DE9116304U1 - Federleiste für Federrahmen - Google Patents
Federleiste für FederrahmenInfo
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Description
- Beschreibung -
Die Erfindung bezieht sich, allgemein ausgedrückt, auf eine Federleiste für Federrahmen, die in Liegen, Betten,
Polstermöbeln und dgl. eingesetzt werden. Sie sind als gerade Leisten ausgeführt oder, z.B. nach oben, leicht
konvex gekrümmt. In der Praxis werden die Federrahmen auch als Lattenroste bezeichnet. Solche Federleisten
sowie der Federrahmen bestehen regelmäßig aus Holz und haben im Gebrauch nicht unerhebliche Beanspruchungen
mit beachtlichen Verformungen aufzunehmen, und zwar langfristig mit hoher Lastwechselzahl. Das verlangt
eine hohe Dauerfestigkeit.
Die aus der Praxis bekannten Federleisten, von denen die Erfindung ausgeht, sind massiv aus Holz gearbeitet.
Es werden zumeist massive Buchenholzleisten verwendet. Die Herstellung ist aufwendig. Nicht auszuschließen
ist, daß die bekannten Federleisten sich "durchliegen". Insoweit ist die Standzeit im Sinne der Dauerstandfestigkeit
der bekannten Federleisten verbesserungsbedürftig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Federleiste der angegebenen Zweckbestimmung zu schaffen,
die wenig aufwendig herstellbar ist und sich durch hohe Standzeit auszeichnet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines leistenförmigen Ausschnittes aus
einer ein- oder mehrschichtigen Spanplatte, deren Späne mit Harnstoff- und/oder Phenolformaldehydharzen als
Binder unter Anwendung von Druck und Wärme zur Spanplatte geformt sind, als Federleiste hoher Dauerfestigkeit
in einem Federrahmen für Liegen, Betten, Polstermöbel u. dgl., mit der Maßgabe, daß zumindest die Späne
im Bereich der Zugbeanspruchung der Federleiste hauptsächlich in Federleistenlängsrichtung orientiert
sind. Vorzugsweise sind die Späne im Bereich der Zugbeanspruchung als schlanke Späne von mehreren Zentimetern
Länge ausgeführt.
Spanplatten, auch mit orientierten Spänen, sind umfangreich bekannt. Die Erfindung beruht auf der
Erkenntnis, daß Spanplatten als Vorprodukt für die Herstellung von Federleisten eingesetzt werden können,
wenn mit langgestreckten und in der angegebenen Weise orientierten Spänen gearbeitet wird. Spanplatten sind
bisher nicht als Federelemente für langfristige Beanspruchungen mit hoher Lastwechselzahl eingesetzt
worden, und zwar weder in Form von Federplatten noch in Form von Federleisten. - Spanplatten, deren Späne
als schlanke Späne von mehreren Zentimetern Länge ausgeführt und in besonderer Weise orientiert sind
und die mit Harnstoff- und/oder Phenolformaldehydharzen gebunden sind, sind bekannt. Insbesondere sind solche
Spanplatten als OSB-Platten bekannt (OSB = oriented strand boards). Man hat bisher jedoch lediglich ihre
Biege- und Querzugfestigkeit, d. h. ihr statisches Verhalten ausgenutzt (vgl. Kieser, Ufermanm "Streustation
für orientiert gestreute Spanplatten mit
Anwendungsmöglichkeiten", Sonderdruck aus Holz-Zentralblatt, 1979, Nr. 95 und 97). Demgegenüber
beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß aus solchen Spänen und Bindern hergestellte Federleisten
bei der angegebenen Gestaltung und Orientierung der Späne eine überraschend hohe Dauerfestigkeit und
Dauerstandfestigkeit aufweisen, was zu Standzeiten der Federleisten in Federrahmen, Liegen, Betten,
Polstermöbeln u. dgl. von zehn Jahren und beachtlich mehr führt. Insoweit nutzt die Erfindung bisher
unbeachtliche Qualitäten der Spanplatten bzw. der daraus hergestellten Federleisten in bezug auf
dynamische Beanspruchungen mit hoher Lastwechselzahl und oft großer Amplitude, wenn auch bei niedrigen
Frequenzen. Es versteht sich, daß die geometrische Bemessung der Federleisten im übrigen nach den Regeln
der Statik, gleichsam wie bei "Balken auf zwei Stützen" oder wie bei "eingespannten Balken" nach der Maßgabe
der aufzunehmenden Beanspruchungen erfolgt.
