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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Raupenfahrwerk, insbesondere ein
Raupenfahrwerk eines Raupenkrans, mit einem Raupenträger,
mit am Raupenträger angeordneten Laufrollen und mit einer Raupenkette.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung einen Raupenkran mit
einem entsprechenden Raupenfahrwerk.
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Bei
einem solchen Raupenfahrwerk liegt üblicherweise die aus
Bodenplatten bestehende Kette oben auf Tragrollen und auf der Bodenseite
auf Laufrollen auf, währen sie über vorne und
hinten am Raupenträger angeordnete Antriebs- bzw. Leiträder
umläuft.
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Die
Lenkung des Raupenkrans erfolgt dabei durch Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen der linken und der rechten Raupe des Raupenfahrwerks. Dabei
sind in der Regel links und rechts je eine Raupe angebracht, wobei
jedoch auch mehrere, z. B. links und rechts jeweils zwei Raupen,
eingesetzt werden können.
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Um
einen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den beiden Raupen zu
erreichen, ohne dass die Raupenketten durchdrehen, sind hohe Kräfte
auf den Boden zu übertragen. Ist der Abstand der Raupen
zueinander klein, so verkleinert sich auch beim Drehen der wirksame
Hebelarm, so dass sich die auf den Boden zu übertragenden
Kräfte erhöhen, was das Drehen erschwert.
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Gerade
im Bereich der Montage von Windkraftanlagen fordern die Kunden jedoch
sehr schmale Raupenkrane, damit der Raupenkran auf den vorhandenen
Zuwegen von Windkraftanlage zu Windkraftanlage verfahren werden
kann, ohne dass der gesamte Kran demontiert werden müßte.
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Aus
DE 203 05 683 U1 ist
daher ein Raupenkran bekannt, bei welchem zwei Drehkränze
eingesetzt werden, über welche sowohl der Oberwagen als auch
das Raupenfahrwerk gegenüber einer Abstützvorrichtung,
welche mehrere anheb- und absenkbare Abstützfüße
aufweist, drehbar ist. Zur Änderung der Fahrtrichtung des
Raupenkranes können die Abstützfüße
abgesenkt werden, wodurch die Raupenketten komplett vom Boden abgehoben
werden und das Fahrwerk gedreht werden kann. Wird jedoch der Abstand
zwischen den Raupenträgern soweit verkleinert, dass der
Drehkranz durchmesserbedingt über den Raupenträgern
zu positionieren ist, so ist eine tragfähige Schweißkonstruktion
notwendig. Nur so kann die Kraft vom Drehkranz in das Mittelstück
des Unterwagenrahmens ohne schädliche Verwindung des Drehkranzes
eingeleitet werden. Diese Schweißkonstruktion steigert
weiter die Gesamthöhe des Grundgerätes, was unerwünscht
ist, da die Krane häufig unter Störkanten, wie
z. B. Hochspannungsleitungen durchzufahren sind.
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Zur
Verbesserung der Lenkfähigkeit wurde daher in
DE 20 2006 001 558 U1 ,
auf deren Inhalt vollumfänglich Bezug genommen wird, ein
Raupenkran vorgeschlagen, bei welchem in der Kurvenfahrt die Auflagefläche
der stillstehenden Raupe verringerbar ist. Hierbei wird ausgenutzt,
dass die von der bewegten Raupenkette auf den Boden zu übertragenden
Kräfte proportional zur Länge der Auflagefläche sind,
mit welcher die stillstehende Raupe auf dem Boden aufliegt. Dies
erklärt sich dadurch, dass die stehende Raupe über
den Boden gedreht werden muss und dabei einen Hebelarm bildet. Je
kürzer dieser Hebelarm ist, desto geringer sind damit die
aufzuwendenden Drehmomente.
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Dabei
sind in
DE 20
2006 001 558 U1 an dem Raupenträger des Fahrwerks
seitlich jeweils Gleitkufen vorgesehen, welche über Kolbenzylinderanordnungen
gegen die Bodenplatten der Kette verfahren werden können.
Alternativ ist vorgesehen, dass mindestens eine Laufrolle über
entsprechende Kolbenzylinderanordnungen gegen die Kette drückbar
ist. Die bekannte Konstruktion ist jedoch wartungsaufwendig und
erfordert zusätzliche Baugruppen am Kran, welche die Kosten
erhöhen.
