DE3815843C3 - Rohre und dgl. Formteile aus Beton mit einer korrosionsfesten Innenauskleidung und mit einem zum Teil flexiblen Verbund - Google Patents
Rohre und dgl. Formteile aus Beton mit einer korrosionsfesten Innenauskleidung und mit einem zum Teil flexiblen VerbundInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Rohre und rohrförmige Teile
aus Beton, insbesondere für Abwassersysteme, mit einer
korrosionsfesten, nach außen hin flüssigkeitsdichten In
nenauskleidung, mit einem zum Teil krümmbaren, flexi
blen Verbund gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Es sind sowohl Rohre aus Kunststoff als auch aus
Beton gefertigt, bekannt. Im ersten Fall werden sie
hauptsächlich aus Kunststoff gezogen, während die aus
Beton gefertigt, in einer an sich bekannten, aufrecht
stehenden Form mit einem verschiebbaren Kern herge
stellt werden. Diese Rohre, die zum Großteil bei Ent
wässerungssystemen verwendet werden, unterliegen im
Rahmen des Umweltschutzes immer höheren Anforde
rungen, die den heutigen Bedürfnissen kaum mehr ge
recht werden. Dies liegt vor allem daran, daß sie unter
immer aggressiverem und stark säurehaltigem Abwas
ser schneller korrodieren und dadurch in einem größe
ren Ausmaß zerstört und undicht werden. Derartige
Korrosionen machen aber einen ständigen Austausch
und schließlich eine Nachverlegung neuer Rohre jeweils
schneller und öfter nötig, als dies noch bis vor wenigen
Jahren zurück erforderlich war. Darüber hinaus sind
Rohre aus Beton lediglich in ihrer Achse verlegbar, so
daß bei einer notwendigen Verlegung, gegeben durch
Hindernisse, nur sehr weiträumig und in einem großen
Krümmungsradius die Hindernisse umgangen werden
können. Da die herkömmlichen Rohre üblicherweise je
weils mit einem Spitzende mit dem nächstfolgenden
Rohr verbunden werden und diese Spitzen sehr emp
findlich sind, kommt es oftmals zum Bruch, so daß
schließlich das ganze Rohr beim Verlegen gegen ein
anderes ausgetauscht werden muß. Demgegenüber haben
Rohre aus Eternit, Guß und PVC diese Nachteile
nicht und man kann sie auch in geeigneter Weise kraft
schlüssig miteinander verbinden, was aber nur möglich
ist, wenn die Anschlüsse relativ zueinander genormt
sind, was das ganze Rohrsystem aber außerordentlich
verteuern würde. Aber auch die Anbindung neuer, aus
zutauschender oder das System erweiternder Rohre an
ein altes, bereits bestehendes Rohrsystem ist problema
tisch geworden, da die verbindenden Formteile dazu
kaum oder nur unvollkommen zum form- und/oder
kraftschlüssigen Verbinden für auszutauschende oder
zu erweiternde Teile verwendbar sind. Problematisch ist
aber bei diesen Rohren auch die Abdichtung an den
Verbindungsstellen von Rohr zu Rohr. Es wurde daher
bei Beton-Schwerlastrohren bereits vorgeschlagen, diese
mit einem kreisförmigen Rohr von gleichbleibend
großer Wandstärke mit zylindrisch abgestuften Enden
für die Aufnahme eines abdichtenden Ringes zu verse
hen. Es wurde auch schon, um einen guten Abdichtungs
zusammenstoß zu erzielen, vorgeschlagen, einen Dich
tungsring mit einer sich zum freien Ende des Spitzendes
hin verjüngenden Querschnittsform stirnseitig aufzu
bringen, wobei der Dichtungsring vorteilhaft mit einem
einstückigen Ringkranz ausgerüstet ist, der sich wenig
stens bereichsweise an der Stirnseite des Spitzendes an
legt. Schließlich ist aus der gattungsgemäßen FR 23 30 942 auch bekannt, zur Abdichtung von
Heiß- und Kaltwasser führenden Rohren unter Druck
deren Innenseitenflächen mit einem Belag aus wasser
dichtem Material zu versehen. Der in das benachbarte
Rohr einsteckbare Teil ist hierbei ein jeweils an einem
Rohrende des Betonrohres, dieses überragend, im Inne
ren eingebrachtes Rohrendteilstück aus wasserdichtem
Material, auf dem ein Dichtungsring, ebenfalls aus was
serdichtem Material, z. B. aus Gummi, zwischen der In
nenwand des benachbarten Betonrohres und der Außen
wandung des Rohrendstückes des einsteckbaren Beton
rohres angeordnet ist.
