DE187804C

DE187804C -

Info

Publication number: DE187804C
Application number: DE1906187804D
Authority: DE
Priority date: 1906-10-20
Filing date: 1906-10-20
Anticipated expiration: 1926-10-21
Also published as: FR376729A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34/. GRUPPE

FRANZ H. LEHNERT in DRESDEN-PLAUEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1906 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslaugen von Kaffee, Tee u. dgl. Stoffen, sowie eine Vorrichtung dazu.

Das Verfahren besteht darin, daß der gemahlene Kaffee o. dgl. in eine Haarsiebkapsel eingefüllt und in dieser Kapsel zunächst eine gewisse Zeit lang Wasserdämpfen ausgesetzt wird, worauf die Kapsel in das kochende Wasser eines Behälters geführt

ίο und weiter kochendes Wasser in diesen Behältern durch das auszulaugende Gut geleitet wird. Durch das Dampfbad wird das Gut angewärmt und angefeuchtet, wodurch die Auszugstoffe gelöst werden. Durch das siedende Wasser erfolgt eine weitere Lösung der Auszugstoffe, die dann von dem durch das Gut mit Überdruck geleiteten siedenden Wasser mitgerissen werden.

Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung dazu ist auf der Zeichnung im Schnitt dargestellt. Die Kapsel für den gemahlenen Kaffee besteht aus zwei Haarsieben r und dem mit Boden versehenen Mantel 2. Zwischen dem unteren Sieb 1 und dem Boden 2 bleibt ein Zwischenraum. Ein mit einem Trichter 5 versehenes -Rohr 3 ist in der Mitte der Siebkapsel befestigt und hat Löcher 4, die in den Zwischenraum zwischen Sieb und Mantelboden führen. Innerhalb des Rohres 3 kann ein zweites dünneres Rohr 6 gelagert sein, das am unteren Ende eine den Zwischenraum zwischen beiden Rohren abschließende Verstärkung trägt. Die obere Öffnung dieses Innenrohres liegt entweder tiefer als der obere Trichterrand oder es sind in entsprechender Höhe Löcher im 40

Rohr angebracht, so daß im Trichter ein Überlauf entsteht. Die ganze Vorrichtung ist verschiebbar in einer Führung 7 des Behälterdeckels 8 gelagert.

Die Ausführung des Verfahrens durch die vorbeschriebene Vorrichtung erfolgt auf folgende Weise: Der gemahlene Kaffe o. dgl. wird in die Siebkapsel gebracht. Mit hochgezogener Kapsel (strichpunktiert gezeichnet) wird hierauf die Vorrichtung in einen Behälter mit siedendem Wasser eingesetzt. Die Löcher 9 in dem Deckel dienen dazu, den Wasserdampf zu zwingen, vor seinem Austritt aus dem Behälter die obere Siebfiäche der Kapsel mit dem Gute zu bestreichen. Durch dieses Dampfbad wird vorerst das Gut angewärmt und angefeuchtet. Kurze Zeit wird die Kapsel im Dampfbad gelassen und dann durch Niederdrücken des Rohres 3 bis auf den Grund des Behälters geführt. Das in den Trichter 5 eingefüllte kochende Wasser wird zunächst den Zwischenraum zwischen den Rohren 3 und 6 anfüllen, so daß das innere Rohr in einem heißen Wasserbade steht, dann durch den Überlauf in das Rohr 6 fließen und von hier durch das in der Kapsel eingeschlossene Gut von unten nach oben mit Überdruck hindurchdringen und dabei die bereits gelösten Auszugstoffe mit sich nehmen.

Claims

Patent-An spküche:

I. Verfahren zum Ausziehen von Kaffee u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das auszulaugende, in einer Siebkapsel ein-

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geschlossene Gut für eine bestimmte Dauer zwecks Anwärmung und Auflösens der Extrakte einem Dampfbade ausgesetzt, hierauf in kochendes Wasser geführt wird, worauf zum Entfernen der gelösten Extrakte durch das Gut mit Überdruck heißes Wasser hindurchgeleitet wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Siebkapsel mit unterem geschlossenen Boden (2) am unteren Ende einer im Deckel des Heißwasserbehälters verschiebbar angeordneten Röhre (3) sitzt, deren Austrittsöffnungen sich zwischen dem vollen Kapselboden und dem unteren Siebboden (1) befinden und durch die nach Herabsenken der Siebkapsel kochendes Wasser gefüllt wird, das von unten her durch die auszulaugende Masse tritt.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der mit der Siebkapsel verbundenen Röhre (3) ein dünneres Rohr (6) gelagert ist, das unten und oben offen ist, während der Zwischenraum zwischen beiden Rohren unten abgeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.