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Die
Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine,
insbesondere eine Offenend-Spinnmaschine, mit einer entlang der
Arbeitsstellen der Textilmaschine verfahrbaren und bei Bedarf an
diesen positionierbaren Serviceeinrichtung, die eine Hilfsfadentransportvorrichtung
zum Bereitstellen und Entsorgen eines für den Anspinnprozeß benutzten
Hilfsfadens aufweist, wobei der Hilfsfaden mittels eines pneumatisch
beaufschlagbaren, an einer Lieferrohrhalterung befestigten Lieferrohres
an. eine in einem Spulenrahmen gehaltene Leerhülse anlegbar ist.
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Es
sind Serviceeinrichtungen Stand der Technik, die beim Auftreten
eines Fadenbruches zunächst
das Spinnelement reinigen und anschließend mittels eines Fadenendes,
das von einer im Spulenrahmen der Spinnstelle gehaltenen Kreuzspule
abgesaugt wird, wieder anspinnen. Diese bekannten und an sich bewährten Serviceeinrichtungen
arbeiten mit speziellen Kreuzspulenwechselwagen zusammen, die dafür sorgen,
daß fertiggestellte
Kreuzspulen gegen Starterhülsen
ausgetauscht werden. Die Starterhülsen, die vom Wechselwagen
in den Spulrahmen der Spinnstelle übergeben werden, enthalten bereits
eine gewisse Fadenmenge, die die Serviceeinrichtung zum Wiederanspinnen
benötigt.
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Serviceeinrichtungen,
die sowohl "normale" Fadenbrüche beheben
als auch Kreuzspulenwechsel durchführen können und außerdem einen beim Wiederanspinnen
benötigten
Hilfsfaden sofort wieder entsorgen, sind ebenfalls bekannt.
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Die
aus der
EP 0 106 806
B bekannte Serviceeinrichtung hat beispielsweise eine Hilfsfadentransporteinrichtung
mit zahlreichen, nacheinander angesteuerten Hilfsfadenübergabeelementen.
Der von einer Vorratsspule abgezogene Hilfsfaden wird dabei zunächst von
einer Fadenklemme erfaßt,
die endseitig auf einem Schwenkhebel angeordnet ist und von dieser
in den Bereich einer Saugdüse
befördert.
Die Saugdüse
bringt den Hilfsfaden zum Anspinnen an die Spinnbox. Während der Überführung des
Hilfsfadens durch den Schwenkhebel wird das Fadenende an einer weiteren
Saugdüse
vorbeigeführt,
die dabei eine Fadenschlaufe einsaugt. Diese zweite Saugdüse, die
in den Bereich der Spuleinrichtung schwenkbar ist, legt nach dem
Wiederanspinnen den neuen Faden an eine im Spulenrahmen gehaltene
Leerhülse
an.
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Das
Anspinnaggregat gemäß
EP 0 203 508 B ist
mit einer Hilf sfadentransporteinrichtung ausgestattet, die zwei
separate Saugdüsen
sowie zwei einzeln ansteuerbare Fadenklemmen aufweist. Bei dieser
Einrichtung wird der von einem Fadenlieferwerk von der Vorratsspule
abgezogene Hilfsfaden am Lieferwerksausgang von einer Saugdüse erfaßt und unter
Bildung eines Fadenstranges in den Bereich der Spuleinrichtung verlegt.
Anschließend
wird der Hilfsfaden durch ein Zentriermittel positioniert und dabei von
der Fadensuchdüse
des Anspinnaggregates eingesaugt. Da die erste Saugdüse ständig absaugt, muß das Hilfsfadenende,
das durch eine erste Fadenklemmeinrichtung in den Bereich der Spinnbox gebracht
wird, während
der Rückführung des
Hilfsfadens in den Spinnrotor durch eine zweite Fadenklemme gesichert
werden, da das Fadenende sonst in die erste Saugdüse eingesaugt
würde.
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Die
EP 0 311 987 B beschreibt
eine Serviceeinrichtung mit einer pneumatisch, mechanischen Hilfsfadentransporteinrichtung.
Ein von einer Vorratsspule abgezogener Hilfsfaden wird von einer
pneumatischen Fadentransporteinrichtung zunächst einer mechanischen Zuführeinrichtung
vorgelegt, die das Fadenende in den Bereich der Spulstelle bringt
und an eine spezielle Saugdüse
des Anspinnwagens übergibt.
