DE10212231A1

DE10212231A1 - Falzabdichtung einer Balkon- oder Haustür

Info

Publication number: DE10212231A1
Application number: DE2002112231
Authority: DE
Inventors: Harald Scheitler; Stefan Wittig; Peter Jansig
Original assignee: KBE PROFILSYSTEME GmbH
Current assignee: PROFINE GMBH, 53840 TROISDORF, DE
Priority date: 2002-03-19
Filing date: 2002-03-19
Publication date: 2003-10-02
Also published as: PL214416B1; PL359212A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Falzabdichtung im Eckbereich zwischen horizontal verlaufendem Scdhwellenprofil und vertikal verlaufendem Pfosten- bzw. Blendrahmenprofil einer Balkon- oder Haustür. Die Falzabdichtung umfasst ein erstes, am vertikalen Blendrahmen- bzw. Pfostenprofil befestigtes Dichtteil, und ein zweites, am vertikalen Flügelprofil befestigten Dichtteil, wo bei wenigstens eines der beiden Dichtteile eine im wesentlichen ebene, gegenüber der Schließrichtung der Tür im Winkel von 3 bis 35 DEG verlaufende Dichtfläche aufweist, und wobei wenigstens eines der beiden Dichtteile elastisch verformbare Dichtungen oder Dichtbereiche aufweist, die bei geschlossener Balkon- oder Haustür an dem anderen Dichtteil anliegen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Falzabdichtung im Eckbereich zwischen horizontal verlaufendem Schwellenprofil und vertikal verlaufendem Pfosten- bzw. Blendrahmenprofil einer Balkon- oder Haustür.

Technisches Gebiet

Während bei Fenstern aus Kunststoffprofilen in der Regel bei einem Anschlagdichtungssystem eine umlaufende innere und eine umlaufende äußere Dichtung bzw. bei einem Mitteldichtungssystem eine umlaufende Mitteldichtung und eine umlaufende innere Anschlagdichtung verwendet werden, fehlt bei Balkon- und Haustüren eine geschlossene Dichtung im Bereich der Schwelle oder, soweit zwischen dem Türblatt und der Schwelle eine Dichtung vorgesehen wird, zumindest eine Dichtung im Bereich der beiden unteren Ecken der Balkon- oder Haustür. In diesem Bereich kann bei entsprechender Wind- und Regenbeanspruchung (Schlagregenbeanspruchung) Wasser in das Rauminnere gelangen.

Stand der Technik

Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Vermeidung dieses Problems Bürstendichtungen einzusetzen, die im Falzbereich an einem Vorsprung eines Schwellenverbinders befestigt werden und eine gewisse Abdichtung in diesem Bereich bewirken (DE 195 24 612 C2). Allerdings sind diese Dichtungssysteme insgesamt in ihrer Wirkung beschränkt und verschleißanfällig.

Aufgabe

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Falzabdichtung für den Eckbereich zwischen horizontal verlaufendem Schwellenprofil und vertikal verlaufendem Pfosten- bzw. Blendrahmenprofil einer Balkon- oder Haustür zur Verfügung zu stellen.

