-
Die vorliegende Erfindung betrifft
einen fahrbaren Kran mit einem um eine aufrechte Achse drehbaren
Oberwagen, der einen Kranausleger mit Hubmitteln trägt, einem
Unterwagen mit Raupenfahrwerk, der den Oberwagen trägt, sowie
einer Abstützvorrichtung,
die mehrere anheb- und absenkbare Abstützfüße aufweist.
-
Für
manche Spezialaufgaben kann es erforderlich sein, dass der jeweilige
Kran einerseits verfahrbar ist, andererseits jedoch nur eine sehr
geringe Spurbreite aufweisen darf, da der Weg, entlang dem der Kran
verfahren werden kann, nur eine begrenzte Breite aufweist. Bisweilen
steht nur eine Wegbreite von maximal vier Metern zur Verfügung. Wenn
dabei große
Hubhöhen
erreicht und verhältnismäßig hohe Lasten
gehoben werden müssen,
muss ein entsprechend großer
Kran verwendet werden, der mit einem Fahrwerk der vorgenannten schmalen
Spurweite nur sehr schwierig verfahren werden kann. Das Verfahren
mit einem gummibereiften Kran ist mit aufgerichteter Ausrüstung im
allgemeinen nicht möglich,
da durch die weiche Gummibereifung keine ausreichende seitliche
Stabilität
gewährleistet
ist. Andererseits ist mit Raupenfahrwerken mit nur sehr geringer
Spurweite ein Lenken des Krans schwierig, da zwischen den Raupen
fast kein Abstand mehr besteht und demzufolge durch Abbremsen einer
Kette bzw. durch gegenläufiges
Antreiben der beiden Raupenketten ein Lenken nicht mehr möglich ist.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten fahrbaren Kran der eingangs
genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik
vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise
soll ein Kran mit einem Raupenfahrwerk nur sehr schmaler Spurbreite
geschaffen werden, der beim Verfahren dennoch lenkbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen
fahrbaren Kran gemäß Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass sowohl
der Oberwagen als auch der Unterwagen relativ zu der Abstützvorrichtung
um eine aufrechte Achse verdrehbar sind. Anders herum ausgedrückt heißt dies,
dass die gesamte Abstützvorrichtung
einschließlich
aller Abstützfüße sowohl
zum Oberwagen als auch zum Unterwagen um eine im wesentlichen vertikale
Achse verdreht werden kann. Die Drehbarkeit von Oberwagen und Unterwagen
relativ zur Abstützvorrichtung
ist hierbei auch und gerade in der Betriebsstellung der Abstützvorrichtung,
d.h. also mit auf den Boden abgesetzten Abstützfüßen, gewährleistet. Zum Drehen des Raupenfahrwerkes
in der am Boden abgestützten
Stellung der Abstützvorrichtung kann
das Raupenfahrwerk vom Boden abgehoben werden, so dass der Kran
allein auf der Abstützvorrichtung
steht. Es kann also zum Lenken des Krans die Abstützvorrichtung
verwendet werden. Mittels dieser wird der Kran am Boden abgestützt, so
dass das Raupenfahrwerk vom Boden abgehoben werden kann. Das Raupenfahrwerk
wird in die neue Fahrtrichtung gedreht und wieder auf den Boden
abgesetzt, so dass der Kran dann in die gewünschte neue Fahrtrichtung fahren
kann.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist
dabei vorgesehen, dass der Oberwagen und der Unterwagen unabhängig voneinander
relativ zur Abstützvorrichtung
verdreht werden können.
