DE936925C - Verfahren zum Veredeln von Fasermaterialien - Google Patents
Verfahren zum Veredeln von FasermaterialienInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/21—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D06M15/285—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds of unsaturated carboxylic acid amides or imides
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/44—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
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Description
Es ist bekannt, daß makromolekulare Verbindungen, die Amino- oder Iminogruppen und reaktionsfähige
Chioratome enthalten, unter Austritt von HCl und Ausbildung von Vernetzungen zu
reagieren vermögen. Nach einem älteren Vorschlag kann man Überzüge, Imprägnierungen u. dgl. auf
faserigem Material herstellen, wenn man dieses mit Mischungen aus wäßrigen Dispersionen von Polymerisaten,
die reaktionsfähige Halogenatome und Säureamidgruppen enthalten, und aus härtbaren
Vorkondensaten behandelt.
Es wurde nun gefunden, daß man faserige Materialien veredeln kann, wenn man diese mit wäßrigen
Polymerisatdispersionien behandelt, die Polymerisate von ungesättigten Säureamiden und
Vinylverbindungen mit reaktionsfähigen Halogenatomen enthalten, 'wobei mindestens die ungesättigten
Säureamide mit einer Vinylverbindung mischpolymerisiert sind, die, wenn sie allein polymerisiert
wird, weiche und duktile Polymerisate bildet. Dieses Verfahren ist besonders zur Herstellung
von Überzügen, Imprägnierungen, Drucken, z. B. auf Textilien und zur Behandlung von Leder,
beispielsweise zum Grundieren oder Appretieren von Leder, geeignet.
Von besonderem Interesse sind Mischpolymerisate aus ungesättigten Säureamiden, Vinylverbindungen
mit reaktionsfähigen Halogenatomen und einer Vinylverbindung, die als innerer Weichmacher
wirken kann. Es lassen sich aber auch Mischungen aus Mischpolymerisaten der ungesättigten Säureamide
mit den weicbmachenden Vinylverbindungen und aus Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen
mit reaktionsfähigen Halogenatomen ver-
wenden. Für die Herstellung der Mischpolymerisate sind von den ungesättigten Säureamiden vorzugsweise
Acrylamid und Methacrylsäureamid, ferner die Amide der Crotonsäure, Maleinsäure und
Fumarsäure geeignet. Als monomere Vinylverbindung mit reaktionsfähigen Halogenatomen ist in
erster Linie as.-Dichloräthylen brauchbar. Weitere derartige Vinylverbindungen sind z. B. /S-Chloralkylacrylsäureester,
Vinyl-^-chloräthylätfier und
ίο Vinylchlorid. Die monomeren Verbindungen, die
zur inneren Weiehmachung der Polymerisate dienen, können z. B. aus der Gruppe der Acrylester,
Vinylester von Carbonsäuren mit mindestens 3 C-Atomen oder der Vinyläther von Alkoholen mit
mindestens 3 C-Atomen ausgewählt sein. Als besonders bevorzugte Vertreter dieser Gruppen sind
Acrylsäurebutylester, Vinylpropionat und Vinylisobutyläther zu nennen.
Der Gehalt der Polymerisate an den einzelnen Monomeren läßt sich innerhalb weiter Grenzen
verändern. Da zwischen den Säureamidgruppen und den reaktionsfähigen Halogenatomen eine Vernetzung
eintritt, kann man die Eigenschaften der nach diesem Verfahren erhaltenen Filme durch die
Steuerung des Vernetzungsgrades in vielfältiger Weise abändern. Als besonders geeignet haben sich
Mischpolymerisate erwiesen, die etwa 0,2 bis 15 °/o,
vorzugsweise 0,5 bis 3 %, eines ungesättigten Säureamids enthalten. Der Halogengehalt kann
dem Gehalt· an Amiden äquivalent sein. Es ist jedoch in vielen Fällen zweckmäßig, mit Polymerisaten
zu arbeiten, die einen höheren Gehalt an Halogen haben, so daß nicht alle Halogenatome bei
der Vernetzung reagieren. Der Gehalt an Feststoffen der Dispersionen soll in der Regel etwa
15 bis 60%, vorzugsweise 40 bis 50 °/o, betragen. Zur Verdickung der wäßrigen Dispersionen verwendet
man zweckmäßig Öl-in-Wasser-Emulsionen von leicht flüchtigen1, mit Wasser nicht, mischbaren
organischen Lösungsmitteln. Als derartige Verdickungsmittel haben sich insbesondere Emulsionen
von organischen Flüssigkeiten mit einem Siedepunkt von 75 bis 220°, wie Benzol, Xylol, Toluol
und Trichlorethylen, bewährt. Man kann aber auch wasserlösliche Kolloide, wie Stärke, Tragant, Alginate,
Pektin, Natriumpolyacrylat, Polyvinylpyrrolidon u. dgl., zur Verdickung heranziehen. Die Dispersionen
können ferner Eiweißstoffe, Harzseifen, Cellulosenitrat, Weichmacher, Hydrophobierungsmittel,
Mittel zum Feuerfestmachen und andere HilfsStoffe enthalten. Außerdem ist es möglich, in
die Dispersionen Pigmente oder Farbstoffe einzuarbeiten.
Mit diesen Dispersionen kann man natürliche oder synthetische Fasermaterialien, wie Gewebe
aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, aus Celluloseacetat, Wolle, Seide, Polyamiden, Polyacrylnitril,
ferner Leder, Holz u. dgl., behandeln. In der Lederindustrie können die Polymerisatdispersionen
als Grundiermittel, Deckfarbenbindemittel und Schlußappreturen für Spaltleder, Leder
mit abgeschliffenem Narben und Narbenleder angewandt werden. Sie sind für mineralgares, vegetabilisch,
synthetisch oder kombiniert gegerbtes Leder gleichermaßen geeignet.
Für die Zurichtung können die Dispersionen für sich allein oder mit wasserlöslichen Farbstoffen
■ angefärbt oder mit wasserverdünnbaren Pigmentpastten vermischt mit oder ohne Zusatz von Kasein,
Weichmacherölen, Harzen, Wachsen u. dgl. angewandt werden. Die Dispersionen werden dabei mit
Wasser auf etwa 4 bis 15 °/o Polymerisatgehalt verdünnt. Je stärker die Faserstruktur der zuzurichtenden
Lederoberfläche ausgeprägt ist, um so höher ist zweckmäßig die Polymerisatkonzentration
zu wählen. Der Auftrag kann nach jeder der für die Lederzurichtung üblichen Methoden mit Bürste,
Plüschholz, Schwamm, Spritzpistole von Hand oder maschinell erfolgen. Werden'mehrere Aufträge
der wäßrigen Dispersionen hintereinander gegeben, ist Antrocknen des vorangehenden Auftrags zu
empfehlen, dagegen kein gründliches Austrocknen erforderlich. Die Deckschichten erreichen volle
Filmbildung, Glanz, Reibechtheit und Wasserfestigkeit, wenn sie nach dem Trocknen bei 150 bis
200 atü (Stempeldruck) und 65 bis 700 gebügelt werden. Eine Fixierung mit den für Wasserdeckfarben
üblichen Härtungsmitteln ist nicht erforderlich.
