DE1719395C - Bindemittel für Pigmentfärbung oder Pigmentdruck von Textilgut - Google Patents

Bindemittel für Pigmentfärbung oder Pigmentdruck von Textilgut

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DE1719395C
DE1719395C DE1719395C DE 1719395 C DE1719395 C DE 1719395C DE 1719395 C DE1719395 C DE 1719395C
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Germany
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pigment
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English (en)
Inventor
Karl Dr. 6710 Frankenthal; Faulhaber Gerhard Dr. 6800 Mannheim; Scheuermann Werner Dr.; Schwindt Wolfgang Dr.; 6700 Ludwigshafen; UhI Günter 6520 Worms Dachs
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

1 2
Es ist allgemein üblich, Textilgut mit Klotzbädern merisate(l) wird die Polymerisation in organischen oder mit Druckpasten zu behandeln, die Pigmente und Lösungsmitteln bevorzugt, während sich fur die Her-Bindemittel für diese Pigmente enthalten, und durch stellung der Polymerisate (2) die Emulsionspolymer.-Trocknung und gegebenenfalls Hitzebehandlung die sation in wäßrigem Medium besonders bewahrt hat. Pigmente mit Hilfe der Bindemittel auf dem Textilgut 5 Die Polymerisate (I) werden nach derPo ymer.sazu verankern. Als Bindemittel sind dabei filmbildende tion im allgemeinen in üblicher Weise ganzlich oder Polymerisate gebräuchlich, vor allem selbstvernetzende partiell, etwa zu mindestens 80 aller vertugoaren Polymerisate. Die Pigmentfärbe- und -druckverfahren Carboxylgruppen neutralisiert. Fu. die Neutralisation werden gerne angewendet, da sie die Herstellung farbi- hat sich Ammoniak besonders bewahrt,
ger Textilien von hervorragender Lichtechtheit auf io Die Färbebäder und Druckpasien enthalten etwa wirtschaftliche Weise ermöglichen. Sie haben aber auch 0,8 bis 15,0, vorzugsweise 1,0 bis 10,0/,, des neuen Nachteile, die ihrem Einsatz auf manchen Gebieten Bindemittels, 1 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10 J0 eines hindernd entgegenstehen. So läßt besonders die Wasch- Pigmentes und gegebenenfalls daneben noch sonstige und Reibechtheit pigmentgefärbter oder -bedruckter in Pigmentfärbebädern und Druckpasten übliche Textilien trotz der erheblichen Verbesserungen, die die 15 Hilfsstoffe, wie 0,1 bis 3% Netzmittel und 2 bis 20 /0 Einführung der selbstvernetzenden Polymerisate als herkömmliche Bindemittel. Diese Mengenangaben Bindemittel gebracht hat, noch immer Wünsche offen. beziehen sich auf die Gesamtmenge einer waUrigen
Es wurden nunverbesserteBindemittelaufderGrund- Klotzflotte oder Druckpaste, wie sie unmittelbar ver-
lage von selbstvernetzenden Polymerisaten gefunden, wendet werden können. Vielfach bevorzugt man jedoch
die auf Textilgut Pigmentfärbungen und Pigmentdrucke ao das Arbeiten mil Öl-in-Wasser-Emulsionen. Hierfür
mit besonders hohen Wasch- und Reibechtheiten lie- braucht man die wäßrigen Zubereitungen (- 100 /0)
fern. Die erfindungsgemäßen Bindemittel, bestehend lediglich mit wasserunlöslichen organischen Flussig-
aus einer Mischung aus (bezogen auf 100 Gewichts- keiten zu versetzen und durch intensives Verrühren in
teile der Mischung) eine Emulsion zu überführen, und zwar fur Ol-m-
. „,. inr .,,,., . _, . . 35 Wasser-Emulsionen mit 10 bis 70%. Hierbei ist es von
' °'\ 00 ο? ?eWöC, 0S a I6-"" 2!TSaS Γ* großem Vorteil, daß man zur Herstellung dieser Emul-
a) 99,95 b.s 95 % Acrylsäure und/oder Metha- ^ keine Emulgiermittel mitzuverwenden braucht,
.. "^'sa".re"" · ♦ χλ weil die erfindungsgemäßen Bindemittel selber emul-
b) 0,05 bis 5% wenigstens eines Monomeren Eigenschaften haben, die sie jedoch nach der mit zwei polymerisierbar Doppelbindungen ^ ^ernetzung%erlieren. Die so erzeugten emulgator-
