DE3813144A1 - Arbeitskolben, insbesondere fuer einen bremskraftverstaerker - Google Patents
Arbeitskolben, insbesondere fuer einen bremskraftverstaerkerInfo
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Description
Bremskraftverstärker, vielfach auch Bremsgeräte genannt, dienen
zur Fußkraftunterstützung beim Betätigen einer Bremse, wobei
das Druckgefälle zwischen dem Ansaugrohr des Motors und dem
atmosphärischen Außendruck als Kraftquelle ausgenutzt wird.
Derartige Bremskraftverstärker sind in dem Bremsenhandbuch der
Firma TEVES GmbH, 9. Aufl. (erschienen im Bartsch Verlag,
Ottobrunn bei München) auf den S. 88-108 ausführlich beschrie
ben. Wie aus der genannten Literaturstelle beispielsweise
S. 96, 97 gut zu erkennen, besitzen Bremskraftverstärker u.a.
einen im wesentlichen tellerförmigen Arbeitskolben, der mittig
in einem sogenannten Steuergehäuse gehalten ist und von diesem
in axialer Richtung geführt wird. Der tellerförmige Arbeitskol
ben dient zur Abstützung einer Rollmembran, welche den Zylinder
in zwei Arbeitskammern unterteilt, die mit unterschiedlichem
Druck beaufschlagt werden können und damit zu einer axialen
Bewegung des Arbeitskolbens führen.
Bei den genannten Arbeitskolben besteht das Problem, eine im
wesentlichen tellerförmige Kolbenscheibe mittig in einem
Führungsgehäuse aus Kunststoff zu lagern, wobei die Kolben
scheibe aus Gewichtsgründen so dünn wie möglich gemacht werden
soll. Dabei ist andererseits zu beachten, daß auf die Scheibe
Gewichtskräfte bis zu einer halben Tonne einwirken können und
andererseits der Arbeitskolben eine vielfache Betätigung in
beiden Bewegungsrichtungen und damit eine entsprechende Beauf
schlagung mit Kräften aushalten soll, ohne Ermüdungserscheinun
gen zu zeigen, die zur Zerstörung des Verstärkers führen
könnten.
Hinsichtlich der Lagerung der Kolbenscheibe in dem Führungsge
häuse wurde in der älteren Anmeldung P 37 40 691 im Zusammen
hang mit den Fig. 1-3 auf S. 9 vorgeschlagen, das innere Ende
der Kolbenscheibe im wesentlichen rechtwinklig zur Rollmembran
hin gerichtet abzubiegen so daß man einen ringförmigen Innen
rand erhält über den sich die Kolbenscheibe in radialer Rich
tung an dem steuernden Führungsgehäuse abstützt. In axialer
Richtung ist das Innere der Kolbenscheibe durch einen umlaufen
den Ansatz gehalten, an dem sich das innere Ende in der von der
Membran abgewandten Richtung abstützt. Auf der gegenüberliegen
den Seite wird eine axiale Bewegung der Scheibe durch das
innere Ende der Rollmembran verhindert, welche in einer ent
sprechenden Nut in dem Gehäuse gehalten ist.
Die Erfindung geht daher aus von einem Arbeitskolben der in dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs aufgeführten Gattung und hat
sich zur Aufgabe gestellt, bei einem derartigen Arbeitskolben
die mittige Lagerung in einfacher und kostensparender Weise zu
verbessern. Dabei soll der erfindungsgemäße Arbeitskolben ins
besondere gewichtssparend ausführbar sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die sich aus dem kenn
zeichnenden Teil des Hauptanspruchs ergebende Merkmalskombina
tion gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, das
innere Ende der Kolbenscheibe nicht mehr unbewegbar mit dem
haltenden Gehäuse zu verbinden sondern der Kolbenscheibe an
ihrem inneren Ende eine gewisse Drehbewegung zu gestatten,
wobei diese Drehbewegung nicht durch eine Anlagekante des
Gehäuses behindert werden soll, die zu örtlichen Ermüdungser
scheinungen und damit zu einer Zerstörung der Scheibe führen
könnte.
Einzelheiten hierzu werden im Zusammenhang mit dem Ausführungs
beispiel erläutert.
Für das innere Scheibenende ergibt sich ein besonders einfacher
und die Schwenkbewegung gestattender Aufbau durch eine in
Anspruch 2 aufgeführte Merkmalskombination.
