DE4136236C2 - Vorrichtung zur Ausrichteüberwachung an Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zur Ausrichteüberwachung an RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Ausrichteüberwachung einer Rotationsdruckmaschine mit
mehreren Aufstellkomponenten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Aufstellung und die Ausrichtung einzelner
Maschinenkomponenten einer Rotationsdruckmaschine erfolgt
beim Kunden mittels Feinstwasserwaagen und Einstellschrauben.
Nach der Aufstellung werden die Meßinstrumente entfernt, der
Kunde nimmt die Maschine ab, welche dann den Betrieb beim
Kunden aufnimmt. Durch während des Maschinenbetriebs
auftretende dynamische Lastanteile, wird das kundenseits zu
stellende Fundament oder der Boden unter dem Fundament
verformt. Setzerscheinungen und unerwünschte Schrägstellungen
einzelner Maschinenkomponenten zueinander sind die Folge. Die
hochwertigen Zahnräder, mit denen die Maschinenkomponenten
antriebsseitig miteinander verbunden sind und deren
Lagerungen vertragen jedoch nur eine geringe Lageabweichung.
Eine zu starke Lageabweichung verändert das Tragbild eines
der Zahnradpaare. Im Schadensfalle ist eine
Ursachenermittlung mit einer Maschinenvermessung verbunden,
die zum einen sehr zeitaufwendig und zum anderen sehr teuer
ist. Maschinenstillstandzeiten bis zu einer Woche und länger
sind nicht selten.
Aus dem Firmenprospekt "BW-Fixator, Montageanleitung für die
Aufstellung von Maschinen auf BW-Fixatoren der Baureihe RK"
der Firma Fixatorenbau & Co. GmbH, Prospekt Nr. 3.000 9/90,
Seite 25 ist eine Anordnung bekannt, mit deren Hilfe
Maschinenteile einzeln justiert und gefluchtet werden können.
Auf dem Fundament werden einzelne Fixatoren unter die
Maschinenkomponenten gebracht. Anschließend erfolgt eine
Ausrichtung mittels Wasserwaage und Lineal.
Aus DD 45 947 ist eine Einrichtung an
Mehrfarbendruckmaschinen zum paßgerechten Verbinden von
Baugruppen bekannt geworden. Zwischen den Gestellwänden
zweier in Reihe aufzustellender Druckwerke werden Paßstücke
aufgenommen. Mit Hilfe dort ebenfalls vorgesehener
elastischer Zwischenlagen können die Freiräume abgedichtet
werden. Durch Stellspindeln für das horizontale Ausrichten
und Stellschrauben für das seitliche Ausrichten der
Baugruppen, können die einzelnen Druckwerke zueinander
ausgerichtet werden.
Ausgehend vom Stand der Technik, liegt der
Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde, Abweichungen von
einer genauen Erstaufstellposition einzelner
Maschinenkomponenten objektiv zu erfassen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß die
vorschriftsmäßige Position der Aufstellkomponenten als
Referenzposition an den Ausrichteeinrichtungen verbleibend
absicherbar ist.
Die Sicherung gegen Manipulation durch Unbefugte erlaubt eine
schnelle Ermittlung der tatsächlich aufgetretenen
Relativbewegungen einzelner Aufstellkomponenten zueinander,
was eine zügige Klärung der Gewährleistungsfrage erlaubt.
In Weiterbildung des der Erfindung zugrundeliegenden
Gedankens ist vorgesehen, daß die Ausrichteeinrichtungen auf
Tragwinkeln an den Aufstellkomponenten angeordnet sind.
Ferner umfassen die Tragwinkel Stellelemente zur Justage. Die
Ausrichteeinrichtungen sind an von außen nicht zugänglichen
innenliegenden Bereichen von Seitenwänden der
Aufstellkomponenten untergebracht, jedoch von außerhalb
ablesbar.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß als
Ausrichteeinrichtungen sowohl Ringwasserwaagen als auch gerade
Wasserwaagen verwendet werden. Diese bieten neben einer
preiswerten Ausführung ein Höchstmaß an Anzeigegenauigkeit.
Die Ausrichteeinrichtungen, die sowohl mit Ringwasserwaagen als
auch als gerade Wasserwaagen ausgebildet sind, lösen bei
Überschreitung der zulässigen Toleranzen der Lageabweichungen
elektrische Impulse an der Maschinensteuerung aus. Somit kann
einer Maschinenbeschädigung vorgebeugt werden, da
Lageabweichungen frühzeitig festgestellt werden.
