
der Drehbewegung des Motors verwendet werden, ziehen die Erfinder
die Verwendung eines Riemens oder einer Kette oder sonstige Mittel
in Betracht.
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Die Entgratungsbaugruppe 400 umfaßt ferner
ein Entgratergehäuse 410,
in dem die Vorrichtung untergebracht ist, die den Grünling entgratet.
Das Gehäuse 410 umfaßt einen
Fluideinlaß 412,
der mit einer Quelle für
unter Druck stehendes Fluid (nicht dargestellt) wie zum Beispiel
Luft durch einen Schlauch oder eine sonstige Leitung verbunden ist.
Am oberen Ende des Gehäuses 410 befindet
sich eine bogenförmig
ausgeschnittene Platte 414, in der sich mehrere bogenförmige Ausschnitte 415 befinden,
wobei es zwischen benachbarten bogenförmigen Ausschnitten 415 jeweils
einen Spalt 416 gibt. Am oberen Ende des Gehäuses 410 gibt es
außerdem
eine Lufthülse 418,
die im Bereich ihres oberen Endes einen Durchgang 420 enthält. Das
obere Ende der Lufthülse 418 wird
von der bogenförmig
ausgeschnittenen Platte 414 umgeben. Der obere Abschnitt des
Gehäuses 410 enthält ferner
einen Luftsammler 422 (bzw. eine Fluideintrittskammer),
der/die mit dem Fluideinlaß 412 direkt
verbunden ist.
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Die Entgratungsbaugruppe 400 umfaßt außerdem einen
Rotor 424, der eine Nut 425 aufweist, die das untere
Ende der Lufthülse 418 aufnimmt.
Die Lufthülse 418 und
der Rotor 424 sind durch einen Hülsenstift 426 miteinander
verbunden, der sich durch eine kleine Bohrung in dem Rotor 424 und
in ein Sackloch in der Lufthülse 418 erstreckt.
Der Hülsenstift 426 kann
ein hohler langgestreckter Stift sein, der entlang seiner Länge geschlitzt
ist, um ihm eine Querelastizität
zu verleihen. Es gibt eine Lagerbaugruppe 428, die die
Drehbewegung zwischen dem Rotor 424 und dem Gehäuse 410 erleichtert.
Zwei O-Ringe 430 sorgen für eine Dichtung zwischen der
Außenseite
der Lufthülse 418 und
der oberen Abdeckung 432 des Gehäuses 410 und dem Rotor 424.
Es gibt eine Bodenplatte 434, auf der der Rotor 424 aufliegt
und die zur Abdichtung auch noch einen O-Ring 436 aufweisen
kann.
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Die Entgratungsbaugruppe 400 umfaßt ein Rotorzahnrad 438,
das funktionsmäßig in das
Motorzahnrad 404 eingreift, indem die Zähne jedes Zahnrads (404, 438)
ineinandergreifen. Das Rotorzahnrad 438 ist an der Bodenplatte 434 und
an dem Rotor 424 durch eine Schraube 440 befestigt.
Das Gehäuse 410 umfaßt ferner
einen unteren Vorsprung 442. Das Gehäuse 410 umfaßt außerdem eine
Behandlungskammer 444, die sich entlang seiner Längsachse
erstreckt. Die Behandlungskammer 444 hat ein oberes Ende 446 und
ein unteres Ende 448.
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Ein optionales Merkmal ist der Behälter 450,
der mit dem unteren Vorsprung 442 verbunden ist. Der Behälter 450 kann
einen Auslaß 462 enthalten,
in dem sich ein Anschlußstück 454 befindet.
Der Auslaß 462 steht
durch einen Schlauch 36 mit einer Vakuumquelle 34 in
Verbindung.
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Was nun eine typische Funktionsweise
angeht, so kann ein Greifarm oder dergleichen einen Grünling (bzw.
einen teilweise dichten Körper)
in die Behandlungskammer 444 einbringen, indem er den Grünling durch deren
oberes Ende 446 führt.
Sobald der Grünling
positioniert ist, ist der Entgrater 400 bereit, den Grünling zu behandeln.
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Die Quelle für Druckluft (oder unter Druck
stehendes Fluid) steht mit dem Luftsammler 422 durch den Fluideinlaß 412 in
Verbindung, so daß die
Luft in dem Luftsammler 422 unter Druck steht. Wenn der
Motor 402 in Gang gesetzt wird, versetzt er das Motorzahnrad 404 in
Drehung, das wiederum das Rotorzahnrad 438 in Drehung versetzt.
Weil das Rotorzahnrad 438 mit dem Rotor 424 und
der Lufthülse 418 verbunden
ist, wird durch die Drehung des Rotorzahnrads 438 auch
die Lufthülse 418 in
Drehung versetzt.
