DE744387C - Steuereinrichtung fuer die Gegenstrombremsung von mit einer Stillhaltebremse ausgeruesteten Drehstrommotoren - Google Patents

Description

• Steuereinrichtung für die Gegenstrombremsung von mit einer Stillhaltebremse ausgerüsteten Drehstrommotoren Bei verschiedenen elektromotorischen Antrieben mit betriebsmäßig vielen Schaltungen, z. B:. Hubwerken, ist es notwendig, den Motor nach seiner Abschaltung schnellstens abzubremsen und ihn nach Stillstand mittels einer Stillhaltebremse in dieser Stellung festzuhalten. Die rasche Verzögerung des auslaufenden Motors kaum durch elektrische Bremsung erfolgen, während zum Festhalten des Motors in seiner Ruhestellung eine mechanische Bremse dient. Es besteht dabei die Forderung, daß die mechanische Stillhaltebremse erst kurz vor Stillstand bzw. bei Stillstand des Motors einfällt, um eine starke Abnutzung der Bremse und eine übermäßige Beanspruchung des gesamten Antriebes durch rauhes und plötzliches Bremsen zu vermeiden. Es ist bereits eine Schaltanordnung für elektrisch angetriebene, mit Gegenstrom gebremste Zentrifugen bekanntgeworden., durch welche kurz vor dem Stillstand der Gegenstrom abgeschaltet und die mechanische Bremse eingeschaltet wird. Die Steuerung des Gegenstromschützes erfolgt über Hilfskontakte, die sowohl dem Einschaltschütz als auch dem Bremsschütz zugeordnet sind. Hierbei besitzt das Einschaltschütz zwei derartige Hilfskontakte, von denen einer so ausgebildet ist, daß er verzögert öffnet, wenn das Einschaltschütz abfällt. Ferner ist ein mit dem Gestänge des Breinslüftgerätes verbundener Hilfskontakt vorhanden, bei dessen Öffnung der Stromkris für die Erregung des Bremsschützes unterbrochen wird. Es entsteht somit eine umständliche Schalteinrichtung, die noch verwickelter wird, wenn. sie etwa für Umkehrantriebe Anwendung finden soll.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Steuereinrichtung für die Gegenstrombremsung von mit einer Stillhaltebremse ausgerüsteten Drehstrommotorerr mit einem aus zwei Einzelschützen bestehenden, zum Vertauschen der Phasen ihrer Speiseleitungen dienenden Umschaltschütz. Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt in wesentlich einfacherer Weise, und lediglich unter Anwendung von normalen Schaltkontakten wird eine unbedingt sicher arbeitende Steuereinrichtung geschaffen. Erfindungsgemäß liegt in einem mittels Hilfskontakten des Einschaltschützes an das Netz anschließbaren Steuerstromkreis eine in Abhängigkeit von der Abfallzeit des Bremslüftgerätes gesteuerte Schaltvorrichtung, z. B. die vom Bremslüftgerät betätigte, die nach Abschalten des Einschaltschützes selbsttätig die Spule des Phasenvertauschungsschützes bis zum Einfallen der Stillhaltebremse an Spannung legt. Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung gibt die Gewähr, daß die unilaufenden Massen des abgeschalteten Antriebs selbsttätig zuerst elektrisch durch Gegenstrom abgebremst werden und dann erst die Stillhaltebremse einfällt. Der Zeitpunkt des Wirksamwerdens der mechanischen Bremse und damit die Dauer der Gegenstrombremsung kann durch Verstellung der sowieso vorhandenen Dämpfungseinrichtung des Bremslüftgerätes beliebig gewählt «-erden. Die Steuereinrichtung läßt sich daher den verschiedenen, durch die mehr oder weniger großen anzutreibenden Massen bedingten Betriebsverhältnissen sehr fein anpassen.
• Besondere Vorteile bringt die Anwendung der Erfindung bei Antrieben. mit sich, die häufig ihre Drehrichtung wechseln, wie dies z. B. für den Antrieb von Hebetischen in @Valzwerlzen der Fall ist. Zur Erzielung einer für beide Drehrichtungen des Antriebs wirkenden elektrischen Bremsung und um ein Festhalten des stillgesetzten Motors zu gewährleisten, ist jeder Spule der Einzelschütze eine Schaltvorrichtung zur Steuerung des die Phasen vertauschenden Schützes zugeordnet, wobei jeweils einer der entsprechenden Steuerstromkreise je nach Drehrichtung des Motors mittels zusätzlichen, an dein das Umschaltschütz steuernden Schalter angeordneten Kontakten an die Speiseleitung des Schützes anschließbar ist.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung bei einem reservierbaren Antrieb ist in der Zeichnung dargestellt. 31 ist der von einer Drehstrommaschine gebildete Antriebsmotor und B das Breinslüftgerät der Stillhaltebremse. Das aus den beiden Einzelschützen i und z bestehende Urnschaltschütz liegt an dem Netz RST. Die Einzelschütze sind mit den Hilfskontakten 3, d. und 5, 6 versehen. 7 und 8 sind die Betätigungsspulen der Schütze i und 2, von denen jeweils eine je nach der Drehrichtung beim Einschalten des 'Motors mittels des Schalters 9 erregt wird. Der Schalter g ist mit dem Schleppkontaktstück io ausgerüstet, das bei Betätigung des Schalters nach links oder rechts mitgenommen wird und den Kontakt mit den Kontaktstellen ii oder 12 auch nach Rückführung des Schalters in seine Nullstellung noch aufrechterhält. Das Schütz 13, das von der Spule 14 gesteuert wird, dient zum Einschalten des Bremslüftmagnets B. Die Schalteinrichtung, welche jeweils das die Phasen vertauschende Schütz steuert, wird von den Kontakten 15 und 16 und dem Anschlag ig gebildet.
