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Die
Erfindung betrifft einen Musterbuchschrank mit Fächern für die vertikal-stehende Aufbewahrung
von Musterbüchern.
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Im
Einzelhandel mit Bodenbelägen
werden häufig
Musterbücher
verwendet, um den Kunden über
das Angebot an z. B. Teppichmustern zu informieren. Die einzelnen
Muster sind darin nach Art von Buchseiten befestigt, d. h. sie sind
um einen gemeinsamen Buchrücken
schwenkbar bzw. aufklappbar angeordnet. Derartige Musterbücher, vor
allem solche für
Teppichbodenmuster und andere Bodenbeläge, sind häufig groß, schwer und daher unhandlich. Dies
liegt zum einen an der vorgegebenen Dicke der Muster, die bei Teppichböden nicht
nur durch die Dicke des Flors, sondern auch des Teppichbodenrückens mitbestimmt
wird. Zudem müssen
die Muster eine ausreichend große
Grundfläche
wiedergeben, damit sich der Kunde die Gestaltung auch auf größerer Fläche vorstellen
kann. Beide Kriterien führen
zu relativ voluminösen
wie auch schweren Musterbüchern.
Zur Handhabung vermag auch nur wenig beizutragen, dass große Musterbücher häufig an
ihrer dem Buchrücken
abgewandten Stirnseite mit Handgriffen versehen werden, so dass
man sie nach Art von Koffern ergreifen und tragen kann.
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Im
Einzelhandel werden derartige Musterbücher in offenen oder geschlossenen
Schränken
aufbewahrt, die mit Fächern
für die
vertikal-stehende Aufbewahrung der Musterbücher versehen sind. Um dem
Kunden Muster zu zeigen, wird das jeweilige Musterbuch gegriffen,
etwa mittels des daran angebrachten Handgriffs, aus dem Schrank
herausgezogen und zunächst
auf einer geeigneten Ablage mit dem Buchrücken nach unten abgestellt.
Sodann lässt sich
das Musterbuch aufschlagen. Da dieser Vorgang einschließlich des
Zurückstellens
der Musterbücher
im Laufe einer Kundenberatung häufiger
erfolgt, ist der körperliche
Einsatz für
das Verkaufspersonal hoch.
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Mit
der Erfindung wird daher angestrebt, den körperlichen Einsatz bei der
Warenpräsentation
mittels Musterbüchern,
die in einem Musterbuchschrank aufbewahrt werden, zu verringern.
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Hierzu
wird bei einem Musterbuchschrank mit Fächern für die vertikal-stehende Aufbewahrung von
Musterbüchern
vorgeschlagen, dass die Fächer durch
Klappen verschließbar
sind, die um am unteren Rand der Klappen angeordnete, horizontale Schwenkachsen
einzeln bis in eine im wesentlichen horizontale Lage verschwenkbar
sind, und dass an der Innenseite jeder Klappe jeweils ein Musterbuch mit
zur Klappe hin weisendem Buchrücken
befestigt ist.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, auch schwere und voluminöse
Musterbücher
kräftesparend
aus dem Musterbuchschrank herauszuholen, und sie ebenfalls wieder
kräftesparend
in den Musterbuchschrank zurückzuführen. Erreicht
wird dies durch eine kräftesparende
Schwenkbewegung, durch die beim Herausholen des Musterbuchs dieses
auf kürzestem
Wege in eine im wesentlichen horizontale Lage mit nach unten weisendem
Buchrücken
gelangt, wodurch das Musterbuch ohne weitere Maßnahmen zur Kundenpräsentation
zur Verfügung steht.
Ebenso einfach lässt
sich das jeweilige Musterbuch wieder in den Schrank zurückführen.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen eines derartigen Musterbuchschranks sind in den
Unteransprüchen
angegeben.