Der Fadenabzug nach dem Wiederanspinnen erfolgt anschließend über die
mechanische Fadenzuführeinrichtung.
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Die
vorbeschriebenen Serviceeinrichtungen sind in ihrem mechanischen
Aufbau relativ kompliziert. Außerdem
besteht die Gefahr, daß bei
den häufigen Übergaben
der Faden verlorengeht.
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Die
DE 43 13 523 A1 beschreibt
eine Weiterentwicklung der vorbeschriebenen Serviceeinrichtungen.
Dieses bekannte Anspinnaggregat weist eine Hilfsfadentransporteinrichtung
mit einem Lieferrohr auf, das in verschiedene Arbeitsstellungen
einschwenkbar ist.
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Die
Serviceeinrichtung bietet dabei den Vorteil eines einfachen Aufbaus.
Außerdem
bleibt der Hilfsfaden während
des gesamten Wechsel-/Anspinnzyklus in einer Handhabungseinrichtung
geführt,
wobei über
die endseitig mit einem verschwenkbaren Lieferrohr ausgebildete
Hilfsfadentransporteinrichtung sowohl das Anliefern des Hilfsfadens
als auch das Entsorgen des Hilfsfadens erfolgt. Die Einrichtung
kann zu diesem Zweck definiert entweder auf einen Druckluftanschluß oder auf
einen Saugluftanschluß geschaltet
werden.
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Im
Bereich des Lieferrohres ist ein Fadenführungselement mit einem einschwenkbaren
Fadenleitblech angeordnet, das dafür sorgen soll, daß der Faden
in einer vorgegebenen Lage über
die Leerhülse beziehungsweise
den Hülsenteller
gespannt wird.
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Ausgehend
von Serviceeinrichtungen der vorbeschriebenen Gattung liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, derartige Anspinnaggregate weiter
zu verbessern, insbesondere soll eine sichere Übergabe des frisch angesponnenen
Fadens an die Fangkerben des Hülsentellers
sowie eine definierte Lage der Fadenreserve auf der Hülse gewährleistet sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung gelöst,
wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Lieferrohrhalterung, mit einem Lieferrohr, einem schwenkbar
gelagerten, eine Fadenführungskerbe sowie
einen Fadenverlegeschlitz aufweisenden Fadenleitblech und einem
bezüglich
des Fadenleitbleches versetzt angeordneten Fadenrückhalteelement stellt
einerseits auf einfache Weise sicher, daß der zu Beginn der Fadenübergabe
in der oben liegenden Fadenführungskerbe
geführte
Faden durch das ausschwenkende Fadenleitblech ausreichend weit in den
Bereich der am Hülsenteller
angeordneten Fangkerben verlegt und von diesen erfaßt wird.
Andererseits wird der in den Fangkerben gefaßte Faden anschließend automatisch
in den darunterliegenden Fadenverlegeschlitz gezogen und dadurch
die Lage der zu Beginn jeden Spulvorganges aufzubringenden Reservewicklung
exakt definiert. Beim Zurückschwenker
des Fadenleitbleches wird der vom Spinnorgan kommende Faden durch
das Fadenrückhalteelement
aus dem Fadenverlegeschlitz geschoben und kann, am Fadenrückhalteelement
nach unten weggleitend, von der Fadenchangiereinrichtung der Spulstelle übernommen
werden.
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In
bevorzugter Ausführungsform
ist am Fadenleitblech ein Anschlag angeordnet, der sich beim Einschwenken
des Fadenleitbleches an den Spulenrahmen anlegt. Auf diese Weise
ist eine genaue, seitliche Positionierung des Fadenleitbleches und
damit seiner Fadenführungs-
und Fadenverlegemittel gewährleistet.