Beim Drehen des Unterwagens mit dem Raupenfahrwerk wird nicht zwangsweise
der Oberwagen mitgedreht und umgekehrt. Zwischen dem Oberwagen und
der Abstützvorrichtung
ist eine erste Drehverbindung vorgesehen. Zwischen der Abstützvorrichtung
und dem Unterwagen ist eine zweite Drehverbindung vorgesehen, durch
die die drei Baugruppen Oberwagen, Abstützvorrichtung und Unterwagen
jeweils individuell gedreht werden können. Vorzugsweise ist dabei
jeder der Drehverbindungen ein separater Drehantrieb zugeordnet,
die unabhängig
voneinander betätigbar sind,
um die jeweils individuelle Drehbewegung zu erreichen. Ein erster
Drehantrieb kann zum Drehen des Oberwagens vorgesehen sein, während ein zweiter
Drehantrieb zum Drehen des Unterwagens relativ zur Abstützvorrichtung
vorgesehen ist. Anstelle zweier separater Drehantriebe wäre es jedoch auch
denkbar, ggf. nur einen gemeinsamen Drehantrieb an der Abstützvorrichtung
vorzusehen, der wahlweise mit dem Oberwagen oder dem Unterwagen
oder mit beiden Wägen
gleichzeitig kuppelbar ist, so dass je nach Kupplungszustand die
jeweils gewünschte
Baugruppe relativ zur Abstützvorrichtung gedreht
werden kann.
-
Um den Unterwagen mit vom Boden abgehobenen
Raupenfahrwerk verdrehen zu können,
kann die Abstützvorrichtung
derart ausgebildet sein, dass sie den gesamten Kran einschließlich Unterwagen und
Oberwagen anheben kann. Alternativ wäre es auch denkbar, dass der
Unterwagen ein anhebbares Raupenfahrwerk aufweist. In diesem Falle
müsste die
Abstützvorrichtung
lediglich mit ihren Abstützfüßen auf
den Boden gefahren werden, ohne den Oberwagen und den gesamten Unterwagen
anzuheben. Auf alle Fälle
jedoch erfolgt die Lenkbewegung des Krans durch Abheben des Raupenfahrwerks vom
Boden und Drehen des Unterwagens relativ zu der auf dem Boden stehenden
Abstützvorrichtung, die
dabei das gesamte Krangewicht trägt.
-
Um eine unbegrenzte Lenkbewegung
zu ermöglichen,
besitzt die Abstützvorrichtung
vorzugsweise Aufstandspunkte, die alle außerhalb des Drehkreises des
Unterwagens und des daran befestigten Raupenfahrwerks liegen. Hierdurch
kann der Unterwagen unbehindert in die gewünschte neue Fahrtrichtung gedreht
werden. Vorzugsweise kann er von der Abstützvorrichtung unbehindert frei
um 360° gedreht
werden.
-
Zur Lenkung des Krans in die jeweils
neue gewünschte
Fahrtrichtung ist in Weiterbildung der Erfindung eine Steuervorrichtung
vorgesehen, die einen bestimmten Ablauf der Drehbewegungen des Oberwagens
einerseits und des Unterwagens andererseits vorgibt. Die Steuervorrichtung
steuert dabei das Absenken der Abstützvorrichtung und deren Verdrehen
relativ zu Oberwagen bzw. Unterwagen. Insbesondere sieht die Steuervorrichtung
vor, dass zunächst
die Abstützvorrichtung
abgesenkt und sodann das Raupenfahrwerk vom Boden abgehoben wird. Hierauf
wird sodann der Unterwagen mit vom Boden abgehobenen Raupenfahrwerk
in die neue gewünschte
Fahrtrichtung verdreht. Schließlich
bewirkt die Steuervorrichtung, dass das Raupenfahrwerk auf dem Boden
abgesetzt und die Abstützvorrichtung
angehoben wird. Um eine erhöhte
Sicherheit beim Lenken zu erreichen, sieht die Steuervorrichtung
ein zeitversetztes Drehen von Oberwagen und Unterwagen vor. Oberwagen
und Unterwagen werden nicht gleichzeitig in die neue Fahrtrichtung
gedreht. Insbesondere arbeitet die Steuervorrichtung derart, dass beim
Verdrehen des Oberwagens in die neue Fahrtrichtung sowohl die Abstützvorrichtung
als auch das Raupenfahrwerk auf dem Boden stehen, wobei vorzugsweise
der Unterwagen und die Abstützvorrichtung
in unterschiedliche Fahrtrichtungen schauen, d.h. entweder ist bereits
der Unterwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht, während die
Abstützvorrichtung
noch in die alte Fahrtrichtung schaut, oder es ist bereits die Abstützvorrichtung
in die neue Fahrtrichtung gedreht werden, während der Unterwagen noch in
die alte Fahrtrichtung schaut. Hierdurch ist ein besonders sicheres
Aufstehen des Krans sichergestellt. Dabei kann wahlweise vor dem
Verdrehen des Oberwagens als erstes die Abstützvorrichtung mit ihren Abstützarmen
und -füßen oder,
nach entsprechendem Anheben, zunächst
das Raupenfahrwerk in die neue Fahrtrichtung gedreht werden. In
beiden Fällen wird
dann vor dem Verdrehen des Oberwagens jedoch sowohl die Abstützvorrichtung
als auch das Raupenfahrwerk auf den Boden gefahren.
