Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Radbremsdrucksteuersystem gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
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Gewöhnlich bringt ein Hauptbremszylinder einen Bremsdruck
(Primärdruck) auf Radbremsen auf, der mit dem
Niederdrückungsdruck eines durch einen Fahrer betätigten
Bremspedals übereinstimmt. Eine Antiblockierregelung (ABS-
Regelung) findet statt durch Schätzen einer
Bewegungsgeschwindigkeit einer Fahrzeugkarosserie
(Referenzgeschwindigkeit) aus den Drehzahlen einer Vielzahl an
Rädern, Berechnen oder Schätzen einer Radschlupfrate oder eines
Reibungskoeffizienten u einer Straßenoberfläche auf der
Grundlage der Referenzgeschwindigkeit und der Drehzahlen der
Räder, vermindern von Radbremsdrücken zum Vermeiden eines
Blockierens des Rads oder einer perfekten Unterbrechung der
Drehung der Räder, wenn die Fahrzeugkarosserie ihre Bewegung
fortsetzt, und anschließend Erhöhen der Bremsdrücke, um einen
möglichst kurzen Bremsweg zu erzielen, und falls erforderlich
Wiederholen einer derartigen Dekompression oder Verstärkung.
Bisher sind Verminderungs- beziehungsweise Erhöhungsventile
vorgesehen zum Erhöhen beziehungsweise Dekomprimieren der
Radbremsdrücke und eine Druckquelle mit einer Pumpe zum Fördern
eines höheren Drucks (Sekundärdruck) als der Primärdruck zu
einer ersten Druckleitung, um auf diese
Erhöhung/Verminderungsventile aufgebracht zu werden, und ein
Elektromotor, der die Pumpe antreibt. Ein elektronischer
Regler, der eine ABS-Regelung ausführt, führt den Sekundärdruck
von der Quelle zu den Erhöhungs/Verminderungsventilen zu immer
dann, wenn eine Notwendigkeit ermittelt wird für einen
automatischen Eingriff, der die Radbremsdrücke ändert, und
schaltet wahlweise die Radbremsen zwischen einem Niederdruck
(Ablassdruck) und dem Sekundärdruck durch Anwenden der
Erhöhungs/Verminderungsventile. Die Bremsdrücke werden
vermindert, wenn der Niederdruck zugeführt wird, und erhöht,
wenn der Sekundärdruck zugeführt wird. Eine Art einer
derartigen ABS-Regelung ist in der Offenlegungsschrift der
Japanischen Patentanmeldung Nr. 38, 175/1990 offenbart.
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Kürzlich wurde eine Bremskraftverteilungssteuerung
vorgeschlagen, bei der zusätzlich zum Regeln der Radbremsdrücke
auf der Grundlage der Radschlupfrate und des Bremswegs während
dem Bremsvorgang eines Fahrzeugs eine Verteilung der Bremskraft
nach vorne und nach hinten und nach links und rechts berechnet
wird durch einen elektronischen Regler, um eine
Richtungsstabilität des Fahrzeugs zu gewährleisten, das in
Übereinstimmung mit dem Betriebszustand des Fahrzeugs gebremst
wird, sowie eine Lastverteilung an dem Fahrzeug, und wobei die
Radbremsdrücke reguliert werden zum Erzielen einer derartigen
Verteilung durch Anwenden der Erhöhungs/Verminderungsventile.
Die Erfinder haben derartige Vorschläge gemacht in der
Offenlegungsschrift der Japanischen Patentanmeldung Nr. 85,
327/1993, Nr. 85, 340/1993 und Nr. 85, 336/1993 beispielsweise.
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Das Dokument WO 90/02064 beschreibt auch das Erfassen
eines Querschlupfwinkels des Fahrzeugs und Erhöhen der
Vorderradbremsen zum Einrichten eines hohen Schlupfes für die
Vorderräder immer dann, wenn die Anwesenheit eines
Querschlupfes gefunden wird. In der Offenlegungsschrift der
Japanischen Patentanmeldung Nr. 221, 300/1993 ist eine andere
Bremsdrucksteuerung offenbart, bei der die
Querschlupfwinkelrate Dβ folgendermaßen berechnet wird:
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Dβ = Gy/Vso - y
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Wobei Gy eine Querbeschleunigung repräsentiert, Vso eine
geschätzte Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und γ eine
Gierrate. Immer dann wenn der Absolutbetrag der
Querschlupfwinkelrate Dβ gleich oder größer als ein gegebener
Wert ist, wird ein gewählter Radbremsdruck geändert in
Übereinstimmung mit der Polarität der Winkelrate Dβ.
Insbesondere wenn sie positiv ist, wird der hintere linke
Radbremsdruck verstärkt, während wenn sie negativ ist, der
rechte hintere Radbremsdruck verstärkt wird, wodurch ein
übermäßiges Gieren unterdrückt wird. Bei einer anderen
Offenlegungsschrift wird vorgeschlagen, die
Querschlupfwinkelrate Dβ zu integrieren, um einen
Querschlupfwinkel β abzuleiten, der verwendet wird als ein
Parameter zum Steuern eines übermäßigen Gierverhaltens. Der
Zweck dieses Stands der Technik zielt auf die Unterdrückung
einer nicht beabsichtigten Drehung oder eines
Übersteuerverhaltens.
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Andererseits offenbart die Offenlegungsschrift der
Japanischen Patentanmeldung Nr. 42, 360/1991 einen Vorschlag,
bei dem ein Untersteuerverhalten einer gelenkten
Fahrzeugkarosserie ausgeglichen wird durch Berechnen einer
Fahrzeuggeschwindigkeit bei einer Reifenhaftgrenze in
Übereinstimmung mit einem Lenkwinkel und Erhöhen von
Radbremsdrücken immer dann, wenn die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit die Grenzgeschwindigkeit
überschreitet. Insbesondere wird eine Kombination aus einem
Lenkwinkel und einer Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit
überprüft um zu sehen, ob sie in einer vorgegebenen Schlupfzon
liegt, und wenn herausgefunden wird, dass eine derartige
Kombination in der Schlupfzone liegt, werden die Radbremsdruck
verstärkt. Eine derartige Steuerung setzt einen Hydroverstärke
ein, aber in einigen Fällen wird auch ein Unterdruckverstärker
verwendet bei einem weniger kostenintensiven System.
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Es soll beachtet werden, dass die Verstärkung der
Radbremsdrücke zum Unterdrücken oder Ausgleichen eines
Übersteuer- oder Untersteuerverhaltens stattfindet, wenn ein
Bremspedal nicht durch einen Fahrer niedergedrückt wird. Wenn
ein Unterdruckverstärker eingesetzt wird, kann ein Pumpendruck
erzeugt werden durch Vorsehen einer Bremshydraulikpumpeneinheit
zusätzlich zu einem Fußpedalbremssystem. Ein
Hauptbremszylinderabsperrventil und ein Behälteransaugventil
sind zwischengesetzt zwischen eine Abgabedruckleitung (eines
Primärdrucks) des Fußpedalbremssystems und einen Pumpendruck
(ein Sekundärdruck) und individuellen Radbremsen zum wahlweisen
Zuführen des Primär oder Sekundärdrucks zu den letztgenannten.
Ein elektronmagnetisches Auf/Zuventil, das individuell eine
Radbremse verstärkt, ist zwischengesetzt zwischen ein
elektromagnetisch betätigtes Schaltventil und eine Radbremse,
und ein elektromagnetisches Auf/Zuventil, das individuell eine
Radbremse dekomprimiert, ist mit der Radbremse verbunden. Auf
diese Weise können die Radbremsen individuell verstärkt oder
dekomprimiert werden, wenn das Bremspedal nicht niedergedrückt
ist. Um eine Verstärkung der Radbremsen zu ermöglichen, die
erforderlich ist zum Unterdrücken oder Ausgleichen eines
Übersteuer- oder Untersteuerverhaltens, wenn das Bremspedal
nicht niedergedrückt ist, ist es notwendig, dass die
Bremskraftpumpeneinheit normal angetrieben wird unmittelbar
beim Start eines eingebauten Motors. Dies führt jedoch zu einem
unnötigen Verlust der Motorleistung, da die beschriebene
Verstärkung nicht immer erforderlich ist.
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Um dies zu vermeiden, wird eine Anordnung vorgeschlagen,
bei der die Bremshydraulikpumpeneinheit beim Erfassen der
Notwendigkeit einer Verstärkung angetrieben wird.
Beispielsweise offenbart die Offenlegungsschrift der
Japanischen Patentanmeldung Nr. 156, 249/1994 ein
Radbremsdrucksteuersystem, bei dem beim Erfassen eines
gegebenen Fahrzeugverhaltens die Radbremsen automatisch
verstärkt werden, um ein instabiles Fahrzeugverhalten zu
unterdrücken. Das System umfasst eine
Vordruckbeaufschlagungspumpe, die angetrieben wird, wenn die
automatische Verstärkung erforderlich ist. Ein Start der Pumpe
bei der Notwendigkeit einer Verstärkung kann jedoch eine
Verzögerung der Aktivierung der Verstärkung nicht vermeiden.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung hat die Aufgabe des Vermeidens eines
unnötigen Antreibens einer Bremshydraulikpumpeneinheit, die
separat von einem Fußpedalbremssystem vorgesehen ist soweit wie
möglich, während eine Verzögerung der Aktivierung bei der
Verstärkung vermieden werden soll. Darüber hinaus soll ein
sanfter und sehr zuverlässiger Start der Verstärkung vorgesehen
sein.
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Diese Aufgabe wird durch ein Radbremsdrucksystem mit den
Merkmalen nach dem Patentanspruch 1 gelöst.
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Schließlich offenbart die Entgegenhaltung DE-OS 4226646
ein Bremssystem, das eine Steuereinrichtung aufweist zum
Erkennen zumindest einer Übersteuertendenz des Fahrzeugs und
zum Aktivieren einer Druckerzeugungseinrichtung (Pumpe), um
einen Bremsdruck auf jeweils gewählte Räder aufzubringen. Diese
technische Lehre bedeutet deshalb das Erfassen einer bereits
existierenden Übersteuersituation in ihrem Anfangsstadium und
nach dem Erfassen des Übersteuerzustands den Start der
jeweiligen Gegenmaßnahme. Auf Grund dessen wird die
Startprozedur für die Pumpe gemäß dieser Entgegenhaltung
ausgeführt, wenn ein Drehen des Fahrzeugs in einer Referenzzone
liegt, die sich innerhalb einer Übersteuerzone befindet.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer allgemeinen
Anordnung eines elektronischen Reglers zum Steuern der Erregung
von elektromagnetischen Ventilen, die bei dem in Fig. 1
gezeigten Radbremsdrucksystem verwendet werden.
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Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild von verschiedenen
Steuerfunktionen, die in Blöcke eingeteilt sind, die zu der in
Fig. 2 gezeigten Radbremsdrucksteuerung durch einen
Mikrocomputer 11 gehört.
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Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm einer
Radbremsdrucksteuerung durch den Mikrocomputer 11, die in Fig.
2 gezeigt ist, wobei grundsätzlich der Informationsfluss
angezeigt wird.
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Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm der
Radbremsdrucksteuerung durch den in Fig. 2 gezeigten
Mikrocomputer 11, wobei grundsätzlich ein Steuervorgang
angezeigt wird.
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Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm der
"Raddrehzahlberechnungs und
Radbeschleunigungsberechnungsroutine" 100, die in Fig. 5
detailliert gezeigt ist.
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Fig. 7 zeigt ein Ablaufdiagramm einer in Fig. 5
detailliert gezeigten "Fahrzeugstatusschätzroutine" 200.
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Fig. 8 zeigt ein Ablaufdiagramm einer in Fig. 5
detailliert gezeigten
"Steuerbetriebsartbeginn/Beendigungsverarbeitungsroutine" 300.
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Fig. 9 zeigt ein Ablaufdiagramm einer in Fig. 8
detailliert gezeigten "B-STR-OS-
Beginn/Beendigungsentscheidungsunterroutine" 300D.
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Fig. 10 zeigt ein Ablaufdiagramm einer in Fig. 8
detailliert gezeigten "B-STR-US-
Beginn/Beendigungsentscheidungsunterroutine".
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Fig. 11 zeigt ein Ablaufdiagramm einer
in Fig. 5
detailliert gezeigten "B-STR-Steuerroutine" 700.
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Fig. 12 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Teils der in Fig.
11 gezeigten "B-STR-OS-Steuerunterroutine".
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Fig. 13 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Teils der in Fig.
11 gezeigten "B-STR-OS-Steuerunterroutine" 700A.
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Fig. 14 zeigt ein Ablaufdiagramm eines anderen Teils der
in Fig. 11 gezeigten "B-STR-US-Steuerunterroutine" 700A.
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Fig. 15 zeigt ein Ablaufdiagramm der in Fig. 11
detailliert gezeigten "B-STR-US-Steuerunterroutine" 700B.
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Fig. 16 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Teils der in Fig.
11 gezeigten "Öldruckbereitschaftsunterroutine" 700C.
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Fig. 17 zeigt ein Ablaufdiagramm des Rests der in Fig.
11 detailliert gezeigten "Öldruckbereitschaftsunterroutine"
700C.
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Fig. 18 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Teils der in Fig.
11 detailliert gezeigten
"Schlupfratenservoberechnungsunterroutine" 700D.
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Fig. 19 zeigt ein Ablaufdiagramm eines anderen Teils der
in Figur detailliert gezeigten
"Schlupfratenservorberechnungsunterroutine" 700D.
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Fig. 20 zeigt ein Ablaufdiagramm eines weiteren Teils der
in Fig. 11 detailliert gezeigten
"Schlupfratenservorberechnungsunterroutine" 700D.
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Fig. 21 zeigt auf grafische Weise eine Änderung der
Verstärkung Gsoi, die beim Schritt 743 in Fig. 19 angedeutet
ist, über einer Änderung des Querschlupfwinkels β.
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Fig. 22 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Teils des Schritts
oder der Routine 400, die in Fig. 5 gezeigt ist.
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Fig. 23 zeigt auf grafische Weise einen
Radbremsdrucksollwert, der ermittelt wird in Übereinstimmung
mit einem Reibungskoeffizienten einer Straßenoberfläche (ein
geschätzter Wert) u und einer Radschlupfrate S (ein geschätzter
Wert).
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Fig. 24 zeigt auf grafische Weise einen Radbremsdruck
über einer Zeit nach dem Beginn der Zufuhr des Abgabedrucks von
einer Pumpe 21 zu einer Radbremse.
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Fig. 1 zeigt ein Radbremsdrucksystem gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung und Fig. 2 enthält eine
Zusammenfassung eines elektrischen Systems, mit dem
verschiedene elektromagnetische Ventile und Sensoren des
Radbremsdrucksystems verbunden sind und das die Drücke der
Radbremsen 51 bis 54 steuert.
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Wenn anfangs in Fig. 1 ein Bremspedal 3 durch einen
Fahrer niedergedrückt wird, erzeugt ein Hauptbremszylinder 2
einer Tandemart einen Fluiddruck für vordere Radbremsen und
einen Fluiddruck für hintere Radbremsen auf eine Weise in
Übereinstimmung mit dem Druck, der zum Niederdrücken des
Bremspedals aufgebracht wird. Bei dem in Fig. 1 gezeigten
Zustand werden die Fluiddrücke für die vorderen Radbremsen auf
eine Radbremse 51, die zu einem vorderen rechten Rad FR gehört,
und eine Radbremse 52 aufgebracht, die zu einem vorderen linken
Rad FL gehört, über elektromagnetische betätigte Schaltventile
61 und 62 jeweils. Der Fluiddruck für die hinteren Radbremsen
wird aufgebracht über ein elektromagnetisch betätigtes
Schaltventil 63 und somit über ein elektromagnetisches Ventil
35 auf eine Radbremse 53, die zu einem rechten Hinterrad RR
gehört, und über ein elektromagnetisches Ventil 37 auf eine
Radbremse 54, die zu einem linken Hinterrad RL gehört.
