DE656118C - Verstellrippe - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
31. JANUAR 193S

REICHSPATENTAMT

ATENTSCHRIFT

PATEN

KLASSE 62 b GRUPPE

Fritz Freiherr von Boenigk in Hildesheim Verstellrippe

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1936 ab

Die vorliegende Erfindung bestellt aus einer in der Längsrichtung geteilten Verstellrippe für Flugzeugflügel mit feststehendem Unterteil und beweglichem, hebelartig quer oder nahezu quer zur Flugrichtung verschwenkbarem Oberteil. Im hochgeklappten Zustand erhält der Flügel Höchstauftrieb, höchste Steigfähigkeit und geringste Landegeschwindigkeit, im herabgeklappten Zustand durch ίο Bildung eines dünnen Profils größte Waagerechtgeschwindigkeit.

Bekannt ist die Flügelformveränderung in der Luft durch:

Vergrößern oder Verkleinern der mittleren Wölbung des Profils,

Vergrößerung und Verkleinerung der Flächen in der Längs- und Querrichtung des Flügels durch Herausschieben von Zusatzilächen oder durch schwungfederähnliche Schwenkfiächen.

Die Hauptnachteile dieser Erfindung sind, daß die Rippen und dadurch die Leistung der Flügeleigenschaften in ihren verschiedenen Stellungen nicht mehr exakten Berechnungen zugänglich·, sind, durch Deformation der Rippen, Verdrehen oder Verschieben der Holme, Herunterklappen der Rippennasen und -enden der Konstruktion, um die geforderte Stärke zu erhalten, sehr schwer und, durch die vielen Unterteile, Stangen und Gelenke, kompliziert, teuer und in der Praxis sehr schwer montierbar wird, die Bespannung auf der Saugseite praktisch nicht in befriedigender Weise anzubringen ist.

Die Rippe (Abb. 1), ein Höchstauftriebprofil, ist von der Nasenleiste e bis zur Endleiste/? parallel zur Tiefe des Flügels geteilt. Der untere Teil g ist fest mit den Flügelholmen λ und b, der Nasenleiste e, der Endleiste ρ und der Beplankung in in der üblichen Weise verbunden und bildet ein Ganzes mit ihnen. Der Oberteil der Rippe h ist mit Gelenken 0 versehen oder biegsam, in die senkrechte Lage federnd, mit dem Unterteil verbunden und wird durch Kabel oder Gestänge / so bewegt, daß der obere, bewegliche Teil h in derselben Ebene mit dem unteren, g, steht (Abb. 1 und 3) oder der obere Teil heruntergeklappt auf den Holmen Λ und b aufliegt. Bei diesem letzten Stande bekommt die Rippe von der Seite, also in Projektion gesehen, die Form eines dünnen Profils (Abb. 2 und 4).

Die Bespannung des Flügels besteht aus biegsamen Platten //, welche an der Nasenleistet' biegsam oder scharnierartig befestigt sind und durch das Aufrichten der Rippenoberteile Λ zum Höchstauftriebproiil (Abb. 1 und 3I gewölbt oder über das dünne Profil (Abb. 2 und 4) nach hinten gestreckt werden.

Die Rippen stehen zweckmäßig in einem Abstande voneinander, der es ermöglicht, dal.i

der Oberrand der einen Rippe im heruntergeklappten Zustand über der Scharnicrlinie der nächsten Rippe auf den Holm zu liegen

S Von der Nasenleiste e, jeweils vor einer Rippe, laufen über die oder in der Beplankung nach hinten Kabele, Stahlbänder oder sonstige zweckmäßige Befestigungsbänder oder Drähte, welche, in der Beplankung fest

ο verbunden, vor der Endleiste durch eine Aussparung im Flügel verschwinden und dort über Umlegerollen I oder durch ein gemeinschaftliches Rohr oder Stange angezogen oder freigelassen werden. Die Beplankung η

.5 schiebt dabei in einer an der Endleiste/9 scharnierenden / Tasche d, welche durch Federnd oder Kabel gegen Aufklappen, gesichert wird. Diese Befestigungsbänder c drücken also in jedem Stande, durch die

>o Rippenanordnung bedingt, die Beplankung auf einen Oberteil der jeweiligen Rippe fest.

Diese Vorrichtung ist zwangsläufig mit

dem Antrieb der Rippenklappen verbunden.

Die Oberbespannimg bleibt also beweglich und ist doch gegen Absaugen gesichert.

Zweckmäßig wird der Rippenoberteil durch Feder.virkung in Höchstauftriebsstellung gehalten, damit bei Beschädigungen die langsame Landung gesichert wird.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι . Verstellrippe mit veränderlichem Auftrieb für Flugzeugflügel, bei der die biegsame und aufwickelbare Beplattung aus Metall, Holz oder Stoff durch Hebel, die nicht mit der Fläche fest verbunden sind, stärker oder schwächer gewölbt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Rippenteile hebelartig quer oder nahezu quer zur Flugrichtung verschwenkbar sind.
2. 2. Verstellrippe usw. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb der oberen Rippenteile mit der Spannvorrichtung für die Beplattung gekuppelt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen