Es
bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zum Phosphatieren von Oberflächen metallischer
Gegenstände
vorzuschlagen, das sich eignet, Phosphatschichten für die Kaltumformung
auszubilden, bei dem der Gehalt an Schlamm, der beim Phosphatieren
gebildet wird, merklich verringert werden kann, möglichst ohne
die Wirtschaftlichkeit und technische Anwendbarkeit einzubüßen. Mit
der Verringerung der Schlammbildung wird auch der Chemikalienverbrauch
beim Phosphatieren gesenkt.
Darüber hinaus
bestand die Aufgabe, ein Verfahren zum Phosphatieren von Oberflächen metallischer Gegenstände vorzuschlagen,
das möglichst
umweltfreundlich ist, so dass die Gehalte an Schwermetallen, Nitrat,
Nitrit und anderen Stickstoff-haltigen Verbindungen gering gehalten
werden können.
Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren zum Beschichten von Oberflächen metallischer Gegenstände, insbesondere
als Vorbehandlung zum Kaltumformen oder als Vorbehandlung für einen
Metall-Gummi-Verbund oder zum Einstellen von Reibungskoeffizienten
bei Verbindungselementen zur Verwendung dieser Verbindungselemente
wie z.B. Schrauben zum Verschrauben, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass die ggf. bereits vorbeschichteten metallischen Gegenstände mit
einer wässerigen,
sauren, Phosphat enthaltenden Zusammensetzung beschichtet werden,
die
8 bis 50 g/L Phosphat berechnet als PO4,
0,5
bis 30 g/L Zinkionen,
0 bis 5 g/L Manganionen,
0 bis 8
g/L Kalziumionen,
0 bis 5 g/L Magnesiumionen,
wobei zumindest
0,1 g/L an Kalzium- oder/und Magnesiumionen vorhanden sind,
0,1
bis 5 g/L Nitroguanidin,
0,1 bis 10 g/L insgesamt an Chlorat-
oder/und Peroxidionen,
insgesamt 0 bis 16 g/L Komplexfluorid
(MeF4 oder/und McF6)
von Me = B, Si, Ti, Hf oder/und Zr und
0 bis 5 g/L Fluoridionen,
wobei
der Gesamtgehalt an Komplexfluorid und Fluoridionen im Bereich von
0,1 bis 18 g/L liegt,
enthält.
Der
Gehalt an Phosphat beträgt
vorzugsweise 9,5 bis 42 g/L, besonders bevorzugt 11 bis 34 g/L,
ganz besonders bevorzugt 12 bis 28 g/L, insbesondere 13 bis 22 g/L,
vor allem mindestens 14 g/L oder mindestens 15 g/L bzw. bis zu 20
g/L oder bis zu 18 g/L.
Der
Gehalt an Zinkionen beträgt
vorzugsweise 0,8 bis 24 g/L, besonders bevorzugt 1 bis 18 g/L, ganz besonders
bevorzugt 1,5 bis 12 g/L, insbesondere 2 bis 8 g/L. Der Zink-Gehalt
der Zusammensetzung für
die Kaltumformung liegt vorzugsweise im Bereich von 2,5 bis 28 g/L,
insbesondere bei 5 bis 25 g/L. Der Zink-Gehalt kann in manchen Fällen auch
auf Werte im Bereich von 1,5 ± 1
g/L abgesenkt werden.
Der
Gehalt an Manganionen beträgt
vorzugsweise 0,05 bis 4,5 g/L, besonders bevorzugt 0,1 bis 4 g/L, ganz
besonders bevorzugt 0,2 bis 3 g/L, insbesondere 0,3 bis 2 g/L. Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
Zink- und Manganionen in einem Verhältnis von Zn : Mn im Bereich
von 40 : 1 bis 1 : 2 auf, besonders bevorzugt im Verhältnis von
30 : 1 bis 1 : 1, ganz besonders bevorzugt im Verhältnis von
20 : 1 bis 1,5 : 1, insbesondere im Verhältnis von 10 : 1 bis 2 : 1.
Vorzugsweise
wird der Zusammensetzung kein Nickel oder nur eine geringe Menge
an Nickel zugesetzt, während
ein Teil des oder der ganze Nickelgehalt u.U. durch den Beizeffekt
auf einer Nickel-haltigen Metalloberfläche entstehen kann. Denn Nickel
gehört
zu den giftigen und umweltunfreundlichen Schwermetallen. Andererseits
ist es oft vorteilhaft, wenigstens einen geringen Gehalt vorzufinden
oder zuzusetzen. Die Zusammensetzung enthält dann vorzugsweise Nickelionen
im Bereich von 0,01 bis 2 g/L, besonders bevorzugt 0,05 bis 1,5
g/L, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 1 g/L, insbesondere nur bis
zu 0,8 g/L oder bis zu 0,5 g/L.
Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
Phosphat und Zink in einem Verhältnis von
PO4 : Zn im Bereich von 40 : 1 bis 1 : 1
auf, besonders bevorzugt im Verhältnis
von 30 : 1 bis 1,5 : 1, ganz besonders bevorzugt im Verhältnis von
20 : 1 bis 2 : 1, insbesondere im Verhältnis von 10 : 1 bis 3 : 1.
Der
Gehalt an gelösten
Fe2+-Ionen wird vorzugsweise auf Gehalte
von weniger als 5 g/L, besonders bevorzugt auf Gehalte von weniger
als 4 g/L, ganz besonders bevorzugt auf Gehalte von weniger als
3 g/L, insbesondere auf Gehalte von weniger als 2 g/L, 1,5 g/L oder
1 g/L begrenzt. Oberhalb von 4 g/L treten unter Umständen Probleme
auf durch die Ausbildung von groben Phosphatkristallen, die zu rauhen
anstelle von glatten phosphatierten Oberflächen führen. In vielen Fällen wird
es daher bevorzugt sein, den Gehalt an gelösten Fe2+-Ionen
auf weniger als 2,5 g/L oder noch weniger zu begrenzen, insbesondere,
um eine feinkörnige Schichtausbildung
mit glatter Oberfläche
zu ermöglichen.
Der
Gehalt an Kalziumionen beträgt
vorzugsweise 0,05 bis 6 g/L, besonders bevorzugt 0,1 bis 5 g/L, ganz
besonders bevorzugt 0,15 bis 4 g/L, insbesondere bis zu 3 g/L, bis
zu 2 g/L oder bis zu 1 g/L. Ein Gehalt an Kalziumionen kann helfen,
die Menge des im Bad durch Fällung
ausgebildeten Schlamms zu verringern, kann die Ausbildung von Ca-
und Zn-haltigem Phosphat unterstützen
oder/und kann die Ausbildung von ZnFe-haltigem Phosphat verringern
oder unterdrücken.