In dem Merkmal der Erfindung, daß zumindest die Späne im Bereich der Zugbeanspruchung der Federleiste als
schlanke Späne von mehreren Zentimetern Länge ausgeführt und wie angegeben orientiert sind, kommt zunächst zum
Ausdruck, daß die Federleiste mehrschichtig aufgebaut sein kann, z. B. mit den schlanken Spänen in einer
oberen und/oder unteren Schicht, während die Mittelschicht, z. B. aus kurzen Spänen willkürlicher
Orientierung bestehen kann. Auch insoweit kann mit schlanken Spänen gearbeitet werden. Im allgemeinen
sollen zumindest 50 Gew.% der Späne in der Federleiste
in der angegebenen Weise als schlanke Späne ausgeführt und wie angegeben orientiert sein. Vorzugsweise weist
die Federleiste ausschließlich die schlanken Späne in der angegebenen Orientierung auf. Das Merkmal
"Bereich der Zugbeanspruchung" meint im Rahmen der Erfindung den Bereich der Federleiste, der unter der
Beanspruchung einer z. B. auf dem Federrahmen aufliegenden Person oder durch Vorspannung unter
Zugspannung steht. Die Biegetheorie der klassischen technischen Mechanik oder Versuche erlauben es ohne
weiteres, diesen Bereich eindeutig festzustellen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung.
So empfiehlt die Erfindung, daß die Späne eine Länge im Bereich von 3 bis 10 cm, vorzugsweise von etwa
4 bis 8 cm, aufweisen. Die Breite der Späne soll im Bereich von 0,3 bis 2,5 liegen. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung besitzen die Späne eine
Dicke von unter 0,7 mm, vorzugsweise von etwa 0,5 mm. Tatsächlich hat sich herausgestellt, daß bei einem
vorgegebenen Gewichtsprozentsatz an schmalen Spänen der angegebenen Länge und Orientierung in der
Federleiste die Dauerfestigkeit um so höher ist, je dünner die Späne sind. In bezug auf die Orientierung
ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung fernerhin dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelabweichung
der Späne von der Orientierung in Federleistenlängsrichtung bei einer Winkelabweichung von
bis zu 10 % etwa 15 Häufigkeits% ausmacht, bei einer
Winkelabweichung von bis zu 20 % etwa Häufigkeits% ausmacht. Die angegebenen Zahlenwerte sind insbesondere
für die Ausführungsform von Bedeutung, die von den
vorstehend definierten OSB-Platten ausgeht.
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Die Federleisten insgesamt besitzen, wie die bekannten, z. B. eine Dicke von 6 bis 15 mm, vorzugsweise von
etwa 8 mm bis 12 mm. Zweckmäßigerweise ist die Federleiste zur Lastaufnahmeseite hin gekrümmt. Das kann
durch besonderen Spanaufbau der gestreuten, zur Spanplatte zu pressenden Matten erreicht werden,
z. B. durch zweischichtigen Aufbau mit unterschiedlichen Spänen in den Schichten. Vorzugsweise werden aus einer
Spanplatte ausgeschnittene Federleistenrohlinge nachträglich durch Anwendung von Druck und Wärme,
ggf. durch Anwendung von feuchter Wärme, konvex gekrümmt. Insbesondere liegt es im Rahmen der
Erfindung, daß die Federleiste unter Vorspannung in den Federrahmen eingespannt und dadurch zur
Lastaufnahmeseite hin konvex bzw. zusätzlich konvex gekrümmt ist. Die Federleiste kann aber auch zur
Lastaufnahmeseite hin konkav gekrümmt sein.
Wie bereits im Rahmen der vorstehenden technologischen Erläuterungen angedeutet, kann die Federleiste den
Kern einer Mehrschichtleiste bilden und dazu zumindest auf einer Oberfläche eine Deckschicht
aufweisen. Diese kann als eine die Festigkeit und Gestaltfestigkeit erhöhende bewehrungsartige Schicht
ausgeführt sein. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht auf der im
belasteten und/oder vorgespannten Zustand einer Zugspannung ausgesetzten Oberfläche der Federleiste
angeordnet und, statisch betrachtet, gleichsam als Zuggurt ausgeführt ist. Vorzugsweise ist die Deckschicht
als Holzfurnierschicht ausgebildet. Die Deckschicht kann aber auch eine Vergütungsschicht auf Kunstharzbasis
sein. Die Deckschicht wird auf die als Ausschnitt aus einer Spanplatte ausgeführte Federleiste
nachträglich aufgebracht oder schon als Deckschicht auf die Spanplatte aufgebracht und mit der Federleiste
aus der Spanplatte ausgeschnitten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine nach der Lehre der Erfindung aufgebaute Federleiste,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes
der Fig. 1,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des Gegenstandes
der Fig. 1 und
Fig. 4 einen Federrahmen mit Federleisten entsprechend der Fig. 2.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Federleisten 1 sind zum Einbau in einen Federrahmen 2 bestimmt.