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Die
Höhenausrichtung
der Lieferrohrhalterung bezüglich
des Spulenrahmens erfolgt gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung über
eine an der Lieferrohrhalterung angeordnete Positionierhilfe, die
beim Einschwenken der Lieferrohrhalterung in die Fadenübergabestellung
in einen gabelartigen Anschlag am Spulenrahmen eingreift und dabei
den Spulenrahmen höhenmäßig ausrichtet.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist das Fadenleitblech um eine horizontale
Schwenkachse drehbar gelagert und wird von einer im Bereich der
Schwenkachse angeordneten federkraftbeaufschlagten Rückstelleinrichtung
in seiner Ausgangsstellung gehalten. Das Einschwenken des Fadenleitbleches
aus der Ausgangsstellung in die Fadenübergabe- beziehungsweise die
Fadenverlegestellung erfolgt vorzugsweise mittels eines pneumatischen
Schubkolbengetriebes, wobei zwischen dem Schubkolbengetriebe und
dem Fadenleitblech ein Kraftbegrenzungselement, zum Beispiel eine
Schraubenfeder, eingeschaltet ist. Auf diese weise werden Schäden am Fadenleitblech
aufgrund unkontrollierter Krafteinwirkung durch das Schubkolbengetriebe
ausgeschlossen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das in Fadenlaufrichtung
vor dem Fadenleitblech angeordnete Fadenrückalteelement derart positioniert, daß beim Zurückschwenken
des Fadenleitbleches in seine Ausgangsstellung der zu diesem Zeitpunkt
im Fadenverlegeschlitz geführte
Faden aus diesem Schlitz herausgeschoben wird, so daß er am
Fadenrückhalteelement
geführt
nach unten weggleitet und in den Bereich der Changiereinrichtung
der Spulstelle gelangt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Mündungsbereich des Lieferrohres
eine Injektoreinrichtung angeordnet, die über ein ansteuerbares elektromagnetisches
Wegeventil definiert mit Druckluft beaufschlagbar ist. Die Anordnung
der Injektordüse
im Mündungsbereich
der Hilfsfadentransporteinrichtung gewährleisten einen einwandfreien
Fadentransport, da der Faden bei einer solchen Anordnung vorteilhafterweise
mit einer Zugkomponente beaufschlagt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Lieferrohr einen
hosenartig ausgebildeten Mündungsbereich
auf. Das heißt,
das Lieferrohr läuft in
zwei beabstandet angeordneten Leitungsstränge aus, wobei die Mündungen
der beiden Rohre über eine
speziell ausgebildete Fadenschneideinrichtung wechselweise an eine
Unterdruckquelle anschließbar
sind. Die Fadenschneideinrichtung besitzt dabei einen über ein
Schubkolbengetriebe betätigbaren Schneid-
und Verschlußschieber,
der frontseitig eine Schneidkante sowie im Abstand dahinter eine
Lochblende aufweist.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
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1.
schematisch eine Hälfte
einer OE-Spinnmaschine mit einer Serviceeinrichtung, die eine erfindungsgemäß ausgestattete
Hilfsfadentransportvorrichtung aufweist,
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2 die
Serviceeinrichtung gemäß 1 mit
allen wesentlicher Bedienelementen,
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3 den
Endbereich der Hilfsfadentransportvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Fadenverlegeeinrichtung,
in Seitenansicht,
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4 die
Fadenverlegeeinrichtung gemäß 3,
in Vorderansicht,
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5 eine
Draufsicht auf die Verlegeeinrichtung gemäß 3, teilweise
im Schnitt,
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6 die
Fadenverlegeeinrichtung gemäß 4,
mit ausgeschwenktem Fadenleitblech.
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In 1 ist
eine Hälfte
einer an sich bekannten OE-Spinnmaschine
angedeutet und mit 1 bezeichnet. Derartige Spinnmaschinen
weisen eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 auf, die jeweils
mit einer Spinnbox 3 sowie einer Spuleinrichtung 4 ausgerüstet sind.
In den Spinnboxen 3 wird das in Spinnkannen 5 vorgelegte
Faserband 6 zu Fäden 7 gesponnen,
die auf den Spuleinrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8, 8' aufgewickelt
werden. Wie dargestellt, sind die Spuleinrichtungen 4 mit
einen Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Leerhülse 10 beziehungsweise
einer Kreuzspule 8 und einer Spultrommel 11 zum
Antreiben der Kreuzspule ausgestattet.
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Die
OE-Spinnmaschine 1 weist außerdem eine umlaufende Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 zum
Ver- und Entsorgen der Spinnmaschine mit Leerhülsen beziehungsweise Kreuzspulen auf.