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Zusätzlich
ergibt sich bei bekannten Raupenfahrwerken das Problem, dass die
Kette teilweise nicht optimal gespannt ist, so dass sie sich von
den Führungseinrichtungen der Laufrollen abhebt und beim
Wiedereintritt diese Führungseinrichtung beschädigen
kann, insbesondere bei der Kurvenfahrt. Verstärkt wird
dieser Effekt bei konkaven Bodenformen, bei welchen die nur im vorderen
und hinteren Bereich des Raupenträgers an den Laufrollen
anliegt, mittig aber durchhängt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Raupenfahrwerk zur
Verfügung zu stellen, welches einfach aufgebaut ist und
einen geringen Verschleiß aufweist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe von einem Raupenfahrwerk gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Ein
solches Raupenfahrwerk, insbesondere ein Raupenfahrwerk eines Raupenkranes,
weist dabei einen Raupenträger, am Raupenträger
angeordnete Laufrollen und eine Raupenkette auf. Erfindungsgemäß ist
dabei vorgesehen, dass mindestens eine Laufrolle in einem Kasten
gelagert ist, welcher gegenüber dem Raupenträger
in Höhenrichtung verschiebbar ist, so dass die mindestens
eine Laufrolle nach unten gegen die Kette bewegbar ist. Hierdurch können
die ohnehin vorhandenen Laufrollen gegen die Kette gedrückt
werden, wobei die Anordnung in einem in Höhenrichtung verschiebbaren
Kasten eine ebenso kostengünstige wie stabile Konstruktion
ermöglicht.
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Vorteilhafterweise
wird dabei die Kette durch das Eigengewicht des Kastens, welches
die Laufrolle nach unten gegen die Kette drückt, gespannt.
Hierdurch ist die Kette stets durch das Eigengewicht des Kastens
gespannt, so dass sie nicht von den Führungseinrichtungen
an den Laufrollen abheben kann und beim Wiedereintritt die Führungseinrichtung
bzw. die damit zusammenwirkenden Gegenführungseinrichtungen
an der Kette beschädigen kann. Der Kasten kann sich hierfür
durch sein Eigengewicht z. B. um ca. 10 cm gegen die Kette bewegen.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass der Kasten über
einen oder mehrere Aktoren, insbesondere einen oder mehrere Hydraulikzylinder,
gegenüber dem Raupenträger in Höhenrichtung
verstellbar ist, so dass die mindestens eine Laufrolle nach unten
gegen die Kette gefahren werden kann. Hierdurch kann wiederum erfindungsgemäß die
Lauffläche verringert werden, um ein vereinfachtes Drehen
des Kranes bei kleinen Spurbreiten zu ermöglichen. Gegenüber
einer Abhebevorrichtung mit Gleitkufen hat dies den Vorteil, dass
zwischen Raupenketten und den Laufrollen eine Rollreibung auftritt,
während z. B. bei den im Stand der Technik verwendeten
Gleitkurven eine Gleitreibung gegeben war. Dies senkt den Verschleiß,
den Wartungsaufwand und die hierdurch hervorgerufenen Kosten. Zudem
sind weniger zusätzliche Baugruppen am Kran anzubringen.
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Damit
die Kette durch das Eigengewicht des Kastens gespannt wird, ist
dabei in weiterhin vorteilhafter Weise eine Steuerung, insbesondere
eine Hydrauliksteuerung, der Aktoren vorgesehen, welche eine solche
Bewegung des Kastens ermöglicht. Insbesondere können
die Hydraulikzylinder auf Minimaldruck geschaltet sein, so dass
sich der Kasten im Wesentlichen frei unter Einwirkung seines Eigengewichtes
gegen die Kette bewegen kann. So können durch den durch
sein Eigengewicht gegen die Kette gedrückten Kasten Bodenunebenheiten
bei Geradeaus- und Kurvenfahrt ausgeglichen werden.
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Für
die Kurvenfahrt ergeben sich zwei unterschiedliche Ansteuerungsmodi:
Entweder wird nur eine Kette angetrieben, während die andere
Kette stillsteht, oder beide Ketten werden in gegenläufige Richtungen
bewegt. Wird nur eine Kette angetrie ben, bewegen die Aktoren den
Kasten bei der Kurvenfahrt auf der stillstehenden Raupe aktiv gegen
die Kette, um die Auflagelänge zu verringern, während
der Kasten auf der bewegten Raupe lediglich durch sein Eigengewicht
gegen die Kette gedrückt wird und diese spannt. Alternativ
kann auch auf der bewegten Raupe der Kasten durch die Aktoren ausgefahren
werden, um den Drehradius nochmals zu verkleinern. Werden beide
Ketten in gegenläufige Richtungen bewegt, werden die Kästen
auch auf beiden Raupen durch die Aktoren nach unten ausgefahren,
um die Auflageflächen zu verringern und so ein leichteres Wenden
zu ermöglichen. Hierdurch wird die Wendefähigkeit
des Kranes nachmals verbessert.
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Auch
auf weichen Böden können durch das Ausfahren des
Kastens während der Kurvenfahrt Vorteile erzielt werden.
Sinkt die Kette beim Ausfahren des Kastens aufgrund einer zu großen
Flächenpressung etwas in den Boden ein, dann wird die Bremswirkung
der eingesunkenen Raupe beim Drehen vergrößert.
Somit wird auch die Lenkung verbessert. Die geforderte Standsicherheit
ist dennoch gewährleistet, da nach dem Einsinken der Raupenkette um
den vom Kasten vorgegebenen Weg die gesamte Kette wieder Bodenkontakt
bekommt und wieder mitträgt. Dieser Vorteil kann auch genutzt
werden, wenn der Reibkoeffizient zwischen der Raupe und dem Boden
nicht ausreichend hoch ist. Auf weichem bzw. glattem Boden wird
deshalb vorteilhafterweise nur eine der Ketten angetrieben und durch
Ausfahren des Kastens an der stillstehenden Raupe deren Bremswirkung
erhöht. Bei hartem Boden bzw. ausreichender Traktion ist
es dagegen von Vorteil, beide Raupen in gegenläufige Richtungen
anzutreiben und dem entsprechend an beiden Raupen die Kästen auszufahren.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise sind erfindungsgemäß mehrere
Laufrollen an dem Kasten gelagert. Hierdurch kann die Anzahl der
benötigten Baugruppen und damit die Kosten verringert werden. Die
mehreren am Kasten gelagerten Laufrollen sorgen dabei dafür,
dass auch während der Kurvenfahrt noch eine ausreichende
Auflagefläche der Raupe bzw. Raupen mit ausgefahrenem Kasten
gewährleistet ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise sind vorteilhafterweise mindestens
eine mittlere Laufrolle oder mehrere mittlere Laufrollen an dem
in Höhenrichtung verschiebbaren Kasten gelagert sind, während
vorteilhafterweise vor und hinter dem Kasten Laufrollen in Höhenrichtung
unverschiebbar am Raupenträger gelagert sind. Hierdurch
kann zum Drehen der mittlere Teil einer Raupe nach unten bewegt
werden, so dass die vor und hinter dem Kasten befindlichen Teile der
Kette nicht mehr auf dem Boden aufliegen.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise sind mehrere Kästen in Höhenrichtung
verschiebbar am Raupenträger angeordnet. Hierdurch wird
die Spannung und die Auflage der Kette auf den Laufrädern
verbessert. Zudem kann in der Kurvenfahrt die Länge der
Auflagefläche variabel eingestellt werden.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise weist das Raupenfahrwerk Anschläge
zur Begrenzung der Bewegung des Kastens in Höhenrichtung
auf. Die Begrenzung der Verschiebbarkeit des Kastens kann jedoch
auch über die Antriebe selbst erfolgen. Nach unten wird
der Weg des Kastens jedoch vorteilhafterweise durch die Länge
der Raupenkette selbst begrenzt, wozu entweder auf den entsprechenden
Anschlag verzichtet wird oder der Anschlag geeignet positioniert
wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Kette stets durch
das Eigengewicht des Kastens gespannt ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise weist das erfindungsgemäße
Raupenfahrwerk eine seitliche und/oder stirnseitige Führung
des Kastens auf. Durch diese kann der Kasten sicher in Höhenrichtung bewegt
werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Führung einstellbar, insbesondere über
Einstellschrauben mit Gleitlagereinsätzen. Dies sorgt dafür,
dass der Kasten, welcher eine Schweißkonstruktion mit hierfür
bekannt großen Toleranzen darstellt, sich einwandfrei im
Raupenträger bewegen kann. Weiterhin kann vorgesehen sein, feste
Lagerflächen nachträglich mechanisch zu bearbeiten,
um eine einwandfreie Bewegung des Kastens zu gewährleisten.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist der Kasten verschwenkbar am Raupenträger
angeordnet. Insbesondere ist der Kasten dabei in einer vertikalen,
entlang der Längsrichtung des Raupenträgers verlaufenden
Ebene verschwenkbar. Hierdurch kann der Kasten bei entsprechender
Bodenform z. B. vorne weiter nach unten ausschwenken als hinten,
und so einen verbesserten Kontakt zwischen Laufrollen und Kette
ermöglichen. Vorteilhafterweise ist dabei ein Aktuator
zum Bewegen des Kastens in Längsrichtung im wesentlichen
mittig am Kasten angeordnet. So kann der Aktuator den Kasten dort
nach unten gegen die Kette bewegen, erlaubt aber ein Verschwenken
des Kasten. Vorteilhafterweise sind dabei an den Stirnseiten des
Kastens abgerundete Lagerstellen angeordnet, welche auch für
den verschwenkten Kasten eine gute Lagerung ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin einen Raupenkran mit einem
Raupenfahrwerk, wie es oben beschrieben wurde. Offensichtlich weist
ein solcher Raupenkran die gleichen Vorteile auf, wie sie oben bezüglich
des Raupenfahrwerks dargestellt wurden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie Figuren näher dargestellt. Dabei zeigen:
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1:
eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Raupenfahrwerks entlang einer vertikalen Längsebene,
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2:
eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Raupenfahrwerks quer zur Längsachse,
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3:
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Raupenfahrwerks
auf einem Boden mit konkaver Oberfläche,
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4a:
eine Prinzipdarstellung einer Kurvenfahrt mit einer still stehenden
Kette,
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4b:
eine Prinzipdarstellung einer Kurvenfahrt mit zwei gegenläufig
bewegten Ketten,
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5a:
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Raupenfahrwerks
mit ausgefahrenem Kasten auf einem weichen Boden,
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5b:
eine Prinzipdarstellung einer Kurvenfahrt auf weichem Boden und
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6:
ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Raupenfahrwerks.
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In 1 ist
dabei das Mittelteil eines Raupenträgers 3 gezeigt,
an welchem die Laufrollen 1, über welche sich
das Fahrwerk im Bodenbereich auf der Raupenkette abstützt,
angeordnet sind. Nicht gezeigt sind dabei weitere, rechts und links
der gezeigten Laufrollen 1 angeordnete Laufrollen sowie
die vorne und hinten angebrachten Antriebs- bzw. Leiträder, über
welche die Kette umläuft.
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Erfindungsgemäß sind
die Laufrollen 1 nunmehr in einem Kasten 2 gelagert,
welcher gegenüber dem Raupenträger 3 in
Höhenrichtung verschiebbar ist, so dass die Laufrollen 1 nach
unten gegen die Kette bewegbar sind. Weiterhin sind Hydraulikzylinder 4 vorgesehen, über
welche der Kasten in Höhenrichtung verschiebbar ist. Die
Hydraulikzylinder 4 können hierdurch den Kasten
nach unten aus dem Raupenträger herausdrücken,
so dass die Laufrollen 1 nach unten gegen die Kette gedrückt
werden.
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Erfindungsgemäß sind
dabei mehrere Laufrollen vorgesehen, welche in dem Kasten 2 gelagert sind,
im Ausführungsbeispiel 4 Rollen. Hierdurch ergibt sich
eine kompakte Anordnung mit nur einem Kasten, welcher in Höhenrichtung
gegenüber dem Raupenträger 3 verschiebbar
ist. Die vor und hinter dem Kasten 2 angeordneten weiteren
Laufrollen sind dagegen unverschieblich am Raupenträger 3 selbst gelagert.
