-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Lotlegierungen, die vollständig bleifrei
sind und für
die Verwendung beim Löten
von elektronischen Schaltungen geeignet sind, ohne thermische Schäden zu überzeugen.
-
Technischer
Hintergrund
-
Sn-Pb-Legierungen
sind zum Löten
seit dem Altertum verwendet worden, und sie sind immer noch sehr
gebräuchlich,
um elektronische Schaltungen auf Leiterplatten oder andere Substrate
zu löten.
-
Wenn
sie ausrangiert werden sollen, können
elektronische Geräte
wie beispielsweise Fernseher, Radio, Audio- und Videorecorder, Computer,
Kopierer oder Drucker, usw. auf Deponien entsorgt werden, da sie aus
vielen Materialien wie beispielsweise synthetischen Harzen, die
für Gehäuse und
Leiterplatten verwendet werden, Metallen, die für Drähte und andere elektrische
Verbindungen verwendet werden, und Rahmen zusammengesetzt sind und
nicht für
eine Entsorgung durch Verbrennung geeignet sind.
-
In
früheren
Jahren wurde das Phänomen
des sauren Regens problematisch, da die Sauerkeit des Regens hauptsächlich wegen
der Entsorgung von Schwefeloxid in die Atmosphäre durch den ausgiebigen Gebrauch
von fossilen Brennstoffen, wie beispielsweise Benzin und Schweröle, angestiegen
ist. Saurer Regen lässt
die Lote, die in den entsorgten elektronischen Geräten verwendet
wurden und auf den Deponien lagern, sich auflösen und den Boden durchdringen.
Wenn ein solches kontaminiertes Grundwasser von einer Person über mehrere
Jahre eingenommen wird, kann die Ansammlung von Blei in dem Körper der
Person zu einer Bleivergiftung führen.
Von diesem Standpunkt gibt es einen Bedarf für eine bleifreie Lotlegierung
in der Elektronikindustrie.
-
Herkömmliche
bleifreie Lotlegierungen (siehe EP-A-0 612 578 oder GB-A-131299)
sind Sn-basierte Legierungen wie beispielsweise An-Ag- und Sn-Sb-Legierungen.
In Sn-Ag-Legierungen ist eine Sn-3,5Ag-Legierung die eutektische
Verbindung mit einer Schmelztemperatur von 221°C. Sogar wenn diese Verbindung mit
der niedrigsten Schmelztemperatur unter den Sn-Ag-Legierungen als
Lotlegierung verwendet wird, liegt die Löttemperatur im Bereich 260°C bis 280°C, die thermische
Schäden
an hitzeempfindlichen elektronischen Bauelementen während dem
Löten verursachen
kann und dadurch ihre Funktionen verschlechtern oder das Bauelement
zerstören.
Von Sn-Sb-Legierungen hat eine Sn-5Sb-Legierung die niedrigste Schmelztemperatur, jedoch
liegt ihre Schmelztemperatur bei 235°C auf der Soliduslinie und bei
240°C in
der Liquiduslinie. Daher liegt die Löttemperatur in dem Bereich
von 280°C
bis 300°C,
die immer noch höher
ist als die der Sn-3,5Ag-Legierung und thermische Schäden an hitzempfindlichen
elektronischen Bauelementen können
nicht vermieden werden.
-
Im
Hinblick auf die relativ hohen Schmelztemperaturen von Sn-Ag- und Sn-Sb-Legierungen
als Lotlegierungen sind viele Versuche, ihre Schmelztemperaturen
zu verringern, vorgeschlagen worden. Z. B. wird auf die japanische
Offenlegungsschriften JP 6-15476 A1 (1994), JP 6-344180 (1994),
JP 7-1178 A1 (1995), JP 7-40079 (1995) und JP 7-51883 A1 (1995)
verwiesen.
-
Die
Lotlegierungen, die in diesen japanischen Patentanmeldungen offenbart
sind, enthalten Bi und/oder In (Indium) zu einem großen Anteil,
um die Schmelztemperaturen zu verringern. Obwohl sowohl Bi als In
effektiv sind, um die Schmelztemperaturen von Sn-Ag- und Sn-Sb-Lotlegierungen
zu verringern, ist der Zusatz von Bi und/oder In in einer großen Menge
von den folgenden Problemen begleitet. Der Zusatz von Bi in einem
großen
Anteil macht die Lotlegierungen sehr hart und brüchig. Als Folge ist es unmöglich oder
schwierig, die Lotlegierung einer plastischen Verarbeitung zum Formen
eines Drahtes zu unterziehen, oder wenn sie für das Löten von elektronischen Bauelementen
verwendet werden, können
sich die Lötverbindungen
leicht lösen,
wenn auf diese ein nur geringer Stoß ausgeübt wird. Der Zusatz von Indium
in einem großen
Anteil zu Lotlegierungen ist aufgrund seiner sehr hohen Kosten nicht
wünschenswert.
-
Um
thermischen Schaden an den elektronischen Bauelementen während des
Lötens
zu vermeiden, sollte die Löttemperatur
250°C oder
niedriger sein, und um das Löten
bei einer solchen Temperatur durchzuführen, ist es wünschenswert,
dass die Liquidus-Temperatur
der Lotlegierung 210°C
oder niedriger und vorzugsweise 200°C oder niedriger ist.
-
Jedoch
ist es bei den oben beschriebenen Versuchen die Schmelztemperaturen
von Sn-Ag- und Sn-Sb-Lotlegierungen durch den Zusatz von Bi und/oder
In zu erniedrigen, schwierig, die Liquidus-Temperatur der Legierungen
auf 200°C
oder niedriger zu vermindern, wenn Bi und/oder In nicht in einem
großen
Anteil hinzugefügt
werden. Auch wenn es weiterhin möglich
ist, eine Lotlegierung durch solche Mittel mit einer Liquidus-Temperatur zur Verfügung zu
stellen, die auf 200°C
oder niedriger erniedrigt wurde, kann die Solidus-Temperatur, bei
der die Verfestigung der Legierung vollständig ist, sogar weiter erniedrigt
werden, so dass es eine längere
Zeitdauer benötigt,
um die Lotlegierung bei Lötverbindungen
vollständig
zu verfestigen. Als Folge können
die Lötverbindungen
brechen, wenn sie Vibrationen oder Stößen ausgesetzt sind, bevor
sie vollständig verfestigt
sind.
-
Ein
weiteres Problem der herkömmlichen
bleifreien Lotlegierungen ist es, dass die bleifreien Lotlegierungen
mit ausreichend niedrigen Liquidus-Temperaturen, die nahe an ihren
Solidus-Temperaturen
liegen, keine befriedigenden mechanischen Eigenschaften aufweisen,
wie beispielsweise Zugfestigkeit und Dehnung, wodurch Lötverbindungen
gebildet werden, die schlechte Verbindungsstärken aufweisen oder die zum
Lösen bei
einem Stoß führen.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bleifreie Lotlegierung
zur Verfügung
zu stellen, die eine Liquidus-Temperatur
von weniger als 210°C
und vorzugsweise unter 200°C
sowie eine Solidus-Temperatur oder Spitzentemperatur aufweist, bei
der die Verfestigung der Legierung vollständig oder im wesentlichen vollständig ist,
und die relativ nahe an der Liquidus-Temperatur liegt.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bleifreie
Lotlegierung zur Verfügung
zu stellen, die eine gute Verbindungsstärke aufweist, wenn diese für das Löten verwendet
wird.
-
Insbesondere
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bleifreie Lotlegierung
mit den folgenden Eigenschaften zur Verfügung zu stellen.
- 1. Sie kann bei einer Löttemperatur
unter 250°C
und vorzugsweise bei einer Temperatur von 230°C bis 240°C verwendet werden, um so thermische
Schäden
an hitzeempfindlichen elektronischen Bauelementen während des
Lötens
zu verhindern.
- 2. Sie hat eine ziemlich gute Lötbarkeit.
- 3. Sie hat einen engen (Verfestigungs-)Temperaturbereich zwischen
der Liquidus- und Solidus-Temperatur (oder Spitzentemperatur bei
der die Verfestigung im wesentlichen vollständig ist), so dass die Legierung nach
dem Löten
sich schnell verfestigt, um zu verhindern, dass die resultierenden
Lötverbindungen
brechen, wenn Vibrationen oder ein Stoß unmittelbar nach dem Löten einwirkt,
wobei der Temperaturbereich nahe an der eutektischen Temperatur
der Sn-Pb-Legierung
liegt.
- 4. Sie erzeugt Lötverbindungen
mit einer Verbindungsstärke,
die hoch genug ist, um zu verhindern, dass sich die Verbindungen
bei Einwirken eines Stoßes
lösen.
- 5. Sie kann leicht durch plastische Verarbeitung in einen Draht
verformt werden, so dass sie zum Löten mit einem Lötkolben
verwendet werden kann.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Eine
Sn-basierte Legierung mit einer eutektischen Temperatur nahe der
einer Sn-Pb-eutektischen Legierung (183°C) ist eine Sn-9Zn-Legierung
(eutektische Temperatur: 199°C).
Jedoch ist die mechanische Stärke,
insbesondere die Zugfestigkeit der Sn-9Zn-Legierung nicht so hoch, dass sie
nicht Lötverbindungen
mit einer guten Verbindungsstärke
bilden kann. Wir haben herausgefunden, dass der Zusatz von Ni, Ag
und/oder Cu ziemlich effektiv ist, um die Zugfestigkeit und damit
Verbindungsstärke
der Sn-Cn-Legierungen auf ein solches Maß zu verbessern, dass sie in
gleicher Weise verwendet werden kann, um elektronische Bauelemente zu
löten.
-
Die
Schmelztemperaturen der resultierenden Legierungen mit einer verbesserten
Zugfestigkeit können
auf ein solches Maß er höht werden,
dass elektronische Bauelemente während
dem Löten
thermisch beschädigt
werden können,
insbesondere wenn Ag beigemengt ist. In solchen Fällen wird
der Zusatz von Bi in einer relativ großen Menge gemeinsam mit Ag
zu einer Verbesserung der Zugfestigkeit der Sn-Zn-Legierungen führen, ohne
die Schmelztemperaturen erheblich zu erhöhen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine bleifreie Lotlegierung zur Verfügung, die
im Wesentlichen besteht aus:
- (1) Bleifreie
Lotlegierung, die im Wesentlichen besteht aus 7 bis 10 Gewichts-%
Zn.
- (2) Bleifreie Lotlegierung entsprechend (1), die weiterhin 0,1
bis 3,5 Gewichts-% Ag und/oder 0,1 bis 3 Gewichts-% Cu enthält.
- (3) Bleifreie Lotlegierung gemäß (1), die entweder 0,2 bis
6 Gewichts-% Bi oder 0,5 bis 3 Gewichts-% In oder beides enthält.
- (4) Bleifreie Lotlegierung von (1), (2) oder (3), die 0,001
bis 1 Gewichts-% von P enthält.
- (5) Bleifreie Lotlegierung von (1), (2), (3) oder (4), die eine
Zugfestigkeit von mindestens 5 kgf/mm2 und
zumindest 10% Dehnung aufweist;
- (6) Bleifreie Lotlegierung gemäß (1), (2), (3), (4), oder
(5), die eine Liquidus-Temperatur von 210°C oder niedriger und eine Solidus-Temperatur
von 180°C
oder höher
aufweist.
-
Bevorzugteste Ausführungsform
zum Ausführen
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun ausführlicher beschrieben. In der
folgenden Beschreibung betreffen alle Prozente bei Legierungszusammensetzungen
Gewichtsprozente.
-
Die
bleifreien Lotlegierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind als ein Ersatz für
herkömmliche Sn-Pb-Legierungen
ge dacht. Daher ist es wünschenswert,
dass die Schmelztemperaturen, das sind die Liquidus- und Solidus-Temperaturen
dieser Legierungen nahe an der eutektischen Temperatur der Sn-Pb
(183°C) liegen.
Die Schmelztemperaturen der bleifreien Lotlegierungen liegen vorzugsweise
im Bereich von 183°C
+/– 30°C. Die Liquidus-Temperaturen
liegen vorzugsweise bei 210°C
oder niedriger und insbesondere bei 200°C oder niedriger. Solange eine
Lotlegierung eine Liquidus-Temperatur unter 210°C aufweist, kann das Löten bei einer
Temperatur unter 250°C
durchgeführt
werden, wodurch ein thermischer Schaden an hitzeempfindlichen elektronischen
Bauelementen vermieden oder minimiert wird. Die Solidus-Temperaturen
(oder Spitzentemperaturen) der Lotlegierungen liegen vorzugsweise über 150°C, insbesondere über 170°C und besonders
bevorzugt über
180°C. Wenn
die Solidus-Temperatur auf weniger als 150°C erniedrigt ist, benötigt die
Legierung eine längere
Zeit, um sich nach dem Löten
zu verfestigen, und wenn die Lötverbindungen
einer Vibration oder einem Stoß ausgesetzt
sind, bevor sie vollständig
verfestigt sind, brechen sie.
-
Die
Verbindungsstärke
einer Lötverbindung
korreliert mit der Zugfestigkeit der verwendeten Lotlegierung und
der Grad der Zugfestigkeit, die für Lotlegierungen benötigt wird,
variiert abhängig
von den Zwecken des Lötens.
Die Zugfestigkeit (beim Brechen), die für Lotlegierungen benötigt wird,
die zum Löten
von elektronischen Bauelementen verwendet werden, beträgt mindestens
5 kgf/mm2. Eine Lotlegierung mit einer Zugfestigkeit
von weniger als 5 kgf/mm2 ist nicht zuverlässig, da
die Lötverbindungen,
die daraus gebildet werden, sich beim Einwirken eines Stoßes lösen können.
-
Es
ist für
Lotlegierungen im Allgemeinen notwendig, eine prozentuale Dehnung
zu haben, die hoch genug ist, dass die Legierungen durch eine plastische
Verarbeitung in einen Draht umgeformt werden können, so dass die Legierungen
in der Form eines Drahtes benutzt werden können, wenn ein Löten mit
Hilfe eines Lötkolbens
durchgeführt
wird. Diesbezüglich
ist normalerweise eine mindestens 10%ige Dehnung für die Lotlegierungen
notwendig, um eine reibungslose plastische Verarbeitung durchzuführen.
-
Die
Lotlegierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung genügen
diesen Anforderungen für
die mechanischen Eigenschaften, d. h., eine Zugfestigkeit beim Brechen
von mindestens 5 kgf/mm2 und eine Dehnung von
mindestens 10%. Vorzugsweise weisen sie eine Zugfestigkeit von mindestens
10 kgf/mm2 und/oder eine Dehnung von mindestens
20% auf.
-
Wenn
eine geschmolzene binäre
Legierung abgekühlt
wird, um diese zu verfestigen, tritt eine erhebliche Wärmeentwicklung
um die Liquidus-Temperatur auf, bei der die geschmolzene Legierung
beginnt, sich zu verfestigen und um die Solidus-Temperatur, bei der die Verfestigung
vollständig
ist. Somit werden, wenn der Abkühlprozeß durch
eine differentielle thermische Analyse überwacht wird, zwei exothermische
Veränderungen
um die Liquidus- bzw. Solidus-Temperatur auf dem resultierenden
Thermogramm beobachtet.
-
In
einer ternären
oder Mehrstofflegierung kann eine zusätzliche exothermische Veränderung
bei einer Temperatur zwischen der Liquidus- und Solidus-Temperatur
der Legierung beobachtet werden und die Exothermie oder Wärmeabgabe
bei diesen Temperaturen ist größer als
die bei der Solidus-Temperatur. In einem solchen Fall ist der größte Teil
der geschmolzenen Legierung bei der Temperatur verfestigt, bevor
die Temperatur auf die Solidus-Temperatur abfällt. Wenn der Abkühlprozeß einer
solchen Legierung durch eine differentielle thermische Analyse überwacht
wird, weist das resultierende Thermogramm eine dritte exothermische Veränderung
zwischen der Liquidus- und der Solidus-Temperatur auf, die zeigt,
dass die Wärmeabgabe
größer ist
als die bei der Solidus-Temperatur. Aus diesem Grund wird die Temperatur,
bei der die dritte exothermische Variation auftritt, als Spitzentemperatur
bezeichnet. In einer Lotlegierung mit einer solchen Spitzentemperatur zwischen
der Liquidus- und der Solidus-Temperatur kann die Spitzentemperatur
im Wesentlichen als eine Solidus-Temperatur betrachtet werden, da
die Verfestigung der Legierung bei der Spitzentemperatur zum größten Teil
vollständig
ist, bevor die Temperatur die wirkliche Solidus-Temperatur erreicht.
Eine Legierung mit einer Spitzentemperatur über 170°C kann erfolgreich als ein Lot
für elektronische
Bauelemente verwendet werden, selbst wenn seine wirkliche Solidus-Temperatur
weniger als 150°C
beträgt.
-
Diese
Umstände
treffen teilweise auch für
die bleifreie Lotlegierung in einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zu, die einen großen
Anteil von Bi enthält.
Bei dieser Ausführungsform
ist die Liquidus-Temperatur der Legierung erheblich durch die Zugabe
eines großen
Anteils von Bi zu einer Sn-Zn-Legierung erniedrigt, was auch einen
noch größeren Abfall
der Solidus-Temperatur in Richtung 150°C nach sich ziehen kann, das
ist die Sn-Bi-eutektische Temperatur. Jedoch kann eine solche Sn-Zn-Bi-Lotlegierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zufriedenstellend als ein Ersatz für das Sn-Pb-eutektische Lot verwendet werden, in
dem die Verbindung so gewählt
ist, dass die Spitzentemperatur der Legierung über 170°C liegt, selbst wenn die Solidus-Temperatur
der Legierung bei 135°C
liegt.
-
Eine
Lotlegierung gemäß der Erfindung
besteht im Wesentlichen aus Zn: 7 bis 10%, Ni: 0,01% bis 1%, sowie
eines oder mehreren der folgenden Elemente: Ag: 0,1% bis 3,5% und
Cu 0,1% bis 3%; und optional mindestens eines der folgenden Elemente
Bi: 0,2% bis 6%, In: 0,5% bis 3% und P: 0,001% bis 1% nd der Rest Sn.
Die Verbindung der Lotlegierung wurde aus folgenden Gründen festgelegt:
-
Zn: 7% bis 10%
-
In
einer Sn-Zn-Legierung gemäß der Erfindung,
die keine oder einen kleinen Anteil von Bi und/oder Indium (In)
enthält,
wird die Legierung keine Liquidus-Temperatur im Bereich von 183°C +/– 30°C und vorzugsweise
unter 210°C
aufweisen, wenn der Zn-Anteil
weniger als 7% oder mehr als 10% beträgt. Der Zn-Anteil liegt bei vorzugsweise 8% bis
10% und besonders bevorzugt bei 8,5% bis 9,5%.
-
Ni: 0,01% bis 1%
-
Ni
ist effektiv, um die mechanischen Eigenschaften einer Sn-Zn-Legierung zu verbessern,
indem die Kristallkörner
in der Verfestigungsstruktur der Legierung verkleinert werden. Dieser
Effekt ist nicht merklich, wenn der Ni-Anteil geringer als 0,01%
ist. Der Zusatz von mehr als 1% Ni erhöht die Liquidus-Temperatur
der Legierung abrupt, was zu einem Anstieg der Löttemperatur führt, so
dass das elektronische Bauelement thermisch geschädigt werden
kann. Der Ni-Anteil liegt vorzugsweise im Bereich von 0,05% bis
0,5%, bevorzugter im Bereich von 0,1% bis 0,3% und besonders bevorzugt
im Bereich von 0,1% bis 0,2%.
-
Ag: 0,1% bis 3,5%, Cu:
0,1% bis 3%
-
In ähnlicher
Weise ist Ag effektiv, um die mechanische Stärke einer Sn-Zn-Legierung zu
verbessern und auch, um die Korrosionsbeständigkeit der Legierung zu verbessern.
Diese Effekte sind nicht merklich, wenn Ag in einem Anteil von weniger
als 0,1% hinzugefügt
wird. Der Zusatz von mehr als 3,5% Ag erhöht die Liquidus-Temperatur
der Legierung abrupt, was zu einem Anstieg der Löttemperatur führt, so
dass elektronische Bauelemente thermisch geschädigt werden können. Der
Ag-Anteil liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1% bis 2%, bevorzugter
im Bereich von 0,1% bis 1% und besonders bevorzugt im Bereich von
0,1% bis 0,5%.
-
In
vergleichbarer Weise hat Kupfer einen erheblichen Effekt bei der
Verbesserung der mechanischen Stärke
einer Sn-Zn-Legierung.
In den Fällen,
bei denen elektronische Bauelemente auf eine Leiterplatte mit Hilfe
von Tauchlöten
durch Eintauchen in ein Bad aus geschmolzenem Lot auf eine Leiterplatte
gelötet
werden, die einen darauf aufgebrachten Kupferfolienleiter aufweist,
hat die Anwesenheit von Kupfer in dem Bad der geschmolzenen Lotlegierung
den zusätzlichen
Effekt, die Diffusion von Kupfer aus dem Kupferfolienleiter in das
Bad aus geschmolzenem Lot zu verhindern. Diese Effekte sind nicht
merklich, wenn das Cu in einer Menge von weniger als 0,1% hinzugefügt ist.
Der Zusatz von mehr als 3% Cu führt
zu einem Ausfällen
einer intermetallischen Sn-Cu-Verbindung, wodurch die Liquidus-Temperatur
der Legierung abrupt erhöht
wird und ihre Lötbarkeit
zerstört
wird. Der Cu-Anteil liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1% bis 2%,
bevorzugter im Bereich von 0,1% bis 1% und besonders bevorzugt im
Bereich von 0,1% bis 0,5%.
-
Bi: 0,2% bis 6%, In: 0,5%
bis 3%
-
Der
Zusatz von Bi oder In zu einer Sn-Zn-Legierung, die Ni und eines
oder mehrere der Elemente Ag und Cu enthält, ist wirksam, um die Schmelztemperatur
der Legierung zu erniedrigen. Daher können eines der Elemente Bi
und In oder beide optional in relativ kleinen Anteilen hinzugefügt werden,
zusätzlich
zu Ni und eines oder mehrere der Elemente Ag und Cu. Jedoch wird
der Schmelzpunkt der Legierung nicht merklich erniedrigt, wenn Bi
in einer Größe von weniger
als 0,2% oder In in einer Höhe
von weniger als 0,5% hinzugefügt werden.
-
Der
Zusatz von mehr als 6% Bi zu einer Sn-Zn-Legierung, die Ni und eines
oder mehrere der Elemente Ag und Cu enthält, macht die Legierung so
hart und brüchig,
dass es schwierig ist, diese in einer plastischen Verarbeitung so
zu verarbeiten, um die Lotlegierung in einen Draht umzuformen.
-
Weiterhin
können,
nachdem das Löten
beendet ist, die resultierenden Lötverbindungen leicht gelöst werden,
wenn diese einem Stoß ausgesetzt
sind. Beim Hinzufügen
liegt Bi vorzugsweise in einer Höhe
von 1% bis 6% vor, und bevorzugter im Bereich von 2% bis 5% in der
Legierung vor.
-
Indium
(In) ist ein sehr teueres Metall, und der Zusatz einer großen Menge
von Indium erniedrigt die Schmelztemperatur der Legierung erheblich
auf ein solches Maß,
dass die Schmelztemperatur unterhalb des gewünschten Bereichs von 138°C +/– 30°C liegt.
Aus diesen Gründen
ist der Anteil von In auf bis zu 3 begrenzt. Beim Hinzufügen liegt
Indium vorzugsweise in einer Höhe
von 1% bis 3% und mehr bevorzugt im Bereich von 2% bis 3% in der
Legierung vor.
-
P: 0,001% bis 1%
-
Zn
ist ein stark oxidierbares Metall. Während eine Zn-enthaltende Lotlegierung
in einem geschmolzenen Zustand bei Tauchlöten gehalten wird, wird Zn
vorzugsweise zu Zinkoxid oxidiert, das das Löten beeinträchtigen kann, was zur Bildung
von defekten Lötverbindungen
führt.
Der Zusatz von P zu einer Zn-enthaltenden Lotlegierung dient dazu,
effektiv die Oxidation der Lotlegierung zu verhindern, da P einen
dünnen
Film auf der Oberfläche
der geschmolzenen Lotlegierung bildet und dadurch verhindert, dass
die Lotlegierung direkt mit der umgebenden Luft in Kontakt kommt.
Ein solcher oxidationsverhindernder Effekt ist nicht merklich, wenn der
Anteil an P geringer als 0,01% ist. Der Zusatz von mehr als 1% P
verschlechtert die Lötbarkeit
der Lotlegierung. Beim Hinzufügen
liegt P vorzugsweise in einer Höhe
von 0,05% bis 0,5% vor, bevorzugter im Bereich von 0,05% bis 0,1%
und besonders bevorzugt im Bereich von 0,005% bis 0,5%.
-
In
dem nachfolgenden Beispiel wird die vorliegende Erfindung weiter
dargestellt. Dieses Beispiel soll in jeder Hinsicht als darstellend
und nicht als einschränkend
angesehen werden.
-
Beispiel
-
Dieses
Beispiel zeigt eine Sn-Zn-Lotlegierung, die zusätzlich Ni mit oder ohne Ag,
Cu, Bi, In und/oder P gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung enthält.
-
Die
Legierungsverbindungen der Lotlegierungen, die versuchsweise hergestellt
worden sind, sind in Tabelle 1 zusammen mit den Werten für die Zugfestigkeit,
die Dehnung und die Schmelztemperaturen (Solidus- und Liquidus-Temperatur)
gezeigt.