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Eine
dieser Ausgestaltungen ist gekennzeichnet durch eine sich quer zu
dem Musterbuchschrank erstreckende Ablagefläche, auf der die Klappen im
ausgeschwenkten Zustand ruhen. Zur Vermeidung langfristiger Schäden durch
das Herunterschwenken der Klappen mit den darauf befestigten Musterbüchern können Puffer
oder Dämpfungselemente
zwischen der Ablagefläche
und der darauf ruhenden Klappe angeordnet sein. Vorzugsweise sind die
Puffer oder Dämpfungselemente
direkt an der Außenseite
der Klappe befestigt.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ragt die Klappe im ausgeschwenkten Zustand über die Vorderkante
der Ablagefläche
hinaus. Dies bietet den Vorteil einer nur geringen Tiefe der Ablagefläche, so dass
auch der Musterbuchschrank insgesamt wenig Grundfläche beansprucht
und gleichwohl das auf der Ablagefläche ruhende Musterbuch nicht
herunterfallen kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung ist gekennzeichnet durch ein längs des
Buchrückens
durch das Musterbuch hindurchführendes
Halteelement, dessen erstes Ende nahe des unteren, und dessen zweites Ende
nahe des oberen Randes der Klappe geführt festgelegt ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht Führungen für die beiden
Enden des Halteelements vor, wobei sich die Führungen rechtwinklig zur Innenseite
der Klappe erstrecken. Die Führungen
bieten rechtwinklig zur Klappe so viel Spiel, dass sich der Buchrücken beim
Aufschlagen des Musterbuches sowie beim Umblättern darin frei wölben kann.
Vorzugsweise sind die Führungen
als Schlitze ausgebildet, in welche die Enden des Halteelements
hineinragen.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das zweite
Ende des Halteelementes rechtwinklig zur Innenseite der Klappe klemm-
oder verriegelbar ist. Hierdurch lässt sich verhindern, dass beim
Zurückschwenken
der Klappe das Musterbuch infolge der Schwerkraft von der Klappe
weg kippt, was zu einem für
den Benutzer irritierenden Impuls kurz vor dem Schließen der
Klappe führt.
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Von
Vorteil ist ferner, wenn das Halteelement eine längs des Buchrückens durch
das Musterbuch hindurchgeführte
Stange ist.
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Schließlich sieht
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung eine fest am Boden des
Schrankfachs angeordnete Fläche
zur zusätzlichen
Abstützung
der Schmalseite des Musterbuchs bei geschlossener Klappe vor. Je
nach Gestaltung kann die Fläche
auch die alleinige Unterstützung
des Musterbuches übernehmen,
um so das Scharnier der Klappe vollständig zu entlasten.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Im Einzelnen
zeigen:
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1 einen
vertikalen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Musterbuchschrank, wobei
sich ein Musterbuch vertikal-stehend in einem Schrankfach des Musterbuchschranks
befindet;
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2 die
Gegenstände
nach 1 bei aus dem Schrankfach heraus geklapptem Musterbuch;
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3 eine
Darstellung gemäß der in 2 eingetragenen
Ansichtsebene III-III und
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4 eine der 3 entsprechende
Ansicht, jedoch bei aufgeklapptem Musterbuch.
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1 zeigt
einen Musterbuchschrank mit einem in einem Schrankfach 4 befindlichen
Musterbuch 1. Vorzugsweise befindet sich eine Vielzahl
weiterer Musterbücher
nebeneinander in dem Schrank, wobei sich die Musterbücher entweder
einzeln oder zu Gruppen zusammengefasst in den Schrankfächern 4 befinden.
Die Musterbücher 1 sind
so angeordnet, dass die Öffnungsseiten
der Musterbücher 1 zur
Rückwand 3 des
Schranks hin, und die Buchrücken 1A nach
außen
weisen. Die Musterbücher 1 befinden
sich in vertikal-stehender
Anordnung in ihren Schrankfächern.
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Vor
den Schrankfächern 4 befindet
sich quer hierzu eine langgestreckte Ablagefläche 5. Diese kann
z. B. Bestandteil eines Unterschranks sein. Die Ablagefläche 5 steht
mit einer Tiefe T gegenüber
der Hauptfront 7 des Musterbuchschranks nach vorne vor.