Darstellung der Erfindung

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Falzabdichtung im Eckbereich zwischen horizontal verlaufendem Schwellenprofil und vertikal verlaufendem Pfosten- bzw. Blendrahmenprofil einer Balkon- oder Haustür mit einem ersten, am vertikalen Blendrahmen- bzw. Pfostenprofil befestigten Dichtteil, und einem zweiten, am vertikalen Flügelprofil befestigten Dichtteil, wobei wenigstens eines der beiden Dichtteile eine im wesentlichen ebene, gegenüber der Schließrichtung der Tür im Winkel von 3 bis 35° verlaufende Dichtfläche aufweist, und wobei wenigstens eines der beiden Dichtteile elastisch verformbare Dichtungen oder Dichtbereiche aufweist, die bei geschlossener Balkon- oder Haustür an dem anderen Dichtteil anliegen. Bevorzugt sind die Dichtungen oder die Dichtbereiche dabei um wenigstens 2 mm, insbesondere um wenigstens 5 mm in Richtung auf die im wesentlichen ebenen Dichtflächen komprimierbar, um Toleranzen im Falzbereich ausgleichen zu können. Die Position einer Balkon- oder Haustür kann nämlich aus fertigungstechnischen Gründen und zum Ausgleich von temperaturbedingten Dimensionsänderungen nicht beliebig genau an die durch die vertikalen Blendrahmen- bzw. Pfostenprofile begrenzte Türöffnung angepasst werden, vielmehr sind in diesem Bereich Toleranzen von wenigstens 2 bis 5 mm üblich.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen beide Dichtteile jeweils eine im wesentlichen ebene, gegenüber der Schließrichtung der Tür im Winkel von 3 bis 35° verlaufende Dichtflächen auf, wobei die Dichtflächen beider Dichtteile im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Diese Dichtflächen können zum einen vollflächig als Dichtbereiche ausgeführt sein, indem die Dichtteile insgesamt aus z. B. Schaumstoff hergestellt sind und somit die notwendige Komprimierbarkeit aufweisen, sie können aber auch vertikal und/oder horizontal verlaufende, aus Schaumstoff oder anderem flexiblem Material bestehende Teilbereiche aufweisen, die als Dichtbereiche fungieren. Bevorzugt sind jedoch auf den im wesentlichen ebenen Dichtflächen angespritzte oder aufgeklebte Dichtungen, insbesondere Hohlkammerdichtungen wie schlauchförmig ausgeführte Dichtungen, angebracht, die die eigentliche Dichtfunktion übernehmen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die erfindungsgemäße Falzabdichtung kombiniert mit einer dem Fachmann an sich bekannten absenkbaren Schwellendichtung, die den Bereich zwischen den unteren horizontalen Kanten der Balkon- oder Haustür und der Oberseite der Schwelle abdichtet. Diese absenkbare Schwellendichtung wird nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in die sogenannte Euronut des unteren horizontalen Flügelrahmenprofils eingesetzt und weist seitlich vorstehende Betätigungsmittel auf, die beim Schließen der Tür über die schräg verlaufende Dichtfläche des am vertikalen Blendrahmenprofils befestigten Dichtteils gleitend bewegt werden. Hierdurch ist eine verschleißarme, einfach zu erstellende Betätigung der absenkbaren Schwellendichtung möglich. Gleichzeitig wird durch eine so angeordnete absenkbare Schwellendichtung in Kombination mit der Falzabdichtung im Eckbereich eine vollständige Abdichtung im gesamten Schwellenbereich bewirkt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das am Flügelprofil befestigte Dichtteil einen senkrecht zu der Dichtfläche abspringenden Bereich auf, der einen seitlichen Abschluss eines horizontal im unteren Bereich der Balkon- oder Haustür angebrachten Wetterschenkels bildet. Dieser Wetterschenkel ist besonders bevorzugt als Mehrkammerprofil ausgebildet.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen dabei
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht durch die verschiedenen Bestandteile einer Tür mit erfindungsgemäßen Dichtteilen
Fig. 2 einen Schnitt durch den unteren vertikalen Bereich einer Balkontür
Fig. 3 einen Schnitt durch den unteren horizontalen Bereich einer Balkontür mit Schwelle

Weg zur Ausführung der Erfindung

In Fig. 1 sind die Bestandteile einer erfindungsgemäßen Tür nach Art einer Explosionszeichnung in perspektivischer Darstellung dargestellt. Die Balkontür besteht dabei aus dem mit einer Stahlverstärkung 16 versehenen Flügelrahmen 2 mit Türfüllung 3. Die Tür ist am Blendrahmen 1 drehbar gelagert und im Bereich der beiden vertikalen und dem oberen horizontalen Holm durch die innere Anschlagdichtung 22 und die äußere Anschlagdichtung 23 (Fig. 2) in zwei Dichtebenen abgedichtet. Nach unten ist die Tür durch das Schwellenprofil 4 abgeschlossen. Wie in Fig. 3 im Schnitt dargestellt, ist im unteren horizontalen Bereich der Balkontür ein mehrkammriger Wetterschenkel 7 vorgesehen, der über an sich bekannte Klips-Schrauben am unteren horizontalen Holm der Tür befestigt ist und einen zusätzlichen Schenkel 24 aufweist, der den unteren Flügelrahmen-Holm teilweise untergreift. An diesem Schenkel 24 ist eine äußere Bürstendichtung 21 befestigt, während in die sogenannte Euronut 25 des Flügelrahmenprofils 2 eine zusätzliche Schwellendichtung 8 eingesetzt ist. Diese Schwellendichtung 8 ist in Fig. 3 als absenkbare Dichtung ausgeführt. Die Schwellendichtung 8 weist seitlich jeweils einen angeschrägten Nocken (nicht dargestellt) auf, der beim Schließen der Tür über das blendrahmenseitigen Dichtteil 10 gleitet und dabei die Schwellendichtung 8 in dem Fachmann ansich bekannter Weise absenkt.
Das Blendrahmenprofil mit Stahlverstärkungen 14, 15 wird mittels eines Schwellenverbinders 5 und eines Schwellen-Dichtteils 6 mit der Schwelle 4 verbunden.
Die erfindungsgemäßen Dichtteile 9 und 10 sind in Fig. 1 in perspektivischer Darstellung und in Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Das blendrahmenseitig angeordnete Dichtteil 10 weist eine ebene, gegenüber der mit dem Pfeil 18 symbolisch dargestellten Schließrichtung der Tür im Winkel von etwa 10° verlaufende Dichtfläche 26 auf. Das flügelseitig angebrachte Dichtteil 9 weist eine im gleichen Winkel und somit parallel zur Dichtfläche des blendrahmenseitigen Dichtteils 10 verlaufende Dichtfläche 27 auf, die zwei Schlauchdichtungen 12, 13 trägt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind das flügelseitige Dichtteil 9 und das blendrahmenseitige Dichtteil 10 jeweils aus Hart-PVC im Spritzgussverfahren hergestellt, während die angespritzten Schlauchdichtungen 12, 13 aus EPDM bestehen. Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen, dichten die beiden Schlauchdichtungen 12, 13 zusammen mit der ebenen Dichtfläche 26 des blendrahmenseitigen Dichtteils 10 den unteren Falzbereich der Tür in zwei Dichtebenen zuverlässig ab.
Wie in Fig. 1 dargestellt, weist das flügelseitige Dichtteil 9 einen senkrecht hierzu stehenden Wetterschenkel-Abschluss 11 auf, der den seitlichen Abschluss des Wetterschenkels 7 bildet. Ggf. können zusätzliche Passführungen im Wetterschenkel- Abschluss 11 und/oder dem Wetterschenkel 7 vorgesehen sein, um eine nahtlose Verbindung zwischen Wetterschenkel 7 und Wetterschenkel-Abschluss 11 zu ermöglichen. Im dargestellten Beispiel bilden das flügelseitige Dichtteil 9 und der Wetterschenkel- Abschluss 11 eine einstückige Einheit. Legende 1 Blendrahmen, Blendrahmenprofil
2 Flügelrahmen, Flügelrahmenprofil
3 Türfüllung
4 Schwelle, Schwellenprofil
5 Schwellenverbinder
6 Schwellen-Dichtteil
7 Wetterschenkel
8 Schwellendichtung
9 flügelseitiges Dichtteil
10 blendrahmenseitiges Dichtteil
11 Wetterschenkel-Abschluss
12, 13 Schlauchdichtungen
14, 15 Stahlverstärkungen
16 Stahlverstärkung
17 entfällt
18 Pfeil (Schließrichtung)
19 Außenseite Tür
20 Innenseite Tür
21 Bürstendichtung
22 innere Anschlagdichtung
23 äußere Anschlagdichtung
24 Schenkel
25 Euronut
26 Dichtfläche
27 Dichtfläche

