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Die
Erfindung betrifft eine Messanordnung zum optischen Ausrichten von
Maschinen oder Maschinenelementen, eine Messeinrichtung einer derartige
Messanordnung, ein Einstellelement für eine derartige Messeinrichtung
und ein Verfahren zum optischen Ausrichten von Maschinen und/oder
Maschinenelementen.
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Bei
der Ausrichtung beispielsweise von Druckmaschinen kommt es darauf
an, dass die Druckwalzen der verschiedenen Druckwerke bzw. Druckwerkstürme exakt
parallel zueinander angeordnet werden. Dazu wird üblicherweise
eine Maschinenachse, auf der die Druckwerke angeordnet sind, und
eine dazu parallel verlaufende Messlinie festgelegt. Zum Ausrichten
der Druckwerke wird der Abstand von Gehäuseteilen, die senkrecht zu
den Walzen angeordnet sind, zu einer Messlinie gemessen und entsprechend
eingestellt. Die Messlinie wird durch einen so genannten Messdraht
oder eine Positionsschnur festgelegt.
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Hierbei
besteht unter anderem das Problem, dass sich ein Messfehler auf
die Parallelität
der Walzen auswirkt, was bei langen Druckwalzen besonders schwerwiegend
ist. Das Ausrichten von Druckmaschinen mit einem Messdraht hat ferner
den Nachteil, dass durch den Messdraht andere Arbeiten an der Maschine
behindert bzw. nicht durchgeführt werden
können.
Der Messdraht ist anfällig
gegen Umwelteinflüsse,
insbesondere Temperatureinflüsse.
Bei Beschädigung
des Messdrahtes ist ein aufwändiger
Neuaufbau der Messanordnung erforderlich. Außerdem birgt der Messdraht
weitere Fehlerquellen, beispielsweise kann beim Messen nur subjektiv
geschätzt
werden, ob der Messdraht berührt wird
oder nicht.
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Eine
Verbesserung des Verfahrens bzw. der Anordnung zum Ausrichten von
Druckmaschinen mittels Messdraht wird durch den Einsatz optischer Instrumente
erreicht. Zum optischen Ausrichten werden spezielle Theodoliten
verwendet, die ein zweiachsiges Messen erlauben. Dabei verlaufen
die beiden Messachsen orthogonal zueinander, so dass der bzw. die
verwendeten Theodoliten auf der Messlinie exakt zueinander ausgerichtet
werden können. Durch
die weitere senkrecht dazu angeordnete Messachse des bzw. der Theodoliten
werden die jeweiligen Druckwerke positioniert.
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Die
verwendeten zweiachsigen Theodoliten sind sehr teuer. Außerdem ist
zum Ausrichten der Druckwerke eine Vielzahl dieser zweiachsigen
Theodoliten erforderlich, so dass das Ausrichtverfahren insgesamt
sehr kostenintensiv ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Messanordnung sowie ein
Messverfahren zum optischen Ausrichten von Maschinen und/oder Maschinenelementen
anzugeben, wobei ein präzises Ausrichten
der Maschinen bzw. Maschinenelemente kostengünstig ermöglicht wird. Ferner liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Messeinrichtung sowie ein Einstellelement
für eine
derartige Messanordnung anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe im Hinblick auf die Messanordnung durch den Gegenstand des
Anspruchs 1 und im Hinblick auf das Verfahren zum Ausrichten durch
den Gegenstand des Anspruchs 7 gelöst. Im Hinblick auf die Messeinrichtung
und das Einstellelement wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der Ansprüche 3
und 6 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Messanordnung zum optischen
Ausrichten von Maschinen und/oder Maschinenelementen anzugeben,
die wenigstens eine zu vermessende Komponente aufweisen und entlang
einer Maschinenachse aufgestellt sind. Die Messanordnung umfasst
zwei äußere Messpunkte
und wenigstens einen dazwischen angeordneten Zwischenmesspunkt,
die jeweils auf einer parallel zur Maschinenachse verlaufenden Messlinie
angeordnet sind. Der Zwischenmesspunkt ist höchstens mit dem selben Abstand von
der zu vermessenden Komponente angeordnet, wie der näher an der
zu vermessenden Komponente angeordnete äußere Messpunkt. Durch die Anordnung
des Zwischenmesspunktes bzw. wenigstens eines Zwischenmesspunktes
zwischen zwei äußeren Messpunkten
wird die Messlinie verkürzt,
so dass ein einfacher Theodolit mit nur einer Messachse eingesetzt
und aufgrund der verkürzten
Messlinie sicher einjustiert werden kann. Dabei wird durch die Begrenzung
des Abstandes des Zwischenmesspunktes von der zu vermessenden Komponente
auf maximal den selben Abstand, den der näher an der zu vermessenden
Komponente angeordnete äußere Messpunkt
einnimmt, sichergestellt, dass der vom Theodoliten zu überbrückende Abstand
beim Einjustieren vergleichsweise gering ist.