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Eine Pumpe 21 wird durch einen Elektromotor 24 angetrieben
und wirkt zum Ansaugen einer Bremsflüssigkeit von einem
Behälter 70, die von individuellen Radbremsen 51, 52, 53, 54
zurückgeleitet wird, und zum Zurückleiten derselben zu der
stromaufwärtigen Seite.
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Das elektromagnetisch betätigte Schaltventil 61 schaltet
zwischen einem Vorderradhauptbremszylinder (Primärdruck) und
dem Abgabedruck von der Pumpe 21 (Sekundärdruck), der zu der
vorderen rechten Radbremse 51 zugeführt wird. Wenn dessen
elektrische Spule nicht erregt wird, führt das Ventil 61 den
Vorderradhauptbremszylinderdruck zu der vorderen rechten
Radbremse 51 zu, wie in Fig. 1 gezeigt ist, wenn sie aber
erregt ist gleichzeitig mit einem elektromagnetisch betätigten
Schaltventil 64 und einem elektromagnetischen Auf/Zuventil 66,
wird der Vorderradhauptbremszylinderdruck durch das Ventil 64
abgesperrt, während das Ventil 66 eine Verbindung ermöglicht
zwischen der Pumpe 21 und dem Behälter 4, wodurch die
angetriebene Pumpe 21 einen Pumpendruck (Sekundärdruck)
erzeugt. Der Sekundärdruck ist mit einem Überdruckventil 81
verbunden, da als ein Überdruckmechanismus dient, der
ermöglicht, dass der Sekundärdruck auf die vordere rechte
Radbremse 51 aufgebracht wird über ein elektromagnetisches
Erhöhungsventil 31. Das Schaltventil 62 schaltet zwischen dem
Vorderradhauptbremszylinderdruck (Primärdruck und dem
Abgabedruck von der Pumpe 21 (Sekundärdruck), der zu der
vorderen linken Radbremse 52 zugeführt wird. Wenn seine
elektrische Spule nicht erregt ist, bringt insbesondere das
Ventil 62 den Vorderradhauptbremszylinderdruck auf die vordere
linke Radbremse 52 auf, wie in Fig. 1 gezeigt ist, wenn aber
seine Spule erregt ist gleichzeitig mit den Ventilen 64 und 66,
sperrt das Ventil 64 den Vorderradhauptbremszylinderdruck ab,
während das Ventil 66 die Verbindung ermöglicht zwischen der
Pumpe 21 und dem Behälter 4, wodurch die angetriebene Pumpe 21
den Pumpendruck (Sekundärdruck) erzeugt. Dieser Sekundärdruck
ist mit dem Überdruckventil 81 verbunden, das wieder als ein
Überdruckmechanismus dient, wodurch der Sekundärdruck auf die
vordere linke Radbremse 52 aufgebracht wird über ein
elektromagnetisches Erhöhungsventil 33. Das elektromagnetisch
betätigte Schaltventil 63 schaltet zwischen dem hinteren
Radhauptbremszylinderdurck (Primärdruck) und dem Sekundärdruck.
Insbesondere wenn seine elektrische Spule nicht erregt ist,
bringt das Ventil 63 den hinteren Radhauptbremszylinderdruck
auf die Ventile 35, 37 auf, wenn aber die elektrische Spule
erregt ist gleichzeitig mit dem elektromagnetischen
Auf-/Zuventil 65, wird der hintere Radhauptbremszylinderdruck
abgesperrt, während eine Verbindung eingerichtet wird zwischen
der Pumpe 21 und dem Behälter 4, wodurch die angetriebene Pumpe
21 den Pumpendruck erzeugt (Sekundärdruck). Der Sekundärdruck
ist mit einem Überdruckventil 80 verbunden, das als ein
Überdruckmechanismus dient, und der Sekundärdruck wird auf die
elektromagnetischen Ventile 35, 37 aufgebracht.
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Wenn die elektromagnetischen Ventile 31, 33, 35 und 37
erregt werden zum Schließen dieser Ventile und wenn die
elektromagnetischen Ventile 32, 34, 36 und 38 erregt werden zum
Öffnen dieser Ventile, werden die Drücke der vorderen rechten
Radbremse 51, der vorderen linken Radbremse 52, der hinteren
rechten Radbremse 53 und der hinteren linken Radbremse 54
jeweils zu dem Behälter 4 abgegeben über die
elektromagnetischen Ventile 32, 34, 36 und 38.
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Das in Fig. 1 gezeigte Bremsdrucksystem umfasst ein
Bremsdruckübertragungsuntersystem, das nur den Abgabedruck von
dem Hauptbremszylinder 2 auf die Radbremsen abgibt, ein
Bremsdruckübertragunsuntersystem, das wirksam ist während der
Antiblockierregelung, ein Bremsdruckübertragungssystem, das
wirksam ist während einer Traktionsregelung, und ein
Bremsdruckübertragungsuntersystem, das wirksam ist während
einer Bremskraftverteilungssteuerung. Individuelle Elemente,
die diese Untersysteme für jede der Radbremsen bilden, sind in
den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 aufgelistet. Es soll
beachtet werden, dass in diesen Tabellen die Elemente, die
jedes der Übertragungsuntersystem bilden, in der Reihenfolge
beginnend von der besonderen Radbremse und in Richtung auf die
Quelle des Bremsdrucks angeordnet sind. Es soll auch beachtet
werden, dass in den Tabellen 1 und 2 und in den Zeichnungen
"Antiblockierregelung" als "ABS-Regelung" abgekürzt ist und
"Traktionsregelung" durch "TRC-Regelung" abgekürzt ist, und es
sollte verständlich sein, dass "ABS" für "Antiblockiersystem"
steht und "TRC" für Traktionsregelung steht. Die
Bremskraftverteilungssteuerung bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel umfasst eine "B-STR-Steuerung", die die
gesamten Radbremsen abdeckt, und eine "2-BDC-Steuerung", die
nur die hinteren beiden Radbremsen abdeckt. Außerdem ist die
"B-STR-Steuerung", die die gesamten Radbremsen abdeckt, in ein
"B-STR-OS"-Steuerung, die wirksam ist zum unterdrücken eines
Übersteuerns, und eine "B-STR-US"-Steuerung unterteilt, die
wirksam ist zum Unterdrücken eins Untersteuerns.
Tabelle 1
Tabelle 2
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Wenn bei einer aus der "2-BDC-Steuerung", "B-STR-
Steuerung" oder der "TRC-Steuerung" eine Verstärkung
erforderlich ist, entregt ein elektronischer Regler 10 (siehe
Fig. 2) die elektromagnetischen Ventile 32, 34, 36, 38 (um
dadurch diese Ventile zu öffnen) und entregt die
elektromagnetischen Ventile 31, 33, 35, 37 (um diese Ventile zu
öffnen). Immer dann wenn eine Dekompression erforderlich ist,
werden die elektromagnetischen Ventile 32, 34, 36, 38 erregt
(um diese Ventile zu öffnen), während die elektromagnetischen
Ventile 31, 33, 35, 37 erregt werden (um diese Ventile zu
schließen). Wenn ein momentaner Bremsdruck aufrecht erhalten
werden soll, werden die elektromagnetischen Ventile 32, 34, 36,
38 entregt (um diese Ventile zu schließen), während die
elektromagnetischen Ventile 31, 33, 35, 37 erregt werden (um
diese Ventile zu schließen).
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Unter Bezugnahme auf Fig. 2 weist der elektronische
Regler 10 im Wesentlichen einen Mikrocomputer 11 auf, der eine
CPU 14, einen ROM 15, einen RAM 16 und eine
Zeitgebungseinrichtung 17 als wesentliche Elemente umfasst.
Außerdem umfasst der elektronische Regler 10
Signalverarbeitungsschaltkreise 18a bis 18n, die Sensoren
erregen und Erfassungsignale erzeugen, eine Eingangs- und eine
Ausgangsschnittstelle 12, 13, die die Erfassungssignale zu dem
Mikrocomputer 11 als Eingabe einspeisen und Steuersignale von
dem Mikrocomputer 11 zu Treibern 19a bis 190, einen
Motortreiber und Elektromagnettreibern 19a bis 19o und einem
Regler REG zuführen, der eine Spannung steuert, die an einen
Motor 24 angelegt werden soll von dem Motortreiber 19a.
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Die Drehzahl von jedem aus dem rechten und linken
Vorderrad, dem rechten und linken Hinterrad 51 bis 54 wird
durch Raddrehzahlsensoren 41 bis 44 jeweils erfasst und ein
elektrisches Signal, das die jeweilige Raddrehzahl anzeigt,
wird durch jeden der Signalverarbeitungsschaltkreise 18a bis
18d erzeugt und dann in die Eingangsschnittstelle 12
eingespeist. Ein Bremsschalter 45 wird während dem
Niederdrücken eines Bremspedals 3 geschlossen und ein
elektrisches Signal, das einen offenen Zustand (in
Übereinstimmung mit der Abwesenheit des Niederdrückens des
Pedals 3) oder einen ausgeschalteten Zustand repräsentiert oder
einen geschlossenen Zustand (in Übereinstimmung mit der
Niederdrückung des Pedals 3) oder einen eingeschalteten Zustand
des Bremsschalters 45, wird durch den
Signalverarbeitungsschaltkreis 18a erzeugt und dann in die
Eingangsschnittstelle 12 eingespeist.
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Eine Gierrate einer Fahrzeugkarosserie wird durch einen
Gierratensensor Ya erfasst und ein elektrisches Signal, das
eine IstGierrate γ repräsentiert, wird durch eine
Signalverarbeitung eines Schaltkreises 18i erzeugt und in die
Eingangsschnittstelle 12 eingespeist. Ein Drehwinkel eines
Lenkrads wird durch einen Vorderradlenkwinkelsensor θf erfasst
und ein elektrisches Signal, das den Vorderradlenkwinkel θf
repräsentiert, wird durch einen Signalverarbeitungsschaltkreis
18j erzeugt und in die Eingangsschnittstelle 12 eingespeist.
Der Lenkwinkel des Hinterrads wird durch einen
Hinterradlenkwinkelsensor θr erfasst und ein elektrisches
Signal, das den Hinterradlenkwinkel θr repräsentiert, wird
durch einen Signalverarbeitungsschaltkreis 18k erzeugt und in
die Eingangsschnittstelle 12 eingespeist. Eine Beschleunigung
Gx in der Vorwärts und Rückwärtsrichtung der Fahrzeugkarosserie
wird durch einen Beschleunigungssensor (oder GX-Sensor) erfasst
und ein elektrisches Signal, das die Vorwärts- und
Rückwärtsbeschleunigung repräsentiert, wird durch einen
Signalverarbeitungsschaltkreis 181 erzeugt und in die
Eingangsschnittstelle 12 eingespeist. Eine Querbeschleunigung
Gy der Fahrzeugkarosserie wird durch einen
Beschleunigungssensor (oder Gy-Sensor) erfasst und ein
elektrisches Signal, das eine Querbeschleunigung repräsentiert,
wird durch ein Signalverarbeitungsschaltkreis 18 m und in die
Eingangsschnittstelle 12 eingespeist. Ein Drucksensor MC
erfasst den von dem Hauptbremszylinder zugeführten Druck zu
einer Vorderradbremse und ein elektrisches Signal, das den
erfassten Druck repräsentiert, wird durch einen
Signalverarbeitungsschaltkreis 18n erzeugt und in die
Eingangsschnittstelle 12 eingespeist.
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Die Fig. 3 und 4 stellen eine Zusammenfassung der
Verarbeitungsfunktion dar, die durch den in Fig. 2 gezeigten
Mikrocomputer durchgeführt wird. Fig. 3 stellt die
Verarbeitungsfunktion einer Hardwarekonfiguration dar, wie in
Blöcken dargestellt ist, Fig. 4 stellt ein Ablaufdiagramm
einer ähnlichen Blockdarstellung dar und Fig. 5 zeigt ein
Ablaufdiagramm eines gesamten Wiederholungsprozesses der
Verarbeitungsfunktionen.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 5 wird ein eingebauter Motor
gestartet und eine Stromquelle wird eingeschaltet, die in dem
eingebauten elektrischen System enthalten ist. Nach dem die
Spannung der Quelle stabilisiert ist, werden Betriebsspannungen
an den elektronischen Regler 10 beim Schritt 1 in Fig. 5
angelegt. Beim Anlegen der Betriebsspannungen initialisiert der
Mikrocomputer 11 interne Register, Eingangs- und
Ausgangsanschlüsse und interne Zeitgebungseinrichtungen und
richtet die Eingangs- und Ausgangsschnittstelle 12, 13 derart
ein, dass die Schnittstelle 12 mit diesen Eingängen verbunden
ist und die Schnittstelle 13 Ausgangssignalhöhen liefert, die
während einer Bereitschaftsbetriebsart (Schritt 2) vorgegeben
sind. Beim Schritt 3 startet der Mikrocomputer eine
Zeitgebungseinrichtung Δt im Wesentlichen bei einem
vorgegebenen Zeitintervall, wobei die Zeitgebungseinrichtung
verwendet wird zum Definieren einer Periode für den
Verarbeitungsbetrieb. Verschiedene Verarbeitungsbetriebe von
einer "Sensorleseroutine" (Schritt 4) und fortgesetzt mit einer
Ausgangssteuerungsroutine (Schritt 800) oder eine
Radbremsdrucksteuerung wird wiederholt ausgeführt im
Wesentlichen mit der Periode Δt.
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Während der Sensorleseroutine (Schritt 4) werden alle
Informationen von Eingangseinrichtungen gelesen wie
beispielsweise von Sensoren und Schaltern oder dergleichen, die
mit der Eingangsschnittstelle 12 verbunden sind. Daten, die
verwendet werden während der ABS-Regelung, der 2-BDC-Steuerung
(die eine Bremskraftverteilungssteuerung ist, die die hinteren
beiden Radbremsen abdeckt), der TRC-Steuerung beziehungsweise
Regelung und der B-STR-Steuerung (die eine
Bremskraftverteilungssteuerung ist, die alle vier Räder
abdeckt) werden hergerichtet bei einer "Raddrehzahlberechnungs-
und Radbeschleunigungsberechnungsroutine" (Schritt 100) und
einer "Fahrzeugzustandsschätzroutine" (Schritt 200). Auf der
Grundlage derartiger hergerichteter Daten ermittelt eine
"Steuerbetriebsartstart/Beendigungsverarbeitungsroutine
(Schritt 300) die Notwendigkeit des Startens, Fortsetzens oder
Beendens jeder vorstehend erwähnter Steuerung. Die ABS-
Steuerroutine 400, 2-BDC-Steuerroutine 500, TRC-Steuerroutine
600 und/oder B-STR-Steuerroutine 700 werden ausgeführt in
Übereinstimmung mit einer derartigen Entscheidung zum Erzeugen
von Ausgangssignalen (Öffnen oder Schließen oder Zeitgebung der
elektromagnetischen Ventile), um individuelle Radbremsdrücke zu
betreiben. Bei der Ausgangssteuerroutine 800 werden
Ausgangssignale zum Betreiben der verschiedenen Radbremsdrücke
eingestellt in Übereinstimmung mit der Priorität dieser
Steuerungen, die zu Ausgangsanschlüssen 13 geliefert werden
sollen. Auf diese Weise werden die elektromagnetischen Ventile
betätigt.
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Die individuellen Unterroutinen werden nachfolgend
detailliert beschrieben, es kann jedoch hilfreich sein,
Hauptinformationen aufzulisten, auf die sich das folgende
Ausführungsbeispiel bezieht:
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Information Quelle der Information
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Ist-Gierrate γ Erfasst durch Gierratensensor ya
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Raddrehzahl Vwi, i = FR, FL, RR,
RL Berechnet aus verschiedenen
Werten, die durch
Raddrehzahlsensoren 41 bis 44
erfasst werden
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Raddrehzahl VwFR Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrahlsensor 41
erfasst wird.