Bei all dem Bemühen, eine einwandfreie Abdichtung
zwischen den Rohrverbindungen zu erreichen, sind viele
kostspielige und zeitaufwendige Vorkehrungen zu treffen,
die schließlich auch keine einwandfreie Abdichtung
zu garantieren vermögen und darüber hinaus stets eine
Sonderanfertigung der Rohrverbindungsenden erfor
derlich machen. Besonders nachteilig ist es hierbei aber,
daß bei den bekannten Anordnungen rohrinnenseitig
verhältnismäßig viele Freiräume entstehen, in denen
sich mit der Flüssigkeit durchfließender Schlick ansam
meln kann, der schließlich die Rohre immer mehr und
mehr verengt, so daß ein zügiges Durchfließen nicht
mehr gegeben ist.
Aufgabe der Erfindung ist nun, Betonrohre und rohr
förmige Teile, insbesondere für Abwassersysteme, be
reitzustellen, die bei wirtschaftlichen Material- und Her
stellungskosten gegenüber den herkömmlichen Rohrsy
stemen dieser Art, korrosionsbeständig und selbst für
sehr aggressive, säurehaltige Abwässer resistent sind
und gemäß ihrer Dichtung in ihrem Verbund eine au
ßerordentlich gute Abdichtung gegenüber ihrem Um
feld gewährleisten und die einen problemlosen Über
gang eines neuen Rohrsystems auf ein herkömmliches,
bereits bestehendes System, z. B. aus Kunststoff oder
Beton, Gußeisen, Eternit und dergleichen, ein kraft
schlüssiges und dichtes Verbinden ermöglichen und bei
denen es infolge ihrer flexiblen Krümmungsfähigkeit in
ihrem jeweiligen Verbindungs- und Abdichtbereich
möglich ist, auch außer ihrer geraden Verlegachse, auf
tretende Hindernisse kurzwegig durch Auskrümmung
zu umgehen und die einen möglichst glatten, im Rohrzu
sammenstoß freiraumlosen Übergang von Rohr zu
Rohr garantieren, so daß sich keinerlei Schlick abset
zen kann.
Nach der Erfindung wird die Aufgabe bei Rohren und
rohrförmigen Teilen aus Beton, insbesondere für Ab
wassersysteme, mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus
den Unteransprüchen 2 und 3 hervor.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der
Zeichnung näher veranschaulicht.
Es zeigt
Fig. 1 eine Rohrverbindung zweier mit ihrem spitz
seitigen und ihrem muffenseitigen Ende unter Zwi
schenbefestigung einer ringförmigen Dichtung
verbundenen Betonrohre mit einer Kunststoffausklei
dung in Seitenansicht im Schnitt, nach dem Stand der Tecknik;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Verbindung zweier Rohre mit
einer zusätzlichen Doppelmuffen-Verbindung in Seiten
ansicht im Schnitt;
Fig. 3 eine Ansicht einer Doppelmuffen-Verbin
dung im Schnitt;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Verfahrens
schritte zur Herstellung eines mit einer Kunststoffaus
kleidung versehenen Betonrohres und
Fig. 5 Rohrverbindungen in wechselnder Folge gem.
den Fig. 1 und 2 in Seitenansicht im Schnitt.
In Fig. 1 ist 1 eine Rohrverbindung zweier mit einer
Kunststoffauskleidung versehenen Betonrohre 2, die in
ihrem Verbund mit einer Dichtung 4 nach außen
hin abgedichtet sind. Diese Dichtung kann eine
Roll-, Gleit- oder Lippendichtung sein und besteht aus
einem säurefesten, vorzugsweise flexiblen Material.
