DE4020290A1 - Verfahren und vorrichtung zum automatischen zufuehren eines vorgarnansatzes einer vollen vorgarnspule zu einem streckwerk einer spinnmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum automatischen zufuehren eines vorgarnansatzes einer vollen vorgarnspule zu einem streckwerk einer spinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
automatischen Zuführen eines Vorgarnansatzes einer vollen Vor
garnspule zu einem mit einem Einzugswalzenpaar versehenen
Streckwerk einer Spinnstelle einer Spinnmaschine.
Aus der DE-A 37 34 264 ist es bekannt, nahezu abgearbeitete
Vorgarnspulen an einer Spinnmaschine gegen volle Vorgarnspulen
mit Hilfe eines Vorgarnspulenwechselwagens auszutauschen. Für
einen Wechsel werden beispielsweise sechs volle Vorgarnspulen
mit Hilfe von sechs Greifarmen von einer Transportbahn abgenom
men und in einen Zwischenspeicher des Spulenwechselwagens ein
gehängt. Anschließend wird an jeder dieser Vorgarnspulen der
Vorgarnansatz gesucht, während die Greifarme sechs benachbarte,
nahezu abgearbeitete Vorgarnspulen aus dem Gatter abnehmen und
an die Transportbahn hängen. Der auf diesen Spulen befindliche
Vorgarnrest läuft weiterhin ins jeweilige Streckwerk der Spinn
stellen ein. Nun nehmen die Greiferarme die vollen Vorgarnspu
len aus dem Zwischenspeicher des Spulenwechselwagens und er
greifen mit Hilfe von Fadenklemmen den jeweiligen inzwischen
aufgefundenen Vorgarnansatz. Beim Verfahren der vollen Vorgarn
spulen an die Leerstellen des Gatters wird der Vorgarnansatz
mit Hilfe der Fadenklemmen vor den Einlauftrichter des jeweili
gen Streckwerks verschwenkt, in das noch ein Vorgarnrest ein
läuft. Die Fadenklemme stellt den Vorgarnansatz dem ins Streck
werk einlaufenden Vorgarnrest so zu, daß nach Lösen der Faden
klemme der Vorgarnansatz vom ins Streckwerk einlaufenden Vor
garnrest mitgenonmen und ins Streckwerk eingezogen wird. Mit
dem Lösen der Fadenklemme wird der noch nicht ins Streckwerk
eingelaufene Vorgarnrest der nahezu abgelaufenen Vorgarnspule
abgetrennt, so daß die abgearbeiteten Vorgarnspulen abtranspor
tiert werden können. Anschließend wird jede volle Vorgarnspule
ins Gatter eingehängt, wobei das Vorgarn an den jeweiligen Vor
garnumlenkstangen umgelenkt wird. Der vorstehend beschriebene
Wechsel ist nur durchführbar, solange noch ein Vorgarnrest der
nahezu abgearbeiteten Vorgarnspule ins Streckwerk einläuft. Ist
bereits der gesamte Vorgarnrest ins Streckwerk eingelaufen, so
muß der Vorgarnansatz der vollen Vorgarnspule von Hand in das
Streckwerk eingeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die
ein Wechsel von Vorgarnspulen auch dann in einfacher Weise
durchführbar ist, wenn bereits das gesamte Vorgarn der abgear
beiteten Spulen ins Streckwerk eingelaufen ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Vorgarnansatz der
vollen Vorgarnspule dem Einzugswalzenpaar zugeführt, an wenig
stens eine Walze des Einzugswalzenpaares angelegt und von die
ser ins Streckwerk eingezogen wird.
Dadurch ist es möglich, den Vorgarnansatz einer vollen Vorgarn
spule ins Streckwerk einzuführen, ohne daß notwendigerweise noch
ein Vorgarnrest der abgearbeiteten Vorgarnspule ins Streckwerk
einläuft. Damit wird auch vermieden, daß eine entsprechende Vor
garnwechselvorrichtung unter Zeitdruck arbeiten muß, da der
Wechselvorgang nicht durchgeführt werden und auch nicht abge
schlossen sein muß, bevor der Vorgarnrest abgearbeitet ist.
