DE922079C - Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffderivaten

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DE922079C
DE922079C DEN604A DEN0000604A DE922079C DE 922079 C DE922079 C DE 922079C DE N604 A DEN604 A DE N604A DE N0000604 A DEN0000604 A DE N0000604A DE 922079 C DE922079 C DE 922079C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L75/00Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L75/02Polyureas

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffderivaten Die Herstellung linearer Polyharnstoffderivate ist bis jetzt nicht befriedigend gelungen. Derartige vollkommen lineare Produkte sind wahrscheinlich überhaupt bisher noch nicht bekannt. Grundsätzlich kann man derartige hochmolekulare Stoffe herstellen durch Einwirkung von aliphatischen primären Diaminen auf aliphatische Diisocyanate, doch hat sich ergeben, daB die meistens sehr reaktionsfähigen Diisocyanate mit den N H-Gruppen der gebildeten Harnstoffderivate weiterreagieren unter Bildung von stark verzweigten Makromolekülen (O. Bayer, Angewandte Chemie, A., Bd. 59, S. a57ff., 19q.7). Die erhaltenen Produkte sind denn auch nicht geeignet für die Verarbeitung auf Fasern und Fäden. Auch andere Versuche, z. B. die Einwirkung von Diisocyanaten auf Diamine verschiedener Derivate und Substitutionsprodukte der Kohlensäure (H, C 03), wie Phosgen, Kohlensäureester u. dgl., haben nicht zu den gewünschten hochmolekularen linearen Produkten geführt.
  • Die Herstellung von linearen Polyalkylthioharnstoffderivaten ist allerdings bekannt. Man läBt Diamine unter wechselnden Bedingungen mit geeigneten Derivaten von Dithiocarbonsäuren, wie Dithiocarbamidsäureestern, Thiophosgen, Schwefelkohlenstoff, Thiocarbamidsäure u. dgl. reagieren. Die erhaltenen Polyalkylthioharnstoffe besitzen gute fadenbildende Eigenschaften, zeigen aber ihres hohen Schwefelgehaltes wegen verschiedene unangenehme Eigenschaften, besonders eine leichte Oxydierbarkeit.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung linearer Polyharnstoffderivate, die praktisch schwefelfrei sind und aus denen Fäden und Fasern, Filiae, Folien, Röhren, profilierte Stäbe, Drahtüberzüge u. dgl., hergestellt werden können.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten schwefelfreien linearen Polyharnstoffderivate haben Schmelzpunkte, welche die Anwendung der üblichen Schmelzspinnverfahren ermöglichen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man solche Produkte erhalten kann, wenn man aus einem Polymonothiocarbaminat der allgemeinen Formel in welcher R einen aliphatischen Rest mit wenigstens 7 Kohlenstoffatomen oder einen organischen, nichtaliphatischen Rest mit wenigstens q. Kohlenstoffatomen und X Wasserstoff oder einen organischen Rest und y eine beliebige Zahl bedeutet, Schwefelwasserstoff durch Erhitzen abspaltet. Das Erhitzen soll so lange dauern, bis die Reaktionsprodukte praktisch schwefelfrei sind und sich in üblicher Weise zu Fäden und Fasern, welche nach dem Kaltrecken eine beträchtliche Festigkeit besitzen, durch Pressen, Spritzen, Gießen, Spritzgießen oder Walzen in andere geformte Gegenstände, wie Filme, Folien, Röhren, profilierte oder nichtprofilierte Stäbe oder andere Formstücke oder z. B. auf Kabelbekleidung verarbeiten lassen.
  • Die linearen Polymonothiocarbaminate der oben angegebenen allgemeinen Formel werden erfindungsgemäß erhalten durch Einwirkung von Kohlenstoff oxysulfid oder von Kohlenstoffoxysulfid bildenden Verbindungen auf Diamine der allgemeinen Formel X H N - R - N H2, in welcher R und X die oben angegebene Bedeutung haben. .
