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Die Erfindung betrifft ein Sektionaltorblatt aus gelenkig verbundenen Sektionen, die in seitlichen, mit einem Bogen versehenen Laufschienen geführt sind und beim Öffnen und Schließen des Tores Schwenkbewegungen zueinander ausführen, wobei zwischen den Sektionen elastisch verformbare Dichtungen angeordnet sind, die jeweils an einer Stirnseite der Sektionen befestigt sind und in der Torblattschließstellung an der gegenüberliegenden Stirnseite der benachbarten Sektion dichtend anliegen.
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Ein Sektionaltorblatt mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus
EP 304 642 B1 (Hörmann) bekannt. Die oberen Stirnseiten der Sektionen weisen bei der bekannten Ausführung eine von der Torblattaußenseite ausgehende bogenförmige Krümmung auf, die in eine Vertiefung an der unteren Stirnseite der gelenkig angeschlossenen Nachbar-Sektion eingreift. Das Profil der Stirnseiten ist so ausgebildet, dass sich bei einer Schwenkbewegung der Sektionen an der Torblattaußenseite kein Spalt zwischen den Sektionen öffnet, in den man eine Hand oder Gliedmaßen einführen kann. Das bogenförmig ausgebildete Profil an der Stirnseite der Sektionen wird in der Technik daher auch als Fingerklemmschutzprofil bezeichnet. Die zwischen den Sektionen angeordneten Dichtungen sind als Dichtungsstreifen ausgebildet. Das bekannte Sektionaltorblatt ist für Industrietore und Garagentore geeignet. Die Dichtungsstreifen zwischen den Sektionen dichten das Torblatt im Wesentlichen gegen Zugluft. Für den Abschluss an Ladeöffnungen von Land- oder Schienenfahrzeugen, also sogenannten Cargobehältern ist das bekannte Sektionaltorblatt weniger geeignet. Für Cargobehälter, die hin und wieder in Waschanlagen gereinigt werden, erweist sich die bekannte Dichtung mittels einfacher Dichtungsstreifen als unzureichend.
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Aus
JP 62-182391 ist ein Sektionaltorblatt bekannt, dessen Sektionen an den Stirnseiten symmetrische Vorsprünge und Vertiefungen aufweisen. Diese stehen im Torblattschließzustand nach Art einer Nut/Federverbindung im Eingriff. Zwischen den Vorsprüngen und Vertiefungen sind Dichtungen angeordnet, die beispielsweise als dauerelastisches Schaumstoffband ausgebildet sein können und entweder in der Vertiefung oder an dem Vorsprung befestigt sind. Die Anordnung zeichnet sich durch eine gute Dichtwirkung aus, so dass das Sektionaltorblatt auch für Cargobehälter eingesetzt wird. Wenn die Sektionen jedoch beim Öffnen und Schließen des Tores Schwenkbewegungen zueinander ausführen, öffnet sich an der Torblattaußenseite ein handbreiter Spalt, von dem eine Verletzungsgefahr ausgehen kann. Es besteht ein Bedürfnis, an einer solchen Torblattausführung die potentielle Fingerklemmgefahr auf möglichst einfache Weise zu beseitigen. Dabei soll insbesondere auch ein Nachrüsten vorhandener Tore möglich sein.
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Die
EP 1 340 879 A2 betrifft ein Sektionaltor mit einem zwischen den Sektionen angeordneten Dichtungsprofil, welches zwei abstehende Schenkel aufweist. Ein Schenkel liegt stets unter Vorspannung an der jeweiligen oberen Sektion an und erfüllt eine Dichtungsfunktion. Der andere Schenkel verhindert einen Fingereingriff, wenn sich im Zuge einer Öffnungs- oder Schließbewegung des Sektionaltorblatts ein Spalt zwischen benachbarten Sektionen öffnet und wieder schließt.
