DE2441201C2 - Anthelminthisch wirksame 2-Carbalkoxyamino-5(6)-phenyl-sulfonyloxy-benzimidazole und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Anthelminthisch wirksame 2-Carbalkoxyamino-5(6)-phenyl-sulfonyloxy-benzimidazole und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
3. Mittel zur Bekämpfung von Würmern, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung gemäß Anspruch
1 in Mischung mit einem pharmazeutisch üblichen Trägerstoff enthält.
10
15
20
2-Carbalkoxy-amino-benzimidazolylderivate mit Alkyl, Acyl-, Phenoxy- und Phenylthioresten in 5(6)-SteI-lung
sind als Anthelmintika bekannt (P. Actor et al., Nature 215,321 (1967); DE-OS 20 29 637; DE-OS 2164 690;
DE-OS 23 63348).
Die Erfindung betrifft 2-Carboxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazole der allgemeinen Formel (1)
25
SO2-O
/\ N
ige:
— NH-COORi
(1)
in der Rt Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl,
Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder CN bedeutet, Verfahren zu deren Herstellung, sowie diese enthaltende
Mittel zur Bekämpfung von Würmern.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (1), in denen Ri Methyl, R2 und R3 jeweils
Wasserstoff bedeutet.
Als Alkylreste in den Substituenten R1, R2 und R3 kommen in Betracht: Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, sekundär-Butyl, tertiär-Butyl. Als Halogen-Atome in den Substituenten R2 und R3 kommen in Betracht:
Fluor, Chlor, Brom und Jod.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen 2-Carbalkoxy-amino-5(6)-phenyIsulfonyloxy-benzimidazolen
ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein o-Phenylen-diaminderivat der
allgemeinen Formel (2), in der R2 und R3 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben
30
35
40
45
entweder mit einem Alkyl-S-methyl-thioharnstoff-carboxylat der allgemeinen Formel (3) in der R| die in
Anspruch 1 genannte Bedeutung hat,
oder mit einem Cyanamid-carboxylat der allgemeinen Formel
NC—NH-COORi
(4)
in der R1 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung hat, jeweils in einem pH-Bereich von 1 bis 6, vorzugsweise
2 bis 5, kondensiert, oder
mit einem N-Dichlormethylen-carbamidsäure-ester der allgemeinen Formel
Ri-O-CO-N = CCl2
in welcher R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, zweckmäßig bei einer Temperatur zwischen
-10° und +400C und in Gegenwart einer Base, umsetzt oder
mit einem Bis-alkyl- oder Bis-arylthio-methylen-amino-ameisensäureester der allgemeinen Formel (6), in
welcher R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat und R4 und R5 entweder gleich oder verschieden
sind und einen Alkylrest mit 1 bis4 C-Atomen, einen Alkenylrest mit 3 bis 5 C-Atomen, einen Cyclohexylrest
oder einen gegebenenfalls substituierten Phenyl- bzw. Benzylrest der allgemeinen Formeln (7) bzw. (8)
bedeuten, wobei X und Y unabhängig voneinander für Wasserstoff, ein Halogenatom, eine Methyl- oder
Nitrogruppe stehen, oder in welcher R, und R5 zusammen eine Alkylenkette bilden können, die 2 oder 3
50
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(5) 60
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Methylen-Gruppen enthält, umsetzt.
Die Reaktionsabläufe können durch das nachstehende Schema wiedergegeben werden.
Die Reaktionsabläufe können durch das nachstehende Schema wiedergegeben werden.