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Wenn sich die Lufthülse 418 dreht,
wird der Durchgang 420 an ihrem oberen Ende sequentiell
in Überdeckung
mit den bogenförmigen
Ausschnitten 415 sowie mit den Spalten 416 gebracht,
die die bogenförmigen Ausschnitte 415 jeweils
voneinander trennen (bzw. wird auf diese ausgerichtet). Wenn sich
der Durchgang 420 mit dem bogenförmigen Ausschnitt 415 überdeckt,
gibt es keinen Weg, auf dem die Druckluft in dem Luftsammler 422 entweichen
kann. Luft tritt also nicht von dem Luftsammler 422 in
die Behandlungskammer 444 ein. Wenn sich der Durchgang 420 mit
einem Spalt 416 überdeckt,
gibt es einen Weg, auf dem die Druckluft in dem Luftsammler 422 in
die Behandlungskammer 444 entweichen kann. Es versteht
sich also, daß der Durchgang 420 in
der Lufthülse 418 in
Kombination mit den bogenförmigen
Ausschnitten 415 und den Spalten 416 in der bogenförmig ausgeschnittenen
Platte 414 als Ventil dient, das den Luftstrom von dem
Luftsammler 422 (bzw. der Fluideintrittskammer) in die
Behandlungskammer 444 erlaubt oder unterbindet.
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Weil sich der Durchgang 420 sequentiell
mit den Spalten 416 überdeckt,
erfolgt der Lufteintritt in die Behandlungskammer 444 in
Stößen oder
pulsierend. Diese Luftimpulse wandern durch die Entgratungs- oder Behandlungskammer 444,
um die Oberfläche
des in der Behandlungskammer 444 positionierten Grünlings zu beaufschlagen.
Diese Luftimpulse zerbrechen den Grat und tragen dazu bei, Verunreinigungen
auf der Oberfläche
des Grünlings
zu lösen.
Der zerbrochene Grat und die Verunreinigungen fallen dann in den
Behälter 450,
wo sie gesammelt und unter dem Einfluß der Vakuumquelle 34 durch
den Schlauch 36 aus dem Entgrater 400 abgesaugt
werden.
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Es versteht sich, daß die Art
der Luftimpulse je nach der Drehzahl, dem Luftdruck in dem Luftsammler 422,
der Größe und dem
Abstand der bogenförmigen
Ausschnitte 415 und der Spalte 416, der Größe des Durchgangs 420 und
der Anzahl von Durchgängen 420 verschieden
sein kann. Die Entgratungsbaugruppe 400 könnte also
Luftimpulse liefern, die schmal sind und als Luftmesser wirken,
oder die breiter sind und als Lufthammer wirken. Während in
der bogenförmig
ausgeschnittenen Platte 414 bogenförmige Ausschnitte 415 zu
sehen sind, die durch eine Reihe von gekrümmten Vorsprüngen gebildet
werden, versteht es sich, daß jede aus
einer Anzahl von Konfigurationen oder Kombinationen von Konfigurationen
verwendet werden kann, um die Vorsprünge zu bilden (z. B. winkelig,
rechteckig, sinusförmig,
etc.), wobei die Drehung der Lufthülse 418 den Luftsammler 422 und
die Behandlungskammer 444 sequentiell miteinander in Verbindung
bringt. Während bei
der spezifischen Ausführungsform
die bogenförmig
ausgeschnittene Platte 414 verwendet wird, ziehen die Erfinder
die Verwendung der Lufthülse 417 ohne
bogenförmig
ausgeschnittene Platte 414 in Betracht, um während der
Drehung der Lufthülse 418 einen
ununterbrochenen Luftstrom durch den Durchgang 420 zu der
Behandlungkammer 444 bereitzustellen.
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Man kann also sehen, daß die vorliegende
Erfindung eine Anzahl von Ausführungsformen
bereitstellt, die bewirken, daß der
Grat zerbrochen wird (d. h. entgratet wird) und Verunreinigungen
von einem Grünling entfernt
werden, um das zum Fertigbearbeiten des Sinterkörpers notwendige Ausmaß des Honens
der Schneidkante zu verringern. Noch allgemeiner ausgedrückt, umfaßt die vorliegende
Erfindung ein System (bzw. eine Vorrichtung) zur Vorbereitung der
Kanten, das zu einem gesinterten Substrat für einen Schneideinsatz mit
einer verbesserten gehonten Schneidkante führt. Ferner versteht es sich,
daß die
oben beschriebenen spezifischen Ausführungsformen zwar das Entgraten
jeweils eines Grünlings
betreffen, doch die Erfinder auch in Betracht ziehen, daß die vorliegende
Erfindung auf das Entgraten mehrerer Grünlinge auf einmal anwendbar ist.
Während
die obige Beschreibung den Hauptschwerpunkt auf Schneideinsätze legt,
versteht es sich daß die
Anmelder in Betracht ziehen, daß die
Erfindung auch auf Grünlinge
aus Keramikpulver oder aus Keramikpulver und Metallpulver anwendbar
ist.