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Raddrehzahl VwFL Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrehzahlsensor 42
erfasst wird.
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Raddrehzahl VwRR Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrehzahlsensor 43
erfasst wird
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Raddrehzahl VwRL Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrehzahlsensor 44
erfasst wird.
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Vorwärts- und
Rückwärtsbeschleunigung gx Erfasst durch den Vorwärts- und
Rückwärtsbeschleunigungssensor
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GX
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Querbeschleunigung gy Erfasst durch
Querbeschleunigungssensor GY
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Vorderradlenkwinkel θf Erfasst durch Lenkwinkelsensor
θF
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Hinterradlenkwinkel θr Erfasst durch Lenkwinkelsensor
θR
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Radbremse angewandt oder nicht Ein/Aus des Bremsschalters 45
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Radbeschleunigung Dvwie i = FR,
FL, RR, RL Berechnet aus den Werten, die
erfasst werden durch
Raddrehzahlsensoren 41 bis 44
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Radbeschleunigung DVwFR Berechnet aus dem Wert, der
erfasst wird durch den
Raddrehzahlsensor 41
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Radbeschleunigung DVwFL Berechnet aus dem Wert, der
erfasst wird durch den
Raddrehzahlsensor 42
-
Radbeschleunigung DVwRR Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrehzahlsensor 43
erfasst wird
-
Radbeschleunigung DVwRL Berechnet aus dem Wert, der
durch den Raddrehzahlsensor 44
erfasst wird
-
Geschätzte Berechnet
Fahrzeuggeschwindigkeit Vso Berechnet auf der Grundlage von
Vwi und DVwi
-
Fahrzeugbeschleunigung Dvso Berechnet auf der Grundlage von
Vwi und DVwi
-
Radschlupfrate Si, i = FR, FL,
RR, RL Berechnet auf der Grundlage von
Vwi und DVwi
-
Radschlupfrate S FR Berechnet auf der Grundlage von
VwRR und VsoFR
-
Radschlupfrate S FL Berechnet auf der Grundlage von
VwFL und VsoFL
-
Radschlupfrate S RR Berechnet auf der Grundlage von
VwRR und VsoRR
-
Radschlupfrate S RL Berechnet auf der Grundlage von
VwRL und VsoRL
-
Reibungskoeffiziente u der Berechnet auf der Grundlage von
Straßenoberfläche DVso und Gy
-
Fahrzeugkarosseriequerschlupfwinkel β Berechnet auf der Grundlage von
γ, gyc, Vso
-
Fahrzeugkarosseriequerschlupfwinkelrate Dβ Berechnet auf der Grundlage von
γ, gyc, Vso
-
Es soll beachtet werden, dass in der folgenden
Beschreibung i = FR, FL, RR, RL bezeichnet werden kann als "**:
FR, FL, RR, RL".
(1) Raddrehzahlberechnungs- und
Radbeschleunigungsberechnungsroutine 100 (Fig. 6).
-
Die Details dieser Routine sind in Fig. 6 gezeigt.
Während dieser Routine werden Daten in einem Zähler Di in ein
Register Pi geschrieben, während der Zähler Pi gelöscht wird.
Es ist verständlich, dass die Bezeichnung "Zähler Pi" sich auf
vier Zählregister einschließlich P FR, P FL, P RR und P RL
bezieht. Nachfolgend bezieht sich "i" auf eine der vier
Radbremsen FR, FL, RR und RL, es ist aber verständlich, da sich
die 2-BDC-Steuerung und TRC-Steuerung nur auf die beiden
Hinterräder bezieht, das "i" sich bei diesen Steuerungen
entweder auf die Radbremse RR oder RL bezieht. Der Zähler Pi
zählt durch einen Unterbrechungsvorgang die Anzahl der
ankommenden elektrischen Impulse, die erzeugt werden durch
jeden der Raddrehzahlsensoren 41 bis 44 und mit einer Frequenz,
die proportional zu der Drehzahl oder der
Umfangsgeschwindigkeit von jedem aus dem rechten oder linken
Vorderrad oder rechten oder linken Hinterrad 51 bis 54 ist.
Wenn beispielsweise der Sensor 41 einen Impuls erzeugt, zählt
der Mikrocomputer 11 den Inhalt des Zählers Pi (i = FR) um 1
hoch durch einen Unterbrechungsvorgang. Auf diese Weise
repräsentiert der Inhalt des Registers Pi (i = FR) eine Anzahl
an Impulsen, die durch den Sensor 41 erzeugt werden während
einem Zeitintervall ΔT, die proportional zu einer Raddrehzahl
sind. Ein Korrekturfaktor Ksi, der einen Reifendurchmesser
eines Rads in Betracht zieht, wird berechnet oder ermittelt
beim Schritt 101. Beim Schritt 102 wird jede Raddrehzahl Vwi
berechnet durch Einsatz eines LSB-Bildungskorrekturfaktors
(least significant bit), der eine Konstante ist. Eine bei
dieser Berechnung verwendete Formel ist in einem Block für den
Schritt 102 in Fig. 6 angedeutet.
-
Unter Verwendung einer Raddrehzahl Vwi (n), die momentan
berechnet wird, und der vorangegangenen Raddrehzahl Vwi (n-1)
die vor Δt berechnet wurde, wird die Beschleunigung Dvwi von
jedem Rad beim Schritt 103 berechnet. Die berechnete
Beschleunigung DVwi und die Raddrehzahl Vwi werden gefiltert,
um Werte DVwi und Vwi zu liefern, die geglättet sind über eine
Zeitsequenz und die verwendet werden als eine erfasste
Beschleunigung DVwi und eine erfasste Raddrehzahl Vwi und in
ein Register DVwi und Vwi geschrieben werden jeweils bei den
Schritten 104 und 105.
-
Beim Schritt 106 wird eine
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit von jedem Rad Vsoi berechnet,
die eine geschätzte Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit für jede
Radanordnung ist. Ein Mittelwert Vsoi von drei Stücken
einschließlich des momentanen Werts Vwi (n) der Raddrehzahl,
eines Werts Vsoi (n-1) - αdn · Δt, der die vorher berechnete
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsoi (n - 1) ist von einer
Drehzahlverminderung αdn · Δt, die auftritt während einem
Zeitintervall Δt bei einer gegebenen Verzögerung wird
subtrahiert und ein Wert Vsoi (n-1) + αup · Δt, der die vorher
berechnete Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsoi (n - 1) ist, zu
dem eine Geschwindigkeitserhöhung αup x Δt addiert wird, die
während einem Zeitintervall Δt bei einem gegebenen
Beschleunigung auftritt, wird berechnet. Dieser Mittelwert wird
gewählt als eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsoi, die
dann in eine Register Vsoi geschrieben wird. Eine der
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeiten Vsoi für vier Räder, die
bei dem Maximum liegt, wird gewählt als eine
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso für das gesamte Fahrzeug,
die dann in ein Register Vso geschrieben wird beim Schritt 107.
-
Wenn ein Fahrzeug eine Kurve fährt, wird eine Abweichung
Δi der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsoi für jede
Radanordnung bezüglich einer Geschwindigkeit der
Fahrzeugkarosserie in der Fahrzeugbewegungsrichtung bei jeder
Radanordnung berechnet auf eine Weise in Übereinstimmung mit
einer Abweichung der Ausrichtung eines Rads bezüglich einer
Bewegungsrichtung des Fahrzeugs gemäß einer Querbeschleunigung
gy (oder Gierrate γ kann eingesetzt werden) für die Korrektur
der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsoi für jede
Radanordnung und ein korrigierter Wert NVsoi = Vsoi - Δi wird
in ein Register NVsoi geschrieben als eine normale siebte
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit für jede Radanordnung beim
Schritt 108. Eine normalisierte
Fahrzeugkarosseriebeschleunigung DNVsoi für jede Radanordnung
wird dann berechnet unter Verwendung der momentan berechneten
normalisierten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit NVsoi (n) und
der vorher normalisierten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit
NVsoi (n - 1), die um Δt vorher berechnet wurde, und das Maximum
von vier derartigen Beschleunigungen wird gewählt als eine
Fahrzeugkarosseriebeschleunigung DVso für das gesamte Fahrzeug
die in ein Register DVso geschrieben wird beim Schritt 109.
Dies repräsentiert, was im Allgemeinen als ein
"Fahrzeugkarosseriebeschleunigung" bezeichnet wird.
(2) Fahrzeugzustandsschätzroutine 200 (Fig. 7)
-
Bei dieser in Fig. 7 gezeigten Routine wird eine durch
einen Sensor erfasste Querbeschleunigung gy verwendet zum
Berechnen einer wahren Querbeschleunigung gyc, bei der eine
Neigung des Fahrzeugs in der Querrichtung korrigiert ist, und
die wahre Querbeschleunigung wird in ein Register gyc
geschrieben beim Schritt 201. Ein Reibungskoeffizient u einer
Straßenoberfläche wird dann gesetzt und in ein Register u
geschrieben beim Schritt 202. Eine für diese Berechnung
verwendete Formel wird in einem Block für den Schritt 202
angedeutet. Eine Querschlupfwinkelrate Δβ und ein
Querschlupfwinkel beziehungsweise Schwimmwinkel β werden auf
die nachfolgend angedeutete Weise berechnet und in Register Δβ
und β jeweils bei den Schritten 203 und 207 geschrieben:
-
Dβ = (gyc/Vso) - γ (1)
-
β = Dβ (2)
-
Dann wird ein Anfangsverstärkungsintervall Δwco** t beim
Schritt 208 berechnet. Die Details einer derartigen Berechnung
werden bei einem folgenden Absatz (4c)
"Öldruckbereitschaftssteuerunterroutine" 7c (Fig. 16)
beschrieben.
(3) Steuerbetriebsartstart/Beendigungsverarbeitungsroutine
300 (Fig. 8).
-
Bei dieser in Fig. 8 gezeigten Routine prüft eine "ABS-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine 300a, ob es eine
Notwendigkeit gibt zum Beginnen einer ABS-Regelung oder einer
Bremsdrucksteuerung, die ein Blockieren des Rads verhindert,
wenn ein Rad gebremst wird, für jede der vier Bremsen 51 bis 54
der Räder FR, FL, RR und RL, wenn die ABS-Regelung noch nicht
begonnen ist (ABSFi = 0; ABSF = 0). Wenn eine Notwendigkeit für
die ABS-Regelung herausgefunden wird für eine der Radbremsen,
wird eine "1" in ein Register ABSF geschrieben. Wenn die ABS-
Regelung bereits begonnen hat für jede der Radbremsen 51 bis 54
(ABSFi = 1), prüft diese ünterroutine, ob es eine Notwendigkeit
zum Beenden einer derartigen Regelung gibt. Wenn die ABS-
Regelung für eine der Radbremsen als unnötig erachtet wird,
wird eine "0" in ein Register ABSFI geschrieben und wenn eine
Notwendigkeit für die ABS-Regelung für alle Radbremsen gefunden
wird, wird eine "0" in das Register ABSF geschrieben, wodurch
diese gelöscht wird.
-
wenn bei der folgenden "2-BDC-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine" 300b eine
Bremskraftverteilungssteuerung, die die Radbremsen 53 und 54
abdeckt, die zu den Rädern RR und RL gehören, oder eine 2-BDC-
Steuerung noch nicht begonnen hat (BDCFi = 0; BDCF = 0), wird
die Notwendigkeit für den Beginn einer derartigen Steuerung für
jede der Radbremsen 53 und 54 geprüft. Wenn eine Notwendigkeit
für eine 2-BDC-Steuerung gefunden wird, wird eine "1" in
Register BDCFi und BDCF geschrieben. Wenn die 2-BDC-Steuerung
bereits begonnen wurde für jede der Radbremsen 53 und 54 (BDCFi
= 1), wird die Notwendigkeit für die Beendigung einer
derartigen Steuerung geprüft. Wenn herausgefunden wird, dass
die 2-BDC-Steuerung für die jeweiligen Radbremsen unnötig ist,
wird eine "0" in das Register BDCFi geschrieben. Wenn die 2-
BDC-Steuerung als unnötig gefunden wird für beide Radbremsen,
wird eine "0" in das Register BDCF geschrieben, wodurch dieses
gelöscht wird.
-
Wenn bei der TRC-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine 300c "die TRC-
Steuerung", nämlich eine Radbremsdrucksteuerung, die einen
Beschleunigungsschlupf vermindert, nicht begonnen hat (TRCFi =
0), wird die Notwendigkeit für den Beginn einer derartigen
Steuerung geprüft für jede der Radbremsen 53, 54, die zu den
beiden Hinterrädern RR, RL gehören. Wenn die Notwendigkeit für
jedes Rad gefunden wird, wird eine "1" in ein Register TRCFi
geschrieben. Wenn die Notwendigkeit für die TRC-Steuerung
gefunden wird für ein Rad, wird eine "1" in ein Register TRCF
geschrieben. Wenn die TRC-Steuerung begonnen hat (TRCFi = 1;
TRCF = 1), wird die Notwendigkeit zum Beenden einer derartigen
Steuerung geprüft. Wenn die Notwendigkeit für jedes Rad
gefunden wird, wird eine "0" in das Register TRCFi geschrieben.
Wenn die Notwendigkeit für alle Radbremsen gefunden wird, wird
eine "0" in das Register TRCF geschrieben, wodurch dieses
gelöscht wird.
-
Anschließend wird die in Fig. 9 gezeigte B-STR-US-
Start/Beendigungsentscheidungsroutine 300d ausgeführt. Anfangs
wird geprüft, ob eine Bremskraftverteilungssteuerung, die vier
Radbremsen abdeckt, oder eine B-STR-US-Steuerung, die ein
Übersteuerung unterdrücken soll, begönnen hat oder nicht beim
Schritt 301 (STRof = 1 oder 0). Wenn die Steuerung nicht
begonnen hat, dann wird geprüft, ob der Betrieb sich auf die
Übersteuerrichtung richtet bei den Schritten 302 und 303. Dies
findet statt durch Sehen, ob Dß · γ < 0 gilt, wodurch angezeigt
wird, dass die Querschlupfwinkelrate Δβ und die Gierrate γ
entgegengesetzte Polaritäten hatten, und gyc · γ > 0 gilt,
wodurch angezeigt wird, dass die Querbeschleunigung gyc und die
Gierrate γ gleiche Polaritäten haben. Wenn herausgefunden wird,
dass der Betrieb sich auf das Übersteuern richtet oder dass Dβ
· γ < 0 gilt und gyc · γ > 0, wird eine Kombination aus der
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso und der
Querschlupfwinkelrate Dβ geprüft, ob diese in einer Startzone 1
liegt, die in einem Block für den Schritt 304 in Fig. 9
gezeigt ist. Insbesondere wird geprüft, ob die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso hoch ist (Vso ≥ V1 V2)
und die Querschlupfwinkelrate Dβ hoch ist (der Absolutbetrag Dβ
≥ α1 α2), wodurch eine Tendenz in Richtung zu dem Übersteuern
angezeigt wird. Wenn dem so ist wird eine Entscheidung gemacht,
dass es eine Notwendigkeit gibt für eine B-STR-OS-Steuerung und
eine "1" wird in ein Register STRof geschrieben beim Schritt
306. Wenn eine unterschiedliche Entscheidung gemacht wird, dass
es keine Tendenz in Richtung des Erhöhens des Übersteuerns
gibt, wird die Existenz eines übermäßigen Übersteuerns, das
bereits aufgetreten ist, beim Schritt 305 geprüft. Insbesondere
wird geprüft, ob die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso hoch
ist (Vso ≥ V3 V4) und der Querschlupfwinkel β hoch ist (der
Absolutbetrag β ≥ α3 α4), wodurch angedeutet wird, dass der
Betrieb sich in einer Startzone 2 befindet, die in einem Block
für den Schritt 305 in Fig. 9 gezeigt ist. Wenn dem so ist,
wird eine Entscheidung gemacht, dass es eine Notwendigkeit gibt
für die B-STR-OS-Steuerung, und eine "1" wird in ein Register
STROf beim Schritt 306 geschrieben.
-
Wenn die B-STR-OS-Steuerung bereits begonnen ist (STR - Of =
1), wird geprüft, ob eine Kombination aus der
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso und der
Querschlupfwinkelrate Dβ in einer Beendigungszone 1 liegt, die
in einem Block für den Schritt 307 in Fig. 9 gezeigt ist. Beim
Schritt 307 wird geprüft, ob die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso niedrig ist (Vso < V5)
oder ob die Querschlupfwinkelrate Dβ niedrig ist (der
Absolutbetrag Dβ < α5). Wenn dem so ist, dann wird eine
Überprüfung durchgeführt um zu sehen, ob die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso niedrig ist (Vso < V6
V7) oder der Querschlupfwinkel β niedrig ist (der Absolutbetrag
β < α6 V7) oder ob die Kombination in einer Beendigungszone 2
liegt, die in einem Block für den Schritt 308 in Fig. 9
angedeutet ist. Wenn die Antwort positiv ist, wird eine
Entscheidung gemacht, dass B-STR-OS-Steuerung unnötig ist und
eine "0" wird in das Register STROf geschrieben beim Schritt
309.
-
Dann folgt die Ausführung der "B-STR-US-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine" 300e, deren Details
in Fig. 10 gezeigt sind. Hier wird eine Querbeschleunigung
gye, die als momentaner Vorderradlenkwinkel θf und
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso ausgedrückt wird,
berechnet oder geschätzt auf folgende Weise (Schritt 311:
-
Gye = Vso² · θf/[(1 + Kh · Vso²) · N · L] ...(3)
-
Wobei N ein Gesamtlenkverhältnis repräsentiert, L einen
Radstand und Kh einen Stabilitätsfaktor.
-
Dann wird beim Schritt 312 eine Vorderradlenkwinkelrate
Dθf = θf(n) - θf(n - 1) berechnet, θf(n) repräsentiert einen
Vorderradlenkwinkel θf, der momentan geschrieben wird, und
θf(n - 1) einen entsprechenden Winkel θf, der (Δt vorher)
geschrieben wurde. Eine Zeitverzögerung Tdo in Übereinstimmung
mit der Lenkwinkelrate Δθf und ein Verzögerungsfaktor k1 in
Übereinstimmung mit der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso
werden aus den Speichern gelesen bei den Schritten 313, 314 und
eine Verzögerungszeit wird berechnet (oder geschätzt) als Td =
Tdo · k1 beim Schritt 315. Auf der Grundlage der
Verzögerungszeit td, der Periode Δt der Berechnung oder der
Probe, der Querbeschleunigung gye (n), die momentan beim
Schritt 311 berechnet wird und der Querbeschleunigung gye (n-
1), die vorher berechnet wurde (Δt vorher) wird eine momentan
wahrscheinliche Querbeschleunigung gyea folgendermaßen
berechnet oder geschätzt:
-
[Δt/(t + td)] · gye(n) + [td/Δt + td)] · gye(n - 1) ...(4)
-
beim Schritt 316. Es wird dann beim Schritt 317 ermittelt
ob ein Verhältnis gγc/gγea der Ist-Querbeschleunigung gγc
bezüglich der Querbeschleunigung gγea, die geschätzt wird aus
dem Lenkwinkel θf und der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit
Vso, geringer ist als ein gegebener Wert k2, und ob die
Istquerbeschleunigung gyc einen anderen gegebenen Wert k3
überschreitet. (Während die Istquerbeschleunigung gyc
existiert, kann die Istquerbeschleunigung gyc relativ niedrig
sein bezüglic einer Querbeschleunigung gyea, die von einem
Lenkvorgang resultieren sollte und dies repräsentiert ein
Untersteuerverhalten). Wenn dem so ist, wird eine "1" in ein
Register STR-US geschrieben und andererseits wird eine "0" in
ein Register STRUF geschrieben (Schritte 318 und 319).
-
Es wird nun wieder zu Fig. 8 zurückgekehrt, bei der
Vollendung der Ausführung der "B-STR-US-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine 300e führt der
Computer 11 dann eine
Steuerungsprioritätshandhabungsunterroutine 300f aus. Wie
bereits erwähnt wurde, wird eine Start/Beendigungsentscheidung
gemacht für jede aus der ABS-Regelung, der 2-BDC-Steuerung, der
TRC-Steuerung, der B-STR-OS-Steuerung und der B-STR-US-
Steuerung, und wenn eine dieser Steuerungen erforderlich ist,
wird eine "1" in ein entsprechendes Register ABSF, BDCF, TRCF,
STRofoder STRuF geschrieben. Wenn jedoch die Register STRoF
und STRuF eine "1" enthalten, folgt daraus nicht, dass eine B-
STR-Steuerung (Dekompression, Halten und Verstärkung)
stattfindet mit jeder der vier Bremsen und eine besondere
Radbremse, auf die die B-STR-Steuerung angewandt wird, wird
ermittelt durch die "B-StR-Steuerroutine" 700.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die höchste Priorität
an die ABS-Regelroutine 400 erteilt und die nacheinander
absteigende Priorität wird erteilt an die 2-BDC-Steuerroutine
500 und die TRC-Steuerroutine 600. Bei der
Steuerprioritätshandhabungsunterroutine 300f werden die 2-BDC-
Steuerroutine 500 und die TRC-Steuerroutine 600 gehemmt durch
Löschen der Register BDCF und TRCF während dem Ausführen der
ABS-Regelroutine 400 (bei ABSF = 1). Während dem Ausführen der
2-BDC-Steuerroutine 500 (bei BDCF = 1) wird die TRC-
Steuerroutine 600 gehemmt durch Löschen des Registers TRCF. Es
soll beachtet werden, dass die B-STR-Steuerroutine 700
unabhängig von anderen Steuerungen ausgeführt wird.
-
Bei jeder aus der ABS-Regelroutine 400, der B-STR-
Steuerroutine 700, der 2-BDC-Steuerunterroutine 500 und der
TRC-Steuerroutine 600 wird auf der Grundlage der Werte, die
erfasst werden durch die Sensoren ya, θf, θr, gx und gy, der
Werte, die berechnet werden in der "Raddrehzahlberechnungs- und
Radbeschleunigungsberechnungsroutine 100" und der
"Radstatusschätzroutine 200", ein zu steuerndes Rad ermittelt
(nämlich eine besondere Radbremse, deren Bremsdruck gesteuert
werden soll), und eine Sollschlupfrate Soi und eine Ist-
Schlupfrate (Schätzwert) wird berechnet für jedes zu steuerndes
Rad und auf der Grundlage dieser wird eine Abweichung Esoi der
Schlupfrate berechnet. Andererseits wird eine Abweichung Edi
einer Radbeschleunigung bezüglich einer Referenzbeschleunigung
berechnet und die Ermittlung wird durchgeführt zum Sehen, ob
eine Kombination der Abweichung Esoi der Schlupfrate und einer
Abweichung Edi der Radbeschleunigung entweder in einer (1)
Schnelldekompressionszone, (2) einer Impulsdekompressionszone,
(3) einer Haltezone, (4) einer Impulsverstärkungszone oder
einer (5) Schnellverstärkungszone liegt, die alle vorgegeben
sind. Eine besondere Betriebsart (schnelle Dekompression,
Impulsdekompression, Halten, Impulsvertärkung oder schnelle
Verstärkung), bei der der Bremsdruck eines gesteuerten Rad
gesteuert werden soll, wird demgemäß bestimmt. Außerdem werden
ein Verstärkungs/Dekompressionsausgleich, der eine Verzögerung
einer Verstärkung oder einer Dekompression während einer
derartigen Bremsdrucksteuerung ausgleicht, eine anfängliche
spezifische Betriebsartberechnung, die beabsichtigt ist zum
Glätten einer Schwankung eines Bremsdrucks beim Beginn einer
Bremsdrucksteuerung, und eine spezifische
Beendigungsbetriebsartberechnung ausgeführt, die beabsichtigt
ist zum Glätten einer Schwankung eines Bremsdrucks beim Beenden
einer Bremsdrucksteuerung. Die Logik dieser Vorgänge ist
gemeinsam im Grundsatz für alle aus der ABS-Regelungsroutine
400, der B-TRC-Steuerroutine 700, der 2-BDC-Steuerroutine 500
und der TRC-Steuerroutine 600. Da jedoch diese Steuerungen
unterschiedliche Funktionen beinhalten, sind die Wahl der zu
steuernden Räder, einer Bremsdrucksteuerbetriebsart, die mit
der Abweichung Esoi der Schlupfrate und der Abweichung Edi
einer Radbeschleunigung übereinstimmt, und bei der Berechnung
verwendete Konstanten unterschiedlich bei diesen Steuerungen.
Da die Logik im Allgemeinen ähnlich ist, wird die "B-STR-
Steuerroutine 700" nachfolgend detailliert beschrieben.
(4) "B-STR-Steuerroutine 700" (Fig. 11)
-
Diese Routine umfasst eine "B-STR-OS-Steuerunterroutine
700A, eine "B-STR-US-Steuerunterroutine 700B und eine
"Schlupfratenservorberechnungsunterroutine" 700C, die in der
genannten Reihenfolge ausgeführt werden.
(4A) "B-STR-OS-Steuerunterroutine 700A (Fig. 12 bis 14)
-
Anfangs unter Bezugnahme auf Fig. 12 wird eine Richtung
ermittelt, in der sich das Fahrzeug dreht, unter Bezugnahme auf
die Gierrate γ und Daten, die die Kurvenrichtung
repräsentieren, werden in ein Kurvenrichtungsregister
geschrieben bei den Schritten 701 bis 704. Bei diesem
Ausführungsbeispiel entspricht eine positive Polarität der
Gierrate einer Linkskurve, während eine negative Polarität
einer Rechtskurve entspricht. Eine Überprüfung wird dann
durchgeführt um zu sehen, ob es nun sich bei der ABS-Regelung
befindet beim Schritt 706 (ABSF = 1).
-
Wenn man sich nun bei der ABS-Regelung befindet, wird eine
Radbremse, deren Bremsdruck gesteuert werden soll, auf eine
Weise bestimmt, die in einem Block für den Schritt 708 in Fig.
12 angedeutet ist in Übereinstimmung mit dem Absolutbetrag des
Querschlupfwinkels β und der Kurvenrichtung (die durch Daten
angedeutet wird, die in dem Kurvenrichtungsregister enthalten
sind). Wenn beispielsweise das Fahrzeug nach links fährt und
wenn der Absolutbetrag des Querschlupfwinkels β geringer als
90º ist, wird das Rad RL als 1 ermittelt, dessen Bremsdruck
gesteuert werden soll (oder genauer die Radbremse 54 wird als
zu steuern ermittelt). Wenn der Absolutbetrag von β gleich oder
größer als 90º ist und geringer als 270º, wird das Rad FR als
eines ermittelt, dessen Bremsdruck gesteuert werden soll (oder
genauer die Radbremse 51 wird als zu steuern ermittelt). Wenn
der Absolutbetrag β gleich oder größer als 270º und geringer
als 360º ist, wird das Rad RL als eines bestimmt, dessen
Bremsdruck ermittelt werden soll (oder die Radbremse 54 soll
gesteuert werden).
-
Wenn die ABS-Regelung nun nicht stattfindet (angedeutet
durch ABSF = 0), wird ein Rad (oder eine Radbremse), dessen
Bremsdruck gesteuert werden soll, auf eine Weise bestimmt, die
in einem Block für Schritt 707 in Fig. 12 angedeutet ist in
Übereinstimmung mit dem Absolutbetrag des Querschlupfwinkels β
und der Drehrichtung (angedeutet durch Daten, die in dem
Drehrichtungsregister enthalten sind). Wenn beispielsweise das
Fahrzeug nach links fährt, wenn der Absolutbetrag des
Querschlupfwinkels β geringer als 90º ist, wird das Rad FR als
eines bestimmt, dessen Bremsdruck gesteuert werden soll (oder
die Radbremse 51 soll gesteuert werden). Wenn der Absolutbetrag
von β gleich oder größer als 90º und geringer als 270º ist,
wird das Rad RL als eines bestimmt, dessen Bremsdruck gesteuert
werden soll (oder genau die Radbremse 54 soll gesteuert
werden). Wenn der Absolutbetrag von β gleich oder größer als
270º und geringer als 360º ist, wird das Rad FR als eines
bestimmt, dessen Bremsdruck gesteuert werden soll (oder die
Radbremse 51 soll gesteuert werden).
-
Wie beim Schritt 207 in Fig. 12 gezeigt ist, wenn 0º ≤
β < 90º gilt und 270º ≤ β < 360º gilt, (was bedeutet, dass
das Fahrzeug vorwärts ausgerichtet ist bezüglich seiner Ist-
Bewegungsrichtung), werden die Vorderradbremsen FR, FL als
gesteuert beschrieben und die zugehörigen Radbremsdrücke werden
verstärkt. Wenn 90º ≤ β < 270º gilt (was bedeutet, dass das
Fahrzeug quer oder rückwärts ausgerichtet ist bezüglich seiner
Ist-Vorwärtsrichtung), werden die Hinterradbremsen RL, RR als
gesteuert beschrieben (die Radbremsdrücke werden verstärkt).
Wenn 0º ≤ β < 90º und 270º ≤ β < 360º gilt, wird ein
Drehmoment eines Fahrzeugs auf eine ähnliche Weise unterdrückt
wie nach dem Stand der Technik (siehe Offenlegungsschrift der
Japanischen Patentanmeldung Nr. 500 868/1991), wodurch ein
abnormales Drehen des Fahrzeugs unterdrückt wird. Bei einer
herkömmlichen Anordnung wird ein abnormales Drehen übertrieben,
wenn 90º ≤ β < 270º gilt, aber erfindungsgemäß sind die
hinteren Radbremsen (oder die Radbremsen, die sich vorwärts
befinden bezüglich der Ist-Bewegungsrichtung des Fahrzeugs)
wirksam zum unterdrücken des Drehmoments, wodurch auf wirksame
Weise ein abnormales Drehen des Fahrzeugs unterdrückt wird.
-
Bezüglich der Auswahl des zu steuernden Rads (Schritt
707), ist es verständlich, dass eines zum Zwecke der ABS-
Regelung, während ein Bremsvorgang durch einen Fahrer
durchgeführt wird, eine Lenkfähigkeit gewährleistet. Wenn
während der ABS-Regelung ein Radbremsdruck verstärkt wird in
Folge einer B-STR-OS-Steuerung, kann eine weitere Bremskraft
nicht erhalten werden von diesem Rad, was zu einer störenden
Wirkung führt. Demgemäß wird während der B-STR-OS-Steuerung,
die während der ABS-Regelung auftritt, an Stelle der zu
verstärkenden Radbremse eine der Radbremsen, die sich diametral
gegenüber der zu verstärkenden Radbremse befindet,
dekomprimiert.
-
Um ein Beispiel zu geben, wenn die ABS-Regelung nicht
beschrieben ist (ABSF = 0), ermittelt der Schritt 707, dass das
der B-STR-OS-Steuerung auszusetzende Rad das Vorderrad FR/FL
ist (oder genauer dessen zugehörige Radbremse), wenn 0º ≤ β <
90º und 270º ≤ β < 360º gilt und das Hinterrad RL/RR ist,
wenn 90º ≤ β < 270º gilt. Wenn die ABS-Regelung beschrieben
ist (ABSF = 1), ist das Hinterrad RL/RR das Rad, dessen
Bremsdruck gesteuert werden soll, wenn 0º ≤ β < 90º gilt und
270º ≤ β < 360º gilt und die Vorderradbremse FR/FL soll
gesteuert werden, wenn 90º ≤ β < 270º gilt, wodurch eine
Übereinstimmung zwischen der ABS-Regelung und der B-STR-OS-
Steuerung erzielt wird.
-
Unter Bezugnahme auf Fig. 13 nach dem ein Rad bestimmt
wurde, dessen Bremsdruck gesteuert werden soll, wird eine
Verstärkung K in Übereinstimmung mit einem
Reibungskoeffizienten u der Straßenoberfläche (Daten, die in
einem Register u gespeichert sind) aus einem Speicher gelesen
und in einem Register gespeichert beim Schritt 706 und beim
nächsten Schritt 707 wird bestimmt, ob eine Kombination aus dem
Absolutbetrag der Querschlupfwinkelrate Δβ und dem
Absolutbetrag des Querschlupfwinkels β in einer der Zonen A0
bis A7 liegt, die in einem Block für den Schritt 707 gezeigt
sind. Unter Bezugnahme auf Fig. 14 wird eine
Schlupfratenkorrektur Δsi (Prozent) für jedes Rad, die zu
einer Zone Aj zugeteilt ist, (j = 0 bis 7), aus einem Speicher
gelesen beim Schritt 708. Der Schlupfratenabweichungssollwert
Δs (Prozent), der verwendet wird bei der B-STR-Steuerroutine
700 und der 2-BDC-Steuerroutine 500, umfasst eine
Schlupfratenkorrektur Δsi (Prozent), die gleich j ist für jede
Zone Aj, die in einem Block für den Schritt 708 in Fig. 14
angedeutet ist. Dieser Block deutet auch eine
Schlupfratenkorrektur Si (Prozent) an, die für jede Zone Aj
zugeteilt ist in der ABS-Regelroutine 400 und der TRC-
Steuerroutine 600. Der Mikrocomputer 11 multipliziert dann die
Schlupfratenkorrektur Δsi (Prozent) in Übereinstimmung mit
einer Zone Aj mit einer Verstärkung K in Übereinstimmung mit u,
das erhalten wird bei dem Schritt 706 (Fig. 13), wodurch eine
Schlupfratenkorrektur ΔSio = K · Δsi beim Schritt 709
berechnet wird.
(4B) "B-STr-US-Steuerunterroutine" 700B (Fig. 15)
-
Der Mikrocomputer 11 berechnet eine normale
Fahrzeuggeschwindigkeit Vsou folgendermaßen beim Schritt 717:
-
Vsou = [(1 + Kh · Vs²) · N · L · gyc/θf] ...(5)
-
Er berechnet dann eine Abweichung ΔV = Vsou - Vso und
berechnet auch eine Korrektur Δsiu für die Schlupfrate von
jedem Rad beim Schritt 718. Insbesondere wird die Korrektur
Δsiu der Schlupfrate von jedem Rad gewählt entweder als ein
Produkt der Konstanten Ki, die für jedes Rad zugeteilt ist, ΔV
und der Verstärkung K in Übereinstimmung mit u (erhalten beim
Schritt 706 in Fig. 13), auf das ein negatives Vorzeichen
angewandt wird, oder 0, was auch immer größer ist.
(4C) Öldruckbereitschaftssteuerunterroutine 700C (Fig.
16).
-
Die Details der in Fig. 11 gezeigten
"Öldruckbereitschaftssteuerunterroutine" 700C sind in Fig. 16
angedeutet. Hier wird anfangs geprüft, ob es eine Möglichkeit
gibt, dass die "B-STR-OS-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine 300d (Fig. 9) die
Notwendigkeit des Beginns (die Notwendigkeit der Verstärkung)
in naher Zukunft ermittelt bei den Schritten 901 und 902.
Insbesondere stimmt eine Startzone 3, die in einem Block für
den Schritt 901 in Fig. 16 gezeigt ist, mit einer Startzone 1
überein, die bei dem Schritt 304 in Fig. 9 gezeigt ist, die
verschoben wird zu niedrigeren Werten sowohl für die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso als auch die
Querschlupfwinkelrate Δβ, und es wird geprüft, ob die
Kombination von Vso und Δβ in der Startzone 3 liegt. Wenn die
Kombination in dieser Zone liegt, wird beim Schritt 901
ermittelt, dass es eine hohe Möglichkeit gibt, dass eine
"Verstärkung" anschließend erforderlich ist. Wenn
herausgefunden wird, dass die Kombination nicht in der
Startzone 3 liegt, dann wird geprüft, ob sie in einer Startzone
4 liegt, die in einem Block für den Schritt 902 in Fig. 16
gezeigt ist, die mit der beim Schritt 305 in Fig. 9 gezeigten
Startzone übereinstimmt, die verschoben ist zu niedrigeren
Werten sowohl für die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso als
auch den Querschlupfwinkel β. Wenn sie darin liegt, wird beim
Schritt 902 bestimmt, dass es eine hohe Möglichkeit gibt, dass
die "Verstärkung" anschließend erforderlich sein kann. Wenn die
Kombination nicht in der Startzone 4 liegt, wird weiter
geprüft, ob es eine Möglichkeit gibt, dass die "B-STR-US-
Start/Beendigungsentscheidunterroutine 300e (Fig. 10) die
Notwendigkeit des Starts (die Notwendigkeit der Verstärkung) in
naher Zukunft beim Schritt 903A bestimmt.
-
Bei der B-STR-US-
Start/Beendigungsentscheidungsunterroutine 300E erfordert der
Schritt 317, dass gyc/gyea < k2 gilt und die Querbeschleunigung
gyc > k3 für den Start gilt. Demgemäß erfordert die Prüfung
beim Schritt 903A in Fig. 16 zu sehen, ob gyc/gyea < Pk2 gilt,
wobei Pk2 > k2 gilt, und wenn die Querbeschleunigung gyc ≥ Pk3,
wobei Pk3 < k3 gilt. Wenn die Ungleichungen gyc/gyea Pk2 und
gyc ≥ Pk3 zutreffen, wird ermittelt, dass es eine hohe
Möglichkeit gibt, dass die "Verstärkung" anschließend
erforderlich sein kann.
-
Es soll beachtet werden, dass es eine Beziehung gibt, wie
sie in Fig. 23 dargestellt ist, zwischen der Schlupfrate S
eines Rads bezüglich der Straßenoberfläche und dem
Reibungskoeffizienten u der Straßenoberfläche bezüglich dem
Rad. Ein positiver Bereich auf der Abszisse oder ein rechter
Bereich in der Ansicht von Fig. 23 repräsentiert einen
Verzögerungsschlupfbereich, in dem die
Umfangsdrehgeschwindigkeit des Rads gleich oder geringer als
die Bewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist, während ein
negativer Bereich oder der linke Bereich einen
Beschleunigungsschlupfbereich repräsentiert, bei dem die
Umfangsdrehgeschwindigkeit des Rads die
Bewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs überschreitet. Unter der
Annahme, dass die Drehung des Rads bezüglich der
Straßenoberfläche sich bei einem Punkt A bei dem Beginn
entweder der B-STR-US-Steuerung oder der B-STR-OS-Steuerung
befindet, wird ein Zeitintervall ΔP**t, das erforderlich ist
zum Verstärken eines Solldrucks der Radbremse vom Punkt A
(Beschleunigungsschlupf) zum Punkt B (Verzögerungsschlupf)
durch die folgende Gleichung ausgedrückt:
-
ΔP**t = ΔWCo**t + ΔWCD**t + ΔWC**t ...(6)
-
wobei ΔWCO**t ein Verstärkungsintervall eines nicht
linearen Bereichs (Anfangsdruckbeaufschlagungsintervall)
repräsentiert, ΔWCD**t ein Verstärkungsintervall eines
Beschleunigungsschlupfbereichs und ΔWC**t ein
Verstärkungsintervall eines Verzögerungsschlupfbereichs.
-
Insbesondere beim Punkt a wird eine Radbremse
dekomprimiert (und somit kein Bremsdruck aufgebracht), und wenn
ein Bremsdruck auf diese Radbremse aufgebracht wird, steigt der
Radbremsdruck anfangs nicht linear an, wie in Fig. 24
angedeutet ist, und steigt anschließend im Wesentlichen linear
an. ΔWCO**t repräsentiert ein Zeitintervall, in dem der
Radbremsdruck ansteigt bis ein im Wesentlichen linearer Bereich
erreicht ist, ΔWCD**t ein Zeitintervall in dem linearen
Bereich, das erforderlich ist für den Radbremsdruck, um zu der
unteren Grenze anzusteigen oder zu der Abszisse von Fig. 23 in
dem Verzögerungsschlupfbereich, und ΔWC**t ein Zeitintervall
zum Ansteigen von der unteren Grenze zu dem Punkt B.
-
Das Verstärkungsintervall des nicht linearen Bereichs oder
das Anfangsdruckbeaufschlagungsintervall ΔWCO**t kann durch
die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
-
ΔWCo**t = KT* - ΔWCo**t0 ...(7)
-
Wobei ΔWCo**t0 ein Verstärkungsintervall repräsentiert bis
die Öldruckbereitschaftssteuerung begonnen wird und Kt ein
Zeitintervall repräsentiert, das erforderlich ist entweder für
den vorderer oder den hinteren Radbremsdruck, um den linearen
Bereich (siehe Fig. 24) zu erreichen.
-
ΔWCo**t0 = Q0**t0/KQt* ...(8)
-
Wobei t0 eine Zeit nach dem Beginn der
Öldruckbereitschaftssteuerung repräsentiert und KQt* einen
Umwandlungsfaktor von einem hydraulischen Druck zu einer Zeit.
-
Die anfängliche Hydraulikdruckschätzung Q0**t0 wird auf
die folgende Weise geschätzt, um zwischen einem normalen
Bremsvorgang und einem Radbremsdrucksteuervorgang zu
unterscheiden.
-
Wenn der Radbremsdruck gesteuert wird:
-
es wird ermittelt durch die folgende Gleichung
-
Q0**t =
Q0**(t - 1) + K UP* · T UP**Δt - K DOWN* · T DOWN**Δt
...(9)
-
Wobei Q0**(t - 1) einen vorher berechneten Wert von Q0**t
repräsentiert, T UP** ein äquivalentes Verstärkungsintervall, T
DOWN** ein äquivalentes Dekompressionsintervall, K UP* einen
Verstärkungsgradienten, K DOWN* einen Dekompressionsgradienten
und Δt ein Zeitintervall zwischen der Zeit t und (t - 1).
-
Während dem normalen Bremsvorgang
-
Es wird ermittelt durch die folgende Gleichung:
-
Q0**t = MCt ...(10)
-
Wobei MCt einen Hauptbremszylinderdruck repräsentiert.
-
Q0**t wird erfasst durch einen
Hauptbremszylinderdrucksensor MC (siehe Fig. 1), kann jedoch
geschätzt werden aus einer geschätzten
Fahrzeugkarosseriebeschleunigung.
-
Es wird zurückgekehrt zu der Gleichung 7 und das
anfängliche Druckintervall betrachtet, das erforderlich ist
während der Öldruckbereitschaftssteuerung, wobei das
Verstärkungsintervall Kt* des nicht linearen Bereichs einen
Wert annimmt, der eigentümlich ermittelt wird durch die
Radbremse, die Kapazität der hydraulischen Druckpumpe 21 (Fig.
1) oder dergleichen. Demgemäß wird es bei 100 ms gewählt für
die Vorderradbremse und 70 ms für die Hinterradbremse.
-
Wenn eine Entscheidung bei Fig. 1 gemacht wird, dass es
eine hohe Möglichkeit der Verstärkung für das Vorderrad FR gibt
(das somit ermittelte Rad wird als ein Öldruckbereitschaftsrad
bezeichnet), berechnet die vorstehend erwähnte Berechnung einen
Schätzwert Q0FR für den anfänglichen hydraulischen Druck
entweder gemäß der Gleichung 9 oder 10 in Abhängigkeit dessen,
ob die Radbremsdrucksteuerung verwendet wird oder nicht. Dann
werden die Gleichungen 7 und 8 verwendet zum Berechnen WCo**t
(Schritt 208) in Fig. 7. Dabei werden in Fig. 1 die
elektromagnetisch betätigten Schaltventile 61, 64 und das
elektromagnetisch betätigte Auf/Zuventil 66 erregt und
gleichzeitig wird der Motor 24 (Pumpe 21) angetrieben, wodurch
eine Verbindung eingerichtet wird zwischen der Radbremse 51 des
Vorderrads FR, das ermittelt wird mit einer hohen Möglichkeit
der Verstärkung, und einem Pumpendruck (Sekundärbremsdruck),
wodurch eine Bremsbetriebshydraulikflüssigkeit für ein
Zeitintervall des berechneten ΔWco**t eingeführt wird.
-
Es wird zurückgekehrt zu Fig. 16, wenn eine hohe
Wahrscheinlichkeit zur Verstärkung ermittelt wird beim Schritt
903A, wird die Radbremse geprüft, die zu dem
Öldruckbereitschaftsrad gehört, wenn sie der ABS-Regelung oder
der Traktionssteuerung ausgesetzt ist bei den Schritten 903B
und 903C. Wenn eine der Steuerungen angewandt wird, besteht
keine Notwendigkeit zum Liefern einer vorausgehenden
Verstärkung für die Bremskraftverteilungssteuerung und demgemäß
wird eine "0" (die bedeutet, dass es keine Notwendigkeit für
die vorausgehende Verstärkung gibt) in das Register PBSTRI
geschrieben beim Schritt 903D. Andererseits erregt der
Mikrocomputer 11 den Motor 24 beim Schritt 904. Dabei wird ein
Verstärkungsanweisungssignal beim Schritt 905 an den Regler REG
erteilt. Der Regler REG legt eine höhere Spannung von 14 Volt
an den Motortreiber 19A an.
-
Es wird dann geprüft, ob das Öldruckbereitschaftsrad ein
Vorderrad (entweder FR oder FL) ist beim Schritt 906. Wenn das
Bereitschaftsrad ein Vorderrad ist, werden die
elektromagnetisch betätigten Schaltventile 64 und das
elektromagnetische betätigte Auf/Zu-Ventil 66 beim Schritt 907
erregt, wodurch der Abgabedruck von der hydraulischen
Druckpumpe 21 auf die elektromagnetischen Erhöhungsventile 61
und 62 aufgebracht wird. Da das Ventil 64 erregt wird, tritt
ein Durchfluss von dem Abgabeanschluss der Pumpe 21 zu dem
Behälter 70 über ein Rückschlagventil 81 durch, das eine kleine
Durchflussrate drosselt und tritt auch durch die Blende des
Auf/Zuventils 66 zu dem Behälter 4 hindurch, wodurch die
Hydraulikabgabe von der Pumpe 21 teilweise zu dem Behälter 70
zurückgeleitet wird. Wenn die Menge der Hydraulikflüssigkeit in
dem Behälter 70 sich vermindert und ein Ansaugdruck erhöht
wird, tritt die Hydraulikflüssigkeit von dem Behälter 4 durch
die Blende des Ventils 66 hindurch zu dem Ansauganschluss der
Pumpe 21.
-
Der Mikrocomputer 11 prüft dann, ob das
Öldruckbereitschaftsrad ein rechtes Rad FR oder ein linkes Rad
FL ist. Wenn es das rechte Rad FR ist, erregt er das Ventil 61
beim Schritt 909. Wenn es das linke Rad FL ist, wird das Ventil
62 beim Schritt 914 erregt. Bei der Erregung verbindet das
Ventil 61 die rechte Vorderradbremse 51 mit dem
elektromagnetischen Erhöhungsventil 31, um erhöht zu werden.