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Gemäß 2 lässt sich
jedes einzelne Musterbuch 1 aus dem Schrankfach 4 herausschwenken. Zu
diesem Zweck ist jedes Musterbuch 1 an der Innenseite 13 einer
ihm zugewiesenen Klappe 10 befestigt. Die Klappe 10 ist über eine
horizontale Schwenkachse 11 gelenkig mit dem Musterbuchschrank
verbunden. Die als Scharnier ausgebildete Schwenkachse 11 befindet
sich, wie ein Vergleich der 1 und 2 zeigt,
am unteren Rand der jeweiligen Klappe 10.
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Durch
das Aufschwenken gelangt die jeweilige Klappe 10 in eine
im Wesentlichen horizontale Lage, in der sie sich auf der Ablagefläche 5 abstützt. Für eine schonende
Abstützung
sind an der Außenseite 14 jeder
Klappe 10 Puffer oder Dämpfungselemente 16 befestigt,
die sich bei geöffneter
Klappe 10 zwischen dieser und der Ablagefläche 5 befinden.
An der Außenseite 14 können auswechselbare
Schilder befestigt sein, die das Auffinden des gesuchten Musterbuches
vereinfachen. Alternativ können
die Klappen 10 transparent sein, so dass der dahinter angeordnete
Buchrücken
lesbar ist.
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Gemäß 2 ragt
die Klappe 10 einschließlich des daran befestigten
Musterbuches 1 im ausgeschwenkten Zustand deutlich über die
Vorderkante 5A der Ablagefläche 5 hinaus. Die
Tiefe T der Ablagefläche 5 kann
daher deutlich geringer sein, als die für das vollflächige Ablegen
eines Musterbuches 1 eigentlich erforderliche Tiefe.
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Die
Befestigung jedes Musterbuches 1 an seiner Klappe 10 erfolgt
im Bereich des der Klappe 10 zugewandten Buchrückens 1A.
Zur Vermeidung von Verschleiß ist
es von Vorteil, wenn der Buchrücken 1A nicht
unmittelbar an der Innenseite 13 der Klappe anliegt, sondern
sich dort gegen robuste Gleitflächen 20 abstützt. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
befinden sich die Gleitflächen 20 an ersten
Schenkeln eines zweischenkligen, als Stütze 21 dienenden Metallwinkels.
Eine erste derartige Stütze 21 ist
nahe des unteren Randes, und eine andere derartige Stütze 21 ist
nahe des oberen Randes der Klappe 10 innen an der Klappe
angeordnet.
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Durch
die zweiten Schenkel 28 beider Stützen 21 hindurch führt ein
langgestrecktes Halteelement in Gestalt einer Stange 23.
Die Stange 23 ist durch das Musterbuch 1 hindurchgeführt, und
zwar nahe des Buchrückens 1A.
In üblichen
Musterbüchern
und insbesondere in Musterbüchern
mit Teppichbodenmustern befinden sich nahe des Buchrückens genügend Freiräume oder
Kammern, um eine schlanke Stange längs hindurchzuführen. Zum
erleichterten Einführen
kann die Stange 23 an ihrem einen Ende angespitzt sein.
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Zur
Festlegung der Stange 23 in Längsrichtung ist diese an beiden
Enden mit Erweiterungen in Gestalt von Köpfen 24 versehen.
Diese Erweiterungen können
auch auf Gewindeenden der Stange 23 aufgeschraubte Muttern
sein. Die Köpfe 2 können sich
in Längsrichtung
von außen
gegen die Schenkel 28 der Stützen abstützen.
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Das
nahe des oberen Randes der Klappe 10 angeordnete Ende 26 der
beiden Stangenenden lässt
sich rechtwinklig zur Innenseite 13 der Klappe 10 festklemmen
oder anderweitig an der Klappe verriegeln. Zu diesem Zweck ist dort
an der Innenseite 13 der Klappe ein Klemm- oder Verriegelungselement 27 angeordnet.
