DE599897C - Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs

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DE599897C
DE599897C DE1930599897D DE599897DD DE599897C DE 599897 C DE599897 C DE 599897C DE 1930599897 D DE1930599897 D DE 1930599897D DE 599897D D DE599897D D DE 599897DD DE 599897 C DE599897 C DE 599897C
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relief
gelatin
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photographic
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DE1930599897D
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Joachim Grassmann & Co Dr
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Joachim Grassmann & Co Dr
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F7/00Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
    • G03F7/004Photosensitive materials
    • G03F7/06Silver salts

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs Die bisher bekanntgewordenen, auf photographischem Wege erzeugten Gelatinereliefs haben sich bisher in der Praxis nicht in nennenswertem Maße einzuführen vermocht, weil die Behandlung zu umständlich und zu kostspielig war.
  • Gegenstand der Erfindung ist folgendes Kombinationsverfahren: i: Es findet ein Filmmaterial Verwendung, das eine transparente und, unbeschadet der Transparenz, verhältnismäßig dick, nämlich in einer Stärke von mindestens 0,03 mm, aufgetragene Gelatineemulsion (hochempfindliche Halogensilberentwicklungsemulsion) besitzt; a. wird der Film nach der Belichtung mit einem gerbenden Entwickler behandelt, und die nicht gegerbte, d. h. vom Entwickler nicht angegriffene Gelatine wird nach dem Entwickeln mit warmem Wasser ausgewaschen, so daß ein Relief entsteht; 3. wird das so erzeugte Relief in seiner Höhe dadurch verstärkt, daß entweder an das an den erhöhten Stellen verbliebene Silber auf chemischem und physikalischem Wege eine die Höhe dieser bereits erhöhten Stellen vergrößernde Verbindung, vorzugsweise eine der bekannten Uranylverbindüngen, angelagert wird oder an den durch Auswaschen der Emulsionsschicht freigelegten Stellen der aus Celluloid oder einem sonstigen biegsamen, unzerbrechlichen Material organischer Natur bestehenden Unterlage dieser Schicht durch Behandeln mit einem Lösungsmittel für Celluloid Ätzvertiefungen erzeugt werden, die sich mit den von den nichtausgewaschenen Stellen der Emulsionsschicht dargebotenen Erhöhungen zu einem Relief von größeren Höhenunterschieden vereinigen.
  • Die nach diesem Verfahren hergestellten Erzeugnisse zeichnen sich durch ihre- Billigkeit, Dauerhaftigkeit und leichte Behandlung aus. Durch Abstimmung der Emulsion und der Schichtstärke wird dem Relief eine solche Höhe erteilt, daß es zum Drucken in der gewöhnlichen Weise, nämlich ebenso wie ein Zink- oder Kupferklischee, Verwendung finden kann. Dazu ist neben der bereits erwähnten Schichtstärke von im Durchschnitt mindestens 0,03 mm erforderlich, daß das entwickelte Silberbild sich soweit als möglich in die Schicht hinein erstreckt, da die Gelatine . nur dort gegerbt wird, wo sich reduziertes Silber befindet. Um dies zu erreichen, werden solche Emulsionen verwendet, die das Licht so wenig als möglich absorbieren oder zerstreuen, also so transparent als möglich sind. Um überstrahlungen zu vermeiden, die die Schärfe der Konturen des Reliefs ungünstig beeinflussen würden, kann man der Emulsion einen gelben Schirmfarbstoff zusetzen.
