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Schutzhaus für Bahnsteigaufzüge Im Bahnhofsbetrieb ist ein nicht auf
einem Bahnsteig angeordneter Gepäckaufzug bekannt, dessen Schutzhaus aus einem niedrigen,
auf dem Fußboden befestigten Hausteil und einem durch den Fahrkorb hubbaren Dach
besteht, welches den festen Hausteil bei niedergelassenem Fahrkorb abdeckt. Eine
Führung für das Dach an dem festen Hausteil ist nicht vorhanden; es wird vielmehr
vom Fahrkorb lose getragen. Zwischen dem Dach und dem festen Hausteil bleibt auch
bei niedergelassenem Fahrkorb ein Spalt frei. Dieser in einem dem Publikumsverkehr
@entzogenen Rauren befindliche Gepäckaufzug ist aus Gründen der Verkehrssicherheit
auf einem denn öffentlichen Verkehr in besonderem Maße ausgesetzten Bahnsteig nicht
am Platze. Personen, die beispielsweise ihre Hand auf den niedrigen Hausteil legen,
können beim Betrieb des Aufzugs leicht verletzt werden. Auch ist ein Abstürzen des
losen Dachs bei Unachtsamkeit von Personen zu befürchten.
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Auf Bahnsteigen werden bisher nur die verhältnismäßig hohen, mit Türen
versehenen Schutzhäuser bei Aufzügen verwendet. Die beträchtliche Höhe dieser festen
Schutzhäuser ist dadurch bedingt, daß der Fahrkorb in der Regel 2,5o m hoch ist
und daß oberhalb des Fahrkorbs noch z m, bei Stützkettenaufzügen o,5om Freifahrhöhe
vorgeschrieben ist. Diese festen Schutzhäuser sind für den Bahnhofsbetrieb nachteilig
und störend; denn sie beschränken die erforderliche freie Sicht auf Signale, einfahrende
Züge u. dgl. sehr erheblich.
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Diesem Übelstand hilft die Erfindung ab, die bei einem Schutzhaus
der oben zuerst erwähnten Art darin besteht, daß mit dem Dach in dem festen Hausteil
geführte Seitenwände verbunden sind, die auch in der oberen Stellung des Fahrkorbs
den Aufzugsschacht seitlich vollständig abschließen.
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Der Erfindungsgegenstand hat den Vorteil, daß sich oberhalb des Bahnsteigbodens
nur der verhältnismäßig niedrige feste Hausteil mit einem dicht abschließenden flachen
Dach befindet, wenn der Fahrkorb unten ist. Befindet sich der Fahrkorb oben, so
sind oberhalb des festen Hausteils die mit dem Dach verbundenen Seitenwände sichtbar,
die den Aufzugsschacht in unfallsicherer Weise seitlich abschließen. Bei oben befindlichem
Fahrkorb erreicht das neue Schutzhaus. nicht die Höhe der festen Schutzhäuser, weil
die sog. Freifahrhöhe beim Erfindungsgegenstand in Förtfall kommt.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß der aus dem Dach
und den Seitenwänden
bestehende beweglicheHausteilohnie - Abstand
zwischen Fahrkorb und Dach vom Fahrkorb reiterartig getragen wird. Der obere Abschluß
des festen Hausteils an den Stirn-oder Türseiten erfolgt durch mit dem Dach gelenkig
verbundene Platten, so daß auch an dieser .Stelle eine Verletzung von Personen nicht
eintreten kann. Die Gegengewichtsanordnung des beweglichen Hausteils ist oberhalb
des Bahnsteigbodens im festen Hausteil untergebracht.
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In der Zeichnung ist in mehr schematischer Weise ein Ausführungsbeispiel
des neuen ausziehbaren Schutzhauses dargestellt.
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Fig. i zeigt das Schutzhaus von vorn gesehen unter Weglassung der
Türen.
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Fig.2 stellt eine Seitenansicht des Schutzhauses dar.
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Fig. 3 entspricht der Fig. i und zeigt eine besondere. Fig. q. zeigt
Stellung. den festen Hausteil mit geschlossenen Türen für sich.
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Fig.5 zeigt einen waagerechten Schnitt durch die Türen in vergrößertem
Maßstab. Der fest mit dem Bahnsteigboden i verbundene Schutzhausteil besteht aus
den beiden Seitenwänden 2 und den stirnseitig .angeordneten Türen 3. Die Seitenwände
2 sind oben vollkommen frei, d. h. sie weisen keinerlei Querverbindung auf. Für
die Türen 3 ist infolgedessen kein Türdämpfer vorhanden. Mit den Seitenwänden 2
sind die in der Zeichnung nicht dargestellten Führungsschienen für den Fahrkorb
q. verbunden.