Bei der Erregung verbindet das Ventil 62 die linke
Vorderradbremse 52 mit dem elektromagnetischen Erhöhungsventil
33 für eine Verstärkung. Unter Bezugnahme auf Fig. 17 hält der
Mikrocomputer 11 eine derartige Verbindung beim Schritt 910
aufrecht (Anfangsdruckbeaufschlagungsbetriebsart).
Beispielsweise für die Verstärkung (Anfangsdruckerhöhung) der
rechten Vorderradbremse 51, wenn die Schlupfrate dieses Rads
gleich oder größer als 1% wird (in dem
Verzögerungsschlupfbereich), führt der Mikrocomputer 11 einen
Ventilvorgang in der Zyklusverhältnishaltebetriebsart durch, um
die Erhöhungsrate des Bremsdrucks des rechten Vorderrads zu
vermindern (Schritte 910, 911 und 913). Das selbe trifft auf
die Erhöhung (Anfangsdruckbeaufschlagung) der linken
Vorderradbremse 52 zu (siehe Schritte 915 bis 918).
-
Wenn das Öldruckbereitschaftsrad ein Hinterrad ist, erregt
der Mikrocomputer 11 das elektromagnetisch betätigte
Schaltventil 63 und das elektromagnetische betätigte
Auf/Zuventil 65 beim Schritt 919. Dies ermöglicht, dass der
Abgabedruck von der Pumpe 21 auf die rechte Hinterradbremse 53
und die linke Hinterradbremse 54 aufgebracht wird über die
Erhöhungsventile 35 und 37 jeweils (Erhöhung). Bei der Erregung
verbindet das Ventil 63 den Abgabeanschluss der Pumpe 21 mit
dem Behälter 70 über ein Rückschlagventil 60, das eine kleine
Durchflussrate drosselt, und verbindet auch den Abgabeanschluss
mit dem Behälter 4 über die Blende des elektromagnetisch
betätigten Auf/Zuventils 65, wodurch die Hydraulikflüssigkeit,
die von der Pumpe 21 abgegeben wird, teilweise zu dem Behälter
70 zurückgeleitet wird. Wenn die Menge der Hydraulikflüssigkeit
in dem Behälter 70 vermindert wird und der Ansaugdruck erhöht
wird, fließt die Hydraulikflüssigkeit aus dem Behälter 4 zu dem
Ansauganschluss der Pumpe 21 über die Blende des Ventils 65.
Beispielsweise für die Erhöhung (Anfangsdruckbeaufschlagung)
des rechten Hinterrads 53, wenn die Schlupfrate des rechten
Hinterrads gleich oder größer als 1% wird (in dem
Verzögerungsschlupfbereich), führt der Mikrocomputer 11 einen
Ventilvorgang für die Zyklusverhältnishaltebetriebsart durch,
um die Erhöhungsrate des rechten Vorderradbremsdrucks zu
vermindern (Schritte 920, 921 und 923). Wenn das
Öldruckbereitschaftsrad das Hinterrad ist, wird die linke
Hinterradbremse 54, die nicht das Öldruckbereitschaftsrad ist,
auf ähnliche Weise gesteuert. Dabei hat die Erhöhung der
Radbremse 54, die nicht als das Öldruckbereitschaftsrad
beschrieben ist, eine Bedeutung einer vorrangigen Erhöhung für
die folgende Niederdrückung des Bremspedals 3.
-
Es wird zurückgekehrt zu der Anfangsdruckbeaufschlagung
für das rechte Vorderrad, wenn es das Öldruckbereitschaftsrad
ist (Schritte 910 bis 913), es soll beachtet werden, dass, wenn
die Schlupfrate des rechten Vorderrads FR geringer als 1% ist
beim Schritt 911, der Mikrocomputer 11 prüft, ob eine Zeit in
Übereinstimmung mit ΔWCoFR (das bedeutet, dass ** = FR ist),
verstrichen ist (beim Schritt 912), und wenn die Zeit
verstrichen ist, einen Ventilvorgang durchführt für die
Zyklusverhältnishaltebetriebsart beim Schritt 913. Wenn die
Radschlupfrate gleich oder größer als 1% wird wenn die Zeit
ΔWCo**t verstreicht, wird somit der Ventilvorgang für die
Zyklusverhältnishaltebetriebsart bei diesem Zeitpunkt begonnen.
Wenn jedoch ΔWco**t verstreicht ohne dass die Radschlupfrate
1% erreicht, wird der Ventilvorgang für die
Zyklusverhältnishaltebetriebsart bei diesem Zeitpunkt begonnen.
Dasselbe trifft zu, wenn das Öldruckbereitschaftsrad entweder
das linke Vorderrad oder eines der Hinterräder ist.
-
Ein Ventilbetrieb für die Zyklusverhältnishaltebetriebsart
weist eine Wiederholung einer Ausschaltbetriebsart und einer
Einschaltbetriebsart auf. Wenn beispielsweise das
Öldruckbereitschaftsrad das rechte Vorderrad ist, werden das
Erhöhungsauf/zuventil 31 und 66 beide abgeschaltet in der
Ausschaltbetriebsart (bei der der Radbremsdruck aufrecht
erhalten bleibt, da das Verminderungsauf/zuventil 32
ausgeschaltet bleibt) und die beiden Auf/Zuventile 31 und 66
werden in der Einschaltbetriebsart erregt (während eine
Erhöhung stattfindet durch Aufbringen eines Pumpendrucks auf
die Radbremse).
-
Die beschriebene Anfangsdruckbeaufschlagung ermöglicht,
das der Radbremsdruck des Öldruckbereitschaftsrads im
Wesentlichen bei dem beginnenden Ende des linearen Bereichs
(Fig. 24) ansteigt, wenn entweder die B-STR-US-Steuerung oder
die B-STR-OS-Steuerung begonnen wird, wodurch eine derartige
Steuerung ermöglicht wird, um die Stabilität und die
Zuverlässigkeit der Steuerung wirksam schnell zu verbessern.
-
Jegliche Cavitation und ein daraus resultierender Niederdruck
des hydraulischen Bremskreislaufes beim Beginn des Antreibens
der hydraulischen Druckpumpe 21 wird beseitigt durch die Zeit,
wenn die B-STR-US-Steuerung oder dergleichen begonnen wird. Da
keine übermäßige Last gefordert wird von der hydraulischen
Druckpumpe 21 bei dem Beginn der B-STR-US-Steuerung oder
dergleichen, kann es keine Überlast für die hydraulische
Druckpumpe 21 geben. Wenn außerdem das Bremspedal 3
niedergedrückt wird, wird die Radbremse vorher mit Druck
beaufschlagt, wodurch eine Bremswirkung ermöglicht wird, um
sich selbst zu festigen zu einem frühen Zeitpunkt ansprechend
auf das Niederdrücken des Bremspedals.
-
In Fig. 1 gezeigte Rückschlagventile 88 und 89 werden
verwendet als Umgehungsleitungen, wenn die Schaltventile 63, 64
und/oder Auf-Zu-Ventile 65, 66 ausfallen.
-
Es wird zurückgekehrt zu Fig. 17, bei der Vollendung der
Anfangsdruckbeaufschlagung berechnet der Mikrocomputer 11 eine
Bereitschafts-Soll-Schlupf-Rate f (u) in Übereinstimmung mit
einem Schätzwert u des Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche und schreibt diesen in ein Register SoPBSTRi,
das zu einer Radbremse zugeteilt ist, für die eine hohe
Möglichkeit der Erhöhung ermittelt wurde (Schritte 924a und
924b in Fig. 17). Die Bereitschafts-Soll-Schlupfrate f (u) hat
eine obere Grenze Somax/Kpb, die die Rad-Schlupfrate Somax ist
in Übereinstimmung mit einem maximalen Wert (der in einem Block
924A in Fig. 17 bei 1,0 bezeichnet ist) des
Reibungskoeffizienten u der Straßenoberfläche geteilt durch
Kpb. Wenn der Schätzwert u gleich oder größer als 1,0 ist, hat
die Sollrate eine obere Grenze Somax/Kpb und wenn der
Schätzwert u geringer als 0,01 ist, ist die Sollrate gleich 0.
Wenn der Schätzwert u zwischen 0,01 und 1,0 liegt, hat die
Sollrate einen Wert proportional zu dem Schätzwert u. Kpb hat
einen Wert in einem Bereich von 5 bis 20 und bei dem
Ausführungsbeispiel wird Kpb gleich 6 gewählt. Der
Querschlupfwinkel β oder dergleichen kann betrachtet werden bei
der Berechnung des Bereitschaftssoll-Schlupfwerts f(u)
zusätzlich zu dem Reibungskoeffizienten u der
Straßenoberfläche. Wenn die Sollrate f (u) geringer als 1%
ist, wird das Register PBSTRi gelöscht beim Schritt 924H,
wodurch angezeigt wird, dass es keine Notwendigkeit der
vorrangigen Erhöhung gibt. Wenn die Sollrate gleich oder größer
als 1% ist, wird beim Schritt 924D geprüft, ob in dem Register
PBSTRi enthaltene Daten gleich "2" sind, wodurch die
Notwendigkeit für die Bereitschaft-Schlupfrate-Servosteuerung
repräsentiert wird. Da dies das erste mal ist, dass die
Notwendigkeit für die Bereitschafts-Schlupfraten-Servosteuerung
ermittelt wird, wird andererseits eine "1" in das Register
PBSTRi beim Schritt 924 geschrieben und eine "0", die anzeigt,
das die Bereitschafts-Schlupfraten-Servosteuerung noch nicht
abgeschlossen ist, wird beim Schritt 924F in das Register
IPUEFi geschrieben. Ein Zeitgebungsvorgang wird beim Schritt
924 G begonnen, um die Zeitdauer der Servosteuerung zu
ermitteln. Die Spannung, die an den Motor 24 angelegt wird über
den Regler REG, wird von 14 V nach 12 V geschaltet beim Schritt
924I.
-
Eine Druckregulierung einer Radbremse, die zu dem
Öldruckbereitschaftsrad gehört, wird bei der "Schlupfraten-
Servosteuerungsunterroutine 700D ausgeführt (Fig. 18 bis
20), um die Schlupfrate einer derartigen Radbremse zu dem
Bereitschafts-Schlupf-Sollwert zu bringen (in Übereinstimmung
mit in dem Register SoPSTRi enthaltenen Daten), wie später
beschrieben wird.
(4D) "Schlupfraten-Servoberechnungsunterroutine 700D
(Fig. 18 bis 20)
-
Anfangs wird eine Überprüfung durchgeführt um zu sehen, ob
die B-STR-OS-Steuerung oder die B-STR-US-Steuerung notwendig
ist. Wenn die B-STR-OS-Steuerung notwendig ist (STRoF = 1),
werden Daten in dem Register ΔSio, die beim Schritt 709
berechnet werden, als Schlupfratenabweichung ΔSi gewählt. Wenn
eine B-STR-US-Steuerung notwendig ist, (STRuF = 1) werden
Daten, die in dem Register ΔSiu enthalten sind, die beim
Schritt 718 berechnet werden, als Schlupfratenabweichung ΔSi
gewählt (Schritte 721 bis 726). Wenn weder die B-STR-OS-
Steuerung noch die B-STR-US-Steuerung notwendig ist (sowohl
STRoF als auch STRuF sind gleich 0), wird eine
Schlupfratenkorrektur Si gleich 0 gewählt (Schritte 721 bis
726).
-
Beim Schritt 727 wird ein Schlupfratensollwert Soi als
eine Schlupfratenkorrektur ΔSi gewählt und wenn eine ABS-
Regelung nötig ist (ABSFi = 1), wird ein Schlupfratensollwert
SoABSi, der in der ABS-Regelung vorgegeben ist, zu dem
Schlupfratensollwert Soi addiert und die Summe wird erneuert
als Schlupfratensollwert Soi (Schritte 728 bis 729). Wenn eine
2-BDC-Steuerung notwendig ist (BDCFi = 1), wird ein
Schlupfratensollwert SoBCi, der bei der 2-BDC-Steuerung
ermittelt wird, zu dem Schlupfratensollwert Soi addiert und die
Summe wird verwendet zum Erneuern des Schlupfratensollwerts Soi
(Schritte 730 und 731). Wenn eine TRC-Steuerung notwendig ist
(TRCFi = 1), wird ein Schlupfratensollwert SoTRCi, der bei der
TRC-Steuerung ermittelt wird, zu dem Schlupfratensollwert Soi
addiert und die Summe erneuert den Schlupfratensollwert Soi
(Schritt 732). Wenn eine B-STR-Steuerung notwendig ist (STRoF =
1 oder STRuF = 1), wird ein Schlupfratensollwert SOSTRi der
bei der B-STR-Steuerung ermittelt wird, zu dem
Schlupfratensollwert Soi addiert und die Summe wird verwendet
zum Erneuern des Schlupfratensollwerts Soi (Schritte 734A und
735). Wenn keine der vorstehenden Radbremsdrucksteuerungen
notwendig ist, wird geprüft, ob in dem Register PBSTRi
enthaltene Daten gleich in "1" sind, wodurch die Notwendigkeit
einer vorrangigen Erhöhung angezeigt wird, und wenn dem so ist,
wird der Bereitschaftsschlupfratensollwert (der durch in dem
Register SOPSTRi enthaltene Daten repräsentiert ist) als ein
Schlupfratensollwert Soi gewählt (Schritte 734B und 734C).
-
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden
Schlupfratensollwerte SoABSi, SoBDCi, SoTRCi und SoSTRi fixe
Werte. Insbesondere wird SoABSi = 0,15, SoBDCi = 0,01, SoSTCi =
-0,07 und SoSTRi = 0.
-
Bei der Steuerprioritätshandhabungsunterroutine 300F wird
während der Ausführung der ABS-Regelroutine 400 (wie durch
ABSFi = 1 angedeutet ist) die B-STR-Steuerroutine 700
ausgeführt (es soll beachtet werden, dass Daten in den
Registern STRoF und STRuF nicht abgewandelt werden). Die 2-BDC-
Steuerroutine 500 und die TRC-Steuerroutine 600 werden jedoch
gehemmt. Insbesondere werden Register BDCF und TRCF gelöscht.
Während dem Ausführen der B-STR-Steuerroutine 700 (wie durch
STRoF = 1 oder StRuF = 1 angedeutet wird), wird die ABS-
Regelroutine 400 ausgeführt. Somit wird das Register ABSF nicht
gelöscht. Während dem Ausführen der 2-BDC-Steuerroutine 500
(wie durch BDCF = 1) angedeutet wird) wird die TRC-
Steuerroutine 600 gehemmt durch Löschen des Registers TRCF.
Wenn ABSF = 1 gilt, STROF = 1 oder STRUF = 1, folgt somit, das
BDCF = 0 und TRCF = 0 gilt und der Schlupfratensollwert Soi,
der bei den Schritten 728 bis 234A und 735 berechnet wird,
enthält nicht SoBDCi und SoTRCi. Wenn ABSF = 0, STRoF = 0 gilt
und wenn STRuF = 0 und BDCF = 1 gilt, folgt daraus, dass BTRC =
0 gilt und dem gemäß wird der Schlupfratensollwert Soi die
Schlupfratenkorrektur (in Übereinstimmung mit dem vorstehend
erwähnten ΔSi), die bei den Schritten 721 bis 727 für die 2-
BDC-Steuerung plus SoBDCi berechnet wird. Wenn ABSF = 0, STRoF
= 0, STRuF = 0, BDCF = 0 und TRCF = 1 gilt, wird der
Schlupfratensollwert Soi die Schlupfratenkorrektur (in
Übereinstimmung mit ΔSi), die auf eine ähnliche Weise
berechnet wird mit den Schritten 721 bis 727 für die TRC-
Steuerung plus SoTRCI.