S02-(
(2)
NH2
NH2
20 SCH3
HN = C-N-COOR,
(3)
H2N-C = NH2 ■ H2SO4
I SCH3
(9)
NC —NCa (H)
ClCOORi
(10)
NC —N-COOR,
(4)
SO2-O
(12)
NO2
NH2
Cl
Cl
C = N-C-OR1
(5)
R4S
-— C = N-C-ORi
R5S
(6)
R2
R3
SO2-O
C-NH- COORi
R2
R3
HO
SO2CI
(13)
(14)
(1)
Zur Durchführung der Reaktion nach a) mischt man zunächst S-Methyl-thioharnstoffsulfat der Formel (9) und
einen Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel (10), in der R, die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1
hat, in Wasser, gibt tropfenweise eine starke Base zu, beispielsweise 25%ige Natronlauge, wobei die Temperatur
niedrig gehalten wird, vorzugsweise um O0C. Das sich bildende Alkyl-S-methyl-thiohamstoff-carboxylat der
Formel (3) braucht nicht isoliert zu werden.
Als Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel (10) kommen beispielsweise in Frage der Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl- oder tertiär-Butylester.
Der pH-Bereich des wie vorstehend beschrieben erhaltenen Reaktionsansatzes wird dann vorzugsweise auf
einen Wert zwischen 2 und 5 eingestellt, zweckmäßig durch Zusatz einer organischen Säure wie Essigsäure oder
Milchsäure. Dann wird das o-Phenylendiaminderivat der allgemeinen Formel (2), in der R2 und R3 die gleiche
Bedeutung wie in Anspruch 1 haben, zugesetzt, entweder als freie Base oder als Säureadditionssalz, beispielsweise
als Hydrochlorid, Im letztgenannten Fall kann es vorteilhaft sein, ein Alkalisalz einer organischen Säure
als Puffer hinzuzusetzen.
Als Ausgangsmaterial geeignete o-Phenylendiaminderi vate der allgemeinen Formel (2) sind aus der Literatur
bekannt oder können nach literaturbekannten Methoden hergestellt werden.
Zur Umsetzung der Reaktionspartner ist eine Temperatur zwischen 30 und 1000C zweckmäßig; die Reaktionsdauer kann zwischen 30 Minuten und 10 Stunden liegen. Als Nebenprodukt wird Methylenmercaptan frei. Die
Isolierung der erfindungsgemäßen 2-Carbalkoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazo!e der allgemeinen
Formel (1) erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Verdünnen des Ansatzes mit Wasser und Abfiltrieren des ausgeschiedenen
Produktes.
Zur Durchführung der Reaktion nach b) fügt man zunächst einen Chlorameisensäureester der allgemeinen
Formel (10), wie er auch Tür die Reaktion nach a) verwendet wird, zu einer wäßrigen Suspension von Cyanamid
in Form eines Salzes, vorteilhaft des Calcium-Salzes (11), wobei man die Reaktionstemperatur durch Kühlen
zwischen 40 und 600C hält.
Nach dem Abfiltrieren ausgeschiedener dunkler Nebenprodukte erhält man das Cyanamidcarboxylat der allgemeinen
Formel (4) im Filtrat.
Das so erhaltene Cyanamidcarboxylat der allgemeinen Formel (4) wird mit einem o-Phenylendiaminderivat
der allgemeinen Formel (2) versetzt und die Mischung durch Zugeben einer Mineralsäure, beispielsweise konzentrierter
Salzsäure, auf einen pH-Wert zwischen 1 und 6, vorzugsweise zwischen 2 und 4, eingestellt. Zur
Umsetzung hält man das Reaktionsgemisch zweckmäßig zwischen 30 und 1000C, und zwar je nach Reaktivität
des o-Phenylendiaminderivates zwischen 30 Minuten und 10 Stunden. Nach Abkühlen der Reaktionsmischung
wird die erfindungsgemäße Verbindung der allgemeinen Formel (1) durch Abfiltrieren und Waschen isoliert.
Das o-Phenylendiaminderivat der allgemeinen Formel (2) kann entweder als freies Amin oder in Form seines
Säureadditionssalzes mit einer geeigneten anorganischen oder organischen Säure wie Salzsäure, Schwefelsäure,
Essigsäure, Oxalsäure oder ähnlichen in der vorstehend angegebenen Weise mit einem Alkyl-S-methyl-thioharnstoff-carboxylat
der allgemeinen Formel (3) umgesetzt werden.