  • Auf dem, lichtempfindlichen Material mit diesen Eigenschaften kann entweder unmittel- bar die Raster- bzw. Strichaufnahme hergestellt werden oder man stellt zunächst ein Negativ auf gewöhnlichem Material her und dann von diesem eine Kopie auf dem Spezialmaterial. Das erstere Verfahren hat den Vorteil, daß das Aufnahmematerial unmittelbar das druckfertige Klischee ergibt. Allerdings ist es erforderlich, das bei der Aufnahme erhaltene Negativ zu einem Positiv umzukehren, da man sonst einen negativen Druck erhalten würde. Die Umkehrung kann nach einer der bekannten Vorschriften erfolgen. Man entwickelt die Aufnahme zunächst mit einem gewöhnlichen Entwickler, löst dann das primär entwickelte Silberbild mit saurer Kaliumpermanganat- oder Kaliumbichromatlösung auf und nimmt nun das zweite Entwickeln mit dem gerbenden Entwickler vor.
  • Stellt man die Druckform nach der zweiten obenerwähnten Möglichkeit durch Kopieren von dem Aufnahmenegativ her; so ist eine Umkehrung naturgemäß nicht erforderlich. Man verwendet zum Entwickeln einen gerbenden Entwickler und wäscht unmittelbar nach dem Entwickeln oder nach dem Fixieren die nicht gegerbte Gelatine mit warmem Wasser aus. Man erhält auf diese Weise ein Relief, dessen einzelne Elemente bei Rasteraufnahmen den Rasterpunkten, bei Strichaufnahmen den Strichen des Originals entsprechen.
  • Sollte sich eine nachträgliche Verkleinerung der Rasterpunkte als erforderlich erweisen, so kann hierzu in an sich bekannter Weise-im Prinzip jedes gute Lösungsmittel für Gelatine Verwendung finden, z. B. Essigsäure, Pepsin o. dgl. Als besonders geeignet hierfür hat sich eine saure Wasserstoffsuperoxydlösung erwiesen, die, wie bekannt, die Eigenschaft besitzt, silberhaltige Gelatine zu lösen.
  • Die Druckfähigkeit des Reliefs kann noch auf verschiedene Weise verbessert werden. Hat man als Schichtträger Celluloid (aus Acetylcellulose oder -Nitrocellulose) gewählt, so kann man die Druckformen mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. mit Aceton, Amylacetat, ätzen und dadurch die Flächen, die beim Hochdruck nicht drucken sollen, bzw. diejenigen, die beim Tiefdruck Farbe aufnehmen, noch tiefer legen. Dadurch wird erreicht, daß mit der Druckform eine höhere Auflage gedruckt werden kann als mit einer nicht in dieser Weise behandelten Druckform. Um eine Ätzung der Druckform in der beschriebenen Weise ausführen zu können, sind an die Art der Vorpräparation des Films einige besondere Anforderungen zu stellen: So ist die Vorpräparation, die in einer Denitrierung der Cellulose zur Hydrateellulose b@esteht, ungeeignet (sogenanntes Verseifungsverfahren), ebenso darf sich zwischen der Emulsion und der Unterlage keine Schicht aus gehärteter Gelatine befinden. In beiden Fällen würde nämlich dem Lösungsmittel der Zutritt zum Celluloid verwehrt sein, so daß eine Auflösung desselben nicht stattfinden könnte. Geeignet ist hingegen eine saure Vorpräparation mit in Essigsäure gelöster (abgebauter) Gelatine, gegebenenfalls mit dem üblichen Zusatz von Alkohol und Aceton o. dgl.
  • Eine weitere Möglichkeit, die Höhe des Reliefs zu vergrößern, besteht darin, daß man an ds in der Gelatine enthaltene Silber weitere Mengen des gleichen Metalles oder anderer Körper anlagert und auf diese an sich bekannte Weise gewissermaßen ein Anwachsen des Reliefs herbeiführt. Dies kann z. B. mit Uranverbindungen nach dem Prinzip der Uranverstärkung geschehen oder mit Schwefelverbindungen nach denn Prinzip der Schwefeltonung und Bleiverstärkung, oder mittels eines physikalischen Entwicklers usw.
  • Naturgemäß kann auch eine Kombination der verschiedenen erwähnten Möglichkeiten zur Erzeugung eines Reliefs Vorteile bieten, z. B. kann man in der Weise verfahren, daß man zunächst ein Aüswaschrelief herstellt, dieses durch Anlagerung erhöht und schließlich auch noch mit einem Celluloidlösungsmittel ätzt. Beispiel I Ein unter einem Raster- oder Strichnegativ belichteter Film wird mit einem gerbenden Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
    Brenzkatechin .. 4 g
    Natriumsulfit, kristallisiert 5 -
    Ätznatron .,............ 2 -
    Bromkalium ........... 195 -
    Wasser . . . . . . . ... . . . . . . . Iooo cms