-
Wenn ABSF = 1, STRoF = 0 und STRuF = 0 gilt, folgt daraus,
dass BDCF = 0 und TRCF = 0 gilt und der Schlupfratensollwert
Soi wird gleich der Schlupfratenkorrektur (in Übereinstimmung
mit ΔSi), die auf eine ähnliche Weise berechnet wird wie die
Schritte 721 bis 727 für die ABS-Regelung plus SoABSi. Wenn
ABSF = 90, STRoF = 1 oder STRuF = 1 gilt, folgt daraus, dass
BDCF = 0 und TRCF = 0 gilt, und der Schlupfratensollwert Soi
wird die Schlupfratenkorrektur ΔSi, die bei den Schritten 721
bis 727 berechnet wird für die B-STR-Steuerung plus SoSTRi.
-
Es wird die Beschreibung unter Bezugnahme auf Fig. 19
fortgesetzt, wenn der Schlupfratensollwert Soi auf die
vorstehend erwähnte Weise berechnet wurde, berechnet der
Mikrocomputer 11 eine Schlupfratenabweichung Esoi und eine
Radbeschleunigungsabweichung EDI für jedes Rad beim Schritt 736
auf die folgende Weise:
-
Esoi = Soi - (Referenzdrehzahl - Drehzahl des gesteuerten
Rads - BVWi)/Referenzdrehzahl (11)
-
Edi = Referenzbeschleunigung - Beschleunigung des
gesteuerten Rads (12)
-
Da die hier involvierte Verarbeitung den Zweck der B-STR-
Steuerung dient, sind die Referenzdrehzahl, die Drehzahl des
gesteuerten Rads, die Referenzbeschleunigung und die
Beschleunigung des Rads jene, die in der Spalte E-STR-Steuerung
in der in einem Block für den Schritt 736 gezeigten Tabelle
angedeutet sind.
-
Beim Schritt 737A wird geprüft, ob der Absolutbetrag der
Schlupfratenabweichung Esoi geringer als ein gegebener Wert e
ist. Wenn die Abweichung gleich oder größer als der gegebene
Wert e ist, wird ein Integralwert I Esoi der
Schlupfratenabweichung Esoi beim Schritt 737B berechnet.
Insbesondere repräsentiert ein Integralwert der
Schlupfratenabweichung I Esoi, die vorher berechnet wurde,
addiert zu der Schlupfratenabweichung Esoi, die momentan
berechnet wird, multipliziert mit einer Verstärkung Gii, den
Integralwert der Schlupfratenabweichung I Esoi der momentanten
Berechnung. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die
Verstärkung GIi gleich I. Um den Integralwert der
Schlupfratenabweichung I Esoi zwischen einer Obergrenze I EsoiU
und einer Untergrenze I EsoiL zu begrenzen immer dann wenn I
Esoi den Wert I EsoiU überschreitet, wird der Integralwert der
Schlupfratenabweichung I Esoi auf die Obergrenze I EsoiU
erneuert. Wenn er im Gegensatz geringer als I EsoiL ist, wird
der Integralwert der Schlupfratenabweichung I Esoi erneuert auf
den Untergrenzenwert I EsoiL (Schritte 738 bis 741). Beim
Schritt 737C wird I Esoi auf 0 gelöscht immer dann, wenn Esoi
< gegebener Wert ε gilt.
-
Beim Schritt 743 wird der Parameter γ, der beim Ermitteln
der Bremsdrucksteuerbetriebsart verwendet wird, folgender Maßen
berechnet:
-
γ = Gsoi·(Esoi + I Esoi) (13)
-
Wobei Gsoi eine Verstärkung repräsentiert und einen
kleinen Wert annimmt, wenn der Absolutwert des
Querschlupfwinkels β klein ist, einen hohen Wert annimmt, wenn
der Absolutwert hoch ist, wie in Fig. 21 gezeigt ist.
-
Beim Schritt 745 wird ein anderer Parameter X, der beim
ermitteln der Bremsdrucksteuerbetriebsart verwendet wird,
folgender Maßen berechnet:
-
X = GEDi · Edi (14)
-
Wobei GEDi eine Konstante ist.
-
Unter Bezugnahme auf Fig. 20 prüft der Mikrocomputer 11
dann beim Schritt 764A in dem Register PBSTRi enthaltene Daten.
Wenn die Daten gleich in "1" sind, wodurch angedeutet wird,
dass es eine Notwendigkeit für eine vorrangige Erhöhung gibt,
dann prüft der Mikrocomputer, ob ein Zeitzähler Ti (der beim
Schritt 924G in Fig. 17 startet) einen voreingestellten Wert
Tpi überschreitet beim Schritt 746B, wodurch gesehen wird, ob
die vorrangige Erhöhung für das voreingestellte Intervall
durchgeführt wurde. Wenn der Zeitzähler geringer als der
voreingestellte Wert TPi ist und wenn die vorrangige Erhöhung
noch nicht abgeschlossen ist (wie durch eine in "1" in dem
Register IPUEFi angedeutet wird), richtet der Mikrocomputer
eine schnelle Erhöhung (5) ein, wenn die Schlupfratenabweichung
Esoi gleich oder größer als Ks% ist (Schritte 746C, 746D und
746G). Dies veranlasst eine Erhöhung des Radbremsdruckes. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird Ks gleich - 1
gewählt. Wenn der Zeitzähler Ti gleich oder größer als der
voreingestellte Wert TPi ist und wenn die
Schlupfratenabweichung geringer als Ks (-1%) ist, wird eine "1"
in das Register IPUEFi beim Schritt 746E geschrieben, die die
Vollendung der vorrangigen Erhöhung andeutet.
-
Wenn die vorrangige Erhöhung unnötig ist (PBSTRi = 0) und
beim Vollenden der vorrangigen Erhöhung (IPUEFi = 1), wird ein
Speicherzugriff verwendet zum Ermitteln, wo sich eine
Kombination der Parameter X und Y befindet zwecks des
Ausführens der beabsichtigten Radbremsdrucksteuerung beim
Schritt 746F. Unter Bezugnahme auf einen Block, der den Schritt
746F repräsentiert, wird gesehen, dass eine Besondere
Kombination (X, Y) sich bei einem aus einer Vielzahl von
vorgegebenen Bereichen befinden kann einschließlich (1) einem
Schnellverminderungsbereich, (2) einem
Impulsdekompressionsbereich, (3) einem Haltebereich, (4) einem
Impulserhöhungsbereich und einem (5) Schnellerhöhungsbereich.
Zwecks der Darstellung wird angenommen, das ein gesteuertes Rad
das FR (Radbremse 51) ist, wenn eine folgende Steuerung
insbesondere die Ausgangssteuerroutine 800 ermittelt, dass die
Kombination sich in dem Schnelldekompressionsbereich (1)
befindet, wobei eine kontinuierliche Dekompression eingerichtet
wird. Insbesondere wird das elektromagnetische betätigte
Schaltventil 61 erregt, das elektromagnetische Ventil 31 wird
erregt (Ventil wird geschlossen) und das elektromagnetische
Ventil 32 wird erregt (Ventil offen). Wenn die Kombination (X,
Y) als in dem Impulsdekompressionsbereich (2) befindlich
ermittelt wird, werden eine Dekompression (wie vorstehend
erwähnt) für ein gegebenes Intervall und eine Halteeinrichtung
für ein gegebenes Intervall abwechselnd wiederholt.
Insbesondere während der Halteeinrichtung wird das
elektromagnetisch betätigte Schaltventil 61 erregt, das
elektromagnetische Ventil 31 wird erregt (Ventil wird
geschlossen) und das elektromagnetische Ventil 32 wird entregt
(Ventil geschlossen). Wenn die Kombination als in dem
Haltebereich (3) befindlich ermittelt wird, wird die
Halteeinrichtung kontinuierlich eingerichtet. Wenn die
Kombination als in dem Impulserhöhungsbereich (4) befindliche
ermittelt wird, werden eine Erhöhung für ein gegebenes
Zeitintervall und eine Halteeinrichtung für ein gegebenes
Intervall abwechselnd wieder holt. Dabei findet die Erhöhung
statt durch Erregen des elektromagnetisch betätigten
Schaltventils 61, Entregen des elektromagnetischen Ventils 31
(Ventil offen) und entregen des elektromagnetischen Ventils 32
(Ventil geschlossen). Wenn die Kombination als in dem
Schnellerhöhungsbereich (5) befindlich ermittelt wird, wird die
kontinuierliche Erhöhung eingerichtet. Eine beim Schritt 746 G
eingerichtete Schnellerhöhung (5) stimmt mit einer derartigen
kontinuierlichen Erhöhung überein.
-
In folge der beschriebenen Vorgänge wird ein mit Druck zu
beaufschlagende Radbremse ermittelt bevor die
Bremskraftverteilungssteuerung (B-STR, 2-BDC) erforderlich ist
(Fig. 16), ein Radschlupfratensollwert in Übereinstimmung mit
einem berechneten Wert u des Reibungskoeffizienten wird
eingerichtet (Fig. 17), eine Radschlupfratenabweichung Esoi
wird berechnet (Fig. 19) und die Radbremse, die mit Druck
beaufschlagt werden soll, wird erhöht (um die vorrangige
Erhöhung) zu einer Grenze des voreingestellten Intervalls Tpi
bis die Radschlupfratenabweichung Esoi geringer als Ks wird,
die bei -1% bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt
(Schritte 746A bis 746D und 746G in Fig. 20). Wenn die
Radschlupfratenabweichung Esoi vermindert wird unterhalb Ks
oder wenn das Erhöhungsintervall das voreingestellte Intervall
Tpi überschreitet, findet die Schlupfratenservosteuerung statt
(Schritt 746F in Fig. 19 und 20), die die
Radschlupfratenabweichung Esoi auf 0 bringt. Die
Schlupfratenservosteuerung führt nicht nur die Erhöhung aus,
sondern kann auf ähnliche Weise eine
Bremsdruckabwandlungsbetriebsart ausführen während einer Ist-
Bremskraftverteilungssteuerung, wie beispielsweise eine
Impulserhöhung, ein Halten, eine Impulsdekompression und eine
schnelle Dekompression in Abhängigkeit von dem Zustand des
Fahrzeugs. Wenn die Notwendigkeit für die
Bremskraftverteilungssteuerung nicht ermittelt wird, sondern
die Notwendigkeit für eine vorrangige Erhöhung ermittelt wird
und eine derartige Ermittlung für eine lange Zeit dauert, wird
der Betrieb geschaltet zu der Schlupfratenservosteuerung
nachdem die Erhöhung (Schritte 746A bis 746D und 746G in Fig.
20, die nur die Erhöhung beinhalten) sich für das
voreingestellte Zeitintervall Tpi fortgesetzt hat oder wenn die
Schlupfratenabweichung Esoi unter Ks sich vermindert hat. Eine
derartige Schlupfratenservosteuerung unterdrückt eine
übermäßige Erhöhung, die aus der vorrangigen Erhöhung
resultieren kann.
-
Um ein Beispiel anzugeben, wird der Prozess des
Einrichtens der Erhöhung, der Dekompression oder dergleichen
zusammengefasst bezüglich einer Übersteuerausgleichssteuerung
(B-STR-OS-Steuerung), die ein Objekt der
Bremskraftverteilungssteuerung ist.
-
Beim Schritt 202 (Fig. 7) der
Fahrzeugzustandsschätzroutine 200 wird der Reibungskoeffizient
u berechnet. Ein Faktor K in Übereinstimmung mit diesem
Reibungskoeffizienten, der sich mit dem Betrag von u erhöht,
wird beim Schritt 706 (Fig. 13) in der B-STR-OS-
Steuerunterroutine 700A berechnet. Beim nächsten Schritt 707
(Fig. 13) wird ermittelt, in welcher der Zonen A0 bis A7 eine
Kombination aus dem Querschlupfwinkel β und der
Querschlupfwinkelrate Dβ liegt. Beim folgenden Schritt 708
(Fig. 14) wird eine Schlupfratenkorrektur ΔS ermittelt in
Übereinstimmung mit einer derartigen Bestimmung der Zone.
Insbesondere hat die Schlupfratenkorrektur ΔS einen größeren
Wert für einen größeren Wert des Querschlupfwinkels β und einen
größeren Wert der Querschlupfwinkelrate Dβ. Das Produkt aus dem
Faktor K und der Schlupfratenkorrektur ΔS wird als eine
Korrektur ΔSio für jedes Rad (Schritt 709 in Fig. 14) gewählt
und die Summe aus der Radkorrektur ΔSio und eines Sollwerts
SoSTRi, der verwendet wird bei der B-STR-Steuerung, wird als
eine Sollschlupfrate Soi gewählt (Schritte 723, 725, 727, 734
und 735 in Fig. 18). Eine Schlupfratenabweichung Esoi und eine
Beschleunigungsabweichung EDi werden dann berechnet (beim
Schritt 736 in Fig. 19). Ein Integralwert I Esoi der
Schlupfratenabweichung Esoi wird abgeleitet zum Liefern von Y
und die Beschleunigungsabweichung EDi wird geliefert als X
(Schritte 737 bis 745 in Fig. 19). Die Steuerung findet statt
in Übereinstimmung mit der Kombination aus X und Y. Wenn sowohl
X als auch Y positiv sind und beide große Werte haben, wird
entweder eine Impulserhöhung oder eine schnelle Erhöhung
eingerichtet. Wenn sowohl X als auch Y negativ sind und beide
große Absolutbeträge haben, wird eine Impulsdekompression oder
eine schnelle Dekompression eingerichtet (Schritte 746F in
Fig. 20).
-
Wenn der Radbremsdruck auf diese Weise eingerichtet ist,
wenn sich der Querschlupfwinkel β erhöht beispielsweise, wird
die Sollschlupfrate Soi als groß gewählt, wodurch der
Radbremsdruck so reguliert wird, dass eine erhöhte Ist-
Schlupfrate erzeugt wird. (Die Ist-Abgabe, die eine derartige
Druckregulierung bewirkt, findet statt in der in Fig. 5
gezeigten Abgabesteuerroutine 800). Folglich steigt der
Radbremsdruck an und der Querschlupfwinkel erhöht sich, um ein
Moment zu erzeugen, das dem Drehmoment entgegenwirkt, wodurch
eine Erhöhung des Querschlupfwinkels unterdrückt wird.
-
Wenn der Reibungskoeffizient u hoch ist, wird erwartet,
dass die Erhöhung des Radbremsdrucks auf wirksame Weise eine
Erhöhung des Querschlupfwinkels unterdrückt oder ein
Drehverhalten unterdrückt. Dabei ermittelt der Schritt 706
(Fig. 13) einen hohen Wert für die Sollschlupfrate Soi,
wodurch eine beträchtliche Raddrehunterdrückungswirkung erzeugt
wird. Wenn im Gegensatz der Reibungskoeffizient u niedrig ist,
führt dies nicht nur zu einer verminderten
Fahrzeugdrehunterdrückungswirkung, die von der Erhöhung des
Radbremsdrucks resultiert, sondern kann auch eine Störung der.
Gierbewegung der Fahrzeugkarosserie verursachen. Da der Schritt
706 (Fig. 13) dabei einen kleinen Wert für die Sollschlupfrate
Soi ermittelt, wird eine übermäßige Erhöhung des Radbremsdrucks
unterdrückt. Auf diese Weise wird der Reibungskoeffizient u als
ein Parameter angewandt beim Steuern des Radbremsdrucks, um ein
Übersteuerverhalten auszugleichen, wodurch die Stabilität des
Übersteuerausgleichs verbessert wird.
-
Eine Sollschlupfrate Soi wird ermittelt auf der Grundlage
des Radkörperquerschlupfwinkels β, des Reibungskoeffizienten u
und der Querschlupfwinkelrate Dβ, so dass eine größere
Querschlupfwinkelrate Dβ zu einer größeren Sollschlupfrate Soi
führt. Außerdem werden eine Schlupfratenabweichung Esoi und
eine Beschleunigungsabweichung EDi folgendermaßen ermittelt:
-
Schlupfratenabweichung ESoi = Sollschlupfrate Soi - Ist-
Schlupfrate.
