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Vorrichtung zum Regeln des Kühlluftdurchsatzes innerhalb einer Haube,
die einen luftgekühlten Motor, insbesondere Flugzeugmotor, ummantelt Bei luftgekühlten
Motoren, insbesondere Flugzeugmotoren, die von einer Hauabe ummantelt sind, wird
bekanntlich der Kühllwftdurch.satz innerhalb der Haube durch an der hinteren Abschlußleiste
dieser Haube angelenkte Klappen geregelt. In einer bekannten Bauart stehen diese
Klappen unter Federdruck, der das Bestreben hat, die Klappen in der Spreizstellung
festzuhalten, während das Zurücks@chwenken der Klappen in die Schließstellung durch
ein Seil erfolgt, das über an der Innenseite der Klappen ansitzende Seilscheiben
läuft, wobei die Schließbewegung der Klappen durch Anschläge begrenzt ist. Diese
Ausbildung weist mehrere Mängel auf, von .denen die größten darin bestehen, daß
die Klappen in der Spreizstellung lediglich durch die Federn gehalten werden. Die
Luftkraft hat nämlich das Bestreben, die Klappen zu schließen, und jede Schwankung
dieser Luftkraft hat eine zitternde Bewegung der Klappen zur Folge. Soll ferner
die Motorhaube ausgebaut werden, so: muß zunächst das Steuerseil der Klappen abgenommen
werden.
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Diese. Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die
Klappen unter der Wirkung von Federn stehen, die vielmehr das Bestreben haben, die
Klappen zu schließen, während die überführung der Klappen in ihre Spreizstellung
:durch einen oder mehrere starre, mit einer Steuervorrichtung verbundene und von
den Klappen unabhängige, dem Innenumfang der Motorhaube entsprechend geformte Bügel
erfolgt. In diesem Falle hat die Windkraft zur Folge, daß die Klappen kräftig an
die starren Bügel angedrückt bleiben, weshalb ihre zitternde Schwingung ausgeschlossen
ist. Da die Klappen von den Bügeln vollständig umabhängig sind, ist ferner ihr Ausbau
sehr erleichtert.
Die Steuervorrichtung kann beispielsweise aus
mit einem Druckmittel arbeitenden Hub-und Senkvorrichtungen- bestehen: Die Klappen
können über den ganzen Haubenumfang oder auch nur über einen Teil desselben verteilt
:sein.
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Auf den Zeichnungen stellen dar: Fig. i in Rückansicht die Haube eines
luftgekühlten Motors mit einer erfindungsgemäßen Regelvorrichtung für den Kühllüftdurchsatz
bei umgelegten Klappen, Fig. z eine entsprechende Seitenansicht; Fig.3 und 4 ähnliche
Ansichten bei aufgeklappten Klappen, Fig. 5 und 6 im Schnitt die Einzelansichten
einer umgelegten und einer aufgeklappten Klappe, ihrer federnden Rückführvorrichtung
und ihres Anschlages, Fig. 7 eine abgeänderte Ausführung mit nur zwei Klappen in
Seitenansicht bei umgelegten Klappen, Fig: 8 und 9 die aufgeklappten Klappen in
Ansicht von hinten und von der Seite.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. i bis 6 sind am kreisförmigen
hinteren Rande i der zylindrischen Haube ä Beschläge' 3 (Fig. 5, 6) befestigt. An
diesen Beschlägen 3 sind Winkeleisen 5 o. dgl. um Zapfen 4 schwenkbar und mit angenieteten,
-angeschweißten oder in anderer Weise befestigbeii Klappen 6 versehen. Diese Klappen
6 haben zylindrische Gestalt, und der eine ihrer Längsränder ist bei? (Fig. i, 3)
derart einwärts gekrümmt, @daß er den glatten Rand der Nachbarklappe aufnimmt; wenn
die Klappen in der Verlängerung der Haube z angeordnet sind: Die Klappen ¢ verlängern
alsdanü die zylindrische Oberfläche dieser Haube ohne den geringsten Vorsprung in
der Längs- oder Querrichtung.
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Die Lage der Klappen 6 in der Verlängerung der Haube z ist. durch
das Anliegen der Winkeleisen 5 o. dgl_ an den Beschlägen 3 genau bestimmt. ,jede
Klappe 6 wird gegen ihren Anschlag durch eine Feder 8 (Fig. 5, 6) zurückgeführt;
diese Feder 8 stützt sich einerseits am Winkeleisen 5 o. dgl. und andererseits an
einer Mütter g ab, die auf das Ende eines das Winkeleisen 5 durchquerenden und bei
i i am Beschlag 3 artgelenkten Bolzens io aufgeschraubt ist.
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Die Klappen 6 sind zu zwei diametral gegenüberliegenden, durch zwei
feiste Fortsätze 1z der Haube 2 getrennte Gruppen verbunden.
