CH262963A - Verfahren zur Herstellung einer neuen haltbaren Kunstharzemulsion und nach dem Verfahren erhaltene haltbare Emulsion. - Google Patents

Description

  
 



  Verfahren zur Herstellung einer neuen haltbaren Kunstharzemulsion und nach dem Verfahren erhaltene haltbare Emulsion.



   Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung einer haltbaren, wässrigen Emulsion eines wasserunlöslichen, in organischen Lösungsmitteln löslichen, härtbaren Kondensates aus Formaldehyd, einer mit Formaldehyd härtbare Aminoplaste bildenden Substanz von Amidcharakter, wie Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidin,   Bindet,    Dicyandiimid,   Mel-    amin oder dergleichen, oder   Gemischen    von mindestens zwei dieser Verbindungen sowie aus einem mit Wasser im   -wesentlichen    nicht mischbaren Alkohol beschrieben, wonach das in einem organischen, mit Wasser im wesentlichen nicht mischbaren Lösungsmittel gelöste Kondensat in einer wässrigen Lösung emulgiert wird, welche neben mindestens einem   Eiweissstoff    mindestens ein mit Formaldehyd härtbare Aminoplaste bildendes,

   hydrotropes Carbamid, wie   Harnstoff,    Thioharnstoff oder deren Gemisch, enthält.



   Gemäss eingangs erwähntem Hauptpatent können diese haltbaren   Kunstharzcmulsioncn    für die verschiedensten Zwecke verwendet werden, z. B. als Bindemittel, Klebemittel,   Appreturmittel,    Imprägnierungsmittel in der   Elolz-,    Papier-, Leder- und Textilindustrie, das heisst überall da, wo ein wasserfester, gegebenenfalls auch   waschechter      I(lebe- oder    Bindeeffekt auf einfache Weise an Hand eines haltbaren Präparates erzielt werden soll. Für die Verwendung werden die nach dem Verfahren erhältlichen Emulsionen meist noch mit Wasser verdünnt.



   Diese verdünnten Emulsionen werden von den Fasermaterialien leicht aufgesaugt, neigen aber stark zum Wandern. Dadurch entstehen oft recht unegale Effekte.



   Es hat sich nun gezeigt, dass dieser, in gewissen Fällen, wie z. B. beim Färben,   DruL-    ken, Appretieren und ähnlichen, untragbare Nachteil dadurch behoben werden kann, dass den Emulsionen eine wässrige kolloide Lösung eines wanderungsverhindernden, kolloidlöslichen Stoffes, wie z. B. Traganth, Stärke, Johannisbrotkernmehl,   ZIethylzellulose,    Polyvinylalkohol und dergleichen, zugesetzt werden.



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Weiterbildung des Verfahrens gemäss Patentanspruch I des Hauptpatentes, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulsion eine wässrige, kolloide Lösung von mindestens einem wanderungsverhindernden, kolloidlöslichen Stoff zugesetzt wird.



   Der Zusatz dieser kolloiden Lösung erfolgt zweckmässig zu der fertigen, gegebenenfalls mit Wasser verdünnten Emulsion. Seine   hIenge    richtet sich nach dem Zweck, der erreicht werden soll.



   Durch Verwendung der neuen Emulsionen in Textilveredlungsbädern, Färbeflotten oder Druckpasten und nachfolgendes Erhitzen der damit behandelten Textilmaterialien werden die wanderungsverhindernden Stoffe auf den Textilien fixiert, und es kön  nen so waschechte Appreturen mit gutem Griff,   Färbungen    und Drucke mit egaler Nuance und beachtenswerter Reinheit des Farbtones usw. erhalten werden.



   Ein besonderer Vorzug der mit den neuen Emulsionen   durehführbaren      Veredlungsver-    fahren besteht darin, dass gegebenenfalls zwei oder mehrere Effekte in einem einzigen Arbeitsgang erzielt werden können, z. B. Färbung und Appretur. Einzelne Prozesse können aber auch unmittelbar aufeinanderfolgen, so z. B. das Drucken und eine anschliessende Überfärbung oder Mattierung.



   Die mit den neuen Emulsionen behandelten Gewebe werden in der Regel zwecks Fixierung der Appreturen, Imprägnierungen, Färbungen oder Drucke einige Minuten auf höhere Temperaturen, z. B. über 1000 C, erhitzt, wobei man gegebenenfalls noch saure Dämpfe einwirken lässt. Die   erzeugten Effekte    können sich durch eine hervorragende   Was eh-,      Reib- nnd    Lichtechtheit auszeichnen.



   Durch nachfolgende Beispiele soll der Gegenstand der Erfindung   und    deren Anwendung näher erläutert werden. Soweit nichts anderes erwähnt wird, bedeuten darin Teile Gewiehtsteile und Prozentangaben Gewichtsprozente.