Fig. 2 stellt eine erfindungsgemäße Rohrverbindung dar, bei der die mit
einander verbundenen Rohre 2 zusätzlich mit einer Doppelmuffen-
Verbindung 5 an den beiden Rohrenden, und zwar am
spitzen Rohrende 6 und am muffenförmigen Rohrende 7
im Zusammenstoß 8 beider Rohrenden 6, 7 abgedichtet
sind. Zu diesem Zweck sind im Bereich des Zusammen
stoßes 8 die Rohrenden 6, 7 innenseitig in der Weise
ausgeformt, daß jeweils umlaufend, ringförmige Kam
mern 9, 10 entstehen, in welche ringförmig auf der Dop
pelmuffen-Verbindung 5 außenseitig vorgesehene Dich
tungselemente 11, 12 eingesetzt werden können. Ein
zwischen den beiden Dichtungselementen vorgesehener Di
stanzsteg 15 dient hierbei einerseits als Anschlag der
Rohrenden 6, 7 beim Verlegen und dichtet andererseits
auch gleichzeitig den jeweiligen Zusammenstoß stirn
seitig ab. Eine diesbezügliche Doppelmuffen-Ver
bindung 5 ist in Fig. 3 bei Verbindung zweier Rohrenden 6,
7 im Schnitt dargestellt. Es ist ringförmig, etwa im In
nendurchmesser der miteinander zu verbindenden Roh
re 2 ausgebildet und besteht aus einem flexiblen Dich
tungsmaterial z. B. Kunststoff, Latex und dergleichen
und weist auf seiner Oberfläche 14 zwei mit Abstand
voneinander entfernte, erhabene, den Muffenkörper um
spannende Dichtungselemente 11, 12 und beiderseits von
diesen eingeschlossen, einen die Oberfläche 14 überra
genden Distanzsteg 15 auf, wobei die beidsei
tig des Distanzsteges 15 vorgesehenen Dichtungsele
mente in die ringförmigen Kammern 9, 10 der beiden zu
verbindenden Rohrenden 6, 7 eingreifen. Dadurch sind alle
Flächenteile innenseitig des Kunststoffrohrinneren bün
dig, so daß die Bündigkeit des Distanzstücks gewährt
ist. Dabei werden die beiderseits des Distanz
stückes vorgesehenen Dichtungselemente in die ring
förmigen Kammern 9, 10 ein- und die Rohrenden 6, 7
der innenohrseitigen Stirnbereiche 16, 17
von beiden Seiten an den umlaufenden Distanzsteg 15
axial angepreßt.
Zum Auskrümmen der Rohre im Verbundbereich ist
einerseits davon auszugehen, daß als Krümmungsdrehachse
13 vom Bereich der Dichtung 4 auszu
gehen ist und daß andererseits die im Krümmungsbe
reich relativ zu- bzw. voneinanderweg bewegbaren Tei
le so ausgebildet und bemessen sein müssen, daß sie sich
beim Krümmungsvorgang der Rohre nicht hinderlich
beeinflussen können. Das wird, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
dadurch erreicht, daß die Rohrwandteile 18, 19 zweier in
ihrem Verbund ineinander gesteckter Rohrenden 6, 7
von miteinander zu verbindender Rohre 2 mit einem im
wesentlichen gleichen Abstand 20 einander gegenüber
liegen, wobei die Länge 21 des inneren Muffenrohren
des 22 die gleiche Länge wie die des äußeren Muffenroh
rendes 23 aufweist und wobei die jeweiligen einander
gegenüberliegenden inneren Endkanten 24, 25 auf den
muffenstirnseitigen Enden 26, 27 mit einem inneren Eck
bereich 28 des Muffenendteiles 23 einerseits und die
äußere Endkante 29a des äußeren Muffenrohrendes mit
einem axialen Abstützbereich als ein abgesetzter Teil 29
auf dem spitzrohrförmigen, eingesteckten Rohrende in
ihrer Form relativ zueinander deckungsgleich ausgebil
det sind. Hierbei ist die Krümmung umso größer, je
größer der Abstand 20 von Wandteil zu Wandteil und je
kürzer die zusammengesteckten Rohre sind. Demge
mäß ist von Fall zu Fall der Krümmungsradius zu ermit
teiln und nach statischen Gegebenheiten die entspre
chend optimalen Maße dafür auszuwählen. Zum Erzie
len einer Krümmfähigkeit bzw. eines kleineren Krümm
bereiches können mehrere kürzere Rohrstücke, insbe
sondere mit Ausbildung zum Krümmen, vorstehend be
schriebener Art, hintereinander verlegt werden.