Der
Gehalt an Magnesiumionen beträgt
vorzugsweise 0,05 bis 4 g/L, besonders bevorzugt 0,1 bis 3 g/L,
ganz besonders bevorzugt 0,15 bis 2 g/L, insbesondere bis zu 1 g/L.
Ein Gehalt an Magnesiumionen kann helfen, die Phosphatkristalle
feinkörniger
auszubilden.
Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
Magnesium- und Kalziumionen mit einem Gehalt von jeweils mindestens
0,1 g/L oder von jeweils mindestens 0,2 g/L oder/und in einem Verhältnis von
Mg : Ca im Bereich von 40 : 1 bis 1 : 2 auf, insbesondere von 30
: 1 bis 1 : 1,5, vor allem von 3 : 1 bis 1 : 1. Der Gesamtgehalt
an Magnesium- und Kalziumionen beträgt vorzugsweise 0,15 bis 10
g/L, besonders bevorzugt 0,2 bis 8 g/L, ganz besonders bevorzugt
0,25 bis 6 g/L, insbesondere bis zu 5 g/L, bis zu 4 g/L, bis zu 3
g/L oder bis zu 2 g/L.
Bei
einem erhöhten
Gehalt an Magnesiumfluorid in der Lösung kann das Bad jedoch in
Einzelfällen
in einen thixotropen gelförmigen
Zustand durch insbesondere komplexe Magnesiumverbindungen kommen.
Der Zusatz an Borsäure
oder/und anderen Borverbindungen kann dann helfen, den Gehalt an
freiem Fluorid im Bad abzusenken, um größere störende Gehalte an derartigen
komplexen Magnesiumverbindungen vermeiden zu helfen.
Der
Schlamm kann vielfach durch den Gehalt an Erdalkalien wie z.B. Ca
möglicherweise
in Verbindung mit Nitroguanidin in eine gut handhabbare, weiche,
gut kompaktierbare und gut abspülbare Schlamm-Masse
gebracht werden. Dadurch verkrustet der Schlamm nicht an den Oberflächen der
Vorrichtungen wie z.B. Badbehälter,
Gehängen,
Heizeinrichtungen, Kessel und Rohrleitungen und kann leicht entfernt bzw.
entnommen werden.
Die
Anwesenheit von mindestens einem Komplexfluorid kann insbesondere
wegen eines gleichmäßigeren
Beizangriffes vorteilhaft sein und kann gegebenenfalls auch helfen,
dickere Phosphatschichten auszubilden. Der Gesamtgehalt an Komplexfluoriden
beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 6 g/L, besonders bevorzugt 0,2 bis 5 g/L, ganz
besonders bevorzugt 0,3 bis 4 g/L, insbesondere bis zu 3 g/L, bis
zu 2 g/L oder bis zu 1 g/L.
Der
Gehalt an Fluoroborat beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 5 g/L, besonders bevorzugt 0,2 bis 4 g/L, ganz besonders
bevorzugt 0,3 bis 3 g/L, insbesondere bis zu 2 g/L oder bis zu 1
g/L. Alternativ oder zusätzlich
kann insbesondere ein Titan- oder/und Zirkonhexafluorid verwendet
werden.
Mindestens
ein Komplexfluorid kann insbesondere dann vorteilhaft zugesetzt
werden, wenn die metallische Oberfläche stärker durch Oxidbeläge verschmutzt
ist und möglichst
gleichmäßig angebeizt
werden soll. Ein Zusatz von Komplexfluorid kann dabei zu etwas höheren Schichtdicken
führen.
Die
Zusammensetzung kann vorzugsweise Fluoroborat enthalten, insbesondere
im Bereich von 0,1 bis 5 g/L, besonders bevorzugt im Bereich von
0,2 bis 3 g/L. Ein Zusatz an Fluoroborat hat den Vorteil, dass es
eine besonders starke Beizwirkung hat. Vorteilhafterweise liegt
das Komplexfluorid zu mindestens 30 Gew.-%, zu mindestens 60 Gew.-%,
zu mindestens 80 Gew.-% oder vollständig als Fluoroborat vor.
In
manchen Fällen
kann es vorteilhaft sein, alternativ oder zusätzlich zum Gehalt an mindestens
einem Komplexfluorid Fluoridionen z.B. in Form von Flußsäure zuzusetzen,
vorzugsweise 0,05 bis 2,5 g/L an Fluoridionen, insbesondere 0,1
bis 1,8 g/L, vor allem 0,2 bis 1,5 g/L. Der Gehalt an Fluoridionen
kann vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 2,5 g/L liegen, insbesondere
im Bereich von 0,1 bis 1,8 g/L, vor allem im Bereich von 0,3 bis
1,5 g/L. Dies kann insbesondere für die Ausbildung von dickeren
Schichten bzw. bei Problemen bei der Säuberung der metallischen Oberflächen günstig sein.
Hieraus und in begrenztem Umfang aus dem Komplexfluorid leitet sich
ein Gehalt an freiem Fluorid ab, der gegebenenfalls mit Magnesiumionen
chemisch reagieren kann. Es ist jedoch zu prüfen, ob in Gegenwart von Magnesiumionen
und Fluoridionen störende
Wirkungen auftreten.
Die
Zusammensetzung enthält
Komplexfluorid oder/und Fluoridionen zu Kalziumionen vorzugsweise in
einem Verhältnis
von (MeF4, MeF6 oder/und
F–)
: Ca im Bereich von 0,1 : 1 bis 10 : 1, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,3 : 1 bis 8 1, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,5
: 1 bis 6 : 1.
Die
Zusammensetzung enthält
Komplexfluorid oder/und Fluoridionen zu Magnesiumionen vorzugsweise
in einem Verhältnis
von (MeF4, MeF6 oder/und
F–)
Mg im Bereich von 0,1 : 1 bis 10 : 1, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,2 : 1 bis 6 1, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,3
: 1 bis 4 : 1.
Nitroguanidin
und entsprechende N-haltige Guanidin-Verbindungen dienen insbesondere
als Beschleuniger, um den Wasserstoff zu depolarisieren, wodurch
Nitroguanidin zu Aminoguanidin umgesetzt werden kann. Aminoguanidin
ist biologisch gut abbaubar und nicht toxisch. Das Nitroguanidin
scheint aber zusätzlich
die Oberfläche
auch gut zu passivieren. Der Gehalt an Nitroguanidin beträgt vorzugsweise
0,15 bis 4,5 g/L, besonders bevorzugt 0,2 bis 4 g/L, ganz besonders
bevorzugt 0,25 bis 3 g/L, insbesondere 0,3 bis 2,5 g/L, vor allem
bis zu 2 g/L oder bis zu 1,5 g/L.