   Beispiel   1 :   
In einer Lösung, enthaltend 60 Teile Casein, 50 Teile Thioharnstoff, 6 Teile Tri äthanolamin und 184 Teile Wasser, emulgiert man mittels einer geeigneten Vorrichtung 400 Teile einer   Xunstharzlösung,    welche   44%    mit Benzylalkohol veräthertes Harnstoff-Form  aldehyd-llarz    und   56 %    Benzylalkohol als Lösungsmittel enthält. Es entstehen 700 Teile einer feindispersen, salbenförmigen Emulsion.



  Die so erhaltene Emulsion wird mit 300 Teilen Wasser verdünnt und mit 9000 Teilen einer wässrigen, 0,5   % igen    Lösung einer hochviskosen Methylzellulose versetzt.



   Wird mit dieser Flotte ein Baumwollgewebe getränkt und nach dem Absehleudern auf   160     C erhitzt, so erhält man eine waschechte Appretur.



   Beispiel   2:   
Aus 150 Teilen Gelatine, 120 Teilen Harnstoff, 30 Teilen Thioharnstoff und 300 Teilen Wasser wird eine schwachviskose Lösung bereitet, in welcher 200 Teile Titanweiss mittels    einer : Kolloidinühle fein verteilt werden. In    der erhaltenen Pigmentpaste emulgiert man 400 Teile einer Harzlösung, welche aus   60 %    eines   Kondensates    aus Harnstoff, Formaldehyd und Butanol und   40%    freiem Butanol besteht. Die entstandene Emulsion verdünnt    man mit 7700 Teilen Wasser, fügt : 100 Teile    Ammoniumchlorid und 1000 Teile einer wässrigen,   10% eigen    Polyvinylalkohollösung hinzu.



   Wird ein   Viskoseklmstseidegewebe    am Foulard mit der so erhaltenen   Mattierungs-    flotte behandelt und bei etwa 120 bis 1400 C getrocknet, so zeigt das Gewebe einen   wasch-    und   reibechten,    gleichmässigen Matteffekt.



  Ersetzt man das Titanweiss teilweise durch ein gefärbtes Pigment, wie z. B. durch Eisenoxydrot, so erhält man gleichzeitig eine Mattierung und eine Färbung.



   Beispiel 3:
In 12 Teilen Tricresylphosphat reibt man auf einer Farbenmühle 3 Teile Cu-Phthalocyanin zu einer feinen Paste an. Diese Paste wird mit 35 Teilen eines mit Butanol ver ätherten Melamin-Formaldehyd-Harzes, wel  ches    einen Trockengehalt von   70%    aufweist, vermischt. Das pigmentierte Harz emulgiert man in 60 Teilen einer wässrigen Lösung, wel  che    15 Teile Casein, 1,2 Teile   30% des    Natriumhydroxyd, 0,3 Teile Natrium-Laurylsulfat und 12 Teile Harnstoff enthält. Die erhaltene pastenförmige Emulsion verdünnt man mit 788 Teilen Wasser, fügt dann 2 Teile Ammoniumsulfat und 100 Teile einer 5 % igen wässrigen Lösung von   Johannisbrotkernmehl    hinzu.



   Mit dieser gut haltbaren Färbeflotte behandelte Glas- oder Nylongewebe bzw. Papiere zeigen nach dem Abquetschen und Trocknen bei etwa 1500 C eine egale Färbung von guter Echtheit.  



   Beispiel   4:   
75 Teile Säurecasein werden unter Zusatz von 4 Teilen 25   %    igem Ammoniak und 50 Teilen   Harnstoff    in 121 Teilen Wasser gelöst.



  Der erhaltenen Lösung fügt man 15 Teile eines   hochsulfonierten    Rizinusöles hinzu und emulgiert in der Lösung 170 Teile einer Harzlösung, die 60   %    mit Butanol veräthertes   IIarnstoff-Formaldehyd-I-Iarz    und   40 %    Butanol als Lösungsmittel enthält. Nachdem die Emulsion einen genügenden   Verteiiungsgrad    erreicht hat, was man daran erkennt, dass sie salbenförmig dick und transparent geworden ist, verdünnt man mit 65 Teilen Wasser und erhält so 500 Teile eines pastenförmigen, gut haltbaren Bindemittels.



   50 Teile dieses Bindemittels werden mit   Wasser    verdünnt und mit 10 Teilen einer Pigmentpaste versetzt, welche   25%    des sehr fein verteilten Pigmentes enthält, das aus diazotiertem   2.5-Diehloranilin    und   2.3-Oxy-    naphthoesäure-2'-anisidid dargestellt wurde.



  Nach Zusatz von 8 Teilen einer 10 % igen wässrigen Lösung von   Rhodanammonium    und 100 Teilen einer   6% gen    wässrigen Traganthverdickung stellt man die Pigmentsuspension mit Wasser auf 1 Liter ein.



   Tränkt man mit der erhaltenen Flotte am Foulard ein Baumwoll- oder   Zellwollgewebe,    trocknet und erhitzt auf   140       C,    so erhält man ein lebhaft gefärbtes, reib- und waschechtes Erzeugnis mit einem festen Griff, der durch Zusatz von   Weiehrmaellungsmitteln    voll und   weich    gestaltet werden kann.