Alternativ wäre es jedoch auch denkbar, mehrere Kästen
vorzusehen, welche jeweils getrennt in Höhenrichtung verschiebbar
sind. Hierdurch wird wäh rend der Geradeausfahrt die Spannung
der Raupenkette sowie die Auflage der Kette auf den Laufrollen verbessert,
da die Kästen jeweils einzeln durch ihr Eigengewicht gegen
die Kette drücken und somit z. B. Bodenunebenheiten besser
ausgleichen können. Zudem ist es möglich, während
der Kurvenfahrt die Auflagefläche des Raupenfahrwerks flexibel
einzustellen, z. B. um die Mindestauflagefläche der Bodentragfähigkeit
anzupassen.
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Erfindungsgemäß ist
dabei weiterhin vorgesehen, dass die Kette durch das Eigengewicht
des Kastens 2, welches die Laufrollen 1 nach unten
gegen die Kette drückt, gespannt wird. Hierfür
sind die Hydraulikzylinder 4 vorteilhafterweise über
die Hydrauliksteuerung des Raupenfahrwerks drucklos bzw. auf Minimaldruck
geschaltet, so dass sich der Kasten durch sein Eigengewicht gegen
die Kette nach unten bewegt und diese spannt, wenn nicht die Auflagefläche
durch ein aktives Ausfahren des Kastens verkleinert werden soll.
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Durch
eine entsprechende Ansteuerung der Hydraulikzylinder 4 während
einer Kurvenfahrt kann dabei die Auflagefläche der Raupen
verkleinert werden, indem der Kasten nach unten aus dem Raupenträger 3 heraus
gegen die Kette gefahren wird, so dass die Raupe nur noch über
die Laufrollen 1 auf dem Boden aufliegt und im vorderen
und hinteren Bereich vom Boden abhebt. Hierdurch kann die Manövrierfähigkeit
des Kranes erheblich verbessert werden.
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Die
Verschiebbarkeit des Kastens ist dabei vom Weg her begrenzt. Die
Begrenzung kann dabei über Anschläge oder auch,
insbesondere nach oben, über die Antriebe selbst erfolgen.
Nach unten ist der Weg (falls auf einen gesonderten Anschlag verzichtet wird
bzw. wenn dieser Anschlag geeignet positioniert wird) spätestens
von der Länge der Raupenkette selbst begrenzt. Dies hat
den bereits beschriebenen positiven Effekt, dass die Kette stets
durch das Eigengewicht des Kastens gespannt ist, so dass sie nicht
von den Führungseinrichtungen der Laufrollen 1 abheben
und beim Wiedereintritt Beschädigungen hervorrufen kann.
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Dies
ist in 2, welche eine Schnittansicht des Raupenfahrwerks
in Querrichtung zeigt, nochmals deutlich zu erkennen. Die Bodenplatten
der Kette 5 weisen dabei Zentriernocken 6 auf,
welche in den Führungseinrichtungen der Laufräder 1 laufen. Durch
die Spannung der Kette 5 über das Eigengewicht
des Kastens 2 wird dabei verhindert, dass diese Zentrierungsnocken 6 oder
die Führungseinrichtung der Laufräder 1 beschädigt
werden.
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Sowohl
der Raupenträger 3 als auch der Kasten 2 sind
dabei als Schweißkonstruktion ausgeführt, welche
bekannt große Toleranzen aufweisen kann. Damit sich der
Kasten dennoch einwandfrei im Raupenträger 3 bewegen
kann, werden die Lagerflächen 10, welche wie aus 2 ersichtlich
unten am Raupenträger angeordnet sind, mechanisch nachbearbeitet.
Weiterhin sind Einstellschrauben 11 vorgesehen, welche
mit Gleitlagereinsätzen 13 versehen sind und den
Kasten 2 bei der Bewegung in Höhenrichtung im
Raupenträger 3 führen. Die Einstellung des
Laderspiels kann auch auf andere Art erfolgen, z. B. über
Distanzstücke.