und freien Färbungen und Drucke sind daher gegen sol-
2. 99,5 bis 70 Gewichtsteilen eines Polymerisats aus volytische Einflüsse wesentlich beständiger als solche,
c) 0,5 bis 5% wenigstens eines gegebenenfalls welche noch Emulgatoren enthalten.
mit einem 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthal- Als Pigmente eignen sich anorganische und orga-
tenden Alkohol verätherten N-Methylolamids 35 nische Pigmente aller Art.
der Acryl- und/oder Methacrylsäure und Als Netzmittel kommen beispielsweise wasserlös-
d) 99,5 bis 95% wenigstens eines Esters der liehe Alkohole in Betracht.
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Die Mitverwendung herkömmlicher Bindemittel
einem 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltenden kann dann zweckmäßig sein, wenn man bestimmte
Alkohol und/oder wenigstens eines Mono- 40 Effekte erzielen will, z. B. einen besonders hohen
meren mit zwei konjungierten Doppelbin- Glanz mit Hilfe thermoplastischer wasserunlöslicher
düngen oder einer Monomerenmischung, die Copolymerisate auf der Grundlage von Acrylsäure-
neben wenigstens einem der genannten Mono- estern oder für den Prägedruck z. B. härtbare wasser-
meren bis zur Hälfte ihres Gewichts andere lösliche Aminoplaste.
Monomere enthält. ' 45 Man kann den Färbebädern und Druckpasten auch
Vernetzungskatalysatoren zusetzen. Diese dürfen keine
Alb Monomere (b) kommen insbesondere die C,- Elektrolyten, also nicht ionisch sein und erst bei den C,-Alkylendiester oder -Alkylendiamide der Acryl- Fixierungstemperaturen Säure abspalten wie z. B. säure oder Methacrylsäure in Betracht sowie das Dimethyloxalat und Methyl-p-toluolsulfonat. Die Methylenbisacrylamid und -methacrylamid. Weiterhin 5« Verwendung von Katalysatoren ist jedoch häufig nicht eignen sich die Diallyiäther von C,- bis C#-Alkylen- erforderlich, vor allem dmn, wenn die neuen Bindeglykolen und die Diallylester von Ca- bis C,-Alkylen- mittel mit Ammoniak neutralisierte Polymerisate (I) dicarbonsäuren sowie der Phthalsäuren. enthalten und sich weg:n ihres hohen Gehaltes an Monomere der Gruppe (d) mit zwei konjugierten Ammoniumcarboxylatgruppen in der Hitze autoDoppelbindungen sind z. B. Butadien, Isopren und 55 katalytisch vernetzen.
Chlorbutadien. Zu den weiteren Monomeren, die in Organische Flüssigkeiten für Emulsioniverdickunder Komponenten (d) bis zu einer Menge von 50 Ge· gen sind beispielsweise Benzol, Benzine des Siedebewichtsprozent enthalten sein können, zählen die zum reiche» von etwa 80 bis 200°C und chlorierte Kohlen-Aufbau von Bindemitteln auch sonst üblichen VeN Wasserstoffe dieses Siedebereiches, bindungen wie Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril 60 Sollte sich die Mitverwendung von Emulgatoren und Methacrylnitril, Vinylester von C1- bis C,-Alkyl- empfehlen, so kommen hierfür In erster Linie solche carbonsäuren, C1- bis C4-Alkylvinyläther und ferner des nichtionischen und anionischen Typs in Betracht, hydrophobierende Comonomeren wie Vinylchlorid, Die erforderlichen Mengen betragen jedoch nur etwa Vinylidenchlorid und polymetisierbare Kohlenwasser- 10 bis 40% derjenigen Mengen, die im Falle herkömmstoffe, wie Styrol. 6j licher Bindemittel benötigt werden, die selber keine
Die Polymerisate (I) und (2) sind an sich bekannt emulgierenden Eigenschaften aufweisen,
und nach bekannten Methoden der radikaliwhen Poly- Die mit den cfflndungsgemäßen Bindemitteln her-
mcrisation erhältlich. Für die Herstellung der Poly- gestellten Klotzriotten und Druckpasten, die im übri-
