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Operationstisch Es sind Operationstische bekanntgeworden, deren einzelne
Tischplatten durch hydraulische Mittel gegenüber einander verschwenkt werden können.
Zur Betätigung der die Tischplatten verstellenden Hebe- und Senkkolben ist ein motorbetriebener,
vom Tisch getrennter und durch Leitungen mit diesem verbundener Druckerzeuger vorgesehen.
Zufolge dieser Bauart kann der Operationstisch nur wenig von seinem Standort verrückt
werden, wie dies in manchen Fällen notwendig wird. Ein weiterer Nachteil dieser
Operationstische ist der, daß die einzelnen Tischplatten während der Operation nur
durch dauerndes Inbetriebhalten des Druckerzeugers oder durch Ingangsetzen desselben
im Augenblick, wo eine Verstellung des Tisches gewünscht wird, erreicht werden kann.
Das Arbeitsgeräusch des Druckerzeugers sowie das In- und Außerbetriebsetzen desselben
wird von dem Operateur und dem Hilfspersonal als höchst unangenehm und störend empfunden.
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Die Erfindung richtet sich nun auf einen Operationstisch der genannten
Art, bei dem diese Mängel vermieden sind. Nach der Erfindung ist ein Druckspeicher
vorgesehen, der durch Leitungen mit entsprechenden, die verschiedenen Tischteile
bewegenden Hebe- und Senkzylindern und mit auf einer gemeinsamen Tafel angeordneten,
die Zylinder steuernden Hähnen verbunden ist. Die Hebe- und Senkzylinder und die
Tischplattenteile sind derartig angeordnet, daß die letzteren durch einen der genannten
Zylinder gemeinsam j e um eine Längsachse und eine Querachse und die Endteile des
Tisches je durch einen der übrigen Zylinder um eine eigene Querachse verschwenkt
werden können.
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Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist als Druckspeicher der Innenraum des zum Heben und Senken des ganzen Tisches
dienenden hohlen Kolbens vorgesehen. Der Druckspeicher kann aber auch an anderer
Stelle des. Tischgestelles angeordnet sein. Der Druckereuger ist im Sockel des Tisches
eingebaut und wird infolgedessen von Verbindungsleitungen zum Tisch unabhängig,
so daß die leichte Ortsveränderlichkeit und ein freies Arbeiten am Tische gewährleistet
sind. Da der Druckspeicher vor der Operation mit einer genügenden Menge von Druckflüssigkeit
gefüllt wird, kann der Druckerzeuger
für die ganze Dauer der Operation
außer Betrieb gesetzt werden. Zur Verstellung der einzelnen oder aller Tischplatten
genügt das Drehen der an passender Stelle am Tisch angeordneten Steuerhähne, wodurch
ein--rasches und störungsfreies. Arbeiten am Tische gesichert ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiet des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht
des Tisches, Fig. 2 einen Schnitt durch das Tischmittelgelenk, Fig. 3 eine Oberansicht
dieses Gelenks, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. i, Fig. 5 einen Schnitt
nach Linie V-V in Fig. i, Fig.6 einen Schnitt zur Darstellung einer Hahnstellung
gemäß Fig. 5, Fig. 7 eine Ansicht der Steuertafel, Fig. 8 einen Längsschnitt durch
einen Zylinder mit ausziehbarem Kolben und das Steuerorgan, Fig. g und io zwei weitere
Stellungen des Steuerorgans nach Fig. 7 und Fig. ii einen Längsschnitt durch das
Steuerorgan.
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Nach Fig. i bis 6 ist der Fuß i des Operationstisches als Druckflüssigkeitsbehälter
ausgebildet. in diesem ist der Druckerzeuger 2 und der als Druckspeicher und als
Heb- und Senkzylinder für den ganzen Tisch dienende Zylinder 3 eingebaut. Der Druckerzeuger
z besteht aus einer Handpumpe und wird als bekannt vorausgesetzt. Die Druckflüssigkeit
gelangt durch eine Leitung 4 (Fig. i, 5) und ein Rückschlagventil 5 zu einem Dreiweghahn
6, der die Druckflüssigkeit in der Hahnstellung nach Fig. 5 unter den Kolben 7 des
Zylinders 3 leitet. In der Hahnstellung nach Fig. i wird die Druckflüssigkeit durch
ein axial im Zylinder 3 angeordnetes Rohr 8, auf welchem der Kolben 7 dicht gleitet,
in die als Druckspeicher dienende Kammer des Kolbens 7d gefördert. Der Kolben 7
bildet eine den ganzen Tisch stützende Säule und kann durch eine an sich bekannte
Klemmvorrichtung g in seiner jeweiligen Lage gesichert werden. Während das Heben
des Tisches bei der Stellung des Hahns 6 nach Fig. i erfolgt, wird das Senken in
der Halmstellung gemäß Fig. 5 bewirkt. In dieser Stellung wird durch Öffnen des
Rückschlagventils mittels des auf seine Spindel io wirkenden Fußhebels 13 die Druckflüssigkeit
aus dem Raum unter dem Kolben 7 in den Flüssigkeitsbehälter i zurückgeleitet. 'Diese
Anordnung ist ebenfalls schon bekannt und wird nicht weiterbeschrieben.
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Die Tischplatte besteht aus drei Hauptteilen, einem mittleren Sitzteil
14 und je einem an diesem angelenkten Fußteil 15 und dem Rückenteil 16. Auf dem
mit dem Kolben 7 starr verbundenen Säulenschaft 17 sitzt fest eine kreisförmige
Scheibe 18 (Fig. 2), an welcher auf in der Querrichtung des Tisches angeordneten
Zapfen ig ein Ring 2o (Fig. 3) in der Längsrichtung schwenkbar ist. Um diesen Ring
2o ist ein Außenring 2i um in der Längsrichtung angeordnete Zapfen 22 in der Querrichtung
schwenklär. Der Ring 2o trägt auf seiner Unterseite einen halbkreisförmigen Bügel
23 (Fig. i, 2), der äußer einer Art Führung an dem Säulenschaft 17
mittels
eines Kugelgelenkes 24-eine Abstützung für den das seitliche Kippen des Tisches
bewirkenden Heb- und Senkzylinder 25 bildet. Der Mittelteil des Tisches, d. h. der
Sitz 14, ist durch vier Stützen 26 mit dem Außenring 21 fest verbunden und nimmt
an allen Bewegungen dieses Ringes teil. Am Außenring 2i sind außerdem die zum Schwenken
des Fuß- und Rückenteils gegenüber dem Sitz 14 bestimmten Heb- und Senkzylinder
27, 28 in Kugellagern 2,9, 3o angelenkt, während zur Schwenkung des Sitzes in der
Längsrichtung ein am Außenring 21 angelenkter Heb- und Senkzylinder 31 im Kugellager
32 auf dem Zylinderkopf 7 abgestützt ist.
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Es kann also durch Betätigung des Heb- und Senkzylinders 31, sofern
die übrigen Zylinder in ihrer Mittelstellung verbleiben, der ganze Tisch in der
Längsrichtung geschwenkt werden. Gleichzeitig kann auch durch Betätigung der Heb-und
Senkzylinder 25, 27 und 28 der ganze Tisch seitlich gekippt werden, und es können
die Fuß-und Rückenteile 15, 16 gegenüber dem Sitz 14 geschwenkt werden. Am
Rückenteil 16 ist außerdem eine von Hand einstellbare Kopfstütze 33 angebracht.
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Die Einrichtung der Heb- und Senkzylinder ist aus Fig. 8 zu entnehmen.
Diese zeigt einen teleskopisch aus- und einziehbaren Kolben. In dem Zylinder 34
ist ein hohler Kolben 35 mittels eines Kolbenkopfes 36 geführt, und in dem Kolben
35 gleitet der Kolben 37 mittels einer Kolbenstange 38, die an dem betreffenden
Tischteil angelenkt ist. Der Zylinder 34 besitzt am Boden eine Kugel 3g zur Lagerung
in einer Kugelpfanne. Die Druckflüssigkeit kann bei 40 am Boden des Zylinders 34
eintreten. Am oberen Zylinderende ist bei 41 ein Ableitungsrohr angeschlossen. Die
Druckflüssigkeit kann auch bei 41 eintreten und aus dem von der Kolbenplatte 36
gebildeten ringförmigen Hohlraum 42 bei 43 durch einen in der Wandung des Kolbens
35 ausgesparten Kanal 44 in den von dem Kolben 37 gebildeten Hohlraum45 eintreten,
wobei dann das durch die Druckflüssigkeit verursachte Zurückdrücken der Kolben 35,
38 die aus dem Zylinder 34 verdrängte Flüssigkeit durch die Öffnung 40 entweichen
läßt.