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Wie
in 2 gezeigt, stellt der Raupenträger 3 erfindungsgemäß eine
Schweißkonstruktion dar, welche an ihrer Unterseite eine
nach unten offene Aufnahme aufweist, in welcher der Kasten 2 in
Höhenrichtung beweglich gelagert ist. Hierzu sind an der
Unterkante der Aufnahme die Lagerstellen 10 und weiter
oben in der Aufnahme die Einstellschrauben 11 mit den Gleitlagereinsätzen 13 vorgesehen. Der
Kasten stellt dabei ebenfalls eine Schweißkonstruktion
dar, in welcher die Laufrollen 1 gelagert sind. Die Hydraulikzylinder 4, über
welche der Kasten gegenüber dem Raupenträger 3 in
Höhenrichtung verschiebbar ist, sind dabei zwischen der
Oberseite des Kastens und einem Querträger 14 des
Raupenträgers 3 angeordnet. Durch ein Ausfahren
der Hydraulikzylinder 4 kann so der Kasten 3 unten
aus der Aufnahme des Raupenträgers 3 herausgeschoben werden.
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3 zeigt
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Raupenfahrwerks
auf einem Boden mit einer konkaven Oberfläche, auf welchem
bei nicht ausgefahrenem Kasten die Kette lediglich im vorderen und
hinteren Bereich des Raupenträgers 3 an den Laufrollen 1 anliegt,
während sie im mittleren Bereich durchhängt und
so die Zentriernocken 6 von den Laufrollen 1 abgehoben
sind. Der Kasten wird nun jedoch erfindungsgemäß durch
sein Eigengewicht nach unten gegen die Kette in die gestrichelt gezeigte
Position gedrückt, so dass die Laufrollen 1 wieder
in Kontakt mit den Zentriernocken 1 gelangen. Hierdurch
wird eine Beschädigung der Kette bei konkaven Bodenformen
verhindert.
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In
den 4a und 4b sind
nun zwei alternative Betriebsmodi für eine Kurvenfahrt
in der Draufsicht gezeigt. In 4a wird
dabei lediglich die linke Raupe angetrieben, während die
rechte Raupe steht. Hierdurch ergibt sich der Drehradius R1 der Spitze der angetriebenen linken Raupe
um die Mitte der stehenden rechten Raupe. Durch Ausfahren des Kastens
an der rechten, stehenden Raupe kann dabei die Länge der
Auflagefläche dieser Raupe, welche um die Mitte der stehenden
Raupe gedreht werden muss, verringert werden. Wird auch auf der
bewegten linken Raupe der Kasten ausgefahren, verringert sich auch
dort die Auflagefläche, so dass sich ein nochmals verminderter
Drehradius R1' ergibt. Gegebenenfalls ist
hier jedoch die maximale Bodentragfähigkeit zu berücksichtigen,
so dass auf einem weichen Boden vorteilhafterweise nur der Kasten
an der stehenden Raupe ausgefahren wird, um die Bremswirkung der
eingesunkenen Raupe beim Drehen zu verbessern, während
auf der bewegten linken Raupe der Kasten nicht aktiv ausgefahren
wird.
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In 4b ist
nun ein alternativer Kurvenmodus gezeigt, bei welchem die beiden
Raupen in gegenläufige Richtungen bewegt werden. Die linke Raupe
dreht dabei vorwärts, während die rechte Raupe
im Bild rückwärts dreht. Hierdurch ergibt sich bereits
bei nicht ausgefahrenen Kästen ein Drehradius R2, welcher kleiner ist als der Drehradius
R1 bei nur einer bewegten Raupe. Werden
nun zusätzlich die Kästen an beiden Raupen ausgefahren,
so dass sich die Auflageflächen vermindern, ergibt sich
ein nochmals verringerter Drehradius R2'.
Auf Böden mit ausreichender Tragfähigkeit wird
so die Manövrierbarkeit des Krans nochmals verbessert.
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In 5 ist nun nochmals eine Kurvenfahrt auf
weichem Boden dargestellt. Wie in 5a gezeigt,
sinkt dabei die stillstehende Raupe mit dem ausgefahrenen Kas ten
soweit in den Boden ein, dass wieder die gesamte Kette Bodenkontakt
hat und aufliegt. Hierdurch erhöht sich durch dem eingesunkenen
Bereich des Kastens die Bremswirkung der stehenden Kette, so dass
bei der in 5b gezeigten Kurvenfahrt die
Drehung um den Mittelpunkt der oben dargestellten Raupe, welche
durch ein Bewegen der unten dargestellten Raupenkette erfolgt, verbessert
wird.