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Es
ist daher bei dieser Messanordnung nicht erforderlich, die bisher
verwendeten teuren zweiachsigen Thoedoliten einzusetzen. Vielmehr
kann mit Hilfe eines einfachen Theodoliten, beispielsweise eines
Digitaltheodolitens, wie er im Bauwesen verwendet wird, zusammen
mit einfachen optischen Zielmarken, die die jeweiligen Messpunkte
bilden, ein präzises
Ausrichten der Maschinen bzw. Maschinenelemente erreicht werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass mehrere Zwischenmesspunkte auf der Messlinie
mehreren zu vermessenden Komponenten zugeordnet sind, wobei die
Zwischenmesspunkte höchstens
mit dem selben Abstand von der jeweils zugeordneten zu vermessenden
Komponente angeordnet sind, wie der jeweils näher an der zu vermessenden
Komponente angeordnete äußere Messpunkt.
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Diese
Anordnung ist besonders vorteilhaft zum Ausrichten von Maschinen
bzw. Maschinenelementen, die relativ weit auseinander liegen, wie
dies beispielsweise bei einem Kühlwerk
und einem Druckwerk einer Rollenoffsetmaschine der Fall ist.
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Im
Hinblick auf die Messeinrichtung der Messanordnung zum optischen
Ausrichten von Maschinen und/oder Maschinenelementen beruht die
Erfindung auf dem Gedanken, eine Hülse mit einer Ausnehmung und
einem darin drehbar angeordneten Einsatz vorzusehen, der eine Halteeinrichtung
zur lösbaren
Verbindung mit einer optischen Zielmarke aufweist. Die Halteeinrichtung
ist exzentrisch bezogen auf die Drehachse des Einsatzes angeordnet. Eine
derartige Messeinrichtung eignet sich besonders als Zwischenmesspunkt,
der bei der vorstehend erläuterten
Messanordnung eingesetzt wird. Durch die exzentrische Anordnung
der Halteeinrichtung und somit der darin befestigten Zielmarke,
bezogen auf die Drehachse des Einsatzes, kann die Zielmarke durch
Drehen des Einsatzes präzise
auf die Messlinie eingeschwenkt werden. Die Messeinrichtung ist sehr
einfach aufgebaut und entsprechend robust, so dass diese, wenn sie
in den Boden der Maschinenhalle eingelassen ist, dort verbleiben
kann und somit für
weitere Messeinsätze
zur Verfügung
steht.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass die Hülse mit
einer Abdeckplatte zum Verschließen der Ausnehmung verbindbar
bzw. lösbar
verbunden ist. Ferner kann die Hülse
ein Befestigungsmittel zur Verbindung mit einem Einstellelement
zum Ausrichten der Messeinrichtung aufweisen.
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Das
Einstellelement für
eine derartige Messeinrichtung ist mit dieser verbindbar und beruht
auf dem Gedanken, einen Grundkörper
mit mehreren Fortsätzen
anzugeben, an denen jeweils ein Stellmittel zur Veränderung
der Höhenlage
der Fortsätze
angeordnet ist. Dieses Einstellelement kann mit der Messeinrichtung verbunden
werden und die Messeinrichtung durch geeignete Veränderung
der Höhenlage
der einzelnen Fortsätze
nivellieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum optischen Ausrichten von Maschinen und/oder Maschinenelementen,
die wenigstens eine zu vermessende Komponente aufweisen und entlang
einer Maschinenachse aufgestellt sind, beruht auf dem Gedanken,
eine parallel zur Maschinenachse verlaufende Messlinie zwischen äußeren Messpunkten
durch Setzen wenigstens eines Zwischenmesspunktes in wenigstens
eine Teilstrecke zu unterteilen, wobei sich im Bereich der Teilstrecke
wenigstens eine zu vermessende Komponente befindet. Auf der Teilstrecke
wird ein Theodolit angeordnet und an den Messpunkten ausgerichtet,
die die Teilstrecke begrenzen.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird also in noch allgemeinerer Form, verglichen mit der erfindungsgemäßen Messanordnung,
der Gedanke beansprucht, die vergleichsweise lange Messlinie in
kürzere
Teilstecken zu unterteilen, die durch einen einfachen Theodoliten
präzise
gemessen werden können.