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Aus
DE 20 2004 003 637 U1 ist ein Dichtungsprofil zur Abdichtung von Spalten bei Sektionaltoren bekannt, welches einen Profilfuß sowie eine bogenförmig ausgebildete Kopfwand aufweist. Das Profil dient ausschließlich zur Spaltabdichtung und hat keine Fingerklemmschutzfunktion.
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Aus
DE 38 06 005 C2 ist ein Dichtungsprofil für Schiebewände bekannt, welches sich im geschlossenen Zustand der Schiebewand elastisch verformt. Zur Befestigung des Dichtprofils ist ein mit Widerhaken versehender Fuß aus Vollmaterial vorgesehen.
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Vor dem geschilderten Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere für Abschlüsse an Cargobehältern geeignetes Sektionaltorblatt anzugeben, dessen Dichtungen zwischen den Sektionen auch bei tiefen Temperaturen eine gute Dichtigkeit gewährleisten und außerdem einen Fingerklemmschutz bieten.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Sektionaltorblatt nach Anspruch 1.
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Erfindungsgemäß weisen die Dichtungen ein an den Stirnseiten der Sektionen vorstehendes Hohlkammerprofil auf, welches im undeformierten Zustand einen sich bei der Bewegung des Torblattes öffnenden und wieder schließenden Spalt zwischen den Sektionen an der Torblattaußenseite abdeckt und welches sich bei einer parallelen Ausrichtung der Sektionen in der Torblattschließstellung zu einem flachgedrückten Dichtungsschlauch reversibel verformt. Wenn die Sektionen den bogenförmigen Bereich der Laufschienen durchlaufen und dabei relativ zueinander Schwenkbewegungen ausführen, richten sich die Dichtungsprofile aufgrund ihrer Elastizität auf und decken den sich öffnenden Spalt zwischen den Sektionen an der Torblattaußenseite ab. Wenn sich der Schwenkwinkel zwischen den Sektionen wieder reduziert, taucht das vorstehende Hohlkammerprofil in eine Vertiefung an der Stirnseite des Nachbarprofils ein und verformt sich elastisch. Es legt sich an die Wandung der Vertiefung an und verformt sich zu einem flachgedrückten Dichtungsschlauch. Insofern erfüllt die erfindungsgemäß ausgebildete Dichtungen zwei Funktionen.
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In der Torblattschließstellung dichtet sie den Spalt zwischen zwei Sektionen infolge ihrer starken Deformation wirksam, beispielsweise auch gegen Spritzwasser, ab. Bei Öffnungs- und Schließbewegungen des Torblattes erfüllt sie darüber hinaus eine Fingerklemmschutzwirkung.
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Zur Befestigung an den Sektionen weisen die Dichtungen einen an das Hohlkammerprofil angeformten Rastfuß auf, der in einen Schlitz an der Stirnseite der Sektion einsetzbar ist. Erfindungsgemäß ist der Rastfuß als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet, welches zusätzlich einen oder mehrere in Dichtungslängsrichtung sich erstreckende Stege enthalten kann. Durch die Stege kann die Federkraft und damit die Haltekraft in den Schlitzen noch verbessert werden. Um das Einsetzen in den Schlitz zu erleichtern und die Klemmeigenschaften des Rastfußes in dem Schlitz weiter zu verbessern, kann der Rastfuß außenseitig angeformte Spreizelemente aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das im undeformierten Zustand vorstehende Hohlkammerprofil der Dichtungen zur Torblattaußenseite bogenförmig gekrümmt. Ferner ist die Dichtung zweckmäßig so ausgebildet, dass zwischen den Wandungen der in der Torblattschließstellung zu einem flachgedrückten Dichtungsschlauch reversibel verformten Dichtung ein Luftpolster vorhanden ist. Durch das Luftpolster kann ein Einfrieren der Dichtung bei Frost verhindert werden. Dadurch behält die Dichtung ihre volle Funktionsfähigkeit auch bei tiefen Temperaturen bei.