gen wie herkömmliche KlotzfloUon und Druckpasten angewendet werden, eignen sich für das Bedrucken von Textilien aus Fasermaterialien aller Art, z. B. aus Baumwolle, Zellwolle, Leinen, Wolle, Seide, Acetatseide, Nylon 6, Nylon 66, Polyalkylenterephthalat, Polyacrylnitril und Mischungen dieser Faserarten. In all diesen Fällen erhält man Färbungen und Drucke ausgezeichneter Eigenschaften, vor allem überraschend hoher Wasch- und Reibechtheiten, weshalb die universelle Anwendbarkeit der Druckpasten sowohl hinsichtlich der unterschiedlichen Pigmente als auch der diversen Fasermaterialien besonders hervorgehoben sei.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Bindemittel liegt in ihrer ausgezeichneten Reemulgierbarkeit, solange sie unvernetzt sind. Damit hängt zusammen, daß sie auch nach dem Trocknen leicht wieder ausgewaschen werden können, wo sie nicht vernetzt werden sollen, etwa aus den Schablonen von Filmdruckmaschinen.
Im folgenden sind Teile und Prozente Gewichtsein- ao heiten.
Beispiel 1
Man bedruckt ein Baumwollgewebe auf einer Flachlilmdruckmaschine üblicher Bauweise mit der Druckpaste folgender Zusammensetzung: 50 Teile eines 20%igen Kupferphthalocyaninpigmentteiges und 950 Teile einer Mischung in wäßriger Phase mit 4% Gehalt an Bindemittel, bestehend aus 5 Teilen polyacrylsaurem Ammonium mit einem Gehalt an 0,1% Butandioldiacrylat und 35 Teilen eines Mischpolymerisates aus 60 Teilen Butadien, 15 Teilen Acrylnitril, 60 Teilen Styrol und 5 Teilen N-Methylolmethacrylamid. Man trocknet das bedruckte Gewebe und erhitzt es 5 Minuten mit Heißluft auf 140°C .Man erhält einen Pigmentdruck ausgezeichneter Abriebfestigkeit.
B e i s ρ i e 1 2
Ein Gewebe aus einer Fasermischung von 60% Polyester und 40% Zellwolle wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt: 60 Teile tines 20%igen Kupferphthalocyaninpigmentteiges und Teile einer Benzin-in-Wasser-Emulsion mit einem Gehalt an 350 Teilen Benzin und einem Festgehalt von 5,5% an Bindemittel, bestehend aus 2,5 Teilen polyacrylsaurem Ammonium mit einem Gehalt an 0,1% Butandioldiacrylat und 52 Teilen einti Mischpolymerisats aus 60% Butadien, 35% Styrol und 5% N-Methylolmethacrylamid.
Man trocknet wie üblich und fixiert den Druck Minuten bei 140°C. Man erhält einen Pigmentdruck von hoher Brillanz und sehr guter Reib- und Waschechtheit.

Claims (2)

Patentanspruch: Bindemittel für Pigmentfärbung oder Pigmentdruck von Textilgut auf der Grundlage von selbstvernetzenden Polymerisaten, bestehend aus einer Mischung aus (bezogen auf 100 Gewichtsteile der Mischung)
1. 0,5 bis 30 Gewichtsteilen eines Polymerisates aus
a) 99,95 bis 95% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und
b) 0,05 bis 5 % wenigstens eines Monomeren mit zwei polymerisierbaren Doppelbindungen
und
2. 99,5 bis 70 Gewichtsteilen eines Polymerisates aus
c) 0,5 bis 5% wenigstens eines gegebenenfalls mit einem 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkohol verätherten N-Methylolamids der Acryl- und/oder Methacrylsäure und
d) 99,5 bis 95% wenigstens eines Esters der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit einem 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkohol und/oder wenigstens eines Monomeren mit zwei konjugierten Doppelbindungen oder einer Monomerenmischung, die neben wenigstens einem der genannten Monomeren bis zur Hälfte ihres Gewichts andere Monomere enthält.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6495080B1 (en) 1997-10-03 2002-12-17 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Methods for making water-sensitive compositions for improved processability and fibers including same

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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