Dabei wird die Ortslage der Teilstrecke bzw. die Ortslagen mehrerer
Teilstrecken so bestimmt, dass sich die zu vermessende Komponente
im Bereich der betreffenden Teilstrecke befindet. Die Länge der
Teilstrecke ist kürzer,
als die Gesamtlänge
der Messlinie, so dass der Theodolit an den Messpunkten der Teilstrecke
ausgerichtet werden kann, die die Teilstrecke begrenzen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Theodolit zuerst an den äußeren Messpunkten auf der Messlinie
ausgerichtet. Dann werden der Zwischenmesspunkt bzw. mehrere Zwischenmesspunkte
mit Hilfe des Theodoliten ausgerichtet und daraufhin der Theodolit
auf der Teilstrecke angeordnet. Diese Ausführungsform ist besonders für Maschinen
geeignet, bei denen mehrere Maschineneinheiten bzw. -elemente ausgerichtet
werden müssen,
die relativ weit voneinander entfernt sind.
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Die
Teilstrecke kann durch den Zwischenmesspunkt und einen äußeren Messpunkt
begrenzt werden. Dies hat den Vorteil, dass nur der Zwischenmesspunkt
mit Hilfe des Theodoliten ausgerichtet werden muss. Der äußere Messpunkt
kann bereits bei der Festlegung der Messlinie ausgerichtet worden
sein.
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Der
Zwischenmesspunkt kann beim Setzen höchstens mit dem gleichen Abstand
von der zu vermessenden Komponente angeordnet werden, wie der näher an der
zu vermessenden Komponente angeordnete nähere Messpunkt.
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Damit
wird, wie bei der erfindungsgemäßen Messanordnung,
der Abstand zwischen den die Teilstrecke begrenzenden Messpunkten
beschränkt,
so dass vergleichsweise einfache Theodoliten verwendet werden können, die
nur über
eine relativ kurze Distanz die erforderliche Messgenauigkeit erbringen. Diese
Ausführungsform
ist für
das Verfahren nicht zwingend, sondern erlaubt vorteilhafterweise
die Verwendung besonders einfacher Theodoliten.
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Mehrere
Zwischenmesspunkte können
auf der Messlinie angeordnet und ausgerichtet werden derart, dass
sich wenigstens eine zu vermessende Komponente zwischen einem der
Zwischenmesspunkte und dem näher
an diesem angeordneten äußeren Messpunkt und wenigstens eine weitere zu vermessende
Komponente zwischen einem anderen Zwischenmesspunkt und dem näher an diesem
angeordneten anderen äußeren Messpunkt
befinden.
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Diese
Ausführungsform
ist besonders für
ein Verfahren zum Ausrichten von Maschinen bzw. Maschinenelementen
geeignet, bei denen die auszurichtenden Maschinen bzw. Maschinenelemente
weit voneinander entfernt sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug
auf die schematischen Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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In diesen zeigen
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1 eine
Messanordnung nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem mehrere
Theodolitstandorte eingezeichnet sind;
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2 einen
Querschnitt durch die Hülse
einer Messeinrichtung;
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3 einen
Querschnitt durch den Einsatz für
die Hülse
gemäß 2;
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4 einen
Querschnitt durch die Abdeckplatte für die Hülse gemäß 2;
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5 eine
Draufsicht auf ein Einstellelement für eine Messeinrichtung gemäß 2;
und
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6 einen
Querschnitt durch das Einstellelement gemäß 5.
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Die
Messanordnung gemäß eines
Ausführungsbeispieles
wird anhand 1 erläutert. Diese Messanordnung
ist besonders gut zum optischen Ausrichten von Rollenoffsetmaschinen
geeignet, ohne darauf beschränkt
zu sein. Die Messanordnung kann auch zum Ausrichten anderer Maschinen,
beispielsweise in der Fördertechnik,
der Folienherstellung, der Papierherstellung, der Beschichtungstechnik
u.s.w. eingesetzt werden. Generell können mit der Messanordnung
Elemente einer Fertigungs-, Bearbeitungs- oder Förderstraße ausgerichtet werden. Außerdem ist
es möglich,
mit der Messanordnung voneinander entfernt angeordnete Baugruppen
oder Komponenten einer Maschine, beispielsweise einer Werkzeugmaschine
zu positionieren. Gleiches gilt für das Verfahren zum Ausrichten
von Maschinen bzw. Maschinenelementen.