Dies ist insbesondere auch deshalb vorteilhaft, weil dann auf
der nahezu abgearbeiteten Vorgarnspule kein allzu langer Vor
garnrest belassen werden muß, wenn das Signal zum Vorgarnspu
lenwechseln gegeben wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei einem
noch ins Streckwerk einlaufenden Vorgarnrest der nahezu abgear
beiteten Vorgarnspule der Vorgarnansatz mit dem Vorgarnrest
verbunden wird, indem Vorgarnansatz und Vorgarnrest nach dem
Einziehen des Vorgarnansatzes in das Streckwerk vor dem Ein
zugswalzenpaar aufeinandergelegt werden. Dadurch werden die
Fasern des einen Vorgarns im Klemmbereich zwischen die Fasern
des anderen Vorgarns gedrückt, was ein Zusammenhalten der bei
den Vorgarne bewirkt. Durch die Klemmung zwischen den beiden
Walzen des Einzugswalzenpaares gemäß der Erfindung wird ein
Vorgarnansatz auch dann ohne Schwierigkeiten mit einem Vorgarn
rest im Streckwerk verbunden, wenn eines der beiden Vorgarne so
glatt ist, daß lediglich bei einem Auflegen ein problemloses
Mitnehmen durch das andere Vorgarn nicht gewährleistet wäre.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
sich noch vor dem Streckwerk befindliche Vorgarnrest abgetrennt
wird, nachdem Vorgarnrest und Vorgarnansatz miteinander
verbunden worden sind. Da der auf der abgearbeiteten Spule ver
bleibende Vorgarnrest nach dem Ansetzen des Vorgarns der vollen
Vorgarnspule nicht mehr benötigt wird, wird er abgetrennt, um
einen Abtransport der abgearbeiteten Spulen sowie die Entsor
gung der Vorgarnreste zu ermöglichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zur Durchführung
des genannten Verfahrens eine Vorrichtung vorgesehen, bei der
eine Führungseinrichtung zum Zuführen des Vorgarnansatzes der
vollen Vorgarnspule vorgesehen ist,die zum Anlegen des Vorgarn
ansatzes an wenigstens eine Walze des Einzugswalzenpaares die
ser Walze zustellbar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Führungseinrichtung für den Vorgarnansatz der vollen Vorgarn
spule ein zungenförmiges oder rüsselförmiges Führungskanalstück
aufweist, das mit den Vorgarnansatz umhüllenden Führungsflächen
versehen ist, die zwischen sich einen Ausfädelschlitz belassen.
Ein solches Führungskanalstück kann beispielsweise aus Kunst
stoff gespritzt sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß vor
dem Einzugswalzenpaar ein Einlauftrichter angeordnet ist, der
einen nach oben offenen, schräg zur Einlaufrichtung verlaufen
den Einfädelschlitz aufweist. Auch dieser Einlauftrichter ist
beispielsweise als Kunststoffspritzgußteil herstellbar.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß vor dem Einzugs
walzenpaar ein Einlauftrichter angeordnet ist, der zwei in der
gleichen Radialebene des Einzugswalzenpaares befindliche Füh
rungskanäle aufweist, die beide im Bereich einer Klemmlinie des
Einzugswalzenpaares münden. Damit wird mit Hilfe nur eines Ele
mentes - dem Einlauftrichter - sowohl die Führung des Vorgarn
ansatzes als auch die des Vorgarnrestes erreicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Einlauftrichter
um eine zur Einlaufrichtung parallele Achse um wenigstens 180°
verdrehbar gehalten. Nachdem das Vorgarn der vollen Vorgarnspule
eingefädelt und das Vorgarn der abgearbeiteten Vorgarnspule ab
getrennt ist, wird der Einlauftrichter um 180° verdreht, wo
durch das Vorgarn der vollen Vorgarnspule in der gleichen Posi
tion ins Streckwerk einläuft wie zuvor das Vorgarn der abgear
beiteten Vorgarnspule. Dadurch bleibt die Position für das er
neute Zuführen eines Vorgarnansatzes einer weiteren vollen Vor
garnspule immer die gleiche. Daher kann eine automatische Zu
führeinrichtung für den Vorgarnansatz einer solchen Vorgarnspu
le immer die gleiche Position anfahren.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung der in
den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Streckwerk einer Spinnstelle
einer Spinnmaschine, dem eine Führungseinrichtung
zum Zuführen des Vorgarnansatzes einer vollen Vor
garnspule zugestellt ist,
Fig. 2 und 3 eine Ansicht des Einzugswalzenpaares nach Fig. 1
ohne Einlauftrichter,
Fig. 4 und 5 eine Ansicht des Einzugswalzenpaares des Streckwerks
während der nacheinander durchzuführenden Arbeits
schritte der Führungseinrichtung mit einem Einfädeln
in einen Einlauftrichter,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Einlauftrichter gemäß
Fig. 4 und 5, der oben mit einem Einfädelschlitz
versehen ist,
Fig. 7 eine Frontansicht des Einlauftrichters der Fig. 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Führungskanalstück der Füh
rungseinrichtung nach Fig. 1 bis 5 ,
Fig. 9 eine Frontansicht des Führungskanalstücks entgegen
der Vorgarnlaufrichtung und
Fig. 10 bis 15 eine Ausführungsform mit einem Einlauftrichter mit
zwei Führungskanälen während der einzelnen Phasen
des Zuführens eines Vorgarnansatzes einer vollen
Vorgarnspule.