Die Fig. 4 zeigt schematisch einen solchen Federrahmen 2 mit Federleisten 1 entsprechend der Fig. 2.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Federleisten 1 sind unter Anwendung eines leistenförmigen
Ausschnittes aus einer ein- oder mehrschichtigen Spanplatte, deren Späne mit Harnstoff- und/oder
Phenolformaldehydharzen als Binder unter Anwendung von Druck und Wärme zur Spanplatte geformt worden sind,
gebildet worden. Angedeutet ist in den Fig. 1 bis 3, daß zumindest die Späne 3 im Bereich der Zugbeanspruchung
der Federleiste 1 im Einsatz als schlanke Späne von mehreren Zentimetern Länge ausgeführt
und hauptsächlich in Federleistenlangsrichtung orientiert sind. Die Späne 3 besitzen eine Länge,
eine Breite sowie eine Dicke, wie es in den Ansprüchen 1 bis 4 angegeben wurde und zeichnerisch aus Maßstabsgründen
nicht dargestellt werden kann. Das gilt auch für die Winkelabweichung der Späne 3 von der
Orientierung in Federleistenlangsrichtung sowie für die Federleistendicke, wozu auf die Ansprüche
5 bzw. 6 verwiesen wird.
Fig. 2 macht deutlich, daß die Federleiste 1 zur Lastaufnahmeseite hin konvex gekrümmt ist, was durch
Anwendung von Druck und Wärme geschehen sein kann. Die Fig. 4 läßt erkennen, daß die erfindungsgemäßen
Federleisten 1 unter Vorspannung in den Federrahmen 2 eingespannt und dadurch zur Lastaufnahmeseite hin
konvex bzw. zusätzlich konvex gekrümmt sein können. Sie können aber auch als gerade Leisten geführt sein.
In der Fig. 3 erkennt man, daß die Federleiste 1 den Kern einer Mehrschichtleiste 1, 4 bildet und daß auf
der Oberseite eine Deckschicht 4 in Form eines Holzfurniers angeordnet ist.
Claims (10)
1. Federleiste hoher Dauerfestigkeit in einem Federrahmen
für Liegen, Betten, Polstermöbel und dgl., dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem leistenförmigen Ausschnitt
aus einer ein- oder mehrschichtigen Spanplatte besteht, deren Späne mit Harnstoff- und/oder Phenolformaldehydharzen
als Binder unter Anwendung von Druck und Wärme zur Spanplatte geformt sind, und daß zumindest die
Späne im Bereich der Zugbeanspruchung hauptsächlich in Federleistenlängsrichtung orientiert sind.
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2. Federleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne im Bereich der Zugbeanspruchung als
schlanke Späne von mehreren Zentimetern Länge ausgeführt sind.
3. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne eine Länge im Bereich von
3 bis 10 cm, vorzugsweise von 4 bis 8 cm aufweisen.
4. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne eine Breite von 0,3 bis 2,5
cm aufweisen.
5. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne eine Dicke von unter 0,7
mm vorzugsweise von etwa 0,5 mm aufweisen.
Andrejewski, Honke & Partner, Patertinnvfälte in Essen
6. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelabweichung der Späne von
der Orientierung in Federleistenlängsrichtung bei einer Winkelabweichung von 10 % etwa 15 Häufigkeits %, bei
einer Winkelabweichung von bis zu 20 % etwa 20 Häufigkeits% ausmacht.
7. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Federleiste zur Lastaufnahmeseite
hin durch Anwendung von Druck und Wärme, ggf. feuchter Wärme, konvex gekrümmt ist.
8. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federleiste unter Vorspannung
in den Federrahmen eingespannt und dadurch zur Lastaufnahmeseite hin konvex bzw. zusätzlich konvex gekrümmt
ist.
9. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federleiste zur Lastaufnahmeseite
hin konkav gekrümmt ist.
10. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Federleiste den Kern einer Mehrschichtleiste
bildet und zumindest auf einer Oberfläche eine Deckschicht aufweist.
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