DE947852C - Verfahren zur Herstellung von Druckplatten auf photomechanischem Wege durch Beschichten von Aluminiumfolien oder -platten mit lichtempfindlichen Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckplatten auf photomechanischem Wege durch Beschichten von Aluminiumfolien oder -platten mit lichtempfindlichen SubstanzenInfo
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- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
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Description
Um Druckplatten auf photomechanischem Wege
herzustellen, verfährt man schon lange Zeit in der Weise, daß ein geeigneter Schichtträger, im allgemeinen
eine Metallplatte oder -folie, mit einer kolloidalen Substanz beschichtet wurde, welcher ein lichtempfindlicher
Stoff einverleibt war. Die Herstellung der Druckplatte erfolgt bei diesem Verfahren dadurch,
daß man die so erzeugte lichtempfindliche Schicht unter einer Vorlage, welche das zu reproduzierende
Bild enthält, belichtet und das erhaltene Bild durch Entwicklung der Schicht fixiert. Auf diese Weise
gelingt es, von einem positiven Bild sowohl positive als auch negative Druckplatten zu erzeugen. In
neuerer Zeit ist man dazu übergegangen, die lichtempfindliche Schicht ohne Mitverwendung einer
kolloidalen Substanz herzustellen, indem man die Metallplatte oder -folie, hauptsächlich solche aus
Aluminium, mit einer Lösung der hchtempfmdlichen Substanz beschichtet. Die Übertragung des Bildes
und die Fertigstellung der Druckplatte nach erfolgter Belichtung ist bei diesem Material grundsätzlich nicht
verschieden von der Arbeitsweise, nach welcher ein mit einer Kolloidschicht versehenes Material verarbeitet
wird.
Es ist nun gefunden worden, daß man Druckplatten auf photomechanischem Wege mit Vorteil auch
dadurch erhält, daß man zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht ausschließlich S-Alkyl-thiodiarylaminsulfoniumperchlorate
der allgemeinen Formel
Alkyl ClO4
in welcher der' Ring I oder die Ringe I und II auch
Naphthahnringe sein und I und/oder II auch sub-, stituiert sein können, und als Entwicklungsmittel
für die belichtete Schicht verdünnte alkalische oder saure Lösungen verwendet.
Man löst zur Fertigstellung der Druckplatten die Sulfoniumperchlorate in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie z. B. Glykolmonomethyläther, auf und beschichtet mit der Lösung Aluminiumplatten bei
gedämpften Licht. Nach der Trocknung stellen diese Metallplatten ein gut lichtempfindliches und sehr gut
haltbares Material für den Flachdruck dar. Die genannten Verbindungen arbeiten im Druckprozeß
positiv, d. h., die belichteten Stellen werden durch den Entwickler weggewaschen und das Metall wird an
diesen Stellen freigelegt, während die von der Vorlage abgedeckten Stellen fette Farbe annehmen. Die Mitverwendung
eines Kolloids ist hierbei nicht erforderlich. Die als lichtempfindliche Substanzen zu verwendenden
Sulfoniumperchlorate und ihre Liehtzersetzungsprodukte verhalten sich gegenüber den Entwicklungsmitteln
nicht einheitlich. Bei einigen unter ihnen istzur Entwicklung die Verwendung einer verdünnten alkalischen
Lösung, bei anderen die Verwendung einer verdünnten sauren Lösung angebracht oder sogar
erforderlich. Der Fachmann kann durch einen Versuch leicht feststellen, von welcher Art der Entwickler
sein muß. Als alkalische Entwickler sind beispielsweise verdünnte wäßrige Lösungen von Acetaten oder
sekundären bzw. tertiären Phosphaten der Alkalimetalle, besonders des Natriums, als saure Entwickler
beispielsweise verdünnte Essigsäure oder Phosphorsäure oder Schwefelsäure, gegebenenfalls mit einem
Zusatz von Puffersalz, z. B. Alaun, geeignet. Es ist ausreichend, die Entwickler in niedrigen Konzentrationen,
z>. B. als 5- bis io°/0ige Lösungen, anzuwenden.