-
Die
geschmolzene Legierung Nr. 1, die in Tabelle 1 gezeigt ist, ist
in ein Lotbad einer automatischen Tauchlötvorrichtung eingefüllt worden
und wurde verwendet, um elektronische Bauelemente auf Leiterplatten zu
löten,
während
die Temperatur der Lotlegierung bei 240°C gehalten wurde. Die Sichtbarkeitsprüfung der
gelöteten
elektronischen Bauelemente auf den Leiterplatten zeigten keine Zeichen
von thermischen Schäden oder
Verschlechterung.
-
Wie
aus Tabelle 1 entnommen werden kann, kann, da alle Lotlegierungen,
die in dieser Tabelle mit Liquidus-Temperaturen bei 210°C oder niedriger
gezeigt sind, ein Tauchlöten
bei einer Temperatur der geschmolzenen Lotlegierung (Löttemperatur)
von 250°C
oder niedriger durchgeführt
werden. Daher können
thermische Schäden
an den elektronischen Bauelementen verhindert oder minimiert werden.
Es wird auch angemerkt, dass die Solidus-Temperaturen dieser Legierungen
bei mindestens 180°C
liegen, wodurch ein enger Temperaturbereich zur Verfestigung gegeben
ist, wodurch sichergestellt wird, dass die geschmolzene Lotlegierung
in Lötverbindungen
sich schnell in einer kurzen Zeitdauer nach dem Löten verfestigt
und ein Brechen minimiert wird. Tabelle
1
- M. T.
- Schmelztemperatur;
- ST.
- Solidus-Temperatur;
- LT.
- Liquidus-Temperatur.
-
Die
Legierungen Nr. 3, 11 und 13 enthalten zusätzlich P, und wenn diese Legierungen
in einem geschmolzenen Zustand für
das Tauchlöten
verwendet werden, kann die Oxidation von Zink in dem Lotbad verhindert
werden, wodurch die Anzahl von Malen, die Oxidationsprodukten aus
dem Bad entfernt werden müssen,
minimiert wird.
-
Alle
Lotlegierungen, die in Tabelle 1 gezeigt sind, haben eine Zugfestigkeit
von mindestens 5 kgf/mm2 und mindestens
20% Dehnung. Somit können
diese Lotlegierungen Lötverbindungen
mit einer ausreichenden Verbindungsstärke bilden und können in
befriedigendem Maße
in einer plastischen Verarbeitung in einen Draht umgeformt werden,
und die Lötverbindungen
lösen sich
nicht, wenn sie einem Stoß ausgesetzt
sind.
-
Industrielle
Anwendbarkeit
-
Obwohl
die Lotlegierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung bleifreie Sn-basierte Legierungen sind, haben sie entweder
eine Liquidus-Temperatur unter 210°C und eine Solidus-Temperatur über 180°C wie in
den Beispielen dargestellt ist, oder eine Liquidus-Temperatur unter
200°C und
eine Spitzentemperatur über
170°C wie
in dem Beispiel 3 dargestellt ist, wodurch ein relativ enger Verfestigungstemperaturbereich
zwischen der Liquidus-Temperatur und entweder der Solidus- oder
Spitzentemperatur gegeben ist. Daher kann ein thermischer Schaden
an elektronischen Bauelementen verhindert oder minimiert werden
und das Brechen von Lötverbindungen,
die durch diese Lotlegierungen gebildet sind, kann auch minimiert
werden.
-
Weiterhin
haben diese Lotlegierungen eine Zugfestigkeit von mindestens 5 kgf/mm2 und mindestens eine Dehnung von 10%, die
ausreichend ist, um eine gute Verbindungsstärke zur Verfügung zu
stellen, um das Lösen
der Lötverbindungen
beim Einwirken eines Stoßes
zu verhindern und zu ermöglichen,
dass die Legierungen in einer plastischen Verarbeitung in einen
Draht geformt werden.
-
Somit
können
die bleifreien Lotlegierungen gemäß der vorliegenden Erfindung
in befriedigendem Maße
anstelle der Sn-Pb-Legierungen
verwendet werden, die herkömmliche
Lotlegierungen sind, die aktuell verwendet werden, um elektronische
Bauelemente zu löten,
wodurch die Kontamination von Grundwasser verhindert wird.