Die
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise nicht mehr als 1 g/L Nitrat berechnet als NO3 oder ist weitgehend oder gänzlich frei
von Nitrat. Sie enthält
vorzugsweise nicht mehr als 0,5 g/L Nitrit berechnet als NO2 oder ist weitgehend oder gänzlich frei
von Nitrit. Aus dem Nitrat-Gehalt kann sich gegebenenfalls ein geringer
oder sehr geringer Nitrit-Gehalt ausbilden, häufig weniger als 0,2 g/L. Je
geringer der Gehalt an Nitrat und Nitrit in der Phosphatierungslösung ist,
desto weniger werden die Abwässer,
die bei der Phosphatierung entstehen, belastet.
Vorzugsweise
werden der wässerigen
Zusammensetzung keine weiteren N-haltigen Beschleuniger neben Guanidin-Verbindungen
und gegebenenfalls neben Nitrat oder/und Nitrit zugesetzt. Alternativ
enthält
sie nur vergleichsweise geringe Gehalte an weiteren N-haltigen Beschleunigern
neben den eben genannten. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Gehalte
an Nitrat-, Nitrit- und NBS-Ionen (Nitrobenzolsulfonat, insbesondere
mit Natrium) jeweils weniger als 0,8 g/L oder weniger als 0,4 g/L
oder sogar weniger als 0,2 g/L betragen oder/und der Gesamtgehalt
aller N-haltigen Beschleuniger mit Ausnahme von Nitroguanidin und
verwandten Guanidin-Verbindungen
wie z.B. Aminoguanidin unter 2 g/L liegt.
Vorzugsweise
wird kein Chlorid oder nur eine geringe Menge an Chlorid zugesetzt,
während
der vorwiegende Chloridanteil in vielen Fällen aus Chlorat entsteht.
Die Zusammensetzung enthält
vorzugsweise Chloridionen im Bereich von 0,05 bis 5 g/L, besonders
bevorzugt 0,1 bis 4,5 g/L, ganz besonders bevorzugt 0,2 bis 4 g/L, überaus bevorzugt
0,25 bis 3 g/L, insbesondere 0,3 bis 2,5 g/L, vor allem bis zu 2
g/L oder bis zu 1,5 g/L. Ein Gehalt an Chlorid gewährt einen
zusätzlichen
Beizeffekt.
Chlorat
dient vor allem oder ausschließlich
als Oxidationsmittel zur Begrenzung des Gehalts des in der wässerigen
Zusammensetzung gelösten
Fe2+ durch Beschleunigung der Fällung zu
Fe3+. Der Chlorat-Gehalt kann helfen, auf
der Eisenseite zu arbeiten, so dass ein erhöhter, begrenzbarer Gehalt an
Fe2+ im Bad gelöst bleibt statt als Fe3+ gefällt
zu werden. Es dient hier nur untergeordnet oder gar nicht als Beschleuniger.
Der Gehalt an Chlorat beträgt
vorzugsweise 0,15 bis 7 g/L, besonders bevorzugt 0,2 bis 5 g/L,
ganz besonders bevorzugt 0,25 bis 4 g/L, insbesondere bis zu 3 g/L,
bis zu 2,2 g/L oder bis zu 1,5 g/L. Vor allem bevorzugt ist es,
den Chloratgehalt im Bereich von 0,8 bis 2,5 g/L oder sogar im Bereich
von 1 bis 2 g/L zu halten. Davon ausgehend kann es vorteilhaft sein,
den Chloratgehalt etwa dann und etwa in dem Umfang zu erhöhen, wie
es zur Oxidation des Fe2+ im Phosphatierbad
erforderlich ist, um eine schnelle Fällung zu erzielen und den Gehalt an
Fe2+ im Phosphatierbad zu begrenzen, z.B.
bei einer Erhöhung
des Durchsatzes.
Vorzugsweise
wird kein Sulfat zugegeben. Sulfat oder/und Chlorid kann jedoch
insbesondere aufgrund Verschleppung aus dem Beizbad eingebracht
werden, wobei u.U. bis zu ca. 3 g/L eingeschleppt werden können. Hierbei
kann ein gewisser Sulfat- oder/und
Chloridgehalt aus dem eingesetzten Wasser, aus anderen Verunreinigungen
und aus Einschleppungen stammen. Der im Bad vorhandene Chloratgehalt
bildet einen Gehalt an Chlorid in der Badzusammensetzung aus. Falls
die metallischen Gegenstände,
die phosphatiert werden sollen, nicht so stark verschmutzt und verrostet
sind, können
die Gehalte an Chlorid oder/und Sulfat für die erforderliche Beizwirkung
im Phosphatierbad ausreichen, so dass auf ein Beizbad vor dem Phosphatieren verzichtet
werden kann. In diesem Fall kann es manchmal empfehlenswert sein,
einen geringen Gehalt an Chlorid oder/und Sulfat, insbesondere von
jeweils bis zu 1 g/L, dem Bad zuzusetzen.
Die
Zusammensetzung kann Sulfationen vorzugsweise im Bereich von 0,05
bis 2 g/L enthalten, besonders bevorzugt 0,1 bis 1,8 g/L, ganz besonders
bevorzugt 0,15 bis 1,6 g/L, überaus
bevorzugt 0,2 bis 1,2 g/L, insbesondere 0,25 bis 1 g/L, vor allem
bis zu 0,8 g/L oder bis zu 0,6 g/L.
Der
Gehalt an Peroxid beträgt
vorzugsweise 0,005 bis 3,5 g/L, besonders bevorzugt 0,01 bis 2 g/L, ganz
besonders bevorzugt 0,02 bis 1 g/L, insbesondere 0,03 bis 0,5 g/L,
vor allem bis zu 0,2 g/L oder bis zu 0,1 g/L. Peroxid kann zur Begrenzung
des Fe2+-Gehalts in der Phosphatierungslösung und
als Beschleuniger dienen.
Darüber hinaus
kann insbesondere ein Gehalt an Alkali- oder/und Ammonium-Ionen
enthalten sein, insbesondere durch einen Zusatz an Kalium- oder/und
Natriumverbindungen wie z.B. Natriumchlorat.
Die
erfindungsgemäße Phosphatierungslösung kann
insbesondere eine der folgenden Zusammensetzungen aufweisen:
- A) 8 bis 30 g/L Phosphat berechnet als PO4,
0,5 bis 4,5 g/L Zinkionen,
0
bis 4 g/L Manganionen,
0 bis 8 g/L Kalziumionen,
0 bis
5 g/L Magnesiumionen,
wobei zumindest 0,1 g/L an Kalzium- oder/und
Magnesiumionen vorhanden sind,
0,1 bis 5 g/L Nitroguanidin,
0,1
bis 8 g/L insgesamt an Chlorat- oder/und Peroxidionen,
insgesamt
0 bis 6 g/L Komplexfluorid (MeF4 und MeF6) von Me = B, Si, Ti, Hf oder/und Zr, wobei
ein Gehalt an Fluoroborat enthalten ist, und
0 bis 4 g/L Fluoridionen
- oder B) 8 bis 30 g/L Phosphat berechnet als PO4,
0,5
bis 8 g/L Zinkionen,
0 bis 5 g/L Manganionen,
0,1 bis
8 g/L Kalziumionen,
0 bis 5 g/L Magnesiumionen,
0,1 bis
5 g/L Nitroguanidin,
0,1 bis 8 g/L insgesamt an Chlorat- oder/und
Peroxidionen,
insgesamt 0 bis 6 g/L Komplexfluorid (MeF4 und MeF6) von Me
= B, Si, Ti, Hf oder/und Zr, wobei ein Gehalt an Fluoroborat enthalten
ist, und
0 bis 4 g/L Fluoridionen.