-
Die Spurbreite des Raupenfahrwerks
kann unterschiedlich gewählt
werden und an die jeweilige zur Verfügung stehende Breite des Fahrweges
angepasst sein. Vorzugsweise besitzt der Unterwagen einschließlich des
Raupenfahrwerks eine Breite über alles
von maximal vier Metern. Dabei kann die Außenlänge der Raupen des Raupenfahrwerks
mehr als doppelt so groß sein
als die Gesamtbreite des Unterwagens einschließlich des Raupenfahrwerks.
Bezogen auf die Spurbreite, die dem Abstand der Längsmittelachsen
der äußeren Raupenketten
entspricht, kann ein Raupenfahrwerk mit einem Verhältnis von
Spurbreite zu Raupenlänge
von etwa einem Drittel oder weniger vorgesehen sein.
-
Vorteilhafterweise kann die Abstützvorrichtung
in ihrer Breite quer zur Fahrtrichtung eingestellt werden. Zur Verbreiterung
der Aufstandsfläche
kann die Abstützvorrichtung
quer zur Fahrtrichtung ausfahrbare Abstützarme aufweisen, die für den Fahrbetrieb
eingefahren werden können.
Vorzugsweise besitzt die Abstützvorrichtung
um eine aufrechte Achse verschwenkbare Abstützarme, an deren auskragenden
Ende anheb- und absenkbare Abstützfüße vorgesehen
sind. Die Abstützarme
können
dabei in eine Betriebsstellung ausgeschwenkt und in eine Fahrtstellung
zusammengeschwenkt werden, wobei sie in der Fahrtstellung vorzugsweise
nicht über
die Gesamtbreite des Unterwagens überstehen.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist
der Kran hinsichtlich seiner Baugruppen Oberwagen, Abstützvorrichtung
und Unterwagen modular aufgebaut. Vorteilhafterweise kann der jeweilige
Kran nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt werden. Insbesondere
kann zwischen der Abstützvorrichtung
und dem Unterwagen eine lösbare
Verbindung vorgesehen sein, die es erlaubt, die Abstützvorrichtung
mit dem darauf angeordneten Oberwagen auf verschiedene Unterwagen
zu setzen. Hierdurch ist es möglich,
den Kran für
Spezialaufgaben auf ein Schmalspur-Raupenfahrwerk zu setzen, während für herkömmliche
Aufgaben, bei denen ein breiterer Fahrweg zur Verfügung steht,
ein herkömmliches
Fahrwerk mit normaler Spurbreite Verwendung finden kann.
-
Die Abstützvorrichtung kann ein zentrales Mittelteil
aufweisen, an dem mehrere Abstützarme befestigt
sowie ein Oberwagenlager zur drehbaren Lagerung des Oberwagens und
ein Unterwagenlager zur drehbaren Lagerung des Unterwagens vorgesehen
sind. Um einen modularen Aufbau zu erreichen, ist das Oberwagenla ger
vorzugsweise komplementär zu
dem Unterwagenlager ausgebildet, d.h. das Oberwagenlager des Mittelteils
der Abstützvorrichtung entspricht
dem am Unterwagen vorgesehenen Lager, das den Mittelteil bzw. den
Oberwagen trägt.
Das Unterwagenlager des Abstützvorrichtungsmittelteils
entspricht hingegen dem Lager, das an dem Oberwagen vorgesehen ist.
Durch die zueinander komplementäre
Ausbildung der Oberwagen- und Unterwagenlager des Abstützvorrichtungsmittelteils
ist es möglich, dass
der Oberwagen auch unmittelbar auf den Unterwagen gesetzt wird.