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Im gezeichneten Beispiel ist innerhalb des festen Hausteils 2 der
heb- und senkbare Hausteil angeordnet, der im wesentlichen aus dem Dach 5 und den
beiden daranhängenden Seitenwänden 6 besteht. Stirnwände sind nicht vorhanden. Der
bewegliche Hausteil 5, 6 kann in beliebiger Weise innerhalb des festen Hausteils
geführt sein. Im gezeichneten . Beispiel ist an Stelle einer besonderen Führung
eine Aufhängung an den Gegengewichten 7 vorgesehen. Mit den Seitenwänden 2 sind
die Rollen 8, 9 verbunden bzw. in ihnen angeordnet. Ferner wird von den Seitenwänden
2 beispielsweise mittels der Lager io eine durchgehende Welle i i getragen, auf
deren Enden Räder, vorzugsweise Kettenzahnräder 12, befestigt sind. Die Gegengewichtsseile
13, die links und rechts der Zahnräder 12 aus Ketten bestehen, sind unten, beispielsweise
an den Stellen 1q., mit den Seitenwänden 6 verbunden. Ein @einzelnes Seil 13 verläuft
von der Befestigungsstelle 14 über das Zahnrad 12, die Rollen 9, 8 zum Gegengewicht
7. Vorzugsweise befindet sich die ganze beschriebene Gegengewichtsanordnung innerhalb
der Seitenwände 2. Durch die Wellen i i, die Zahnräder 12 und entsprechende Ketten
ist für ein gleichmäßiges Heben des beweglichen Hausteils 5, 6 gesorgt. Im Ruhezustand,
d. h. bei unten befindlichem Fahrkorb, liegt das Dach 5 oben auf den Seitenwänden
2 auf. Um eine Verletzung von Personen zu vermeiden, die beispielsweise ihren Arm
auf die. geschlossenen Türen 3 legen, wenn sich der Fahrkorb oben befindet, sind
mit den Stirnkanten des Dachs 5 durch Scharniere 15 Platten 16 gelenkig verbunden,
die bei aufliegendem Dach 5 einen vollständigen Abschluß der oberen Öffnung des
festen Hausteils bewirken. Diese Platten 16 nehmen für gewöhnlich die in Fig.2 gezeichnete
waagerechte Lage ein. Begegnen sie bei der Abwärtsbewegung des beweglichen Hausteils
einem Widerstand, so schwingen sie nach oben aus, wie in Fig. 2 gestrichelt dargestellt.
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Bewegt sich der Fahrkorb q. von unten nach oben, dann legt sich das
Dach 5 oben auf den Fahrkorb und wird von ihm mit nach oben genommen. Der Beginn
des Anhebens ist in Fig. i ausgezogen dargestellt. Ist der Fahrkorb q. in Bahnsteighöhe,
dann nimmt der bewegliche Hausteil die in Fig. i gestrichelt gezeichnete Stellung
ein. Geht der Fahrkorb q. nach unten, so senkt sich der bewegliche Hausteil 5, 6
mit, bis das Dach 5 auf den Seitenwänden 2 seine Auflage findet, von welchem Augenblick
an sich der Fahrkorb allein nach unten weiterbewegt.
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Um die bestehenden Vorschriften über die zwangsläufige Verbindung
zwischen Türverriegelung und Steuerung zu erfüllen, ist der Türverschluß bzw. die
Türverriegelung 17 in die Türschwelle 18 verlegt. Da keine das Befahren des Fahrkorbs
vom Bahnsteig aus hindernde Teile, Kontakte u. dgl., vorhanden sein können, so sind
die in dem Steuerstromkreis liegenden elektrischen Leitungen i9 beispielsweise in
die eine der Türen 3 verlegt. Die Tür 3 weist auf ihrer Rückseite federnde Kontakte
2o und an ihrer Stirnseite 3' federnde Kontakte 21 auf. Den beweglichen Kontakten
2o stehen feste Kontakte 22 gegenüber, die sich beispielsweise an einer Seitenwand
2 befinden. Wird in *Fig. q. und 5 die linke Tür 5 geschlossen, dann berühren sich
die Kontakte 2o und 22. Der Steuerstromkreis ist noch unterbrochen, da zwischen
den beiden Kontakten 21 keine leitende Verbindung besteht. Diese Schließung der
Kontakte 21 erfolgt erst, wenn die rechte Tür 3, an deren Stirnseite sich eine Kontaktbrücke
23 befindet, geschlossen wird. Erst wenn alle Türen geschlossen sind, ist auch der
Steuerstromkreis geschlossen, so daß der Fahrkorb in Betrieb gesetzt werden kann.
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Um den Fahrkorb q. oben begehen zu können, ist in ihm eine öffnung
24 vorgesehen, die durch einen Schieber oder durch eine Klappe 25 verschließbar
ist. Mit der Oberseite
des Fahrkorbs 4 sind Stützen 26 beispielsweise
gelenkig verbunden, die im Nichtgebrauchszustand beispielsweise die in Fig.3 gestrichelt
gezeichnete gekreuzte Lage oberhalb der Öffnung 24 einnehmen. Will eine Person durch
die Öffnung 24 .aus dem Fahrkorb nach oben herausklettern, dann ist sie gezwungen,
die Stützen 26 aufzustellen, wie in Fig.3 ausgezogen dargestellt. Anschläge 27 halten
die Stützen 26 in ihrer aufgestellten Lage. Wird nun der Fahrkorb aus irgendeinem
Grunde nach oben bewegt, dann treffen die Stützen 26 auf den beweglichen Hausteil
5, 6, so daß ein der Länge der Stützen 26 entsprechend hoher Raum zwischen Fahrkorb
und Dach 5 verbleibt. Dieser Raum genügt, um eine Verletzung der auf dem Fahrkorb
befindlichen Person auszuschließen. Die Seitenwände 6 weisen eine derartige Länge
auf, daß noch die in Fig.3 dargestellte größte Ausziehung des Schutzhauses möglich
ist.