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In 1 sind
mehrere Einheiten einer Rollenoffsetmaschine dargestellt, beispielsweise
zwei Druckwerke 10a und ein Kühlwerk 10b. Die in
den Druckwerken 10a bzw. dem Kühlwerk 10b angeordneten
Walzen (nicht dargestellt) sind senkrecht zur Maschinenachse A angeordnet,
entlang der die Druckwerke 10a und das Kühlwerk 10b aufgestellt sind.
Die auszurichtenden Einheiten, also das Druckwerk 10a bzw.
das Kühlwerk 10b weisen
jeweils eine zu vermessende Komponente 11a, 11b auf,
die beispielsweise eine präzise
gefertigte und montierte Gehäusewand
(Seitenschild) sein kann, die parallel zur jeweiligen Walze erstreckt
ist. Die zu vermessenden Komponenten 11a, 11b werden
als Referenzpunkte verwendet, anhand derer die Walzen bzw. die Werke 10a, 10b ausgerichtet
werden.
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Parallel
zur Maschinenachse A und außerhalb
der Druckwerke 10a bzw. des Kühlwerks 10b (offset)
verläuft
eine Messlinie B zwischen zwei äußeren Messpunkten 12a, 12b.
Die Messlinie B wird üblicherweise
zusammen mit der Maschinenachse A beim Aufstellen der Druckmaschine
festgelegt.
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Auf
der Messlinie B sind mehrere Messpunkte 12a, 12b, 13a, 13b angeordnet,
von denen zwei Messpunkte 13a, 13b, so genannte
Zwischenmesspunkte, zwischen den äußeren Messpunkten 12a, 12b angeordnet
sind. Die beiden Zwischenmesspunkte 13a, 13b sind
jeweils dem näher
angeordneten äußeren Messpunkt 12a, 12b zugeordnet.
Das bedeutet, dass in 1 der linke äußere Messpunkt 12a sowie
der zugeordnete Zwischenmesspunkt 13a zum Ausrichten des
Druckwerks 10a und der in 1 rechte äußere Messpunkt 12b und
der zugeordnete Zwischenmesspunkt 13b zum Ausrichten des
Kühlwerks 10b vorgesehen
sind.
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Weiterhin
ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 der
Zwischenmesspunkt 13a, 13b jeweils so angeordnet,
dass dieser den selben Abstand von der jeweils zu vermessenden Komponente 11a, 11b aufweist,
wie der näher
an der zu vermessenden Komponente 11a, 11b angeordnete äußere Messpunkt 12a, 12b.
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Dies
bedeutet, dass die jeweilige zu vermessende Komponente 11a, 11b im
Wesentlichen mittig zwischen dem Messpunkt 13a, 13b und
dem zugehörigen äußeren Messpunkt 12a, 12b angeordnet
ist.
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Da
an der zu vermessenden Komponente 11a, 11b, konkret
an der entsprechenden Gehäusewand
bzw. dem Seitenschild senkrecht mittels Magnethalter angeordnete
Messstöcke 24 vorgesehen sind,
ist es nicht erforderlich, dass die zu vermessende Komponente 11a, 11b exakt
mittig angeordnet ist. Vielmehr genügt es, wenn sich die beiden
Messstöcke 24 jeweils über die
Mitte zwischen den Messpunkten 12a, 13a bzw. 12b, 13b erstrecken.
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Es
ist auch möglich,
dass die Zwischenmesspunkte 13a, 13b jeweils näher an die
zugehörige
zu vermessende Komponente 11a, 11b gerückt sind,
so dass höchstens
der selbe Abstand eingehalten wird, wie zwischen der jeweiligen
zu vermessenden Komponente 11a, 11b und dem zugehörigen äußeren Messpunkt 12a, 12b.
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Konkret
bedeutet dies, dass der Abstand zwischen der zu vermessenden Komponente 11a des
Druckwerks 10a und dem zugehörigen (linken) Zwischenmesspunkt 13a im
Wesentlichen dem Abstand von der zu vermessenden Komponente 11a und
dem zugehörigen
(linken) äußeren Messpunkt 12a entspricht.