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An
beziehungsweise auf der Spinnmaschine 1 ist, an Führungsschienen 13, 14 sowie
einer Stützschiene 15 verfahrbar,
eine Serviceeinrichtung, zum Beispiel ein Anspinnaggregat 16,
angeordnet. Das Laufwerk 17 dieses Anspinnaggregates 16 weist Laufrollen 18 beziehungsweise
ein Stützrad 19 auf. Die
Versorgung des Anspinnaggregates 16 mit elektrischer Energie
erfolgt vorzugsweise, wie angedeutet, über eine Schleifkontakteinrichtung 20.
Derartige Anspinnaggregate 16 patrouillieren ständig entlang der
OE-Spinnmaschine 1 und greifen selbsttätig ein, wenn an einer der
Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf entsteht. Ein solcher
Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn an einer Arbeitsstelle 2 ein
Fadenbruch aufgetreten ist oder wenn an einer der Arbeitsstellen
eine Kreuzspule ihren vorgeschriebenen Durchmesser erreicht hat
und gegen eine Leerhülse ausgetauscht
werden muß.
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In
einem solchen Fall läuft
das Anspinnaggregat 16 zu der betreffenden Arbeitsstelle,
positioniert sich dort und sucht bei einem "normalen" Fadenbruch mit seiner Fadensuchdüse 21 das
gerissene, auf der Umfangsoberfläche
der Kreuzspule 8 liegende Fadenende. Nach Reinigung der
Spinnbox wird das Fadenende in der Spinnbox an einen dort umlaufenden
Faserring neu angesponnen.
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Etwas
diffiziler gestaltet sich der Bedienvorgang, wenn zunächst eine
volle Kreuzspule gegen eine Leerhülse getauscht und anschließend neu
angesponnen werden muß.
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2 zeigt
schematisch ein Anspinnaggregat 16 mit allen wesentlichen
zum Durchführen
der vorgenannten Bedienfälle
notwendigen Arbeitselementen. Das Anspinnaggregat 16 besitzt
an einer oberhalb des Fahrwerks 17 angeordneten Konsole 56 eine
Hülsengreifeinrichtung 46,
deren Greifelemente 47 auf den Außendurchmesser der über die Spulen-
und Hülsentransporteinrichtung 12 in
den Bereich der Arbeitsstellen 2 beförderten Leerhülser 10 abgestimmt
ist. Das Anspinnaggregat 16 weist außerdem eine schwenkbare Fadensuchdüse 21 auf, deren
an den Außenumfang
der Kreuzspule 8 anlegbarer Saugschlitz gerissene Fadenenden
aufnehmen kann. Es ist weiter ein Ausstoß- und Antriebsarm 22 mit einer
endseitig angeordneten Antriebsrolle 23 vorhanden. Die
von einem (nicht dargestellter) Antriebsmotor beaufschlagte Antriebsrolle 23 kann über eine
elektrische Kupplung von ihrem Antriebsmotor getrennt werden. Am
Antriebsarm 22 ist außerdem ein
Drehwinkelgeber 24 angeordnet, der eine Kontrolle der jeweiligen
Position des Antriebsarmes ermöglicht.
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Des
weiteren ist das Anspinnaggregat 16, wie bekannt, mit einem
Fadenfangblech 25, einem Fadeneinzieher 26, einem
Fadenzubringer 27 mit Zubringerzange 28 und Fadentrenneinrichtung 29 sowie
einer steuerbaren Fadenabzugseinrichtung ausgestattet. Die Fadenabzugseinrichtung
besteht aus einer Abzugsrolle 30 sowie einer abschwenkbarer Druckrolle 31.
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Als
weitere Bedienungselemente sind in das Anspinnaggregat 16 ein
Rahmenöffner 32,
ein Druckhebel 33 sowie eine Hilfsfadentransportvorrichtung 34 eingebaut.
Diese Hilfsfadentransportvorrichtung 34 besteht im wesentlichen
aus einem Rohrsystem 35, das über ein flexibles Verbindungselement 36, zum
Beispiel einem Schlauch, mit einem in verschiedene Arbeitspositionen
einschwenkbaren Lieferrohr 37 verbunden ist. Das Lieferrohr 37 ist
dabei an einer Lieferrohrhalterung 53 befestigt, die über Parallelogrammschwingen 49 auf
einem Schwenkweg S verlegbar ist. Außerdem weist das Rohrsystem 35,
in das über
ein Fadenlieferwerk 43 ein von einer Vorratsspule 44 abgezogene
Hilfsfaden 45 eingespeist wird, im Eingangsbereich einen
Saugluftanschluß 39 auf,
der über
ein Ventil 41 definiert zuschaltbar ist. Des weiteren ist
in diesem Bereich eine erste Fadentrennvorrichtung 42 in
das Rohrsystem 35 eingeschaltet.