Um zu verhindern, daß das offene Ende der Wölbung gegen die
anliegende Membran arbeitet, empfiehlt sich in Weiterbildung
der Erfindung eine Merkmalskombination nach Anspruch 3. Stellt
man durch die Größe des Wölbungsumfangs und die Höhe des die
axiale Bewegung der Scheibe hindernden Ansatzes an dem Gehäuse
sicher, daß trotz Schwenkbewegung die Scheibe nicht an der
oberen Ansatzkante des Gehäuses aufliegen kann, so empfiehlt
sich in Weiterbildung der Erfindung eine Merkmalskombination
nach Anspruch 5.
Durch die Verwendung der Merkmale nach Anspruch 4 erhält man
einen besonders leichten Arbeitskolben. Die Festigkeit gegen
über einem Ausknicken des Kolbens läßt sich durch eine Merk
malskombination nach Anspruch 7 erhöhen.
Eine wesentliche Vereinfachung der Montage der Rollmembran läßt
sich durch eine Merkmalskombination nach Anspruch 10 erreichen.
Diese Kombination erlaubt gleichzeitig auch eine Verstärkung
des Gehäuses in einem kritischen Bereich durch Verwendung der
Merkmalskombination nach Anspruch 11.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand
der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine vorgeschlagene Ausführungsform an der die zu
lösende Aufgabe erläutert wird und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3 eine gegen Fig. 2 abgeänderte Ausführungsform in
herausgebrochener Darstellung.
In Fig. 1 ist in geschnittener Darstellung ein aus einem Brems
verstärker herausgebrochenes Teil dargestellt. Man erkennt
einen Teil des Gehäuses 1, welches in einer umlaufenden Nut 8
in an sich bekannter Weise das umlaufende innere Ende einer
Rollmembran 2 hält. Die Rollmembran stützt sich in Richtung des
Kraftpfeils F an einer Kolbenscheibe 3 ab, die einen abgewin
kelten Innenrand 9 besitzt, der auf einer ringförmigen Auflage
fläche des Gehäuses sich in radialer Richtung abstützt. Die
axiale Bewegung der Kolbenscheibe 3 in Richtung des Kraftpfeils
F wird durch einen umlaufenden Ansatz 5 des Gehäuses 1 verhin
dert, so daß durch die Wirkung der flächig auf der Scheibe 3
verteilten Kraft F das Gehäuse in Pfeilrichtung mitgenommen
wird. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, daß im Bereich
der oberen Kante des Ansatzes 5 die Kraft F durch ihre Hebelbe
wegung zu Ermüdungserscheinungen in der Kolbenscheibe 3 führt,
so daß sich hier eine ringförmige Bruchzone 6 ergeben kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Bruchzone zu
vermeiden.
Dies geschieht nach der Erfindung durch eine Ausführung des
Kolbens entsprechend Fig. 2.
In Fig. 2 werden für einander entsprechende Bauelemente die
gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet, wobei aller
dings gegenüber Fig. 1 die Rollmembran 2 nicht eingezeichnet
wurde. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, stützt sich nunmehr die
Kolbenscheibe 3 nicht mehr durch einen Innenrand am Gehäuse 1
ab, sondern mittels einer im wesentlichen kreisförmigen Wölbung
10. Hierdurch ergibt sich in radialer Richtung eine schmale
ringförmige Auflagefläche 12 auf dem Gehäuse 1 und in axialer
Richtung ebenfalls eine schmale ringförmige Auflagefläche 11 an
dem Ansatz 5 des Gehäuses. Dabei werden hinsichtlich des
Gehäuses in radialer und axialer Richtung verlaufende Schnitt
flächen vorausgesetzt, wie sie in Fig. 2 dargestellt sind. Die
abstützende Kontur des Gehäuses 1 kann aber auch gegenüber der
gewölbten Kontur der Wölbung 10 der Scheibe 3 angepaßt sein, so
daß hier eine bessere Kraftverteilung erreicht wird, ohne die
erwünschte Schwenkbarkeit der Scheibe in Richtung des Pfeiles F
um die Auflagefläche herum zu verhindern. Wie man leicht
erkennt, wird in Fig. 2 bei einem derartigen Schwenken eine
örtliche Belastung der Scheibe 3 in Höhe einer Zone 6 (Fig. 1)
vermieden, da die Scheibe nunmehr nicht mehr in radialer Rich
tung fest an dem Ansatz 5 anliegt.
Wie aus Fig. 3 zu erkennen, kann die Wölbung auch in umgekehr
ter Richtung vorgenommen werden, so daß das offene Ende der
Wölbung zu der Membran weist. In diesem Falle muß nur sicherge
stellt werden, daß das offene Ende der Wölbung nicht gegen die
Membran arbeitet und daß gleichzeitig nicht die obere Kante des
Ansatzes 5 beim Schwenken infolge der Kraft F örtlich an der
Scheibe 3 angreifen und damit zu einer ringförmigen Belastung
führen kann.
