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Die
Erfindung betrifft einen Allzweck–Deckelheber für Kanal-
und Schachtdeckel, bestehend aus einer Hubvorrichtung mit einer
an dieser angeordneten, sich über
den Deckel erstreckenden Aufnahmevorrichtung zum Befestigen von
Einhängewerkzeugen
zur Aufnahme verschiedenster Deckel, einem in der Hubstellung entlastbaren
Fahrwerk und einer sich außerhalb
des Deckels abstützbaren
Druckstütze.
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Ein
aus der
CH 610 281 A5 bekannter
Deckelheber dieser Gattung besteht aus einem einachsigen Fahrgestell,
welches frontal an den zu hebenden Deckel gefahren wird, so dass
die Aufnahmevorrichtung über
den Deckel ragt. sodann werden die Einhängewerkzeuge am Deckel befestigt
und dieser durch Kippen des Gerätes
angehoben. Da derartige Deckel infolge langer Liegezeit in ihrem
Rahmen festbacken oder -rosten, ist das manuelle Lösen schwierig,
nämlich
kraftaufwendig, so dass zusätzliche
Hilfeleistungen benötigt
werden. Deckel sind ferner je nach Größe gewichtsmässig schwer
und in ihrer Formgebung unterschiedlich. Der Aus- und Einbau sowie
der Transport von und zu der Einbaustelle ist daher insbesondere
für eine
Person schwierig. Aus diesem Grund gestaltet sich vor allem das
Einsetzen in den Bodenrahmen umständlich. Infolgedessen stellen
sich wiederholt Verzögerungen
ein, die nicht nur den Arbeitsablauf verlängern und verteuern, sondern
auch eine gewisse Unfallgefahr beinhalten. Schließlich sind
bekannte Deckelheber nur für
eine be schränkte
Anzahl von Deckeltypen geeignet, also nicht allzwecktauglich. Es
müssen
daher immer mehrere Gerätearten
zum Deckelheben vorhanden sein, um alle Deckeltypen aufnehmen zu
können.
Dies erschwert den Ein- und, Ausbau von Deckeln zusätzlich und
verteuert die Bereitstellung und Wartung der verschiedenen Geräte.
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Weiterhin
ist aus der
DE 19 28
375 B eine Vorrichtung zum Anheben von Bauteilen von Schachtabdeckungen
bekannt, die auf einem geschlossenen Rahmen außerhalb des Deckels auf dem
Boden aufsitzt. Mittels einer Hubvorrichtung kann der Deckel angehoben
werden. Ein Deckeltransport ist nicht vorgesehen. Eine ähnliche
Hubvorrichtung hat die
FR
2 706 874 A1 zum Gegenstand. Bei dieser ist jedoch ein
Fahrwerk vorgesehen, dessen Räder
einzeln von Hand aus einer Fahr- in eine Ruhestellung gestellt werden
können.
Zudem muss auch das Aufnehmen des Deckels und das Betätigen des
Hubwerks separat von Hand durchgeführt werden. Die Handhabung
dieser Vorrichtung ist somit ebenfalls aufwendig und zeitraubend.
Die
DE 199 12188 A1 beschreibt
ebenfalls eine Hubvorrichtung für
Schachtdeckel mit einem Fahrwerk, dessen Räder einzeln und unabhängig von
einander von einer Fahr- in eine Ruheposition bewegt werden können. Bekannt
ist endlich aus der
GB
2 219 984 A eine Hubvorrichtung für Deckel, die mit einem zweiachsigen Fahrwerk
ausgestattet ist, dessen Räder
durch ein Stellwerk aus einer angehobenen in eine abgesenkte Stellung
gestellt werden können.
In jeder Stellung werden die Räder
jedoch nicht vom Boden abgehoben, so dass von diesen insbesondere
beim Kösen des
Deckels die gesamten Druckkräfte
aufgenommen werden müssen,
was zu ungünstigen
Lageveränderungen
der Vorrichtung und damit zu Schwierigkeiten beim Lösen aus
dem Rahmen führen
kann. Insgesamt sind die bekannten Vorrichtungen zum Abheben von
Deckeln aufwendig in der Handhabung und daher für einen Einmannbetrieb wenig
geeignet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Allzweck- Deckelheber vorzuschlagen, der für jeden
Deckeltyp einsetzbar ist und der in seiner Handhabung für Einmannbetrieb
ausgelegt ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Allzweck-Deckelheber für Kanal- und Schachtdeckel oder
dergleichen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Wesentlich
ist dabei, dass nunmehr allein durch das Hubwerk gleichzeitig die
Aufnahmevorrichtung, das Stellwerk und die Druckstütze in eine Stützstellung
bewegt werden. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, dass das Stellwerk das Fahrwerk entweder in
eine entlastete Ruhestellung anhebt oder es in seine die Druckstütze und
den Deckel abhebende Fahrstellung absenkt. Dadurch wird in vorteilhafter
Weise die Handhabung der Vorrichtung erheblich vereinfacht und insbesondere
für den
Einmannbetrieb geeignet gemacht. Ferner können beliebige Einhängewerkzeuge angebracht
werden, so dass praktisch alle Arten von Deckeln angehoben werden
können.