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Der
Endbereich der Hilfsfadentransportvorrichtung 34, das heißt, der
Bereich in dem die Lieferrohrhalterung 53 angeordnet ist,
ist in den 3 bis 6 näher dargestellt.
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Die
Lieferrohrhalterung 53 ist vorzugsweise als Blechbiegeteil
ausgeführt
und weist abgewinkelte Lagervorsprünge 58, 59 beziehungsweise 60, 61 sowie
Lageransätze 62, 63 auf. Über die
Lageransätze 62, 63 ist
die Lieferrohrhalterung 53 mit den Parallelogrammlenkern 49 verbunden
und entlang des in 2 dargestellten Schwenkweges 5 in
verschiedenen Arbeitsstellungen I-III positionierbar. Der in Fadenlaufrichtung
vorn liegende Lagervorsprung 59 weist außerdem einen
horizontalen Schenkel 59'' auf, an dem
ein Fadenrückhalteelement 66 befestigt ist.
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Zwischen
den Lagervorsprüngen 58, 59 ist
in einer Schwenkachse 50 ein Fadenleitblech 54 der Fadenverlegeeinrichtung 51 drehbar
gelagert. Das Fadenleitblech 54 wird durch eine federbeaufschlagte
Rückstelleinrichtung 52 in
der in 4 dargestellten Ausgangsstellung gehalten und
kann über
ein pneumatisches Schubkolbengetriebe 55 in Richtung FR
verschwenkt werden. Zur Begrenzung des Ausschwenkweges besitzt das
Fadenleitblech 54 einen Anschlag 67, der im ausgeschwenktem
Zustand am Spulenrahmen 9 anliegt. Zwischen der Kolbenstange des
Pneumatikzylinders 55 und einer Versteifungsplatte 68 des Fadenleitbleches 54 ist
ein Kraftbegrenzungselement 69, vorzugsweise in Form einer Schraubenfeder,
eingeschaltet. Am Fadenleitblech 54 ist weiter ein in seiner
Kontur auf die Leerhülse 10 angepaßter Fadenführungsansatz 80 befestigt.
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Wie
aus 3 weiter ersichtlich, ist das Fadenlieferrohr 37 in
seinem Endbereich in Rohrstränge 37' und 37'' aufgeteilt, die an eine gemeinsame Saugluftquelle 71 angeschlossen
sind. Im Bereich des Lieferrohrstranges 37' ist außerdem eine Injektoreinrichtung 72 angeordnet,
die über
ein Ventil 40 an eine Druckluftleitung 38 anschließbar ist.
Der Durchgang der Lieferrohrstränge 37' und 37'' ist durch einen Schneid- und Verschlußschieber 73 einer
Fadenschneideinrichtung 48 gezielt verschließbar. Das
heißt,
der Schneid- und Verschlußschieber 73 weist
frontseitig eine Schneidkante 74 zum Trennen eines in den
Lieferrohrstrang 37 einlaufenden Fadens 7 und
im Abstand der Mündungsstränge dahinter
eine Lochblende 75 auf, die während des Schneidvorganges
den Lieferrohrstrang 37'' automatisch
an die Saugluftquelle 71 anschließt. Der Lieferrohrstrang 37'' ist folglich während des Schneidvorganges
der Fadenschneideinrichtung 48 geöffnet und während der restlichen Zeit des
Anspinnzyklus geschlossen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
arbeitet im einzelnen wie folgt:
Sobald das Anspinnaggregat 16 feststellt
beziehungsweise über
das Datenübertragungssystem
der OE-Spinnmaschine 1 mitgeteilt bekommt, daß an einer
Arbeitsstelle 2 ein Eingreifen erforderlich ist, läuft das
Anspinnaggregat 16 zu dieser Arbeitsstelle und positioniert
sich dort. Anschließend
stellt das Anspinnaggregat 16 entweder selbst fest, welcher
Fehler an dieser Arbeitsstelle vorliegt, zum Beispiel "normaler" Fadenbruch, wechselbedürftige Kreuzspule
etc. oder der Steuerung des Anspinnaggregates 16 wird über das Datenübertragungssystem
der OE-Spinnmaschine der Grund der Anforderung mitgeteilt.