Zur Durchführung der Reaktion nach c) setzt man zweckmäßig 1 Mol eines o-Phenylen-diamin-derivates der
allgemeinen Formel (2) in Gegenwart von 2 Mol Base mit 1 Mol eines N-Dichlormethylen-carbaminsäureesters
der allgemeinen Formel (5) um.
Als Basen kommen infrage Alkali- oder Erdalkalihydroxide, -carbonate und -hydrogencarbonate oder tertiäre
organische Basen. Als Beispiele seien genannt: Natriumhydroxid, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Triäthylamin, Pyridin und Methyl-substituierte Pyridine.
Die N-Dichlormethylen-carbaminsäureester der allgemeinen Formel (5) können nach DE-OS 1932297 aus
dem bekannten Dichlormethylen-carbamidsäurechlorid mit Alkoholen in Gegenwart eines inerten organischen
Lösungsmittels, wie Äther, Dioxan, Tetrahydrofuran, Benzol, Toluol, bei Temperaturen zwischen 0° und 400C
hergestellt werden.
Als Beispiele fur N-Dichlormethylen-carbaminsäureester der allgemeinen Formel (5) seinen genannt der
N-Dichlormethylen-carbaminsäure-methylester, -äthylester, -isopropylester, -propylester, -n-butylester und
-sec.-butylester.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen kommt der
Bereich zwischen -10° und 60°, vorzugsweise der zwischen 0 und 30° in Frage.
Zur Durchführung der Reaktion nach d) setzt man zweckmäßig 1 Mol des o-Phenylen-diamin-derivates der
allgemeinen Formel (2) mit 1 Mol des Bis-alkyl- oder Bis-arylthio-methylenamino-ameisensäureesters der allgemeinen
Formel (6) in einem inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Isopropyläther oder Chlorforrn
bei erhöhter Temperatur, zweckmäßig der Siedetemperatur des eingesetzten Lösungsmittels um.
Man kann gemäß dem Verfahren der Erfindung den Bis-alkyl- oder arylthio-methylenamino-ameisensäureester
auch erst im Reaktionsgefäß aus dem Hydrochlorid des Imino-dithiokohlensäureesters durch Zufügen
eines Chlorameisensäureesters der allgemeinen Formel (10), wie er auch für die Reaktion nach a) verwendet
wird, erzeugen.
In diesem Fall muß ein Säureakzeptor zugegen sein, der eine organische oder anorganische Base, wie
Natriumhydroxid, Natriumbicarbonat oder Triäthylamin sein kann. Als Reaktionsmedium eignen sich polare
und unpolare Lösungsmittel, wie Äther, Aceton, Dioxan, Wasser, Dimethylformamid, Benzol oder Cyclohexan,
wobei man die Temperatur vorteilhaft nicht über 20°C steigen läßt.
Die Bis-alkyl- oder Bis-arylthio-methylenamino-ameisensäureester sind aus den entsprechenden Dithioiminokohlensäureestern
durch Umsetzung mit Chlorameisensäureestern der allgemeinen Formel (10) nach US-Patent
35 62 290 zugänglich.
Als Ausgangsmaterial geeignete Bis-alkyl- oder Bis-arylthio-methylenaminoameisensäureester der allgemeinen
Formel (6) sind ebenfalls aus der Literatur bekannt oder können nach literaturbekannten Methoden her-
gestellt werden.
Die als Ausgangsmaterial dienenden o-Phenylendiaminderivate der allgemeinen Formel (2) wird durch
Reduktion eines entsprechenden Aminonitroderivates der allgemeinen Formel (12) erhalten, in der R2 und R3
die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 haben. Die Reduktion kann beispielsweise durch Hydrieren in Gegenwart
von Raneynickei und eines Lösungsmittels wie Methanol oder Dimethylformamid bei Temperaturen zwischen
20 und 600C oder durch Behandeln mit reduzierenden Agentien, wie Natriumdithionit, erfolgen.