Außerdem
kann der Abstand zwischen der zu vermessenden Komponente 11a und dem
(linken) Zwischenmesspunkt 13a kleiner sein, als der Abstand
zwischen der zu vermessenden Komponente 11a und dem (linken) äußeren Messpunkt 12a.
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Gleiches
gilt für
den Teil der Messanordnung, der für das (rechts angeordnete)
Kühlwerk 10b vorgesehen
ist.
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Die
vorstehend erläuterte
und beanspruchte Messanordnung ist üblicherweise stationär installiert, so
dass die vorstehend erläuterten
Streckenverhältnisse
bzw. die Ortslage der verschiedenen Messpunkte bezogen auf die
ausgerichtete Maschine eindeutig definiert sind.
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Die
mit dieser Messanordnung verbundenen Vorteile werden anhand des
Ausrichtverfahrens erläutert,
das mit dieser Messanordnung durchgeführt wird.
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Das
Ausrichtverfahren beruht auf dem Prinzip, die relativ lange Messlinie
zwischen den äußeren Messpunkten 12a, 12b durch
Zwischenmesspunkte 13a, 13b zu unterteilen und
damit zu verkürzen,
so dass vergleichsweise einfache Theodoliten, insbesondere ein Digitaltheodolit
zum optischen Ausrichten der Maschinen verwendet werden kann. Das
bedeutet, dass auf die im Stand der Technik bisher erforderlichen
zweiachsigen teuren Theodoliten verzichtet werden kann. Anstelle
dieser aufwändigen Theodoliten
kann ein einfacher Digitaltheodolit zusammen mit üblichen
optischen Zielmarken (Messpunkte) verwendet werden, so dass die
Kosten zum Ausrichten der Maschinen erheblich gesenkt werden können.
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Durch
das Unterteilen der Messlinie B mittels eines bzw. mehrerer Zwischenmesspunkte 13a, 13b wird
wenigstens eine Teilstrecke 13a, 13b gebildet. Dabei
sind die Teilstrecken 23a, 23b so gelegt, dass sich
in deren Bereich die jeweils zu vermessende Komponente 11a, 11b befindet.
Dies bedeutet, dass eine Verlängerung
der zu vermessenden Komponente 11a, 11b, d.h.
der entsprechenden Gehäusewand die
jeweilige Teilstrecke 23a, 23b schneidet. Dabei
ist nicht ausgeschlossen, dass mehrere zu vermessende Komponenten 11a, 11b im
Bereich einer Teilstrecke 23a, 23b angeordnet
sind, beispielsweise zwei, drei oder mehr Komponenten, je nachdem,
wie viel Maschinen bzw. Druckwerke ausgerichtet werden sollen. Dies
hängt auch
davon ab, wie nah die zu vermessenden Komponenten 11a, 11b angeordnet
sind. Für
den Fall, dass die zu vermessenden Komponenten 11a, 11b relativ
weit voneinander angeordnet sind, bietet es sich an, für jede zu
vermessende Komponente 11a, 11b eine eigene Teilstrecke
zu bilden.
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Im
Rahmen des Verfahrens wird, nachdem die jeweilige Teilstrecke 23a, 23b definiert
ist, ein Theodolit, beispielsweise ein Digitaltheodolit auf der Teilstrecke 23a, 23b angeordnet.
Generell können optische
Instrumente verwendet werden, die eine Winkelmessung und Einjustierung
des Instrumentes ermöglichen.
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Die
Standorte des Theodoliten auf den beiden Teilstrecken 23a, 23b sind
mit den Bezugszeichen II, III angegeben, wobei der Standort II die
Position des Theodoliten zum Ausrichten des Kühlwerkes 10b und der
Standort III die Position des Theodoliten zum Ausrichten des Druckwerkes 10a bezeichnen.
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Nachdem
der Theodolit auf der jeweiligen Teilstrecke 23a, 23b angeordnet
ist, wird dieser an den zugehörigen
Messpunkten ausgerichtet, die die jeweilige Teilstrecke 23a, 23b begrenzen.