Schließlich
ist auch der Transport infolge des Zweiachs-Fahrwerks für eine Einzelperson
einfach.
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Weitere
zweckdienliche Merkmale der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht des Allzweck-Deckelhebers;
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2 die
Frontansicht der Deckelheber-Aufstellung;
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3 die
Ansicht eines Anhängewerkzeugs.
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Ein
Deckelheber zum Ausheben und Einsetzen von Kanal- und Schachtdeckeln
oder dgl. besteht gem. den 1 und 2 im
wesentlichen aus einem Hubwerk und einer daran angeordneten Aufnahmevorrichtung 2 für den Deckel 3.
Erfindungsgemäss
ist am Lagergehäuse 7 des
Hubwerks 8 ein Stellwerk 5 angeordnet, welches
mit am Lagergehäuse 7 angelenkten
schräg
gegeneinander nach oben laufenden Schwenkarmen 6 ausgestattet
ist. Deren freie Enden weisen als Fahrwerk 1 neben den
Deckel 3 verfahrbare Räder 4 auf.
Das Hubwerk ist im Ausführungsbeispiel
als Spindeltrieb mit einer durch das Lagergehäuse 7 geschraubten
Spindel 9 ausgebildet. Natürlich ist auch ein hydraulich
betreibbares Hubwerk 8 möglich. Das untere, vertikal
bewegbare Ende der Spindel 9 ist in einem Kugelgelenk drehbar in
einer Druckstütze 10 gelagert.
Diese Druckstütze 10 dient
gleichzeitig als Lagerbock für
beidseits angelenkte Zwischenhebel 11, welche anderenends drehbar
an den Schwenkarmen 6 angeschlossen sind. Am oberen Ende
der Spindel 9 ist eine evt. aufsteckbare L-förmige Kurbel 12 oder
dgl. angebracht, deren waagerechter Arm einen über die Spindel 9 hinaus
ragenden Fortsatz 12 aufweist, auf den bei Bedarf ein Verlängerungsrohr 19 aufgeschoben
werden kann, wie in 1 strickpunktiert angedeutet
ist. Natürlich
kann anstelle der Kurbel 12 auch eine U-förmig gebogene
Kurbel oder ein Rad vorgesehen sein.
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Senkrecht
zur Fahrtrichtung des Fahrwerks 1 ist am Lagergehäuse 7 die
Aufnahmevorrichtung 2 angeordnet. Diese besteht aus einem
waagerechten im Querschnitt runden oder viereckigen Tragarm 13, der
somit in der Aufnahmestellung über
den anzuhebenden Deckel 3 ragt. Am Tragarm 13 können an nicht
im einzelnen dargestellten Mehrfachanschlüssen 14 oder dgl.
Einhängewerkzeuge 15 befestigt bzw.
eingehängt
werden. Letzere sind ebenfalls nur schematisch dargestellt, da sie
als Zange, Gewindeöse,
Haken, Drehschlüssel,
Ketten- oder Drahtseilschlaufe,
Einhängepratze
oder dgl. ausgebildet sein können.
Auf diese Weise lässt
sich praktisch für
jede Deckeltype das geeignete Einhängewerkzeug 15 anbringen.
Am vorderen Ende des Tragarms 13 hängt eine z. B. dreieckförmige Auflage 16,
die zum Abstützen
auf dem Deckel 3 dient und mit der Druckstütze 10 eine
Dreipunktauflage erzeugt.