Höhere Gehalte
an Schwermetallen sollten möglichst
aus Gründen
des Umweltschutzes vermieden werden. Darüber hinaus stören höhere Gehalte
an Al, Cr und Pb in der Regel die Phosphatierung. Vorteilhafterweise
ist die erfindungsgemäße Phosphatierungslösung im
wesentlichen frei oder frei von Gehalten an Al, Cd, Co, Cr, Cu,
Mo, V oder/und W. Aus Gründen
des Umweltschutzes sollten die Gehalte an Stickstoff-haltigen Beschleunigern
außer
Nitroguanidin möglichst
gering gehalten werden, also insbesondere die Gehalte an Nitrat
und Nitrit. Vorzugsweise wird im wesentlichen keine oder keine andere
Stickstoff-Verbindung außer
mindestens einer Guanidin-Verbindung zugesetzt.
Vorzugsweise
sind alle im Bad vorhandenen Verbindungen in Wasser gut löslich oder
weitgehend oder gänzlich
in Wasser gelöst.
Es ist besonders bevorzugt, dass alle Badbestandteile außer den
Fällungsprodukten
gut in Wasser löslich
sind und gut in Wasser gelöst
vorliegen.
Der
pH-Wert der Zusammensetzung kann vorteilhaft im Bereich von 0,1
bis 4 gehalten werden, besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis
3,5, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 3. Zur Anpassung des
pH-Werts kann grundsätzlich
jede geeignete Substanz zugesetzt werden; insbesondere eignen sich
einerseits z.B. Zinkcarbonat und andererseits z.B. Phosphorsäure. Der
Wert der Gesamtsäure
liegt vorzugsweise im Bereich von 32 bis 45 Punkten, insbesondere
bei 36 bis 40 Punkten, der der freien Säure vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 8 Punkten, insbesondere bei 6 bis 7 Punkten. Das Verhältnis der
Gesamtsäure
zum Wert der freien Säure,
der sogenannte S-Wert, liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis
0,4, besonders bevorzugt im Bereich von 0,14 bis 0,36, ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 0,18 bis 0,32.
Die
Punktzahl der Gesamtsäure
wird hierbei ermittelt, indem 10 ml der Phosphatierungslösung nach Verdünnen mit
Wasser auf etwa 50 ml unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator
bis zum Farbumschlag von farblos nach rot titriert wird. Die Anzahl
der hierfür
verbrauchten ml an 0,1 n Natronlauge ergeben die Punktzahl der Gesamtsäure. Andere
für die
Titration geeignete Indikatoren sind Thymolphthalein und ortho-Kresolphthalein.
In
entsprechender Weise wird die Punktzahl der Freien Säure bestimmt,
wobei als Indikator Dimethylgelb verwendet wird und bis zum Umschlag
von rosa nach gelb titriert wird.
Der
S-Wert ist als Verhältnis
von freiem P2O5 zum
Gesamtgehalt an P2O5 definiert
und kann als Verhältnis
der Punktzahl der Freien Säure
zur Punktzahl der Gesamtsäure
Fischer ermittelt werden. Die Gesamtsäure Fischer wird bestimmt,
indem die titrierte Probe der Titration der Freien Säure verwendet
wird und ihr 25 ml an 30%-iger Kaliumoxalatlösung und ca. 15 Tropfen an
Phenolphthalein zugesetzt werden, das Titriergerät auf Null gestellt wird, wodurch
die Punktzahl der Freien Säure
subtrahiert wird, und zum Umschlag von gelb nach rot titriert wird.
Die Anzahl der hierfür
verbrauchten ml an 0,1 n Natronlauge ergeben die Punktzahl der Gesamtsäure Fischer.
Die
Temperatur der Phosphatierungslösung
wird vorzugsweise im Bereich von 50 bis 80°C gehalten, insbesondere bei
55 bis 75°C.
Das Phosphatierbad kann jedoch auch bei anderen Temperaturen wie
z.B. bei Temperaturen im Bereich hinab bis etwa 15°C eingesetzt
werden. Bei kurzen Durchlaufzeiten wie z.B. 10 bis 30 Sekunden empfiehlt
sich eher eine hohe Konzentration und eine hohe Temperatur der Phosphatierungslösung.
Die
Phosphatierzeit kann in weiten Bereichen variiert werden. Insbesondere
liegt die Zeit des Kontaktierens der metallischen Oberfläche mit
der Phosphatierungslösung
im Bereich von 1 Sekunde bis 30 Minuten, vorzugsweise bei mindestens
10 Sekunden, bei den meisten Anwendungen jedoch bei mindestens 1
oder bei mindestens 2 Minuten. Insbesondere Draht kann in schnellem
Durchlauf phosphatiert werden, z.B. bei weniger als 1 Minute.
Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ausgebildete Phosphatschicht enthält als Phosphate vorzugsweise
Zn-, ZnMn-, ZnFe-, ZnCa- oder/und CaZn-Phosphate, bei einem Gehalt
an Kalzium insbesondere Hopeit oder/und Scholzit.
Vorzugsweise
wird eine Phosphatschicht ausgebildet wird, die eine Schichtdicke
im Bereich von 0,02 bis 15 μm
oder/und ein Schichtgewicht im Bereich von 0,5 bis 25 g/m2 aufweist, besonders bevorzugt mit einer Schichtdicke
im Bereich von 0,05 bis 13,5 μm,
ganz besonders bevorzugt mit einer Schichtdicke von wenigstens 0,08 μm, insbesondere
von wenigstens 0,12 μm
bzw. von bis zu 11 μm.
Mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist es möglich,
Phosphatschichten von außergewöhnlich unterschiedlicher
Schichtdicke auszubilden. Einerseits kann es z.B. für die Kaltumformung
vorteilhaft sein, Phosphatschichten mit einem Schichtgewicht im
Bereich von 1,5 bis 18 g/m2 auszubilden – dabei
für Rohre
insbesondere im Bereich von 1,5 bis 6 g/m2,
für Draht
insbesondere im Bereich von 1,5 bis 10 g/m2 bzw.
bei Kaltmassivumformung z.B. von Bolzen und Scheiben insbesondere
im Bereich von 3 bis 18 g/m2. Andererseits
können
z.B. für
die Beschichtung von Verbindungselementen wie Nieten und Schrauben
Phosphatschichten mit einem Schichtgewicht im Bereich von 1,5 bis
12 g/m2 vorteilhaft sein. Wenn die Phosphatschichten
für einen
Metall-Gummi-Verbund als Vorbehandlung eingesetzt werden soll, kann
es vorteilhaft sein, Schichtdicken mit einem Schichtgewicht im Bereich von
0,5 bis 3 g/m2 auszubilden.