-
Beschleunigungsabweichung EDi = Beschleunigung DNVso eines
Rads, für das keine Erhöhung oder Dekompression ermittelt wurde
- Beschleunigung DNVsoi eines Rads, für das eine Erhöhung oder
Dekompression ermittelt wurde.
-
Wenn beide Abweichungen ESoi und EDi positiv sind und
einen erhöhten Absolutbetrag haben, wird eine Entscheidung für
die Erhöhung gemacht. Wenn sie beide negativ sind und einen
erhöhten Absolutbetrag haben, wird eine Entscheidung für eine
Dekompression gemacht. Eine Schlupfrate nahe der
Sollschlupfrate Soi wird eingerichtet für das Rad, das als das
gesteuerte Rad ermittelt wurde. Auf diese Weise erhält dieses
Rad eine erhöhte Schlupfrate im Vergleich mit den verbleibenden
Rädern, die nicht gesteuert werden, wodurch ein Antidrehmoment
erzeugt wird.
-
Wenn es eine Notwendigkeit gibt für eine vorrangige
Erhöhung, wird die Sollschlupfrate Soi auf eine Weise ermittelt
in Übereinstimmung mit dem Reibungskoeffizienten u (Schritte
909A und 909B in Fig. 17), die Schlupfratenabweichung Soi wird
berechnet (Schritt 736 in Fig. 19) und eine schnelle Erhöhung
wird eingerichtet, wenn die Schlupfratenabweichung Esoi
oberhalb von - 1 liegt (Schritt 746 G in Fig. 20). Wenn die
Abweichung Esoi sich unter -1 vermindert oder wenn die schnelle
Erhöhung sich über das voreingestellte Intervall Tpi fortsetzt,
wird die Schlupfratenservosteuerung begonnen. Wenn während der
vorrangigen Erhöhung der Reibungskoeffizient u hoch ist, wird
ein erhöhter Sollwert eingerichtet für die
Bereitschaftsschlupfrate (Schritte 909A und 909B in Fig. 17),
wobei ein relativ scharfer Druckanstieg erzeugt wird durch die
vorrangige Erhöhung, um einen frühen Druckanstieg zu erzielen
für die Radbremsdrucksteuerung, um ein Übersteuern
auszugleichen, wodurch ein verbessertes Ansprechverhalten der
Steuerung erzielt wird. Wenn der Reibungskoeffizient u niedrig
ist, wird ein Druckanstieg vermindert, der erforderlich ist für
die Radbremse, um das Übersteuern auszugleichen, aber ein
Druckanstieg aufgrund der vorrangigen Erhöhung wird auch
vermindert dabei, wodurch ein übermäßiger Druckanstieg infolge
der Radbremsdrucksteuerung vermindert wird, die Zwecks eines
Übersteuerausgleichs auftritt.
-
Um ein anderes Beispiel anzugeben, wird der Prozess des
Einrichtens einer Erhöhung, Dekompression oder dergleichen
(Schritt 746F in Fig. 20) während der
Untersteuerausgleichssteuerung (B-STR-US-Steuerung) kurz
zusammengefasst. Eine durch den Querbeschleunigungssensor GY
erfasste Querbeschleunigung GYC (oder genauer eine beim Schritt
201 in Fig. 7 korrigierter Wert) wird ein Wert, der mit einer
Ist-Drehung der Fahrzeugkarosserie übereinstimmt. Somit wird
die Querbeschleunigung für eine erhöhte Drehrate erhöht und
wird vermindert für eine niedrige Drehrate. Beim Schritt 311 in
Fig. 10 wird eine Reverenzquerbeschleunigung gye in
Übereinstimmung mit dem Lenkwinkel θf und der
Fahrzeuggeschwindigkeit Vso berechnet und bei den Schritten 312
bis 316 wird die Referenzquerbeschleunigung gye korrigiert um
einen Betrag in Übereinstimmung mit einer Verzögerung des
Drehens bezüglich dem Lenkvorgang und bei den Schritten 312 bis
318 in Fig. 10 wird eine "1" in das Register STRuF geschrieben
für gyc < K2·gyea unter der Voraussetzung das gyc > k3 gilt.
-
Beim Schritt 717 in Fig. 15 wird eine
Modellfahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsou, die eine
Querbeschleunigung gyc auf die Fahrzeugkarosserie erzeugt bei
dem Lenkwinkel θf geschätzt oder berechnet und eine
Sollschlupfratenabweichung ΔSiu in Übereinstimmung mit einer
Abweichung ΔV der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso
bezüglich der Modellfahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsou wird
ermittelt und addiert zu der Referenzschlupfrate SoSTRi, die
definiert ist bei der B-STR-Us-Steuerung, um eine Summe zu
liefern, die dann verwendet wird als die Sollschlupfrate Soi
(Schritte 724, 726, 727, 734A und 735 in Fig. 18). Eine Ist-
Schlupfrate des Rads wird geschätzt auf der Grundlage der
Raddrehzahl Vwi und der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vsu
und eine Schlupfratenabweichung Esoi und eine
Beschleunigungsabweichung Edi werden berechnet (Schritt 736 in
Fig. 19). Ein Integralwert I Esoi der Schlupfratenabweichung
Esoi wird berechnet und ein Wert, der proportional ist zu
(Schlupfratenabweichung Esoi + Integralwert I Esoi) wird
verwendet als einer der Parameter Y, während ein Wert
proportional zu der Beschleunigungsabweichung EDi gewählt wird
als ein anderer Parameter X, wobei beide Parameter verwendet
werden beim Ermitteln der Notwendigkeit für die Erhöhung oder
Dekompression (Schritte 737A bis 745 in Fig. 19). Eine
besondere Erhöhungs- oder Verminderungsbetriebsart wird beim
Schritt 746F in Fig. 20 ermittelt.
-
Infolge des Einrichtens des Radbremsdrucks auf die
vorstehend erwähnte Weise, wenn die erfasste Querbeschleunigung
gyc als niedrig gefunden wird bezüglich der
Referenzquerbeschleunigung gye wird beispielsweise das
gesteuerte Rad erhöht. (eine Ist-Abgabe, die eine derartige
Erhöhung bewirkt, wird erzeugt bei der Abgabesteuerroutine 800
der Fig. 5, wie später beschrieben wird). Wenn die Erfasste
Querbeschleunigung gyc unterhalb der Referenzquerbeschleunigung
gye liegt, wird folglich eine Bremsaktion an die
Fahrzeugkarosserie angelegt, um die
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso zu vermindern, wobei ein
Drehen bei der Referenzquerbeschleunigung gye angewandt wird.
Wenn die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit hoch ist, wenn der
Reibungskoeffizient u niedrig ist oder wenn die Reifenabnützung
stark fortgeschritten ist, ist es wahrscheinlich, dass das
Drehen unzureichend ist für den gegebenen Lenkwinkel θf. Eine
derartige unzureichende Drehung wird widergespiegelt in der
Querbeschleunigung gyc, die mittels GY erfasst wird, der die
Querbeschleunigung der Fahrzeugkarosserie erfasst, und wird
somit in Betracht gezogen beim Ermitteln der Notwendigkeit des
Erhöhens des Radbremsdrucks, der aus einer Erhöhung des
Radbremsdrucks folgt. Dem gemäß werden die Stabilität und die
Zuverlässigkeit der Untersteuerausgleichssteuerung verbessert.
Insbesondere wird die Referenzquerbeschleunigung gye korrigiert
um einen Betrag in Übereinstimmung mit einer Verzögerung des
Drehens bezüglich dem Lenkvorgang und die erfasste
Querbeschleunigung gyc wird verglichen mit der
Referenzquerbeschleunigung gyea, so dass eine
Untersteuerausgleichssteuerung stattfindet, um eine optimale
Verzögerung vorzusehen bezüglich der Lenkrate, was weiter zu
einer Verbesserung der Stabilität und der Zuverlässigkeit einer
derartigen Steuerung beiträgt.
-
Hier richtet wieder die vorrangige Erhöhung einen erhöhten
Bereitschaftsschlupfratensollwert ein für einen erhöhten Wert
des Reibungskoeffizienten u (Schritte 909A und 909B) in Fig.
17) um zu einem frühen Druckanstieg zu führen in folge der
vorrangigen Erhöhung. Auf diese Weise findet ein Druckanstieg
für die Radbremsdrucksteuerung, die stattfindet zum Ausgleichen
der Untersteuerung, früh statt, wodurch das Ansprechverhalten
einer derartigen Steuerung verbessert wird. Wenn der
Reibungskoeffizient u niedrig ist, wird ein Druckanstieg
vermindert, der erforderlich ist, für den Radbremsdruck, um das
Untersteuern auszugleichen, aber dabei wird ein Druckanstieg
auch vermindert, der erzielt wird durch die vorrangige
Erhöhung, wodurch ein übermäßiger Druckanstieg verhindert wird
in folge einer Radbremsdrucksteuerung, die das Übersteuern
ausgleichen soll.
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Wie bei den Schritten 728 bis 735 in Fig. 18 angedeutet
ist, wird eine Sollschlupfrate zwecks der
Untersteuerausgleichssteuerung (B-STR-US-Steuerung) auf
ähnliche Weise wie bei der ABS-Regelung berechnet und zu einer
Sollschlupfrate addiert, die beabsichtigt ist für die ABS-
Regelung, um eine Summe zu liefern, und die Erhöhung oder
Dekompression der Radbremsen werden ermittelt auf eine Weise in
Übereinstimmung mit dieser Summe, wie von schritt 736 in Fig.
19 bis zum Schritt 746F in Fig. 20 angedeutet ist. Dem gemäß
gibt es keine widersprechende Abgaben beim Steuern der
Bremsdrücke und eine Übereinstimmung zwischen der ABS-Regelung
und der Untersteuerausgleichssteuerung wird erzielt.
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Nachdem die Erhöhung oder Dekompression auf die vorstehend
erwähnte Weise eingerichtet ist, überwacht der Mikrocomputer 11
den momentanen Bereich und den vorangegangenen Bereich und wenn
der momentane Bereich sich ändert von der vorangegangenen
Dekompression zu einer Erhöhung (entweder Impuls oder schnelle
Erhöhung) oder von der Erhöhung zu der Dekompression (entweder
Impuls oder schnelle Dekompression) stellt er die
Bremsdrucksteuerbetriebsart ein, um den Anstieg beziehungsweise
Abfall des Radbremsdrucks zu glätten (Schritt 747).
Beispielsweise für eine Änderung von der schnellen
Dekompression zu der Impulserhöhung während der ABS-Regelung
erhöht der Mikrocomputer graduell das Erhöhungszyklusverhältnis
(das Erhöhungsintervall/Halteintervall) für die Impulserhöhung
von 0 zu einem gegebenen Wert, der vorgegeben ist in dem
Impulserhöhungsbereich (4) für eine gegebenes Zeitintervall.
Insbesondere richtet er das Zyklusverhältnis für die Erhöhung
ein.
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Wenn anschließend die B-STR-Steuerung begonnen wird (STRuF
= 0 -> STRoF = 1 oder STRuF = 0 -> STRuF = 1), wendet der
Mikrocomputer 11 eine Anfangsdruckbeaufschlagung an, um das
Bremskraftansprechverhalten zu verbessern (Schritt 748).
Außerdem beim Beenden der B-ST-Steuerung (STRoF = 1 -> STRoF =
0 oder STRuF = 1 -> STRuF = 0) steuert der Mikrocomputer die
Bremsdrücke, um eine Übereinstimmung herbeizuführen zwischen
dem steuernden Öldruck, der auf das Rad aufgebracht wird, der
gesteuert wird unmittelbar vor einer derartigen Änderung, mit
dem Öldruck in dem Hauptbremszylinder, und beendet die
Steuerung nach einer derartigen Druckregulierung.
ABS-Regelroutine 400 (Fig. 22)
-
Bei dieser Routine wird geprüft, ob eine Kombination aus
der Querschlupfwinkelrate Dβ und der
Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit Vso in einer Startzone 1
liegt oder ob eine Kombination aus dem Querschlupfwinkel β und
der Fahrzeuggeschwindigkeit Vso in einer Startzone 2 liegt
(Schritte 304A und 304B). Es soll beachtet werden, dass die
Startzonen 1 und 2 dieselben sind wie jene, auf die während der
B-STR-OS-Steuerunterroutine 700A Bezug genommen wird (Schritte
304 und 305 in Fig. 9). Wenn eine derartige Kombination
entweder in der Startzone 1 oder 2 liegt, wird eine
Entscheidung gemacht, dass es wahrscheinlich ist, dass ein
Drehen auftritt. Eine Sollschlupfrate S ABSi (i = RL, RR) der
Hinterräder während der ABS-Regelung wird eingerichtet bei
S ABSR. Wenn eine derartige Kombination weder in der Startzone
1 noch in der Startzone 2 liegt, wird die Sollschlupfrate
S ABSi als STABS gewählt (Schritt 705AA). Es soll beachtet
werden, dass S ABSR und S ABS beide konstant sind. S ABS ist
ein normaler Wert, während S ABSR ein geringerer Wert ist als
STABS und der verwendet wird, wenn es eine Wahrscheinlichkeit
des Drehens gibt. Wie für die Vorderräder sind die Schlupfraten
S ABSi (i = FR, FL) fixe Werte.
-
Infolge einer derartigen Anordnung immer dann, wenn eine
Wahrscheinlichkeit, dass ein Fahrzeugkarosserie sich drehen
kann, erfasst wird während einem Lenkvorgang, werden
Sollschlupfraten für das linke und rechte Hinterrad (RR, RL)
vermindert auf einen niedrigeren Wert als jener, der verwendet
wird, wenn eine derartige Wahrscheinlichkeit nicht besteht
(Schritt 705AA), wodurch eine Querbeständigkeit der Hinterräder
gewährleistet wird und die Stabilität des Fahrzeugs verbessert
wird, während die Wahrscheinlichkeit des Drehens der
Fahrzeugkarosserie während einer gebremsten Kurvenfahrt
unterdrückt wird.
-
Die B-STR-Steuerung, die eine Fahrzeugstabilitätssteuerung
ist, die ein Übersteuern oder Untersteuern unterdrückt, findet
gleichzeitig mit der ABS-Regelung statt (wenn sie als notwendig
erachtet wird). Wenn ein ABS-Regelstatus gestartet wird infolge
eines Bremsvorgangs während der B-STR-Steuerung, wirkt die
Steueraktion in einer ergänzenden Weise, die wirksam wird
während der ABS-Regelung, um die Wahrscheinlichkeit des Drehens
während eines Lenkvorgangs zu unterdrücken, wodurch eine
Verbesserte Fahrzeugstabilität erzeugt wird.
(6) Abgabesteuerroutine 800
-
Bei dieser Routine werden Abgaben (zum Erregen oder
Entregen von elektromagnetischen Ventilen) erzeugt und
geliefert zu den Elektromagnetventiltreibern 19b bis 19o, die
eine Bremsdrucksteuerbetriebsart verwirklichen, die ermittelt
wird bei der ABS-Regelroutine 400, der 2-BDC-Steuerroutine 500,
der TRC-Steuerroutine 600 und der B-STR-Steuerroutine 700.
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Während ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt und beschrieben ist, sollte es verständlich sein, dass
eine Anzahl an Änderungen und Abwandlungen möglich sind, wie
beispielsweise das Einsetzen einer Bauweise zum Ansaugen einer
Bremshydraulikflüssigkeit von dem Hauptbremszylinder 2 anstelle
von dem Behälter 4 für die Verwendung bei der
Anfangsdruckbeaufschlagung. Dem gemäß ist es nicht
beabsichtigt, dass die Erfindung auf die hier offenbarte
spezifische Bauweise beschränkt ist, und alle Rechte für alle
Änderungen und Abwandlungen werden vorbehalten, die innerhalb
dem Umfang der Erfindung aufkommen, wie sie durch die
beigefügten Ansprüche definiert ist.