Die Amino-nitro-derivate der allgemeinen Formel (12) werden ihrerseits erhalten indem man ein Benzolsulfonsäure-chlorid
der allgemeinen Formel (13), in der R2 und R3 die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 haben,
mit 3-Nitro-4-amino-phenol (14) in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart einer Base wie Triäthylamin
ίο umsetzt.
Die erfindungsgemäßen 2-Carbalkoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazole sind wertvolle Chemotherapeutica
und eignen sich zur Bekämpfung von parasitären Erkrankungen bei Mensch und Tier.
Sie sind besonders wirksam gegen eine große Anzahl von Helminthen, z. B. Haemonchus, Trichostrongylus,
Ostertagia Strongyloides, Cooperia, Chabertika, Oesophogostomum, Hyostrongylus, Ankylostoma, Askaris und
Heterakis. Besonders ausgeprägt ist die Wirksamkeit gegenüber Magen-Darm-Strongyliden, von denen vor
allem Wiederkäuer befallen werden. Der Befall der Tiere durch diese Parasiten fuhrt zu großen wirtschaftlichen
Schäden, weshalb die erfindungsgemäßen Verbindungen insbesondere in Tierarzneimitteln Verwendung finden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden je nach Lage des Falles in Dosierungen zwischen 0,5 und 50 mg pro. kg Körpergewicht 1 bis 14 Tage lang verabreicht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden je nach Lage des Falles in Dosierungen zwischen 0,5 und 50 mg pro. kg Körpergewicht 1 bis 14 Tage lang verabreicht.
Zur oralen Applikation kommen Tabletten, Dragees, Kapseln, Pulver, Granulate oder Pasten in Betracht,
welche die Wirkstoffe zusammen mit üblichen Hilfs- und Trägerstoffen wie Stärke, Cellulosepulver, Talcum,
Magnesiumstearat, Zucker, Gelatine, Calciumcarbonat, feinverteilter Kieselsäure, Carboxymethylcellulose
oder ähnlichen Stoffen enthalten.
Zur parenteralen Applikation kommen Lösungen in Betracht, z. B. ölige Lösungen, die unter Verwendung von
Sesamöl, Ricinusöl oder synthetischen Triglyceriden, ggf. mit einem Zusatz von Tokopherol als Antioxydans
und/oder unter Verwendung von grenzflächenaktiven Stoffen wie Sorbitanfettsäureester hergestellt werden.
Daneben kommen wäßrige Suspensionen in Betracht, die unter Verwendung von äthoxylierten Sorbitan-Fettsäureestern,
ggf. unter Zusatz von Verdickungsmitteln, wie Polyäthylenglykol oder Carboxymethylcellulose,
hergestellt werden.
Die Konzentrationen der erfindungsgemäßen Verbindungen in den damit hergestellten Präparaten liegen
vorzugsweise für den Gebrauch als Veterinärarzneimittel zwischen 2 und 20 Gewichtsprozent; für den
Gebrauch als Humanarzneimittel liegen die Konzentrationen der Wirkstoffe vorzugsweise zwischen 20 und 80
G ewichtsprozent.
Zur Feststellung der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden chemotherapeutische Untersuchungen
an ca. 30 kg schweren Schaflämmern durchgeführt, die experimentell mit Larven von Haemonchus
contortus bzw. von Trichostrongylus colubriformis infiziert worden waren. Die Versuchstiere wurden in gefliesten
Boxen gehalten, die täglich gründlich gereinigt wurden. Nach Ablauf der Präpatenzzeit (Zeit zwischen
Infektion und Geschlechtsreife der Parasiten mit beginnender Ausscheidung von Eiern oder Larven) wurde im
modifizierten McMaster-Verfahren nach Wetzel (Tierärztliche Umschau 6, 209-210 (1951)) die Eizahl pro
Gramm Kot bestimmt. Unmittelbar danach wurde die Behandlung der Schafe (im allgemeinen 4 bis 8 Tiere pro
Wirkstoff, mindestens aber 2) vorgenommen. Den Tieren wurden die erfindungsgemäßen Verbindungen wie
auch die Vergleichsverbindungen als Suspension in jeweils 10 ml einer l%igen Tylose-Suspension appliziert.