Das Auswechseln von abgearbeiteten Vorgarnspulen gegen volle
Vorgarnspulen an Ringspinnmaschinen, erfolgt beispielsweise mit
Hilfe eines Vorgarnspulenwechselwagens (DE-A 37 34 264), der
entlang einer Ringspinnmaschine verfahrbar ist.Beispielsweise
werden sechs abgearbeitete Vorgarnspulen gegen sechs volle Vor
garnspulen ausgewechselt. Die verschiedenen Arbeitsschritte zum
Umhängen der vollen und der abgearbeiteten Vorgarnspulen bei
einem solchen Wechsel sind hinreichend bekannt und werden nicht
näher erläutert. Die im folgenden beschriebenen Ausführungsfor
men von Führungseinrichtungen zum Einführen des Vorgarnansatzes
einer vollen Vorgarnspule ins Streckwerk und zum Verbinden die
ses Vorgarnansatzes mit einem noch ins Streckwerk einlaufenden
Vorgarnrest der abgearbeiteten Vorgarnspule sind beispielsweise
an den Greiferarmen eines solchen Vorgarnspulenwechselwagens
angeordnet und werden von diesem aus gesteuert. Im folgenden
sind in den Zeichnungen lediglich die zur Beschreibung dieser
Führungsmittel bzw. zur Erläuterung ihrer Verfahrensschritte
notwendigen Elemente dargestellt.
In dem Zustand nach Fig. 1 läuft noch ein Vorgarnrest (8) einer
nahezu abgearbeiteten Vorgarnspule durch einen Einlauftrichter
(5) in ein aus einer Oberwalze (2) und einer Unterwalze (3) be
stehendes Einzugswalzenpaar eines Dreizylinderstreckwerkes (1)
ein. Für den Wechselvorgang ist dem Einzugswalzenpaar (2, 3)
des Streckwerks (1) eine Führungseinrichtung zum Zuführen eines
Vorgarnansatzes (7) einer vollen Vorgarnspule zugestellt, die
ein Lieferwalzenpaar (6) und ein flaches, zungenartiges oder
rüsselförmiges Führungskanalstück (4) enthält. Das Lieferwal
zenpaar (6) dient dazu, den Vorgarnansatz (7) durch das Füh
rungskanalstück (4) hindurch zum Einzugswalzenpaar (2, 3) vor
zuschieben. Das Lieferwalzenpaar (6) und das Führungskanalstück
(4) sind beispielsweise auf einer gemeinsamen Halterung ange
bracht, die in Richtung des einlaufenden Vorgarnansatzes (7)
sowie in einer später noch zu erläuternden bogenförmigen Bahn
in einer lotrechten Ebene zur Einlaufebene des Streckwerks (1)
beweglich ist.