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Je
nach vorliegendem Fall werden dann die entsprechenden Programme
für die
unterschiedlichen Arbeitsabläufe
gestartet.
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Wenn
beispielsweise eine Kreuzspule 8, die ihren maximalen Durchmesser
erreicht hat, gegen eine Leerhülse 10 gewechselt
werden muß,
laufen folgende Programmschritte ab:
Zunächst schwenkt die beispielsweise
als Teleskopgreifer ausgebildete Hülsengreifeinrichtung 46 in
die in 2 dargestellte Lage und fährt das Greiferelement 47 in
Richtung der Hülsen-
und Spulentransporteinrichtung 1 2 aus. Das endseitig
angeordnete Greiferelement 47 schiebt sich über die
in der Hülsen- und
Spulentransporteinrichtung 12 befindliche Leerhülse 10,
die anschließend
beim Einfahren der Hülsengreifeinrichtung 46 in
eine obere Stellung mit angehoben wird. Daraufhin beaufschlagt der
Rahmenöffner 32 einen
am Arm des Spulenrahmens 9 angeordneten Führungsansatz 57,
das heißt,
der Arm des Spulenrahmens 9 wird nach außen gedrückt, so
daß die
Kreuzspule 8 freigegeben wird und durch den nach vorne
schwenkenden Ausstoß-
und Antriebsarm 22 des Anspinnaggregates 16 in
die Hülsen-
und Spulentransporteinrichtung 12 überführt werden kann. Die endseitig
am Antriebsarm 22 angeordnete Antriebsrolle 23 ist
während
dieser Aktion, um Beschädigungen
an der Kreuzspulenoberfläche
zu vermeiden, von ihrem Antrieb abgekuppelt.
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Der
Rahmenöffner 32 sowie
ein auf dem Führungsansatz 57 aufliegender
Druckhebel 33 schwenken den Spulenrahmen 9 in
eine Leerhülsenübergabeposition,
die sich in einem vorbestimmten Abstand oberhalb der Spultrommel 11 befindet.
In dieser vorbestimmten Position übergibt das Greiferelement 47 die
Leerhülse
an den Spulenrahmen 9. Die ordnungsgemäße Übergabe der Leerhülse 10 wird dabei über einen
am Antriebsarm 22 angeordneten Drehwinkelgeber 24 überwacht,
der eine fehlende oder unkorrekt eingelegte Leerhülse 10 durch
eine vom SOLL-Wert abweichende Winkelstellung des Antriebsarms 22 als
Fehler erkennt.
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Zeitgleich
mit dem vorbeschriebenen Wechselvorgang wird auch der Anspinnzyklus
gestartet.
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Dabei
wird zunächst
durch das Fadenlieferwerk 43 von der Vorratsspule 44 ein
Hilfsfaden 45 abgezogen und innerhalb der Hilfsfadentransporteinrichtung 34 bis
an die Mündung
des Lieferrohres 37 gefördert.
Innerhalb des Rohrsystemes 35 der Hilfsfadentransporteinrichtung 34 wird
der Hilfsfaden 45 dabei pneumatisch, zum Beispiel mittels
einer im Bereich des Druckluftanschluß 38 angeordneten
Injektoreinrichtung 72 transportiert.
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Das
Lieferrohr 37 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in seiner
hinteren Arbeitsposition I, in der der Mündungsbereich des Lieferrohres 37 in
unmittelbarer Nähe
des Ansaugschlitzes der Fadensuchdüse 21 des Anspinnaggregates 16 steht.
Die Fadensuchdüse 21 befindet
sich dabei in einer Parkstellung, in der die anderen im Anspinnaggregat
angeordneten Bedienelemente nicht behindert werden. Das über die
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 herangelieferte, aus
der Mündung
des Lieferrohres 37 austretende Ende des Hilfsfaden 45 gerät sofort
in den Wirkungsbereich der Fadensuchdüse 21 und wird in
diese eingesaugt. Anschließend
schwenkt das Lieferrohr 37 in eine zweite, aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellte, Arbeitsposition II.