    Nach dem Entwickeln und Fixieren-gelangt der Film in warmes Wasser, in dem sich die in dem Entwickler nicht gegerbte Gelatine löst.
  • Erweist sich eine Verkleinerung der Rasterpunkte als erforderlich; so behandelt man den Film mit der folgenden Lösung:
    Wasserstoffsuperoxyd. I2,5 CM'
    Kupfersulfat ........ So g
    Salpetersäure ....... 0,06 cm3
    Kaliumbromid ...... 0,02 g
    Wasser ............. zooo cm3
    Beispiel II.
  • Es wird zunächst wie bei Beispiel I ein Auswasclirelief hergestellt. Nach dem Trocknee behandelt man den Film mit einem Celluloidlösungsmittel, z. B. mit einer Mischung von gleichen Teilen Amylacetat und Amylalkohol. Diese Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Vertiefung der nicht durch das Gelatinerelief geschützten Stellen der Celluloidunterlage sich ergeben hat. Beispiel III Es wird wieder wie bei Beispiel I ein Auswaschrelief hergestellt. Dieses wird nach dem Fixieren und Wässern mit einem Uranverstärker der folgenden Zusammensetzung behandelt
    Wasser . . . . . . . . . . . Iooo cm3
    Kaliumferricyanid ...... Io g
    Uranylnitrat . . . . . . . . . . 10-
    Essigsäure . . . . . . . . . 2o cm3
    Diese Vorschrift unterscheidet sich von den üblichen Vorschriften für Uranverstärkung durch ihre hohe Konzentration und ihren verhältnismäßig hohen Gehalt an Uranylnitrat und Essigsäure. Falls erforderlich, kann das auf diese Weise hergestellte Relief noch mit einem Celluloidlösungsmittel:nach Beispiel II behandelt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs, dadurch gekennzeichnet, daß eine transparente, das Licht wenig streuende Emulsionsschicht, die sich auf einer biegsamen Unterlage organischer Natur, vorzugsweise Celluloid, befindet, in einer Dicke von mindestens 0,03 mm verwendet wird und zwecks Erhöhung des Auswaschreliefs an das in der Gelatine verbliebene Silber weitere Silbermengen oder andere Körper angelagert werden, z. B. sehr kräftig wirkende, Io °/oige Uran-oder Schwefelverbindungen, oder ein galvanischer Überzug.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Auswaschreliefs außer der Anlagerung von Stoffen an das in der Gelatine verbleibende Silber noch die vom Relief freien Stellen des Schichtträgers ausgeätzt werden, indem z. B. Aceton, Amylacetat o. dgl.- zum Einwirken gebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ummittelbar auf das Ausgangsmaterial eine Raster-oder Strichaufnahme gebracht und diese als Negativrelief erscheinende Aufnahme nach einer der bekannten Vorschriften in ein Positivrelief umgekehrt wird. q..
  4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß von einem auf gewöhnlichere Material erzeugten photographischen Negativ eine Raster-oder Strichaufnahme auf die Emulsionsschicht nach Anspruch I kopiert wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen I bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterpunkte oder Strichbreiten in an sich bekannter Weise durch Behandlung des Reliefs mit einem Lösungsmittel für Gelatine, z. B. Essigsäure, Pepsin, Wasserstoffsuperoxydlösung o. dgl., verkleinert werden.
DE1930599897D 1930-12-07 1930-12-07 Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs Expired DE599897C (de)

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DE (1) DE599897C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746623C (de) * 1938-06-25 1944-08-16 Emil Baer Verfahren zum Herstellen gerasterter Kolloid-Hochdruckformen
US2494053A (en) * 1943-03-22 1950-01-10 Eastman Kodak Co Photolithographic printing materials

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746623C (de) * 1938-06-25 1944-08-16 Emil Baer Verfahren zum Herstellen gerasterter Kolloid-Hochdruckformen
US2494053A (en) * 1943-03-22 1950-01-10 Eastman Kodak Co Photolithographic printing materials

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