Jeweils am 7., 14. und 28. Tag nach der Behandlung wurde wiederum nach dem vorstehend angegebenen Verfahren
die Eizahl pro Gramm Kot ermittelt und ihre prozentuale Abnahme im Vergleich zum Ausgangswert vor der
Behandlung errechnet.
Die Verfahrensprodukte sind nicht nur oral appliziert ausgezeichnet wirksam, sondern wirken auch parenteral
in Dosierungen herab bis zu 2 mg/kg. Damit sind sie vergleichbaren Benzimidazolderivaten, insbesondere allen
bekannten 5(6)-substituierten 2-Benzimidazol-carbaminaten überraschend überlegen.
Man läßt zu einer gut gerührten Mischung von 22,2 g S-Methyl-thioharnstoffsulfat in 35 ml Wasser und
10,2 ml Chlor-ameisensäure-methylester bei einer 100C nicht übersteigenden Temperatur unter Eiskühlung
47,7 g 25%ige Natronlauge tropfen. Man rührt noch eine halbe Stunde nach und fügt dann ein Gemisch aus
17 ml Eisessig und 100 ml Wasser zu.
Hierauf fügt man 15,8 g Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester gelöst in 100 ml Isopropanol dazu und
erhitzt 2 Stunden lang am Rückfluß, wobei sich schon bald ein fester Niederschlag abzuscheiden beginnt.
Man saugt ab, wäscht gut mit Methanol und anschließend Wasser nach. Zur Reinigung wird das Rohprodukt
aus Eisessig/Methanol zweimal umkristallisiert. Ausbeute an reinem 2-Carbomethoxy-amino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol
9,6 g vom Zersetzungspunkt 242°C.
Der Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester wird dargestellt, indem man 17,5 g Benzolsulfonsäure-3-
nitro-4-amino-phenylester in 200 ml Dimethylformamid mit einem speziellen Nickel-Katalysator (sogenannter
Ruhr-Katalysator) bei Raumtemperatur mit 50 at Überdruck Wasserstoff hydriert. Man filtriert sodann vom
Katalysator ab und entfernt das Lösungsmittel im Vakuum. Der Rückstand besteht aus Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und wird ohne weitere Reinigung direkt zum Ringschluß verwendet.
Zur Darstellung des Benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylesters werden 15,4 g S-Nitro^t-amino-phenol
in 100 ml Aceton mil 14 ml Triäthylamin vermischt und unter Rühren bei einer 200C nicht übersteigenden
Innentemperatur im Eisbad 17,6 g Benzolsulfonsäurechlorid, gelöst in 30 ml Aceton, zugetropft. Man rührt noch
Stunden bei Raumtemperatur nach, saugt vom Triäthylamin-hydrochlorid ab und dampft das Filtrat zur
Trockne ein. Man verrührt nunmehr mit 50 ml Methanol und saugt ab. Nach Auswaschen mit Methanol und
Trocknen fallen 18,2 g BenzolsulfonsäureO-nitro^-amino-phenylester vom F. P. 1400C an.
Analog werden unter Verwendung entsprechend modifizierter Ausgangsmaterialien dargestellt: 5
Stunden bei Raumtemperatur nach, saugt vom Triäthylamin-hydrochlorid ab und dampft das Filtrat zur
Trockne ein. Man verrührt nunmehr mit 50 ml Methanol und saugt ab. Nach Auswaschen mit Methanol und
Trocknen fallen 18,2 g BenzolsulfonsäureO-nitro^-amino-phenylester vom F. P. 1400C an.