Wie sich aus Fig. 2 und 3 ergibt, wird der Vorgarnansatz (7) dem
Einzugswalzenpaar (2, 3) seitlich neben dem noch ins Streckwerk
(1) einlaufenden Vorgarnrest (8) zugeführt. Das Führungskanal
stück (4) wird in Richtung des Pfeils (10), beispielsweise über
einen Stellantrieb an der nicht dargestellten Halterung, an die
Oberwalze (2) so weit herangeschoben, daß das vordere Ende des
Vorgarnansatzes (7) von der rotierenden Oberwalze (2) erfaßt
wird und in eine Klemmlinie (9) zwischen der Oberwalze (2) und
der Unterwalze (3) eingezogen wird. Anschließend wird das Füh
rungskanalstück (4) in entgegengesetzter Richtung gemäß dem
Pfeil (11) zurückgefahren.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5, die einen Einlauf
trichter (5) enthält, wird der Vorgarnansatz (7) zunächst in
der anhand von Fig. 2 und 3 erläuterten Weise in das Einzugs
walzenpaar (2, 3) an dem Einlauftrichter (5) vorbei eingeführt.
Anschließend vollführt das Führungskanalstück (4) eine bogen
förmig gekrümmte Bewegungsbahn über den Trichter (5) hinweg, so
daß das ins Streckwerk (1) mit dem Vorgarnansatz (7) eingelau
fene Vorgarn durch einen schräg auf der Oberseite des Trichters
(5) verlaufenden Einfädelschlitz (12) hindurch in den Einlauf
trichter (5) eingelegt wird. Die Ausgestaltung dieses Schlitzes
(12) wird im folgenden noch näher erläutert werden. Durch das
Kreuzen des Vorgarnansatzes (7) über den noch ins Streckwerk
(1) einlaufenden Vorgarnrest (8) werden Vorgarnansatz (7) und
Vorgarnrest (8) miteinander verbunden, sobald sie gemeinsam den
Klemmbereich (9) des Einzugswalzenpaares (2, 3) durchlaufen.
Nach dieser Verbindung wird der Vorgarnrest (8) abgetrennt
(Fig. 5) und das Führungskanalstück (4) verfährt gemäß Pfeil
(14) in die Stellung, in der der Vorgarnansatz (7) in gerader
Linie in den Einlauftrichter (5) und in das Streckwerk (1) ein
läuft, sowie nach unten, so daß das Vorgarn gemäß einer Bewe
gung nach Pfeil (18) in Fig. 9 aus dem Führungskanalstück (4)
ausgefädelt wird.
Das Führungskanalstück (4) gemäß Fig. 8 besitzt im wesentlichen
eine rinnenartige, nach oben offene Form und ist in einem mitt
leren Bereich mit zwei auf jeder Längsseite abragenden Laschen
(16, 17) versehen, die bogenartig zur Mittellängsachse des Füh
rungskanalstücks (4) nach innen gewölbt sind. Die Lasche (17)
ist in einem geringeren Abstand zum Boden (15) der Rinne als
die Lasche (16) angeordnet, so daß die Lasche (16) die Lasche
(17) teilweise überdeckt. Zwischen den Laschen (16 und 17) ist
ein Abstand vorgesehen, der ausreicht, um einen Ausfädelschlitz
zu bilden und um das Vorgarn aus dem Führungskanalstück (4)
auszufädeln.
Wie aus Fig. 5 und 6 zu ersehen ist, verläuft der an der Ober
seite des Einlauftrichters (5), d.h. auf der der Oberwalze (2)
zugewandten Seite angebrachte Einfädelschlitz (12) schräg zur
Transportrichtung mit einem Winkel von etwa 45°. Der Einfädel
schlitz (12) wird nach einer Seite von einer von der Trichter
mantelfläche nach außen abragenden Leitfläche (12′) begrenzt.
Diese Leitfläche (12′) ist auf der Seite des Einfädelschlitzes
(12) angeordnet, die dem Bereich abgewandt ist, in welchem der
Vorgarnansatz (7) zunächst dem Einzugswalzenpaar (2, 3) zuge
führt wird. Die Leitfläche (12′) führt schräg nach innen zu den
eigentlichen Führungsflächen des Inneren des Einlauftrichters
(5). Der Einfädelschlitz (12) selbst ist so angebracht, daß er
im wesentlichen nur nach oben offen ist, so daß insbesondere im
Bereich des dem Einzugswalzenpaar (2, 3) zugewandten Endes noch
eine seitliche Führung für das Vorgarn gegeben ist.