Mit dem so ausgerichteten Theodoliten können die an den Seitenschilden,
d.h. an den zu vermessenden Komponenten 11a, 11b,
angebrachten Messstöcke 24 vermessen
und die jeweiligen Abweichungen erfasst werden. Damit ist es möglich, das
Druckwerk 10a bzw. das Kühlwerk 10b exakt auszurichten,
so dass die Parallelität
der Walzen präzise
eingestellt wird.
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Konkret
wird das vorstehend allgemein erläuterte Verfahren wie folgt
durchgeführt:
Zunächst werden
die beiden äußeren Messpunkte 12a, 12b gesetzt,
wobei in üblicher
Weise Löcher
in den Boden der Maschinenhalle eingebracht werden, in die die Messpunkte
eingesetzt, ausgerichtet und eingeklebt werden. Daraufhin werden
die Zielmarken in die Messpunkte 12a, 12b eingesetzt
und der Theodolit mittig zwischen den beiden äußeren Messpunkte 12a, 12b aufgestellt,
konkret am Standort I gemäß 1.
Der Theodolit wird am Standort I auf die Zielmarken der Messpunkte 12a, 12b ausgerichtet,
bis der Theodolit parallel zu den Messpunkten 12a, 12b steht.
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Daraufhin
werden die beiden Standorte II, III festgelegt, wobei der Standort
II in etwa auf der Höhe des
Einlaufes des Kühlwerks 10b und
der Standort III in etwa auf der Höhe des Einlaufes des Druckwerks 10a angeordnet
wird.
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Daraufhin
werden die beiden Zwischenmesspunkte 13a, 13b auf
der Messlinie B festgelegt und in der vorstehend beschriebenen Weise
mit dem anhand der Messanordnung gemäß 1 erläuterten Abstand
gesetzt. Damit wird die Messlinie zwischen den Messpunkten 12a, 12b in
zwei Teilstrecken 23a, 23b unterteilt, wobei die
beiden Theodolitstandorte II, III im Wesentlichen in der Mitte dieser
beiden Teilstrecken 23a, 23b angeordnet sind.
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Nunmehr
werden die beiden Zwischenmesspunkte 13a, 13b vom
Theodolitenstandort I aus eingemessen und fein justiert.
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Zum
Ausrichten des Druckwerks 10a wird der Theodolit vom Standort
I zum Standort III verstellt und anhand der die Teilstrecke 23a begrenzenden Messpunkte 12a, 13a ausgerichtet.
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Der
Theodolit wird zur Einlaufseite der Druckwerks 10a geschwenkt,
die beiden Messstöcke 24a gemessen
und eine senkrechte Ausrichtung des Seitenschildes bzw. der zu vermessenden
Komponente 11a zur Maschinenachse A eingestellt (Parallelität). Außerdem wird
der Abstand des Druckwerks 10a von der Messlinie B gemessen,
indem ein weiterer Messstock an der zur Messlinie B parallelen Gehäusewand
angebracht wird. Der Theodolit am Standort III wird dann entsprechend
um 100 gon geschwenkt, so dass der Abstand messbar ist.
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Zum
Ausrichten des Kühlwerks 10b wird
der Theodolit vom Standort III zum Standort II gebracht und dort
in entsprechender Weise an den Messpunkten 12b, 13b ausgerichtet.
Die Ausrichtung des Kühlwerks 10b erfolgt
in analoger Weise.
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Nachfolgend
wird der Aufbau der Messeinrichtung gemäß den 2–4 beschrieben.
Diese Messeinrichtung wird als Messpunkt verwendet, an dem eine
optische Zielmarke angebracht werden kann. Dazu umfasst die Messeinrichtung
eine Hülse 14,
die in den Boden eingesetzt und dort verklebt wird. Die Hülse 14 ist
ein rotationssymmetrisches Drehteil, das eine Ausnehmung 15 aufweist.
Diese Ausnehmung ist zylindrisch und konzentrisch in der ebenfalls
zylindrischen Hülse 14 angeordnet.
In der Hülse 14 ist
eine Gewindebohrung 25 vorgesehen, die zur Lagerung des
Einsatzes 16 dient. Außerdem ist
in der Seitenwand der Hülse 14 eine
weitere Gewindebohrung 19 eingebracht, durch die die Hülse 14 mit
einer Abdeckplatte 18 bzw. einem Einstellelement, wie in 5 dargestellt,
verbunden werden kann.
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Der
Einsatz 16 ist passend zur Ausnehmung 15 ausgebildet
und weist eine mittig angeordnete Durchgangsbohrung 26 auf.