Analog werden unter Verwendung entsprechend modifizierter Ausgangsmaterialien dargestellt: 5
2) Über 4-Chlor-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-pheny!ester (F. P. 137°C)
und 4-Chlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 4-Chlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-chlor)-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 23O°C (Zers.).
3) Über S-Chlor-benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylester (F. P. 154°C) io
und S-Chlor-benzolsulfonsäure-S^-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-chlor-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 2500C (Zers.).
4) Über 2-Chlor-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 2-Chlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2-Chlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2-chlor-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol. 15
5) Über 2,5-Dichlor-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 2,5-Dichlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2,5-Dichlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2,5-dichlor-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
6) Über 3,5-Dichlor-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester (F. P. 17O0C)
und 3,5-Dichlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester 20
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3,5-dichlor-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 2800C (Zers.).
7) Über 4-Brom-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 4-Brom-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 4-Brom-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-Brorn-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
8) Über 3-Brom-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester (F. P. 158°C) 25
und 3-Brom-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-brom-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 242°C (Zers.).
9) Über 2-Brom-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylesteΓ
und 2-Brom-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2-Brom-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2-brom-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol. 30
10) Über 4-Methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester (F. P. 149°C)
und 4-Methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 4-Methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 237°C (Zers.).
11) Über 3-Methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester (F. P. 142°C)
und 3-Methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester 35
das 2-Carbomethoxy-5(6)-(3-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 2500C (Zers.).
12) Über 2-Methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 2-Methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2-Methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzirnidazol.
13) Über 4-tert.Butyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester 40
und 4-tert.Butyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-tert.butyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
14) Über2,4-Dimethyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 2,4-Dimethyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2,4-Dimethyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2,4-dimethyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol. 45
15) Über 2-Chlor-4-methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 2-Chlor-4-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 2-Chlor-4-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2-chlor-4-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
16) Über 2-Chlor-6-methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und l-Chlor^-methyl-benzolsulfonsäure-J/l-diamino-phenylester 50
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(2-Chlor-6-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
17) ÜberS-ChloM-methyl-benzolsulfonsäureO-nitro^-amino-phenylester
und 3-Chlor-4-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und 3-Chlor-4-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-chlor-4-methyl-phenylsuifonyloxy)-benzimidazol.
18) Über S-Chlor-ö-methyl-benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylester 55
und S-Chlor-o-methyl-benzolsulfonsäureO^-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-chlor-6-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
19) Über4-Chlor-2-methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und 4-Chlor-2-methyl-benzolsulfonsäureO,4-diarnino-phenylester
und 4-Chlor-2-methyl-benzolsulfonsäureO,4-diarnino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-chlor-2-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol. 60
20) Über 4-Chlor-3-methyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und4-Chlor-3-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und4-Chlor-3-methyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(4-chlor-3-methyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
21) Über S-Trifluormethyl-benzolsulfonsäure^-nitro^-amino-phenylester (F. P. 1310C)
und 3-Trifluormethyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester 65
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-trifluormethyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 215°C
(Zers.).
(Zers.).
22) Über S-Cyano-benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylester
und S-Cyano-benzolsulfonsäure-ß^-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3-cyano-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol.
23) Über Benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbäthoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
24) Über BenzolsulfonsäureO-nitro-l-amino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbopropoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
25) Über Benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylester
ίο und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
ίο und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carboisopropoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
26) Über Benzolsulfonsäure-3-nitro4-amino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbobutoxyamino-S(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol. 27) Über Benzolsulfonsäure-S-nitro^-amino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carboisobutoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carboisobutoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
28) Über Benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenyIester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
und Benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbotert.-butoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazol.
29) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
Über S^-Dichlor-benzolsulfonsäureO-nitro^-amino-phenylester (F. P. 149°C)
und 3,4-Dichlor-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester
das 2-Carbomethoxyamino-5(6)-(3,4-dichlor-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol F. P. 2550C Zers.).
30) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
Über S-Trifluorrnethyl-benzolsulfonsäureO-nitro^-amino-phenylester (F. P. 131°C)
und 3-TrifluormethyI-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester das 2-Carbäthoxyamino-5(6)-3(3-trifluormethyl-phenylsulfonyloxy)-benzirnidazol vom F. P. 227°C
(Zers.).
31) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
31) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
Über 3-Trifluormethyl-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-ester (F. P. 131°C)
und 3-Trifluormethyl-benzolsulfonsäure-3,4-diarnino-phenylester das 2-Carbisopropoxyamino-5(6)-(3-trifluormethyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 205°C
(zers.).
32) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
32) (nachgereicht am 5. 11. 1985)
Über 3-TrifluormethyI-benzolsulfonsäure-3-nitro-4-amino-phenylester (F. P. 131°C)
und 3-Trifluormethyl-benzolsulfonsäure-3,4-diamino-phenylester das 2-Carbisobutoxyamino-5(6)-(3-trifluormethyl-phenylsulfonyloxy)-benzimidazol vom F. P. 243°C
(Zers.).
Die überraschend überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber den Handelspräparaten
Oxfendazol und Parbendazol in der Indikation Ancylostomiasis bei Hunden ergibt sich aus der nachstehenden
Tabelle. Darin sind die nach den betreffenden Beispielen hergestellten Verbindungen wie die Vergleichsverbindungen,
ihre Dosierung bei peroraler Applikation und die Reduktion der Wurmbürde angegeben.
Verbindung gemäß | Dosis | Reduktion |
Beispiel | mg/kp p. o. | % |
1 | 20 | >95 |
10 | 20 | 100 |
10 | 90 | |
2 | 20 | >95 |
10 | 90 | |
22 | 20 | >75 |
11 | 20 | >75 |
3 | 20 | 90 |
8 | 20 | >95 |
21 | 10 | 100 |
6 | 20 | 100 |
30 | 20 | 90 |
31 | 20 | 100 |
10 | >95 | |
32 | 20 | >95 |
29 | 20 | 85 |
Oxfendazol | 20 | 0 |
10 | 0 | |
Parbendazol | 20 | 0 |
10 | 0 |
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. 2-Carbalkoxyamino-5(6)-phenylsulfonyloxy-benzimidazole der allgemeinen Formel (1)a)c)entweder mit einem Alkyl-S-methyl-thioharnstoff-carboxylat der allgemeinen Formel (3)
SCH3HN = C-N-COORi Hin der R, die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 hat, oder b) mit einem Cyanamid-carboxylat der allgemeinen Formel (4),NC-N-COOR1(3) (4)in der R1 die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 hat, jeweils in einem pH-Bereich von 1 bis 6 kondensiert, oder
mit einem N-Dichlormethylen-carbamidsäure-ester der allgemeinen Formel (5)Ri-O-C-N = CCl(5)Clin welcher R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, umsetzt, oder
d) mit einem Bis-alkyl- oder Bis-arylthio-methylen-amino-ameisensäureester der allgemeinen Formel (6)R„SRsSC = N — C — ORiIl ο(6)in welcher R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat und R4 und R5 entweder gleich oder verschieden sind und einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, einen Alkenylrest mit 3 bis 5 C-Atomen, einen Cyclohexylrest oder einen gegebenenfalls substituierten Phenyl- bzw. Benzylrest der allgemeinen Formel (7) bzw. (8) bedeuten,(7)C H?(8)wobei X und Y unabhängig voneinander für Wasserstoff, ein Halogenatom, eine Methyl- oder Nitrogruppe stehen, oder in welcher R4 und R5 zusammen auch eine Alkylenkette bilden können, die 2 oder 3 Methylen-Gruppen enthält, umsetzt.
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- 1980-07-30 KE KE3070A patent/KE3070A/xx unknown
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1981
- 1981-12-30 MY MY147/81A patent/MY8100147A/xx unknown
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