Die aus dem Lieferwalzenpaar (6) und aus dem Führungskanalstück
(4) bestehende Zuführvorrichtung für den Vorgarnansatz (7) wird
lediglich für das Ansetzen des Vorgarns benötigt. Das Lieferwal
zenpaar (6) kann bereits vom Vorgarnansatz (7) gelöst werden,
sobald er vom Einzugswalzenpaar (2, 3) eingezogen ist. Die bei
den Walzen des Lieferwalzenpaares (6) werden hierzu auseinander
bewegt, so daß sie das Vorgarn freigeben.
Das Lieferwalzenpaar (6) ist Bestandteil eines Vorgarnspulen
wechselwagens, wie dies bereits erwähnt wurde. Der Vorgarn
spulenwechselwagen kann einen eigenen Antrieb für das Liefer
walzenpaar (6) aufweisen, der auf die Geschwindigkeit des Ein
zugswalzenpaares (2, 3) des Streckwerkes einstellbar ist, so
daß der Vorgarnansatz (7) mit der Geschwindigkeit zugeführt
wird, mit welcher das alte Vorgarn (8) in das Streckwerk (1)
eingezogen wird.
Wie in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet worden
ist, kann der Antrieb des Lieferwalzenpaares auch von dem Ein
laufwalzenpaar (2, 3) des Streckwerkes (1) abgeleitet werden,
so daß dann, ohne daß irgendwelche Einstellmaßnahmen notwendig
sind, die richtige Zuführgeschwindigkeit für den Vorgarnansatz
(7) gegeben ist. Das Lieferwalzenpaar (6) ist auf einem
Schwenkarm (40) angeordnet und dem Streckwerk (1) zustellbar.
An dem Schwenkarm (40) ist ein Schwenkarm (41) angebracht, der
mit einem Reibrad (42) versehen ist, das sich beim Zustellen
des Lieferwalzenpaares (6) an die Oberwalze (2) des Einzugs
walzenpaares anlegt. Der Arm (41) ist mit einer Feder (44)
belastet, so daß sich eine für eine Kraftübertragung aus
reichende Andrückkraft ergibt. Von dem Reibrad (42) führt ein
Antrieb (43), beispielsweise mittels Zahnriemen und Zahnrädern
zu einer der Walzen des Lieferwalzenpaares (6).
In Fig. 10 bis 15 ist lediglich das Einzugswalzenpaar (2, 3) des
Streckwerks (1) dargestellt. Auch hier sind nur die für die Er
findung wesentlichen Elemente eingezeichnet. Unmittelbar vor
dem Einzugswalzenpaar (2, 3) erstreckt sich bis kurz vor die
Klemmlinie (9) ein Einlauftrichter (19), der zwei übereinander
angeordnete, sich in Zuführrichtung verjüngende Führungskanäle
(20 und 21) aufweist, die symmetrisch zu einer Mittellängsachse
verlaufen. Der Trichter (19) ist vor dem Einzugswalzenpaar (2, 3)
des Streckwerks (1) derart an einer nicht dargestellten Halte
rung angeordnet, daß er entgegen der Einlaufrichtung des Vor
garns aus seiner Betriebsposition (Fig. 10, 11, 12, 15) gemäß der
Pfeile (27, 28 und 31) in eine Position gemäß Fig. 13, 14 beweg
bar ist, in der er um 180° um seine Mittellängsachse verdrehbar
ist. Dieses Verdrehen des Trichters (19) erfolgt beispielswei
se, wie dies in Fig. 12 angedeutet ist, mittels eines an ihm
angebrachten Zahnrades (25), das von einem Ritzel (26) eines
nicht dargestellten Antriebs angetrieben wird. Dieser Antrieb
ist beispielsweise Teil eines Vorgarnspulenwechselwagens und
dem Zahnrad (25) zustellbar. Dieser Vorgarnspulenwechselwagen
enthält zweckmäßig auch Mittel, mit denen der Einlauftrichter
(19) aus seiner Betriebsposition heraus bewegbar ist,beispiels
weise gegen die Wirkung von Rückstellfedern.