Claims

1. Falzabdichtung im Eckbereich zwischen horizontal verlaufendem Schwellenprofil (4) und vertikal verlaufendem Pfosten- bzw. Blendrahmenprofil (1) einer Balkon- oder Haustür, mit einem ersten, am vertikalen Blendrahmen- bzw. Pfostenprofil (1) befestigten Dichtteil (10), und einem zweiten, am vertikalen Flügelprofil (2) befestigten Dichtteil (9),
wobei wenigstens eines der beiden Dichtteile (9, 10) eine im wesentlichen ebene, gegenüber der Schließrichtung (18) der Tür im Winkel von 3 bis 35° verlaufende Dichtfläche aufweist,
und wobei wenigstens eines der beiden Dichtteile (9) elastisch verformbare Dichtungen (12, 13) oder Dichtbereiche aufweist, die bei geschlossener Balkon- oder Haustür an dem anderen Dichtteil (10) anliegen.

2. Falzabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungen (12, 13) oder Dichtbereiche um wenigstens 2 mm in Richtung auf die im wesentlichen ebene Dichtfläche komprimierbar sind.

3. Falzabdichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Dichtteile (9, 10) jeweils eine im wesentlichen ebene, gegenüber der Schließrichtung (18) der Tür im Winkel von 3 bis 35° verlaufende Dichtflächen aufweisen, wobei die Dichtflächen (9, 10) beider Dichtteile (9, 10) im wesentlichen parallel zueinander verlaufen.

4. Falzabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtteile (9, 10) überwiegend aus Schaumstoff bestehen.

5. Falzabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das am vertikalen Blendrahmen- oder Pfostenprofil befestigte Dichtteil (10) zumindest in Teilbereichen eine Oberfläche aus ungeschäumtem Material aufweist.

6. Falzabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Dichtteile (9, 10) eine als Hohlkörper ausgebildete Dichtung (12, 13) aufweist.

7. Balkon- oder Haustür mit Schwellenprofil (4), Blendrahmen (1) und/oder Pfostenprofilen sowie einem schwenkbar angeordneten Flügelrahmen (2), gekennzeichnet durch eine Falzabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

8. Balkon- oder Haustür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (2) im unteren horizontalen Bereich eine absenkbare Schwellendichtung (8) aufweist, die in die Beschlagsnut (25) des unteren horizontalen Flügelprofils (2) eingesetzt ist und seitlich vorstehende Betätigungsmittel für das Absenken bzw. Anheben der absenkbaren Schwellendichtung (8) aufweist, wobei diese seitlich vorstehenden Betätigungsmittel beim Schließen der Tür über die schräg verlaufende Dichtfläche des am vertikalen Blendrahmenprofil (1) befestigten Dichtteils (10) gleitend bewegt werden.