DE3714795A1 - Schuhinnenteil mit einer die fusssohlen massierenden oberflaeche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schuhinnenteil in Form einer Einlegesohle oder eines Fußbettes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Schuhinnenteil ist beispielsweise bekannt aus dem DE-GM 83 27 931.

Weiterhin sind bekannt Schuhinnenteile, deren dem Fuß zugewandte Oberseite mit einer Vielzahl von Noppen versehen sind. Verwiesen wird beispielsweise auf das DE-GM 85 06 415, die DE-OS 20 24 534 oder die EP-A-01 00 067. Diese Noppen können mit einem Überzug versehen sein, der entweder mit den Noppen verklebt ist oder diese lose überspannt.

Eine Weiterbildung des Schuhinnenteils mit Noppen ist bekannt aus der EP-A- 01 93 805. Hier ist die die Noppen überdeckende Abdeckung perforiert. Dieses Schuhinnenteil übt dadurch nicht nur eine Massagewirkung auf die Fußsohle aus, sondern belüftet diese durch die aus den Perforationen ausströmende Luft. Dadurch wird der Schweißfußbildung vorgebeugt.

Soweit die bekannten Schuhinnenteile aus einem hochelastischen Material mit guter Rückstellkraft bestehen, sind sie außerdem in der Lage, beim Gehen entstehende Stöße auf den Fuß und das Knochenskelett abzufedern und auszugleichen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schuhinnenteil der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem Massage und Belüftung nochmals verbessert sind.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

Die Ausbildung der Rippen ermöglicht es, daß diese beim Abrollen des Fußes sozusagen mitrollen, wobei sie jedoch durch die verklebte Abdeckung zusätzlich gestützt und in ihre Grundposition zurückgeführt werden. Das Mitrollen verstärkt gleichzeitig die Massagewirkung auf den Fuß und fördert das Herauspumpen der in den Nuten zwischen den Rippen sich befindenden Luft.

Die Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ergibt eine mittlere, die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 eine erhöhte Massagewirkung auf die Fußsohle.

Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 erlaubt ein Strömen der zwischen den Rippen sich befindenden Luft von hinten nach vorne und wieder zurück, entsprechend der Abrollbewegung des Fußes, und damit einen verbesserten Luftaustausch. Die Stabilität und Haltbarkeit des Schuhinnenteils und insbesondere der Rippen wird dadurch nicht negativ beeinflußt.

Die Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 5, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 6, fördert ebenfalls den Luftaustausch in Längsrichtung des Schuhinnenteils. Außerdem ist die Massagewirkung stärker über die Fußsohle verteilt.

Besonders geeignete Materialien hoher Elastizität und Rückstellkraft zur Herstellung des Schuhinnenteils sind Gegenstand der Ansprüche 7 und 8. Es handelt sich dabei um Natur- oder Kunststoffmaterialien.

Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 verhindert, daß die Perforation verstopft oder gar die Sichtseite der Abdeckung verschmiert wird, wie es der Fall wäre, wenn der Kleber auf die bereits perforierte Abdeckung aufgetragen würde.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines Schuhinnenteils,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Laufsohle mit einge­ setztem Schuhinnenteil gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Laufsohle mit einem eingesetzten Schuhinnenteil gemäß einer zweiten Alternativen,

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Laufsohle mit einge­ setztem Schuhinnenteil gemäß einer dritten Alternative,

Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Laufsohle mit eingesetztem Schuhinnenteil,

Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Schuhinnenteil in vergrößerter Darstellung,

Fig. 7 einen Querschnitt durch ein anderes Schuh­ innenteil in ebenfalls vergrößerter Darstellung und

Fig. 8 und 9 je einen Querschnitt durch ein Schuh­ innenteil mit vereinfachter Ausgestaltung.

In Fig. 1 erkennt man die Oberseite eines Schuhinnenteils 1, beispielsweise einem Fußbett, einer Einlegesohle oder einer Kaschierung. Quer zur Sohlenlängsrichtung 4 laufen über die gesamte Sohlenbreite Rippen 2, zwischen denen Nuten 3 ausgebildet sind.

Wie die Fig. 2 bis 5 zeigen, wird dieses Schuhinnenteil beispielsweise in eine entsprechende Vertiefung einer Laufsohle 5 eingelegt oder eingeklebt. Die Oberseite der Rippen 2 wird mit einer Abdeckung 6, beispielsweise aus Leder oder Textil, verklebt. Die Abdeckung 6 ist perforiert. Dadurch kann die Luft, die sich in den Nuten 3 befindet, die Fußsohle belüften, wenn die Rippen 2 durch den abrollenden Fuß zusammengedrückt und zur Seite gerollt werden. Gleichzeitig stützt die Abdeckung 6 die Rippen 2, so daß diese bei einer Entlastung immer wieder ihre Grundposition einnehmen.

Während bei der einfachen Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 die in den Nuten 3 sich befindende Luft lediglich durch die Perforationen der Abdeckung 6 ein- und ausströmen kann, zeigen die Fig. 3 und 4 Weiterbildungen, bei denen auch ein Luftaustausch in Sohlenlängsrichtung möglich ist.

In der Ausführungsform der Fig. 3 sind die Rippen 2 durch Einschnitte 7 in einzelne Abschnitte 8 unterteilt. Die Einschnitte 7 beeinträchtigen die tragende Oberfläche praktisch nicht. Sie erlauben jedoch die totale Luftzirkulation auch in Sohlenlängsrichtung. Außerdem erhalten die einzelnen Abschnitte 8 eine erhöhte gegenseitige Beweglichkeit, wobei sie jedoch nach wie vor durch die angeklebte Abdeckung 6 gestützt und gehalten werden.