Die
Phosphatschichten, die nach dem Stand der Technik für die Kaltumformung
eingesetzt werden, weisen typischerweise Kantenlängen der Phosphatkristalle
in der Größenordnung
um 200 μm
auf. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden dagegen entschieden kleinere Phosphatkristalle ausgebildet.
Wenn die Phosphatschichten jedoch feinkristallin (mittlere Kantenlänge der
Phosphatkristalle etwa im Bereich von 2 bis 25 μm) und möglichst auch im visuellen Eindruck
von näherungsweise
gleicher Kristallgröße und von
etwa gleichmäßiger Schichtdicke
sein sollen, kann es empfehlenswert sein, Schichtdicken mit einem
Schichtgewicht im Bereich von 1,5 bis 12 g/m2 auszubilden.
Insbesondere für
Dickschichten kann es vorteilhaft oder sogar notwendig sein, vor
dem Phosphatieren keine Aktivierungsschicht auszubilden, um Schichtdicken
von mehr als 7,5 g/m2, insbesondere von
mehr als 10 g/m2 einzustellen. Die dicken
Phosphatschichten werden jedoch in den meisten Fällen eher mittel- oder grobkristallin
sein, wobei oft mittlere Kantenlängen
im Bereich von 25 bis 300 μm
ausgebildet werden – ermittelt über die
Kantenlänge
der Phosphatkristalle von rasterelektronischen Aufnahmen schräg oder senkrecht
auf die phosphatierte Oberfläche.
Die Schichtdicken bzw. ihre Schichtgewichte sind jedoch auch abhängig von
dem gewählten
metallischen Substrat. Erstaunlicherweise ließen sich selbst Phosphatschichten
mit niedrigem Schichtgewicht sehr gut und mit sehr geringen Reibkräften beim
Kaltfließpressen
umformen, insbesondere, wenn die mittlere Kantenlänge der
Phosphatkristalle weniger als 10 μm betrug.
Soweit bisher beobachtet, wird offensichtlich immer eine sogenannte
schichtbildende Phosphatierung durchgeführt.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann eine Phosphatschicht ausgebildet werden, die eine mittlere
Kantenlänge
der Phosphatkristalle von weniger als 20 μm oder sogar von weniger als
10 μm aufweist
und oft gleichzeitig eine Schichtdicke mit einem Schichtgewicht
im Bereich 1,5 bis 18 g/m2, insbesondere
im Bereich von 2 bis 15 g/m2, zeigt.
Die
Aufgabe wird auch gelöst
mit einem Verfahren zum Beschichten von Oberflächen metallischer Gegenstände mit
einer Phosphatierungslösung,
bei dem das Verhältnis
von Beizabtrag an der metallischen Oberfläche gemessen in g/m2 zum Schichtgewicht der Phosphatschicht
gemessen in g/m2 bei Werten unter 75 % liegt,
insbesondere unter 72 %, vorzugsweise unter 68 %, besonders bevorzugt
unter 65 %, ganz besonders bevorzugt unter 62 % oder unter 58 %.
Die
Phosphatschicht kann als Haftvermittler dienen z.B. für Seife,
gleitfähige
Polymere oder andere Gleitmittel bzw. entsprechende Gemische, die
nachträglich
auf die Phosphatschicht aufgebracht werden und eine Gleitmittelschicht
ergeben, insbesondere bei Drähten,
Rohren, Ronden, Scheiben, Stäben
bzw. sonstigen Formkörpern
zum Kaltumformen. In etlichen Fällen
kann die Reibung allein mit einer einzigen Gleitmittelschicht nicht
ausreichend für
die Kaltumformung verringert werden, so dass dann noch mindestens
eine weitere Gleitmittelschicht aufgebracht wird. Die Phosphatschicht
kann z.B. auf Schrauben zum Verschrauben aufgebracht werden, damit
der Reibungskoeffizient beim Einschrauben verringert ist, insbesondere
beim automatischen Einschrauben, damit der Schraubautomat entsprechend
dem Drehmoment eingestellt werden kann, das meistens weder zu hoch,
noch zu niedrig sein darf. Bei den Schrauben sind es vorwiegend
hochbelastbare Schrauben.
Die
Phosphatschicht kann auf Oberflächen
von metallischen Gegenständen
wie z.B. Bolzen, Drähte, Rohren,
Scheiben, Stäben
oder vorgeformte metallische Körper,
die ggf. auch eine komplexe Geometrie aufweisen können, aufgebracht
werden. Die erfindungsgemäße Phosphatschicht
ist für
die Vorbeschichtung für einen
Metall-Gummi-Verbund
besonders geeignet, weil sie auch sehr dünn – beispielsweise im Bereich
von 0,1 bis 5 μm – aufgebracht
werden kann und weil sie besonders haftfest ausgeführt werden
kann.
Als
Werkstoffe, die an der Oberfläche
derartiger Gegenstände
beschichtet werden, können
grundsätzlich
alle metallischen Materialien eingesetzt werden, insbesondere Eisen-reiche
Legierungen wie z.B. Stähle, verzinkter
Stahl und andere Zink-haltige Oberflächen.
Vor
dem Phosphatieren können
die metallischen Oberflächen,
insbesondere je nach Art und Grad der Verschmutzung, alkalisch oder/und
sauer gereinigt oder/und sauer gebeizt werden. Dazwischen oder/und
danach kann sich mindestens ein Spülschritt mit Wasser anbieten.
Alternativ oder zusätzlich
können
die metallischen Oberflächen
vor dem Phosphatieren gegebenenfalls mindestens einmal vorbeschichtet
werden, beispielsweise mit einer Aktivierungslösung oder/und mit einer chemisch
anders als die nachfolgende Phosphatierung zusammengesetzten Vorbehandlungszusammensetzung.
Hierbei
ist es vorteilhaft, wenn der Werkstoff der metallischen Oberfläche von
Formkörpern
für die Kaltumformung
vor der Beschichtung mit der erfindungsgemäßen Phosphatzusammensetzung
gut beizbar sind und gebeizt werden, insbesondere mit verdünnten Mineralsäuren oder
spezifischen Säurereichen
Gemischen. Alternativ können
die zu beschichtenden metallischen Oberflächen nur wenig, fast nicht
oder gar nicht verschmutzt sein, so dass die Beizwirkung der Phosphatierungslösung allein
für die
restliche Reinigung der Oberfläche
ausreicht.