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In 6 ist
nun ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Raupenfahrwerks gezeigt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
weist der Raupenträger 3 eine nach unten offene
Aufnahme auf, in welcher der Kasten 2 in Höhenrichtung
beweglich angeordnet ist. Dabei ist ein Aktuator 4 vorgesehen,
welcher in Längsrichtung des Kastens 2 im wesentlichen
mittig angeordnet ist und über welchen der Kasten nach
unten gegen die Kette gedrückt werden kann. Der Aktuator
ist hierbei ein Zylinder, dessen Kolbenstange nach unten ausfährt
und lose auf dem Kasten aufliegt. Hierdurch wird ausschließlich Druck
vom Aktuator auf den Kasten übertragen und der Kasten ist
am Raupenträger frei verschwenkbar. Durch diese Anordnung
kann der Kasten unter der Kolbenstange wippen.
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Diese
frei verschwenkbare Anordnung des Kastens 2 am Raupenträger 3 ermöglicht
es dem Kasten 2, sich wie zum Beispiel in 6 gezeigt
im hinteren Bereich weiter nach unten gegen die Kette 5 zu
bewegen als im vorderen Bereich oder umgekehrt, um so zum Beispiel
Bodenunebenheiten besser auszugleichen. Dabei erfolgt das Verschwenken
des Kastens 2 in einer in Längsrichtung des Raupenträgers 3 vertikal
verlaufenden Ebene, bzw. um eine horizontal und quer zur Längsrichtung
des Raupenträgers verlaufende Verschwenkachse. Die Bewegung des
Kastens 2 wird dabei nach oben durch Nasen 100 begrenzt.
Diese sind in den Seitenbereichen des Kastens 2 angeordnet
und bilden einen Anschlag am Raupenträger 3. Weiterhin
sind seitliche Führungselemente angeordnet, welche den
Weg des Kastens nach unten begrenzen. Hierfür sind Stangen 101 vorgesehen,
welche durch Langlöcher 104 in den Seitenwänden
des Raupenträgers ragen. Weiterhin weisen die Lagerstellen 102 des
Kastens 2 an den Stirnseiten Radien auf, um so auch für
den gewippten Kasten eine gute Lagerung zu gewährleisten.
Diese runde Ausführung der stirnseitigen Lagerstellen 102 und
ein entsprechendes seitliches Spiel in der Führung ermöglicht
dabei ein problemloses Verschwenken des Kastens 2 am Raupenträger 3.
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An
der Unterseite des Kastens 2 sind dabei fünf Achsen 103 gezeigt,
an welchen die Laufrollen für die Kette 5 am Kasten
gelagert sind. Diese Laufrollen folgen nun noch besser den Bewegungen
der Kette 5 bei einem unebenen Boden, und können
zudem über den Aktuator aktiv gegen die Kette gedrückt
werden, um die Manövrierbarkeit des Raupenfahrwerks zu
verbessern.
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Ein
weiterer Vorteil des Einsatzes von verschiebbaren Laufrollen ist
dabei, dass zwischen den Raupenketten und der durch die Laufrollen
gebildeten Abhebeeinrichtung eine Rollreibung auftritt, was den
Verschleiß gegenüber einer Gleitreibung erheblich
verringert und so auch den Wartungsaufwand und die entsprechenden
dadurch hervorgerufenen Kosten senkt. Weiterhin ergibt sich erfindungsgemäß durch
die Lagerung in einem Kasten der Vorteil, dass weniger zusätzliche
Baugruppen am Kran anzubringen sind. Zudem ergibt sich eine stabile
Konstruktion, welche durch ihr Eigengewicht die Raupenkette spannt
und so den Verschleiß verringert.
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- 1
- Laufrolle
- 2
- Kasten
- 3
- Raupenträger
- 4
- Hydraulikzylinder/Aktuator
- 5
- Kette
- 6
- Zentriernocken
- 10
- Lagerfläche
- 11
- Einstellschraube
- 13
- Gleitlagereinsatz
- 14
- Querträger
- 100
- Nase
- 101
- Stange
- 102
- Lagerstelle
- 103
- Achse
- 104
- Langloch
- R1
- Drehradius
- R1'
- Drehradius
- R2
- Drehradius
- R2'
- Drehradius
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 20305683
U1 [0006]
- - DE 202006001558 U1 [0007, 0008]