Eine Alternative hierzu zeigt Fig. 4. In Weiterbildung der Ausführungsform nach Fig. 3 sind hier die benachbarten Abschnitte 8 der Rippen 2 um eine halbe Rippenteilung gegeneinander versetzt. Der Fußsohle wird eine andere Aufstandsfläche angeboten; das dadurch ausgelöste Tragegefühl wird von manchen Benutzern angenehmer empfunden.

Fig. 5 zeigt in einem Querschnitt durch eine Laufsohle 5 eine Möglichkeit der Verwendung des Schuhinnenteils 1. Die Laufsohle 5 besitzt eine passend eingearbeitete Vertiefung, in die das aus einer Basisplatte bestehende Schuhinnenteil 1 mit seinen quer verlaufenden Rippen 2 und den dazwischen gebildeten Nuten 3 eingeklebt ist, wobei die Rippen 2 auf ihrer Oberseite mit der perforierten Abdeckung 6 überdeckt und verklebt sind.

Die Fig. 6 und 7 zeigen zwei Ausführungsformen der Rippen 2 in vergrößerter Darstellung. Man erkennt unterhalb der strichpunktierten Linie den Rippenfuß 2.1, der in etwa die Form eines Trapezes besitzt , wobei die kürzere Grundlinie unten liegt, so daß zwischen den Rippen zwei schwalbenschwanzartige Nuten 3 entstehen. Über dem Fußteil 2.1 erkennt man das Kopfteil 2.2. Bei der Ausführungsform der Fig. 6 ist die Oberfläche 2.3 des Kopfteils 2.2 kreisförmig abgerundet und bewirkt eine milde bis mittlere Massagewirkung. Bei der Ausführungsform der Fig. 7 dagegen ist die Oberfläche 2.4 des Kopfteils 2.2 etwa dreieckförmig ausgebildet, was eine starke Massagewirkung ergibt.

Die Abmessungen der Rippen 2 und ihr gegenseitiger Abstand können selbstverständlich variiert werden. So können beispielsweise bei Schuhen für Erwachsene die Abmessungen größer sein als bei Kinderschuhen. Die Abmessungen sind auf jeden Fall so zu wählen, daß die Abdeckung 6 nicht in die Nuten 3 hineingetreten wird. Andererseits ist darauf zu achten, daß in den Nuten 3 genügend Luft verbleibt, um eine ausreichende Belüftung der Fußsohle sicherzustellen. Auch die Massagewirkung wird durch die Zahl der Rippen 2 und deren Abmessungen beeinflußt.

Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, ist das Fußteil 2.1 unten am schwächsten. Die Rippen 2 werden also nicht nur durch das Gewicht des Fußes zusammengedrückt, sondern rollen gleichzeitig zur Seite. Dieser Walkeffekt erhöht also die Massage- und die Pumpwirkung. Die Abdeckung 6, die mit den Kopfteilen 2.2 der Rippen 2 verklebt ist, verhindert jedoch ein zu starkes Walken.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist die Oberfläche 2.3 des Kopfteils 2.2 der Rippen 2 flach gewölbt. Dies ergibt eine gemäßigte Massagewirkung auf den Fuß.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 dagegen ist die Oberfläche 2.4 des Kopfteiles 2.2 der Rippen 2 stark gewölbt. Dies ergibt eine intensive Massagewirkung auf den Fuß.

Vereinfachte Ausführungen der Rippen 2 zeigen die Fig. 8 und 9. Die Massagewirkung auf den Fuß entspricht der Ausführungsform der Fig. 6. Durch die ungünstigere Ausführung des Fußteils 2.5 bzw. 2.6 der Rippen 2 ergibt sich jedoch eine geringere Pumpwirkung und daher eine schlechtere Belüftung der Fußfläche.

Claims (9)

1. Schuhinnenteil in Form einer Einlegesohle oder eines Fußbettes, mit einem aus kompaktem oder zellstrukturförmigem, elastischem Material gefertigten Unterbau mit einer Vielzahl von über die ganze Sohlenbreite laufenden, quer zur Sohlenlängsrichtung gerichteten Rippen auf seiner Oberseite und mit einer dünnen Abdeckung aus Leder oder Textil, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2) ein Fußteil (2.1) und ein Kopfteil (2.2) aufweisen, daß der Querschnitt des Fußteils (2.1) etwa die Form eines Trapezes besitzt, dessen kürzere Grundlinie am Unterbau (1) liegt, und daß die Abdeckung (6) perforiert und mit dem Kopfteil (2.2) der Rippen (2) verklebt ist.

2. Schuhinnenteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (2.3) des Kopfteils (2.2) im Querschnitt etwa kreisförmig abgerundet ist.

3. Schuhinnenteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (2.4) des Kopfteils (2.2) im Querschnitt etwa dreieckig ist.

4. Schuhinnenteil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2) durch Einschnitte (7) unterteilt sind.

5. Schuhinnenteil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2) in Abschnitte (8) unterteilt sind und daß die benachbarten Abschnitte (8) gegeneinander versetzt sind.

6. Schuhinnenteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (8) um eine halbe Rippenteilung gegeneinander versetzt sind.

7. Schuhinnenteil nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2) aus Kunststoff- oder Latexmaterial hoher Elastizität und Rückstellkraft bestehen.

8. Schuhinnenteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2) aus Polyurethan, Silikon oder vulkanisiertem Gummi mit einer Shore-Härte von 10-70 bestehen.

9. Schuhinnenteil nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (6) an ihrer Unterseite mit einem aktivierbaren Kleber beschichtet ist.