Die
Beizwirkung des Phosphatierbads sollte in vielen Fällen eher
nicht sehr stark sein, um die Menge an Schlamm, der im Phosphatierbad
entsteht, zu begrenzen.
In
vielen Fällen
ist es vorteilhaft, wenn die metallischen Oberflächen vor dem Phosphatieren
aktiviert werden, z. B. mit einer Titan-haltigen Aktivierung oder
einer Aktivierung auf Basis von Pyrophosphat. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es jedoch üblicherweise
nicht erforderlich, eine Aktivierung auszuführen. Durch die Aktivierung
gelingt es in der Regel, ein noch feineres Phosphatkorn einzustellen.
Vorteilhafterweise wird ohne oder mit vorheriger Aktivierung eine
durchschnittliche Kantenlänge
der Phosphatkristalle von weniger als 30 μm erzeugt, insbesondere von
weniger als 20 μm,
besonders bevorzugt von weniger als 10 μm, von weniger als 5 μm oder sogar
von weniger als 2,5 μm.
Phosphatkristalle mit einer durchschnittlichen Kantenlänge kleiner
2,5 μm wurden
mit einer Phosphatierungslösung
mit 0,2 bis 0,8 g/L Nitroguanidin-Gehalt nach vorheriger Aktivierung
erreicht.
Die
erfindungsgemäße Beschichtung
dient insbesondere zur Vorbereitung der Kaltumformung, indem vor
dem Aufbringen einer Gleitmittel enthalten Schicht wie z.B. einer
Zusammensetzung auf Basis von Metallstearat(en) die erfindungsgemäße Beschichtung
aufgebracht wird. Die Beschichtung zum Phosphatieren kann grundsätzlich auch
verwendet werden, um einen Korrosionsschutz oder/und eine Haftvermittlung
zu erzielen, also insbesondere als Behandlung oder als Vorbehandlung
z. B. vor einer anschließenden
Lackierung. Sie kann auch als Vorbehandlung für einen Metall-Gummi-Verbund
dienen oder zum Einstellen von Reibungskoeffizienten bei Verbindungselementen
zur Verwendung dieser Verbindungselemente wie z.B. Schrauben zum Verschrauben.
Der
erfindungsgemäß beschichtete
metallische Gegenstand kann verwendet werden bei der Kaltumformung,
für einen
Metall-Gummi-Verbund, als Verbindungselement mit eingestellten Reibungskoeffizienten oder
als Element im Bauwesen, im Fahrzeugbau, im Apparatebau oder im
Maschinenbau.
Die
Aufgabe wird auch gelöst
mit einer wässerigen
Phosphatierungslösung,
die als Konzentrat, als Badlösung
oder/und als Ergänzungslösung dient
und die
8 bis 100 g/L Phosphat berechnet als PO4,
0,5
bis 60 g/L Zinkionen,
0 bis 10 g/L Manganionen,
0 bis
16 g/L Kalziumionen,
0 bis 10 g/L Magnesiumionen,
wobei
zumindest 0,1 g/L an Kalzium- oder/und Magnesiumionen vorhanden
sind,
0,05 bis 10 g/L Nitroguanidin,
0 bis 2 g/L Nitrat,
0,1
bis 10 g/L insgesamt an Chlorat- oder/und Peroxidionen,
insgesamt
0 bis 16 g/L Komplexfluorid (MeF4 und MeF6) von Me = B, Si, Ti, Hf oder/und Zr und
0
bis 5 g/L Fluoridionen,
wobei der Gesamtgehalt an Komplexfluorid
und Fluoridionen im Bereich von 0,1 bis 18 g/L liegt,
enthält.
Als
Bad- oder/und als Ergänzungslösung enthält sie vorzugsweise
auch Nitroguanidin, wobei es jedoch bevorzugt sein kann, dass Nitroguanidin
separat zum Konzentrat, zur Bad- oder/und zur Ergänzungslösung zugesetzt
wird. Es kann vorteilhaft sein, alle Bestandteile des Bades unter
Umständen
mit Ausnahme von Nitroguanidin oder/und Peroxid in der wässerigen
Phosphatierungslösung,
die als Konzentrat oder als Ergänzungslösung dient,
zuzugeben. Falls Nitroguanidin oder/und Peroxid in der wässerigen
Phosphatierungslösung
enthalten sind, liegt ihr Gehalt vorzugsweise bei jeweils mindestens
0,1 g/L, besonders bevorzugt bei jeweils mindestens 0,2 g/L. Eine
Ergänzungslösung kann
alternativ insbesondere Chlorat, Peroxid oder/und Zink enthalten.
Das Konzentrat wird vorzugsweise um einen Faktor 2 bis 20 mit Wasser
verdünnt,
um die Badlösung herzustellen.
Es
war überraschend,
dass durch den Zusatz von Nitroguanidin eine äußerst feinkörnige Phosphatschicht eingestellt
werden konnte. Es war darüber
hinaus überraschend,
dass das Verhältnis
von Beizabtrag an der metallischen Oberfläche zum Schichtgewicht der
Phosphatschicht auf Werte bis zu etwa 47 % verringert werden konnte,
die sonst in der Größenordnung
von etwa 80 % oder sogar von etwa 110 % lagen und einen entsprechend
höheren
Verbrauch an Phosphatlösung
bedingen. Hierdurch konnte der Verbrauch um einen Faktor bis zu
etwa 3 verringert werden. Es war weiterhin überraschend, dass durch den
Zusatz von Nitroguanidin in Gegenwart von Erdalkaliionen teilweise
ein deutlich besser handhabbarer Schlamm gebildet wurde. Der Zusatz
von Nitroguanidin hat dabei überraschenderweise
die teilweise auftretenden negativen Wirkungen des Chlorids, gegebenenfalls
den Beizangriff zu erhöhen
und damit den Schlammanteil und den Verbrauch zu erhöhen, aufgehoben. Überraschenderweise
konnte die Menge des ausgebildeten Schlamms auf Werte von 10 bis
50 Gew.-% von anderen Phosphatierverfahren nach dem Stand der Technik,
die für
die Kaltumformung eingesetzt werden, gesenkt werden. Es war außerdem überraschend,
dass es gelang, durch den Zusatz von Nitroguanidin einen breiten
Arbeitsbereich für
stabile Phosphatierungsbedingungen einzustellen. Es war ferner überraschend,
dass es durch die Vorschaltung einer Aktivierung teilweise möglich war,
zielstrebig bestimmte Schichtgewichte der Phosphatschicht einzustellen.
Es
scheint hier das erste Mal gelungen zu sein, eine Phosphatierung
gefunden zu haben, die nur mit geringen oder sogar gar keinen Zusätzen an
Nitrat oder/und Nitrit technisch besonders vorteilhaft eingesetzt werden
kann und gleichzeitig sehr kleine Phosphatkristalle ermöglicht.