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Die Steuerung aller dieser Heb- und Senkzylinder wird von einer in
Fig. 7 dargestellten Tafel 46 aus bewirkt, auf der vier Steuerhähne I, II, III und
IV eingebaut sind, die durch Handgriffe 47 so eingestellt werden können, daß alle
möglichen Kombinationen von Stellungen der
Tischteile zueinander
und des Tisches als Ganzes nur durch einige Handgriffe hergestellt werden können.
Hahn I gestattet die Schwenkung des ganzen Tisches samt Sitz, Hahn II das seitliche
Kippen des ganzen Tisches, Hahn III das Schwenken des Fußteils für sich und Hahn
IV das Schwenken des Rückenteils für sich. Jeder Hahn kann vier Wege bedienen (Fig.
7 bis ii), einen unteren mittleren Weg 48, der mit einer für alle Hähne gemeinsamen
Druckleitung 5i verbunden ist, einen rechts oben liegenden Weg 49, der mit den vier
als Druck- und Saugleitungen dienenden Leitungen 52 verbunden ist und einen links
oben liegenden Weg 5o, welcher für jeden Hahn besonders zu den von ihnen zu steuernden
Zylindern 31, 25, 27 und 28 führt. Endlich einen vierten Weg 53, welcher von allen
Hähnen in eine gemeinschaftliche Rücklaufleitung 54 führt.
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In diese gemeinsame Rücklaufleitung 54 ist ein Drosselventil 65 eingebaut,
welches bezweckt, die Schnelligkeit der Tischbewegungen zu mäßigen und dem Kolbendruck
34 entgegenzuwirken.
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Die `'fege 49, 5o dienen je nach der Hebelstellung 47 nach links oder
rechts als Saug- oder Druck- oder als Druck- oder Saugleitung. Um diese verschiedenen
Wege durch nur zwei Umstellungen der Hähne zu bewirken, besitzen die Hähne, wie
Fig. ii zeigt, je vier radiale Bohrungen, zwei zusammentreffende 55, 56 im vorderen
Kükenteil und zwei zusammentreffende Bohrungen 57, 58 im hinteren Kükenteil, wobei
eine zwischen den oberen Bohrungen liegende, durch eine Bohrung 59 mit diesen verbundene
Längsrinne 6o bis an eipe zwischen den unteren Bohrungen liegende, aber mit diesen
Bohrungen nicht verbundene Stelle 61 geführt ist.
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Bezüglich des Druckerzeugers muß noch bemerkt werden, daß statt einer
Pumpe auch andere Mittel vorgesehen sein können, z. B. eine als Akkumulator eingerichtete
Druckquelle, an welche die Leitung 4 angeschlossen wird; oder auch ein durch Motor
betriebener Druckerzeuger.
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Zum Betrieb des Tisches empfiehlt es sich, bei tiefster Tischlage,
welche in Fig. i durch die Anschläge 62, 63 bestimmt ist, Druck im Kolbenraum
7, der dann als Druckspeicher verwendbar ist, zu erzeugen. Dies geschieht
in der Hahnstellung 6 nach Fig. i. Soll dann der Tisch gehoben werden, so wird der
Hahn 6 in die Stellung nach Fig. 5 gebracht. Um den Tisch wieder zu senken, wird
nun das Rückschlagventil5 in schon bekannter Weise durch einen Fußdruck auf den
Hebel 13 geöffnet, wobei der Hebel mittels eines Armes 64 die Spindel io des Rückschlagventils
verschiebt.
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Um den ganzen Tisch in einer senkrechten Längsebene zu v erschwenken,
wird der Hebel 47 des Hahnes I (Fig. 8) nach links gestellt, worauf die durch die
Leitung 51 zuströmende Druckilüssigkeii: durch die Leitung 5o in den Zylinderraum
34 tritt, während die aus dem Ringraum42 verdrängte Flüssigkeit durch das Rohr 49
und die Rinne 6o und Bohrung 57 in die Rücklaufleitung 53 entweicht.
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In ähnlicher Weise lassen sich die übrigen Hähne II, III und IV entweder
einzeln oder für gewisse -Tischstellungen kombiniert betätigen.