Wenn die Abstützvorrichtung nicht
benötigt
wird, kann diese abgebaut und Ober- und Unterwagen unmittelbar miteinander
verbunden werden. Vorteilhafterweise sind dabei lösbare Schnellverbindungen
einerseits zwischen dem Oberwagen und der Abstützvorrichtung und andererseits zwischen
der Abstützvorrichtung
und dem Unterwagen vorgesehen, um ein rasches Umbauen zu ermöglichen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
Frontansicht a) und eine
Draufsicht b) eines fahrbaren
Krans nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung, wobei
der Unterwagen und der Oberwagen des Krans sowie die Abstützvorrichtung
in Fahrtrichtung gedreht sind, die Abstützvorrichtung jedoch ausgefahren
und auf den Boden abgesenkt ist,
-
2 eine
Seitenansicht a) und
eine Draufsicht auf den Kran aus 1,
wobei in der Draufsicht b) ein
Abstützarm
der Abstützvorrichtung
in seine Fahrtstellung eingeschwenkt ist und der Oberwagen nicht
dargestellt ist,
-
3 eine
Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei die
Abstützarme
der Abstützvorrichtung
in Fahrtstellung zusammengeschwenkt sind,
-
4 eine
Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei die
Abstützvorrichtung
aus der Fahrtstellung abgesenkt wurde und der Unterwagen mit vom
Boden abgehobenem Raupenfahrwerk um 90° gedreht wurde,
-
5 eine
Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im
Vergleich zur 4 auch
der Oberwagen um 90° gedreht
wurde,
-
6 eine
Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im
Vergleich zur 5 auch
die Abstützvorrichtung
in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde,
-
7 eine
Draufsicht auf den Kran ähnlich 3 in einer alten Fahrtrichtung
vor dem Lenken in die gewünschte
neue Fahrtrichtung,
-
8 eine
Draufsicht auf den Kran aus 7,
wobei zunächst
nur die Abstützvorrichtung
in die neue gewünschte
Fahrtrichtung um 90° gedreht wurde,
-
9 eine
Draufsicht auf den Kran aus den beiden vorhergehenden Figuren, wobei
im Vergleich zur 8 auch
der Oberwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde, während der
Unterwagen noch in der alten Fahrtrichtung steht,
-
10 eine
Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im
Vergleich zur 9 schließlich auch
der Unterwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde, und
-
11 eine
Frontansicht a) und eine
Draufsicht b) ähnlich der 1 auf den Kran, wobei anstelle
des Unterwagens mit dem Schmalspurfahrwerk ein Unterwagen mit einem
breiteren Fahrwerk montiert wurde.
-
Der in den 1 bis 3 gezeigte
fahrbare Kran 1 umfasst einen Oberwagen 2, eine
Abstützvorrichtung 3 sowie
einen Unterwagen 4.
-
Der Oberwagen 2 umfasst
einen nicht dargestellten Kranausleger mit Hubmitteln, der als ein
um eine horizontale Achse wippbarer Teleskopausleger ausgebildet
sein kann. Der Oberwagen 2 umfasst ferner Ballastmittel 5,
ein Führerhaus 6 sowie
diverse Antriebsaggregate 7 wie z. B. ein Hubwerk mit zugehörigem Hubwerksantrieb,
einen Wippzylinder mit zugehörigem
Hydraulikantrieb zum Aufrichten des Kranauslegers.
-
Der Oberwagen 2 ist um eine
im wesentlichen vertikale Drehachse 8 drehbar auf der Abstützvorrichtung 3 gelagert,
wobei zwischen dem Oberwagen 2 und der Abstützvorrichtung 3 eine
schnell lösbare
Schnellverbindung 9 vorgesehen ist. Über einen Oberwagendrehantrieb 10 kann
der Oberwagen 2 relativ zur Abstützvorrichtung 3 gedreht
werden.
