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Operations-Stuhl, -Tisch u. dgl. mit motorisch angetriebener Ölpumpe
Die Erfindung betrifft einen Operations-Stuhl oder -Tisch mit verstellbarer Platte,
wie sie von Ärzten und Friseuren gebraucht werden, bei dem der Antrieb der verstellbaren
Platte mittels einer motorisch angetriebenen Ölpumpe erfolgt. Gegenüber den bekannten
Stühlen dieser Art zeichnet sich der Gegenstand der Erfindung durch seine besondere
bauliche Einfachheit aus, da der Ülzylinder infolge der Anordnung einer besonderen
Saugleitung innerhalb der Kolbenstange oder des inneren Teleskoprohres zugleich
als Ölbehälter dient. Das Öl befindet sich auf beiden Seiten des im Zylinder geführten
senkrecht auf und ab gehenden Kolbens und wird durch die hohle Kolbenstange mittels
einer im Stuhloberteil ;angeordneten Pumpe auf die Unterfläche des Kolbens gedrückt,
während die Pumpe das 01 im Raum oberhalb des Kolbens absaugt. Die Anordnung von
Absperrmitteln in der Kolbenstange ermöglicht dabei gegen Ende der Hubbewegung den
selbsttätigen Stillstand des hochgehenden Kolbens. Ein an sich bekanntes Zweiwegeventil
in der Ölleitung, die aus der mit Längskanälen versehenen Kolbenstange oder ,aus
diesen und einem besonderen Saugrohr unter Zwischenschaltung einer Pumpe gebildet
wird, gestattet beim Niedersinken des Kolbens den unmittelbaren Übertritt des Öls
aus der Druckleitung in den oberen Raum des Ölzylinders oder in einen im Stuhloberteil
befindlichen Ölbehälter. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
im Längsschnitt in den Abb. i und 2 dargestellt, während die Abb. 3 eine Einzelheit
zeigt. Bei der Ausführungsform nach Abb. i und 3 sitzt auf einer Grundplatte i,
auf der zum Zwecke der Stoß,dämpfung in an sich bekannter Weise eine elastische
Scheibe 2 aufliegt, ein als Ölbehälter .dienender Zylinder 3, an dem sich ein Teleskoprohr
4, das mit dem Stuhloberteil 5 fest verbunden ist, führt. Im Innern des Zylinders
3 kann ein Kolben 6 auf- und abwärts gleiten, dessen Kolbenstange 7 fest mit dem
Stuhloberteil 5 verschraubt ist. Im Oberteil 5 ist eine von einem Motor angetriebene
Ölpumpe 8 angeordnet, die durch eine Leitung g unter Zwischenschaltung eines Zweiwegehahnes
io mit .dem im Innern der Kolbenstange 7 vorgesehenen Kanal i i verbunden ist. Die
Ölpumpe 8 ist ferner mit dem Innern des Zylinders 3 durch ein Saugrohr 12 verbunden.
Von dem Absperrorgan io aus führt ein Kanal 13 in der Kolbenstange unmittelbar
zum Zylinder 3 zurück. Der Kanal i i der Kolbenstange mündet am unteren Ende des
Kolbens 6 in den unterhalb des Kolbens befindlichen Raum. Das obere Ende des Zylinders
3 ist .durch .einen einschraubbaren Deckel 14 verschlossen, durch den die Leitung
12 ins Innere des Zylinders 3 ragt. Von dem Kanal i i aus zweigt kurz oberhalb des
Kolbens 6 eine durch ein Kugelventil 15 absperrbare Querbohrung 16 ab
(Abb.3).
Die unter Federdruck stehende Kugel 1,5 kann durch einen federnden Arm
17 zurückgedrückt werden, wenn dieser beim Hochgehen des Kolbens durch eine
schräge Anlauffläche 18 in den Deckel 14 nach innen zu gedrückt wird.
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Die Wirkungsweise des Operations-Stuhles ist folgende: Befindet sich
der Sitz des Stuhles in seiner untersten Lage, so ruht der Kolben 6 auf dem Boden
des Zylinders 3 auf, und die gesamte Ölmenge befindet sich oberhalb des Kolbens.
Wird nun die Ölpumpe 8 elektrisch oder mechanisch angetrieben, so saugt sie durch
,das Saugrohr 12 Öl an und fördert es durch die Druckleitung 9 über das Ventil i
o in den Kanal i i der Kolbenstange 7, aus der es unten austritt und so in den Raum
unterhalb des Kolbens 6 gelangt, wodurch sich dieser und damit der Stuhlsitz zu
heben beginnt. Da sowohl die Kolbenstange 7 als das Saugrohr 12 am Stuhloberteil
befestigt sind, geht gleichzeitig mit der Kolbenstange 7 auch das Saugrohr 12 nach
oben. Entsprechend der Verringerung der Olmenge oberhalb des Kolbens nimmt die Vermehrung
der Ölmenge unterhalb desselben zu. Gelangt nun der Kolben in die Nähe seiner oberen
Lage, so wird der federnde Arm. 17 durch die schräge Fläche 18 zurückgedrückt, wodurch
das Kugelventil 15 geöffnet wird. Dadurch wird eine Umlaufleitung 12, 8, 9, 11,
16 geschaffen, durch,die beim Weiterlaufender Pumpe 8 das 0I kreist, ohne daß der
Kolben 6 weiter gehoben wird. Nunmehr wird .die Pumpe abgestellt. Die Konstruktion
des Ventils io ist so eingerichtet, daß sich dieses infolge des nunmehr durch die
Belastung entstehenden nach oben gerichteten Öldruckes im Kanal ii schließt. Dadurch
bleibt der Sitz in seiner oberen Endlage stehen.