  • Ausgangspunkt der Erfindung ist die Erkenntnis, daß im C O S-Molekül die C S-Bindung sehr viel reaktionsfähiger ist als die CO-Bindung. Es ist z. B. bekannt, daß bei Einwirkung von C O S auf Kaliumäthylat in alkoholischer Lösung die Verbindung entsteht. Die Umsetzung eines Überschusses an C 0 S mit einem primären Monoamin, z. B. Methylamin, verläuft wie folgt Nur die Hälfte der vorhandenen N H2 Gruppen erscheint hierbei in der Gruppierung während die andere Hälfte an diese Gruppe salzartig gebunden ist, nicht mit C O S reagiert. Beim Erhitzen eines solchen Salzes findet folgende Reaktion statt: symm. Dimethylharnstoff.
  • Das erhaltene Produkt ist also schwefelfrei, obwohl von einem Thiocarbonsäurederivat ausgegangen wurde. Daraus ergab sich der Schluß, daß die Einwirkung von C O S auf ein Diamin grundsätzlich denselben Verlauf nimmt. Leitet man C 0 S in eine Lösung eines Diamins H,N-(CH2)"-NH2 ein, wird primär eine salzartige Verbindung gebildet, welche nach den Analysen die folgende Zusammensetzung hat Beim Erhitzen dieses Salzes entweicht H2 S, und es hängt nun lediglich von der Größe von ia ab, ob bei der stattfindenden Kondensationsreaktion Ringschluß oder Bildung linearer Mal#Tomoleküle eintritt. Ist n = q. oder größer, tritt der Ringschluß völlig in den Hintergrund, weil die Tendenz zur Bildung 7- oder mehrgliedriger Ringe äußerst klein ist; somit findet ausschließlich Kettenbildung statt.
  • Wenn z. B. in eine Lösung von Hexamethylendiamin H2 N - (C H2) 6 - N H2 in Chloroform C O S eingeleitet wird, fällt eine salzartige Verbindung der Zusammensetzung
    ... (CH,),-NH-C-SH # H2N- (CH,),-NH-C-SH # H2N- (CH2)s ...
    O 0
    oder H,N - (C H2)6- N H -C- S H
    L 0
    aus. Beim Erhitzen entweicht H, S unter Bildung des linearen Polymerisationsprodukts
    ... (CH,),-NH-C-NH-(CH2)s-NH-C-NH-(CH,), ...
    0 O
    oder - (CHa)s-NH-C-NH-
    L 0 x
    Hierin ist x ein Maß für den Polymerisationsgrad. Setzt man diese Kondensationsreaktion so lange fort, bis kein H2 S mehr entweicht, entstehen schließlich lineare makromolekulare Polyhexylharnstoffe.
  • Die Reaktion zwischen dem Diamin und dem Kohlenstoffoxysulfid geht vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel bei Zimmertemperatur vor sich. Mit Vorteil nimmt man hierzu Lösungsmittel, in welchen das gebildete Polymonothiocarbaminat sich nicht löst, z. B. Alkohole, Benzol, Xylol, Chloroform u. dgl.
  • Besondere Vorteile des beschriebenen Verfahrens sind: i. die Mengen an Kohlenstoffoxysulfid und Diamin brauchen nicht genau aufeinander eingestellt zu werden. Auch mit überschüssigem Kohlenstoffoxysulfid werden doch nur 5o"/!, der ursprünglich vorhandenen Aminogruppen in umgesetzt, weil die salzartig gebundenen Aminogruppen nicht mit Kohlenstoffoxysulfid reagieren. 2. Die primär gebildeten Thiocarbaminatsalze sind sehr leicht in reinem Zustand zu erhalten und bei gewöhnlicher Temperatur lange Zeit haltbar. 3. Beim Erhitzen der Thiocarbaminatsalze erfolgt unter Abspaltung von Schwefelwasserstoff ausschließlich die Bildung des gewünschten linearen Polykondensats. Verzweigungen treten dabei nicht auf.
  • Das Erhitzen der Thiocarbaminatsalze kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Bereits bei mäßigem Erhitzen findet langsame Abspaltung von Schwefelwasserstoff statt, doch empfiehlt es sich, durch Anwendung höherer Temperaturen, vorzugsweise über ioo°, die Polykondensation zu beschleunigen. Auch kann man die Reaktion bei niedriger Temperatur beginnen lassen, gegebenenfalls in Anwesenheit von geeigneten Lösungsmitteln, und dann die Temperatur langsam steigern. Für die Herstellung von schwefelfreien Verbindungen gemäß der Erfindung soll so lange erhitzt werden, bis kein Schwefelwasserstoff mehr entweicht, z. B. beträgt die Erhitzungszeit 2o bis 150 Stunden bei einer Temperatur bis zu 170° oder 6 bis 50 Stunden bei 225° oder noch weniger bei höherer Temperatur. Bleibt man mit der zuletzt erreichten Reaktionstemperatur unter dem Schmelzpunkt des Polymeren, so erhält man dieses in Form eines homogenen weißen Pulvers, welches ausgezeichnet geeignet ist für die Herstellung geformter Gegenstände. Wählt man die letzte Reaktionstemperatur über dem Schmelzpunkt des Polymeren, dann entsteht eine homogene Schmelze, aus der man gegebenenfalls in bekannter Weise Fäden herstellen kann, indem man die Schmelze durch eine Spinndüse preßt und dann den gebildeten Faden kalt reckt. Das Erhitzen kann in einem geschlossenen System bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum stattfinden, wobei der gebildete Schwefelwasserstoff laufend entfernt wird.
  • Obwohl es nicht unbedingt notwendig ist, empfiehlt es sich doch, bei der Polykondensation die gebräuchlichen Vorsichtsmaßregeln zu beachten und unter anderem für die Abwesenheit von Sauerstoff zu sorgen. Schließlich kann das Erhitzen in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Phenol, Kresolen, Xylenolen und anderen, durchgeführt werden.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen als Diamine alle aliphatischen diprimären Diamine in Betracht, mit einem solchen Abstand zwischen den N H2 Gruppen, daß bei der beschriebenen Reaktion Ringschluß nicht oder kaum auftritt, z. B. i, 4-Diaminobutan, i, 5-Diaminopentan, i, 6-Diaminohexan u. dgl. ; weiter m- und p-Phenylendiamin, p, p'-Diaminodiphenyl, (o, co'-Diamino-p-xylol, c), oj'-Diaminop, p'-diäthyl-benzol, ß, ß'-Diaminodiäthyläther, ß, ß'-Diaminodiäthylsilicon, 2-Aminomethyl-4-aminofuran und andere.
  • Es hat sich gezeigt, daß die aus niedrigmolekularen aliphatischen diprimären Diaminen (mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen) erhaltenen Polyharnstoffe nicht besonders geeignet sind für die technische Verarbeitung auf Fasern u. dgl., weil die Schmelzpunkte dieser Polyharnstoffe so hoch sind, daß bei der üblichen Verarbeitung aus der Schmelze Zersetzung stattfindet. Die Schmelzpunkte der Produkte, welche aus höhermolekularen aliphatischen diprimären Diaminen erhalten werden, liegen so hoch, daß bei der Verarbeitung keine Zersetzung eintreten kann.
  • Es hat sich auch gezeigt daß disekundäre Diamine, z. B. N, N'-Dimethylhexamethylendiamin, für die Herstellung der gewünschten Polyharnstoffe weniger geeignet sind. Doch kann man gemischte primärsekundäre Diamine hierzu verwenden, z. B. N-Methylhexamethylendiamin. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung von Gemischen verschiedener diprimärer Diamine und von diprimären Diaminen mit gemischten primärsekundären Diaminen, weil hierdurch ohne Verlust der günstigen Eigenschaften eine Erniedrigung des Schmelzpunktes der Endprodukte zu erhalten ist. Ein anderer Vorteil der Verwendung solcher Mischungen liegt in der Möglichkeit, auf diese Weise auch die aliphatischen diprimären Diamine mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen,welche an sich weniger geeignet sind, in gemischte Polyharnstoffe mit Schmelzpunkten, welche die Weiterverarbeitung nicht durch ihre Neigung zu Zersetzung beeinträchtigen, überzuführen. Hierdurch können auch andere physikalische und mechanische Eigenschaften der Endprodukte nach Wunsch geändert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die einzelnen Polymonothiocarbaminate vor der Umsetzung zu Polyharnstoffen miteinander zu mischen.
  • Weiter sind auch Diamine, welche Heteroatome, wie Sauerstoff und Silicium, in den Kohlenstoffketten enthalten, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren ist es möglich, die mittlere Kettenlänge des Polykondensationsproduktes innerhalb weiter Grenzen durch Zugabe kleiner Mengen eines primären oder sekundären Amins (in der Größenordnung von höchstens o,5 °/o der Gesamtmenge an Diaminen) zu ändern. Hierbei dient das primäre oder sekundäre Amin als Unterbrecher der kettenbildenden Reaktion, indem es indifferente Endgruppen bildet. Das beschriebene Verfahren wird durch folgende Beispiele näher erläutert: Beispiel 1 In eine Lösung von 172 g Dekamethylendiamin in 2 1 Alkohol wurde C O S bis zur Sättigung eingeleitet, wobei sich sofort ein weißer kristalliner Niederschlag von Dekamethylenpolymonothiocarbaminat abschied, dessen Menge nach Aufnahme der theoretisch benötigten Menge CO S (6o g) nicht mehr zunahm. Während des Einleitens des C O S wurde gut gekühlt, weil die Reaktion isotherm verläuft. Nach dreistündigem Stehen bei Zimmertemperatur wurde das abgeschiedene Salz abfiltriert und im Vakuum über konzentrierter H2 SO, getrocknet. Die Ausbeute war quantitativ. Schmelzpunkt des Salzes 213 bis 215° unter Zersetzung. Die Bestimmung des Schmelzpunktes hat schnell und in einem vorgewärmten Bad zu geschehen, weil bereits weit unterhalb des Schmelzpunktes H2 S-Abspaltung unter Bildung von Polydekamethylenharnstoff stattfindet.
  • Zur Umsetzung des Polythiocarbaminats zum linearen Polydekamethylenharnstoff wurde das Salz 5 Stunden in einem Druckgefäß auf 17o° in N,-Atmosphäre erhitzt. Hiernach wurde der Druck abgelassen und nochmals 5 Stunden, jetzt auf 215°, erhitzt. Es wurde dann keine weitere H2 S-Bildung mehr beobachtet. Der praktisch quantitativ erhaltene Polydekamethylenharnstoff ist ein in Wasser unlösliches, nahezu farbloses Pulver mit dem Schmelzpunkt 235. bis 2q.0°. Aus seiner zähen Schmelze konnten Fäden gezogen werden, deren Festigkeit durch Kaltrecken erheblich verbessert werden konnte.
  • Wenn man das aus Dekamethylendiamin und CO S erhaltene Polydekamethylenthiocarbaminat 5 Stunden im Vakuum auf etwa 25o° erhitzte, bis keine H2 S-Bildung mehr auftrat, bildet der fast quantitativ entstandene Polydekamethylenharnstoff mit einem Schmelzpunkt von 235 bis 2q.0° eine zähe Schmelze, woraus Fäden mit guten Eigenschaften herzustellen waren, wenn die Schmelze durch eine Spinndüse gepreßt und die Fäden kalt gereckt wurden.