Die bei der Veredlung von Textilien zu verwendenden
Maßnahmen sind auf die besondere Arbeitsweise abzustimmen und werden in den Beispielen
weiter erläutert.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
100 Teile einer etwa 40%igen wäßrigen Dispersion
aus einem Gemisch von 90 Teilen eines Mischpolymerisates aus 69 %>
as.-Dichloräthylen, 29,5% Acrylsäurebutylester und 1,5 °/o Acrylamid und
10 Teilen Polystyrol werden mit 250 Teilen Wasser verdünnt. Diese verdünnte Dispersion wird mit
einer Bürste auf chromgares Rindspaltleder aufgetragen, das Leder bei 30 bis 350 zum Trocknen
aufgehängt und danach bei 65 bis 700 auf einer hydraulischen Presse mit einem Stempeldruck von
150 bis 200 atü gebügelt. Man erhält eine sehr gut gefüllte glatte, glänzende Oberfläche und ein für
Kollodiumzurichtung besonders günstig grundiertes Leder, welches sich durch hohe Bruchfestigkeit und
guten Glanz der Deckschicht auszeichnet.
100 Teile einer Deckfarbenpaste aus 35 Teilen Eisenoxydrot, 10 Teilen mit Borax aufgeschlossenem
und mit p-Chlor-m-konesol konserviertem
Kasein, 15 Teilen eines 5o°/oigen sufurierten
Ricinusöls und 40 Teilen Wasser werden mit 100 Teilen einer etwa 4o°/oigen Dispersion aus
einem Mischpolymerisat von 46,2 °/o as.-Dichloräthylen, 26 °/o Acfylsäureäthylester, 25 % Acrylsäurebutylester
und 2,8 0Zo Acrylamid, ferner mit Teilen eines 50%igen sulfurierten Ricinusöls
und 790 Teilen Wasser vermischt. Man erhält eine gut deckende, wasserfest auftrocknende Deckfarbe
für geschliffenes Schuhoberleder, welche nach Hand- und Spritzauftrag, Trocknen und Bügeln
guten Glanz, zarten Griff und hohe Reibechtheit ergibt.
100 Teile einer etwa 40°/oigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisates von 50 Teilen Acrylsäure-/?-chloräthylester,
40 Teilen Acrylsäuremethylester und 10 Teilen Acrylsäureamid werden mit
250 Teilen Wasser, in dem 2 Teile eines Chromkomplexes von einem Azofarbstoff aus o-Aminophenol
- p-sulfosäure mit m - Phenylendiamin (Schultz, Farbstofftabellen Nr. 231) gelöst sind,
vermischt. Man erhält eine Appretur, die, auf Feintaschnerleder aufgespritzt, mit hohem Glanz,
sehr guter Reibechtheit und Wasserfestigkeit auftrocknet.
Beispiel 4
20
20
75 Teile einer etwa 4o°/oigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisates aus 40 Teilen
Vinyl-/9-chloräthyläther, 54 Teilen Acrylsäuremethylester
und 6 Teilen Methacrylsäureamid werden mit 225 Teilen Wasser verdünnt. Man rührt in 25 Teile einer 6°/»igen wäßrigen Lösung
von Ammoniumpolyacryl'at 10 Teile einer 3°/oigen wäßrigen Lösung von Cellulosemethyläther und
6 Teile eines 25°/»igen wäßrigen Pigmentteiges des
Azofarbstoffes aus 2 Mol diazotierten! 2, 4-Dichloranilin,
gekuppelt mit Diacetoacetyl-3,3'-ToUdIn,
ein, füllt mit Wasser auf 1000 Teile auf und filtriert
durch ein feines Haarsieb.
Mit dieser Farbflotte wird ein Baumwollgewebe mit einem Abquetscheffekt von 80 % geklotzt.
Nach dem Trocknen bei 60 bis 700 wird 3 Minuten bei 1300 nacherhitzt. Es wird eine egale, reib- und
waschechte Textilfärbung erhalten.
250 Teile einer 400/oigen wäßrigen Dispersion
eines Mischpolymerisates aus 45 Teilen as.-Dichloräthylen, 50 Teilen Acrylsäurebutylester und 5 Teilen
Acrylsäureamid werden mit 150 Teilen einer 8°/oigen wäßrigen Lösung von polyacrylsaurem Ammonium
verdickt. In die Paste rührt man mit einem Schnellrührer 250 Teile eines 6o°/oigen wäßrigen Teiges
von Titandioxyd und 150 Teile einer 4°/oigen wäßrigen Lösung von Cellulosemethyläther ein und
füllt unter gutem Rühren mit 200 Teilen Wasser auf.
Es entsteht eine zügige Druckpaste, die im Filmdruck auf eine dunkelgefärbte Naturseide aufgedruckt
wird. Es wird bei 80 bis 900 scharf getrocknet. Man erhält einen reib- und naßechten,
deckenden Mattweißdruek, der an Stelle einer Weißätze treten kann.
60 Teile einer 25°/oigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisates aus 40 Teilen Vinylchlorid,
10 Teilen as.-Dichloräthylen, 30 Teilen Acrylsäurebutylester,
14 Teilen Acrylsäuremethylester und 6 Teilen Acrylamid werden mit 2 Teilen Ammoniak
und 10 Teilen einer s°/oigen wäßrigen Lösung von ,
Cellulosemethyläther vermischt. Dann emulgiert man 62 Teile Testbenzin mit einem Siedebereich
von 155 bis 21o° ein. In 82 Teile der Dispersionspaste verteilt man 1 Teil Zinkoxyd, 9 Teile Milchsäure
(etwa 8o%ig) und 8 Teile eines wäßrigen, etwa 2O'%igen Pigmentteiges von Kupferphthalocyanin.
Diese Druckpaste wird auf Baumwolle aufgedruckt, die vorher mit einer alkalischen Naphthollösung
geklotzt wurde. Nach dem Vortrocknen bei 60 bis 700 wird nochmals scharf bei 100 bis 1400
nachgetrocknet und in bekannter Weise mit einem diazotierten aromatischen Amin gekuppelt. Man
erhält eine scharf stehende, leuchtende Buntreserve unter der Azofarbstoff-Färbung.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Veredeln von Fasermaterialien mit Dispersionen von Polymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasermaterialien mit wäßrigen Dispersionen von Polymerisaten von ungesättigten Säureamiden und von Vinylverbindungen, die reaktionsfähige Halogenatome enthalten, behandelt, wobei mindestens die ungesättigten Säureamide mit einer Vinylverbindung mischpolymerisiert sind, die weiche Polymerisate bildet, wenn sie allein polymerisiert wird.Angezogene Druckschriften:Französische Patentschrift Nr. 882 923.© 509 606 12.53
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB23859A DE936925C (de) | 1953-01-20 | 1953-01-21 | Verfahren zum Veredeln von Fasermaterialien |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1091534X | 1953-01-20 | ||
DEB23859A DE936925C (de) | 1953-01-20 | 1953-01-21 | Verfahren zum Veredeln von Fasermaterialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE936925C true DE936925C (de) | 1955-12-22 |
Family
ID=25965003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB23859A Expired DE936925C (de) | 1953-01-20 | 1953-01-21 | Verfahren zum Veredeln von Fasermaterialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE936925C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1174937B (de) * | 1959-06-04 | 1964-07-30 | Bayer Ag | Verfahren zum Zurichten von Leder |
DE1265116B (de) * | 1957-12-03 | 1968-04-04 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung stabiler, waessriger, Hydrophobiermittel enthaltender Dispersionen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR882923A (fr) * | 1941-06-05 | 1943-06-18 | Ig Farbenindustrie Ag | Produits de polymérisation et procédé de préparation de ces produits |
-
1953
- 1953-01-21 DE DEB23859A patent/DE936925C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR882923A (fr) * | 1941-06-05 | 1943-06-18 | Ig Farbenindustrie Ag | Produits de polymérisation et procédé de préparation de ces produits |
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DE1174937B (de) * | 1959-06-04 | 1964-07-30 | Bayer Ag | Verfahren zum Zurichten von Leder |
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