Es war nicht vorauszusehen, daß die S-Alkyl-thiodiarylaminsulfoniumperchlorate
nach .der Belichtung unter einer Vorlage eine Differenzierung für Wasser
und fette Farbe, wie es die Grundlage beim Offsetverfahren erforderlich macht, ergeben.
Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Haltbarkeit der fertig beschichteten Aluminiumplatten.
Selbst nach einer Verweildauer von über 1 Monat bei forcierter Lagerung, z. B. in einem sogenannten
Tropenschrank, sind die Platten noch gut für den Flachdruck verwendbar. Auch dies war keinesfalls
vorauszusehen.
In der vorliegenden Erfindung liegt eine Bereicherung der Technik vor, die im Vergleich zum bekannten
Stände der Technik in der unterschiedlichen chemischen
Konstitution der S-Alkyl-thiodiarylaminsulfoniumperchlorate
im Vergleich mit den bisher verwendeten hchtempfindhchen Substanzen und in der hervorragenden Haltbarkeit der lichtempfindlichen
Schichten im unbelichteten Zustand vor der Belichtung unter einer Vorlage zu sehen ist.
Die gemäß der Erfindung zu verwendenden S-AlkylthiodiaiylaminsuKoniumperchlorate
sind in der Literatur bereits als lichtempfindliche Substanzen beschrieben (vgl. die Arbeit von F. Kehrmann und
Jean Henri Dardel, Berichte der Deutschen Chemisehen Gesellschaft, 55 [1922], S. 2346 ff.). Andere
für die vorliegende Erfindung geeignete Sulfoniumperchlorate lassen sich in analoger Weise herstellen.
So kann man an Stelle von Dimethylsulfat zur Alkylierung der Thiodiarylamine Diäthylsulfat oder Dibutylsulfat
verwenden. Nimmt man an Stelle von Diphenylamin 3-Methpxydiphenylamin zur Kondensation
mit Schwefel, so entstehen durch Methoxygruppen substituierte Thiodiphenylamine, welche der
Alkylierung durch Einwirkung von Dialkylsulf at und der weiteren Umsetzung mit Perchlorsäure zwecks
Bildung der entsprechenden Sulfoniumperchlorate ebenso zugänglich sind. Als gut geeignet für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung hat sich z. B. das S-Methyl-2-methoxythiodiphenylaminsulfoniumperchlorat
erwiesen.
1. S-Methyl-thiodiphenylaminsulfoniumperchlorat
(vgl. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 55 [1922], S. 2349) wird 1I2 0I0Ig in Glykolmonomethyläther
gelöst. Die Lösung wird auf eine gebürstete Aluminiumplatte gebracht und die gebildete Schicht
bei ioo° getrocknet. Unter einer positiven Vorlage belichtet man die lichtempfindliche Schicht beispielsweise
mit einer i8-Amp.-Bogenlampe in 70 cm Abstand. Hierauf wird die belichtete Schicht erst
mit 5%iger Natriumacetatlösung (Entwicklung) und
dann mit 5°/oiger Gummiarabicumlösung (Fertigstellung) behandelt. Nach 5000 Drucken, welche positive
Wiedergaben des Bildes der Vorlage sind, ist die Aluminiumfolie noch unverändert. Die Güte der·
Schicht geht daraus hervor, daß die so präparierten Aluminiumdruckplatten nach 3itägiger Lagerung im
Tropenschrank noch gute Druckergebnisse zeigen.
2. Mit einer i°/oigen Lösung von S-Methyl-thiophenyl-a-naphthylaminsulfoniumperchlorat
in Glykolmonomethyläther wird eine Aluminiumplatte beschichtet
und nach dem Trocknen der aufgetragenen lichtempfindlichen Schicht unter einer positiven Vorlage
3 Minuten belichtet. Das in der Schicht entstandene Bild entwickelt man durch Behändem mit
5°/oiger Essigsäure, die 5°/0 Alaun enthält. Man
erhält eine positiv druckende Platte, die mühelos iao
eine Auflage von 5000 Kopien ergibt. Nach einer 32tägigen Verweildauer der Platte im Tropenschrank
sind die mit ihr hergestellten Drucke noch immer gut.
Zu gleich gutem Erfolg, jedoch schon mit kürzerer Belichtungszeit, kommt man mit S-Methyl-thiophenyl-^-naphthylaminsulfoniumperchlorat.
