DE817905C

DE817905C - Extraktionsturm

Info

Publication number: DE817905C
Application number: DEP11324A
Authority: DE
Inventors: Bruno Dr-Ing Eck
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-10-29

Description

Extraktionsturm Es sind bereits Verfahren bekanntgeworden, die eine kontinuierliche Extraktion ermöglichen. Insbesondere hat man mit zwei senkrecht stehenden Türmen, deren Inhalt durch laufende Schnecken bewegt wird und die unten durch eine Querleitung verbunden sind, Erfolge erzielen können. Trotzdem ist der apparative Aufwand hierbei sehr erheblich.
Durch die Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung des kontinuierlichen Verfahrens erreicht, indem praktisch das ganze Verfahren in einem einzigen Turm durchgeführt wird. Das Verfahren besteht darin, daß das zu extrahierende Gut an der höchsten Stelle eines Turmes, ausgeführt durch ein senkrecht stehendes Rohr, eingefüllt, durch bestimmte Vorrichtungen oder durch sein Eigengewicht nach unten gedrückt und am unteren Ende durch eine Preßschnecke herausgedrückt wird, während die Extraktionsflüssigkeit im Gegenstrom unten aufgegeben und oben abgezogen wird.
Im allgemeinen wird diese Anordnung strömungstechnisch instabil sein. Da die aufsteigende Extraktionsflüssigkeit mit steigender Sättigung schwerer wird, ergibt sich ein Abtrieb, durch den evtl. ein Zurückfließen der gesättigten Flüssigkeitsteilchen zustande kommt. Nun kann aber nachgewiesei werden, daß ein Zurückfließen unter bestimmten Bedingungen nicht stattfindet. Dies ist immer dann der Fall, wenn der für das Durchfließen notwendige Strömungswiderstand größer ist als der statische Druckunterschied infolge Zunahme des spezifischen Gewichtes. Ein solcher Zustand kann von einer gewissen Höhe des Turmes an immer erreicht werden.
Es kommt also darauf an, den Strömungswiderstand möglichst zu vergrößern. Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine große Höhe des Turmes, Zusammenpressen des Gutes, durch Einbau einer Schnecke, wobei diese Maßnahmen einzeln oder auch kombiniert xSerwendet werden können. Es be- steht auch'die Möglichkeit, den Turm schräg anzuordnen. Weitgehende Zerkleinerung des Gutes wirkt ebenfalls iun Sinne einer Widerstandsvergrößerung. Am unteren Ende des Turmes wird das extrahierte Gut durch eine Schnecke oder einfach durch den vorhandenen statischen Überdruck nach außen befördet. Indem erfindungsgemäß der Au-stritt düsenförmig verengt und kurz vorher durch eine Siebstrecke die Flüssigkeit abgezogen wird, läßt sich eine Trennung des Extraktionsgutes von der Flüssigkeit erreichen. Z¢weckmäßig wird die so abgesonderte Flüssigkeit wieder in den Turm zu rückgefördert.
Im Ausführungsbeispiel ist der obere Teil 1 des Turmes als Siebstrecke ausgebildet, damit dort der gesättigte Saft durch 2 abfließen kann. Das Extraktionsgut wird oben stetig aufgegeben und durch geeignete Organe bekannter Ausführung unter Umständen einer Pressung ausgesetzt. Im Beispiel ist eine kurze Preßschnecke 3 angedeutet, die einen Druck nach unten auszuüben hat und gleichzeitig das aufgegebene Material erfaßt. Statt dessen kann gegebenenfalls ohne Schnecke gearbeitet werden oder mit einer den ganzen Turm durchsetzenden Schnecke. Die Pressung kann auch durch einen oben angeordneten Kollergang oder einen auf und ab gehenden Stempel erzeugt werden. Der Turm enthält bei4 und 5 geheizte Dampfmäntel, die dann nötig sind, wenn bei der Extraktion eine höhere Temperatur erwünscht ist. Unter Umständen können so Kochen, Pressen und Extrahieren in einem Turm bewerkstelligt werden. Während die Flüssigkeit nach oben steigt, bewegt sich das Extraktionsgut langsam nach unten. An der tiefsten Stelle 6 wird das Gut durch eine Schnecke 7 nach außen befördert.
Die Schnecke kann auch als Preßschnecke mit dicker werdender Nabe ausgeführt werden, um das Auspressen der Flüssigkeit in der Siebstrecke 8 zu erleichtern. Durch.die Düse 9 verläßt das Gut die Vorrichtung. Die Flüssigkeit wird an der tiefsten Stelle 10 des Turmes zugefü'hft, beispielsweise durch den Siebmantel ii. Zweckmäßig wird die abgezogene Flüssigkeit durch eine Pumpe 12 zurückgeführt, während die Frischflüssigkeit bei I3 in die Saugleitung der Pumpe eingeführt wird und so bequem reguliert werden kann.
PATENTANSPROCHE: 1. Extraktionsturm, gekennzeichnet durch ein senkrecht oder geneigt stehendes Rohr, das oben offen bzw. kegelförmig erweitert und siebartig durchlöchert ist (I) mit einem am unteren Ende angeordneten, im allgemeinen kleineren Austrittsrohr und einer oder mehrerer Öffnungen in der Nähe dieses Austrittsrohres zum Eindrücken von Flüssigkeiten.

Claims

2. Extraktionsturm nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil des Rohres ein Förder- und Preßorgan (Kollergang, kurze Schnecke, auf und ab gehender Stempel, Gewichte usw.) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß außen am Extraktionsrohr Heizmäntel (4 und 5) angebracht sind.

4. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine evtl. als Preis schnecke ausgebildete Schnecke (3) im Rohr angeordnet ist, die das Extraktionsgut am unteren Ende des Rohres nach außen fördert.

5. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsende des unteren Rohres düsenförmig (g) ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Ende des Turmes ein Teil des Rohres siebartigausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß neben oder unter dem Austrittsrohr eine Pumpe (I2), die die abgezogene Flüssigkeit wieder in das Rohr an der unteren Stelle zurückpumpt, und eine besondere Zuleitung (I3) angeordnet sind, durch die neue Flüssigkeit zugeführt wird.

8. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Düse ein Sieb (8) angeordnet ist, das gegebenenfalls mit der Pumpe (I2) verbunden ist.