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In
dieser zweiten Arbeitsposition befindet sich die Mündung des
Lieferrohres 37 etwa in der oberen Stellung des Schwenkweges
S des Lieferrohres 37. Während des Schwenkvorganges
wird durch die Hilfsfadentransporteinrichtung gerade soviel Hilfsfaden 45 nachgeliefert,
wie benötigt
wird, um zwischen der Mündung
des Lieferrohres 37 und der Fadensuchdüse 21 einen Hilfsfadenstrang 45 zu spannen.
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Der
zwischen der Mündung
des Lieferrohrs und der Fadensuchdüse 21 gespannte Hilfsfaden 45 wird
jetzt von den Fadenanspinnorganen des Anspinnaggregates 16 zum
Neuanspinnen benutzt. Das heißt,
der Hilfsfaden 45 wird zunächst von einem Fadenfangblech 25 positioniert
und vom Fadeneinzieher 26 an den Fadenzubringer 27 übergeben.
Anschließend
wird der zwischen der Zubringerzange 23 des Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfaden 45 mittels
der Fadentrenneinrichtung 29 gekappt und das abgetrennte
Fadenende von der Fadensuchdüse 21 abgesaugt.
Die Hilfsfadentransporteinrichtung wird auf Saugluft umgeschaltet
und der Hilfsfaden 45 innerhalb des Rohrsystems 35 durch
die Fadentrenneinrichtung 42 geschnitten. Das in der Zubringerzange 28 des
Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfadenende wird, wie üblich, vorbereitet,
durch den nach vorne schwenkenden Fadenzubringers 27 zur
Spinnbox 3 überführt und
im Spinnrotor an einen aus Einzelfasern gebildeten Faserring angelegt.
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Der
neu ersponnene Faden wird zusammen mit dem Hilfsfaden 45 über die
Fadenabzugseinrichtung 30, 31 abgezogen und in
das Lieferrohr 37 eingesaugt.
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Wie
in den 3 und 4 angedeutet, legt das in die
Arbeitsposition III geschwenkte Lieferrohr 37 anschließend den
Faden 7 an die Leerhülse 10 an.
Die Leerhülse 10 ist
dabei zwischen Hülsentellern 78 des
Spulenrahmens 9 gehalten, der zu diesem Zeitpunkt in einer
Stellung beabstandet oberhalb der umlaufenden Spultrommel 11 steht.
Die Leerhülse wird über die
Antriebswelle 23 des Antriebsarms 22 beaufschlagt
und läuft
in Richtung A um.
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Einer
der umlaufenden Hülsenteller 78 weist eine
Fadenfangeinrichtung 79 auf. Diese Fadenfangeinrichtung 79 besteht
beispielsweise aus schwalbenschwanzähnlich hinterschnittenen Mitnahmenuten
im Bereich des Tellerrandes. Die an der Lieferrohrhalterung 53 angeordnete
Fadenverlegeeinrichtung 51 führt den in die Mündung des
Lieferrohrs 37 einlaufenden Faden dabei derart über den
Hülsenteller 78,
daß er
von den am Hülsenteller
angeordneten, umlaufenden Mitnahmenuten 79 erfaßt werden
kann.
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Die
Fadenverlegeeinrichtunq 51 weist zu diesem Zweck ein einschwenkbares
Fadenleitblech 54 auf. Das über einen pneumatischen Antrieb 55 beaufschlagbare
Fadenleitblech 54 besitzt eine Fadenleitkontur 70,
die eine definierte Führung
des Fadens 7 ermöglicht.
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Wie
insbesondere aus 4 und 6 ersichtlich,
ist das Fadenleitblech 54 in einer Schwenkachse 50 begrenzt
drehbar gelagert und weist eine etwa L-förmig ausgebildete Fadenführungskontur 70 mit
einer Fadenführungskerbe 81 und
einem Fadenverlegeschlitz 32 auf.
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Wie
vorstehend bereits kurz erwähnt,
läuft der
Faden 7 zu Beginn des Anlegevorgangs in den Leitungsstrang 37' des Lieferrohres 37 ein,
das zu diesem Zeitpunkt in der Arbeitsstellung III positioniert ist
(3). Der Faden 7 liegt dabei, wie in 4 angedeutet,
in der Fadenführungskerbe 81 der
Fadenführungskontur 70.