Fig. 10 zeigt die Ausgangsposition der Anordnung, in der ein
Vorgarnrest (8) durch den Führungskanal (20) in die Klemmlinie
(9) des Einzugswalzenpaares (2, 3) Streckwerk (1) einläuft. Ge
mäß Fig. 11 wird ein Vorgarnansatz (7) in Richtung des Pfeiles
(24) beispielsweise über ein nicht dargestelltes Lieferwalzen
paar und einen rüsselartigen Führungskanal ähnlich Fig. 1 in den
Führungskanal (21) des Trichters (19) eingeschoben und bis zum
vorderen Ende des Trichters (19) geführt. Das vordere Ende des
Trichters (19) ist als pfeilähnliche Zunge (22) gestaltet, die
eine zur Mittellängsebene des Trichters (19) symmetrische, der
Kontur der Walzen (2 und 3) angepaßte Form aufweist. Die Zunge
(22) befindet sich so dicht an der Oberwalze (2), daß der Vor
garnansatz (7), sobald er an der Vorderseite aus dem Führungs
kanal (21) herausragt, an die Oberwalze (2) angedrückt und von
dieser mitgenommen und in den Klemmbereich der Klemmlinie (9)
des Einzugswalzenpaares (2, 3) eingezogen wird. Die Zunge (22)
bildet mit der Oberwalze (2) eine Klemmstelle für den Vorgarn
ansatz (7).
Gemäß Fig. 12 laufen nun Vorgarnansatz (7) und Vorgarnrest (8)
übereinander gemeinsam in den Klemmbereich der Klemmlinie (9)
des Einzugswalzenpaars (2, 3) ein und verbinden sich in diesem
Bereich miteinander. Anschließend wird gemäß Fig. 13 der Trich
ter (19) in Richtung des Pfeils (28) zurückbewegt. Der Vorgarn
rest (8) wird mittels einer schematisch dargestellten Klemme
(29) festgehalten und auf diese Weise abgetrennt. Anschließend
wird der Trichter (19) um 180° gemäß Pfeil (30) verschwenkt, so
daß das ins Streckwerk (1) einlaufende neue Vorgarn nun das un
tere Vorgarn bildet. Anschließend wird der Trichter (19) in
Richtung des Pfeils (31) in die Ausgangslage (Fig. 10 und 15)
zurückbewegt. Nun kann das normale Abarbeiten der vollen Vor
garnspule erfolgen. Der zuvor untere Führungskanal (20) befin
det sich nun in der oberen Lage des Trichters (19) und ist zur
Aufnahme eines weiteren Vorgarnansatzes für einen erneuten Spu
lenwechsel bereit. Durch dieses Verschwenken ist immer der obe
re Führungskanal für das Zuführen eines neuen Vorgarns frei, so
daß die Zuführposition für den Vorgarnansatz immer der gleiche
bleibt und damit besonders für eine Automation geeignet ist.
Wie aus Fig. 10 bis 15 zu ersehen ist, ist die Mittellängsachse
des Einlauftrichters (19), zu welcher die trichterförmigen Füh
rungskanäle (20, 21) spiegelsymmetrisch angeordnet sind und um
welche der Einlauftrichter (19) verdrehbar ist, etwas versetzt
zur Ebene der Klemmlinie (9) angeordnet, d. h. zu den Tangenten
an die Oberwalze (2) und die Unterwalze (3) im Bereich der
Klemmlinie (9). Durch diesen Versatz zur Oberwalze (2) hin wird
erreicht, daß die Zunge (22) mit ihrer den der Oberwalze (2)
jeweils zugewandten Führungskanal (20 oder 21) begrenzenden
Fläche dicht an der Oberwalze (2) angeordnet ist oder diese so
gar berührt. Die der Oberwalze (2) zugewandte Fläche der Zunge
(22) bildet somit immer eine Klemmstelle mit der Oberwalze (2),
so daß ein Vorgarnansatz (7) immer sicher erfaßt und eingezogen
wird.
Auch bei dieser Ausführungsform bleiben die einzelnen, in den
Fig. 10 bis 15 beschriebenen Arbeitsschritte gleich, wenn be
reits der gesamte Vorgarnrest der abgearbeiteten Vorgarnspule
ins Streckwerk (1) eingelaufen sein sollte. Auch diese Ausfüh
rungsform ist somit noch funktionsfähig, wenn kein Vorgarnrest
(8) vorhanden ist.