Die Klemmung bzw. Verriegelung des Stangenendes führt dazu,
dass in diesem Bereich der Buchrücken 1A auch
dann noch an der Innenseite 13 der Klappe gehalten wird,
wenn diese in den Schrank zurückgeschwenkt
wird. Ein beim Schließen
störendes
Kippen des Musterbuches 1 gegenüber der Klappe 10 wird
vermieden. Denn die Enden der als Halteelement für das Musterbuch dienenden
Stange 23 sind nicht starr an der jeweiligen Stütze 21 befestigt,
sondern daran beweglich. Einzelheiten hierzu werden im Folgenden
anhand der 3 und 4 beschrieben.
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Jede
Stütze 21 weist
in ihrem von der Klappe 10 senkrecht abstehenden Schenkel 28 einen
mittigen Schlitz auf. Dieser bildet eine Führung 30 rechtwinklig
zur Innenseite 13 der Klappe 10. In der Führung gleitet
das jeweilige Ende 26 der Stange 23.
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Ein
Vergleich der 3 und 4 illustriert
die Bedeutung der Führung 30:
Während
sich die Stange 23 bei zugeklapptem Musterbuch (3)
nahe der Innenseite 13 der Klappe 10 befindet,
vermag die Stange 23 beim Aufklappen des Musterbuches (4) von der Innenseite 13 weg
zu wandern, wobei die Enden der Stange 23 längs der
Führung 30 gleiten.
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Der
Klappe 10 abgewandt ist der Schlitz der Führung 30 geschlossen,
so dass die Stange 23 und damit das Musterbuch 1 in
der jeweiligen Stütze 21 gefangen
ist. Jedoch kann es von Vorteil sein, bei der anderen, nahe der
Schwenkachse 11 angeordneten Stütze 21 die dortige Schlitzführung nach
außen
offen zu gestalten. Dies kann den Austausch des Musterbuches, etwa
bei einem Wechsel der Musterkollektion, erleichtern.
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Wird,
wie in 4 wiedergegeben, das Musterbuch 1 im
ausgeschwenkten Zustand aufgeschlagen, gelangt dessen vorderer Buchdeckel
auf eine Stützfläche 31A links
der Klappe 10, und der hintere Buchdeckel auf eine Stützfläche 31B rechts
der Klappe 10. Beim Ausführungsbeispiel sind beide Stützflächen 31A, 31B Teil
der langgestreckten Ablage 5.
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Alternativ
können
die Stützflächen 31A, 31B für die Buchdeckel
auch an eigenständigen
Stützelementen
ausgebildet sein, wobei diese Elemente aus dem Schrankkorpus ausziehbar,
aus der Klappe 10 zu beiden Seiten ausziehbar, oder seitlich
aus der Klappe 10 herausschwenkbar sind.
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Im
eingeschwenkten Zustand (1) ist es nicht erforderlich,
dass das hohe Gewicht des Musterbuches 1 von der Klappe 10 alleine
aufgenommen wird. Zur Entlastung vor allem des Scharniers 11 ist vielmehr
vorgesehen, dass sich das Musterbuch 1 nur teilweise auf
der dem Scharnier 11 näheren
Stütze 21,
und ferner auf einer starr im Bereich des Bodens des Schrankfachs 4 angeordneten
Fläche 9 abstützt.
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Alternativ
kann, um das Scharnier 11 vollständig vom Gewicht des Musterbuches
zu entlasten, die Fläche 9 so
weit nach vorne verlängert
werden, dass sich das Musterbuch 1 im eingeschwenkten Zustand
ausschließlich
auf dieser Fläche 9 abstützt
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- 1
- Musterbuch
- 1A
- Buchrücken
- 3
- Rückwand
- 4
- Schrankfach
- 5
- Ablagefläche
- 5A
- Vorderkante
der Ablagefläche
- 7
- Hauptfront
- 9
- Fläche
- 10
- Klappe
- 11
- Schwenkachse,
Scharnier
- 13
- Innenseite
- 14
- Außenseite
- 16
- Dämpfungselement
- 20
- Gleitfläche
- 21
- Stütze
- 23
- Stange,
Halteelement
- 24
- Kopf
- 26
- Ende
- 27
- Klemm-
oder Verriegelungselement
- 28
- Schenkel
- 30
- Führung
- 31A
- Stützfläche für Buchdeckel
- 31B
- Stützfläche für Buchdeckel
- T
- Tiefe