In Fig. 4 sind die einzelnen Verfahrensschritte zur
Fertigung von Betonrohren mit einer Kunststoffaus
kleidung schematisch dargestellt, näher ausgeführt. Bei
Verwendung einer herkömmlichen Rohrformmaschine
wird a) ein Kern 30 hochgefahren und ein Kunststoff
rohr 31 in entsprechender Länge von oben her über den
Kern geschoben. Im weiteren wird über Kern und
Kunststoffrohr b) koaxial eine Rohrform 32 aus Stahl
geschoben und im Anschluß daran c) in den dadurch
zwischen Kunststoffrohr und Stahlkern gebildeten Zwi
schenraum eine Betonmasse (33) von oben her, d) unter
Einrütteln, eingefüllt, wobei es zu einer verbundfesten
Vereinigung der so geformten Betonmasse als Außen
mantel des Rohres mit einer Innenauskleidung, mit ei
nem Kunststoffrohr kommt. Nach Entschalung des auf
diese Weise hergestellten Betonrohres mit Kunststoff
auskleidung wird dieses Teil zum Trocknen aus der
Form ausgefahren.
Es soll noch darauf hingewiesen werden, daß der Di
stanzsteg 15 in der Doppelmuffenverbindung 5 die Roh
re elastisch zusammensteckbar macht, wobei diese Muf
fenverbindung 5 ferner auch als Führung der Rohre
beim Zusammenstecken dienlich ist.
Claims (3)
1. Rohre und rohrförmige Teile aus Beton, insbesondere für Abwassersysteme, mit
einer korrosionsfesten, nach außen hin flüssigkeitsdichten Innenauskleidung, mit
einem zum Teil krümmbaren, flexiblen Verbund, wobei die nach außen hin
flüssigkeitsdichte Auskleidung der Betonrohre aus Kunststoff besteht und die
Krümmfähigkeit der miteinander zu verbindenden Rohre (2) durch das Anordnen
einer Dichtung (4) im Verbund der mit Spiel ineinandergeschobenen Rohre, als
Drehachse (13) beim Krümmen der Rohre in Relation mit einem Abstand (20), in dem
beide Rohrendbereiche (inneres Rohrende und äußeres Rohrende)
ineinandergeschoben, voneinander entfernt sind und in Relation mit einem anderen
Abstand, in dem einander gegenüberliegende Oberflächen (18, 19) der Rohrenden,
von den jeweiligen Innenwänden der Rohrenden entfernt, gegeben und bestimmt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flüssigkeitsdichte Innenauskleidung aus einem Kunststoffrohr besteht, daß die
Rohre in ihrem Verbund jeweils mittels einer Doppelmuffen-Verbindung (5) als
Dichtelement nach außen hin abdichtbar sind, daß die Rohre an den Rohrenden (6,
7) beiderseits des Zusammenstoßes (8) innenseitig umlaufend jeweils wenigstens
eine ringförmige Kammer (9, 10) aufweisen, daß die Doppelmuffen-Verbindung (5)
aus einem flexiblen Dichtungsmaterial besteht und auf ihrer Oberfläche zwei mit
Abstand voneinander entfernt angeordnete, erhabene, den Muffenkörper
umspannende Dichtungselemente (11, 12) aufweist, zwischen denen ein die
Oberfläche überragender Distanzsteg (15) eingeschlossen ist und daß die
Dichtungselemente (11, 12) in der Weise angeordnet sind, daß sie in die ringförmigen
Kammern (9, 10) der miteinander zu verbindenden Rohre mit diesen
zusammenwirkend, in diesen Kammern (9, 10) befestigbar, eingreifen können.
2. Rohre und rohrförmige Teile aus Beton nach dem
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmungsdrehachse (13) der Rohre im Be
reich der Dichtung (4) liegt.
3. Rohre und rohrförmige Teile aus Beton nach den
Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrwandteile (18, 19) zweier in ihrem Ver
bund ineinander gesteckten Rohrenden (6, 7) von
miteinander zu verbindender Rohre (2) mit einem
im wesentlichen gleichen Astand (20) einander gegen
über liegen, wobei die Länge (21) des inneren
Muffenrohrendes (22) die gleiche Länge wie die des
äußeren Muffenrohres (23) aufweist und wobei die
jeweiligen einander gegenüberliegenden inneren
Endkanten (24, 25) auf dem Muffenstirnseitenende
(26, 27) mit einem inneren Eckbereich (28) des Muffen
endteils einerseits und die äußere Endkante
(29a) des äußeren Muffenrohrendes mit einem
axialen Abstützbereich als ein abgesetzter Rohrteil
(29) auf dem spitzrohrförmigen, eingesteckten
Rohrende in ihrer Form relativ zueinander dek
kungsgleich ausgebildet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted |