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Anordnung zum Befahren der Scheibe von Scheibengasbehältern Die in
neuerer Zeit in Anwendung gekommenen Scheiben- bzw. Kolbengasbehälter bestehen aus
einem Behältermantel und einer innerhalb des Mantels unter dem Einfluß der - Gasmenge
auf und ab gleitenden Scheibe mit einer Dichtung, die sich an der Innenwand des
Mantels dichtend anlegt. Die Bauart des Gasbehälters erfordert, daß in regelmäßigen
Zeitabständen in jeder Stellung der Scheibe die Dichtung nachgeprüft wird.
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Bei den bereits bestehenden Scheibengasbehältern schafft man die Anordnung
zum Befahren der Scheibe durch Strick- oder Klappleitern, die je nach der Größe
des Behälters entsprechende Längen besitzen, jedoch für den Wärter gegen evtl. Unglücksfälle
keine genügende Sicherheit bieten. Es sind auch Aufzüge bekannt, die von einem besonderen,
in einem Windraum befindlichen Wärter gesteuert werden.
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Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Anordnung
zum Befahren der Scheibe von Scheibengasbehältern mittels einer an einem Triebseil
angehängten Kabine und stellt eine Sonderbauart eines Aufzuges dar, die dem Wärter
die Möglichkeit gibt, den Fahrkorb zu einem beliebigen Zeitpunkt selbst wieder nach
oben zu fahren, ohne auf die Zusammenarbeit mit einem weiteren Wärter oder Maschinisten
angewiesen zu sein, Wichtig ist noch, daß der Wärter die Möglichkeit besitzt, den
Aufzug nach Belieben in jeder- Richtung steuern zu können, da es vorkommen könnte,
daß sich in dem Behälterraum über der Scheibe entweichendes Gas befindet, weshälb
eine Umkehr notwendig wird. Außerdem muß der Fahrkorb selbsttätig stillgesetzt werden,
sobald derselbe auf die Scheibe stößt oder in die oberste Stellung gelangt. Der
Gasbehälter selbst verbietet es, infolge der Explosionsgefahr elektrische Apparate
und Kabel im Innern anzuordnen. Aus diesem Grunde kommt eine elektrische Steuerung
des Aufzuges nicht in Betracht. Durch das Aufundniedergehen der Scheibe können keine
Führungsschienen für den Fahrkorb angebracht werden; er muß vollkommen frei schweben.
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Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe, eine zuverlässige
und einfache, vom Wärter selbst zu steuernde Anordnung zum Befahren der Scheibe
von Scheibengasbehältern mittels einer an einem Triebseil angehängten Kabine zu
schaffen, dadurch gelöst, daß das mit der Kabine verbundene, den Schalter für die
Antriebsmaschine beeinflussende Steuerseil durch ein Gegengewicht ständig unter
Spannung gehalten ist und eine@an der Kabine angeordnete, mit dem Steuerseil verbundene
Steuerstange mit ihren unteren und oberen Enden bzw. mit entsprechenden Anschlägen
die Ausschaltung der Antriebsmaschine bewirkt, indem die Steuerstange in eine Mittelstellung
verschoben wird.
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Die Kombination der Gewichtsführung für das Steuerseil und die Steuerstange
sind wesentlich. Die Belastung des Steuerseiles verhindert ein Schlaffwerden desselben
und gewährleistet, daß die Steuerstange stets in einer Mittelstellung gehalten wird,
so daß sie immer für eine Schaltung
bereit ist. Sobald der Fahrkorb
in der obersten Stellung angelangt ist oder in einer unteren Stellung auf die Scheibe
aufsetzt, erfolgt sein Stillsetzen; ebenso kann man den Fahrkorb in jeder Lage innerhalb
des Behälters sofort anhalten und umsteuern, was wichtig ist, wenn sich Gasgeruch
im Behälterraum über der Scheibe bemerkbar machen sollte. Die Vorteile dieser Kombination
sind daher leicht zu ersehen.
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Die Verschiebung der Steuerstange wird erfindungsgemäß beim Aufsetzen
der Kabine auf die Scheibe durch die Höhendifferenz bewirkt, welche zwischen dem
unteren Ende der Steuerstange und der Aufsetzfläche der Kabine besteht. Um ein zu
hartes Aufsetzen der Kabine auf der Scheibe zu vermeiden, kann die Aufsetzfläche
an der Scheibe aus elastischen Stützen bestehen. Die Anwendung von Seilsteuerungen
ist an sich bekannt; §ie finden jedoch nur für normale Aufzüge mit Führungen Verwendung
und ermöglichen nicht wie beim Erfindungsgegenstand die automatische Abschaltung
des Aufzuges.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Gesamtanordnung und Abb. z die Stellung der. Steuerung.
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Gemäß der Erfindung ist in die Länge des endlosen, über entsprechende
Rollen i bis 8 geführten, vom Gegengewicht 16 gespannten Steuerseiles x1 eine durch
die Kabine g geführte Stange 1o eingeschaltet, vermittels deren die Bewegung des
Steuerseiles entweder automatisch durch Anstoßen des unteren oder oberen Stangenendes
an eine Plattform 21 der Scheibe 12 bzw. an einen Anschlag 13 herbeigeführt, wird
oder aber im Bedarfsfalle vom Bedienungsmann von der Kabine ans durch Heben oder
Senken der Stange 1o erfolgt. Die Kabine hängt an einem mit Gegengewicht 18 versehenen
Seil T7, das von der Antriebsmaschine 15 bewegt wird.. Mit der Rolle 8 ist der Schalter
2o verbunden. Die Bewegungsmöglichkeit des unteren Stangenendes wird zum Teil begrenzt
durch an der Unterseite der Kabine g angebrachte, zweckmäßigerweise elastisch ausgestattete
Stützen 1q., wobei erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen worden ist, daß die
Differenz, um welche die Stange gegenüber der Stütze hervortritt, die Ausschaltung
der Antriebsmaschine 15
bewirkt. Dies hat zur Folge, daß nunmehr beim Steigen-.
öder Fallen der Scheibe 1z die Kabine g ständig auf der Scheibe bleibt. Um bei einem
Sinken der Scheibe die Kabine in demselben Maße mit nach unten gehen zu lassen,
d. h. also die Steuerstange 1o in ihrer Auflösestellung zu belassen, ist dieselbe
zweckmäßig mit einem Gewicht 1g belastet, welches bewirkt, daß das untere Ende der
Stange dauernd mit der Scheibe in Berührung bleibt.
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In Abb. z ist die Wirkungsweise der Schaltstange zo erkennbar.
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Beim Senken der Kabine g stößt zunächst das untere Ende, der Steuerstange
1o auf eine auf der Scheibe x2 angeordnete Plattform 21 auf und wird relativ zur
Kabine nach oben verschoben, bis die Stützen 1q. auf der Plattform 21 aufsitzen.
Dadurch wird der Schalter 2o ausgeschaltet. Die Kabine kann nun die Bewegung der
Scheibe =2 mitmachen, ohne daß an der Steuerung sich etwas verändert. Soll die Kabine
hochgezogen werden, so wird durch Anheben der Stange 1o von Hand der Schalter 2o
eingeschaltet.