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Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrahieren von festem Gut Die vorliegende
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Extrahieren in kontinuierlichem Arbeitsgange.
Es handelt sich hierbei um eine Extraktionsanlage, in der festes Gut, und zwar insbesondere
öl- und fetthaltige pflanzliche und tierische Stoffe, mit Hilfe von Lösungsmitteln
entölt oder entfettet werden.
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Solche Vorrichtungen bestehen aus mehreren hintereinandergeschalteten,
im Innern mit Fördermitteln für das zu extrahierende Gut ausgestatteten Extraktionszylindern,
die geneigt angeordnet sind. Lösungsmittel undExtraktionsgut werden hierbei im Gegenstrom
bewegt, und zwar vornehmlich das Lösungsmittel von oben nach unten, das zu extrahierende
Gut von unten nach oben. Hat das Gut einen Zylinder durchwandert, so wird es vom
oberen Ende dieses Zylinders dem unteren Ende des nächsten Zylinders zugeführt.
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Will man die Verwendung von Pumpen für die Förderung des Lösungsmittels
in seinem Weg zwischen den einzelnen Zylindern vermeiden, so muß man die Zylinder
so anordnen, daß ein Flüssigkeitsgefälle entsteht, demzufolge das Lösungsmittel
von einem zum anderen Zylinder fließt.
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Alle diese bekannten Vorrichtungen zeigen den Nachteil, daß sie einen
ziemlich großen Raum einnehmen. Dieser Nachteil wird durch eine besondere Anordnung
nach der vorliegenden Erfindung~vermieden. Manerreicht dies gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Hilfe von übereinander angeordneten Extral;tionszylindern, die in
zwei Kolonnen nebeneinander
aufgebaut sind. Die Zylinder der einen
Kolonne liegen dabei schräg nach der einen Richtung, die der anderen Kolonne schräg
nach der entgegengesetzten Richtung, und das obere Ende jedes Zylinders steht mit
dem unteren Ende des entsprechenden Zylinders der anderen Kolonne durch ein kurzes
Rohrin Verbindung.
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Es erwies sich hierbei als zweckmäßig, wenn auch nicht unbedingt
erforderlich, daß der am höchsten liegende Zylinder einen größeren Neigungswinkel
gegenüber der Horizontalen besitzt als die ührigen Zylinder.
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Ebenso kann man zweckmößigerweise das extrahierte Gut nach Verlassen
des letzten obersten Zylinders in eine Auspreßvorrichtung bringen aus der dann der
ausgepreßte Rückstand und die dabei gewonnene Fliissigkeit gesondert abgezogen werden.
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Der Vorteil, den eine solche Vorrichtung aufweist, ist in dem geringen
Raumbedarf, den sie gegenüber den bisher bekannten Vorrichtungen benötigt, zu erblicken.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die vorliegende Erfindung an Fland
eines Nusführungsbeispicles erläutert. Es zeigen Fig. 1 in schematischer Darstellung
den Aufriß einer solchen Vorrichtung, Fig. 2 den Seitenriß.
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In den schwach geneigt angeordneten Extraktionszylindern A, B, C,
D, E und F sind Förderelemente 1 eingebaut, welche das Gut vom tiefer zum höher
gelegenen Teil der Extraktionszylinder befördern. Diese Förderelemente können voll
oder durchlocht sein und werden durch eine beliebig außerhalb der Extraktionszylinder
angeordnete Vorrich tung angetrieben Weiter sind die Extraktionszylinder mit Entleerungsstutzen
2 und Entlüftungsstutzen 3 ausgestattet. Ein oder mehrere Extraktionszylinder der
Batterie können mit Heizmantel versehen sein. Das Extraktionsgut fällt aus den Extraktionszylindern
A, B, C, D und E durch die dazugehörigen Verbindungsstutzen a, b, c, d oder e fortlaufend
in den nachgeschalteten Extraktionszylinder in der Weise, daß es jeweilig aus dem
oberen Teil des vorgeschalteten in den unteren Teil des nachgeschalteten, daneben
und höher liegenden Extraktionszylinders gelangt. Durch die Rohre 4 und 5 gelangt
das Extraktionsgut in den Extraktionszylinder A in welchem es durch Förderelemente
i nach aufwärts gegen das höher gelegene Ende dieses Zylinders gefördert wird, von
dem es durch den Verhindungsstutzen a in den nachgeschalteten, daneben und höher
gelegenen Zylinder B gelangt. In diesem wird das Gut ebenso wie im Zylinder A durch
Förderelemente nach aufwärts gegen das höhere Ende des Zylinders B geführt, von
detn es durch den Verbindungsstutzen b in den Zylinder C gelangt. Der gleiche Vorgang
wiederholt sich in den nachgeschalteten Zylindern und E, bis das Gut in den letzten,
am höchsten gelagerten und etwas stärker geneigten Zylinder f gelangt.
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In diesem wird das Gut in gleicher Weise durch Förderelemente nach
aufwärts gegen das höher gelegene Ende F bewegt, von dem es durch die Öffnung 6
und den Stutzen 7 des Zylinders F in die Preßschnecke 8 gelangt.
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Durch diese wird dem ausgelaugten Gut ein Teil des ihm anhaftenden
Lösungsmittels entzogen. Das abgepreßte Lösungsmittel fließt durch den gelochten
Preßmantel 9 in das darunter befindliche Auffanggefäß 10, aus chem es durch das
Rohr 11 in den darunter befindlichen Zylinder D geführt wird, während das abgepreßte
Gut am verjüngten Ende der Preßschnecke durch den Stutzen 12 ausgestoßen wird. Das
Lösungsmittel nimmt in der Batterie den entgegengesetzten Weg wie das Gut und reichert
sich dabei mit Fett oder anderen Stoffen an. Durch das Rohr 13 wird das Lösungsmittel
in den Zylinder F eingeleitet, durchströmt diesen Zylinder nach unten, tritt durch
den Verbindungsstutzen e in den Zylinder E ein, durchströmt diesen nach dessen tiefer
gelegen cm Ende, gelangt durch den Stutzen d in den Zylinder D, bis das Lösungsmittel
endlich in gleicher EVeise in die Zylinder C. B und 1 gelangt. Von tiefer gelegeiiem
Ende des Extraktionszylinders A gelangt das konzentrierte Gemisch durch das Rohr
5 in die rnit einem Entlüftungsrohr 14 versehene Filterkammer 15. In die Kammer
15 ist eine Filtervorrichtung 16 eingebaut, durch welche das Lösungsmittelgemisch
vor dem Verlassen der Filterkanimer 15 gereinigt wird. Die Filtervorrichtung ist
als Siebzylinder ausgestaltet und wird an der Innenseite durch eine an einer drehbaren
Welle 19 angeordnete Bürste 20 zwecks Reinigung gebürstet, indem man die Welle in
Umdrehung versetzt. Das Lösungsmittelgemisch wird durch die in verschiedener Höhe
an der Haubenseite der Filterkammer angeordneten und verschiebbaren Rohrstutzen
17 abgeleitet. Die Bewegung des Lösungsmittels wird selbsttätig durch die Niveaudifferenz
zwischen der Lösungsmitteloberfläche in F und dem Austritt des Lösungsmittelgemisches
durch die Rohre 17 bewirkt.
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Durch diese in verschiedetier Höhe angeordneten und mit Absperrorganen
18 ausgestatteten Rohre 17 kann die Strömungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels
durch die Extraktionszylinder verändert werden.
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Um eine genügende Niveaudifferenz für den selbsttätigen Durchbruch
des Lösungsmittels zu erreichen, wird der Zylinder F stärker geneigt, wodurch auch
ein Abtropfen des aus dem Lösungsmittelbade austretenden Gutes
ermöglicht
wird. Weiter kann dadurch die Preßschnecke oberhalb des Flüssigkeitsspiegels im
Auffanggefäß 10 bzw. zwischen den Zylindern und D zu liegen kommen.
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Die Vorrichtung eignet sich nicht nur zum Extrahieren von Ölsaaten,
sondern auch für anderes fetthaltiges und auch nichtfetthaltiges Gut, das nach dem
Auslaugeverfahren behandelt werden soll.