-
Wie die 1 und 2 zeigen,
umfasst die Abstützvorrichtung 3 einen
zentralen, rahmenartigen Mittelteil 11, der eine ringförmige Struktur
aufweisen kann. An dem Mittelteil 11 sind vier Abstützarme 12 befestigt,
die um jeweils vertikale Schwenkachsen 15 mittels zugehöriger Stellzylinder 16 zwischen
Fahrtstellung und Betriebsstellung verschwenkt werden können. An
den äußeren Enden
der Abstützarme 14 sind
Abstützfüße 17 vorgesehen,
die über
geeignete Stellantriebe beispielsweise in Form von Hydraulikzylindern 18 abgesenkt
und angehoben werden können.
In der zusammengeschwenkten Fahrtstellung stehen die Abstützarme 14 mit
den daran befestigten Abstützfüßen 17 nicht über die
maximale Breite des Unterwagens 4. In der ausgeschwenkten
Betriebsstellung, d.h. Abstützstellung,
definieren die Abstützfüße 17 im
wesentlichen ein Aufstandsquadrat. Der seitliche Abstand der Abstützfüße 17 quer
zur Fahrtrichtung ist mehr als doppelt so groß als die Spurbreite des Schmalspurfahrwerks
des Unterwagens 4.
-
Die Abstützvorrichtung 3 sitzt
mit dem zentralen Mittelteil 11 um eine im wesentlichen
vertikale Drehachse 19, die zur Drehachse 8 koaxial
ist, drehbar auf dem Unterwagen 4. Ein Unterwagendrehantrieb 20 ermöglicht ein
Verdrehen zwischen der Abstützvorrichtung 3 und
dem Unterwagen 4 unabhängig
vom Oberwagen 2.
-
Umgekehrt kann die Abstützvorrichtung 3 über den
Oberwagendrehantrieb 10 unabhängig vom Unterwagen 4 relativ
zum Oberwagen 2 verdreht werden.
-
Der Unterwagen 4 besitzt
ein Raupenfahrwerk 21, das in der gezeichneten Ausführungsform zwei
durchgehende rechts und links angeordnete Raupenketten 22 aufweist.
Das Raupenfahrwerk 21 kann starr an dem Unterwagen 4 befestigt
sein. Über Raupenantriebe 23 können die
Raupen angetrieben werden. In der gezeichneten Ausführungsform
beträgt
die maximale, von den Raupenketten 22 definierte Gesamtbreite
des Unterwagens 4 vier Meter, während die Gesamtlänge der
Raupen, die zugleich die Gesamtlänge
des Unterwagens bestimmen, etwa zehn Meter beträgt. Die Breite des Unterwagens über alles
beträgt
damit weniger als 50 % der Gesamtlänge der Raupen.
-
Wie zwischen dem Oberwagen 2 und
der Abstützvorrichtung 3 ist
zwischen dem Unterwagen 4 und der Abstützvorrichtung 3 eine
schnell lösbare Schnellverbindung 24 vorgesehen,
durch die die Abstützvorrichtung 3 vom
Unterwagen 4 gelöst
werden kann. Das Mittelteil 11 der Abstützvorrichtung 3 besitzt
dabei ein Oberwagenlager 25 zur drehbaren Lagerung des
Oberwagens sowie ein Unterwagenlager 26 zur drehbaren Lagerung
des Unterwagens 4, wobei das Oberwagenlager 25 komplementär zum Unterwagenlager 26 ausgebildet
ist. Wird durch Lösen der
Schnellverbindungen 9 und 24 die Abstützvorrichtung 3 sowohl
vom Oberwagen 2 als auch vom Unterwagen 4 gelöst und entfernt,
kann der Oberwagen 2 unmittelbar auf den Unterwagen 4 gesetzt
werden. Ebenso ist es möglich,
durch die lösbaren Schnellverbindungen
dann, wenn kein Schmalspurfahrwerk benötigt wird, einen anderen Unterwagen 4 anzubauen.
Hierzu braucht lediglich die Schnellverbindung 24 gelöst und die
Abstützvorrichtung 3 mit dem
darauf sitzenden Oberwagen 2 durch Absenken der Abstützfüße 12 angehoben
werden. Das Schmalspurfahrwerk wird herausgefahren und ein Unterwagen
mit einem anderen Raupenfahrwerk, das in 11 gezeigt ist, hineingefahren. Werden
die Abstützfüße 12 eingefahren,
setzt sich das Mittelteil 11 mit dem Unterwagenlager 26 auf
den neuen Unterwagen. Wie 11 zeigt,
kann das Fahrwerk dieses Unterwagens ein Verhältnis von Raupenbreite zu Raupenlänge von
etwa ¾ bis
1 besitzen.