Durch entsprechendes Ansteuern des Pneumatikzylinders 55 wird
das Leitblech 54 und damit die Fadenführungskontur 70 in
Richtung FR verschwenkt, wobei der Schwenkweg durch Anlage des Anschlages 67 am
Rahmenarm 9 begrenzt ist. Der in der Fadenführungskerbe 81 geführte Faden wird
dabei derart über
den Hülsenteller 78 gespannt, daß er von
der im Hülsenteller 78 angeordneten
Fadenfangeinrichtung 79 erfaßt wird. Die von der Antriebsrolle 23 am
Antriebsarm 22 in Richtung A beaufschlagte Leerhülse 10 nimmt
den Hülsenteller 78 mit, so
daß der
gefaßte
Faden in Richtung A nach unten verlagert wird. Der Faden 7 gleitet
dabei aus der Fadenführungskerbe 81 und
gelangt in den Fadenverlegungsschlitz 82. Gleichzeitig
wird mittels der Fadentrenneinrichtung 48 der in den Leitungstrang 37' einlaufende
Faden 7 gekappt. Der im Fadenverlegeschlitz 82 geführte Faden
wird auf der Leerhülse 10 zu
einer Reservewicklung 83 aufgewickelt (siehe 6)
und anschließend
der Spulenrahmen mit der Leerhülse
auf die Spultrommel 11 abgesenkt.
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Um
zu vermeiden, daß das
geschnittene Fadenende undefiniert herumschleudert, weist das Lieferrohr 37 im
Mündungsbereich
einen zweiten Leitungsstrang 37'' auf.
Beim Trennen des in den Leitungsstrang 37' einlaufenden Faden 7 wird
automatisch umgeschaltet, das heißt, der Leitungsstrang 37'' wird an die Unterdruckquelle 71 angeschlossen.
Das Umschalten erfolgt über
die Fadentrenneinrichtung 48, deren Schneid- und Verschlußschieber 73 eine vordere
Schneidkante 74 sowie eine im Abstand dahinter angeordnete
Lochrblende 75 aufweist. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß beim Schneiden des
in den Leitungsstrang 37' einlaufenden
Fadens 7 gleichzeitig der Leitungsstrang 37'', der im allgemeinen verschlossen
ist, an die Saugluftquelle 71 angeschlossen wird. Auf diese
Weise wird das im Leitungsstrang 37' geschnittene Fadenende sofort
in den Leitungsstrang 37'' eingesaugt
und damit fixiert. Zur Führung
des geschnittenen Fadenendes ist außerdem im Rücken der Fadenleitkontur 70 ein
Fadenführungsansatz 80 vorgesehen,
dessen Leitkante an die Form der Leerhülse 10 angepaßt ist.
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Um
jederzeit eine reproduzierbare Stellung des Lieferrohres 37 bezüglich der
im Spulenrahmen 9 gehaltenen Leerhülse zu gewährleisten, ist am Spulenrahmen 9 ein
gabelartiger Anschlag 77 vorgesehen, in den eine an der
Lieferrohrhaltung 53 angeordnete Positionierhilfe 76 beim
Einschwenken des Lieferrohres 37 in die Arbeitsstellung
III eingreift.
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Nach
dem Aufbringen der Reservewicklung 83 wird das Fadenleitblech 54 in
seiner Ausgangsstellung zurückgeschwenkt.
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Der
Faden 7 gleitet dabei, an dem in Fadenlaufrichtung R vor
dem Fadenführungsblech 54 angeordneten
Fadenrückhalteelement 66 abgestützt, aus
dem Fadenverlegeschlitz 82. Die in Richtung A umlaufende
Leerhülse 10 zieht
den Faden am Fadenrückhalteelement 66 nach
unten, so daß er
von der Fadenverlegeeinrichtung 51 frei kommt und an die
(nicht dargestellte) Changiereinrichtung der Spulstelle übergeben
werden kann. Der Wechsel-/Anspinnzyklus der Serviceeinrichtung ist
damit beendet, das heißt,
der Bedienfall Wechsel Kreuzspule/Leerhülse abgeschlossen.
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Die
Transporteinrichtung 34 wird in ihrer Ausgangsstellung
zurückgeschwenkt;
das Anspinnaggregat 16 ist für einen neuen Bedienfall bereit.