• Der Schaltvorgang ist folgender: Der Motor wird durch Betätigung des Schalters 9, z. B. nach rechts, eingeschaltet. Dabei wird über den Kontakt 17 die Spule 7 an Spannung gelegt und damit das Schütz i betätigt. Gleichzeitig wird die Stillhaltebremse B gelüftet, denn mit dem Einschalten des Schützes i schließen, sich die Hilfskontakte 3, so daß die Spule 14 des Schützes 13 durch den vom Schalter 9 geschlossenen Kontakt 18 erregt und der Bremslüftmagnet dadurch eingeschaltet wird. Durch Umlegen des Schalters 9 nach rechts. wurde das Schleppkontaktstück io mitgenommen, das die Verbindung des Kontakts i i mit der Phase S der Speiseleitung vermittelt.
• Wird der Schalter zum Abstellen des Motors in seine Nullstellung gebracht, so verbleibt das Schleppkontaktstück in seiner bisherigen Lage. Das Einschaltschütz fällt ab, wobei sich die Hilfskontakte 3 öffnen, während die Hilfskontakte 4. geschlossen werden. Durch das Öffnen der Kontakte 3 kommt auch das den. Bremslüftmagnet erregende Schütz 13 zur Abschaltung. Es erfolgt nun vollständig selbsttätig die Gegenstrombremsung des Antriebsmotors und danach das Einfallen der Stillhaltebremse. Die Spule 8 des Gegenstromschützes a wird nämlich jetzt zwischen den Phasen. S und R über das Schleppkontaktstück io, Kontakt i i, ferner über die nunmehr geschlossenen Hilfskontakte 4. und die Kontakte 16 so lange an Spannung gelegt, bis die zuletzt genannten Kontakte durch den abfallenden Anker des Bremslüftgeräts unterbrochen «-erden. Die Abfallgeschwindigkeit des Ankers und damit die Zeitdauer der Gegenstrombremsung kann mittels der bei Bremslüftgeräten sowieso vorhandenen Dämpfung geregelt werden. Eine Regelung der Gegenstrombremsung kann auch in der Weise erfolgen, daß der auf die Kontakte 15 und 16 wirkende Anschlag r9 verstellbar auf den beweglichen Teilen des Bremslüftgeräts befestigt ist. Bei Umkehr der Drehrichtung des Antriebs wiederholt sich der gleiche Vorgang. Lediglich das Ansprechen der Einzelschütze z und z erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
• Damit ist unter-Vermeidung eines. großen Aufwandes von Schalt- und Steuergeräten u. ä. eine sicher und selbsttätig arbeitende Steuereinrichtung für die Gegenstrombremsung in Verbindung mit einer Stillhaltebremse von, Drehstrommotoren geschaffen. Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sie kann bei allen Drehstrommotorantrieben, bei denen neben der Gegenstrombremsung eine Stidlhaltebremse vorgesehen ist, zur Anwendung kommen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Steuereinrichtung für die Gegenstrombremsung von mit einer Stillhaltebremse ausgerüsteten Drehstrommotoren mit einem aus zwei Einzelschützen bestehenden, zum Vertauschen der Phasen ihrer Speiseleitungen dienenden Umschaltschütz, dadurch gekennzeichnet, daß in einem mittels Hilfskontakten. des Einschaltschützes an das Netz anschließbaren Steuerstromkreis eine in Abhängigkeit von, der Abfallzeit des Bremslüftgerät-es gesteuerte Schaltvorrichtung, z. B. ein vom Bremslüftgerät betätigter Schalter, liegt, die nach Abschalten des Einschaltschützes selbsttätig die Spule des Phasenvertauschungsschützes bis zum Einfallen der Sti.llhaltebremse an Spannung legt.
2. 2. Anwendung der Steuereinrichtung nach Anspruch r bei einem reversierbaren Antrieb, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spule der Einzelschütze eine Schaltvorrichtung zur Steuerung des die Phasen vertauschenden Schützes zugeordnet ist und je nach Drehrichtung des Antriebs einer der entsprechenden Steuerstromkreise mittels zusätzlichen, an dem das Umschaltschütz steuernden Schalter angeordneten Kontakten an die Speiseleitung des Schützes anschließbar ist. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift N r. 597 521.