Die Justagepositionen der Justierelemente, die an den
Ausrichteeinrichtungen vorgesehen sind, können mittels Siegellack
oder Plomben versiegelt werden.
Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung im folgenden
eingehend erläutert, wobei
Fig. 1 die Seitenansicht einer
Rollenrotationsdruckmaschine,
Fig. 2 eine Aufstellkomponente,
Fig. 3 eine Frontansicht auf eine Ausrichteeinrichtung,
Fig. 3a, b und c Schnitte durch die Ausrichteeinrichtung,
Fig. 4a, b, c und d Ausführungsformen der Ausrichteeinrichtungen mit
Ringwasserwaagen und
Fig. 5a, b Ausführungsformen mit geraden Wasserwaagen
darstellen.
Fig. 1 gibt die Seitenansicht einer Rollendruckmaschine
wieder. Mit dem Bezugspfeil 4 sind diejenigen
Ausrichteeinrichtungen bezeichnet, die an einzelnen
Aufstellkomponenten 1 angebracht sind und Aufschluß über
Lageabweichungen einzelner Aufstellkomponenten zueinander
geben. Einziehwerk und Rollenwechsler verfügen über eine
Ausrichteeinrichtung 4, wie auch die einzelnen Druckwerke. Am
Bahnaustrittsende aus dem Trockner befindet sich eine
Ausrichteeinrichtung 4 an der Kühlwalzengruppe und am
Wendestangenüberbau. Ferner sind sowohl das
Falzapparatzylinderteil wie auch ein der Maschine
nachgeordneter Planoausleger mit je einer Ausrichteeinrichtung 4
versehen.
In Fig. 2 ist eine Aufstellkomponente 1 gezeigt, an der
seitlich eine Ausrichteeinrichtung 4 angebracht ist. Die
Erstausrichtung der Aufstellkomponente 1 erfolgt mittels
Präzisionswasserwaagen 3, die beispielsweise bezogen auf die
Lage eines Farbduktors 2, eine genaue Erstausrichtung der
Aufstellkomponenten 1 gestatten.
Ist eine Erstausrichtung mehrerer Aufstellkomponenten 1
erfolgt und für in Ordnung befunden worden, wird diese
Ausrichtungskonstellation durch eine Ausrichteeinrichtung 4, wie
sie in den Fig. 2, 2a, 2b und 2c abgebildet ist,
gesichert. Dies bedeutet, daß die Ausrichteeinrichtungen 4 an den
jeweiligen Aufstellkomponenten 1 so einjustiert werden, daß
als Referenzposition der jeweiligen Aufstellkomponente 1 die
für in Ordnung befundene Erstausrichteposition dient. Dazu
befinden sich bei der Verwendung von Wasserwaagen die
eingeschlossenen Luftblasen beispielsweise mittig zur
ringförmigen oder strichförmigen Skalierung.
Wie in Fig. 3 erkennbar, ist eine Ringwasserwaage 6 auf einen
Tragwinkel 5 über Schrauben 14 befestigt. Der an einer
Seitenwand 13 der betreffenden Aufstellkomponente 1
angebrachte Tragwinkel 5, ist sowohl in horizontaler als auch
in vertikaler Richtung justierbar. Der Tragwinkel 5 wird über
zwei Befestigungsschrauben 10, unter Zwischenlage von
Distanzscheiben 9 mit der Seitenwand 13 der
Aufstellkomponente 1 verbunden. Im Bereich der
Befestigungsschraube 8 ist keine Disanzscheibe 9 vorgesehen,
um eine Justage des Tragwinkels 5 entgegen dem Uhrzeigersinn
zur Seitenwand 13 hin zu ermöglichen. Mittels einer sich auf
der Seitenwand 13 abstützenden Stellschraube 11 kann die
Position des Tragwinkels 5 zum einen senkrecht zur
Seitenwand 13 festgelegt und zum anderen eine Justage im
Uhrzeigersinn erfolgen. Der Exzenterbolzen 7 ist drehbar mit
der Seitenwand 13 verbunden. Sind die Befestigungsschrauben 8
und 10 gelöst, kann bei Verdrehen des Exzenterbolzens 7 eine
Verdrehung des Tragwinkels 5 um den Paßstift 12 erzeugt
werden. Nach erfolgter Justage des Tragwinkels 5 werden die
Befestigungsschrauben 10 angezogen, die Position des
Tragwinkels 5 nochmals kontrolliert. Damit ist die
Erstausrichteposition als Bezugspunkt in den
Ausrichteeinrichtungen 4 "gespeichert".