-
Um den Kran mit dem Schmalspurfahrwerk gemäß den 1 und 2 lenken zu können, wird folgendermaßen vorgegangen:
-
In der in die alte Fahrtrichtung
weisenden Fahrtstellung gemäß 3 werden zunächst die
Abstützfüße 17 der
Abstützvorrichtung 3 abgesenkt,
so dass die Abstützvorrichtung 3 den
gesamten Kran einschließlich
des Unterwagens 4 mit dem Raupenfahrwerk 21 vom
Boden anhebt. In dieser vom Boden abgehobenen Stellung des Raupenfahrwerks 21 wird sodann
der Unterwagen 4 durch den Unterwagendrehantrieb 20 relativ
zur Abstützvorrichtung 3 in
die neue gewünschte
Fahrtrichtung gedreht. Wie 4 zeigt,
wurde der Unterwagen um 90° gedreht.
Sodann werden die Abstützfüße 17 wieder
leicht angehoben, so dass das Raupenfahrwerk 21 wieder
auf dem Boden zu stehen kommt. Die Abstützfüße 12 bleiben dabei
auf dem Boden stehen. Sodann wird durch den Oberwagendrehantrieb 10 der
Oberwagen 2 relativ zu der Abstützvorrichtung 3 in
die neue Fahrtrichtung gedreht, so dass der Oberwagen 2 wieder
parallel zu dem Unterwagen 4 steht, wie dies 5 zeigt.
-
Sodann werden die Abstützfüße 17 vom
Boden angehoben, um schließlich
auch die Abstützvorrichtung 3 in
die neue Fahrtrichtung drehen zu können, wie dies 6 zeigt.
-
Das Lenken in die neue Fahrtrichtung
kann jedoch auch anders bewerkstelligt werden, wie dies die 7 bis 10 zeigen:
-
Aus der alten Fahrtrichtung, die 7 zeigt, wird zunächst allein
die Abstützvorrichtung 3 in
die neue gewünschte
Fahrtrichtung gedreht, während Oberwagen 2 und
Unterwagen 4 in der alten Fahrtrichtung verharren, wie
dies 8 zeigt. Das Drehen der
Abstützvorrichtung 3 erfolgt
selbstverständlich mit
angehobenen Abstützfüßen 17,
wobei gemäß 8 um 90° gedreht wurde, selbstverständlich jedoch
auch um andere Winkel gedreht werden kann.
-
Nach dem Drehen der Abstützvorrichtung 3 werden
deren Abstützfüße 17 abgesenkt,
und zwar so weit, dass der Kran 1 sowohl mit dem Raupenfahrwerk 21 als
auch mit den Abstützfüßen 17 am
Boden steht. Sodann wird der Oberwagen 2 in die neue Fahrtrichtung
gedreht, bis er parallel zu der Abstützvorrichtung 3 steht,
wie dies 9 zeigt.
-
Schaut der Oberwagen 2 in
die neue Fahrtrichtung, werden die Abstützfüße 17 noch weiter
ausgefahren, bis das Raupenfahrwerk 21 des Unterwagens 4 vom
Boden abgehoben wird. Nunmehr kann auch der Unterwagen 4 nachgedreht
werden, bis er gemäß 10 die neue Fahrtrichtung
erreicht. Schließlich
werden die Abstützfüße 17 wieder
angehoben und vom Boden abgehoben, so dass in die neue Richtung
weitergefahren werden kann.
-
Bei den Lenkmanövern gemäß 3 bis 10 kann
die Abstützvorrichtung 3 in
ihrer Zusammengeschwenkten bleiben, d.h. die Abstützarme 14 müssen nicht
auseinandergeschwenkt werden, sondern können in ihrer zusammengeschwenkten
Transportkonfiguration bleiben. Dies hat den Vorteil, dass die Abstützfüße 17 jeweils
auf dem befestigten Weg, auf dem sodann auch die Raupenfahrwerke
fahren, zu stehen kommen.