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Das erfindungsgemäße Sektionaltorblatt ist robust und kann auf einfache Weise hergestellt, montiert und repariert werden. Es eignet sich im besonderen Maße auch für Abschlüsse an Cargobehältern bzw. Cargocontainern. Von besonderem Vorteil ist, dass Sektionaltorblätter, deren Sektionen noch kein Fingerklemmschutzprofil aufweisen, mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Dichtungen nachgerüstet werden können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert: Es zeigen schematisch:
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1 die Seitenansicht eines Sektionaltores im Zuge einer Öffnungs- oder Schließbewegung,
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2 den Ausschnitt A aus 1 in einer gegenüber 1 vergrößerten Darstellung,
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3 den Ausschnitt B aus 1 ebenfalls in einer in 1 vergrößerten Darstellung.
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Das in 1 dargestellte Tor weist ein Sektionaltorblatt aus gelenkig verbundenen Sektionen 1 auf, die in seitlichen, mit einem Bogen versehenen Laufschienen 2 geführt sind und beim Öffnen und Schließen des Tores Schwenkbewegungen zueinander ausführen. Die Sektionen 1 sind als doppelschalige Paneele ausgebildet und mit einem Isolationsmaterial ausgeschäumt. Sie können beispielsweise eine Dicke zwischen 20 mm und 100 mm aufweisen. An der oberen Stirnseite der Sektionen ist ein Vorsprung angeformt. In die unteren Stirnseite der Sektionen ist eine Vertiefung 4 eingeformt. Die Vorsprünge 3 und Vertiefungen 4 benachbarter Sektionen 1 greifen im Torblattschließzustand nach Art einer Nut/Federverbindung formschlüssig ineinander. Zwischen den Sektionen 1 sind elastisch verformbare Dichtungen 5 aus einem elastomeren Kunststoff angeordnet, die jeweils an einer Stirnseite der Sektionen 1 befestigt und in der Torblattschließstellung an der gegenüberliegenden Stirnseite der benachbarten Sektion dichtend anliegen.
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Einer vergleichenden Betrachtung der 2 und 3 entnimmt man, dass die Dichtungen 5 ein an den Stirnseiten vorstehendes Hohlkammerprofil 6 aufweisen, welches im undeformierten Zustand einen sich bei der Bewegung des Torblattes öffnenden und wieder schließenden Spalt 7 zwischen den Sektionen 1 an der Torblattaußenseite abdeckt (2) und welches sich bei einer parallelen Ausrichtung der Sektionen 1 in der Torblattschließstellung zu einem flach gedrückten Dichtungsschlauch reversibel verformt. Im undeformierten Zustand (2) weist das Hohlkammerprofil 6 an der Torblattaußenseite eine bogenförmige Krümmung 8 auf. Das Profil ist so ausgebildet, dass sich das von der Stirnseite vorstehende Hohlkammerprofil 6 in die Vertiefung 4 an der unteren Stirnseite der benachbarten Sektion 1 eintaucht und sich an die Wandfläche der Vertiefung 4 anlegt. Aus 3 geht hervor, dass zwischen den Wandungen des in der Torblattschließstellung zu einem flachgedrückten Dichtungsschlauch reversibel verformten Hohlkammerprofils 6 ein Luftpolster 9 vorhanden ist. Dadurch behält die Dichtung auch bei Frost ihre volle Funktionsfähigkeit bei. Die Dichtungen gewährleisten eine sehr gute Dichtigkeit des Sektionaltorblatts. Ein Eindringen von Feuchtigkeit kann auch bei extremen Wetterbedingungen oder bei einer Wäsche zuverlässig verhindert werden.
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Die Dichtungen 5 weisen einen an das Hohlkammerprofil 6 angeformten Rastfuß 10 zur Befestigung auf, der in einen Schlitz 11 an der Stirnseite der Sektionen 1 einsetzbar ist. Der Rastfuß 10 ist als geschlossenes Hohlprofil ausgebildet und enthält im Ausführungsbeispiel zusätzliche, sich in Dichtungslängsrichtung erstreckende Stege 12. Ferner sind an den Rastfuß 10 außenseitig Spreizelemente 13 angeformt.