Ein Kippen der Aufstellkomponente 1 um die Querachse kann
festgestellt werden; eine Absenkung einer Seitenwand 13 in
vertikaler Richtung ebenfalls. Ein "Wandern" einer
Aufstellkomponente 1 um die Hochachse der
Aufstellkomponente 1 ist durch den Vergleich zweier einander
gegenüberliegenden Ausrichteeinrichtungen 4 nachweisbar. Einer
Manipulation an den Einstellelementen der
Ausrichteeinrichtungen 4 kann zum einen dadurch vorgebeugt werden,
daß diese nur an Stellen angebracht sind, die dem
Maschinenhersteller während der Erstaufstellung der Maschine
zugänglich sind. Zum anderen können die Poisition von
Stellschraube 11 und Exzenterbuchse 7 nach der Justage und
nach Speicherung der für in Ordnung befundenen
Referenzposition versiegelt werden; eine Plombierung wäre
auch möglich.
Die Fig. 4a und b zeigen Ausführungsformen von
Ausrichteeinrichtungen 4, bei denen Ringwasserwaagen 6 durch
Schrauben 14 auf einen Tragwinkel 5 befestigt sind. In
Fig. 4b ist gestrichelt die Toleranzgrenze 17 eingezeichnet,
bis zu welcher Ausrichteabweichungen der Aufstellkomponente 1
tolerierbar sind. In Fig. 4c und 4d ist demgegenüber eine in
einem Tragwinkel 5 eingelassene Ringwasserwaage 6 zu
erkennen. Dies bietet den zusätzlichen Vorteil, daß keine
Relativbewegungen zwischen Tragwinkel 5 und Ringwasserwaage 6
auftreten können.
Die Fig. 5a und 5b schließlich zeigen Konfigurationen, bei denen
anstelle einer Ringwasserwaage 6 eine Kombination 16
eingesetzt wird, oder zwei rechtwinklig zueinander
orientierte Röhren 15 auf dem Tragwinkel 5 aufgeschraubt
sind.
Eine Einbindung in ein Frühwarnsystem, bei dem
Ausrichteabweichungen einzelner Aufstellkomponenten 1 vor
Auftreten eines Schadens entdeckt werden, kann eine Abtastung
der Stellung der Luftblase 18 der Ringwasserwaage 6 der
Röhren 15 oder der Kombination 16 beinhalten. Dazu ist eine
elektrische, optische oder ähnliche Abtastung der Schaugläser
erforderlich, um eine Auslenkung der Luftblase über die
Toleranzgrenze 17 hinaus sofort zu erfassen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Ausrichteüberwachung einer
Rotationsdruckmaschine mit mehreren
Aufstellkomponenten, die bei Erstaufstellung durch
gestellseitige Verstellglieder in vorschriftsmäßige
Position bringbar und dafür mit mindestens einer
Ausrichteeinrichtung (4) versehen sind, die aus einem
Gehäuse mit einem sich selbst einstellenden Marker
besteht und Lageabweichungen der jeweiligen
Aufstellkomponenten (1) in zwei Ebenen angezeigt und bei
Überschreitung von zulässigen Toleranzen der
Lageabweichungen elektrische Impulse an eine
Maschinensteuerung übermittelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorschriftsmäßige Position der
Aufstellkomponenten (1) als Referenzposition an den
Ausrichteeinrichtungen (4) verbleibend absicherbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichteeinrichtungen (4) auf Tragwinkeln (5) an den
Aufstellkomponenten (1) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragwinkel (5) Justierelemente (7, 11, 12)
aufnehmen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichteeinrichtungen (4) an von außen nicht
zugänglich, innenliegenden Bereichen von
Seitenwänden (13) der Aufstellkomponenten (1)
untergebracht sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Marker (3, 6, 15, 16) an den Seitenwänden (13)
von außerhalb ablesbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierelemente als Exzenterbolzen (7)
Stellschrauben (11) und Paßstifte (12) zwecks Verschwenkungsmöglichkeit
ausgeführt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Justagepositionen der Justierelemente (7, 11, 12)
am Gehäuse nach Erstaufstellung versiegelbar oder
plombierbar sind.
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