3· Eine i%ige Lösung von S-Methyl-thiophenyl-
|S-naphthylaminsuKoniumperchlorat (vgl. Berichte der
Deutschen Chemischen Gesellschaft, 55 [1922], S. 2350) in Glykolmonomethyläther wird auf eine Aluminiumplatte
aufgetragen, beispielsweise unter Verwendung einer Plattenschleuder. Nach dem Trocknen belichtet
man die lichtempfindliche Schicht unter einer transparenten positiven Vorlage 2 Minuten lang. Die
darauffolgende Behandlung der belichteten Folie mit einer Lösung von Alaun in Essigsäure der im Beispiel 2
angegebenen Konzentration ergibt eine positive Druckplatte, die auch nach Herstellung einer sehr großen
Anzahl Kopien unverändert ist.
4. Eine Aluminiumplatte wird mit einer i°/oigen
Lösung von S-Äthyl-thiodiphenylamin-sülfoniumperchlorät
in Glykohnonomethyläther beschichtet und getrocknet. Die trockene lichtempfindliche Aluminiumplatte
wird dann unter einer transparenten positiven Vorlage belichtet. Nach einer Belichtungs-.
zeit von 5 Minuten färbt man die belichtete Schicht -zunächst mit Fettfarbe ein und behandelt sie darauf
mit einer Lösung, die im Liter Wasser 22,5 g sekundäres Natriumphosphat und 27,5 g Ammonchlorid enthält.
Die so behandelte Aluminiumplatte zeigt ein positives Bild der Vorlage und ist als Druckplatte in einer Druckmaschine
zu verwenden, wo sie, ohne Schäden zu zeigen, die Herstellung einer sehr großen Anzahl von
positiven Kopien ermöglicht.
5. Sehr gute Ergebnisse erzielt man mit einer AIuminiumplatte,
die mit einer i°/oigen Lösung von S-Methyl-thio-di-a-naphthylaminsulfoniumperchlorat
(vgl. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 55 [1922], S. 2355) in Glykohnonomethyläther beschichtet
wurde. Die Beschichtung geschieht am vorteilhaftesten unter Verwendung einer Plattenschleuder.
Man trocknet die sehr Hchtempfindliche Schicht kurze Zeit bei 100° und belichtet sie darauf
unter einer positiven Vorlage 3 Minuten lang. Durch Behandlung der belichteten Platte mit einer Lösung,
die im Liter 50 g Essigsäure (100 %) xmd 50 g Alaun enthält, wird das Lichtzersetzungsprodukt fortgewaschen,
während die vom Licht nicht angegriffenen Teile der Schicht auf der Aluminiumplatte zurückbleiben
und sehr gut Fettfarbe annehmen. Man erhält so eine positive Druckplatte, die sich ausgezeichnet
zum Drucken eignet. So läßt sich in einer Offsetdruckmaschine eine große Anzahl von Kopien
anfertigen; ζ. B. zeigen sich nach 5000 Drucken weder auf der Platte noch an den Kopien irgendwelche Veränderungen.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Druckplatten auf photomechanischem Wege durch Beschichten von Aluminiumfolien oder -platten mit lichtempfindlichen Substanzen, Belichten des beschichteten Aluminiumträgers unter einer Vorlage und Entwickeln der belichteten Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß als Hchtempfindliche Substanzen S-Alkyl-thiodiarylaminsulfoniumperchlorate der allgemeinen FormelAlkyl ClO4in welcher der Ring I oder die Ringe I und II auch Naphthalinringe sein und I und/oder II substituiert sein können, und als Entwicklungsmittelfür diebelichtete Schicht' verdünnte alkalische oder saure Lösungen verwendet werden.
- 2. Lichtempfindliches Material für das Verfahren nach Anspruch r, bestehend aus einer Aluminiumfolie oder -platte und einer darauf haftenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus S-Alkyl-thiodiarylaminsulfoniumperchlorat der allgemeinen Formelin welcher der Ring I oder die Ringe I und II auch Naphthalinringe sein und I und/oder II auch substituiert sein können, besteht.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 903 529, 901500, 901129, 854 890.© 509 659/415 2.56 (609 589 8.56)
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