Von der Durchgangsbohrung 26 beabstandet, also exzentrisch
angeordnet, ist eine Halteeinrichtung 17, beispielsweise
in der Form einer weiteren Durchgangsbohrung vorgesehen, in die
eine Zielmarke einsetzbar ist. Im zusammengebauten Zustand ist der
Einsatz 16 in der Ausnehmung 15 angeordnet und
durch eine Schraube, die sich durch die Durchgangsbohrung 26 erstreckt,
mit der Gewindebohrung 25 verschraubt. Dabei ist gewährleistet,
dass der Einsatz 16 in der Ausnehmung 15 drehbar
angeordnet ist.
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Aufgrund
der exzentrischen Anordnung der Halteeinrichtung 17 und
somit der daran befestigten Zielmarke (nicht dargestellt) ist es
auf einfache Weise möglich,
durch Drehen des Einsatzes 16 die Zielmarke auf die Mittellinie
B einzuschwenken. Nach dem Ausrichten wird die Zielmarke entfernt
und die Hülse durch
die Abdeckplatte 18 verschlossen.
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Zum
Ausrichten der Messeinrichtung gemäß den 2, 3 ist
ein Einstellelement vorgesehen, wie in den 5, 6 gezeigt.
Dieses Einstellelement umfasst einen Grundkörper 20, an dem mehrere
Fortsätze, konkret
drei Fortsätze 21a, 21b, 21c vorgesehen
sind. Der Grundkörper 20 ist
als Scheibe ausgeführt,
deren Durchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Hülse 14 entspricht.
Im Grundkörper 20 sind
mehrere Bohrungen 27 vorgesehen, durch die der Grundkörper 20 bzw.
das Einstellelement mit der Messeinrichtung, konkret mit den Gewindebohrungen 19 der
Hülse 14,
verschraubt werden kann. Zum Zentrieren des Einstellelementes ist
an der Unterseite des Einstellelementes eine runde Scheibe 28 angeschraubt,
die etwa dem Innendurchmesser der Hülse 14 entspricht,
also dem Durchmesser der Ausnehmung 15.
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Zum
Justieren der Messeinrichtung weisen die im Wesentlichen im 60°-Winkel angeordneten Fortsätze 21a, 21b, 21c jeweils
Gewindebohrungen 22 auf, in dem Einstellschrauben angeordnet
sind. Dadurch kann die Höhenlage
der jeweiligen Fortsätze
und somit die horizontale Lage der Messeinrichtung eingestellt werden.
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Zur Überprüfung der
Ortslage der Messeinrichtung kann auf dem Grundkörper 20 eine Messlibelle
angeordnet werden. Die Messlibelle kann in den Grundkörper 20 fest
integriert sein.
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Das
vorstehend erläuterte
Einstellelement sowie die Messeinrichtung sind zur Verwendung für die Messanordnung
bzw. das Ausrichtverfahren geeignet und vorgesehen.
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Insgesamt
bietet das optische Ausrichten mit der vorstehend erläuterten
Messanordnung bzw. dem Ausrichtverfahren den Vorteil, dass im Vergleich zum
Spannen eines Messdrahtes andere Arbeiten in der Maschinenhalle
nicht behindert werden. Das optische Ausrichten ist gegen Umwelteinflüsse, insbesondere
Temperatureinflüsse
weitgehend unempfindlich, so dass eine geringe Auswirkung auf die Messgenauigkeit
des Theodoliten zu befürchten
ist. Durch die geschützten
Messpunkte ist ein schneller Aufbau und Abbau sowie ein einfaches
Nachausrichten, falls erforderlich, möglich. Aufgrund der Verwendung
eines Digitaltheodoliten können
die Messergebnisse einfach dokumentiert werden.
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- 10a
- Druckwerk
- 10b
- Kühlwerk
- 11a,
11b
- zu
vermessende Komponenten
- 12a,
12b
- äußere Messpunkte
- 13a,
13b
- Zwischenmesspunkte
- 14
- Hülse
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Einsatz
- 17
- Halteeinrichtung
- 18
- Abdeckplatte
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Grundkörper
- 21a,
21b, 21c
- Fortsätze
- 22
- Gewindebohrung
- 23a,
23b
- Teilstrecke
- 24
- Messstöcke
- 25
- Gewindebohrung
- 26
- Durchgangsbohrung
- 27
- Bohrungen
- 28
- Scheibe