Schließlich scheint
es das erste Mal gelungen zu sein, eine Phosphatierung vorzuschlagen,
die erstmalig bei der Ausbildung von geschlossenen Phosphatschichten
eine nur geringe Menge an gefälltem Schlamm
ermöglicht.
Beispiele und Vergleichsbeispiele:
Die
im folgenden beschriebenen Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
beispielhaft näher
erläutern,
ohne ihn einzuschränken.
In
einer ersten Versuchsserie wurden Stahlbleche aus kaltgewalztem
Stahl (CRS), Schweißrohre
aus Stahl und Butzen aus kohlenstoffhaltigem Stahl von 90 bis 120
HB 2,5/187,5 Brinell-Härte
stark-alkalisch gereinigt, mit kaltem Wasser gespült, mit
einem Titan-haltigen Aktivierungsmittel aktiviert und danach im
Phosphatierbad bei 70°C
beschichtet. Das Nitrat- und Nitrit-freie Phosphatierbad wurde mit
folgender Ausgangszusammensetzung angesetzt auf der Basis von Wasser:
20,0
g/L Phosphat berechnet als PO4,
3,5
g/L Zinkionen,
0,3 g/L Kalziumionen,
0,6 g/L Magnesiumionen,
0,3
g/L Natriumionen,
0–4,0
g/L Nitroguanidin,
1,0 g/L Chlorationen,
0,9 g/L Chloridionen
und
0,5 g/L Fluoroborat.
Es
wurde keine andere N-Verbindung außer Nitroguanidin zugesetzt.
Das Bad war sofort einsatzbereit.
In
einer ersten Versuchsserie wurde der Einfluß des Nitroguanidin-Gehalts
des Phosphatierbades mit der oben genannten Ausgangszusammensetzung
auf das Badverhalten und die Eigenschaften der Beschichtung ermittelt. Tabelle
1: Eigenschaften des Bades und der Phosphatschicht in Abhängigkeit
vom Nitroguanidin-Zusatz bei CRS-Stahlblechen bzw. Rohren und Butzen
Das
Schlammvolumen wurde bei einem Durchsatz von 30 NE (1 NE = 0,04
m2/L) beschichteter metallischer Oberfläche bestimmt.
Der Schlamm setzte sich am Heizkörper
insbesondere bei keinem oder sehr geringem Nitroguanidin-Gehalt
besonders fest ab, war aber dennoch – unabhängig vom Nitroguanidin-Gehalt immer – gut abspülbar. Das
Schichtgewicht wurde über
das Ablösen
der Schicht und Differenzwägung
vorher und hinterher ermittelt. Die mittlere Kristallgröße wurde
an rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen senkrecht zur Phosphatschicht
abgeschätzt.
Das Umformverhalten wurde an Rohren und Butzen geprüft. Hierzu wurden
die umzuformenden phosphatierten Körper zusätzlich mit einer handelsüblichen
Seife, wie sie zum Kaltumformen eingesetzt wird, in konventioneller
Weise beschichtet. Ohne einen Zusatz an Nitroguanidin wurden die
Phosphatkristalle der Phosphatschicht so groß, dass sich das Umformverhalten
im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Beispielen signifikant
verschlechterte. Der Gehalt an gelöstem Fe2+ im
Phosphatierbad, der zu Beginn des Arbeitens näherungsweise bei Null lag,
stieg hierbei bei längerem
Arbeiten auf Werte von etwa 1 g/L.
Ein
derart gutes Phosphatierverhalten und derart gute Schichteigenschaften
sind der Anmelderin bei Phosphatierverfahren nach dem Stand der
Technik für
die Kaltumformung nicht bekannt: Denn feinkristalline Phosphatschichten
von weit weniger als 50 μm
durchschnittlicher Phosphatkristall-Kantenlänge bei weniger als 75 % Beizabtrag
vom Schichtgewicht gehören
nach Kenntnis der Anmelderin nicht zum Stand der Technik, wo z.B.
100 bis 120 % Beizabtrag vom Schichtgewicht nach dem Stand der Technik
bei Chlorat-Phosphatierverfahren üblich sind bzw. bei Nitrithaltigen
Phosphatierverfahren 75 bis 100 % Beizabtrag; das Schichtgewicht nach
dem Stand der Technik liegt hierbei üblicherweise im Bereich von
4 bis 12 g/m2.
In
einer zweiten Versuchsserie wurde die Mindestphosphatierzeit für eine geschlossene
Phosphatschicht ermittelt. Hierzu wurde ein Bad der Ausgangszusammensetzung
mit 0,5 g/L bzw. 1 g/L Nitroguanidin bei 70°C nach einer Titan-haltigen
Aktivierung eingesetzt. Tabelle
2: Ermittlung der Schichtgewichte je nach Phosphatierzeit und Nitroguanidin-Gehalt des Phosphatierbades
auf Stahlblechen aus CRS
Die
Ausbildung der Schicht wurde an rasterelektronenmikroskopischen
Aufnahmen überprüft. Die Phosphatschicht
des Bades mit 1 g/L Nitroguanidin war ebenfalls nach 5 Minuten geschlossen.
Bei einem Phosphatierbad ohne einen Zusatz an Nitroguanidin ergaben
sich nach 7 Minuten Phosphatierzeit erst nahezu geschlossene Schichten.
In
einer dritten Versuchsserie wurde das Phosphatierverhalten eines
Bades mit der oben genannten Ausgangszusammensetzung bei Walzdrähten aus
Stahl mit einem Gehalt an 0,7 Gew.-% Kohlenstoff bestimmt. Die Drähte wurden
stark-alkalisch gereinigt, in Wasser gespült, zur Entfernung von Rost
in 15-prozentiger Salzsäure
bei Raumtemperatur je nach Verrostungsgrad 5 bis 10 Minuten bis
zur Freiheit von Rostbelägen
gebeizt, in Wasser erneut gespült
und mit einem Titan-haltigem Aktivierungsmittel vorbehandelt, bevor
die Walzdrähte
phosphatiert wurden. Tabelle
3: Eigenschaften des Bades und der Phosphatschicht in Abhängigkeit
vom Nitroguanidin-Zusatz bei Walzdrähten
Wegen
des unterschiedlichen Rostgehaltes der Walzdrähte und wegen der unterschiedlichen
Beizzeiten ergaben sich bei den Meßergebnissen stärkere Schwankungen.
Aufgrund des erhöhten
Beizabtrages bei dem Phosphatierbad ohne Nitroguanidin-Gehalt ist
mit einem deutlich höheren
Schlammvolumen zu rechnen als in Gegenwart von Nitroguanidin, da
das Schlammvolumen proportional zum Beizabtrag ist. Auch bei dieser Versuchsserie
ergibt sich ein deutlich besseres Verhalten der Nitroguanidin-haltigen
Phosphatierbäder
im Vergleich zum Nitroguanidin-freien Bad.