Claims (14)
1. Verfahren zum automatischen Zuführen eines Vorgarnan
satzes einer vollen Vorgarnspule zu einem mit einem Einzugswal
zenpaar versehenen Streckwerk einer Spinnstelle einer Spinnma
schine, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgarnansatz (7) der
vollen Vorgarnspule dem Einzugswalzenpaar (2, 3) zugeführt, an
wenigstens eine Walze (2) des Einzugswalzenpaares (2, 3) ange
legt und von dieser ins Streckwerk (1) eingezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem noch ins Streckwerk (1) einlaufenden Vorgarnrest (8)
der nahezu abgearbeiteten Vorgarnspule der Vorgarnansatz (7)
mit dem Vorgarnrest (8) verbunden wird, indem Vorgarnansatz (7)
und Vorgarnrest (8) nach dem Einziehen des Vorgarnansatzes (7)
in das Streckwerk (1) vor dem Einzugswalzenpaar (2, 3) aufein
andergelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der sich noch vor dem Streckwerk (1) befindliche Vorgarnrest
(8) abgetrennt wird, nachdem Vorgarnrest (8) und Vorgarnansatz
(7) miteinander verbunden worden sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorgarnansatz (7) ober- oder unterhalb
des Vorgarnrestes (8) dem Einzugswalzenpaar (2, 3) zugeführt
wird und in der gleichen Radialebene ins Streckwerk (1) ein
läuft wie der Vorgarnrest (8).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorgarnansatz (7) neben dem ins Streck
werk (1) einlaufenden Vorgarnrest (8) dem Einzugswalzenpaar (2,
3) zugeführt und von diesem eingezogen wird und anschließend
vor dem Einzugswalzenpaar (2, 3) kreuzend über den Vorgarnrest
(8) gelegt wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Füh
rungseinrichtung zum Zuführen des Vorgarnansatzes (7) der vol
len Vorgarnspule vorgesehen ist, die zum Anlegen des Vorgarnan
satzes (7) an wenigstens eine Walze (2) des Einzugswalzenpaares
(2, 3) dieser Walze (2) zustellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung für den Vorgarnansatz (7) der vol
len Vorgarnspule ein zungenförmiges oder rüsselförmiges Füh
rungskanalstück (4) aufweist, das mit den Vorgarnansatz (7)
umhüllenden Führungsflächen (15, 16, 17) versehen ist, die
zwischen sich einen Ausfädelschlitz belassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung ein Transportwalzenpaar (6) ent
hält, das in Zuführrichtung vor dem zungenartigen Führungska
nalstück (4) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportwalzenpaar (6) mit einer dem Einlaufwalzenpaar
(2, 3) des Streckwerkes (1) zustellbaren Einrichtung (42, 43)
zum Antreiben des Transportwalzenpaares (6) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Einzugswalzenpaar (2, 3) ein Einlauf
trichter (5) angeordnet ist, der einen nach oben offenen,
schräg zur Einlaufrichtung verlaufenden Einfädelschlitz (12)
aufweist.
11. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ein
zugswalzenpaar (2, 3) ein Einlauftrichter (19) angeordnet ist,
der zwei in der gleichen Radialebene des Einzugswalzenpaars (2,
3) befindliche Führungskanäle (20, 21) aufweist, die beide im
Bereich einer Klemmlinie (9) des Einzugswalzenpaares (2, 3)
münden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlauftrichter (19) um eine zur Einlaufrichtung paral
lele Achse um wenigstens 180° verdrehbar gehalten ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlauftrichter (19) mit einer zwischen den beiden Füh
rungskanälen (20, 21) angeordneten, in Richtung zu der Klemmli
nie (9) des Eingangswalzenpaares (2, 3) vorstehenden Zunge (22)
versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einlauftrichter (19) derart versetzt
zur Ebene der Klemmlinie (9) angeordnet ist, daß die Zunge (22)
jeweils mit der Oberwalze (2) des Eingangwalzenpaares (2, 3)
eine Klemmstelle bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904020290 DE4020290A1 (de) | 1990-06-26 | 1990-06-26 | Verfahren und vorrichtung zum automatischen zufuehren eines vorgarnansatzes einer vollen vorgarnspule zu einem streckwerk einer spinnmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904020290 DE4020290A1 (de) | 1990-06-26 | 1990-06-26 | Verfahren und vorrichtung zum automatischen zufuehren eines vorgarnansatzes einer vollen vorgarnspule zu einem streckwerk einer spinnmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4020290A1 true DE4020290A1 (de) | 1992-01-09 |
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-
1990
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Patent Citations (3)
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