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Innerhalb des von den Klappen 6 umgrenzten Raumes und in der Nähe
der durch den hinteren Rand 13 (Fig.2, 4) der Klappen gehenden . Ebene, d: h. soweit
wie möglich von den Anlenkstellen 4 dieser -Klappen entfernt, befindet sich die
Einrichtung- zum Spreizen der Klappen durch Ausschwenken ,derselben um ihre Scharniere
aus der Stellung der Fig. r und z in die Stellung der Fig. 3 und 4.
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Diese Einrichtung weist zwei Kreisbogen 14 auf: Diese Kreisbogen haben
Arme 15, die an Kolbenstangen 17 um zur Längsmittellinie der Haube z parallele
Zapfen 16 schwenkbar artgelenkt .sind. Die Arme 15 der beiden Bogen 14 liegen
paarweise gegenüber, und die Kolben 18 spielen paarweise gegeneinander in bei 2o
am Motorgehäuse sitzenden Zylindern r 9. Irgendeine beliebige Leitung a i gestattet
es nach Belieben, entweder diesen Zylindern 19 ein Druckmittel zuzufübren, um die
beiden Kolben 18 unter überwindung von Rückführfedern 2a auseinanderzurück.en, oder
umgekehrt diese Zylinder i 9 mit der Außenluft zu verbinden oder auf einen Unterdruck
zu bringen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: In der Ruhestellung sind die Klappen
6 durch die Federn 8 gegen die Anschläge 3 festgelegt, und die Bogen 14 sind von
den Klappen 6 leicht abgerückt.
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Will der Flugzeugführer den Kühlluftdurchsatz in der Haube-- steigern,
so spreizt er die Klappen 6 mit Hilfe .des in die Zylinder 19
zwischen .die
Kolben 18 geleiteten Druckmittels auseinander-. Die Bogen 14 werden inentgegengesetzten
Richtungen auseinandergerückt, legen sich an die Klappen 6 an und bringen diese
alsdann in die Stellung nach den Fig. 3 und ¢. Die Offenstellung ist durch das Festlegen
der Kolben 18 bei Hubende auf den vollständig zusammengedrückten Federn bestimmt.
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Während dieser ganzen Bewegung liegen die Klappen 6 unter der Wirkung
des Luftdruckes und der Rückführfedern 8 auf den Bogen 14 auf.
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Die Bewegung der vier Kolben 18 braucht nicht -synchronisiert zu werden,
denn die Gelenkzapfen 16 liegen parallel zur Längsmittellinie ,der Haube z.
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Um die Klappen zu schließen, wird der Raum zwischen .den Kolben 18
mit der Außenluft verbunden oder auf Unterdruck gebracht, worauf die Kolben 18
durch die Federn 22 zurückgeführt werden.
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Unter der Wirkung des Luftstromes und der Rückführfedern 8 jeder einzelnen
Klappe 6 weichen die Klappen so weit zurück, bis sie sich an den Beschlägen 3 festlegen;
sie befinden sich alsdann in der Flucht des Haubenmantels z.
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Die hauptsächlichsten Vorteile .der Vorrichtung sind folgende: Der
öffnungswinkel der Klappen 6 jeder Gruppe ist klein für die an den Seiten gelegenen
und am größten für die in der Mitte gelegenen Klappen (Fig.3), wodurch jede
plötzliche
Änderung des Austrittsquerschnitts vermieden wird. Ist ein Motor vor einem Tragflügel
angeordnet, so, ist ferner der Luftaustritt gegenüber ,dem Flügelprofil herabgesetzt,
wodurch Störungen im Auftriebsbeiwert des Flügels auf :ein Mindestmaß herabgesetzt
werden.
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Außerdem gewährleistet die Vorrichtung eine ausgezeichnete Starrheia
der Klappen 6 in ihrer Offensroellung, unbeschadet des Unterschiedes in der Einwirkung
der Luft auf jede einzelne Klappe; denn die Klappen, 6 sind durch einen starren
Bogen in großem Abstande von den Scharnieren q. abgestützt.
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Die Bauart ist einfach und die Arbeitsweise einwandfrei und zuverlässig.
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Die Erschütterungen der Haube 2 werden auf die Steuereinrichtung nicht
übertragen, weil ,die Steuereinrichtung in der Normalstellung (Fig. i und 2) räumlich
von der Haube getrennt ist.
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In der abgeänderten Ausführung der Fig. 7 bis 9 sind nur zwei Klappen
23 und 24 vorgesehen; .diese sind um am festen Teil der Haube ansitzende Zapfen
25 und 26 angelenkt.
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Die Steuereinrichtung ist in .diesem Falle z. B. die gleiche wie im
ersten Ausführungsbeispiel.
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Wie im ersten Falle besteht auch hier ein beliebiges System zum Zurückführen
der beiden Klappen 23, 24 in die geschlossene Stellung mit einem Anschlag in dieser
Stellung.
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Die Biegsamkeit .der beiden Klappen 23 und 24 gestattet die zu ihrer
Wirksamkeit ererforderlichen Verformungen. Auf diese abgeänderte Ausführung beziehen
sich sämtliche Ausführungen bzw. Bemerkungen, die bereits hinsichtlich der ersten
Ausführungsart gemacht worden sind.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsarten beschränkt.