Unabhängig von der Lage der Öffnung der Wölbung muß diese nicht
die Form eines Teilkreises haben, sondern kann auch in anderer
Weise geeignet abgerundet sein, beispielsweise in Form einer
Elypse. Des weiteren kann auch der Kreis der Wölbung 10
geschlossen sein oder mehr als ein 1/4 geöffnet solange nur
sichergestellt ist, daß bei einer Schwenkbewegung das offene
Ende der Wölbung 10 parallel zur Anlagefläche des Ansatzes 5
liegt, wenn das offene Ende der Wölbung dem Ansatz zugewandt
ist. Eine weitergehende Öffnung der Wölbung ist noch dann mög
lich, wenn das offene Wölbungsende in Richtung zur Membran
weist.
Eine erhebliche Vereinfachung für die Montage der Rollmembran 2
gem. Fig. 1 ergibt sich dadurch, daß das in die Nut 8 eingefüg
te Ende an der Unterkante angefast wird, wobei der Winkel etwa
45° betragen kann. Legt man die Anfasung zum tellerkolbenseiti
gen Ende der Membran hin, so kann auch innerhalb der Nut 8 des
Gehäuses 1 ein entsprechender umlaufender Ansatz 14 vorgesehen
sein, der in seiner Kontur der Anfasung der Rollmembran 2 ent
spricht. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, trägt dieser umlaufende
mit dem Gehäuse einstückig verbundene Ansatz 14 wesentlich zu
einer Verstärkung des Gehäuses in einem durch Zug- und Biegebe
anspruchung kritischen Bereich bei. Die umlaufende Sicke 4
trägt zu einer Festigung der Kolbenscheibe 3 bei, die vorzugs
weise aus einem leichten Metall wie Aluminium gefertigt werden
kann oder aber auch durch Stahlblech mit entsprechend gerin
gerer Stärke hergestellt wird.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
2 Rollmembran
3 Kolbenscheibe
4 Sicke
5 Ansatz
7 Kraftspiel
8 Nut
9 Innenrand
10 Wölbung
11 Auflagefläche
12 Auflagefläche
2 Rollmembran
3 Kolbenscheibe
4 Sicke
5 Ansatz
7 Kraftspiel
8 Nut
9 Innenrand
10 Wölbung
11 Auflagefläche
12 Auflagefläche
Claims (10)
1. Arbeitskolben, insbesondere für einen Bremskraftverstärker,
bei dem eine im wesentlichen tellerförmige Kolbenscheibe
(3) durch ein Führungsgehäuse (1) aus Kunststoff mittig
gehalten und in einem Arbeitszylinder axial geführt ist und
bei dem eine an ihrem äußeren Umfang an der Innenwand des
Arbeitszylinders dichtend fixierte und hauptsächlich die
Kolbenfläche abdeckende Rollmembran (2) nahe der mittigen
Befestigung der Scheibe (3) in einer Nut (8) in dem
Führungsgehäuse (1) gehalten ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolbenscheibe (3) mittig eine
umlaufende Wölbung (10) besitzt, mit der sie auf einer ent
sprechenden Auflagefläche (11, 12) auf dem Führungsgehäuse
(1) aufliegt.
2. Arbeitskolben nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im Schnitt dargestellte Wölbung
(10) etwa die Form eines zu 3/4 geschlossenen Kreises
ergibt.
3. Arbeitskolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ringförmige Wölbung von der
anliegenden Membran (2) weggebogen ist.
4. Arbeitskolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ringförmige Wölbung zur Membran
hin gebogen ist.
5. Arbeitskolben nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tellerkolben aus
Aluminium gebildet ist.
6. Arbeitskolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tellerkolben (3) in
seinem äußeren Bereich eine ringförmig umlaufende, der
Membran abgewandt umlaufende Sicke (4) aufweist.
7. Arbeitskolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die umlaufende Wölbung
(10) in axialer Richtung an einem radialen Ansatz (5) an
dem Führungsgehäuse (1) und in radialer Richtung auf einer
ringförmigen Auflagefläche (12) des Führungsgehäuses (1)
anliegt.
8. Arbeitskolben nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß nahe der Auflagefläche
(12) des Tellerkolbens in dem Führungsgehäuse (1) eine
umlaufende Nut (8) vorgesehen ist, in der das ringförmige
Ende der Rollmembran gehalten ist.
9. Arbeitskolben nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das innere Ende der Rollmembran (2)
zum Tellerkolben (3) hin eine umlaufende, etwa 45° geneigte
Anfasung besitzt.
10. Arbeitskolben nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Form der Nut (8) der angefasten
Form des inneren Membranrandes angepaßt ist und somit der
Durchmesser eine fünfeckige Gestalt besitzt.
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