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Soll der Sitz gesenkt werden, so muß der Kolben wieder nach unten
wandern können. Dies wird durch :die Steuerung des Ventils in eine solche Stellung
erreicht, daß eine Verbindung zwischen der Bohrung i i in der Kolbenstange 7 und
dem Zylinder 3 geschaffen wird. Hierzu ,dient der Kanal 13 in der Kolbenstange,
der dem durch den Kanal i i hochgedrückten Öl den freien Abfluß über das Ventil
io nach dem Zylinder 3 hin ermöglicht. Das Öl gelangt -dann von der Unterseite des
Kolbens 6 allmählich wieder in den Zylinderraum oberhalb des Kolbens. Bei der Abwärtsbewegung
des Sitzes steht also die Pumpe 8 still, und ihre Druckleitung 9 ist durch das Ventil
io abgesperrt.
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Um Erschütterungen beim Aufundabgehen des Stuhles und damit Stöße
auf die Grundplatte i zu vermeiden, ist zwischen den Zylinderboden und die Grundplatte
eine elastische Scheibe 2 geschaltet, die auch durch eine Gummikug'el oder -zapfen
ersetzt sein kann, auf welche der Zylinderboden flach oder mittels eines Spurzapfens
stoßdämpfend aufruht.
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Die Steuerung der Ölleitung i 1, 9, 12 bzw. 11, 13 sitzt in Gestalt
eines Zweiwegeventils io mit selbsttätiger Schließbewegung und zwangsläufiger Steuerbewegung
im Oberteil 5 des Stuhles oder innerhalb des oberen Teleskoprohres, wodurch die
größtmögliche Hubausnutzung erreicht wird.
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Beider Ausführungsform nach Abb. 2 sind nur zwei Ölleitungen als Längskanäle
i i und 12 in der Kolbenstange 7 vorgesehen. Die übrigen Teile entsprechen im wesentlichen
den Teilen nach der Ausführungsforen gemäß Aibb. i. Zwischen die Pumpe 8 und die
Druckleitung i i ist in der Leitung 9 ein Kugelventil i9 eingebaut. Am unteren Ende
der Saugleitung 12 sitzt ein Kugelventil2o, das eine seitlich nach dem Zylinderraum
führende Bohrung 21 abschließen oder freigeben kann. Oberhalb dieses Ventils 2o
befindet sich eine Querbohrung 22. Das Ventil ioa sitzt zwischen den Kanälen i i
und 12, Der Kanal 12 isst durch eine Leitung 9" mit der Pumpe 8 verbunden.
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Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform des Operations-Stuhles ist
folgende: Befindet sich der Sitz des Stuhles in seiner untersten Lage und die Ölpumpe
8 wird angetrieben, so saugt sie durch den Sa:tigkanal 12, 9a Öl durch die Öffnung
22 an und fördert dieses durch die Druckleitung 9 und das Kugelventil 19 in .den
Kanal i i der Kolbenstange 7, aus der es unten austritt und so unterhalb .des Kolbens
6 gelangt, wodurch sich dieser zu heben beginnt. Das Ventil iou schließt .dabei
die beiden Leitungen i i und 12 voneinander, und das Ventil 2o schließt die Öffnung
21 ab. Gelangt der Kolben 6 in die Nähe seiner oberen Lage, so wird die Öffnung
22 durch die Nabe .des Deckels 1q. abgedeckt, so daß eine weitere Ölzufuhr unterbunden
ist und die Pumpe leerläuft. Der von unten auf den Kolben 6 wirkende Oldruck wird
von den Kugelventilen 2o und i9 aufgenommen, so daß der Stuhl an seiner oberen Lage
stehenbleibt, auch nachdem die Pumpe abgeschaltet ist.
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Soll der Sitz gesenkt werden, so wird das Ventil io" so gesteuert,
daß die Leitungen ii und 12 miteinander verbunden sind. Das durch :den Kanal i i
infolge der Belastung hochgedrückte Öl wird durch das Ventil ioQ in den Kanal 12
gedrückt und strömt zunächst durch das sich öffnende Kugelventil 2o und die Bohrung
2i in den Zylinderraum oberhalb des Kolbens. Sobald die Öffnung 22 freigegeben worden
ist, tritt das Öl durch diese in den als Ölbehälter dienenden Teil des Zylindern
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über. Während der Abwärtsbewegung des Kolbens steht die Pumpe 8 still.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen kann die die Pumpe 8,antreibende
Motorwelle 28 durch eine Freilaufkupplung 24 mit der Pumpe verbunden sein. Zweckmäßig
kann die Welle 23 nach beulen Drehrichtungen hin arbeiten. Es ist dann möglich,
unter Ausschaltung der Pumpe infolge ihres einseitigen Kupplungsantriebes die Antriebskraft
der Motorwelle zum Antrieb von. Geräten und Apparaten (Haarschneidemaschinen, Luftduschen
usw.) nutzbar zu machen.
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In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, den Ölraum oberhalb des
Kolbens durch einen im Stahloberteil 5 untergebrachten Ölbehälter 25 zu ersetzen,
aus dem die Pumpe das 01 ansaugt und unter den Kolben 6 drückt bzw. in den
das 01 beim Niedersinken des Stuhles zurückgedrückt wird.