   Den in obiger Weise hergestellten Foulardflotten oder Druckfarben können gegebenenfalls auch wasserlösliche Kunstharze oder Primärkondensate, die bei den angegebenen Härtungsbedingungen Kunstharze bilden, wie z. B.   Dimethylolharnstoff-dimethyläther,    Hexa  methylolmelamin-glykoläther    und dergleichen, zugesetzt werden.



   Beispiel 5:
In einer Lösung, enthaltend 250 Teile Fischleim mit einem Trockengehalt von   45 %,    125 Teile   IIarnstoff    und 125 Teile Wasser, emulgiert man 500 Teile einer   34,5 % igen    Lösung eines Kunstharzes, welches aus Harnstoff, Thioharnstoff, Formaldehyd und Cyclohexanol besteht und in einem Überschuss der letztgenannten Komponente gelöst ist. Die entstandene Emulsion wird mit 1200 Teilen wässriger Traganthverdickung vermischt,   daml    werden 300 Teile einer   25 %      Indanthron    (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 1228) in feiner Verteilung enthaltenden Pigmentpaste zugefügt, und es wird mit Wasser auf 3000 Teile eingestellt.



   Werden mit der cntstandenen, zügigen Paste   Kunstseide- oder    Baumwollgewebe be  druckt      und    nach dem Trocknen 5 Minuten auf 1500 C erhitzt, so entstehen blaue Druckeffekte von guter   Waseh-und    Reibeehtheit. An Stelle der Härtung bei   1500      C    kann eine Behandlung mit Säuredampf bei Temperaturen über 1000   C    in der Regel ebenfalls zu einer   genügenden    Fixierung führen.



   Beispiel 6:
58 Teile technisches Säureeasein werden   zusammen    mit 39 Teilen Harnstoff und 3 Teilen   Ammoninmearbonat    in 100 Teilen heissem Wasser gelöst. Nach dem Abkühlen emulgiert man in der erhaltenen   Caseinlösung    134 Teile eines viskosen Harzes, das aus 60 % mit Butanol veräthertem Harnstoff-Formaldehyd Kondensat und 40 % Butanol als   Lösnngsmit-      tel besteht.    Nachdem ein salbenförmiges, transparentes Produkt entstanden ist, verdünnt man mit 66 Teilen Wasser. Die erhaltenen 400 Teile der Emulsion verrührt man mit 1000 Teilen wässriger Stärke-Traganth-Ver  dickung,    setzt 30 Teile   Ammoniumrhodanid    und 50 Teile fein verteilten Gasruss hinzu und stellt die Paste mit Wasser auf 2000 Teile ein.



   Auf Textilgewebe gedruckt und bei höherer Temperatur, gegebenenfalls auch durch Dämpfen bei etwa 1000 C fixiert, erhält man mittels dieser Paste schwarze Effekte mit guten   Eehtheitseigensehaften.   



   Beispiel   7 :   
Eine   Knnstharzemnlsion,    welche als äussere Phase 667 Teile einer wässrigen Lösung, bestehend aus 150 Teilen Casein, 18 Teilen Bo   rax, : 100 Teilen Harnstoff, 37 Teilen hochsul-     foniertem Rizinusöl und 362 Teilen Wasser, und als ölige, disperse Phase 333 Teile des im Beispiel 6 erwähnten viskosen harzes enthält, wird mit 7100 Teilen Wasser verdünnt und hierauf mit 1000 Teilen wässriger Traganthverdiekung und 500 Teilen einer 40 % igen wässrigen Emulsion eines   Acrylsäureesterpoly-    merisates vermischt. Weiter fügt man 400 Teile einer Paste hinzu, die neben   25%    des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Methyl-2nitro-l-aminobenzol und   Acetoacetylamino-    benzol   (Schultz,    Farbstofftabellen, 7.

   Aufl., Nr. 84),   8 %      Natriluneaseinat    und   3 %    hochsulfoniertes Rizinusöl enthält.



   Wird in der erhaltenen Flotte bei gewöhnlicher Temperatur Wollgarn eine Minute umgezogen, dann abgeschleudert   und    bei 80 bis 1000 C getrocknet, hierauf mit einer   Lösung,    die im Liter 5 g Ameisensäure und 2 g eines kationaktiven   Weichmaehungsmiftds    enthält, behandelt, so erhält man nach der Trocknung eine lebhaft gelbe, wasserechte Färbung.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren znr Herstellung einer haltbaren, wässrigen Emulsion, dadurch gekennzeichnet, dass der nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I des Hauptpatentes hergestellten Emulsion eine wässrige, kolloide Lösung von mindestens einem wanderungsverhindernden, kolloidlöslichen Stoff zugesetzt wird.

   II. Haltbare, wässrige Emulsion, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I.