In
einer vierten und fünften
Versuchsserie wurden Stahlbleche aus kaltgewalztem Stahl (CRS) stark-alkalisch
gereinigt, mit kaltem Wasser gespült, mit einem Titanhaltigen
Aktivierungsmittel aktiviert und danach im Phosphatierbad bei 70°C beschichtet.
Das Phosphatierbad A) bzw. B) wurde mit folgender Ausgangszusammensetzung
angesetzt auf der Basis von Wasser:
- A) 24,0
g/L Phosphat berechnet als PO4,
6,0
g/L Zinkionen,
0,2 g/L Nickelionen,
0–5 g/L Kalziumionen,
0,1
g/L Magnesiumionen,
3,9 g/L Natriumionen,
1,0 g/L Nitroguanidin,
0,4
g/L Nitrationen,
0 g/L Nitritionen,
6,0 g/L Chlorationen,
0,4–9 g/L Chloridionen
und
0,4 g/L Fluoroborat
bzw.
- B) 20,0 g/L Phosphat berechnet als PO4,
3,5
g/L Zinkionen,
0,3 g/L Kalziumionen,
0,6 g/L Magnesiumionen,
0,3
g/L Natriumionen,
1,0 g/L Nitroguanidin,
0 g/L Nitrationen,
0
g/L Nitritionen,
1–11
g/L Chlorationen,
0,5–1,5
g/L Chloridionen und
0,5 g/L Fluoroborat.
Es
wurde keine andere N-Verbindung außer Nitroguanidin bzw. bei
A) auch Nitrat zugesetzt. Auch die Bäder A) und B) waren sofort
einsatzbereit, was bei Phosphatierbädern nicht selbstverständlich ist. Tabelle
4: Eigenschaften des Bades A) bzw. B) und der Phosphatschicht in
Abhängigkeit
vom Kalzium- bzw. Chlorat-Zusatz
Beim
Phosphatierbad A) ergab sich im frischen Zustand des Kalzium-freien
Bades, das anfangs nur 0,4 g/L Chlorid enthielt, zwar ein geringer
Beizabtrag und ein vergleichsweise geringes Schichtgewicht, aber ohne
Gehalt an Nitroguanidin zeigte sich ein voluminöser Schlamm und ein hoher Schlammanteil. Über die Zeit
erhöhte
sich der Chlorid-Gehalt aufgrund des hohen Chlorat-Zusatzes etwas.
Auch Beizabtrag und Schichtgewicht wurden verringert. Durch den
Zusatz an Nitroguanidin wurde das Schlammvolumen reduziert, das
Phosphatierbad klarer und die durchschnittliche Kantenlänge der
Phosphatkristalle etwas verringert. Durch den Zusatz von Nitroguanidin
und Kalziumchlorid wurde der Chlorid-Gehalt deutlich erhöht, der Schlamm
deutlich kompakter gefällt,
somit das Schlammvolumen signifikant verringert und auch die durchschnittliche
Kantenlänge
der Phosphatkristalle auf deutlich unter 5 μm reduziert. Gleichzeitig erhöhte sich
aber das Verhältnis
von Beizabtrag zu Schichtgewicht zu sehr hohen Werten aufgrund des
Zusatzes von Kalziumchlorid anstelle von Kalziumhydroxid, da der
Chlorid-Gehalt hierbei gegenüber
der Ausgangsbadzusammensetzung zu sehr erhöht wurde.
Auch
beim Phosphatierbad B) ergab sich im frischen Zustand des Bades
ein ungünstiges
Verhältnis von
Beizabtrag zu Schichtgewicht, weil der Chlorat-Gehalt zu hoch gewählt wurde.
Das Phosphatierbad B) ließ sich
jedoch bei einem Chlorat-Gehalt
im Bereich von 0,2 bis 6 g/L gut und mit einem günstigen Verhältnis von Beizabtrag
zu Schichtgewicht einsetzen. Hierbei genügte ein Chlorat-Gehalt im Bereich
von 0,5 bis 2 g/L, da hiermit der im Bad gelöste Eisengehalt gut begrenzt
werden konnte. Ein etwas höherer
Chlorat-Gehalt störte nicht,
war aber nicht erforderlich. Damit konnte dann auch der Chlorid-Gehalt
des Bad entsprechend gering gehalten werden und ergab bei guter
Aktivierung und bei einem Nitroguanidin-Gehalt im Bereich von 0,2 bis 1,8 g/L
fast immer eine durchschnittliche Kantenlänge der Phosphatkristalle von
unter 5 μm.
Bei einem Chloratgehalt von 11 g/L war der Beizabtrag höher als
das Schichtgewicht, und die Phosphatschichten waren blau irisierend
und sehr dünn.
Bei
einer sechsten Versuchsserie wurden Stahlbleche aus kaltgewalztem
Stahl (CRS) stark-alkalisch gereinigt, mit kaltem Wasser gespült, mit
einem Titan-haltigen Aktivierungsmittel aktiviert und danach im
Phosphatierbad bei 60 bis 70°C
durch Tauchen über
5 bis 10 Minuten beschichtet. Das Phosphatierbad wurde mit folgender
Ausgangszusammensetzung angesetzt auf der Basis von Wasser:
20,0
g/L Phosphat berechnet als PO4,
4,0
g/L Zinkionen,
0 g/L Manganionen,
0 g/L Nickelionen,
0,3
g/L Kalziumionen,
0,6 g/L Magnesiumionen,
1,6 g/L Natriumionen,
0–1 g/L Nitroguanidin,
0
g/L Nitrationen,
0 g/L Nitritionen,
0,5–1 g/L Chlorationen,
0,1–2 g/L Chloridionen,
0,8
g/L Fluoroborat und
0,2 g/L Fluoridionen.
Es
wurde keine andere N-Verbindung außer Nitroguanidin zugesetzt.
Das Bad war sofort einsatzbereit. Ohne einen Nitroguanidin-Gehalt
ergaben sich bei einem Schichtgewicht von 8 bis 10 g/m2 Phosphatschichten
mit einer durchschnittlichen Kantenlänge der Phosphatkristalle von
mehr als 50 μm.
Allein durch den Zusatz von 0,3 bis 1 g/L Nitroguanidin konnten
dagegen bei einem Schichtgewicht, das im Bereich von 2 bis 15 g/m2 variiert wurde, Phosphatschichten mit einer
durchschnittlichen Kantenlänge
der Phosphatkristalle im Bereich von 2 bis 10 μm eingestellt werden. Über zwei
bis drei Tage im Durchsatz betrug das Schlammvolumen 50 bis 100
mg/L.
Somit
zeigte sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft,
wirtschaftlich und technisch sehr gut einsetzbar ist. Die Verfahrensführung war
einfach.