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Es
ist ersichtlich, dass der Tragarm 13 durch das Hubwerk 8 bei
randseitig aufgestelltem Fahrwerk 1 gegen den Deckel 3 abgesenkt
werden kann, so dass sich die Auflage 16 auf den Deckel 3 legt. Gleichzeitig
setzt sich die Druckstütze 10 neben
dem Deckel 3 auf dessen Deckelrahmen 3' ab. Hierbei wird
das Fahrwerk 1 infolge der Abwärtsbewegung des Lagergehäuses 7 gespreizt,
so dass die Druckstütze 10 und
die Räder 4 zunächst gleichzeitig
auf dem Boden aufliegen. Jedoch werden durch weiteres Absenken des
Lagergehäuses 7 die
Räder 4 vom
Boden abgehoben, also entlastet, wie strichpunktiert in 1 angedeutet
ist. Jetzt sitzt auch die Auflage 16 auf dem Deckel 3 und
das Einhängewerkzeug 15 kann
in den Deckel 3 eingehängt
werden. Durch Anheben des Hubwerks 8 wird dann zunächst der
Deckel 3 aus seinem Deckelrahmen 3' gelöst, was erheblichen Kraftaufwand
erfordert. Diese Kräfte
werden, da das Fahrwerk 1 noch angehoben ist, unmittelbar
durch das Hubwerk 8 und die Druckstütze 10 auf den Deckelrahmen 3' geleitet. Durch
diese starre Verbindung zwischen Hebegerät und Deckelrahmen 3 wird
beim Lösen
und anschließenden
Anheben im Deckelrahmen 3' ein
Verwinkeln oder Wackeln des Deckels 3' vermieden. Die Schwenkarme 6 sind
so ausgelegt und angelenkt, dass die Räder 4 erst bei aus
dem Deckelrahmen 3' ausgehobenem
Deckel 3 auf den Boden aufsetzen und daher ausschließlich nur
dem Deckeltransport dienen. Beschädigungen der Räder 4 durch
hohen Druck beim Losbrechen des Deckels 3 oder Nachfedern
sind daher ausgeschlossen. Um eine exakte, gleichmässige vertikale Anhebung
des Deckel 3 aus seinem Deckelrahmen 3' zu erreichen,
sind an gegenüberliegenden
Seiten kanten des Deckels 3 je ein Deckelheber aufgestellt. Durch
das so erreichte gleichmässige
Anheben werden Verkantungen mit damit verbundenen extrem hohen Reibungswerten
und den dabei erzeugten Belastungen des Deckelhebers vermieden.
Beide Deckelheber können
ferner von einer Person bedient werden, so dass im Einmannbetrieb
gearbeitet werden kann. Auch der Ab- und Zutransport des angehobenen
Deckels 3 ist von einer einzigen Person durchführbar, da
das Deckelgewicht ausschließlich
von den Deckelhebern getragen wird und nur Schubkräfte zum
Verschieben erforderlich sind.
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Infolge
der anpassbaren Anordnung von Einhängewerkzeugen 15 lassen
sich auch Deckel 3 mit gegenüberliegenden schrägen Stirnflächen anheben,
wie 3 zu entnehmen ist. Zu diesem Zweck ist ein Hubbalken 17 vorgesehen,
der quer zum Tragarm 13 schwenkbar an diesem gelagert ist,
z. B. mit einem auf den Tragarm 13 geschobenen Ring 18. Beim
Anheben des Hubwerks 8 in geschilderter Weise löst sich
zuerst durch Schwenken des Hubbalkens 17 die Seite des
Deckels 3 mit der vorstehenden oberen Kante, so dass anschliessend
der Deckel 3 auch mit seiner anderen Seite freigegeben
wird und ausgehoben werden kann. Um die Handhabung des Deckelhebers
insbesondere beim Einmannbetrieb weiterhin sicherzustellen, sind
zusätzlich
Zangen mit einer Sicherung ausschließlich gegen Öffnen und Drehschlüssel mit
axial verschiebbarer Schiebesicherung gegen Aufdrehen im angehobenen
Zustand des Deckels 3 vorgesehen.
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Es
ist ersichtlich, dass durch den erfindungsgemässen Allzweck-Deckelheber nicht
nur Deckel mit unterschiedlicher Form und Größe, sondern auch bei sicherer
Handhabung im Einmannbetrieb angehoben, transportiert und wieder
eingesetzt werden können.
Es müssen
jetzt nicht mehr mehrere Hebegeräte
für verschiedene
Deckeltypen mit entsprechenden Losbrechkräften bereitgestellt werden,
sondern es genügt
lediglich die Verwendung des erfindungsgemässen Gerätepaares als Grundausstattung
für den
Anbau von diversen Einhängewerkzeugen 15.
Zudem können
jetzt auch große
und schwere Deckel 3 ohne Schwierigkeiten von einer Person
bewegt werden.