  • Beispiel 2 Wie in Beispiel 1 wurde in eine Lösung von 13 g N-Methylhexamethylendiamin in o,2 1 Toluol C O S eingeleitet bis die Fällung beendet war. Das quantitativ entstandene Salz besaß einen Schmelzpunkt von etwa 6o°. Es stellte eine ziemlich klebrige Masse dar, welche Spuren von Lösungsmittel hartnäckig festhielt. Bei fortdauerndem, ungefähr zwanzigstündigem Erhitzen in einem Druckgefäß auf etwa 18o° in N, -Atmosphäre wurde eine in Wasser unlösliche, sehr zähe Masse erhalten, mit der Zusammensetzung und einem Schmelzpunkt von 18o°. Beispiel 3 Wie im Beispiel 1 leitete man in eine iogewichtsprozentige Lösung von äquimolekularen Mengen Hexamethylendiamin und Dekamethylendiamin in Toluol C O S bis zur Sättigung ein. Das quantitativ erhaltene, gemischte Aminocarbaminatsalz hatte einen Schmelzpunkt von 152 bis 155°. Beim ungefähr zwanzigstündigen Erhitzen im Vakuum auf etwa 18o° wurde ein weißes, pulverartiges und in Wasser unlösliches Produkt erhalten mit einem Schmelzpunkt von etwa 1g5°. Die Analyse stimmte überein mit der Bruttoformel Beispiel 4 In ähnlicher Weise wie im Beispiel 3 wurde aus einer Mischung von 85 Molprozent Hexamethylendiamin und 15 Molprozent N-Methylhexamethylendiamin in einer togewichtsprozentigen Lösung in Toluol ein Aminothiocarbaminatsalz erhalten mit einem Schmelzpunkt von 247 bis 252°. Das hieraus durch etwa zwanzigstündiges Erhitzen gemäß einem der beschriebenen Beispiele erhaltene Polymere schmolz bei 25g°.
  • Beispiel 5 2o g Polydekamethylenthiocarbaminat, erhalten aus Dekamethylendiamin und C O S nach Beispiel 1, wurden in 1 1 m-Kresol (Siedepunkt 2o2°) gelöst und die Lösung am Rücliflußkühler in einer reinen N,-Atmosphäre bei normalem Druck zum Sieden erhitzt, wobei das Thiocarbaminat in einen Polydekamethylenharnstoff umgesetzt wurde. Am Anfang entwich viel H2 S. Nach sechsstündigem Erhitzen betrug der Schwefelgehalt des Reaktionsgemisches noch 2 %, und erst nach 24 Stunden entwich kein H2 S mehr, und die während des ganzen Verfahrens homogene Lösung war schwefelfrei. Etwa go °/o des m-Kresols wurden im Vakuum abdestilliert, der Polyharnstoff durch Zugabe von überschüssigem Methanol ausgefällt, abfiltriert und mit Methanol gewaschen. Nach Trocknen im Vakuum betrug der Schmelzpunkt des Polyhamstoffes 24o bis 25o°; die Ausbeute war auch hier fast quantitativ.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffderivaten,dadurch gekennzeichnet, daß man ein Diamin der allgemeinen Formel XIN-R-NH2, in der X Wasserstoff oder eine organische Gruppe und R eine aliphatische oder andere organische Gruppe darstellen oder Mischungen solcher Diamine mit Ausnahme solcher, in denen X Wasserstoff und R eine aliphatische Gruppe mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen oder eine organische, nichtaliphatische Gruppe mit höchstens 3 Kohlenstoffatomen darstellen und Mischungen solcher Diamine mit Kohlenstoffoxysulfid oder Kohlcnstcffoxysulfid bildenden Verbindungen umsetzt und die gebildeten Polymonothiocarbaminate so lange erhitzt, bis kein HZ S mehr abgespalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man zur Regelung des Polymcrisationsgrades geringe Mengen eines primären oder sekundären Monoamins zusetzt. Angezogene Druckschriften Meyer-Jacobson, Lehrbuch der organ. Chemie, 2. Aufl., i. Bd., 2. Teil, S. 1430 und 1384, Erdmanns Journal für prakt. Chemie, Neue Folge, Bd.-7 (1873), S.476; Deutsche Patentschrift Nr. 745 684; französische Patentschrift Nr. 904 08g.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1075316B (de) * 1960-02-11 Nederlandse Orgamsatie voor Toegcpast Natuurwetcnschappehjk On derzoek ten behoeve van Nijverheid Handel en Verkeer, Den Haag Ver fahren zur Herstellung von linearen Pol> harnstoffderivaten
DE1109889B (de) * 1957-03-18 1961-06-29 Monsanto Chemicals Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745684C (de) * 1935-01-02 1944-05-15 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung hochkondensierter Polyamide aus Diaminen und Kohlensaeure
FR904089A (fr) * 1943-05-05 1945-10-25 Farbenindustrie Ag Procédé de fabrication de polyurées et de polythiourées

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